Therapie
Therapie (altgriechisch θεραπεία therapeia „Dienst, Pflege, Heilung, Behandlung“, von θεραπεύειν therapeuein „heilen, dienen“) oder Behandlung bezeichnet alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Behinderungen, Krankheiten und Verletzungen oder seelische Traumata positiv zu beeinflussen. Die Voraussetzung für Therapie ist eine zuvor erlangte Diagnose. Ziel eines Therapeuten ist es, eine Heilung zu ermöglichen oder zu beschleunigen, zumindest aber die Symptome zu lindern oder zu beseitigen und körperliche oder psychische Funktionen wiederherzustellen. ⓘ
Um eine entsprechende Therapie empfehlen zu können, muss zunächst eine Diagnostik vorgenommen werden. Dazu werden Beschwerden, Anamnese und verschiedene Untersuchungbefunde beurteilt und eingeordnet. Die eigentliche Therapie besteht dann aus Maßnahmen zur Behebung der Beschwerden oder vorzugsweise der Krankheitsursache. Wenn eine Therapie angemessen zur Behandlung eines Krankheitsbilds ist, spricht man von einer Indikation (dem „Angezeigtsein“ einer bestimmten Behandlung). ⓘ
Therapie ⓘ | |
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MeSH | D013812 |
Eine Therapie oder medizinische Behandlung (oft abgekürzt mit tx, Tx oder Tx) ist der Versuch, ein gesundheitliches Problem zu beheben, meist nach einer medizinischen Diagnose. ⓘ
In der Regel gibt es für jede Therapie Indikationen und Kontraindikationen. Es gibt viele verschiedene Arten von Therapien. Nicht alle Therapien sind wirksam. Viele Therapien können unerwünschte unerwünschte Wirkungen haben. ⓘ
Medizinische Behandlung und Therapie werden im Allgemeinen als Synonyme betrachtet. Im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit kann sich der Begriff Therapie jedoch speziell auf die Psychotherapie beziehen. ⓘ
Semantisches Feld
Die Begriffe Pflege, Therapie, Behandlung und Intervention überschneiden sich in einem semantischen Feld, so dass sie je nach Kontext synonym sein können. Wenn man sich in dieser Reihenfolge nach rechts bewegt, nimmt die konnotative Ebene der Ganzheitlichkeit ab und die Ebene der Spezifität (auf konkrete Fälle) zu. So impliziert das Wort Pflege im Kontext der Gesundheitsversorgung (wo seine Bedeutungen immer nicht zählbar sind) in der Regel eine weit gefasste Vorstellung von allem, was zum Schutz oder zur Verbesserung der Gesundheit einer Person getan wird (z. B. wie in den Begriffen Präventivpflege und Primärpflege, die eine fortlaufende Handlung andeuten), obwohl es manchmal eine engere Vorstellung impliziert (z. B. in den einfachsten Fällen der Wundversorgung oder der Pflege nach einer Anästhesie, wo einige bestimmte Schritte ausreichen und die Interaktion des Patienten mit dem Anbieter bald beendet ist). Im Gegensatz dazu ist das Wort Intervention in der Regel spezifisch und konkret und kann daher oft gezählt werden; so ist beispielsweise eine Herzkatheteruntersuchung ein einziger Eingriff, und eine Koronarversorgung (nicht gezählt) kann eine Reihe von Eingriffen (gezählt) erfordern. Im Extremfall läuft die Anhäufung solcher zählbarer Eingriffe auf Interventionismus hinaus, ein fehlerhaftes Pflegemodell, dem es an ganzheitlicher Umsicht mangelt - es werden lediglich einzelne Probleme (in abrechenbaren Schritten) behandelt, anstatt die Gesundheit zu erhalten. Therapie und Behandlung, die sich in der Mitte des semantischen Feldes befinden, können entweder die Ganzheitlichkeit der Pflege oder die Diskretion der Intervention bezeichnen, wobei der Kontext die Absicht bei jeder Verwendung vermittelt. Dementsprechend können sie sowohl im nicht zählenden als auch im zählenden Sinne verwendet werden (z. B. kann die Therapie einer chronischen Nierenerkrankung mehrere Dialysebehandlungen pro Woche umfassen). ⓘ
Die Wörter Aceology und Iamatology sind obskure und veraltete Synonyme, die sich auf das Studium von Therapien beziehen. ⓘ
Das englische Wort therapy kommt über lateinisch therapīa aus dem Griechischen: θεραπεία und bedeutet wörtlich "Heilung" oder "Heilung". ⓘ
Arten von Therapien
Nach Chronologie, Priorität oder Intensität
Pflegestufen
Die Pflegestufen unterteilen die Gesundheitsversorgung in Kategorien der Chronologie, der Priorität oder der Intensität, wie folgt:
- Die Notfallversorgung befasst sich mit medizinischen Notfällen und ist eine erste Anlaufstelle für weniger schwerwiegende Probleme, die gegebenenfalls an andere Versorgungsebenen weitergeleitet werden können.
- Die Intensivpflege, auch als kritische Pflege bezeichnet, ist die Pflege von extrem kranken oder verletzten Patienten. Sie erfordert daher eine hohe Ressourcenintensität, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie eine schnelle Entscheidungsfindung.
- Ambulante Pflege ist Pflege, die ambulant erbracht wird. In der Regel können die Patienten die Klinik aus eigener Kraft betreten und verlassen (daher "ambulant"), meist noch am selben Tag.
- Häusliche Pflege ist die Pflege zu Hause, einschließlich der Pflege durch Anbieter (wie Ärzte, Krankenschwestern und Haushaltshilfen), die Hausbesuche machen, die Pflege durch Betreuer wie Familienmitglieder und die Selbstpflege des Patienten.
- Die Primärversorgung ist die wichtigste Art der Versorgung im Allgemeinen und idealerweise ein medizinisches Zuhause, das die Versorgung durch verschiedene Leistungserbringer vereinheitlicht.
- Die Sekundärversorgung wird von Fachärzten und anderen medizinischen Fachkräften erbracht, die im Allgemeinen keinen Erstkontakt mit den Patienten haben, z. B. Kardiologen, Urologen und Dermatologen. Ein Patient erreicht die sekundäre Versorgung als nächsten Schritt von der Primärversorgung aus, in der Regel durch Überweisung eines Anbieters, manchmal aber auch auf Eigeninitiative des Patienten.
- Die tertiäre Versorgung ist eine spezialisierte Konsultationsversorgung, in der Regel für stationäre Patienten und auf Überweisung eines primären oder sekundären Arztes, in einer Einrichtung, die über Personal und Einrichtungen für fortgeschrittene medizinische Untersuchungen und Behandlungen verfügt, wie z. B. ein tertiäres Referenzkrankenhaus.
- Die Nachsorge ist eine zusätzliche Betreuung während oder nach der Rekonvaleszenz. Nachsorge ist im Allgemeinen gleichbedeutend mit Nachbetreuung.
- Die Pflege am Lebensende ist die Pflege am Ende des Lebens. Sie umfasst häufig Folgendes:
- Palliativpflege ist unterstützende Pflege, vor allem (aber nicht unbedingt) in der Nähe des Lebensendes.
- Hospizpflege ist Palliativpflege kurz vor dem Lebensende, wenn eine Heilung sehr unwahrscheinlich ist. Ihr Hauptziel ist das körperliche und geistige Wohlbefinden. ⓘ
Therapielinien
Behandlungsentscheidungen folgen häufig formellen oder informellen algorithmischen Leitlinien. Die Behandlungsoptionen lassen sich häufig in Therapielinien einordnen oder priorisieren: Erstlinientherapie, Zweitlinientherapie, Drittlinientherapie und so weiter. Die Erstlinientherapie (manchmal auch als Induktionstherapie, Primärtherapie oder Frontlinientherapie bezeichnet) ist die erste Therapie, die versucht wird. Sie hat in der Regel Vorrang vor anderen Optionen und wird entweder (1) offiziell auf der Grundlage klinischer Studien zur besten verfügbaren Kombination aus Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit empfohlen oder (2) auf der Grundlage der klinischen Erfahrung des Arztes ausgewählt. Wenn eine Erstlinientherapie das Problem nicht löst oder unerträgliche Nebenwirkungen hervorruft, können zusätzliche (Zweitlinien-)Therapien eingesetzt oder in das Behandlungsschema aufgenommen werden, gefolgt von Drittlinientherapien usw. ⓘ
Ein Beispiel für einen Kontext, in dem die Formalisierung von Behandlungsalgorithmen und die Rangfolge der Therapielinien sehr umfangreich ist, sind Chemotherapieschemata. Da es bei einigen Krebsarten sehr schwierig ist, sie erfolgreich zu behandeln, kann eine Therapielinie nach der anderen ausprobiert werden. In der Onkologie kann die Zahl der Therapielinien 10 oder sogar 20 erreichen. ⓘ
Oft werden mehrere Therapien gleichzeitig versucht (Kombinationstherapie oder Polytherapie). Daher wird die Kombinationschemotherapie auch als Polychemotherapie bezeichnet, während die Chemotherapie mit jeweils nur einem Wirkstoff als Monotherapie bezeichnet wird. ⓘ
Eine adjuvante Therapie ist eine Therapie, die zusätzlich zur Primär-, Haupt- oder Anfangsbehandlung, jedoch gleichzeitig, durchgeführt wird (im Gegensatz zur Zweitlinientherapie). Eine neoadjuvante Therapie ist eine Therapie, die vor der Haupttherapie begonnen wird. So kann man die chirurgische Entfernung eines Tumors als Erstlinientherapie für eine bestimmte Krebsart und ein bestimmtes Krebsstadium betrachten, auch wenn davor eine Strahlentherapie durchgeführt wird; die Strahlentherapie ist neoadjuvant (zeitlich zuerst, aber nicht primär im Sinne des Hauptereignisses). Die Prämedikation ist konzeptionell nicht weit davon entfernt, aber die Begriffe sind nicht austauschbar; zytotoxische Medikamente, die einen Tumor "in die Schranken weisen", bevor eine Operation den "K.O.-Schlag" versetzt, werden als neoadjuvante Chemotherapie und nicht als Prämedikation bezeichnet, während Dinge wie Anästhetika oder prophylaktische Antibiotika vor zahnärztlichen Eingriffen als Prämedikation bezeichnet werden. ⓘ
Die Stufentherapie oder Stepladder-Therapie ist eine besondere Form der Priorisierung nach Therapielinien. Sie ist im amerikanischen Gesundheitswesen umstritten, denn im Gegensatz zur konventionellen Entscheidungsfindung über Erst-, Zweit- und Drittlinientherapie, bei der in den USA Sicherheit und Wirksamkeit an erster Stelle stehen und die Kosten nur nach den Wünschen des Patienten festgelegt werden, wird bei der Stufentherapie versucht, die Kostendämpfung durch eine andere Instanz als den Patienten (Drittzahler) in den Algorithmus einzubeziehen. Dabei geht es um Therapiefreiheit und um die Aushandlung zwischen individuellen und Gruppenrechten. ⓘ
Nach Absicht
Art der Therapie | Beschreibung ⓘ |
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abortive Therapie | Eine Therapie, die verhindern soll, dass eine Krankheit weiter fortschreitet. Ein Medikament, das bei den ersten Anzeichen einer Krankheit eingenommen wird, wie z. B. ein Schmerzmittel, das bei den ersten Symptomen einer Migräne eingenommen wird, um zu verhindern, dass sie sich verschlimmert, ist eine abortive Therapie. Vergleichen Sie mit Abtreibungsmitteln, die eine Schwangerschaft abtreiben. |
Brückentherapie | Eine Therapie, die im übertragenen Sinne eine Brücke zu einem anderen Schritt oder einer anderen Phase darstellt und eine unmittelbare Kluft (Herausforderung) überbrückt, im Gegensatz zur Zieltherapie, die in Fällen, in denen es klinisch angemessen ist, die endgültige Therapie darstellt. |
Konsolidierungstherapie | Eine Therapie, die dazu dient, die Erfolge der Induktionstherapie zu konsolidieren. Bei Krebs bedeutet dies, dass eventuell verbliebene bösartige Zellen bekämpft werden. |
kurative Therapie | Eine Therapie mit kurativer Absicht, d. h. eine Therapie, die darauf abzielt, die Grundursache einer Erkrankung zu heilen. (auch etiotrope Therapie genannt) |
definitive Therapie | Eine Therapie, die endgültig, anderen überlegen, heilend oder alles zusammen sein kann. |
Ziel-Therapie | Eine Therapie, die das endgültige Ziel und nicht eine Brücke zu einer anderen Therapie ist. Bezieht sich in der Regel auf ventrikuläre Unterstützungssysteme, die das vorhandene Herz nicht nur bis zur Herztransplantation, sondern für den Rest der Lebenserwartung des Patienten am Leben erhalten. |
Empirische Therapie | Eine Therapie, die auf empirischer Basis verabreicht wird, d. h. eine Therapie, die auf der Grundlage einer begründeten Vermutung des Arztes durchgeführt wird, obwohl die ursächlichen Faktoren der Krankheit nicht bekannt sind. Bei einer empirischen Antibiotikatherapie wird beispielsweise ein Breitbandantibiotikum sofort verabreicht, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es sich um eine bakterielle Erkrankung handelt, die auf dieses Medikament anspricht (auch wenn die Bakterienart oder -variante noch nicht bekannt ist). |
Goldstandard-Therapie | Eine Therapie, die endgültig ist, so wie ein diagnostischer Goldstandard-Test ein endgültiger Test ist. |
Untersuchungstherapie | Eine experimentelle Therapie. Der Einsatz experimenteller Therapien muss ethisch gerechtfertigt sein, da sie per definitionem die Frage nach dem Standard der Behandlung aufwerfen. Ärzte haben die Autonomie, empirische Behandlungen (z. B. Off-Label-Behandlungen) entsprechend ihrer Erfahrung und ihrem klinischen Urteilsvermögen durchzuführen, aber diese Autonomie hat Grenzen, die Quacksalberei ausschließen. So kann es notwendig sein, eine klinische Studie für die neue Therapie zu konzipieren und die Therapie nur nach einem offiziellen Protokoll anzuwenden. Manchmal bedeuten kurze Formulierungen wie "nach Protokoll behandelt" nicht nur "nach einem Plan behandelt", sondern speziell "mit einer Prüftherapie behandelt". |
Erhaltungstherapie | Eine Therapie, die während der Remission einer Krankheit durchgeführt wird, um einen Rückfall zu verhindern. |
Palliative Therapie | Siehe unterstützende Therapie für konnotative Unterscheidungen. |
Vorbeugende Therapie (prophylaktische Therapie) |
Eine Therapie, die das Auftreten einer Krankheit verhindern soll (auch Prophylaxe genannt). So beugen beispielsweise viele Impfstoffe Infektionskrankheiten vor. |
Salvage-Therapie (Rettungstherapie) | Eine Therapie, die versucht wird, nachdem andere Therapien fehlgeschlagen sind; es kann sich um eine "last-line"-Therapie handeln. |
Stepdown-Therapie | Eine Therapie, bei der die Dosis schrittweise reduziert wird, anstatt sie abrupt abzusetzen. So wird z. B. die Intensität der Therapie schrittweise verringert, wenn eine Infektion unter Kontrolle gebracht wird und von intravenösen auf orale Antibiotika umgestellt wird. |
unterstützende Therapie | Eine Therapie, die nicht die zugrundeliegende Erkrankung behandelt oder verbessert, sondern eher das Wohlbefinden des Patienten erhöht, auch symptomatische Behandlung genannt (weitere Informationen siehe dort). Eine unterstützende Behandlung bei Grippe, Erkältung oder Magen-Darm-Beschwerden kann beispielsweise Ruhe, Flüssigkeit und rezeptfreie Schmerzmittel umfassen; damit wird nicht die Ursache behandelt, sondern die Symptome werden gelindert. Eine unterstützende Therapie kann eine palliative Therapie (Palliativpflege) sein. Die beiden Begriffe werden manchmal synonym verwendet, aber die Palliativpflege bezieht sich oft speziell auf schwere Krankheiten und die Betreuung am Lebensende. Die Therapie kann als kurativ (wenn es möglich ist, die Krankheit zu beseitigen) oder palliativ (wenn es unmöglich ist, die Krankheit zu beseitigen, und der Schwerpunkt auf der Minimierung des Leidens liegt, das sie verursacht) eingestuft werden. In manchen Kontexten (z. B. bei der Behandlung einiger Krebsarten) werden diese beiden Ziele oft nicht voneinander unterschieden (sie schließen sich gegenseitig aus), aber sie schließen sich nicht von Natur aus aus; oft kann eine Therapie gleichzeitig kurativ und palliativ sein. Die unterstützende Psychotherapie zielt darauf ab, den Patienten zu unterstützen, indem sie die schlimmsten Symptome lindert, in der Erwartung, dass eine endgültige Therapie nach Möglichkeit später folgen kann. |
systemische Therapie | Eine Therapie, die systemisch ist. Im physiologischen Sinne bedeutet dies, dass sie sich auf den gesamten Körper auswirkt (und nicht lokal oder lokoregional), sei es durch systemische Verabreichung, systemische Wirkung oder beides. Systemische Therapie im psychotherapeutischen Sinne versucht, Menschen nicht nur auf der individuellen Ebene anzusprechen, sondern auch als Menschen in Beziehungen, die sich mit den Interaktionen von Gruppen befassen. |
Gewöhnlich muss die Wirksamkeit eines Therapieverfahrens einer Überprüfung nach wissenschaftlicher Methode standhalten können, um von der wissenschaftlichen Medizin als anerkannt zu gelten (siehe auch: evidenzbasierte Medizin). Dennoch werden, vor allem außerhalb von Krankenhäusern und Arztpraxen, oft Methoden eingesetzt, die diese Anforderung nicht erfüllen (etwa die Alternativmedizin und die Naturheilkunde). ⓘ
Nach der Zusammensetzung der Therapie
Von einer Therapieresistenz wird gesprochen, wenn ein kranker Mensch nicht (mehr) auf Behandlungen anspricht. Die Behandlung wurde dabei nach aktuellem Wissensstand fachlich korrekt durchgeführt und hätte im Regelfall mindestens zu einer Besserung der Symptomatik oder im günstigsten Fall zu einer Heilung führen müssen. Ist dies nicht gegeben, wird der Zustand als therapieresistent (oder therapierefraktär) bezeichnet. Dann muss über alternative Therapieverfahren nachgedacht werden. Möglich ist jedoch auch, dass der Patient als austherapiert eingestuft werden muss und die weitere Behandlung keinen heilenden (kurativen) Anspruch mehr hat. ⓘ
Nach der Materie
- durch Medikamente: Pharmakotherapie, Chemotherapie (auch medizinische Therapie bedeutet oft speziell Pharmakotherapie)
- nach Medizinprodukten: Implantation
- kardiale Resynchronisationstherapie
- durch spezifische Moleküle: molekulare Therapie (obwohl die meisten Arzneimittel spezifische Moleküle sind, bezieht sich die molekulare Medizin insbesondere auf die Medizin, die sich auf die Molekularbiologie stützt)
- durch spezifische biomolekulare Ziele: gezielte Therapie
- molekulare Chaperon-Therapie
- durch Chelatbildung: Chelatbildungstherapie
- durch spezifische biomolekulare Ziele: gezielte Therapie
- durch spezifische chemische Elemente:
- durch Metalle:
- nach Schwermetallen:
- nach Gold: Chrysotherapie (Aurotherapie)
- nach platinhaltigen Arzneimitteln: Platintherapie
- nach Biometallen
- nach Schwermetallen:
- durch Nichtmetalle:
- durch diatomaren Sauerstoff: Sauerstofftherapie, hyperbare Sauerstofftherapie (hyperbare Medizin)
- transdermale kontinuierliche Sauerstofftherapie
- durch triatomischen Sauerstoff (Ozon): Ozontherapie
- durch Fluorid: Fluoridtherapie
- durch andere Gase: medizinische Gastherapie
- durch diatomaren Sauerstoff: Sauerstofftherapie, hyperbare Sauerstofftherapie (hyperbare Medizin)
- durch Metalle:
- durch Wasser:
- Hydrotherapie
- Wassertherapie
- Rehydratationstherapie
- orale Rehydratationstherapie
- Wasserkur (Therapie)
- durch biologische Stoffe (biogene Stoffe, Biomoleküle, biotische Stoffe, Naturprodukte), einschließlich ihrer synthetischen Äquivalente: Biotherapie
- durch ganze Organismen
- durch Viren: Virotherapie
- durch Bakteriophagen: Phagentherapie
- durch Interaktion mit Tieren: siehe Abschnitt "Interaktion mit Tieren
- durch Inhaltsstoffe oder Produkte von Organismen
- durch Pflanzenteile oder -extrakte (viele Arzneimittel werden jedoch aus Pflanzen gewonnen, auch wenn der Begriff Phytotherapie nicht verwendet wird)
- wissenschaftlicher Typ: Phytotherapie
- traditionelle (vorwissenschaftliche) Art: Kräuterkunde
- durch Tierteile: Quacksalberei mit Haifischflossen, Tigerteilen usw., die oft zur Bedrohung oder Gefährdung von Arten führt
- nach Genen: Gentherapie
- Gentherapie gegen Epilepsie
- Gentherapie gegen Osteoarthritis
- Gentherapie gegen Farbenblindheit
- Gentherapie der menschlichen Netzhaut
- Gentherapie bei der Parkinson-Krankheit
- nach Epigenetik: epigenetische Therapie
- durch Proteine: Proteintherapie (aber viele Medikamente sind Proteine, auch wenn sie nicht als Proteintherapie bezeichnet werden)
- durch Enzyme: Enzymersatztherapie
- durch Hormone: Hormontherapie
- Hormonelle Therapie (Onkologie)
- Hormonersatztherapie
- Östrogen-Ersatztherapie
- Androgen-Ersatztherapie
- Hormonersatztherapie (Menopause)
- Transgender-Hormontherapie
- Feminisierende Hormontherapie
- maskulinisierende Hormontherapie
- Anti-Hormon-Therapie
- Androgenentzugstherapie
- durch ganze Zellen: Zelltherapie (Zytotherapie)
- nach Stammzellen: Stammzelltherapie
- durch Immunzellen: siehe Produkte des Immunsystems unten
- nach Produkten des Immunsystems: Immuntherapie, wirtsmodulierende Therapie
- durch Immunzellen:
- T-Zell-Impfung
- Zelltransfer-Therapie
- Autologe Immunverstärkungstherapie
- TK-Zelltherapie
- durch humorale Immunfaktoren: Antikörpertherapie
- durch Vollserum: Serotherapie, einschließlich Antiserumtherapie
- durch Immunglobuline: Immunglobulintherapie
- durch monoklonale Antikörper: monoklonale Antikörpertherapie
- durch Immunzellen:
- durch Pflanzenteile oder -extrakte (viele Arzneimittel werden jedoch aus Pflanzen gewonnen, auch wenn der Begriff Phytotherapie nicht verwendet wird)
- durch Urin: Urintherapie (einige wissenschaftliche Formen; viele vorwissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Formen)
- durch Lebensmittel und Diätetik:
- medizinische Ernährungstherapie
- Traubentherapie (Quacksalberei)
- durch ganze Organismen
- durch Salze (viele Arzneimittel sind jedoch Salze organischer Säuren, auch wenn die Arzneimitteltherapie nicht als solche bezeichnet wird)
- durch Salze in der Luft
- durch natürliche trockene Salzluft: "Kuraufenthalte" in Wüstengebieten (besonders in der präskriptiven Medizin üblich; z. B. eine Methode zur Behandlung von Tuberkulose im 19.)
- durch künstliche trockene Salzluft:
- feuchtigkeitsarme Formen der Speläotherapie
- Ionisierungstherapie mit negativer Luft
- durch feuchte Salzluft:
- durch natürliche feuchte Salzluft: Badekuren (vor allem in der präskriptiven Medizin üblich)
- durch künstliche feuchte Salzluft: Wasserdampfformen der Speläotherapie
- durch Salze im Wasser
- durch Mineralwasser: Badekur ("Wassertreten") (besonders häufig in der Schulmedizin)
- durch Meerwasser: Badekur (besonders häufig in der Schulmedizin)
- durch Salze in der Luft
- durch Duftstoffe: Aromatherapie
- durch andere Stoffe mit unbekanntem Wirkmechanismus
- durch Okklusion mit Klebeband: Klebeband-Okklusionstherapie ⓘ
durch Energie
- durch elektrische Energie in Form von elektrischem Strom: Elektrotherapie, Elektrokonvulsionstherapie
- Transkranielle Magnetstimulation
- Stimulation des Vagusnervs
- durch magnetische Energie:
- Magnettherapie
- Therapie mit gepulsten elektromagnetischen Feldern
- Magnetresonanztherapie
- durch elektromagnetische Strahlung (EMR):
- durch Licht: Lichttherapie (Phototherapie)
- Therapie mit ultraviolettem Licht
- PUVA-Therapie
- photodynamische Therapie
- photothermische Therapie
- Zytolumineszenz-Therapie
- Blutbestrahlungstherapie
- durch Dunkelheit: Dunkeltherapie
- mit Lasern: Lasertherapie
- Low-Level-Lasertherapie
- Therapie mit ultraviolettem Licht
- durch Gammastrahlen: Radiochirurgie
- Gamma-Knife-Radiochirurgie
- stereotaktische Strahlentherapie
- Kobalt-Therapie
- durch Strahlung allgemein: Strahlentherapie (Radiotherapie)
- intraoperative Strahlentherapie
- durch EMR-Teilchen:
- Partikeltherapie
- Protonentherapie
- Elektronentherapie
- intraoperative Elektronenstrahlentherapie
- Auger-Therapie
- Neutronentherapie
- schnelle Neutronentherapie
- Neutroneneinfangtherapie von Krebs
- Partikeltherapie
- mit Radioisotopen, die EMR emittieren:
- durch Nuklearmedizin
- durch Brachytherapie
- Quacksalberei: elektromagnetische Therapie (Alternativmedizin)
- durch Licht: Lichttherapie (Phototherapie)
- mechanisch: manuelle Therapie wie Massotherapie und Bewegungstherapie wie in der Physiotherapie
- Inversionstherapie
- durch Schall:
- durch Ultraschall:
- Ultraschall-Lithotripsie
- Extrakorporale Stoßwellentherapie
- sonodynamische Therapie
- Ultraschall-Lithotripsie
- nach Musik: Musiktherapie
- durch Ultraschall:
- durch Temperatur
- durch Wärme: Wärmetherapie (Thermotherapie)
- durch mäßig erhöhte Umgebungstemperaturen: Hyperthermie-Therapie
- durch trockene warme Umgebung: Waon-Therapie
- bei trockener oder feuchtwarmer Umgebung: Sauna, einschließlich Infrarotsauna, zur Schwitztherapie
- durch mäßig erhöhte Umgebungstemperaturen: Hyperthermie-Therapie
- durch Kälte:
- durch extreme Kälte auf bestimmte Gewebevolumina: Kryotherapie
- durch Eis und Kompression: kalte Kompressionstherapie
- durch Umgebungskälte: Hypothermie-Therapie bei neonataler Enzephalopathie
- durch den Wechsel von Wärme und Kälte: Kontrastbadtherapie ⓘ
- durch Wärme: Wärmetherapie (Thermotherapie)
Nach Verfahren und menschlicher Interaktion
- Chirurgie
- durch Beratung, z. B. Psychotherapie (siehe auch: Liste der Psychotherapien)
- systemische Therapie
- durch Gruppenpsychotherapie
- durch kognitive Verhaltenstherapie
- durch kognitive Therapie
- durch Verhaltenstherapie
- durch dialektische Verhaltenstherapie
- durch kognitiv-emotionale Verhaltenstherapie
- durch kognitive Rehabilitationstherapie
- durch Familientherapie
- durch Pädagogik
- durch Psychoedukation
- durch Informationstherapie
- durch Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Sehtherapie, Massagetherapie, Chiropraktik oder Akupunktur
- durch Änderung des Lebensstils, z. B. durch Verzicht auf ungesunde Ernährung oder Einhaltung eines geregelten Schlafrhythmus
- durch Coaching ⓘ
durch tierische Interaktion
- durch Haustiere, Assistenztiere oder Arbeitstiere: tiergestützte Therapie
- durch Pferde: Pferdetherapie, Hippotherapie
- durch Hunde: Heimtiertherapie mit Therapiehunden, einschließlich Trauertherapiehunden
- durch Katzen: Heimtiertherapie mit Therapiekatzen
- durch Fische: Ichthyotherapie (Waten mit Fischen), Aquarientherapie (Fische beobachten)
- bei Maden: Maden-Therapie
- durch Würmer:
- durch innere Würmer: Helminthen-Therapie
- durch Blutegel: Blutegeltherapie
- durch Eintauchen: Tierbad ⓘ
durch Meditation
- durch Achtsamkeit: achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie ⓘ
durch Lesen
- durch Bibliotherapie ⓘ
durch Kreativität
- durch Ausdruck: Ausdruckstherapie
- durch Schreiben: Schreibtherapie
- Tagebuch-Therapie
- durch Schreiben: Schreibtherapie
- durch Spiel: Spieltherapie
- durch Kunst: Kunsttherapie
- sensorische Kunsttherapie
- Comic-Therapie
- durch Gartenarbeit: Gartentherapie
- durch Tanz: Tanztherapie
- nach Drama: Dramatherapie
- durch Erholung: Erholungstherapie
- nach Musik: Musiktherapie ⓘ
Nach Schlafen und Wachen
- bei Tiefschlaf: Tiefschlaftherapie
- bei Schlafentzug: Wachtherapie ⓘ
Therapeutik
Die Therapeutik (altgriechisch θεραπευτική (τέχνη) therapeutikē (technē) „Heilkunst“) hatte ursprünglich (im Verständnis der Humoralpathologie) die Harmonisierung eines entgleisten Säftegleichgewichts im Organismus zum Ziel. In moderner Auffassung ist sie die Lehre von den Heilverfahren, die sich mit Therapieformen und Therapiemethoden, ihrer Wirkungsweise sowie ihrem Anwendungsspektrum beschäftigt. ⓘ
Übertherapie und Fehltherapie
Eine unsinnige Ausweitung von Therapie (und Diagnostik) nennt man Polypragmasie. Sie ist ein Behandlungsfehler und kann zu Komplikationen führen. ⓘ