Hawaii

Hawaii Hawaiʻi (hawaiianisch) ⓘ
Staat
Staat Hawaii Mokuʻāina o Hawaiʻi (hawaiianisch)
Flagge Siegel
Spitzname(n):  Der Aloha-Staat (offiziell), Paradies des Pazifiks, Die Inseln von Aloha, Der 808-Staat
Motto(s):  Ua Mau ke Ea o ka ʻĀina i ka Pono ("Das Leben des Landes wird in Rechtschaffenheit aufrechterhalten")
Hymne: Hawaiʻi Ponoʻī (Hawaiʻi's eigene wahre Söhne)
Karte der Vereinigten Staaten mit hervorgehobenem Hawaii
Land	Vereinigte Staaten
Vor der Eigenstaatlichkeit	Territorium von Hawaii
Aufnahme in die Union	21. August 1959; vor 63 Jahren (50.)
Hauptstadt (und größte Stadt)	Honolulu
Größte Ballungsräume und städtische Gebiete	Honolulu
Regierung
- Gouverneur	David Ige (D)
- Stellvertretender Gouverneur	Josh Green (D)
Legislative	Staatliche Legislative
- Oberhaus	Senat
- Unterhaus	Repräsentantenhaus
Rechtsprechung	Oberster Gerichtshof von Hawaii
U.S. Senatoren	Brian Schatz (D) Mazie Hirono (D)
Delegation im US-Repräsentantenhaus	1: Ed Case (D) 2: Kai Kahele (D) (Liste)
Bereich
- Gesamt	10.931 Quadratmeilen (28.311 km2)
- Land	6.423 Quadratmeilen (16.638 km2)
- Wasser	4.507 sq mi (11.672 km2) 41,2%
- Rang	43.
Abmessungen
- Länge	1.522 Meilen (2.450 km)
- Breite	k.A. Meilen (k.A. km)
Höhenlage	920 m (3.030 Fuß)
Höchste Erhebung (Mauna Kea)	4.205,0 m (13.796 Fuß)
Niedrigste Höhe (Pazifischer Ozean)	0 Fuß (0 m)
Bevölkerung  (2020)
- Gesamt	1,455,271
- Rang	40.
- Dichte	221/qm (82,6/km2)
- Rang	13.
- Medianes Haushaltseinkommen	$83,200
- Einkommensrang	4.
Demonym(e)	Einwohner von Hawaii, Hawaiianer
Sprache
- Offizielle Sprachen	Englisch, Hawaiianisch
Zeitzone	UTC-10:00 (Hawaii)
USPS-Abkürzung	HI
ISO-3166-Code	US-HI
Traditionelle Abkürzung	H.I.
Breitengrad	18° 55′ N bis 28° 27′ N
Längengrad	154° 48′ W bis 178° 22′ W
Website	portal.ehawaii.gov

Symbole des Staates Hawaii ⓘ
Flagge von Hawaii
Lebende Insignien
Vogel	Nene
Fisch	Humuhumunukunukuāpuaʻa
Blume	Pua aloalo
Insekt	Pulelehua
Baum	Kukuibaum
Leblose Insignien
Tanz	Hula
Essen	Kalo (Taro)
Edelstein	ʻĒkaha kū moana (schwarze Koralle)
Andere	Heʻe nalu (Surfen) (staatliche Einzelsportart)
Staatliche Routenmarkierung
Staatliches Viertel
Herausgegeben im Jahr 2008
Liste der Symbole der Vereinigten Staaten

Hawaii (/həˈwaɪi/ (hören) hə-WY-ee; hawaiianisch: Hawaiʻi [həˈvɐjʔi] oder [həˈwɐjʔi]) ist ein Bundesstaat im Westen der Vereinigten Staaten und liegt im Pazifischen Ozean, etwa 2.000 Meilen vom US-Festland entfernt. Er ist der einzige US-Bundesstaat außerhalb Nordamerikas, der einzige Staat, der ein Archipel ist, und der einzige Staat in den Tropen. ⓘ

Hawaii umfasst fast den gesamten hawaiianischen Archipel, 137 vulkanische Inseln, die sich über 2.400 km erstrecken und physiografisch und ethnologisch zur polynesischen Subregion Ozeaniens gehören. Die Meeresküste des Bundesstaates ist damit die viertlängste in den USA, mit etwa 750 Meilen (1.210 km). Die acht Hauptinseln, von Nordwesten nach Südosten, sind Niʻihau, Kauaʻi, Oʻahu, Molokaʻi, Lānaʻi, Kahoʻolawe, Maui und Hawaiʻi, nach dem der Bundesstaat benannt ist; um Verwechslungen mit dem Bundesstaat oder dem Archipel zu vermeiden, wird er oft "Big Island" oder "Hawaii Island" genannt. Die unbewohnten nordwestlichen Hawaii-Inseln machen den größten Teil des Papahānaumokuākea Marine National Monument aus, dem größten Schutzgebiet der USA und dem drittgrößten der Welt. ⓘ

Von den 50 US-Bundesstaaten ist Hawaii flächenmäßig der achtkleinste und der elftkleinste, aber mit 1,4 Millionen Einwohnern der 13. bevölkerungsreichste. Zwei Drittel der Bevölkerung leben auf O'ahu, wo sich auch die Hauptstadt und größte Stadt des Bundesstaates, Honolulu, befindet. Aufgrund seiner zentralen Lage im Pazifik und der über zwei Jahrhunderte andauernden Migration gehört Hawaii zu den vielfältigsten Bundesstaaten des Landes. Als einer von nur sechs Bundesstaaten, in denen die Mehrheit der Bevölkerung aus Minderheiten besteht, hat Hawaii die einzige asiatisch-amerikanische Bevölkerungsmehrheit der Nation, die größte buddhistische Gemeinschaft und den größten Anteil an Menschen verschiedener Rassen. Folglich ist es ein einzigartiger Schmelztiegel nordamerikanischer und ostasiatischer Kulturen, zusätzlich zu seinem indigenen hawaiianischen Erbe. ⓘ

Hawaii wurde irgendwann zwischen 1000 und 1200 n. Chr. von Polynesiern besiedelt und beherbergte zahlreiche unabhängige Häuptlingstümer. Der britische Entdecker James Cook war 1778 der erste bekannte Nicht-Polynesier, der die Inselgruppe erreichte; der frühe britische Einfluss spiegelt sich in der Staatsflagge wider, die einen Union Jack trägt. Der Zustrom europäischer und amerikanischer Entdecker, Händler und Walfänger führte kurz darauf zur Dezimierung der einst isolierten indigenen Gemeinschaft durch die Einschleppung von Krankheiten wie Syphilis, Gonorrhoe, Tuberkulose, Pocken, Masern, Lepra und Typhus, wodurch die einheimische hawaiianische Bevölkerung bis 1890 von 300 000 bis zu einer Million auf weniger als 40 000 zurückging. ⓘ

Hawaii wurde 1810 zu einem einheitlichen, international anerkannten Königreich und blieb unabhängig, bis westliche Geschäftsleute 1893 die Monarchie stürzten; dies führte 1898 zur Annexion durch die USA. Als strategisch wertvolles US-Territorium wurde Hawaii am 7. Dezember 1941 von Japan angegriffen, was ihm globale und historische Bedeutung verlieh und zum entscheidenden Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg beitrug. Hawaii ist der jüngste Staat, der am 21. August 1959 der Union beigetreten ist. Im Jahr 1993 entschuldigte sich die US-Regierung offiziell für ihre Rolle beim Sturz der hawaiianischen Regierung, was die hawaiianische Souveränitätsbewegung beflügelte. ⓘ

Historisch gesehen wurde Hawaii von der Plantagenwirtschaft dominiert und ist aufgrund des fruchtbaren Bodens und des in den USA einzigartigen tropischen Klimas nach wie vor ein wichtiger Agrarexporteur. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich die Wirtschaft allmählich diversifiziert, wobei der Tourismus und die militärische Verteidigung zu den beiden größten Sektoren geworden sind. Der Bundesstaat zieht mit seiner vielfältigen Natur, dem warmen tropischen Klima, den zahlreichen öffentlichen Stränden, der ozeanischen Umgebung, den aktiven Vulkanen und dem klaren Himmel auf Big Island Touristen, Surfer und Wissenschaftler aus aller Welt an. Hawaii beherbergt die US-Pazifikflotte, das größte Marinekommando der Welt, sowie 75.000 Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums. ⓘ

Obwohl Hawaii aufgrund seiner relativen Abgeschiedenheit mit die höchsten Lebenshaltungskosten der Nation aufweist, ist es der drittreichste Bundesstaat. ⓘ

Die Inselgruppe gehört zum polynesischen Kulturraum, bildet die nördliche Spitze des sogenannten polynesischen Dreiecks und wird zu den Südseeinseln gezählt. Sie wurden früher auch Sandwich-Inseln genannt. Der Beiname des US-Bundesstaates Hawaii ist Aloha State („Aloha-Staat“). ⓘ

Etymologie

Der Name des Staates Hawaii leitet sich vom Namen seiner größten Insel, Hawaiʻi, ab. Eine gängige hawaiianische Erklärung für den Namen Hawaiʻi ist, dass er nach Hawaiʻiloa, einer legendären Figur aus der hawaiianischen Mythologie, benannt wurde. Er soll die Inseln entdeckt haben, als sie erstmals besiedelt wurden. ⓘ

Das hawaiianische Wort Hawaiʻi ist dem proto-polynesischen Sawaiki sehr ähnlich, mit der rekonstruierten Bedeutung "Heimatland". Kognate von Hawaiʻi finden sich in anderen polynesischen Sprachen, darunter Māori (Hawaiki), Rarotongan (ʻAvaiki) und Samoanisch (Savaiʻi). Den Sprachwissenschaftlern Pukui und Elbert zufolge "ist Hawaiʻi oder ein verwandtes Wort anderswo in Polynesien der Name der Unterwelt oder der Heimat der Vorfahren, aber auf Hawaii hat der Name keine Bedeutung". ⓘ

Schreibweise des Staatsnamens

Im Jahr 1978 wurde Hawaiianisch als offizielle Staatssprache neben Englisch in die Verfassung des Staates Hawaii aufgenommen. Der Titel der Verfassung des Bundesstaates lautet The Constitution of the State of Hawaii. Artikel XV, Abschnitt 1 der Verfassung verwendet The State of Hawaii. Diakritische Zeichen wurden nicht verwendet, da das 1949 verfasste Dokument vor der Verwendung des ʻokina ⟨ʻ⟩ und des kahakō in der modernen hawaiischen Rechtschreibung entstand. Die genaue Schreibweise des Staatsnamens in der hawaiianischen Sprache ist Hawaiʻi. Im Hawaii Admission Act, mit dem die hawaiianische Staatlichkeit gewährt wurde, erkannte die Bundesregierung Hawaii als offiziellen Staatsnamen an. Offizielle Veröffentlichungen der Regierung, Titel von Ministerien und Ämtern sowie das Siegel von Hawaii verwenden die traditionelle Schreibweise ohne Symbole für Glottiszeichen oder Vokallängen. ⓘ

Geografie und Umwelt

Insel	Spitzname	Bereich	Bevölkerung (Stand: 2020)	Siedlungsdichte	Höchster Punkt	Höhenlage	Alter (Ma)	Standort ⓘ
Hawaiʻi	Die Große Insel	4.028,0 Quadratmeilen (10.432,5 km2)	200,629	45,948/qm (17,7407/km2)	Mauna Kea	4.205 m (13.796 ft)	0.4	19°34′N 155°30′W
Maui	Die Talinsel	727,2 Quadratmeilen (1.883,4 km2)	164,221	198.630/qm (76.692/km2)	Haleakalā	3.055 m (10.023 ft)	1.3–0.8	20°48′N 156°20′W
Oʻahu	Der Versammlungsplatz	596,7 Quadratmeilen (1.545,4 km2)	1,016,508	1.597,46/qm (616,78/km2)	Berg Kaʻala	1.220 m (1.003 ft)	3.7–2.6	21°28′N 157°59′W
Kauaʻi	Die Garteninsel	552,3 Quadratmeilen (1.430,5 km2)	73,298	121,168/qm (46,783/km2)	Kawaikini	3 1.598 m (5.243 Fuß)	5.1	22°05′N 159°30′W
Molokaʻi	Die freundliche Insel	260,0 Quadratmeilen (673,4 km2)	7,345	28.250/qm (10.9074/km2)	Kamakou	1.512 m (4.961 ft)	1.9–1.8	21°08′N 157°02′W
Lānaʻi	Die Ananasinsel	140,5 Quadratmeilen (363,9 km2)	3,367	22.313/qm (8.615/km2)	Lānaʻihale	1.026 m (3.366 ft)	1.3	20°50′N 156°56′W
Niʻihau	Die Verbotene Insel	69,5 Quadratmeilen (180,0 km2)	84	2.45/qm (0.944/km2)	Berg Pānīʻau	8 1.250 Fuß (381 m)	4.9	21°54′N 160°10′W
Kahoʻolawe	Die Zielinsel	44,6 Quadratmeilen (115,5 km2)	0	0/qm (0/km2)	Puʻu Moaulanui	1.483 Fuß (452 m)	1.0	20°33′N 156°36′W

Es gibt acht hawaiianische Hauptinseln. Sieben sind bewohnt, aber nur sechs sind für Touristen und Einheimische zugänglich. Niʻihau wird von den Brüdern Bruce und Keith Robinson privat verwaltet; der Zugang ist nur mit ihrer Erlaubnis möglich. Auf dieser Insel leben auch hawaiianische Ureinwohner. Der Zugang zur unbewohnten Insel Kahoʻolawe ist ebenfalls beschränkt und jeder, der sie ohne Erlaubnis betritt, wird verhaftet. Diese Insel kann auch gefährlich sein, da sie während der Weltkriege ein Militärstützpunkt war und noch immer nicht explodierte Munition enthalten könnte. ⓘ

Topographie

Der hawaiianische Archipel liegt 3.200 km südwestlich der Vereinigten Staaten von Amerika. Hawaii ist der südlichste Bundesstaat der USA und der zweitwestlichste nach Alaska. Hawaii grenzt wie Alaska an keinen anderen US-Bundesstaat. Es ist der einzige US-Bundesstaat, der geografisch nicht in Nordamerika liegt, der einzige Staat, der vollständig von Wasser umgeben ist und eine Inselgruppe darstellt, und der einzige Staat, in dem Kaffee kommerziell angebaut wird. ⓘ

Neben den acht Hauptinseln verfügt der Staat über zahlreiche kleinere Inseln und Inselchen. Kaʻula ist eine kleine Insel in der Nähe von Niʻihau. Die Nordwestlichen Hawaii-Inseln sind eine Gruppe von neun kleinen, älteren Inseln im Nordwesten von Kauaʻi, die sich von Nihoa bis zum Kure-Atoll erstrecken; es handelt sich dabei um Überbleibsel von einst viel größeren Vulkanbergen. Auf dem gesamten Archipel gibt es etwa 130 kleine Felsen und Inseln, wie z. B. Molokini, die entweder vulkanischen, marinen sedimentären oder erosiven Ursprungs sind. ⓘ

Hawaiʻis höchster Berg, der Mauna Kea, liegt 4 205 m (13 796 Fuß) über dem mittleren Meeresspiegel; er ist höher als der Mount Everest, wenn man ihn vom Fuß des Berges aus misst, der auf dem Boden des Pazifischen Ozeans liegt und sich etwa 10 200 m (33 500 Fuß) erhebt. ⓘ

Geologie

Pāhoehoe (glatte Lava) ergießt sich in den Ozean und bildet neues Gestein. ⓘ

Die hawaiianischen Inseln entstanden durch vulkanische Aktivität an einer unterseeischen Magmaquelle, dem Hawaiʻi-Hotspot. Die tektonische Platte unter einem Großteil des Pazifischen Ozeans bewegt sich kontinuierlich nach Nordwesten, während der Hotspot stationär bleibt und langsam neue Vulkane entstehen lässt. Aufgrund der Lage des Hotspots befinden sich alle derzeit aktiven Landvulkane auf der südlichen Hälfte der Insel Hawaiʻi. Der jüngste Vulkan, der Lōʻihi Seamount, befindet sich südlich der Küste von Hawaiʻi Island. ⓘ

Der letzte Vulkanausbruch außerhalb der Insel Hawaiʻi ereignete sich am Haleakalā auf Maui vor dem späten 18. Jahrhundert, möglicherweise schon Hunderte von Jahren zuvor. Im Jahr 1790 explodierte der Kīlauea; es war der tödlichste Ausbruch, der in der Neuzeit im Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten bekannt wurde. Bis zu 5 405 Krieger und ihre Familien, die auf den Kīlauea marschiert waren, wurden durch den Ausbruch getötet. Die vulkanische Aktivität und die anschließende Erosion haben beeindruckende geologische Merkmale geschaffen. Die Insel Hawaii hat die zweithöchste Erhebung aller Inseln der Welt. ⓘ

An den Flanken der Vulkane hat die Instabilität der Hänge zu verheerenden Erdbeben und den damit verbundenen Tsunamis geführt, insbesondere in den Jahren 1868 und 1975. Steile Klippen sind durch katastrophale Schuttlawinen an den unter Wasser liegenden Flanken der Inselvulkane entstanden. ⓘ

Der Kīlauea brach im Mai 2018 aus und öffnete 22 Spaltöffnungen in seiner östlichen Riftzone. Die Leilani Estates und Lanipuna Gardens befinden sich in diesem Gebiet. Durch den Ausbruch wurden mindestens 36 Gebäude in Mitleidenschaft gezogen, was in Verbindung mit den Lavaströmen und den Schwefeldioxiddämpfen die Evakuierung von mehr als 2 000 Anwohnern aus ihren Vierteln erforderlich machte. ⓘ

Flora und Fauna

Da Hawaii eine abgelegene Inselgruppe ist, gab es dort, abgesehen von der auch in Amerika verbreiteten Weißgrauen Fledermaus (Lasiurus cinereus), vor Ankunft der Menschen keine weiteren Landsäugetiere. Ebenso fehlten Landreptilien und Amphibien. Viele Arten haben sich in diverse neue Arten aufgespalten (Adaptive Radiation), weil die Inseln so schwer zu erreichen sind und dadurch viele freie ökologische Nischen existierten. Das führte dazu, dass Hawaii einen hohen Anteil an endemischen Arten hatte. ⓘ

Pflanzen

Dagegen gab es Pflanzen mit ursprünglich kleinen Samen, die durch Wind, Vögel oder Fluginsekten dorthin verschleppt wurden. Interessant ist beispielsweise, dass es dort wegen des Nichtvorhandenseins pflanzenfressender Säugetiere nichtbrennende Brennnesseln und Minze ohne Pfefferminzgeschmack gab. ⓘ

Weitere Pflanzen:

• Lichtnussbaum (Aleurites moluccana)
• Hibiscadelphus
• Vulkanpalme (Brighamia insignis)
• ʻŌhiʻa lehua (Gattung Eisenhölzer) (Metrosideros polymorpha)
• Hillebrandia sandwicensis, ein Schiefblattgewächs
• Nestegis (Ölbaumgewächse)
• 40 endemische Arten Zweizähne (Bidens); Acaena exigua zählt zu den Stachelnüsschen. ⓘ

Vögel

Es gibt mehr als 70 Vogelarten. Interessant sind die Kleidervögel (Drepanididae), bei denen eine Gattung sich in mehr als sieben Arten aufgespalten hat. Moa Nalos, Riesen-Hawaiigans (Geochen rhuax) und die Hawaiigans Nēnē-Nui (Branta hylobadistes) waren große flugunfähige Vögel, die sich von Gras und Kräutern ernährt haben. Die flugfähige Hawaiigans (Nēnē) (Branta sandvicensis) hat bis heute überlebt. ⓘ

Weitere Vogelarten:

• Stelzenläufer (Himantopus himantopus)
• Hawaiikrähe (Corvus hawaiiensis)
• Hawaiiente (Anas wyvilliana)
• Hawaii-Bussard (Buteo solitarius)
• Sumpfohreule (Asio flammeus)
• Laysanente (Anas laysanensis) ⓘ

Insekten und Spinnen

Es gab Fluginsekten und Insekten, die durch den Wind verschleppt wurden. Auf der Inselgruppe Hawaii sind aus einer Fruchtfliegenart (gemeint sind Taufliegen (Drosophilidae)) rund 1000 Arten entstanden, die sich äußerlich erheblich unterscheiden. Einige galten lange als ausgestorben, so etwa Drosophila lanaiensis und Drosophila ochrobasis. ⓘ

Weitere Insekten:

• Hyposmocoma molluscivora
• unpigmentierte, oft blinde, permanent unterirdisch lebende Arten der Glasflügelzikaden
• Monarchfalter (Danaus plexippus) ⓘ

Daneben gibt es einige Arten der Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae, ehemals Heteropodidae, Eusparassidae) (Cixiidae). ⓘ

Weichtiere

• lebendgebärende Baumschnecken der Gattung Achatinella ⓘ

French Frigate Shoals liegt im Nordwesten der Hawaii-Inseln und ist als Teil des Papahānaumokuākea Marine National Monument geschützt. ⓘ

Die Inseln von Hawaiʻi sind weit von anderen Landlebensräumen entfernt, und es wird angenommen, dass das Leben durch Wind, Wellen (d. h. durch Meeresströmungen) und Flügel (d. h. Vögel, Insekten und etwaige Samen, die sie auf ihren Federn getragen haben) dorthin gelangt ist. Hawaiʻi hat mehr gefährdete Arten und einen höheren Prozentsatz seiner endemischen Arten verloren als jeder andere US-Bundesstaat. Die endemische Pflanze Brighamia muss heute von Hand bestäubt werden, da ihr natürlicher Bestäuber als ausgestorben gilt. Die beiden Brighamia-Arten - B. rockii und B. insignis - sind in der Natur mit etwa 120 Einzelpflanzen vertreten. Um sicherzustellen, dass diese Pflanzen Samen bilden, seilen sich Biologen von 910 m hohen Klippen ab, um Pollen auf die Narben der Pflanzen zu streichen. ⓘ

Terrestrische Ökologie

Die noch existierenden Hauptinseln des Archipels befinden sich seit weniger als 10 Millionen Jahren über der Meeresoberfläche; ein Bruchteil der Zeit, in der biologische Besiedlung und Evolution dort stattgefunden haben. Die Inseln sind bekannt für ihre ökologische Vielfalt, die auf den hohen Bergen innerhalb eines Passatwindfeldes herrscht. Die Ureinwohner Hawaiis entwickelten komplexe Gartenbaupraktiken, um das umliegende Ökosystem für die Landwirtschaft zu nutzen. Kulturelle Praktiken entwickelten sich, um die Werte des Umweltschutzes und der Gegenseitigkeit mit der natürlichen Welt zu verankern, was zu einer weit verbreiteten biologischen Vielfalt und komplizierten sozialen und ökologischen Beziehungen führte, die bis zum heutigen Tag fortbestehen. Auf einer einzelnen Insel kann das Klima an den Küsten von trockenen Tropen (weniger als 510 Millimeter Niederschlag pro Jahr) bis hin zu feuchten Tropen reichen; an den Hängen reicht die Bandbreite vom tropischen Regenwald (mehr als 5.100 Millimeter Niederschlag pro Jahr) über ein gemäßigtes Klima bis hin zu alpinen Bedingungen mit einem kalten, trockenen Klima. Das regenreiche Klima wirkt sich auf die Bodenentwicklung aus, die weitgehend die Bodendurchlässigkeit bestimmt, was wiederum die Verbreitung von Bächen und Feuchtgebieten beeinflusst. ⓘ

Geschützte Gebiete

Nā Pali Coast State Park, Kauaʻi ⓘ

Mehrere Gebiete auf Hawaiʻi stehen unter dem Schutz des National Park Service. Auf Hawaii gibt es zwei Nationalparks: den Haleakalā-Nationalpark in der Nähe von Kula auf der Insel Maui mit dem ruhenden Vulkan Haleakalā, der Ost-Maui geformt hat, und den Hawaii Volcanoes National Park im Südosten der Insel Hawaiʻi mit dem aktiven Vulkan Kīlauea und seinen Riftzonen. ⓘ

Es gibt drei historische Nationalparks: den Kalaupapa National Historical Park in Kalaupapa, Molokaʻi, dem Standort einer ehemaligen Leprakolonie; den Kaloko-Honokōhau National Historical Park in Kailua-Kona auf der Insel Hawaiʻi; und den Puʻuhonua o Hōnaunau National Historical Park, ein alter Zufluchtsort an der Westküste der Insel Hawaiʻi. Weitere Gebiete unter der Kontrolle des National Park Service sind der Ala Kahakai National Historic Trail auf Hawaiʻi Island und das USS Arizona Memorial in Pearl Harbor auf Oʻahu. ⓘ

Das Papahānaumokuākea Marine National Monument wurde von Präsident George W. Bush am 15. Juni 2006 proklamiert. Das Monument umfasst etwa 140.000 Quadratmeilen (360.000 km²) Riffe, Atolle sowie Flach- und Tiefsee bis zu 80 km vor der Küste des Pazifischen Ozeans - ein Gebiet, das größer ist als alle Nationalparks der USA zusammen. ⓘ

Klima

Teilweise bewölkt und eine leichte Brise um 13:43 Uhr HDT. Auf diesem Foto, das am 24. Juni 2022 von der Internationalen Raumstation aus aufgenommen wurde, ist Norden nach rechts unten ausgerichtet. ⓘ

Hawaiʻi hat ein tropisches Klima. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sind aufgrund der nahezu konstanten Passatwinde aus dem Osten eher weniger extrem. Die Höchsttemperaturen im Sommer erreichen tagsüber in der Regel um die 31 °C (88 °F), während die Temperatur in der Nacht auf 24 °C (75 °F) sinkt. Im Winter liegen die Tagestemperaturen in der Regel bei 28 °C (83 °F); in niedrigen Lagen sinken sie nachts selten unter 18 °C (65 °F). Schnee, der normalerweise nicht mit den Tropen in Verbindung gebracht wird, fällt in einigen Wintermonaten auf dem Mauna Kea und dem Mauna Loa auf der Insel Hawaii in einer Höhe von 4.200 m (13.800 Fuß). Auf dem Haleakalā fällt selten Schnee. Mount Waiʻaleʻale auf Kauaʻi hat die zweithöchste durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge der Erde, etwa 12.000 mm (460 Zoll) pro Jahr. Im größten Teil von Hawaii gibt es nur zwei Jahreszeiten: die Trockenzeit dauert von Mai bis Oktober und die Regenzeit von Oktober bis April. ⓘ

Die wärmste Temperatur, die in diesem Bundesstaat aufgezeichnet wurde, betrug am 27. April 1931 in Pahala 38 °C (100 °F) und ist damit zusammen mit Alaska die niedrigste Temperatur, die in einem US-Bundesstaat gemessen wurde. Hawaiʻis Rekordtiefsttemperatur liegt bei -11 °C (12 °F), gemessen im Mai 1979 auf dem Gipfel des Mauna Kea. Hawaiʻi ist der einzige Staat, in dem noch nie Temperaturen unter Null Grad Celsius gemessen wurden. ⓘ

Das Klima auf den einzelnen Inseln ist sehr unterschiedlich; je nach Lage zu den höheren Bergen können sie in Luv- und Leeseite (Koʻolau bzw. Kona) unterteilt werden. Die windzugewandten Seiten sind wolkenverhangen. ⓘ

Hawaii liegt in den äußeren nördlichen Tropen. Das Klima ist durch den vorherrschenden NO-Passat mild und ausgeglichen. Im Gegensatz zu den feuchten Luvseiten mit ihrer tropischen Vegetation bleiben die Leeseiten der Inseln relativ trocken. Ausgeprägte Jahreszeiten gibt es auf den Inseln Hawaiis nicht. In den Monaten Oktober bis März regnet es mehr als im Rest des Jahres. Auf der Insel Maui hat es im Februar 2019 erstmals bis in tiefere Lagen geschneit. ⓘ

ⓘ

Honolulu
Klimadiagramm
J F M A M J J A S O N D   90 27 19   56 27 19   56 28 20   39 28 20   29 29 21   13 30 22   15 31 23   11 32 23   20 31 23   58 31 22   76 29 21   97 27 19 Temperatur in °C,  Niederschlag in mm Quelle:

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Honolulu Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 26,7 26,9 27,6 28,2 29,3 30,3 30,8 31,5 31,4 30,5 28,9 27,3 Ø 29,1 Min. Temperatur (°C) 18,7 18,6 19,6 20,4 21,3 22,3 23,1 23,4 23,1 22,4 21,3 19,4 Ø 21,1 Niederschlag (mm) 90,2 56,1 55,9 39,1 28,7 12,7 15,0 11,2 19,8 57,9 76,2 96,5 Σ 559,3 Sonnenstunden (h/d) 5 5 5 4 5 6 6 5 5 5 4 4 Ø 4,9 Regentage (d) 7,0 5,2 6,0 5,2 3,3 2,1 2,9 2,6 3,5 4,6 6,1 6,9 Σ 55,4 Wassertemperatur (°C) 24 24 24 24 24 25 26 26 26 26 25 24 Ø 24,8 Quelle: ⓘ

Umweltaspekte

Hawaii beherbergt seit Jahrzehnten mehr Militärflächen der Vereinigten Staaten als jedes andere Territorium oder jeder andere Bundesstaat. Diese militärischen Aktivitäten haben die Umwelt des hawaiianischen Archipels stark in Mitleidenschaft gezogen, die Strände und Böden verschlechtert und einige Orte aufgrund von nicht explodierten Sprengkörpern völlig unsicher gemacht. Die Wissenschaftlerin Winona LaDuke erklärt: "Die umfassende Militarisierung von Hawaii hat das Land zutiefst geschädigt. Nach Angaben der Umweltschutzbehörde gibt es auf Hawaii mehr staatliche Sondermülldeponien -31- als in jedem anderen US-Bundesstaat." Der Repräsentant des Bundesstaates Hawaii, Roy Takumi, schreibt in "Challenging U.S. Militarism in Hawai'i and Okinawa", dass diese Militärbasen und Sondermülldeponien "die Konfiszierung großer Landstriche von den Ureinwohnern" bedeutet haben, und zitiert den verstorbenen hawaiianischen Aktivisten George Helm mit seiner Frage: "Was ist nationale Verteidigung, wenn das, was zerstört wird, genau das ist, was das Militär verteidigen soll, nämlich das heilige Land von Hawai'i?" Auch heute noch protestieren indigene Hawaiianer gegen die Besetzung ihrer Heimat und die Zerstörung der Umwelt aufgrund der zunehmenden Militarisierung nach dem 11. September. ⓘ

Nach dem Aufkommen der Zuckerrohrplantagen in der Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Ökologie der Insel dramatisch. Jahrhunderts veränderte sich die Ökologie der Insel dramatisch. Die Plantagen benötigen große Mengen an Wasser, und die europäischen und amerikanischen Plantagenbesitzer veränderten das Land, um Zugang zu diesem Wasser zu erhalten, vor allem durch den Bau von Tunneln, um das Wasser aus den Bergen zu den Plantagen zu leiten, sowie durch den Bau von Reservoirs und das Graben von Brunnen. Diese Veränderungen haben das Land nachhaltig beeinflusst und tragen auch heute noch zur Ressourcenknappheit der hawaiianischen Ureinwohner bei. ⓘ

Laut der Stanford-Wissenschaftlerin Sibyl Diver stehen die hawaiianischen Ureinwohner in einer wechselseitigen Beziehung zum Land, die auf den Prinzipien der gegenseitigen Pflege, Gegenseitigkeit und des Teilens beruht. Diese Beziehung sichert die Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und die natürlichen Zyklen von Wachstum und Verfall und fördert den Respekt vor dem Land und die Demut gegenüber dem eigenen Platz im Ökosystem. ⓘ

Die anhaltende Expansion der Tourismusindustrie und der damit verbundene Druck auf die lokalen Ökosysteme, kulturellen Traditionen und Infrastrukturen auf Hawaii führt zu einem Konflikt zwischen wirtschaftlicher und ökologischer Gesundheit. Im Jahr 2020 berichtete das Center for Biological Diversity über die Plastikverschmutzung des hawaiianischen Kamilo-Strandes und wies auf "riesige Haufen von Plastikmüll" hin. Hinzu kommen Probleme wie die Ausbreitung invasiver Arten und die Verschmutzung des Grundwassers und der Küstengewässer durch chemische und pathogene Abwässer. ⓘ

Geschichte

Die Einwanderung von Asiaten und US-Amerikanern hatte die Hawaiier zur Minderheit im eigenen Land gemacht. Der sprachliche und kulturelle Identitätsverlust begünstigte die Verbreitung des westlichen Lebensstils. Dies zeigte das Ergebnis eines Volksentscheids, in dem die Mehrheit für einen Beitritt zu den USA stimmte. Am 21. August 1959 wurde Hawaii zum 50. Gliedstaat und William F. Quinn zum ersten hawaiischen Gouverneur erklärt. ⓘ

Die USA verabschiedeten 1993 die Apology Resolution (formell United States Public Law 103–150), mit der sie den Putsch gegen die Monarchie von 1893 für unrechtmäßig erklärten und dafür um Entschuldigung baten. Das Gesetz, das am 23. November 1993 von beiden Häusern des Kongresses verabschiedet und am gleichen Tag von Präsident Bill Clinton unterzeichnet wurde, widerrief jedoch nicht die Annexion. Daher fordert die polynesische Urbevölkerung heute wieder mehr Unabhängigkeit, Rechte und Land für die Hawaiier sowie eine Sezession von den Vereinigten Staaten. Derzeit leben etwa 350.000 Nachkommen der Urbevölkerung in Hawaii (Stand 2019). ⓘ

Die Unabhängigkeitsbewegung und Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen abzubauen, sind ein Schwerpunkt des Matsunaga Institute for Peace, das auf einen gewaltfreien Ausgleich der Konflikte hinarbeitet. Nach Ansicht von David Keanu Sai, Professor für Politikwissenschaft an der University of Hawaiʻi at Mānoa, ist Hawaii nie Teil der USA geworden, sondern lediglich militärisch besetzt worden. Die Anerkennung dieses Umstands müsse jeder Unabhängigkeitsbestrebung vorausgehen. Er vertritt auch die Meinung, dass bei der Frage nach der Souveränität die Rasse keine Rolle spielen dürfe, da das Königreich Hawaii auch vor der Annexion schon eine multi-ethnische Gesellschaft war. ⓘ

Hawaiʻi ist einer von zwei Staaten, die vor ihrem Beitritt zu den Vereinigten Staaten weithin als unabhängige Nationen anerkannt waren. Das Königreich Hawaiʻi war von 1810 bis 1893 souverän, als die Monarchie von ansässigen amerikanischen und europäischen Kapitalisten und Landbesitzern gestürzt wurde. Hawaiʻi war von 1894 bis zum 12. August 1898, als es offiziell ein Territorium der Vereinigten Staaten wurde, eine unabhängige Republik. Am 21. August 1959 wurde Hawaiʻi als Bundesstaat der Vereinigten Staaten anerkannt. ⓘ

Erste menschliche Besiedlung - Altes Hawaiʻi (1000-1778)

Die früheste Besiedlung der Hawaii-Inseln wird aufgrund archäologischer Funde auf etwa 1000-1200 n. Chr. datiert, wahrscheinlich durch polynesische Siedler von den Marquesas-Inseln. Eine zweite Einwanderungswelle aus Raiatea und Bora Bora fand im 11. Jahrhundert statt. Das Datum der Entdeckung und Besiedlung der Hawaii-Inseln durch Menschen ist Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Einige Archäologen und Historiker gehen davon aus, dass es sich um eine spätere Einwanderungswelle aus Tahiti um das Jahr 1000 n. Chr. handelte, die eine neue Reihe hoher Häuptlinge, das Kapu-System, die Praxis der Menschenopfer und den Bau von Heiau einführte. Diese spätere Einwanderung wird in der hawaiianischen Mythologie (moʻolelo) über Paʻao beschrieben. Andere Autoren sagen, dass es keine archäologischen oder sprachlichen Beweise für einen späteren Zustrom tahitianischer Siedler gibt und dass Paʻao als Mythos betrachtet werden muss. ⓘ

Die Geschichte der Inseln ist durch ein langsames, stetiges Wachstum der Bevölkerung und der Größe der Häuptlingstümer gekennzeichnet, die sich über ganze Inseln erstreckten. Lokale Häuptlinge, aliʻi genannt, herrschten über ihre Siedlungen und führten Kriege, um ihren Einfluss auszuweiten und ihre Gemeinschaften gegen räuberische Rivalen zu verteidigen. Das alte Hawaiʻi war eine kastenbasierte Gesellschaft, ähnlich wie die der Hindus in Indien. Das Bevölkerungswachstum wurde durch ökologische und landwirtschaftliche Praktiken begünstigt, die Landwirtschaft im Hochland (Manuka), Hochseefischerei (Makai), Fischteiche und Gartenbausysteme miteinander kombinierten. Diese Systeme wurden durch spirituelle und religiöse Überzeugungen wie die lokahi gestützt, die die kulturelle Kontinuität mit der Gesundheit der natürlichen Welt verbanden. Laut dem hawaiianischen Gelehrten Mililani Trask symbolisiert das lokahi die "größte der Traditionen, Werte und Praktiken unseres Volkes... Es gibt drei Punkte im Dreieck - den Schöpfer, Akua; die Völker der Erde, Kanaka Maoli; und das Land, das 'aina. Diese drei Dinge stehen alle in einer wechselseitigen Beziehung zueinander." ⓘ

Ankunft der Europäer

Tereoboo, König von Owyhee, bringt Captain Cook Geschenke von John Webber (gezeichnet 1779, veröffentlicht 1784) ⓘ

Die Ankunft des britischen Entdeckers Kapitän James Cook im Jahr 1778 war der erste dokumentierte Kontakt eines europäischen Entdeckers mit Hawaiʻi; der frühe britische Einfluss zeigt sich im Design der Flagge von Hawaiʻi, die in der oberen linken Ecke den Union Jack trägt. Cook nannte die Inselgruppe zu Ehren seines Förderers John Montagu, 4. Earl of Sandwich, "die Sandwich-Inseln", veröffentlichte die Lage der Inseln und gab den Namen der Eingeborenen als Owyhee wieder. Die Form "Owyhee" oder "Owhyhee" ist in den Namen einiger Orte im amerikanischen Teil des pazifischen Nordwestens erhalten geblieben, darunter Owyhee County und Owyhee Mountains in Idaho, die nach drei hawaiianischen Mitgliedern einer Fallensteller-Gruppe benannt wurden, die in der Gegend verschwanden. ⓘ

Es ist gut möglich, dass spanische Entdecker im 16. Jahrhundert auf den Hawaii-Inseln ankamen, zweihundert Jahre vor Cooks erstem dokumentierten Besuch im Jahr 1778. Ruy López de Villalobos befehligte eine Flotte von sechs Schiffen, die 1542 von Acapulco aus in Richtung Philippinen aufbrachen, mit einem spanischen Seemann namens Juan Gaetano als Lotsen an Bord. Je nach Interpretation beschreiben Gaetanos Berichte eine Begegnung mit Hawaiʻi oder den Marshallinseln. Wenn die Mannschaft von López de Villalobos Hawaiʻi entdeckt hat, wäre Gaetano der erste Europäer, der die Inseln gesehen hat. Einige Gelehrte haben diese Behauptungen wegen mangelnder Glaubwürdigkeit zurückgewiesen. ⓘ

In spanischen Archiven findet sich jedoch eine Karte, auf der Inseln auf demselben Breitengrad wie Hawaiʻi, aber zehn Grad östlich davon eingezeichnet sind. In diesem Manuskript wird die Insel Maui La Desgraciada (Die unglückliche Insel) genannt, und das, was die Insel Hawaiʻi zu sein scheint, heißt La Mesa (Der Tisch). Inseln, die Kahoʻolawe', Lānaʻi und Molokaʻi ähneln, werden Los Monjes (Die Mönche) genannt. Zweieinhalb Jahrhunderte lang überquerten spanische Galeonen den Pazifik von Mexiko aus auf einer Route, die südlich von Hawaiʻi auf ihrem Weg nach Manila vorbeiführte. Die genaue Route wurde geheim gehalten, um das spanische Handelsmonopol vor konkurrierenden Mächten zu schützen. Hawaiʻi bewahrte somit seine Unabhängigkeit, obwohl es an einer Seeroute in Ost-West-Richtung zwischen Nationen lag, die dem Vizekönigreich Neuspanien unterstanden, einem Reich, das auf beiden Seiten des Pazifiks die Gerichtsbarkeit über viele unterworfene Zivilisationen und Königreiche ausübte. ⓘ

König Kamehameha empfängt die russische Marineexpedition von Otto von Kotzebue. Zeichnung von Louis Choris aus dem Jahr 1816. ⓘ

Trotz dieser umstrittenen Behauptungen gilt Cook allgemein als der erste Europäer, der auf Hawaiʻi landete und die hawaiianischen Inseln zweimal besuchte. Als er sich nach seinem zweiten Besuch 1779 auf die Abreise vorbereitete, kam es zu einem Streit, da Cook Tempelgötzen und Zäune als "Feuerholz" mitnahm und ein kleiner Häuptling und seine Männer ein Boot von seinem Schiff stahlen. Cook entführte den König der Insel Hawaiʻi, Kalaniʻōpuʻu, und hielt ihn als Lösegeld an Bord seines Schiffes fest, um die Rückgabe von Cooks Boot zu erwirken, denn diese Taktik hatte bereits auf Tahiti und anderen Inseln funktioniert. Stattdessen griffen die Anhänger von Kalaniʻōpuʻu an und töteten Cook und vier Matrosen, als sich Cooks Gruppe am Strand entlang zu ihrem Schiff zurückzog. Das Schiff legte ab, ohne das gestohlene Boot zu bergen. ⓘ

Nach Cooks Besuch und der Veröffentlichung mehrerer Bücher über seine Reisen zogen die hawaiianischen Inseln viele europäische und amerikanische Besucher an: Entdecker, Händler und schließlich Walfänger, die die Inseln als günstigen Hafen und als Quelle für Vorräte entdeckten. Diese Besucher schleppten Krankheiten auf die einst isolierten Inseln ein, was zu einem drastischen Rückgang der hawaiianischen Bevölkerung führte. Die hawaiianischen Ureinwohner waren nicht resistent gegen eurasische Krankheiten wie Grippe, Pocken und Masern. Bis 1820 starben durch Krankheiten, Hungersnöte und Kriege zwischen den Häuptlingen mehr als die Hälfte der hawaiianischen Bevölkerung. In den 1850er Jahren töteten die Masern ein Fünftel der Bevölkerung von Hawaiʻi. ⓘ

Historischen Aufzeichnungen zufolge stammten die ersten chinesischen Einwanderer auf Hawaiʻi aus der Provinz Guangdong; einige Seeleute kamen 1778 mit Kapitän Cooks Reise an, und weitere kamen 1789 mit einem amerikanischen Händler, der sich Ende des 18. Jahrhunderts auf Hawaiʻi niederließ. Jahrhundert in Hawaiʻi niederließen. 1830 soll die Lepra von chinesischen Arbeitern eingeschleppt worden sein, und wie die anderen neuen Infektionskrankheiten erwies sie sich für die Hawaiianer als schädlich. ⓘ

Am 20. Januar 1778 landete James Cook auf seiner dritten Pazifikreise an der Südwestküste der Insel Kauaʻi, die bereits am 18. Januar gesichtet worden war. Der eigentliche Zweck dieses Unternehmens bestand darin, die Nordwestpassage, einen Seeweg vom Nordostpazifik in den Nordwestatlantik um Nordamerika herum, zu finden. Er nannte die Inseln, auf denen noch immer mehrere Königreiche bestanden, zu Ehren von Lord Sandwich „Sandwich Islands“ (Sandwichinseln). Cook betrieb Tauschgeschäfte mit den Einheimischen und ließ neben Schweinen und Ziegen diverses Saatgut zurück. Allerdings schleppte Cooks Besatzung auch Geschlechtskrankheiten auf der Insel ein, welche die Bevölkerung innerhalb der folgenden 80 Jahre von 300.000 auf 60.000 schrumpfen ließen. ⓘ

Am 17. Januar 1779 ging Cook mit seinen Schiffen in der Kealakekua-Bucht auf der Insel Hawaii vor Anker, wo zu dieser Jahreszeit die einheimische Bevölkerung ein Fest zu Ehren des Gottes Lono feierte. Cook wurde sehr gut aufgenommen und wohl sogar als jene Gottheit verehrt. Im Februar 1779 verließ Cook die Inseln, kehrte aber für Reparaturarbeiten an einem seiner durch einen Sturm beschädigten Schiffe wenige Tage später in die Kealakekua-Bucht zurück. Diesmal war der Empfang nicht mehr so freundlich, und nach einigen Missverständnissen mit den Einheimischen wurden er und ein Teil seiner Mannschaft am 14. Februar 1779 getötet. ⓘ

Königreich von Hawaiʻi

Das Haus von Kamehameha

Kamehameha I. eroberte die Hawaii-Inseln und errichtete eine einheitliche Monarchie auf dem Archipel. ⓘ

In den 1780er- und 1790er-Jahren kämpften die Häuptlinge häufig um die Macht. Nach einer Reihe von Kämpfen, die 1795 endeten, wurden alle bewohnten Inseln einem einzigen Herrscher unterstellt, der als König Kamehameha der Große bekannt wurde. Er gründete das Haus Kamehameha, eine Dynastie, die das Königreich bis 1872 regierte. ⓘ

Nachdem Kamehameha II. 1819 den Thron bestiegen hatte, bekehrten amerikanische protestantische Missionare auf Hawaiʻi viele Hawaiianer zum Christentum. Gelehrte haben argumentiert, dass eine Aufgabe der Missionierung darin bestand, das wahrgenommene Heidentum in der Neuen Welt zu "zivilisieren" und zu "reinigen". Dies wurde auch auf Hawai'i umgesetzt. Nach den Forschungen des historischen Archäologen James L. Flexner "lieferten die Missionare die moralischen Mittel, um die Eroberung und die umfassende Bekehrung zum Christentum zu rationalisieren". Die meisten Hawaiianer gaben ihren traditionellen Glauben jedoch nicht völlig auf, sondern vermischten ihre indigene Religion mit dem Christentum. Die Missionare nutzten ihren Einfluss, um viele traditionelle Praktiken des Volkes abzuschaffen, darunter das Kapu-System, das vor dem Kontakt mit den Europäern vorherrschende Rechtssystem, und die Heiau, die "Tempel" für religiöse Figuren. Kapu, was in der Regel mit "das Heilige" übersetzt wird, bezieht sich auf soziale Vorschriften (wie Geschlechter- und Klassenbeschränkungen), die auf spirituellen Überzeugungen beruhten. Unter der Leitung von Missionaren wurden Gesetze gegen Glücksspiel, Alkoholkonsum, Hula-Tanz, Sabbatbruch und Polygamie erlassen. Ohne das Kapu-System waren viele Tempel und priesterliche Ämter gefährdet, Götzenbilder wurden verbrannt, und die Beteiligung am Christentum nahm zu. Als König Kamehameha III. im Alter von zwölf Jahren den Thron bestieg, wurde er von seinen Beratern gedrängt, das Christentum mit den traditionellen hawaiianischen Bräuchen zu vereinen. Unter der Führung seiner kuhina nui (seiner Mutter und Mitregentin Elizabeth Ka'ahumanu) und britischer Verbündeter wurde Hawaiʻi mit der Unterzeichnung der Verfassung von 1840 zu einer christlichen Monarchie. Hiram Bingham I., ein prominenter protestantischer Missionar, war in dieser Zeit ein zuverlässiger Berater der Monarchie. Andere Missionare und ihre Nachkommen mischten sich in wirtschaftliche und politische Angelegenheiten ein, was zu Konflikten zwischen der Monarchie und ihren unruhigen amerikanischen Untertanen führte. Auch katholische und mormonische Missionare waren im Königreich aktiv, bekehrten aber nur eine Minderheit der hawaiianischen Bevölkerung. Missionare aller großen Gruppen betreuten die Leprakolonie in Kalaupapa auf Molokaʻi, die 1866 gegründet wurde und bis weit ins 20. Die bekanntesten waren Pater Damien und Mutter Marianne Cope, die beide Anfang des 21. Jahrhunderts als römisch-katholische Heilige heiliggesprochen wurden. ⓘ

Nach dem Tod des Junggesellenkönigs Kamehameha V., der keinen Erben benannt hatte, wurde Lunalilo vom Volk zum Nachfolger von Kalākaua gewählt. Lunalilo starb im folgenden Jahr, ebenfalls ohne einen Erben zu benennen. 1874 wurde die Wahl innerhalb der Legislative zwischen Kalākaua und Emma, der Gemahlin von Kamehameha IV, angefochten. Nachdem es zu Unruhen gekommen war, landeten die Vereinigten Staaten und Großbritannien Truppen auf den Inseln, um die Ordnung wiederherzustellen. König Kalākaua wurde am 12. Februar 1874 von der gesetzgebenden Versammlung mit 39 zu 6 Stimmen zum Monarchen gewählt. ⓘ

Verfassung von 1887 und Vorbereitungen zum Umsturz

Im Jahr 1887 wurde Kalākaua gezwungen, die Verfassung des Königreichs Hawaiʻi von 1887 zu unterzeichnen. Das von weißen Geschäftsleuten und Anwälten verfasste Dokument beschnitt den König um einen Großteil seiner Befugnisse. Es führte eine Eigentumsvoraussetzung für das Wahlrecht ein, die die meisten Hawaiianer und eingewanderten Arbeiter effektiv entrechtete und die wohlhabendere weiße Elite begünstigte. Weiße Einwohner durften wählen, Asiaten dagegen nicht. Da die Verfassung von 1887 unter Androhung von Gewalt unterzeichnet wurde, ist sie als "Bajonett-Verfassung" bekannt. König Kalākaua, der zu einer Galionsfigur degradiert wurde, regierte bis zu seinem Tod im Jahr 1891. Seine Schwester, Königin Liliʻuokalani, folgte ihm nach; sie war die letzte Monarchin von Hawaiʻi. ⓘ

1893 kündigte Königin Liliʻuokalani Pläne für eine neue Verfassung an, um sich selbst zur absoluten Monarchin zu ernennen. Am 14. Januar 1893 gründete eine Gruppe von meist euro-amerikanischen Geschäftsleuten und Einwohnern das Committee of Safety, um einen Staatsstreich gegen das Königreich zu inszenieren und die Annexion durch die Vereinigten Staaten zu erreichen. Der Minister der US-Regierung, John L. Stevens, reagierte auf ein Ersuchen des Sicherheitskomitees und rief eine Kompanie der US-Marine herbei. Die Soldaten der Königin leisteten keinen Widerstand. Dem Historiker William Russ zufolge war die Monarchie nicht in der Lage, sich selbst zu schützen. In Hawaiian Autonomy erklärt Königin Liliʻuokalani:

"Wenn wir uns nicht mit Gewalt gegen ihren letzten Frevel gewehrt haben, dann deshalb, weil wir dies nicht tun konnten, ohne auf die militärische Macht der Vereinigten Staaten zu treffen. Welchem Zwang die Exekutive dieses großen Landes auch immer ausgesetzt sein mag, die gegenwärtige Regierung in Honolulu anzuerkennen, so wurde sie doch nicht durch einen Akt von uns, sondern durch die unrechtmäßigen Handlungen ihrer eigenen Agenten dazu gezwungen. Versuche, diese Handlungen abzulehnen, sind vergeblich."

In einer Botschaft an Sanford B. Dole erklärt Königin Liliʻuokalani:

"Um einen Zusammenstoß der bewaffneten Streitkräfte und vielleicht den Verlust von Menschenleben zu vermeiden, verzichte ich unter diesem Protest und unter dem Zwang dieser Kraft auf meine Autorität, bis die Regierung der Vereinigten Staaten auf Grund der ihr vorgelegten Fakten die Handlungen ihrer Vertreter rückgängig macht und mich wieder in die Autorität einsetzt, die ich als verfassungsmäßige Souveränin der Hawaii-Inseln beanspruche." ⓘ

Umsturz von 1893 - Republik Hawaiʻi (1894-1898)

Die Hochverratsprozesse von 1892 brachten die Hauptakteure des Umsturzes von 1893 zusammen. Der amerikanische Minister John L. Stevens unterstützte die hawaiianischen Revolutionäre, William R. Castle, ein Mitglied des Sicherheitskomitees, diente als Verteidiger in den Hochverratsprozessen, Alfred Stedman Hartwell, der Beauftragte für die Annexion von 1893, leitete die Verteidigungsbemühungen, und Sanford B. Dole entschied als Richter am Obersten Gerichtshof gegen die Akte der Verschwörung und des Hochverrats.

Königin Liliʻuokalani, die letzte regierende Monarchin des Königreichs Hawaii ⓘ

Am 17. Januar 1893 wurde Königin Liliʻuokalani von einer kleinen Gruppe von Geschäftsleuten aus dem Zucker- und Ananasanbau mit Unterstützung des amerikanischen Ministers auf Hawaii und schwer bewaffneten US-Soldaten und Marinesoldaten abgesetzt und durch eine provisorische Regierung aus Mitgliedern des Sicherheitsausschusses ersetzt. Laut der Wissenschaftlerin Lydia Kualapai und dem hawaiianischen Abgeordneten Roy Takumi wurde dieses Komitee gegen den Willen der indigenen hawaiianischen Wähler gebildet, die zu dieser Zeit die Mehrheit der Wähler stellten und laut dem Wissenschaftler J Kehaulani Kauanui aus "dreizehn weißen Männern" bestanden. Der Minister der Vereinigten Staaten im Königreich Hawaii (John L. Stevens) konspirierte mit US-Bürgern, um die Monarchie zu stürzen. Nach dem Sturz wurde der Anwalt Sanford B. Dole, ein Bürger Hawaiis und Cousin von James Dole, dem Besitzer der Hawaiian Fruit Company, einer Firma, die von der Annexion Hawaiis profitierte, Präsident der Republik, als die provisorische Regierung von Hawaiʻi am 4. Juli 1894 endete. ⓘ

In den folgenden Jahren kam es zu Kontroversen, als die Königin versuchte, ihren Thron zurückzuerobern. Die Wissenschaftlerin Lydia Kualapai schreibt, dass sich Königin Lili'uokalani "unter Protest nicht der gefälschten provisorischen Regierung von Hawaii, sondern der überlegenen Macht der Vereinigten Staaten von Amerika unterworfen" hatte und Protestbriefe an den Präsidenten schrieb, in denen sie eine Anerkennung der Verbündeten und die Wiederherstellung ihrer Souveränität gegen die jüngsten Aktionen der provisorischen Regierung von Hawaii forderte. Nach dem Staatsstreich vom Januar 1893, durch den Königin Liliʻuokalani abgesetzt wurde, bereitete sich eine große Zahl von Royalisten darauf vor, die von Weißen geführte Oligarchie der Republik Hawai'i zu stürzen. Hunderte von Gewehren wurden heimlich nach Hawaii verschifft und in nahe gelegenen Höhlen versteckt. Als die bewaffneten Männer kamen und gingen, wurde die Rebellengruppe von einer Patrouille der Republik Hawaii entdeckt. Am 6. Januar 1895 begannen die Schüsse auf beiden Seiten, und später wurden die Rebellen umzingelt und gefangen genommen. In den folgenden 10 Tagen kam es zu mehreren Scharmützeln, bis sich die letzten bewaffneten Gegner ergaben oder gefangen genommen wurden. Die Republik Hawai'i nahm 123 Männer als Kriegsgefangene in Gewahrsam. Die Massenverhaftung von fast 300 weiteren Männern und Frauen als politische Gefangene, darunter auch Königin Liliʻuokalani, sollte den politischen Widerstand gegen die herrschende Oligarchie entmündigen. Im März 1895 verurteilte ein Militärtribunal 170 Gefangene wegen Hochverrats und 6 Männer zum "Erhängen" bis zum Tod, so der Historiker Ronald Williams Jr. Die anderen Gefangenen wurden zu Haftstrafen zwischen 5 und 35 Jahren bei harter Arbeit verurteilt, während diejenigen, die wegen geringerer Anschuldigungen verurteilt wurden, Haftstrafen zwischen 6 Monaten und 6 Jahren bei harter Arbeit erhielten. Die Königin wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, verbrachte aber 8 Monate unter Hausarrest, bis sie auf Bewährung entlassen wurde. Die Gesamtzahl der Verhaftungen im Zusammenhang mit dem Kaua Kūloko von 1895 belief sich auf 406 Personen, wie aus einer von der Regierung der Republik Hawai'i veröffentlichten Statistik hervorgeht. ⓘ

Die Regierung von Präsident Grover Cleveland gab den Blount-Bericht in Auftrag, der zu dem Schluss kam, dass die Absetzung von Liliʻuokalani illegal gewesen war. Kommissar Blount befand die Vereinigten Staaten und ihren Minister in allen Punkten für schuldig, einschließlich des Umsturzes, der Landung der Marinesoldaten und der Anerkennung der provisorischen Regierung. In einer Botschaft an den Kongress schrieb Präsident Grover Cleveland:

"Und schließlich hätten die Königin und ihre Regierung ohne die gesetzlose Besetzung Honolulus unter falschen Vorwänden durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten und ohne die Anerkennung der provisorischen Regierung durch Minister Stevens, als die Streitkräfte der Vereinigten Staaten ihre einzige Unterstützung waren und ihre einzige militärische Stärke darstellten, der provisorischen Regierung niemals nachgegeben, nicht einmal für eine gewisse Zeit und nur zu dem Zweck, ihren Fall der aufgeklärten Gerechtigkeit der Vereinigten Staaten zu unterbreiten." "Durch eine Kriegshandlung, die unter Beteiligung eines diplomatischen Vertreters der Vereinigten Staaten und ohne Ermächtigung des Kongresses begangen wurde, ist die Regierung eines schwachen, aber freundlichen und vertrauensvollen Volkes gestürzt worden. Damit wurde ein erhebliches Unrecht begangen, das wir aus Rücksicht auf unseren nationalen Charakter und die Rechte des geschädigten Volkes wiedergutmachen sollten. Die provisorische Regierung hat weder eine republikanische noch eine andere verfassungsmäßige Form angenommen, sondern ist ein bloßer Exekutivrat oder eine Oligarchie geblieben, die ohne die Zustimmung des Volkes eingesetzt wurde. Sie hat sich nicht darum bemüht, eine dauerhafte Basis für die Unterstützung des Volkes zu finden, und hat auch keine Anzeichen dafür gegeben, dass sie die Absicht hat, dies zu tun.

Die US-Regierung forderte zunächst die Wiedereinsetzung von Königin Liliʻuokalani, doch die Provisorische Regierung weigerte sich. Am 23. Dezember 1893 ging die von Präsident Sanford B. Dole verfasste Antwort der provisorischen Regierung von Hawaii beim Vertreter von Präsident Grover Cleveland, Minister Albert S. Willis, ein und betonte, dass die provisorische Regierung von Hawaii die Forderung der Cleveland-Administration "ohne zu zögern" zurückweise. ⓘ

Der Kongress führte eine unabhängige Untersuchung durch und legte am 26. Februar 1894 den Morgan-Bericht vor, der alle Beteiligten, einschließlich Minister Stevens - mit Ausnahme der Königin - für "nicht schuldig" und nicht für den Staatsstreich verantwortlich erklärte. Parteigänger auf beiden Seiten der Debatte stellten die Genauigkeit und Unparteilichkeit sowohl des Blount- als auch des Morgan-Berichts über die Ereignisse von 1893 in Frage. ⓘ

1993 verabschiedete der US-Kongress eine gemeinsame Entschuldigungsresolution zum Umsturz; sie wurde von Präsident Bill Clinton unterzeichnet. Die Resolution entschuldigte sich und erklärte, dass der Umsturz illegal war, indem sie wie folgt formulierte: "Der Kongress erkennt anlässlich des 100. Jahrestages des illegalen Umsturzes des Königreichs Hawaiʻi am 17. Januar 1893 die historische Bedeutung dieses Ereignisses an, das zur Unterdrückung der angeborenen Souveränität der hawaiianischen Ureinwohner führte." Die Entschuldigungsresolution "erkennt auch an, dass der Sturz des Königreichs Hawaiʻi unter aktiver Beteiligung von Vertretern und Bürgern der Vereinigten Staaten stattfand, und erkennt ferner an, dass das eingeborene hawaiianische Volk seine Ansprüche auf die ihm innewohnende Souveränität als Volk über sein nationales Land niemals direkt an die Vereinigten Staaten abgetreten hat, weder durch das Königreich Hawaiʻi noch durch eine Volksabstimmung oder ein Referendum". ⓘ

Annexion - Territorium von Hawaiʻi (1898-1959)

1899 bilanziert Uncle Sam seine neuen Besitzungen, die rassistisch im Pickaninny-Stereotyp dargestellt werden. Die Figuren sind Puerto Rico, Hawaii, Kuba, die Philippinen und die "Ladrones" (die Marianen). ⓘ

Nachdem William McKinley 1896 die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen hatte, drängten Befürworter darauf, die Republik Hawaiʻi zu annektieren. Der vorherige Präsident, Grover Cleveland, war ein Freund von Königin Liliʻuokalani. McKinley ließ sich von US-Expansionisten und Annexionsbefürwortern aus Hawaiʻi überreden. Er traf sich mit drei nicht-einheimischen Annexionsbefürwortern: Lorrin A. Thurston, Francis March Hatch und William Ansel Kinney. Nach Verhandlungen im Juni 1897 stimmte Außenminister John Sherman einem Annexionsvertrag mit diesen Vertretern der Republik Hawaiʻi zu. Der US-Senat ratifizierte den Vertrag nie. Trotz des Widerstands der meisten hawaiianischen Ureinwohner wurde die Newlands Resolution genutzt, um die Republik an die USA anzugliedern; sie wurde zum Territorium Hawaiʻi. Die Newlands Resolution wurde vom Repräsentantenhaus am 15. Juni 1898 mit 209 zu 91 Stimmen und vom Senat am 6. Juli 1898 mit 42 zu 21 Stimmen verabschiedet. ⓘ

Die Mehrheit der hawaiianischen Ureinwohner sprach sich gegen die Annexion aus, allen voran Königin Lili'uokalani, die der Hawaiianer Haunani-Kay Trask als von ihrem Volk geliebt und respektiert beschreibt. Lili'uokalani schrieb in ihrer Schilderung des Sturzes ihrer Regierung, dass "es uns nicht in den Sinn gekommen wäre, zu glauben, dass diese Freunde und Verbündeten aus den Vereinigten Staaten ... jemals so weit gehen würden, unsere Regierungsform völlig zu stürzen, unsere Nation an der Gurgel zu packen und sie einer fremden Macht zu übergeben". Trask zufolge argumentierten die Zeitungen damals, dass die Hawaiianer durch die Annexion "praktisch versklavt" würden, einschließlich eines weiteren Verlusts von Land und Freiheiten, insbesondere an die Zuckerplantagenbesitzer. Diese Plantagen wurden von der US-Marine als wirtschaftliche Interessen geschützt, was eine fortgesetzte Militärpräsenz auf den Inseln rechtfertigte. ⓘ

Im Jahr 1900 erhielt Hawaiʻi die Selbstverwaltung und behielt den Iolani-Palast als territoriales Hauptgebäude. Trotz mehrerer Versuche, ein Staat zu werden, blieb Hawaii 60 Jahre lang ein Territorium. Plantagenbesitzer und Kapitalisten, die über Finanzinstitute wie die Big Five die Kontrolle behielten, fanden den Territorialstatus praktisch, weil sie weiterhin billige ausländische Arbeitskräfte importieren konnten. Solche Einwanderungs- und Arbeitspraktiken waren in vielen Staaten verboten. ⓘ

Der japanische Angriff auf Pearl Harbor im Jahr 1941 war das wichtigste Ereignis, das die Vereinigten Staaten zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg veranlasste. ⓘ

Die Einwanderung aus Puerto Rico nach Hawaiʻi begann 1899, als die Zuckerindustrie von Puerto Rico durch einen Hurrikan verwüstet wurde, was zu einer weltweiten Zuckerknappheit und einer großen Nachfrage nach Zucker aus Hawaiʻi führte. Die hawaiianischen Zuckerrohrplantagenbesitzer begannen, erfahrene, arbeitslose Arbeitskräfte aus Puerto Rico anzuwerben. Im 20. Jahrhundert gab es zwei Wellen der koreanischen Einwanderung nach Hawaiʻi. Die erste Welle kam zwischen 1903 und 1924; die zweite Welle begann 1965, nachdem Präsident Lyndon B. Johnson den Immigration and Nationality Act of 1965 unterzeichnet hatte, der rassische und nationale Barrieren beseitigte und die demografische Zusammensetzung der USA erheblich veränderte. ⓘ

Oʻahu war das Ziel des Überraschungsangriffs auf Pearl Harbor durch das kaiserliche Japan am 7. Dezember 1941. Der Angriff auf Pearl Harbor und andere militärische und maritime Einrichtungen, der von Flugzeugen und Mini-U-Booten durchgeführt wurde, brachte die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg. ⓘ

Politische Veränderungen von 1954 - Staat Hawaiʻi (1959-heute)

Vor der Arbeiterbewegung der Nachkriegszeit wurde Hawaii von Plantagenbesitzern regiert. Hier verpacken drei junge Frauen im Jahr 1928 Ananas in Dosen. ⓘ

In den 1950er Jahren wurde die Macht der Plantagenbesitzer durch die Nachkommen von eingewanderten Arbeitern gebrochen, die in Hawaiʻi geboren und US-Bürger waren. Sie stimmten gegen die Hawaiʻi Republican Party, die von den Plantagenbesitzern stark unterstützt wurde. Die neue Mehrheit stimmte für die Demokratische Partei von Hawaiʻi, die mehr als 40 Jahre lang die Politik des Territoriums und des Staates dominierte. Im Bestreben, im Kongress und im Wahlmännerkollegium voll vertreten zu sein, setzten sich die Einwohner aktiv für die Eigenstaatlichkeit ein. In Washington war die Rede davon, dass Hawaiʻi eine Hochburg der Republikanischen Partei sein würde, und so wurde es mit der Aufnahme Alaskas, das als Hochburg der Demokratischen Partei galt, gleichgesetzt. Diese Vorhersagen erwiesen sich als unzutreffend; heute wählt Hawaiʻi überwiegend die Demokraten, während Alaska die Republikaner wählt. ⓘ

Im März 1959 verabschiedete der Kongress den Hawaiʻi Admissions Act, der von US-Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet wurde. Das Gesetz schloss das Palmyra-Atoll von der Eigenstaatlichkeit aus; es war Teil des Königreichs und Territoriums von Hawaiʻi gewesen. Am 27. Juni 1959 wurden die Einwohner von Hawaiʻi in einem Referendum aufgefordert, über den Gesetzentwurf zur Eigenstaatlichkeit abzustimmen. 94,3 % stimmten für die Eigenstaatlichkeit, 5,7 % waren dagegen. In dem Referendum wurden die Wähler vor die Wahl gestellt, entweder das Gesetz anzunehmen oder ein US-Territorium zu bleiben. Der Sonderausschuss der Vereinten Nationen für Entkolonialisierung strich Hawaiʻi später von seiner Liste der nicht selbstverwalteten Gebiete. ⓘ

Nach der Erlangung der Eigenstaatlichkeit modernisierte sich Hawaiʻi schnell durch Baumaßnahmen und eine schnell wachsende Tourismuswirtschaft. Später wurde die hawaiianische Kultur durch staatliche Programme gefördert. Die Hawaiʻi State Constitutional Convention von 1978 schuf Institutionen wie das Office of Hawaiian Affairs, um die indigene Sprache und Kultur zu fördern. ⓘ

Das Erbe der Annexion auf hawaiianischem Land

Im Jahr 1897 unterzeichneten mehr als 21.000 Ureinwohner, die die überwältigende Mehrheit der erwachsenen Hawaiianer darstellten, Petitionen gegen die Annexion, eines der ersten Beispiele für den Protest gegen den Sturz der Regierung von Königin Lili'uokalani. Fast 100 Jahre später, im Jahr 1993, marschierten 17 000 Hawaiianer, um den Zugang zu und die Kontrolle über hawaiianisches Treuhandland zu fordern, und als Teil der modernen hawaiianischen Souveränitätsbewegung. Der Besitz und die Nutzung von hawaiianischem Treuhandland ist als Folge der Annexion immer noch sehr umstritten. Laut der Wissenschaftlerin Winona LaDuke befanden sich im Jahr 2015 95 % des Landes von Hawaii im Besitz oder unter der Kontrolle von nur 82 Landbesitzern, darunter mehr als 50 % von Bundes- und Landesregierungen sowie den etablierten Zucker- und Ananasunternehmen. Das Dreißig-Meter-Teleskop soll auf hawaiianischem Treuhandland gebaut werden, stößt aber auf Widerstand, da das Projekt die indigene Bevölkerung von Kanaka beeinträchtigt. ⓘ

Besiedlung

Historische Karte (um 1888) ⓘ

Karte Hawaiis von 2001 ⓘ

Petroglyphen am Puʻu Loa (zw. 1200 und 1450 n. Chr.) im südlichen Teil des Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark ⓘ

Es waren vermutlich Polynesier von den Marquesas-Inseln, die zwischen dem zweiten und sechsten Jahrhundert (nach anderer Ansicht etwa seit 800 n. Chr.) nach Hawaii gelangten. Eine zweite Siedlerwelle von Polynesiern folgte etwa im 11. Jahrhundert von Tahiti aus. Die Seefahrer waren in der Lage, die ungeheure Entfernung von etwa 5500 Kilometern von den Marquesas mit großen Auslegerkanus dank einer ausgefeilten Navigationstechnik zu überwinden. Sie navigierten nach den Sternen, nach Strömungen und der Dünung, nach Wolkenbildung und -zug, aber auch nach Vogelschwärmen, Fischschwärmen, Treibholz und anderen Pflanzenteilen. All diese Informationsquellen und deren kollektive Bewahrung über mehrere Generationen ermöglichten es ihnen, über tausende von Kilometern bekannte Inseln wiederzufinden und gezielt neue Inseln zu suchen. Ihre Doppelrumpfboote bestanden aus ausgehöhlten und mit Harzen abgedichteten Baumstämmen als Schwimmkörpern. Diese wurden durch Balken zusammengehalten, die sich in der Mitte zwischen ihnen kreuzten. Auf dem den Schwimmkörpern entgegengesetzten Ende der Balken saß eine teilweise überdachte, leichtgebaute Plattform mit einer Tragfähigkeit für bis zu 100 Personen. Zusammengehalten wurde die ganze Konstruktion mit Seilen, die aus den Fasern der dicken Außenschale der Kokosnuss geflochten waren und über eine Haltbarkeit von bis zu fünf Jahren im Salzwasser verfügten. Auch das Segel des polynesischen Doppelrumpfbootes war eine Besonderheit. Mast und Segelfläche bildeten eine Einheit, ähnlich einem überdimensionalen Palmblattfächer mit zwei nach oben zeigenden Spitzen, zwischen denen eine halbkreisförmige Aussparung war, deren tiefsten Punkt die (eingebaute) Mastspitze bildete. Am jeweiligen Ende der beiden Schwimmkörper war zwischen ihnen eine Holzkonstruktion befestigt, in die sich, je nach Bedarf, das Segel stecken ließ. Daher besaß das polynesische Reiseboot im „westlichen Sinne“ weder Bug noch Heck, sondern Bug konnte auch Heck sein und umgekehrt, je nach Fahrtrichtung. Die Segelfläche selbst bestand aus geflochtenen Blättern des Schraubenbaumes (Lauhala). ⓘ

An der Spitze der neu-hawaiischen Gesellschaft standen die Adligen (Aliʻi), die ihre mystische Abstammung auf Götter zurückführten und ihre Macht auf das Prinzip des Kapu stützten. Das Kapu erlaubt und verbietet bestimmte Handlungen beziehungsweise den Zutritt zu bestimmten Orten (Tabu). Den Adligen folgten gesellschaftlich die Priester und nach diesen kam das gemeine Volk. Zeitweise kam es zu Kriegen zwischen verschiedenen Stämmen; ein Clan wurde jeweils von einem Aliʻi angeführt, einem von den Göttern abstammenden Häuptling, oft eine Frau. ⓘ

Es wird vermutet, dass der Spanier Juan Gaetano 1527 auf Hawaii landete. ⓘ

Unabhängigkeitsbestrebungen der Indigenen

Seit der Annexion durch die USA gibt es nach wie vor eine aktive – wenn auch zersplitterte – Unabhängigkeitsbewegung auf Hawaii, die insbesondere von der Minderheit der Ureinwohner getragen wird. 2005 wehrten sie sich erfolgreich gegen die Vergabe des Status „Native Americans“, der sie mit den Indianern des Festlandes gleichgesetzt hätte, was der Aberkennung freiheitlicher Bestrebungen gleichgekommen wäre. Die Souveränitätsbewegung erhielt besonders 2008 öffentliche Aufmerksamkeit, als eine Gruppe von Aktivisten den ehemaligen Königspalast in Honolulu besetzte und die Unabhängigkeit ausrief. Im gleichen Jahr sprach sich der russische UN-Funktionär Alexei Avotomonow für die Entkolonialisierung von Hawaii aus. 2009 belegte der hawaiische Politikwissenschaftler Noenoe K. Silva mit seiner Aufarbeitung der Inselgeschichte (Aloha Betrayed: Native Hawaiian Resistance to American Colonialism) die völkerrechtliche Brisanz des Themas. US-Präsident Obama (selbst auf Hawaii geboren) zeigte sich den Bestrebungen für mehr Eigenständigkeit gegenüber prinzipiell offen. Am 11. Mai 2015 schlug Pakistan beim UN-Menschenrechtsrat in Genf vor, dem Vorschlag von Alfred de Zayas (UN-Experte zur Förderung einer demokratischen und gerechten Weltordnung) zu folgen, der 2013 vorschlug, Hawaii und Alaska wieder auf die Liste der nicht-selbst-regierten Territorien (Non-Self-Governing Territories) zu setzen, von der sie 1959 unrechtmäßig gestrichen wurden. Hawaiis Indigene werden vor dem Rat durch Leon Kaulahao Siu als Gesandter der Allianz für die Selbstbestimmung von Alaska und Hawai´i vertreten. Siu ist zudem „Schatten-Außenminister“ des Hawaiian Kingdom Government, einer Gruppe, die sich als „überlebende Nachfolger des hawaiischen Königreiches“ versteht. Er beruft sich auf die indigene Bevölkerung, die sich 2014 mehrheitlich für die Unabhängigkeitsbestrebungen ausgesprochen hätten. ⓘ

Demografische Daten

Bevölkerung

Karte der Bevölkerungsdichte von Hawaii, 2010 ⓘ

Historische Bevölkerung ⓘ

Jahr	Bevölkerung	±%
1778 (geschätzt)	300,000	—
1819 (Schätzung)	145,000	−51.7%
1835–1836	107,954	−25.5%
1850	84,165	−22.0%
1860	69,800	−17.1%
1872	56,897	−18.5%
1884	80,578	+41.6%
1890	89,990	+11.7%
1896	109,020	+21.1%
1900	154,001	+41.3%
1910	191,909	+24.6%
1920	255,912	+33.4%
1930	368,336	+43.9%
1940	423,330	+14.9%
1950	499,794	+18.1%
1960	632,772	+26.6%
1970	768,561	+21.5%
1980	964,691	+25.5%
1990	1,108,229	+14.9%
2000	1,211,537	+9.3%
2010	1,360,301	+12.3%
2020	1,455,271	+7.0%
Quelle: 1778-1896 1910-2020

Nach der Ankunft der Europäer und der Amerikaner vom Festland während der Zeit des Königreichs Hawaii ging die Gesamtbevölkerung von Hawaii, die bis dahin ausschließlich aus hawaiianischen Ureinwohnern bestand, drastisch zurück. Viele der hawaiianischen Ureinwohner starben an fremden Krankheiten und die Zahl der Einwohner sank von 300.000 in den 1770er Jahren auf 60.000 in den 1850er Jahren und auf 24.000 im Jahr 1920. Andere Schätzungen für die Bevölkerung vor dem Kontakt reichen von 150.000 bis 1,5 Millionen. Im Jahr 1923 waren 42 % der Bevölkerung japanischer Abstammung, 9 % chinesischer Abstammung und 16 % einheimischer Abstammung. Die Bevölkerung Hawaiis begann erst nach dem Zustrom hauptsächlich asiatischer Siedler zu wachsen, die als Wanderarbeiter Ende des 19. ⓘ

Die unvermischte indigene hawaiianische Bevölkerung hat immer noch nicht wieder das Niveau von 300.000 Menschen vor dem Kontakt erreicht. Im Jahr 2010 gaben nur 156.000 Personen an, ausschließlich hawaiianischer Abstammung zu sein, also etwas mehr als die Hälfte der hawaiianischen Bevölkerung vor dem Kontakt, obwohl weitere 371.000 Personen angaben, hawaiianische Abstammung in Kombination mit einer oder mehreren anderen Rassen zu haben (einschließlich anderer polynesischer Gruppen, aber meist asiatisch und/oder kaukasisch). ⓘ

Im Jahr 2018 schätzt das United States Census Bureau die Bevölkerung von Hawaii auf 1.420.491, was einem Rückgang von 7.047 gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von 60.190 (4,42 %) seit 2010 entspricht. Darin enthalten ist ein natürliches Wachstum von 48.111 (96.028 Geburten minus 47.917 Sterbefälle) und ein Zuwachs aufgrund der Nettozuwanderung von 16.956 Personen in den Bundesstaat. Die Einwanderung von außerhalb der Vereinigten Staaten führte zu einem Nettozuwachs von 30.068 Personen; die Migration innerhalb des Landes führte zu einem Nettoverlust von 13.112 Personen. ⓘ

Das Bevölkerungszentrum von Hawaii befindet sich auf der Insel O'ahu. Eine große Zahl hawaiianischer Ureinwohner ist nach Las Vegas gezogen, das als "neunte Insel" von Hawaii bezeichnet wird. ⓘ

Hawaii hat de facto eine Bevölkerung von über 1,4 Millionen, was zum Teil auf die große Anzahl von Militärangehörigen und Touristen zurückzuführen ist. O'ahu ist die bevölkerungsreichste Insel; sie hat die höchste Bevölkerungsdichte mit einer Wohnbevölkerung von knapp einer Million auf 597 Quadratmeilen (1.546 km²), also etwa 1.650 Menschen pro Quadratmeile. Die 1,4 Millionen Einwohner Hawaiis, die sich auf 6.000 Quadratmeilen (15.500 km²) Land verteilen, ergeben eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 188,6 Personen pro Quadratmeile. Der Staat hat eine geringere Bevölkerungsdichte als Ohio und Illinois. ⓘ

Die durchschnittliche Lebenserwartung der im Jahr 2000 auf Hawaii Geborenen liegt bei 79,8 Jahren; 77,1 Jahre bei Männern und 82,5 Jahre bei Frauen - länger als die durchschnittliche Lebenserwartung in allen anderen Bundesstaaten der USA. Im Jahr 2011 hatte das US-Militär nach eigenen Angaben 42.371 Soldaten auf den Inseln stationiert. ⓘ

Abstammung

Die japanische Einwanderung nach Hawaii wurde vor allem durch die hohe Nachfrage nach Plantagenarbeitern in Hawaii nach der Annexion angeheizt. ⓘ

Nach der Volkszählung der Vereinigten Staaten im Jahr 2020 hatte Hawaii eine Bevölkerung von 1.455.271. Die Bevölkerung des Staates identifizierte sich als 37,2 % Asiaten; 25,3 % Mischlinge; 22,9 % Weiße; 10,0 % Native Hawaiians und andere Pazifikinsulaner; 9,5 % Hispanics und Latinos jeglicher Rasse; 1,6 % Schwarze oder Afroamerikaner; 1,8 % einer anderen Rasse; und 0,3 % Native American und Alaskan Native. ⓘ

Hawaii - Rassenunterschiede in der Bevölkerung ⓘ

Rassenmäßige Zusammensetzung	1970	1990	2000	2010	2020
Weiß	38.8%	33.4%	24.3%	24.7%	22.9%
Asiatisch	57.7%	61.8%	41.6%	38.6%	37.2%
Eingeborene Hawaiianer und andere Pazifikinsulaner			9.4%	10.0%	10.8%
Schwarz	1.0%	2.5%	1.8%	1.6%	1.6%
Amerikanische Ureinwohner und Alaskanische Ureinwohner	0.1%	0.5%	0.3%	0.3%	0.3%
Andere Rasse	2.4%	1.9%	1.2%	1.2%	1.8%
Zwei oder mehr Rassen	–	–	21.4%	23.6%	25.3%

Hawaii hat den höchsten Anteil an asiatischen Amerikanern und Amerikanern verschiedener Rassen und den niedrigsten Anteil an weißen Amerikanern von allen Bundesstaaten. Es ist der einzige Bundesstaat, in dem Menschen, die sich als asiatische Amerikaner identifizieren, die größte ethnische Gruppe bilden. Im Jahr 2012 waren 14,5 % der Wohnbevölkerung unter 1 Jahr nicht-hispanische Weiße. Die asiatische Bevölkerung Hawaiis besteht hauptsächlich aus 198.000 (14,6 %) philippinischen Amerikanern, 185.000 (13,6 %) japanischen Amerikanern, etwa 55.000 (4,0 %) chinesischen Amerikanern und 24.000 (1,8 %) koreanischen Amerikanern. Es gibt mehr als 80.000 indigene Hawaiianer - 5,9 % der Bevölkerung. Einschließlich derjenigen mit teilweiser Abstammung stellen die samoanischen Amerikaner 2,8 % der Bevölkerung Hawaiis und die tonganischen Amerikaner 0,6 %. ⓘ

Über 120.000 (8,8 %) Hispano- und Latino-Amerikaner leben auf Hawaii. Die Zahl der mexikanischen Amerikaner beträgt über 35.000 (2,6 %), die der Puertoricaner über 44.000 (3,2 %). Mehrrassige Amerikaner machen fast 25 % der Bevölkerung von Hawaii aus, das sind mehr als 320.000 Menschen. Eurasische Amerikaner sind mit etwa 66.000 (4,9 %) eine bedeutende gemischtrassige Gruppe. Die nicht-hispanische weiße Bevölkerung macht mit rund 310.000 Personen etwas mehr als 20 % der Bevölkerung aus. Die gemischtrassige Bevölkerung übersteigt die nicht-hispanische weiße Bevölkerung um etwa 10.000 Personen. Laut dem Census Bureau waren 1970 38,8 % der Bevölkerung Hawaiis Weiße und 57,7 % Asiaten und Pazifikinsulaner. ⓘ

Die fünf größten europäischen Abstammungsgruppen in Hawaii sind Deutsche (7,4 %), Iren (5,2 %), Engländer (4,6 %), Portugiesen (4,3 %) und Italiener (2,7 %). Etwa 82,2 % der Einwohner des Bundesstaates wurden in den Vereinigten Staaten geboren. Ungefähr 75 % der im Ausland geborenen Einwohner stammen aus Asien. Hawaii ist ein Staat mit einer Mehrheit von Minderheiten. Es wurde erwartet, dass Hawaii einer der drei Staaten sein wird, die 2014 keine weiße Mehrheit haben werden; die anderen beiden sind Kalifornien und New Mexico. ⓘ

Karte der größten rassischen/ethnischen Gruppe nach Bezirk. Rot steht für Native Hawaiian, blau für nicht-hispanische Weiße und grün für Asiaten. Dunklere Schattierungen weisen auf einen höheren Anteil an der Bevölkerung hin. ⓘ

Bevölkerung von Hawaii (2008) ⓘ

Abstammung	Prozentualer Anteil	Hauptartikel:
Filipino	13.6%	Siehe Filipinos auf Hawaii
Japaner	12.6%	Siehe Japaner auf Hawaii
Polynesier	9.0%	Siehe Ureinwohner Hawaiis
Deutsche	7.4%	Siehe Deutschamerikaner
Irisch	5.2%	Siehe irische Amerikaner
Englisch	4.6%	Siehe Englisch Amerikanisch
Portugiesisch	4.3%	Siehe Portugiesisch in Hawaii
Chinesisch	4.1%	Siehe Chinesisch in Hawaii
Koreanisch	3.1%	Siehe Koreanisch-Amerikaner
Mexikanisch	2.9%	Siehe mexikanischer Amerikaner
Puertoricaner	2.8%	Siehe Puertoricaner in Hawaii
Italienisch	2.7%	Siehe italienische Amerikaner
Afrikanisch	2.4%	Siehe Afroamerikaner
Französisch	1.7%	Siehe Französisch-Amerikaner
Samoaner	1.3%	Siehe Samoaner auf Hawaii
Schottisch	1.2%	Siehe schottische Amerikaner

Die dritte Gruppe von Ausländern, die in Hawaii ankam, stammte aus China. Chinesische Arbeiter auf westlichen Handelsschiffen ließen sich ab 1789 auf Hawaii nieder. Im Jahr 1820 kamen die ersten amerikanischen Missionare, um das Christentum zu predigen und den Hawaiianern westliche Lebensweisen beizubringen. Im Jahr 2015 ist ein großer Teil der Bevölkerung Hawaiis asiatischer Abstammung - vor allem Filipinos, Japaner und Chinesen. Viele sind Nachkommen von Einwanderern, die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Arbeit auf die Zuckerrohrplantagen gebracht wurden. Die ersten 153 japanischen Einwanderer kamen am 19. Juni 1868 in Hawaii an. Sie wurden von der damaligen japanischen Regierung nicht zugelassen, da der Vertrag zwischen einem Makler und dem Tokugawa-Shogunat geschlossen wurde, das inzwischen durch die Meiji-Restauration abgelöst wurde. Die ersten von der aktuellen japanischen Regierung genehmigten Einwanderer trafen am 9. Februar 1885 ein, nachdem Kalākaua bei seinem Besuch in Japan im Jahr 1881 eine Petition an Kaiser Meiji gerichtet hatte. ⓘ

Bis 1899 kamen fast 13.000 portugiesische Einwanderer, die ebenfalls auf den Zuckerrohrplantagen arbeiteten. Im Jahr 1901 lebten mehr als 5.000 Puertoricaner auf Hawaii. ⓘ

Sprachen

Viele portugiesische Einwanderer stammten von den Azoren oder aus Madeira. Sie brachten den römischen Katholizismus sowie die portugiesische Sprache und Küche mit. ⓘ

Englisch und Hawaiianisch sind in der Verfassung des Bundesstaates von 1978 in Artikel XV, Abschnitt 4 als offizielle Sprachen Hawaiis aufgeführt. Der Gebrauch des Hawaiianischen ist jedoch eingeschränkt, da in der Verfassung festgelegt ist, dass "Hawaiianisch nur für öffentliche Handlungen und Transaktionen erforderlich ist, die durch das Gesetz vorgesehen sind". Hawaiʻi Creole English, lokal als "Pidgin" bezeichnet, ist die Muttersprache vieler Einheimischer und eine Zweitsprache für viele andere. ⓘ

Bei der Volkszählung 2000 sprachen 73,4 % der Einwohner Hawaiis im Alter von 5 Jahren und älter zu Hause ausschließlich Englisch. Laut der American Community Survey von 2008 sprechen 74,6 % der Einwohner Hawaiis, die älter als 5 Jahre sind, zu Hause ausschließlich Englisch. Zu Hause sprechen 21,0 % der Einwohner des Bundesstaates zusätzlich eine asiatische Sprache, 2,6 % sprechen Spanisch, 1,6 % sprechen andere indoeuropäische Sprachen und 0,2 % sprechen eine andere Sprache. ⓘ

Neben Englisch sind Tagalog, Japanisch und Ilocano die am häufigsten gesprochenen Sprachen im Bundesstaat. Eine beträchtliche Anzahl europäischer Einwanderer und deren Nachkommen sprechen ebenfalls ihre Muttersprache; die zahlreichsten sind Deutsch, Portugiesisch, Italienisch und Französisch. 5,4 % der Einwohner sprechen Tagalog - einschließlich der Nicht-Muttersprachler der philippinischen Sprache, der nationalen, ko-offiziellen, auf Tagalog basierenden Sprache; 5,0 % sprechen Japanisch und 4,0 % sprechen Ilocano; 1,2 % sprechen Chinesisch, 1,7 % sprechen Hawaiianisch; 1,7 % sprechen Spanisch; 1,6 % sprechen Koreanisch; und 1,0 % sprechen Samoanisch. ⓘ

Hawaiianisch

Die hawaiianische Sprache wird von etwa 2.000 Muttersprachlern gesprochen, was etwa 0,15 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Laut der Volkszählung der Vereinigten Staaten gab es 2006-2008 auf Hawaii insgesamt mehr als 24.000 Sprecher dieser Sprache. Hawaiianisch ist eine polynesische Sprache, die zur austronesischen Sprachfamilie gehört. Es ist eng verwandt mit anderen polynesischen Sprachen wie Marquesanisch, Tahitianisch, Māori, Rapa Nui (die Sprache der Osterinsel) und weniger eng mit Samoanisch und Tonga. ⓘ

Schütz zufolge kolonisierten die Marquesaner den Archipel etwa 300 n. Chr., später folgten Wellen von Seefahrern von den Gesellschaftsinseln, Samoa und Tonga. Diese Polynesier blieben auf den Inseln; sie wurden schließlich zum hawaiianischen Volk und ihre Sprachen entwickelten sich zur hawaiianischen Sprache. Kimura und Wilson stellen fest: "Die Wissenschaftler sind sich einig, dass das Hawaiianische eng mit dem Ostpolynesischen verwandt ist, mit einer besonders starken Verbindung auf den südlichen Marquesas und einer sekundären Verbindung auf Tahiti, die sich durch den Seeverkehr zwischen den Hawaii- und den Gesellschaftsinseln erklären lässt". ⓘ

Vor der Ankunft von Kapitän James Cook hatte die hawaiianische Sprache keine Schriftform. Diese Form wurde hauptsächlich von amerikanischen protestantischen Missionaren zwischen 1820 und 1826 entwickelt, die den hawaiianischen Phonemen Buchstaben aus dem lateinischen Alphabet zuordneten. Das Interesse an der hawaiischen Sprache nahm Ende des 20. Jahrhunderts erheblich zu. Mit Hilfe des Office of Hawaiian Affairs wurden speziell ausgewiesene Immersionsschulen eingerichtet, in denen alle Fächer auf Hawaiianisch unterrichtet wurden. Die Universität von Hawaii entwickelte ein Studienprogramm für Hawaiianische Sprache. Die Gemeindeordnungen wurden geändert, um hawaiianische Orts- und Straßennamen für neue Siedlungen zu bevorzugen. ⓘ

Das Hawaiianische unterscheidet zwischen langen und kurzen Vokallauten. In der modernen Praxis wird die Vokallänge mit einem Makron (kahakō) angegeben. In hawaiianischsprachigen Zeitungen (nūpepa), die von 1834 bis 1948 veröffentlicht wurden, und bei traditionellen hawaiianischen Muttersprachlern werden diese Zeichen in der Regel weggelassen. Die ʻokina und kahakō sollen die korrekte Aussprache hawaiianischer Wörter wiedergeben. Die hawaiische Sprache verwendet den Glottalstopp (ʻOkina) als Konsonanten. Er wird als ein Symbol geschrieben, das dem Apostroph oder dem nach links hängenden (öffnenden) einfachen Anführungszeichen ähnelt. ⓘ

Das für Hawaiianisch verwendete Tastaturlayout ist QWERTY. ⓘ

Hawaiianisches Pidgin

Gemischte hawaiianisch/europäisch-amerikanische Familie in Honolulu, 1850er Jahre ⓘ

Einige Einwohner von Hawaii sprechen Hawaiʻi Creole English (HCE), endonymisch Pidgin oder Pidgin English genannt. Der Wortschatz des HCE stammt hauptsächlich aus dem Englischen, verwendet aber auch Wörter, die aus dem Hawaiianischen, Chinesischen, Japanischen, Portugiesischen, Ilocano und Tagalog stammen. Im 19. Jahrhundert führte die zunehmende Einwanderung - vor allem aus China, Japan, Portugal, insbesondere von den Azoren und Madeira, und Spanien - zur Entwicklung einer hybriden Variante des Englischen, die den Sprechern als Pidgin bekannt ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Pidgin-Sprecher Kinder, die es als ihre erste Sprache erwarben. HCE-Sprecher verwenden einige hawaiianische Wörter, ohne dass diese Wörter als archaisch angesehen werden. Die meisten Ortsnamen sind aus dem Hawaiianischen übernommen worden, ebenso wie einige Namen für Pflanzen und Tiere. Zum Beispiel wird Thunfisch oft mit seinem hawaiianischen Namen ahi bezeichnet. ⓘ

HCE-Sprecher haben die Bedeutungen einiger englischer Wörter verändert. So können sich zum Beispiel "aunty" und "uncle" entweder auf jeden Erwachsenen beziehen, der ein Freund ist, oder sie werden verwendet, um einem älteren Menschen Respekt zu zollen. Syntax und Grammatik folgen anderen Regeln als im allgemeinen amerikanischen Englisch. Zum Beispiel würde ein HCE-Sprecher statt "it is hot today, isn't it?" einfach "stay hot, eh?" sagen. Der Begriff da kine wird als Füllwort verwendet; ein Ersatz für praktisch jedes Wort oder jeden Satz. Während des Surfbooms auf Hawaii wurde das HCE vom Surfer-Slang beeinflusst. Einige HCE-Ausdrücke wie "brah" und "da kine" haben durch die Surfer-Communities ihren Weg in andere Länder gefunden. ⓘ

Hawaiʻi-Gebärdensprache

Die Hawaiʻi Sign Language, eine Gebärdensprache für Gehörlose, die auf der hawaiianischen Sprache basiert, wird auf den Inseln seit den frühen 1800er Jahren verwendet. Ihre Zahl nimmt ab, da die Amerikanische Gebärdensprache die HSL im Schulunterricht und in verschiedenen anderen Bereichen verdrängt. ⓘ

Religion

Die Makiki Christian Church in Honolulu ist stark an die japanische Architektur angelehnt. ⓘ

Religion auf Hawaii (2014)

  Protestantismus (38%)

  Römisch-katholisch (20%)

  Mormonentum (3%)

  Zeugen Jehovas (1%)

  Andere Christen (1%)

  Keine Religion (26%)

  Buddhismus (8%)

  Andere Religion (2%)

  Ich weiß nicht (1%)

Hawaii gehört zu den Staaten mit der größten religiösen Vielfalt in den USA: Jeder zehnte Einwohner praktiziert einen nicht-christlichen Glauben. Die hawaiianischen Ureinwohner üben auch heute noch traditionelle religiöse und spirituelle Praktiken aus und bekennen sich oft gleichzeitig zu christlichen und traditionellen Überzeugungen. Das Christentum ist nach wie vor die Mehrheitsreligion, die vor allem von verschiedenen protestantischen Gruppen und römisch-katholischen Christen vertreten wird. Die zweitgrößte Religion ist der Buddhismus, der vor allem in der japanischen Gemeinschaft vertreten ist und einen größeren Anteil an der Bevölkerung hat als in jedem anderen Staat. Die Religionslosen und Nichtreligiösen machen etwa die Hälfte der Bevölkerung aus und machen Hawaii zu einem der säkularsten Bundesstaaten. ⓘ

Die Kathedralkirche Saint Andrew in Honolulu war früher der Sitz der Hawaiianischen Reformierten Katholischen Kirche, einer Provinz der Anglikanischen Gemeinschaft, die die Staatskirche des Königreichs Hawaii war. Nach dem Sturz des Königreichs Hawaii ging sie in den 1890er Jahren in der Episkopalkirche auf und wurde Sitz der Episkopaldiözese Hawaii. Die Kathedrale Basilika Unserer Lieben Frau vom Frieden und die Co-Kathedrale der Heiligen Theresa vom Kinde Jesu dienen als Sitz der römisch-katholischen Diözese Honolulu. Die östlich-orthodoxe Gemeinde hat ihr Zentrum in der griechisch-orthodoxen Kathedrale Saints Constantine and Helen of the Pacific. ⓘ

Die größten Konfessionen nach Mitgliedern waren 2010 die römisch-katholische Kirche mit 249.619 Anhängern, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit 68.128 Anhängern im Jahr 2009, die Vereinigte Kirche Christi mit 115 Gemeinden und 20.000 Mitgliedern und die Southern Baptist Convention mit 108 Gemeinden und 18.000 Mitgliedern. Alle nicht-konfessionellen Kirchen haben 128 Gemeinden und 32.000 Mitglieder. ⓘ

Nach Angaben der religiösen Einrichtungen verteilte sich die Religion auf Hawaii im Jahr 2000 wie folgt:

• Christentum: 351,000 (29%)
• Buddhismus: 110,000 (9%)
• Judentum: 10.000 (1%)
• Andere: 100,000 (10%)
• Nicht zugehörig: 650,000 (51%) ⓘ

Eine Pew-Umfrage ergab, dass die religiöse Zusammensetzung wie folgt aussieht:

Religiöse Zugehörigkeit in Hawaii (2014) ⓘ

Zugehörigkeit	% der Bevölkerung von Hawaiʻi
Christlich	63
Protestantisch	38
Evangelisch-protestantisch	25
Protestantische Hauptrichtung	11
Schwarze Kirche	2
Römisch-katholisch	20
Mormonen	3
Zeugen Jehovas	1
Östlich-orthodox	0.5
Andere Christen	1
Nicht zugehörig	26
Nichts Besonderes	20
Agnostiker	5
Atheist	2
Nicht-christliche Glaubensrichtungen	10
Jüdisch	0.5
Muslimisch	0.5
Buddhist	8
Hindu	0.5
Andere nicht-christliche Religionen	0.5
Ich weiß nicht	1
Insgesamt	100

Daten zur Geburt

Anmerkung: Die Geburten in dieser Tabelle addieren sich nicht, da hispanische Personen sowohl nach ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch nach ihrer Rasse gezählt werden, was eine höhere Gesamtzahl ergibt. ⓘ

Lebendgeburten nach Rasse/Ethnizität der Mutter ⓘ

Rasse	2013	2014	2015	2016	2017	2018	2019	2020
Asiatisch	12,203 (64.3%)	11,535 (62.2%)	11,443 (62.1%)	4,616 (25.6%)	4,653 (26.6%)	4,366 (25.7%)	4,330 (25.8%)	3,940 (25.0%)
Weiß:	6,045 (31.8%)	6,368 (34.3%)	6,322 (34.3%)	...	...	...	...	...
> nicht-hispanisch weiß	4,940 (26.0%)	4,881 (26.3%)	4,803 (26.1%)	3,649 (20.2%)	3,407 (19.4%)	3,288 (19.4%)	3,223 (19.2%)	3,060 (19.4%)
Pazifik-Insulaner	...	...	...	1,747 (9.7%)	1,684 (9.6%)	1,706 (10.1%)	1,695 (10.1%)	1,577 (10.0%)
Schwarz	671 (3.5%)	617 (3.3%)	620 (3.3%)	463 (2.6%)	406 (2.3%)	424 (2.5%)	429 (2.6%)	383 (2.4%)
Indianer	68 (0.3%)	30 (0.2%)	35 (0.2%)	28 (0.1%)	39 (0.2%)	33 (0.2%)	27 (0.2%)	25 (0.1%)
Hispanoamerikanisch (beliebige Rasse)	3,003 (15.8%)	2,764 (14.9%)	2,775 (15.1%)	2,766 (15.3%)	2,672 (15.3%)	2,580 (15.2%)	2,589 (15.4%)	2,623 (16.6%)
Hawaiʻi insgesamt	18,987 (100%)	18,550 (100%)	18,420 (100%)	18,059 (100%)	17,517 (100%)	16,972 (100%)	16,797 (100%)	15,785 (100%)

1) Bis 2016 umfassten die Daten für Geburten asiatischer Herkunft auch Geburten der Gruppe der Pazifikinsulaner.

2) Seit 2016 werden die Daten für Geburten weißer hispanischer Herkunft nicht erhoben, sondern in einer hispanischen Gruppe zusammengefasst; Personen hispanischer Herkunft können jeder Rasse angehören. ⓘ

LGBT

Hawaii hat eine lange Geschichte von LGBT-Identitäten. Māhū ("in der Mitte") waren ein vorkoloniales drittes Geschlecht mit traditionellen spirituellen und sozialen Rollen, das als Heiler weithin respektiert wurde. Homosexuelle Beziehungen, die als aikāne bekannt sind, waren in der alten hawaiianischen Gesellschaft weit verbreitet und normal. Bei den Männern begannen die aikāne-Beziehungen oft schon im Teenageralter und hielten bis ins Erwachsenenalter an, auch wenn sie auch heterosexuelle Partner hatten. Während sich aikāne in der Regel auf männliche Homosexualität bezieht, beziehen sich einige Geschichten auch auf Frauen, was bedeutet, dass auch Frauen an aikāne-Beziehungen beteiligt gewesen sein können. In den Tagebüchern von Kapitän Cooks Besatzung ist festgehalten, dass viele aliʻi (erbliche Adlige) ebenfalls aikāne-Beziehungen eingingen, und auch Kamehameha der Große, der Gründer und erste Herrscher des Königreichs Hawaii, war dafür bekannt. Cooks zweiter Leutnant und Co-Astronom James King bemerkte, dass "alle Häuptlinge sie hatten", und berichtet, dass Cook von einem Häuptling sogar gebeten wurde, King zurückzulassen, da er diese Rolle als große Ehre betrachtete. ⓘ

Die hawaiianische Gelehrte Lilikalā Kameʻeleihiwa stellt fest, dass aikāne dem praktischen Zweck dienten, gegenseitiges Vertrauen und Zusammenhalt aufzubauen: "Wenn man nicht mit einem Mann schlief, wie konnte man ihm vertrauen, wenn man in die Schlacht zog? Woher solltest du wissen, ob er der Krieger sein würde, der dich um jeden Preis beschützen würde, wenn er nicht dein Liebhaber war?" ⓘ

Als die westlichen kolonialen Einflüsse im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zunahmen, wurde das Wort aikāne seiner ursprünglichen sexuellen Bedeutung beraubt und bedeutete im Druck einfach "Freund". Dennoch kann seine metaphorische Bedeutung in hawaiianischen Sprachpublikationen immer noch entweder "Freund" oder "Liebhaber" bedeuten, ohne stigmatisiert zu werden. ⓘ

Eine Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2012 ergab, dass Hawaii mit 5,1 % (schätzungsweise 53.966 Personen) den größten Anteil an LGBT-Erwachsenen in den USA aufweist. Die Zahl der Haushalte gleichgeschlechtlicher Paare lag 2010 bei 3.239, was einem Anstieg von 35,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2013 wurde Hawaii der fünfzehnte US-Bundesstaat, der die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte; dies hat Berichten zufolge den Tourismus um 217 Millionen Dollar angekurbelt. ⓘ

Wirtschaft

Nach der Annexion waren die Wirtschaft und die demografischen Veränderungen in Hawaii vor allem vom Wachstum des Agrarsektors geprägt. ⓘ

Ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs förderten Darstellungen und Fotografien wie diese, die Hawaii als tropisches Freizeitparadies zeigten, das Wachstum des Tourismus auf Hawaii, der schließlich zum größten Wirtschaftszweig der Inseln wurde. ⓘ

Die Ausgaben der US-Bundesregierung für das auf Hawaii stationierte Personal, die Einrichtungen und das Material, die entweder direkt oder über die Ausgaben für das Militärpersonal getätigt werden, stellen nach dem Tourismus die zweitgrößte Einnahmequelle Hawaiis dar. ⓘ

Die Geschichte der hawaiianischen Wirtschaft lässt sich anhand einer Reihe von dominierenden Wirtschaftszweigen nachvollziehen: Sandelholz, Walfang, Zuckerrohr, Ananas, Militär, Tourismus und Bildung. In den 1840er Jahren hatten die Zuckerplantagen aufgrund der großen Nachfrage nach Zucker in den Vereinigten Staaten und des schnellen Transports mit Dampfschiffen einen festen Platz in der hawaiianischen Wirtschaft eingenommen. Die Zuckerrohrplantagen wurden von amerikanischen Missionarsfamilien und Geschäftsleuten, den so genannten "Big Five", streng kontrolliert, die die Kontrolle über die Gewinne der Zuckerindustrie monopolisierten. Als 1898 die Annexion Hawaiis erwogen wurde, wandten sich die Zuckerrohrproduzenten dem Anbau tropischer Früchte wie Ananas zu, die zum Hauptexportgut der Plantagenwirtschaft von Hawaii wurden. Seit der Staatsgründung im Jahr 1959 ist der Tourismus der größte Wirtschaftszweig und trug 1997 mit 24,3 % zum Bruttosozialprodukt (BSP) bei, trotz der Bemühungen um eine Diversifizierung. Die Bruttoproduktion des Staates belief sich 2003 auf 47 Milliarden US-Dollar; das Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner Hawaiis lag 2014 bei 54.516 US-Dollar. Zu den hawaiianischen Exporten gehören Lebensmittel und Bekleidung. Diese Industriezweige spielen in der hawaiianischen Wirtschaft nur eine geringe Rolle, was auf die große Entfernung zu lebensfähigen Märkten wie der Westküste der Vereinigten Staaten zurückzuführen ist. Zu den Lebensmittelexporten des Staates gehören Kaffee, Macadamianüsse, Ananas, Vieh, Zuckerrohr und Honig. ⓘ

Gemessen am Gewicht ist Bienenhonig wahrscheinlich das wertvollste Exportgut des Bundesstaates. Nach Angaben des Hawaii Agricultural Statistics Service beliefen sich die landwirtschaftlichen Umsätze auf 370,9 Millionen US-Dollar aus diversifizierter Landwirtschaft, 100,6 Millionen US-Dollar aus Ananas und 64,3 Millionen US-Dollar aus Zuckerrohr. Das relativ beständige Klima auf Hawaii hat die Saatgutindustrie angezogen, die auf den Inseln drei Generationen von Pflanzen pro Jahr testen kann, während es auf dem Festland nur eine oder zwei sind. Der Saatgutsektor erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 264 Millionen US-Dollar und beschäftigte 1.400 Mitarbeiter. ⓘ

Im Dezember 2015 lag die Arbeitslosenquote des Bundesstaates bei 3,2 %. Im Jahr 2009 gab das US-Militär 12,2 Milliarden US-Dollar in Hawaii aus, was 18 % der Ausgaben des Staates in diesem Jahr entsprach. 75.000 Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums leben auf Hawaii. Laut einer Studie von Phoenix Marketing International aus dem Jahr 2013 hat Hawaii mit einer Quote von 7,2 % die viertgrößte Anzahl von Millionären pro Kopf in den Vereinigten Staaten. ⓘ

Besteuerung

Die Steuern werden vom Hawaii Department of Taxation erhoben. Die meisten Staatseinnahmen stammen aus Einkommenssteuern und einer allgemeinen Verbrauchssteuer (GET), die vor allem von Unternehmen erhoben wird; es gibt keine landesweite Steuer auf Verkäufe, persönliches Eigentum oder Aktienübertragungen, und der effektive Grundsteuersatz gehört zu den niedrigsten des Landes. Die hohe Tourismusrate bedeutet, dass Millionen von Besuchern öffentliche Einnahmen über die GET und die Hotelzimmersteuer generieren. Die Einwohner von Hawaii zahlen jedoch im Allgemeinen mit die meisten staatlichen Steuern pro Person in den Vereinigten Staaten. ⓘ

Die Tax Foundation of Hawaii hält die Steuerlast des Bundesstaates für zu hoch und behauptet, dass sie zu höheren Preisen und dem Eindruck eines unfreundlichen Geschäftsklimas beiträgt. Die gemeinnützige Tax Foundation stuft Hawaii an dritter Stelle bei der Einkommenssteuerbelastung und an zweiter Stelle bei der Gesamtsteuerbelastung ein, weist aber darauf hin, dass ein erheblicher Teil der Steuern von Touristen getragen wird. Der frühere Senator Sam Slom führt die vergleichsweise hohe Steuerquote auf Hawaii darauf zurück, dass die Regierung des Bundesstaates für das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie für soziale Dienste zuständig ist, die in den meisten anderen Bundesstaaten auf Bezirks- oder Gemeindeebene angesiedelt sind. ⓘ

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten in Hawaii, insbesondere in Honolulu, sind im Vergleich zu den meisten größeren Städten in den USA hoch, obwohl sie 6,7 % niedriger sind als in New York City und 3,6 % niedriger als in San Francisco. Diese Zahlen berücksichtigen möglicherweise nicht einige Kosten, wie z. B. erhöhte Reisekosten für Flüge, zusätzliche Versandgebühren und den Verlust von Möglichkeiten zur Teilnahme an Werbeaktionen für Kunden außerhalb der zusammenhängenden USA. Während einige Online-Shops kostenlosen Versand für Bestellungen nach Hawaii anbieten, schließen viele Händler Hawaii, Alaska, Puerto Rico und bestimmte andere US-Territorien aus. ⓘ

Hawaiian Electric Industries, ein privates Unternehmen, versorgt 95 % der Bevölkerung des Bundesstaates mit Strom, der größtenteils aus Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen stammt. Die durchschnittlichen Strompreise im Oktober 2014 (36,41 Cent pro Kilowattstunde) waren fast dreimal so hoch wie der nationale Durchschnitt (12,58 Cent pro Kilowattstunde) und 80 % höher als im zweithöchsten Bundesstaat, Connecticut. ⓘ

Bei der Volkszählung im Jahr 2000 lag der durchschnittliche Wert eines Hauses auf Hawaii bei 272.700 US-Dollar, während der durchschnittliche Wert eines Hauses auf nationaler Ebene bei 119.600 US-Dollar lag. Der Wert von Eigenheimen auf Hawaii war der höchste aller Bundesstaaten, einschließlich Kalifornien mit einem mittleren Wert von 211.500 US-Dollar. Untersuchungen der National Association of Realtors ergaben, dass der durchschnittliche Verkaufspreis eines Einfamilienhauses in Honolulu, Hawaii, im Jahr 2010 bei 607.600 US-Dollar und der durchschnittliche Verkaufspreis in den USA bei 173.200 US-Dollar lag. Der Verkaufspreis für Einfamilienhäuser in Hawaii war 2010 der höchste aller US-Städte und lag knapp über dem des Silicon Valley in Kalifornien (602.000 US-Dollar). ⓘ

Die sehr hohen Lebenshaltungskosten in Hawaii sind das Ergebnis mehrerer miteinander verwobener Faktoren der Weltwirtschaft sowie der Handelspolitik der US-Regierung. Wie in anderen Regionen mit ganzjährig schönem Wetter, z. B. in Kalifornien, Arizona und Florida, unterliegen die Einwohner von Hawaii einer "Sonnenscheinsteuer". Verschärft wird diese Situation noch durch die natürlichen Faktoren der Geografie und der weltweiten Verteilung, die aufgrund der höheren Transportkosten zu höheren Warenpreisen führen - ein Problem, unter dem auch viele Inselstaaten und Territorien leiden. ⓘ

Die höheren Kosten für die Verschiffung von Gütern über den Ozean können durch die Anforderungen des Jones Act noch erhöht werden, der im Allgemeinen vorschreibt, dass Güter zwischen Orten innerhalb der USA, einschließlich zwischen der Westküste des US-Festlands und Hawaii, nur mit Schiffen befördert werden dürfen, die sich in US-Eigentum befinden, in den USA gebaut wurden und über eine Besatzung verfügen. Jones Act-konforme Schiffe sind in Bau und Betrieb oft teurer als ausländische Pendants, was die Transportkosten in die Höhe treiben kann. Obwohl der Jones Act den direkten Transport von Waren aus Asien nach Hawaii nicht beeinträchtigt, ist diese Art des Handels dennoch nicht üblich. Dies hat vor allem wirtschaftliche Gründe, darunter die zusätzlichen Kosten, die mit einem Zwischenstopp in Hawaii verbunden sind (z. B. Lotsen- und Hafengebühren), die Marktgröße von Hawaii und die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes immer größerer Schiffe, die in Hawaii nicht für transozeanische Fahrten abgefertigt werden können. Daher ist Hawaii darauf angewiesen, den Großteil der eingehenden Waren auf nach dem Jones Act qualifizierten Schiffen von der Westküste der USA zu erhalten, was zu einer Verteuerung einiger Konsumgüter und damit zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten beitragen kann. Kritiker des Jones Act behaupten, dass die Kosten für den Transport von Waren, die durch den Jones Act auferlegt werden, letztlich von den Verbrauchern in Hawaii getragen werden. ⓘ

Kultur

Hawaii gehört zum polynesischen Kulturraum. Die hawaiische Sprache (ʻōlelo Hawaiʻi) ist neben dem Englischen offizielle Sprache des US-Staates. ⓘ

Da eine Schriftsprache erst im 19. Jahrhundert eingeführt wurde, kommt der Überlieferung in Erzählungen, Gesängen und im Hula eine besondere Bedeutung zu. Auch die Namen von Personen und Orten spielen eine wichtige Rolle für die Bewahrung von Traditionen. ⓘ

Fischfang und Landwirtschaft waren in der hawaiischen Kultur hoch entwickelt. Die Nutzung der natürlichen Ressourcen war durch die Aufteilung der Inseln in einzelne Bereiche (ahupuaʻa) geregelt. Dabei ist die Verbindung zum Land (ʻāina) und der Respekt gegenüber der gesamten Natur besonders wichtig. ⓘ

Die Grundlage des Zusammenlebens und der verschiedenen kulturellen Aktivitäten war die erweiterte Familie (ʻOhana). Hierzu gehört auch die Ehrung der älteren Generation und der Vorfahren (kupuna, Mehrzahl: kūpuna) sowie der als ʻaumākua (Einzahl: ʻaumakua) verehrten Familiengottheiten. ⓘ

Die ursprüngliche Kultur von Hawaii ist polynesisch. Hawaii stellt die nördlichste Ausdehnung des riesigen polynesischen Dreiecks im südlichen und mittleren Pazifik dar. Die traditionelle hawaiianische Kultur hat sich in der modernen hawaiianischen Gesellschaft erhalten, und überall auf den Inseln werden die Zeremonien und Traditionen nachgespielt. Einige dieser kulturellen Einflüsse, darunter die Popularität von lūʻau und Hula (in stark abgewandelter Form), sind so stark, dass sie auch in den Vereinigten Staaten verbreitet sind. ⓘ

Kulinarisches

Taro, oder auf Hawaiianisch kalo, war eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel im alten Hawaii und ist auch heute noch ein zentraler Bestandteil der hawaiianischen Gastronomie. ⓘ

Die hawaiianische Küche ist eine Verschmelzung zahlreicher Lebensmittel, die von den Einwanderern auf die Hawaii-Inseln gebracht wurden, einschließlich der ersten polynesischen und hawaiianischen Küche, sowie amerikanischer, chinesischer, philippinischer, japanischer, koreanischer, polynesischer, puertoricanischer und portugiesischer Herkunft. Pflanzliche und tierische Nahrungsmittel werden aus der ganzen Welt importiert und in Hawaii landwirtschaftlich genutzt. Poi, eine Stärke, die durch Stampfen von Taro hergestellt wird, ist eines der traditionellen Lebensmittel der Inseln. Viele lokale Restaurants servieren das allgegenwärtige Mittagsgericht, das aus zwei Kugeln Reis, einer vereinfachten Version des amerikanischen Makkaronisalats und einer Vielzahl von Belägen besteht, darunter Hamburger-Patties, ein Spiegelei und die Soße eines Loco Moco, Tonkatsu nach japanischer Art oder die traditionellen lūʻau-Favoriten, darunter kālua Schweinefleisch und Laulau. Spam musubi ist ein Beispiel für die Verschmelzung ethnischer Küchen, die sich auf den Inseln unter der Mischung aus Einwanderergruppen und Militärangehörigen entwickelt hat. In den 1990er Jahren entwickelte eine Gruppe von Köchen die regionale Küche Hawaiis zu einer modernen Fusionsküche. ⓘ

Bräuche und Umgangsformen

Einige der wichtigsten Bräuche und Umgangsformen auf Hawaii sind folgende: Wenn man ein Haus besucht, gehört es zum guten Ton, ein kleines Geschenk für den Gastgeber mitzubringen (z. B. ein Dessert). Daher werden Partys meist in Form von Potlucks veranstaltet. Die meisten Einheimischen ziehen ihre Schuhe aus, bevor sie ein Haus betreten. In hawaiianischen Familien, unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit, ist es üblich, den ersten Geburtstag eines Kindes mit einem Luau zu feiern. Bei hawaiianischen Hochzeiten, insbesondere bei philippinischen Hochzeiten, ist es außerdem üblich, dass das Brautpaar einen Geldtanz (auch Pandanggo genannt) aufführt. Printmedien und Einheimische empfehlen, Nicht-Hawaiianer als "Einheimische von Hawaii" oder "Menschen von Hawaii" anzusprechen. ⓘ

Hawaiianische Mythologie

Die Steinskulptur einer hawaiianischen Gottheit, ausgestellt in einem deutschen Museum ⓘ

Die hawaiianische Mythologie umfasst die Legenden, historischen Erzählungen und Sprüche des alten hawaiianischen Volkes. Sie gilt als eine Variante einer allgemeineren polynesischen Mythologie, die über mehrere Jahrhunderte vor etwa 1800 einen eigenen Charakter entwickelte. Sie wird mit der hawaiianischen Religion in Verbindung gebracht, die im 19. Jahrhundert offiziell unterdrückt wurde, aber von einigen Anhängern bis in die heutige Zeit am Leben erhalten wird. Zu den wichtigsten Figuren und Begriffen gehören Aumakua, der Geist eines Vorfahren oder Familiengottes, und Kāne, die höchste der vier hawaiianischen Hauptgottheiten. ⓘ

Polynesische Mythologie

Eine Umhüllung für den Kriegsgott 'Oro aus geflochtenen getrockneten Kokosnussfasern (Sennit), die ein polynesisches Götterbild (to'o) aus Holz geschützt hätte ⓘ

Bei der polynesischen Mythologie handelt es sich um die mündlichen Überlieferungen der Völker Polynesiens, einer Gruppe von Inselarchipelen im Mittel- und Südpazifik, die zusammen mit den verstreuten Kulturen, die als polynesische Ausreißer bekannt sind, das polynesische Dreieck bilden. Die Polynesier sprechen Sprachen, die von einer Sprache abstammen, die als Proto-Polynesisch rekonstruiert wurde und wahrscheinlich um 1000 v. Chr. in der Gegend um Tonga und Samoa gesprochen wurde. ⓘ

Vor dem 15. Jahrhundert wanderten polynesische Völker nach Osten zu den Cook-Inseln und von dort zu anderen Inselgruppen wie Tahiti und den Marquesas. Ihre Nachfahren entdeckten später die Inseln Tahiti, Rapa Nui und später die Hawaii-Inseln und Neuseeland. ⓘ

Die polynesischen Sprachen sind Teil der austronesischen Sprachfamilie. Viele sind sich in Bezug auf Wortschatz und Grammatik so ähnlich, dass sie gegenseitig verstanden werden können. Auch kulturell weisen die verschiedenen Gruppen erhebliche Ähnlichkeiten auf, insbesondere in Bezug auf die soziale Organisation, die Kindererziehung, den Gartenbau sowie die Bau- und Textiltechnik. Vor allem ihre Mythologien zeigen lokale Bearbeitungen gemeinsamer Erzählungen. Die polynesischen Kulturen haben jeweils unterschiedliche, aber verwandte mündliche Traditionen; Legenden oder Mythen erzählen traditionell von der alten Geschichte (der Zeit des "pō") und den Abenteuern von Göttern ("atua") und vergöttlichten Vorfahren. ⓘ

Liste der staatlichen Parks

Es gibt viele hawaiianische Staatsparks.

• Auf der Insel Hawaiʻi gibt es staatliche Parks, Erholungsgebiete und historische Parks.
• Auf Kauaʻi gibt es den Ahukini State Recreation Pier, sechs staatliche Parks und den Russian Fort Elizabeth State Historical Park.
• Auf Maui gibt es zwei staatliche Denkmäler, mehrere staatliche Parks und die Polipoli Spring State Recreation Area. Auf Moloka'i gibt es den Pala'au State Park.
• Auf Oʻahu gibt es mehrere staatliche Parks, eine Reihe von staatlichen Erholungsgebieten und eine Reihe von Denkmälern, darunter das Ulu Pō Heiau State Monument. ⓘ

Literatur

Die hawaiianische Literatur ist vielfältig und umfasst die Autoren Kiana Davenport, Lois-Ann Yamanaka und Kaui Hart Hemmings. Zu den hawaiianischen Zeitschriften gehören unter anderem Hana Hou!, Hawaii Business Magazine und Honolulu. ⓘ

Musik

Verschiedene Arten von Ukulelen, die in der hawaiianischen Musik weit verbreitet sind ⓘ

Jack Johnson, Folk-Rock-Musiker, ist an der North Shore von Oahu geboren und aufgewachsen. ⓘ

Die Musik von Hawaii umfasst traditionelle und populäre Stile, die von hawaiianischer Volksmusik bis hin zu modernem Rock und Hip-Hop reichen. Der musikalische Beitrag Hawaiis zur Musik der Vereinigten Staaten steht in keinem Verhältnis zu der geringen Größe des Bundesstaates. ⓘ

Stile wie die Slack-Key-Gitarre sind weltweit bekannt, und hawaiianisch angehauchte Musik ist ein häufiger Bestandteil von Hollywood-Soundtracks. Mit der Einführung der Steel-Gitarre leistete Hawaii auch einen wichtigen Beitrag zur Country-Musik. ⓘ

Die traditionelle hawaiianische Volksmusik ist ein wichtiger Teil des musikalischen Erbes des Staates. Das hawaiianische Volk lebt seit Jahrhunderten auf den Inseln und hat einen Großteil seines traditionellen Musikwissens bewahrt. Ihre Musik ist weitgehend religiöser Natur und umfasst Gesänge und Tanzmusik. ⓘ

Die hawaiianische Musik hatte einen enormen Einfluss auf die Musik anderer polynesischer Inseln. Peter Manuel zufolge ist der Einfluss der hawaiianischen Musik ein "vereinigender Faktor in der Entwicklung der modernen pazifischen Musik". Der hawaiianische Musiker und Aktivist für die hawaiianische Souveränität, Israel Kamakawiwoʻole, der für sein Medley von "Somewhere Over the Rainbow/What a Wonderful World" berühmt ist, wurde 2010 von NPR in der Reihe der 50 großen Stimmen als "The Voice of Hawaii" ausgezeichnet. ⓘ

Sport

Aufgrund der Entfernung zum Festland der Vereinigten Staaten ist der Mannschaftssport auf Hawaii eher durch Jugend-, College- und Amateurmannschaften als durch Profimannschaften geprägt, auch wenn einige Profimannschaften schon einmal in Hawaii gespielt haben. Zu den bemerkenswerten Profiteams gehören die Hawaiians, die 1974 und 1975 in der World Football League spielten, die Hawaii Islanders, ein Triple-A-Baseballteam, das von 1961 bis 1987 in der Pacific Coast League spielte, und das Team Hawaii, ein Team der North American Soccer League, das 1977 spielte. ⓘ

Bemerkenswerte College-Sportveranstaltungen auf Hawaii sind das Maui Invitational Tournament, Diamond Head Classic (Basketball) und Hawaii Bowl (Football). Das einzige NCAA Division I-Team auf Hawaii sind die Hawaii Rainbow Warriors und Rainbow Wahine, die in der Big West Conference (große Sportarten), der Mountain West Conference (Fußball) und der Mountain Pacific Sports Federation (kleinere Sportarten) antreten. In der NCAA Division II gibt es drei Mannschaften: Chaminade Silverswords, Hawaii Pacific Sharks und Hawaii-Hilo Vulcans, die alle in der Pacific West Conference antreten. ⓘ

Surfen an der Nordküste von Oahu ⓘ

Surfen ist seit Jahrhunderten ein zentraler Bestandteil der polynesischen Kultur. Seit dem späten 19. Jahrhundert hat sich Hawaii zu einem wichtigen Standort für Surfer aus aller Welt entwickelt. Zu den bekanntesten Wettbewerben gehören die Triple Crown of Surfing und The Eddie. Ebenso hat Hawaii Schwimmer der Spitzenklasse hervorgebracht, darunter den fünfmaligen Olympiasieger Duke Kahanamoku und Buster Crabbe, der 16 Schwimm Weltrekorde aufstellte. ⓘ

Hawaii ist seit 1965 Gastgeber des Sony Open in Hawaii Golfturniers, seit 1999 des Tournament of Champions Golfturniers, seit 2012 des Lotte Championship Golfturniers, seit 1973 des Honolulu Marathons, seit 1978 des Ironman World Championship Triathlon Rennens, seit 1983 des Ultraman Triathlons, von 1980 bis 2016 des Pro Bowls der National Football League, 2000 der FINA World Open Water Swimming Championships und 2008 der Pan-Pacific Championship und 2012 des Hawaiian Islands Invitational Fußballturniers. ⓘ

Hawaii hat eine Reihe bemerkenswerter Mixed-Martial-Arts-Kämpfer hervorgebracht, wie den ehemaligen UFC-Leichtgewichts- und UFC-Weltergewichts-Champion B.J. Penn und den ehemaligen UFC-Federgewichts-Champion Max Holloway. Weitere namhafte hawaiianische Kampfsportler sind Travis Browne, K. J. Noons, Brad Tavares und Wesley Correira. ⓘ

Hawaiianer haben auch in der Welt des Sumo-Ringens Erfolg. Takamiyama Daigorō war der erste Ausländer, der jemals einen Sumo-Titel in Japan gewann, während sein Schützling Akebono Tarō in den 1990er Jahren ein Sumo-Ringer der Spitzenklasse in Japan wurde, bevor er in den 2000er Jahren eine erfolgreiche Karriere als professioneller Ringer begann. Akebono war der erste im Ausland geborene Sumo, der den Yokozuna-Titel in der Geschichte erreichte, und trug während seiner Karriere zu einem Boom des Interesses am Sumo bei. ⓘ

Wassersport am Lanikai Strand ⓘ

• Wellenreiten (hawaiisch: heʻe nalu)
• Ironman Hawaii
• Auslegerkanu
• Molokai-Hoe-Regatta ⓘ

Hoʻoponopono

Hoʻoponopono ist ein psycho-spirituelles Verfahren der alten Hawaiier zur Aussöhnung und gegenseitigen Vergebung, ein sanfter Weg zur Konfliktlösung einschließlich Lossprechung. Aber auch eine Philosophie und ein Lebensstil. Traditionelles hoʻoponopono wurde durch einen oder eine kahuna lapaʻau (Heilpriester) zur Heilung körperlicher und geistiger Krankheiten moderiert, vorwiegend mit Familiengruppen. Eine moderne, synkretistische Version wurde erstmals von Morrnah Simeona um 1976 vorgestellt, die der Einzelne allein durchführen kann. ⓘ

Hula

Hula-Tänzerin ⓘ

Hula ist ein erzählender polynesischer Tanz. ⓘ

Kunsthandwerk

• Matten aus Tapa oder Lauhala
• Kunsthandwerk aus Holz ⓘ

Medizin

• Laʻau Lapaʻau ⓘ

Essen

• Loco Moco ist ein Reisgericht hawaiischer Herkunft, das in zahlreichen Variationen vorkommt. ⓘ

Trotz ihres Namens sind Pizza Hawaii und Toast Hawaii keine hawaiischen Gerichte, sondern kanadische bzw. deutsche Erfindungen. Lediglich die Verfügbarkeit von Ananaskonserven zur Zeit des Wirtschaftswunders und die Verbindung dieser exotischen Frucht mit der Inselgruppe im Pazifik führten zu diesen Bezeichnungen. ⓘ

Eine etwa 800 n. Chr. durch die Polynesier entdeckte Grundzutat war die Nutzpflanze Taro, welche auch heutzutage noch in einigen Nationalgerichten Hawaiis wie etwa dem Poi verwendet wird und gerne mit Lomi-Lomi-Lachs gegessen wird. Zu weiteren typisch hawaiischen Gerichten zählen Ahi Poke (eine spezielle rohe Thunfisch-Speise) und Kalua Pig (ein gegartes Schwein aus einem Erdboden-Ofen). Zur Erfrischung dient häufig Shave Ice. Hierfür wird Eis von einem großen Eisblock abgeschabt und mit verschiedenen Zuckersirups verfeinert und es wird auch manchmal mit einer Kugel Vanilleeis im Plastikbecher serviert. ⓘ

Tourismus

Punalu'u Beach, auf der Großen Insel. Der Tourismus ist der wichtigste Arbeitgeber in Hawaii. ⓘ

Der Tourismus ist ein wichtiger Teil der hawaiianischen Wirtschaft, da er ¼ der Wirtschaft ausmacht. Laut dem Hawaii Tourism: 2019 Annual Visitor Research Report kamen im Jahr 2019 insgesamt 10.386.673 Besucher, was einem Anstieg von 5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, mit Ausgaben von fast 18 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2019 bot der Tourismus landesweit über 216.000 Arbeitsplätze und trug mehr als 2 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen bei. Aufgrund des ganzjährig milden Wetters sind Touristenreisen das ganze Jahr über beliebt. Touristen aus der ganzen Welt besuchten Hawaii im Jahr 2019, darunter über 1 Million Touristen aus dem Osten der USA, fast 2 Millionen japanische Touristen und fast 500.000 kanadische Touristen. ⓘ

Mit der Staatlichkeit im Jahr 1959 begann die Tourismusindustrie in Hawaii zu wachsen. ⓘ

Nach Ansicht der hawaiianischen Wissenschaftlerin Haunani-Kay Trask hat der Tourismus auf Hawaii zu einer Kommerzialisierung und Ausbeutung der hawaiianischen Kultur geführt, was zu heimtückischen Formen der "kulturellen Prostitution" geführt hat. Hawaii wurde genutzt, um Ideen von Eskapismus zu schüren, doch der Tourismus in Hawaii ignoriert den Schaden, den Kanaka und Einheimische erfahren. Kulturelle Traditionen wie der Hula wurden für Touristen zu einer "Zierde", zu einer "Exotik" gemacht, mit der große Unternehmen und Landbesitzer aus der Ausbeutung der hawaiianischen Bevölkerung und Kultur Profit schlagen können. ⓘ

Der Tourismus auf Hawaii wird als Flucht vor der Realität betrachtet, was dazu führt, dass die Gewalt, der die hawaiianischen Ureinwohner und die auf dem Land lebenden Einheimischen ausgesetzt sind, ignoriert wird. Laut der Wissenschaftlerin Winona LaDuke wurden die Ureinwohner Hawaiis gezwungen, "Shrimps und Fische aus den Teichen auf dem Gelände des Resorts zu sammeln". Der Tourismus hat auch schädliche Auswirkungen auf die Umwelt, wie z. B. Wasserknappheit, Überbevölkerung, Anstieg des Meeresspiegels, erhöhte Meeresoberflächentemperaturen und Mikroplastik an den Stränden. ⓘ

Infolge der COVID-19-Pandemie kam der Tourismus auf Hawaii zum Erliegen, und Land, Wasser und Tiere begannen sich zu erholen. Fische wie die Baby-Akule und der große Ulua sind zurückgekehrt, nachdem sie jahrelang nicht mehr in der Bucht zu sehen waren. Die Korallenriffe, die Fische, das Wasserwachstum und das Wachstum der "Limu"-Algen konnten ohne den schweren Tribut des Tourismus gedeihen. ⓘ

Die hawaiianischen Ureinwohner haben sich gegen den Tourismus gewehrt und die Menschen dazu aufgefordert, die Inseln nicht zu besuchen. Eine Umfrage der Hawaii Tourism Authority ergab, dass über ⅔ der Hawaiianer nicht wollen, dass Touristen nach Hawaii zurückkehren. Der Tourismus sei "extraktiv und verletzend geworden, mit Touristen, die hierher kommen und nehmen, nehmen, nehmen, nehmen, ohne irgendeine Gegenleistung der Einheimischen". ⓘ

Auf Hawaii finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Das jährliche Merrie Monarch Festival ist ein internationaler Hula-Wettbewerb. Das Hawaii International Film Festival ist das wichtigste Filmfestival für Filme aus dem pazifischen Raum. Honolulu ist Gastgeber des seit langem stattfindenden LGBT-Filmfestivals, des Rainbow Film Festival. ⓘ

Gesundheit

Seit 2009 sind 92 % der Einwohner von Hawaii im Gesundheitssystem versichert. Nach dem staatlichen Plan sind Unternehmen verpflichtet, Angestellte, die mehr als zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, zu versichern. Die strenge Regulierung der Versicherungsunternehmen trägt dazu bei, die Kosten für die Arbeitgeber zu senken. Unter anderem aufgrund der starken Betonung der Präventivmedizin müssen die Hawaiianer seltener ins Krankenhaus als der Rest der Vereinigten Staaten, und die Gesamtausgaben für das Gesundheitswesen sind gemessen am BIP des Staates wesentlich niedriger. Befürworter einer allgemeinen Gesundheitsversorgung in anderen Teilen der USA nutzen Hawaii manchmal als Modell für vorgeschlagene Gesundheitsversorgungspläne auf Bundes- und Landesebene. ⓘ

Bildung

Öffentliche Schulen

Die Waianae High School in Waiʻanae beherbergt ein kommunales Bildungsmedienzentrum. ⓘ

Hawaii hat das einzige Schulsystem in den USA, das landesweit einheitlich ist. Politische Entscheidungen werden vom vierzehnköpfigen State Board of Education getroffen, das die Richtlinien festlegt und den Superintendent of Schools einstellt, der dem Hawaii Department of Education vorsteht. Das Bildungsministerium ist in sieben Bezirke unterteilt, vier auf Oʻahu und jeweils einen für die anderen drei Bezirke. ⓘ

Die Testergebnisse der öffentlichen Grund-, Mittel- und Oberschulen in Hawaii liegen unter dem nationalen Durchschnitt bei Tests, die im Rahmen des No Child Left Behind Act vorgeschrieben sind. Die hawaiianische Bildungsbehörde verlangt, dass alle berechtigten Schüler an diesen Tests teilnehmen und alle Testergebnisse der Schüler melden. Dies könnte die Ergebnisse aus dem Gleichgewicht gebracht haben, die im August 2005 berichteten, dass von 282 Schulen im ganzen Bundesstaat 185 die Mindestleistungsstandards des Bundes in Mathematik und Lesen nicht erreicht haben. Die ACT-College-Einstufungstests zeigen, dass die Abschlussschüler im Jahr 2005 leicht über dem nationalen Durchschnitt lagen (21,9 gegenüber 20,9), aber bei den weithin akzeptierten SAT-Prüfungen liegen die hawaiianischen Abschlussschüler in allen Kategorien außer Mathematik unter dem nationalen Durchschnitt. ⓘ

Die erste von Einheimischen kontrollierte öffentliche Charterschule war die Kanu O Ka Aina New Century Charter School. ⓘ

Private Schulen

Hawaii hat landesweit die höchste Quote an Privatschulbesuchern. Im Schuljahr 2011-2012 waren in Hawaii 181.213 Schüler an öffentlichen und Charter-Schulen eingeschrieben, während die Zahl der Privatschulen 37.695 betrug. In diesem Schuljahr wurden über 17 % der Schüler in Hawaii an Privatschulen unterrichtet, fast dreimal so viel wie der ungefähre nationale Durchschnitt von 6 %. Laut Alia Wong von Honolulu Civil Beat ist dies darauf zurückzuführen, dass die Privatschulen im Vergleich zu den Schulen auf dem Festland relativ preiswert sind und dass die Privatschulen einen guten Ruf genießen. ⓘ

Zu ihm gehören vier der größten unabhängigen Schulen: die Iolani School, die Kamehameha Schools, das Mid-Pacific Institute und die Punahou School. Die Pacific Buddhist Academy, die zweite buddhistische High School in den USA und die erste dieser Art auf Hawaii, wurde 2003 gegründet. ⓘ

Unabhängige Schulen können ihre Schüler auswählen, während die meisten öffentlichen Schulen des HIDOE allen Schülern in ihrem Einzugsbereich offen stehen. Die Kamehameha-Schulen sind die einzigen Schulen in den USA, die offen Schüler aufgrund ihrer Abstammung zulassen. Mit einem Vermögen von über elf Milliarden US-Dollar sind sie eine der reichsten Schulen der USA, wenn nicht sogar der Welt. Im Jahr 2005 waren an der Kamehameha 5.398 Schüler eingeschrieben, das sind 8,4 % der Kinder der hawaiianischen Ureinwohner im Bundesstaat. ⓘ

Colleges und Universitäten

Haupteingang ⓘ

Die größte Hochschuleinrichtung auf Hawaii ist das University of Hawaii System, das aus der Forschungsuniversität in Mānoa, zwei Gesamtuniversitäten in Hilo und West Oʻahu sowie sieben Community Colleges besteht. Zu den privaten Universitäten gehören die Brigham Young University-Hawaii, die Chaminade University of Honolulu, die Hawaii Pacific University und die Wayland Baptist University. Das Saint Stephen Diocesan Center ist ein Priesterseminar der römisch-katholischen Diözese von Honolulu. In Kona befindet sich die University of the Nations, die keine akkreditierte Universität ist. ⓘ

Verkehrsmittel

Internationaler Flughafen Honolulu ⓘ

Die Hauptinseln sind von einem System staatlicher Autobahnen umringt. Nur Oʻahu verfügt über Bundesstraßen und ist das einzige Gebiet außerhalb der 48 zusammenhängenden Staaten, das mit Interstate Highways gekennzeichnet ist. Enge, kurvenreiche Straßen und Staus in bewohnten Orten können den Verkehr verlangsamen. Jede größere Insel verfügt über ein öffentliches Bussystem. ⓘ

Der Honolulu International Airport (IATA: HNL), der sich die Start- und Landebahnen mit dem benachbarten Hickam Field (IATA: HIK) teilt, ist das wichtigste Drehkreuz für den kommerziellen Luftverkehr auf Hawaii. Der Verkehrsflughafen bietet Interkontinentalflüge nach Nordamerika, Asien, Australien und Ozeanien an. Hawaiian Airlines und Mokulele Airlines nutzen Jets, um die großen Flughäfen in Honolulu, Līhuʻe, Kahului, Kona und Hilo anzufliegen. Diese Fluggesellschaften bieten auch Luftfrachtdienste zwischen den Inseln an. Am 30. Mai 2017 wurde der Flughafen offiziell in Daniel K. Inouye International Airport (HNL) umbenannt, nach dem US-Senator Daniel K. Inouye. ⓘ

Bis zur Aufnahme des Flugverkehrs in den 1920er Jahren waren private Boote die einzige Möglichkeit, zwischen den Inseln zu reisen. Seaflite betrieb Mitte der 1970er Jahre Tragflügelboote zwischen den großen Inseln. ⓘ

Die Hawaii Superferry verkehrte zwischen Dezember 2007 und März 2009 zwischen Oʻahu und Maui, wobei weitere Routen zu anderen Inseln geplant sind. Proteste und rechtliche Probleme im Zusammenhang mit Umweltverträglichkeitsprüfungen führten zur Einstellung des Dienstes, obwohl das Unternehmen, das die Superferry betreibt, den Wunsch geäußert hat, den Fährbetrieb in Zukunft wieder aufzunehmen. Derzeit gibt es einen Passagierfährdienst in Maui County zwischen Lanaʻi und Maui, der keine Fahrzeuge befördert; eine Passagierfähre nach Molokai wurde 2016 eingestellt. Derzeit bieten Norwegian Cruise Lines und Princess Cruises Passagierkreuzfahrtdienste zwischen den größeren Inseln an. ⓘ

Eisenbahn

Einst verfügte Hawaii über ein Netz von Eisenbahnen auf jeder der größeren Inseln, die landwirtschaftliche Erzeugnisse und Passagiere transportierten. Die meisten waren Schmalspursysteme mit einer Länge von 914 mm (3 Fuß), aber auf einigen der kleineren Inseln gab es auch solche mit 762 mm (2 Fuß 6 Zoll). Die Standardspurweite in den USA ist 4 ft 8+1⁄2 in (1.435 mm). Die bei weitem größte Eisenbahngesellschaft war die Oahu Railway and Land Company (OR&L), die von Honolulu aus den westlichen und nördlichen Teil von Oahu bediente. ⓘ

Die OR&L war wichtig für den Transport von Truppen und Gütern während des Zweiten Weltkriegs. Der Verkehr auf dieser Strecke war so stark, dass Signale eingesetzt wurden, um den Zugverkehr zu erleichtern, und dass an einigen Bahnübergängen zum Schutz der Autofahrer Wigwag-Signale erforderlich waren. Die Hauptstrecke wurde 1947 offiziell stillgelegt, obwohl ein Teil davon von der US-Marine gekauft und bis 1970 betrieben wurde. Es sind noch 21 km Gleise vorhanden, die von Denkmalschützern gelegentlich mit Zügen befahren werden. Das Honolulu High-Capacity Transit Corridor Project zielt darauf ab, eine Hochbahn für den Personenverkehr auf Oahu einzurichten, um die Autobahnen zu entlasten. ⓘ

Verwaltung

Politische Untergliederungen und lokale Verwaltung

Der Umzug der hawaiischen Königsfamilie von der Insel Hawaiʻi nach Maui und anschließend nach Oʻahu erklärt die heutige Verteilung der Bevölkerungszentren. Kamehameha III. wählte die größte Stadt, Honolulu, wegen ihres natürlichen Hafens - dem heutigen Honolulu Harbor - als seine Hauptstadt. Honolulu ist heute die Hauptstadt des Bundesstaates und liegt an der Südostküste von Oʻahu. Die vorherige Hauptstadt war Lahaina, Maui, und davor Kailua-Kona, Hawaiʻi. Einige größere Städte sind Hilo; Kaneohe; Kailua; Pearl City; Waipahu; Kahului; Kailua-Kona. Kīhei; und Līhuʻe. ⓘ

Hawaii hat fünf Bezirke: die Stadt und den Bezirk Honolulu, den Bezirk Hawaii, den Bezirk Maui, den Bezirk Kauai und den Bezirk Kalawao. ⓘ

Hawaii hat die wenigsten Kommunalverwaltungen unter den US-Bundesstaaten. Einzigartig in diesem Staat ist das Fehlen von Stadtverwaltungen. Alle lokalen Regierungen werden im Allgemeinen auf Bezirksebene verwaltet. Das einzige eingemeindete Gebiet im Bundesstaat ist Honolulu County, ein konsolidierter Stadtbezirk, der die gesamte Insel Oahu verwaltet. Der Bürgermeister von Hawaii County, der Bürgermeister von Honolulu, der Bürgermeister von Kauaʻi und der Bürgermeister von Maui werden als Bürgermeister bezeichnet. Die Bürgermeister werden alle in überparteilichen Wahlen gewählt. Kalawao County hat keine gewählte Regierung, und wie bereits erwähnt gibt es keine lokalen Schulbezirke; stattdessen wird das gesamte lokale öffentliche Bildungswesen auf staatlicher Ebene vom Hawaii Department of Education verwaltet. Die übrigen lokalen Regierungen sind Sonderbezirke. ⓘ

Staatliche Regierung

Der Gouverneur von Hawaii hat seinen offiziellen Sitz am Washington Place. ⓘ

Die Regierung des Bundesstaates Hawaii ist nach dem Vorbild der Bundesregierung aufgebaut, mit Anpassungen, die aus der Zeit des Königreichs Hawaii stammen. Wie in der hawaiianischen Verfassung festgelegt, gibt es drei Regierungszweige: Exekutive, Legislative und Judikative. An der Spitze der Exekutive steht der Gouverneur von Hawaii, dem der Vizegouverneur von Hawaii zur Seite steht, die beide auf einer gemeinsamen Liste gewählt werden. Der Gouverneur ist der einzige Beamte, der landesweit gewählt wird; alle anderen werden vom Gouverneur ernannt. Der Gouverneursleutnant fungiert als Außenminister. Der Gouverneur und der Vizegouverneur leiten von ihren Büros im State Capitol aus zwanzig Behörden und Ministerien. Der offizielle Wohnsitz des Gouverneurs ist Washington Place. ⓘ

Die Legislative besteht aus der Zweikammer-Legislative des Bundesstaates Hawaii, die sich aus dem 51-köpfigen Repräsentantenhaus unter der Leitung des Sprechers des Repräsentantenhauses und dem 25-köpfigen Senat unter der Leitung des Präsidenten des Senats zusammensetzt. Die Legislative tagt im State Capitol. Die einheitliche Justizbehörde von Hawaii ist die Hawaii State Judiciary. Das höchste Gericht des Bundesstaates ist der Supreme Court of Hawaii, der im Aliʻiōlani Hale untergebracht ist. ⓘ

Die Bundesregierung

• Kongressdelegation für den 117. Kongress der Vereinigten Staaten
• 

  Senator Brian Schatz

• 

  Senatorin Mazie Hirono

• 

  Abgeordneter Ed Case ()

• 

  Abgeordneter Kai Kahele (HI-2) ⓘ

Hawaii wird im Kongress der Vereinigten Staaten durch zwei Senatoren und zwei Abgeordnete vertreten. Ab 2021 werden alle vier Sitze von Demokraten gehalten. Der ehemalige Abgeordnete Ed Case wurde 2018 in den 1. Kai Kahele vertritt den 2. Kongressdistrikt, der den Rest des Staates repräsentiert, der größtenteils ländlich und halbländlich geprägt ist. ⓘ

Brian Schatz ist der dienstälteste Senator der Vereinigten Staaten von Hawaii. Er wurde am 26. Dezember 2012 von Gouverneur Neil Abercrombie nach dem Tod des früheren Senators Daniel Inouye in dieses Amt berufen. Die jüngste Senatorin des Staates ist Mazie Hirono, die ehemalige Abgeordnete des zweiten Kongressbezirks. Hirono ist die erste weibliche asiatisch-amerikanische Senatorin und die erste buddhistische Senatorin. Hawaii hat zwischen dem 112. und 113. Kongress die größte Verschiebung in der Seniorität erfahren. Der Bundesstaat wechselte von einer Delegation, die aus Senatoren mit dem höchsten und dem einundzwanzigsten Dienstalter bestand, zu ihren jeweiligen Nachfolgern, den relativen Newcomern Schatz und Hirono. ⓘ

Die Bundesbeamten auf Hawaii haben ihren Sitz im Prince Kūhiō Federal Building in der Nähe des Aloha Tower und des Hafens von Honolulu. Das Federal Bureau of Investigation, der Internal Revenue Service und der Secret Service haben dort ihre Büros; das Gebäude ist auch Sitz des Bundesbezirksgerichts für den District of Hawaii und des United States Attorney for the District of Hawaii. ⓘ

Repräsentantenhaus

	Name	Mitglied seit	Parteizugehörigkeit ⓘ
	Edward Espennet Case	2019	Demokrat
	Kaialiʻi Kahele	2021	Demokrat

Senat

	Name	Mitglied seit	Parteizugehörigkeit ⓘ
	Mazie Keiko Hirono	2013	Demokrat
	Brian Emanuel Schatz	2012	Demokrat

Präsidentschaftswahlen

Am 8. November 1960 durfte Hawaii erstmals an einer US-Präsidentschaftswahl teilnehmen. Hawaii gilt traditionell als sicherer Staat für demokratische Präsidentschaftskandidaten. Nur zweimal, 1972 und zuletzt 1984, gingen die Wahlmännerstimmen Hawaiis an einen Republikaner – in beiden Fällen hatte dieser auch insgesamt mit überwältigender Mehrheit gewonnen. ⓘ

Obwohl der 44. Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, im Staat geboren wurde, konnte doch Lyndon B. Johnson 1964 mit rund 79 % der Stimmen ein wesentlich besseres Ergebnis erzielen im Vergleich zu Obama, bei dessen bestem Wahlergebnis, als er 2008 rund 72 % der Stimmen verbuchen konnte. Aus republikanischer Sicht war das Wahlergebnis von 1972 das erfolgreichste, als Richard Nixon 62 % Wählerstimmen erhielt. ⓘ

Das beste Wahlergebnis eines „dritten Kandidaten“ erzielte Ross Perot 1992, als er 53.003 Stimmen erhielt, was 14,22 Prozentpunkten entspricht. ⓘ

Jahr	Kandidat (Gewinner)	Prozent	Stimmen	Kandidat (Verlierer)	Prozent	Stimmen	Sonstige Parteien ⓘ
1960	John F. Kennedy (D)	050,03	092.410	Richard Nixon (R)	049,97	092.295	0–
1964	Lyndon B. Johnson (D)	078,76	163.249	Barry Goldwater (R)	021,24	044.022	0–
1968	Hubert H. Humphrey (D)	059,83	141.324	Richard Nixon (R)	038,70	091.425	01,47 % 0(3.469)
1972	Richard Nixon (R)	062,48	168.865	George McGovern (D)	037,52	101.409	0–
1976	Jimmy Carter (D)	050,59	147.375	Gerald Ford (R)	048,06	140.003	01,35 % 0(3.923)
1980	Jimmy Carter (D)	044,80	135.879	Ronald Reagan (R)	042,90	130.112	12,30 % (37.296)
1984	Ronald Reagan (R)	055,10	185.050	Walter Mondale (D)	043,82	147.154	01,08 % 0(3.642)
1988	Michael Dukakis (D)	054,27	192.364	George H. W. Bush (R)	044,75	158.625	00,97 % 0(3.472)
1992	Bill Clinton (D)	048,09	179.310	George H. W. Bush (R)	036,70	136.822	15,21 % (56.710)
1996	Bill Clinton (D)	056,93	205.012	Bob Dole (R)	031,64	113.943	11,43 % (41.165)
2000	Al Gore (D)	055,79	205.086	George W. Bush (R)	037,46	137.845	06,74 % (24.820)
2004	John Kerry (D)	054,01	231.708	George W. Bush (R)	045,26	194.191	00,72 % 0(3.114)
2008	Barack Obama (D)	071,85	325.871	John McCain (R)	026,58	120.566	01,57 % 0(7.131)
2012	Barack Obama (D)	070,54	306.545	Mitt Romney (R)	027,84	120.975	01,61 % 0(7.019)
2016	Hillary Clinton (D)	061,00	266.891	Donald Trump (R)	029,40	128.847	09,6 % 0(41.926)
2020	Joe Biden (D)	063,73	366.130	Donald Trump (R)	034.27	196.864	02,0 % 0(11.475)

Gouverneur David Ige mit U.S. Navy Admiral John Richardson bei der 75. Gedenkveranstaltung zu den Angriffen auf Pearl Harbor und Oahu, 2016 ⓘ

Seit Hiram Fong im Jahr 1970 hat Hawaii keinen Republikaner mehr in den US-Senat gewählt; seit 1977 sind beide US-Senatoren Demokraten. ⓘ

Im Jahr 2004 gewann John Kerry die vier Wahlmännerstimmen des Staates mit einem Vorsprung von neun Prozentpunkten und 54 % der Stimmen. Alle Bezirke unterstützten den Kandidaten der Demokraten. 1964 bewarb sich der Lieblingssohn des Senators Hiram Fong aus Hawaii um die Präsidentschaftsnominierung der Republikaner, während Patsy Mink 1972 in der Vorwahl in Oregon kandidierte. ⓘ

In einer Studie aus dem Jahr 2020 wurde Hawaii als der 6. Staat eingestuft, in dem es für die Bürger am einfachsten ist, zu wählen. ⓘ

Strafverfolgung

Hawaii verfügt über eine landesweite Sheriff-Abteilung, die dem Ministerium für öffentliche Sicherheit unterstellt ist und den Schutz von Regierungsgebäuden und des internationalen Flughafens Daniel K. Inouye sowie den Strafvollzug in allen Justizvollzugsanstalten des Staates sicherstellt. ⓘ

Die Bezirke haben ihre eigenen Polizeibehörden mit eigenen Zuständigkeitsbereichen:

• Kauai County Police Department für die Insel Kauai
• Honolulu Police Department für Oahu
• Maui County Police Department für Molokai, Maui und Lanai
• Hawaii County Police Department für die Big Island ⓘ

Die forensischen Dienste für alle Behörden des Bundesstaates werden vom Honolulu Police Department erbracht. ⓘ

Im Januar 2022 legten Beamte des Bundesstaates einen Gesetzesentwurf vor, der die Abtrennung der Sheriff-Abteilung vom Ministerium für öffentliche Sicherheit und ihre Zusammenlegung mit der Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen des Ministeriums für Generalstaatsanwaltschaft vorsah, um ein neues Department of Law Enforcement zu schaffen, das eine landesweite Polizeibehörde mit der Fähigkeit zur Ermittlung von Verbrechen bilden würde. ⓘ

Hawaiianische Souveränitätsbewegung

Der ʻIolani Palace in Honolulu, die ehemalige Residenz des hawaiianischen Monarchen, war die Hauptstadt der Republik Hawaii. ⓘ

Obwohl Hawaii international als Bundesstaat der Vereinigten Staaten anerkannt ist und auch im allgemeinen Verständnis als solcher akzeptiert wird, ist die Rechtmäßigkeit dieses Status vor einem US-Bezirksgericht, der UNO und anderen internationalen Foren in Frage gestellt worden. Im Inland ist die Debatte ein Thema, das im Lehrplan der Kamehameha-Schulen und in Vorlesungen an der University of Hawaiʻi at Mānoa behandelt wird. ⓘ

Politische Organisationen, die eine Form der Souveränität für Hawaii anstreben, sind seit dem späten 19. Jahrhundert aktiv. Im Allgemeinen geht es ihnen um Selbstbestimmung und Selbstverwaltung, entweder für Hawaii als unabhängige Nation (in vielen Vorschlägen für "hawaiianische Staatsangehörige", die von Untertanen des hawaiianischen Königreichs abstammen oder sich freiwillig als solche deklarieren) oder für Menschen, die ganz oder teilweise von hawaiianischen Ureinwohnern abstammen, in einer indigenen "Nation-zu-Nation"-Beziehung, die der Stammessouveränität mit der US-Bundesanerkennung der hawaiianischen Ureinwohner ähnelt. Das Akaka-Gesetz, das die Anerkennung auf Bundesebene befürwortet, stieß in den 2000er Jahren auf erheblichen Widerstand unter den Einwohnern Hawaiis. Die Gegner des Stammeskonzepts argumentieren, dass dies kein legitimer Weg zur hawaiianischen Nationalität sei; sie argumentieren auch, dass die US-Regierung nicht an der Wiederherstellung der hawaiianischen Souveränität beteiligt sein sollte. ⓘ

Die hawaiianische Souveränitätsbewegung betrachtet den Sturz des Königreichs Hawaii im Jahr 1893 als illegal und betrachtet die anschließende Annexion Hawaiis durch die Vereinigten Staaten ebenfalls als illegal; die Bewegung strebt eine Form größerer Autonomie für Hawaii an, wie z. B. eine freie Assoziation oder Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten. ⓘ

Einige Gruppen fordern auch eine Form der Wiedergutmachung seitens der Vereinigten Staaten für den Sturz von Königin Liliʻuokalani im Jahr 1893 und für die anhaltende militärische Besetzung, die mit der Annexion 1898 begann. Die 1993 vom US-Kongress verabschiedete Entschuldigungsresolution wird von der Bewegung für die hawaiianische Souveränität als wichtiger Anstoß genannt. Die Souveränitätsbewegung betrachtet Hawaii als eine illegal besetzte Nation. ⓘ

Internationale Schwesterbeziehungen

• Ehime, Japan
• Fukuoka, Japan
• Hiroshima, Japan
• Hokkaido, Japan
• Okinawa, Japan
• Guangdong, China
• Hainan, China
• Jeju, Südkorea
• Taiwan
• Cebu, Philippinen
• Isabela, Philippinen
• Pangasinan, Philippinen
• Ilocos Sur, Philippinen
• Ilocos Norte, Philippinen
• Rabat-Salé-Zemmour-Zaër, Marokko
• Azoren-Inseln, Portugal
• Bali, Indonesien
• Goa, Indien ⓘ

Geografie

Hawaii liegt 3682 km südwestlich der US-Westküste (Flumeville, Kalifornien). Insgesamt gehören 137 Inseln und Atolle mit einer Gesamtfläche von 16.625 km² zu Hawaii, die meisten davon sind jedoch nicht oder nicht mehr bewohnt. ⓘ

Flüsse und Seen

Das Trinkwasser auf den Inseln wird unter anderem über artesische Brunnen gewonnen. Der längste Fluss ist der Kaukonahua auf der Insel Oʻahu. Der größte natürliche See ist der Halulu-See auf Niʻihau mit einer Fläche von 3,48 km². Besonders die Inseln Maui und Kauaʻi besitzen zahlreiche Wasserfälle. Der ʻOloʻupena Falls (900 m) und Puʻukaʻōkū Falls (840 m) auf Molokaʻi sowie der Waihīlau Falls (792 m) auf Hawaii sind die höchsten Wasserfälle der Vereinigten Staaten. ⓘ

Tier- und Pflanzenwelt

Einfluss des Menschen

Durch den Einfluss der ersten polynesischen Siedler starben mehr als die Hälfte der ursprünglich hier lebenden Vogelarten aus (vgl. Liste der neuzeitlich ausgestorbenen Vögel). Dazu gehören die Moa-Nalos (Chelychelynechen quassus, Thambetochen spp., Ptaiochen pau), die die größten Pflanzenfresser Hawaiis waren und eine ähnliche ökologische Nische wie die Riesenschildkröten von den Maskarenen, den Seychellen, Aldabra und den Galápagosinseln einnahmen. ⓘ

Außerdem brachten die Polynesier Nutzpflanzen und -tiere (sowie deren Schädlinge) mit, die sie auf See und nach ihrer Ankunft benötigten. Diese biologische Invasion verursachte das Aussterben weiterer einheimischer Arten. Besonders viel Schaden richteten Ratten und verwilderte Hunde an, die einheimische Tiere jagten. Die einheimischen Vögel wurden durch die eingeschleppte Vogelmalaria dezimiert, die durch ebenfalls eingeschleppte Mücken übertragen wird. ⓘ

Eingebürgerte Tiere und Pflanzen ⓘ

Als Neozoen und Neophyten sind zu nennen:

• Vögel: Schopfwachtel (Callipepla californica), Rotsteißbülbül (Pycnonotus cafer), Graukardinal (Paroaria coronata), Chukarhuhn (Alectoris chukar), Amerika-Schleiereule (Tyto furcata)
• Säugetiere als Haustiere: Hunde, Katzen und andere
• Säugetiere als Kulturfolger: Pazifische Ratte (Rattus exulans), Wanderratte (R. norvegicus)
• Säugetiere zur Jagd: Axishirsch oder Chital (Axis axis), Schweinshirsch (Axis porcinus)
• Säugetiere (Zoo): Bürstenschwanz-Felskängurus (P. pennicillata)
• Reptilien als Haustiere: Goldstaub-Taggecko (Phelsuma laticauda)
• Amphibien: Der Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus) aus Costa Rica, Panama und Kolumbien und die Aga-Kröte (Bufo marinus) wurden in den frühen 1930er Jahren auf der Hawaii-Insel Oʻahu zur Mückenbekämpfung ausgewildert.
• Nutzpflanzen: Mammiapfel (Mammea americana), Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis), Makulan (Maya-Sprache), auch Mexikanischer Blattpfeffer oder Ohrenpfeffer (Piper auritum); Hawaiische Holzrose (Argyreia nervosa), Zuckerrohr (Saccharum officinarum), Weinrebe (Vitis vinifera), Ananas, Kaffee, Bananen, Tabak, Reis, Baumwolle
• Zierpflanzen: Palisanderholzbaum (Jacaranda mimosifolia), Goldtüpfelfarn (Phlebodium aureum), Orchideen, Rhodomyrtus tomentosa ⓘ

Die Hanauma Bay ist mit ihren Korallen Heimat zahlreicher Meerestiere. ⓘ

Meeresschildkröten an der Nordküste Oʻahus ⓘ

Meerestiere

Meerestiere können (im Gegensatz zu Landtieren) leicht zu abgelegenen Inseln gelangen. Um die Hawaii-Inseln herum leben viele für Korallenriffe typische Tiere:

• Hawaii-Anemone (Heteractis malu) – eine der Symbioseanemonen
• Gliederfüßer: Halocaridina (Hawaii-Garnelen) gehören zu den Süßwassergarnelen
• Fische: insgesamt über 1250 Arten, darunter Flammen-Zwergkaiserfisch (Centropyge loricula), Zigarren-Lippfisch (Cheilio inermis), Sandhöhlenfische (Creediidae), Hawaii-Feuerfische (Pterois sphex), Orangestreifen-Falterfisch (Chaetodon ornatissimus), Mondsichel-Falterfisch (Chaetodon lunula), Vierfleck-Falterfisch (Chaetodon quadrimaculatus), Grüne Vogel-Lippfische (Gomphosus varius), Augenstreifen-Doktorfisch (Acanthurus dussumieri), Dunkler Riesenzackenbarsch (Epinephelus lanceolatus), Fingerflosser (Cheilodactylidae), Drachenmuräne oder Panthermuräne (Enchelycore pardalis), Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus), Weißband-Nashornfisch (Naso annulatus), Doktorfische (Acanthuridae).
• Reptilien: Suppenschildkröte (Chelonia mydas)
• Meeressäugetiere: Hawaii-Mönchsrobben, Zwerggrindwal (Feresa attenuata), Ostpazifischer Delfin oder Spinnerdelfin (Stenella longirostris) ⓘ

Wirtschaft und Infrastruktur

Einzelne Inseln

Kāneʻohe Bay auf Oʻahu ⓘ

Oʻahu ist die drittgrößte Insel Hawaiis, auf der 75 % der 1,4 Millionen Einwohner der Inselkette leben. Die meisten japanischen Einwanderer leben hier. Honolulu, Hawaiis Hauptstadt, erstreckt sich auf einer Länge von über 42 km. Neben dem multikulturellen Stadtzentrum liegen auf Oʻahu der lebendige und weltberühmte Badeort Waikīkī sowie der erloschene Vulkan „Diamond Head“, das Wahrzeichen von Honolulu und Waikīkī. Waikīkī Beach ist ein vier Kilometer langer Strand. Die Strände an der North Shore sind berühmt für ihre bis zu 15 Meter hohen Wellen und gelten als Surferparadiese. Oʻahu zieht im Jahr (2016) 5,6 Millionen Touristen an. ⓘ

Auf der Militärbasis Pearl Harbor kann das USS Arizona Memorial – die Gedenkstätte des Schlachtschiffes USS Arizona – besichtigt werden. Beim Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 kamen 2346 US-Soldaten ums Leben und acht Schiffe wurden versenkt. Heute ist dieser große geschützte Hafen an der Südküste fast gänzlich militärisches Sperrgebiet. Er dient den USA als strategische Flottenbasis und U-Boot-Stützpunkt für den Pazifikraum. ⓘ

Maui ist die zweitgrößte Insel Hawaiis, die mit ihren zahlreichen weißen Sandstränden und dem historischen Städtchen Lahaina 2,6 Millionen Touristen im Jahr (2016) anlockt und damit bei den Besucherzahlen der Inseln an zweiter Stelle steht. ⓘ

Hawaiʻi ist die größte und jüngste Insel des Archipels. Sie weist 11 der 13 Klimazonen der Erde auf. Die Gipfel des Mauna Kea – „weißer Berg“ – (4207 m) und Mauna Loa – „hoher Berg“ – (4169 m) sind im Winter von Schnee bedeckt. Hier gibt es nur wenige weiße Sandstrände, die meisten Strände bestehen aus schwarzen Lavafragmenten. Die Insel Hawaiʻi liegt bei der Anzahl der Touristen mit 1,55 Millionen (2016) an dritter Stelle nach Oʻahu und Maui. ⓘ

Kauaʻi ist Hawaiis älteste und grünste Insel, sie wird auch Garteninsel genannt. Die gezackten und üppig bewachsenen Klippen im Norden dieses Tropenparadieses stehen im starken Kontrast zu der trockeneren Westseite, die durch den Waimea Canyon geprägt ist. Der Großteil der Küste wird von ursprünglichen, feinen Sandstränden mit Korallenriffen umsäumt. Am eindrucksvollsten ist die entlegene „Nā Pali“ Küste und der dort verlaufende „Nā Pali Trail“ Wanderweg. Der Gipfel des Waiʻaleʻale (1569 m) ist als regenreichster Ort der Erde bekannt. Jurassic Park wurde auf dieser Insel verfilmt. ⓘ

Lānaʻi ist mit 364 km² die kleinste der öffentlich zugänglichen Inseln Hawaiis und befindet sich zu 98 % im Privatbesitz von Larry Ellison. Der Spitzname Ananasinsel trifft jedoch seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr zu, da dort bereits im Jahr 1992 der Ananasanbau eingestellt wurde. ⓘ

Verkehr

Eine Maschine der Hawaiian Airlines am Flughafen von Honolulu ⓘ

Hawaii hat mit der in Honolulu beheimateten Hawaiian Airlines eine Fluggesellschaft, welche neben den Nachbarinseln auch Ziele in Nordamerika, Australien, Asien und im Pazifik anfliegt. Die aus Kailua-Kona operierende Mokulele Airlines bedient die Inseln Hawaiʻi, Oʻahu, Maui, Molokaʻi, Lānaʻi und einige Ziele in Kalifornien. Island Air verbindet Oʻahu mit Hawaiʻi, Maui und Kauaʻi. Eine direkte Flugverbindung von Hawaii nach Europa gibt es nicht. Fährverbindungen auf den Hawaii-Inseln bestehen nur zwischen Maui und Lānaʻi. ⓘ

Ein öffentliches Bussystem gibt es auf den Inseln Oʻahu unter der Bezeichnung TheBus, Maui unter der Bezeichnung Maui Bus, Kauaʻi unter der Bezeichnung The Kauai Bus und Hawaii unter der Bezeichnung Hele-On Bus. TheBus bedient 93 Linien mit einer Flotte von 525 Bussen und wurde in den Jahren 1995 und 2001 von der American Public Transportation Association als bestes öffentliches Personennahverkehrssystem Amerikas ausgezeichnet. Maui Bus bedient zwölf Linien, The Kauai Bus neun Linien und Hele-On Bus 22 Linien. ⓘ

Auf der Insel Maui gibt es im Westen die Lahaina, Kaanapali and Pacific Railroad, auch bekannt als Sugar Cane Train (Zuckerrohrbahn). Hierbei handelt es sich um eine circa zehn Kilometer lange, dampfbetriebene Touristenbahn. ⓘ

Hawaii als literarischer Schauplatz

Belletristik

Literarisch wurde die Geschichte Hawaiʻis in dem bekannten Roman von James A. Michener Hawaii verarbeitet. Mehrere Episoden aus der Geschichte Hawaiis thematisierte Jack London in seinen Südseegeschichten. Im Werk Mark Twains und Robert Louis Stevensons finden sich ebenfalls Spuren ihrer Aufenthalte auf den Inseln. Die US-amerikanische Schriftstellerin Ruth Tabrah machte die Inseln häufig zum Schauplatz ihrer Erzählungen und schrieb eine Geschichte Hawaiis. ⓘ

Film und Fernsehen

Kualoa Tal auf Oʻahu: Drehort zahlreicher Fernsehproduktionen, wie beispielsweise Godzilla und Lost ⓘ

Hawaii ist beliebte Kulisse und war Drehort zahlreicher Filmproduktionen. Die Filmindustrie ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Im Jahr 2021 gab diese auf den Inseln über 500 Millionen US-Dollar aus. Hawaii verfügt als einziger US-Bundesstaat über ein staatliches Filmstudio, das Hawaii Film Studio. ⓘ

Zu den wichtigsten Produktionen in Hawaii gehören:

• 50 erste Dates > Komödie > gefilmt 2004 auf Oʻahu/Hawaii
• Aloha Summer > Komödie > gefilmt 1988 auf Kauaʻi/Hawaii
• Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu > US-Fernsehserie > Seasons 1999–2001 gefilmt auf Oʻahu/Hawaii
• BEACH BOYS: 25 Years together > Concert am 12. Dez. 1986 Waikīkī Beach, Honolulu, Oʻahu/Hawaii
• Big Jim McLain > mit John Wayne > gefilmt 1952 auf Oʻahu/Hawaii
• Blaues Hawaii (Blue Hawaii) > mit Elvis Presley > gefilmt 1961 auf Hawaii & Kauaʻi
• Blauwasserleben > Drama > gefilmt auf Maui
• Das Paradies in uns > Fernsehdrama > gefilmt 2013 auf Maui
• Deadly Honeymoon > Drama > gefilmt 2010 auf Oʻahu/Hawaii
• Der König von Hawaii (Diamond Heat) > mit Charlton Heston > gefilmt 1963 auf Kauaʻi/Hawaii
• Dog – Der Kopfgeldjäger (seit 2004), Reality-Fernsehshow über einen Bounty Hunter und dessen Familie
• Die Hafenkneipe von Tahiti (Donovan’s Reef) > mit John Wayne, Lee Marvin > gefilmt 1963 auf Kauaʻi/Hawaii
• ELVIS: Aloha from Hawaii – Rehearsal Concert > am 12. Jan. 1973 > Convention Center, Honolulu/Oʻahu/Hawaii
• Aloha from Hawaii > am 14. Jan. 1973 > Convention Center, Honolulu/Oʻahu/Hawaii
• Nie wieder Sex mit der Ex (Forgetting Sarah Marshall) > Komödie > gefilmt 2008 auf Hawaii
• Verdammt in alle Ewigkeit (From here to Eternity) > mit Montgomery Clift, Burt Lancaster > gefilmt 1952 auf Oʻahu/Hawaii
• April entdeckt Hawaii (Gidget goes Hawaiian) > Komödie > gefilmt 1961 u. a. auf Oʻahu/Hawaii
• Girls! Girls! Girls! > mit Elvis Presley > gefilmt 1962 u. a. auf Hawaii
• Hawaii > mit Julie Andrews, Richard Harris, Gene Hackman > gefilmt 1966 u. a. auf Hawaii > Regie: George Roy Hill (nach dem Roman von James A. Michener)
• Herrscher der Insel (The Hawaiians) > mit Charlton Heston > gefilmt 1970 auf Kauaʻi/Hawaii > Buch: James A. Michener > Fortsetzung von Hawaii/1966
• Hawaii > US-Fernsehserie > gefilmt seit 2004 auf Hawaii
• Hawaii Fünf-Null > US-Fernsehserie mit Jack Lord > 1968–1980 auf Oʻahu/Hawaii
• Hawaii Five-0 > US-Fernsehserie > 2010–2020 auf Oʻahu/Hawaii, Neuauflage der Serie Hawaii Fünf-Null
• Hawaiʻi – Oʻahu – Maui – Kauaʻi > 5-teilige Doku a 45 Min. > 3-sat.de
• Hawaiian Heat > US-Fernsehserie > gefilmt 1984 u. a. auf Oʻahu/Hawaii
• Jurassic Park > Dir: Steven Spielberg > gefilmt 1993 auf Kauaʻi/Hawaii
• Meine erfundene Frau (Just go with it) > mit Jennifer Aniston und Nicole Kidman > gefilmt 2011 u. a. auf Kauaʻi & Maui/Hawaii
• Kona Coast > Drama > gefilmt 1968 auf Hawaii
• Lost > US-Fernsehserie > gefilmt 2004–2010 auf Oʻahu/Hawaii
• Magnum > US-Fernsehserie > gefilmt 1980–1988 auf Oʻahu/Hawaii
• Nort Shore > Spielfilm > gefilmt 1987 auf Oʻahu/Hawaii
• North Shore > US-Fernsehserie 2004–2005 gefilmt auf Hawaii
• One West Waikiki > US-Fernsehserie mit Cheryl Ladd > gefilmt 1994–1996 auf Oʻahu/Hawaii
• Unternehmen Seeadler (Operation Pacific) > mit John Wayne, Ward Bond > gefilmt 1951 auf Oʻahu/Hawaii
• Südsee-Paradies (Paradise Hawaiian Style) > mit Elvis Presley > gefilmt 1966 auf Hawaii & Kauaʻi
• Pearl > Fernseh-Mini-Serie mit Dennis Weaver, Robert Wagner > 1978 gefilmt auf Oʻahu/Hawaii
• Pearl Harbor > mit Ben Affleck > gefilmt 2001 u. a. auf Oʻahu/Hawaii
• Pearl Harbor > Dokumentation 2001, 225 Min., Revalation DVD
• Princess Kaiulani > Drama > gefilmt 2009 auf Hawaii
• Race the Sun – Im Wettlauf mit der Zeit > mit James Belushi, Halle Berry > gefilmt 1996 auf Oʻahu/Hawaii
• Ride the wild Surf > mit Fabian, Shelley Fabares, Barbara Eden (Jeannie) > gefilmt 1964 auf Hawaii
• Saved by the Bell: Hawaiian Style > Komödie > gefilmt 1992 auf Oʻahu/Hawaii
• Six Days in Paradise > mit David Carradine, George Kennedy > gefilmt 2010 auf Hawaii
• Soul Surfer > gefilmt 2011 u. a. auf Kauaʻi & Oʻahu/Hawaii > Drama über die Surferin Bethany Hamilton
• The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten > Drama-Komödie > mit George Clooney > gefilmt 2011 auf Kauaʻi/Hawaii
• Hawaii Crime Story (The Big Bounce) > mit Morgan Freeman, Willie Nelson > gefilmt 2004 auf Hawaii
• Auf schrägem Kurs (The Wackiest Ship in the Army) > mit Jack Lemmon, Ricky Nelson > gefilmt 1960 auf Kauaʻi/Hawaii
• Tides of War > Drama > gefilmt 2005 auf Oʻahu/Hawaii
• Tora! Tora! Tora! (1970) > der Angriff auf Pearl Harbor
• Tropic Thunder > Actionkomödie > gefilmt 2008 u. a. auf Kauaʻi/Hawaii
• Tropical Passions > Drama > gefilmt 2002 auf Maui/Hawaii
• Wind on Water > US-Fernsehserie mit Bo Derek > gefilmt 1998 auf Hawaii
• Windtalkers > mit Nicolas Cage > gefilmt 2002 u. a. auf Oʻahu/Hawaii
• Video Terra X: Hawaii – Feuerland im Nirgendwo (18. November 2012, 43 Min.) in der ZDFmediathek, abgerufen am 27. Januar 2014. (offline) (Themen: Geologie Hawaiis, Entstehungsgeschichte, Pflanzen- und Tierwelt)
• Terrace House: Aloha State (2016–2017)
• NCIS: Hawaiʻi US-Krimiserie > seit 2021
• Die Reimanns – Ein außergewöhnliches Leben > seit 2013 an der North Shore (Oʻahu) > die einzige in Hawaii gefilmte deutsche TV-Serie ⓘ