Waffen-SS

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Waffen-SS
Bundesarchiv Bild 101III-Wiegand-117-02, Russland, Kradschütze, Beiwagenkrad.jpg
Waffen-SS in der Sowjetunion im Jahr 1941
Aktiv17. März 1933 - 10. Mai 1945
Land Nazi-Deutschland
TreueAdolf Hitler
Abteilung Schutzstaffel
Typ
Größe900.000 einschließlich ausländischer Freiwilliger und Wehrpflichtiger
Liste der Einheiten der Waffen-SS
Teil derSS: unter der operativen Kontrolle des OKW und des Kommandostabs Reichsführer-SS
Garnison/HauptquartierSS-Führungshauptamt, Berlin
Motto(s)Meine Ehre heißt Treue
(übersetzt: Meine Ehre heißt Treue)
FarbenSchwarz, Weiß und Rot
   
EinsätzeZweiter Weltkrieg
Befehlshaber
ZeremonienmeisterHeinrich Himmler
Bemerkenswerte
Befehlshaber
  • Sepp Dietrich
  • Paul Hausser
  • Felix Steiner

Die Waffen-SS (deutsch: [ˈvafn̩ʔɛsˌʔɛs], übersetzt: Bewaffnete SS) war die Kampfabteilung der Schutzstaffel (SS) der NSDAP. Zu ihren Verbänden gehörten Männer aus Nazi-Deutschland sowie Freiwillige und Wehrpflichtige aus besetzten und unbesetzten Ländern.

Die Waffen-SS wuchs während des Zweiten Weltkriegs von drei Regimentern auf über 38 Divisionen an und diente neben dem Heer, der Ordnungspolizei und anderen Sicherheitseinheiten. Ursprünglich unterstand sie dem SS-Führungshauptamt, das dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler, dem Chef der SS, unterstellt war. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die taktische Kontrolle durch das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ausgeübt, wobei einige Einheiten dem Kommandostab Reichsführer-SS unterstellt wurden, der direkt Himmler unterstellt war.

In Übereinstimmung mit der Rassenpolitik des nationalsozialistischen Deutschlands stand die Mitgliedschaft zunächst nur Personen germanischer Herkunft (so genannte "Arier") offen. Diese Regeln wurden 1940 teilweise gelockert, und nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 behauptete die NS-Propaganda, der Krieg sei ein "europäischer Kreuzzug gegen den Bolschewismus", und in der Folge wurden auch Einheiten aufgestellt, die weitgehend oder ausschließlich aus ausländischen Freiwilligen und Wehrpflichtigen bestanden. Diese Einheiten der Waffen-SS setzten sich hauptsächlich aus Männern aus dem von den Nazis besetzten Europa zusammen. Trotz der Lockerung der Vorschriften basierte die Waffen-SS nach wie vor auf der rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus, und ethnische Polen (die als Untermenschen betrachtet wurden) waren ausdrücklich von den Verbänden ausgeschlossen.

Angehörige der Waffen-SS waren an zahlreichen Gräueltaten beteiligt. In den Nürnberger Prozessen der Nachkriegszeit wurde die Waffen-SS aufgrund ihrer Verbindung zur NSDAP und ihrer direkten Beteiligung an zahlreichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit als kriminelle Organisation eingestuft. Ehemaligen Mitgliedern der Waffen-SS, mit Ausnahme der Wehrpflichtigen, die etwa ein Drittel der Mitglieder ausmachten, wurden viele der Rechte verweigert, die Militärveteranen gewährt wurden.

Waffen-SS-Division „Das Reich“ (Sowjetunion 1942)

Ihre Kampfverbände wurden im Zweiten Weltkrieg dem Oberbefehl der Wehrmacht unterstellt, kämpften an der Front und wurden zur Sicherung der okkupierten Gebiete gegen Widerstandskämpfer eingesetzt. Aufgrund ihrer Beteiligung am Holocaust, am Porajmos und an zahlreichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die zivile Bevölkerung wurde sie 1946 vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zur verbrecherischen Organisation erklärt. In der Bundesrepublik Deutschland sind die Verbreitung von Propagandamaterial und Verwendung von Symbolen der SS (§§ 86 und 86a StGB) strafbar.

Ursprünge (1929-39)

Parade zum dritten Jahrestag der LSSAH auf dem Kasernengelände mit Sepp Dietrich am Rednerpult, Mai 1935

Die Ursprünge der Waffen-SS gehen darauf zurück, dass Sepp Dietrich am 17. März 1933 eine Gruppe von 120 SS-Männern auswählte, um das Sonderkommando Berlin zu bilden. Im November 1933 zählte die Formation 800 Mann, und bei einer Gedenkfeier in München zum zehnten Jahrestag des gescheiterten Münchener Putsches leistete das Regiment den Treueeid auf Adolf Hitler. Die Eide lauteten "Ihm allein die Treue schwören" und "Gehorsam bis in den Tod". Die Formation erhielt die Bezeichnung Leibstandarte Adolf Hitler (LAH). Am 13. April 1934 wurde das Regiment auf Befehl Himmlers in Leibstandarte SS Adolf Hitler (LSSAH) umbenannt.

Die Leibstandarte bewies ihre Loyalität zu Hitler 1934 in der "Nacht der langen Messer", als das NS-Regime eine Reihe von politischen Morden und die Säuberung der Sturmabteilung (SA) durchführte. Die SA, die von einem der ältesten Genossen Hitlers, Ernst Röhm, geleitet wurde, wurde von Hitler als Bedrohung seiner neu gewonnenen politischen Macht angesehen. Hitler wollte auch die Führer der Reichswehr und die Konservativen des Landes besänftigen, deren Unterstützung er brauchte, um seine Position zu festigen. Als Hitler beschloss, gegen die SA vorzugehen, wurde die SS mit der Beseitigung von Röhm und anderen hochrangigen SA-Offizieren beauftragt. Die Nacht der langen Messer fand zwischen dem 30. Juni und dem 2. Juli 1934 statt und forderte bis zu 200 Opfer, wobei fast die gesamte SA-Führung ausgeschaltet wurde, was das Ende ihrer Macht bedeutete. Diese Aktion wurde weitgehend von SS-Angehörigen (einschließlich der Leibstandarte) und der Gestapo durchgeführt.

Im September 1934 genehmigte Hitler die Bildung des paramilitärischen Flügels der NSDAP und stimmte der Bildung der SS-Verfügungstruppe (SS-VT) zu, einer Sondereinsatztruppe unter Hitlers Oberbefehl. Die SS-VT war in Bezug auf die Versorgung mit Waffen und die militärische Ausbildung von der Wehrmacht abhängig, und ihre örtlichen Wehrersatzämter waren für die Zuteilung von Wehrpflichtigen zu den verschiedenen Truppengattungen zuständig, um die vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) festgelegten Quoten zu erfüllen; der SS wurde bei der Rekrutierung die niedrigste Priorität eingeräumt.

Trotz der Schwierigkeiten, die das Quotensystem mit sich brachte, stellte Heinrich Himmler zwei neue SS-Regimenter auf, die SS Germania und die SS Deutschland, die zusammen mit der Leibstandarte und einer Fernmeldeeinheit die SS-VT bildeten. Gleichzeitig richtete Himmler zwei SS-Junkerschulen (SS-Offiziersausbildungslager) ein, die unter der Leitung des ehemaligen Generalleutnants Paul Hausser künftige SS-Führer vorbereiteten. Neben der militärischen Ausbildung zielten die Kurse darauf ab, eine angemessene ideologische Weltanschauung zu vermitteln, wobei der Antisemitismus im Vordergrund stand. Ausbilder wie Matthias Kleinheisterkamp (ein ehemaliger Soldat und Alkoholiker) oder künftige Kriegsverbrecher wie Franz Magill von der berüchtigten SS-Kavalleriebrigade waren von zweifelhafter Kompetenz.

Die Leibstandarte SS Adolf Hitler bei einer Parade in Berlin, 1938

1934 stellte Himmler strenge Anforderungen an die Rekruten. Sie mussten deutsche Staatsangehörige sein, die ihre arische Abstammung bis ins Jahr 1800 zurück nachweisen konnten, unverheiratet und nicht vorbestraft. Für die SS-VT und die LSSAH war eine vierjährige Verpflichtung erforderlich. Die Rekruten mussten zwischen 17 und 23 Jahre alt und mindestens 1,74 m groß sein (1,78 m für die LSSAH). Die Wächter der Konzentrationslager mussten sich für ein Jahr verpflichten, zwischen 16 und 23 Jahre alt und mindestens 1,72 m groß sein. Alle Rekruten mussten eine Sehschärfe von 20/20 haben, durften keine Zahnfüllungen haben und mussten ein ärztliches Attest vorlegen. Bis 1938 wurden die Größenbeschränkungen gelockert, bis zu sechs Zahnfüllungen waren erlaubt, und Brillen für Astigmatismus und leichte Sehkorrekturen wurden zugelassen. Mit Kriegsbeginn wurden die körperlichen Anforderungen nicht mehr so streng gehandhabt, und jeder Rekrut, der eine medizinische Grunduntersuchung bestand, wurde für den Dienst berücksichtigt. Mitglieder der SS konnten jeder Religion außer dem Judentum angehören, aber Atheisten waren laut Himmler 1937 nicht zugelassen. Bei einer Rede in der Wolfsschanze erläuterte Hitler die von ihm gewünschte Haltung: "Ich habe sechs SS-Divisionen, die sich aus Männern zusammensetzen, die in Religionsfragen absolut gleichgültig sind. Das hindert sie nicht daran, mit Gelassenheit in den Tod zu gehen."

Der Historiker Bernd Wegner stellte in seiner Studie über Offiziere fest, dass die große Mehrheit des höheren Offizierskorps der Waffen-SS aus dem gehobenen Bürgertum stammte und nach traditionellen Maßstäben für eine Beförderung in Frage gekommen wäre. Von den späteren Generälen der Waffen-SS verfügten etwa sechs von zehn über ein "Abitur und nicht weniger als ein Fünftel über einen Hochschulabschluss".

Hausser wurde 1936 zum Inspekteur der SS-VT ernannt. In dieser Funktion war Hausser für die militärische und ideologische Ausbildung der Truppe verantwortlich, hatte aber keine Befehlsgewalt. Die Entscheidung über den Einsatz der Truppen blieb in Himmlers Händen. Dies entsprach Hitlers Absicht, diese Truppen ausschließlich zu seiner Verfügung zu halten, "weder [ein Teil] des Heeres noch der Polizei", wie es in Hitlers Befehl vom 17. August 1938 hieß.

Am 17. August 1938 erklärte Hitler, dass die SS-VT sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik eine Rolle spielen würde, was diese wachsende bewaffnete Truppe zu dem von der Armee gefürchteten Rivalen machte. Er ordnete an, dass der Dienst in der SS-VT zur Erfüllung der Wehrpflicht berechtigte, der Dienst in den SS-Totenkopfverbänden (SS-TV) jedoch nicht. Einige Einheiten der SS-TV sollten im Kriegsfall als Reserve für die SS-VT eingesetzt werden, die über keine eigenen Reserven verfügte. Trotz ihrer Ausbildung war die SS-VT im Kampf nicht erprobt. Im Jahr 1938 wurde ein Bataillon der Leibstandarte ausgewählt, um die Heerestruppen bei der Besetzung Österreichs während des "Anschlusses" zu begleiten, und die drei Regimenter der SS-VT nahmen im Oktober an der Besetzung des Sudetenlandes teil. Bei beiden Aktionen wurde kein Widerstand geleistet.

Die Rekrutierung von Volksdeutschen aus anderen Ländern begann im April 1940, und ab 1942 wurden Einheiten mit nichtdeutschen Rekruten gebildet. Nichtdeutsche Einheiten wurden nicht als Teil der SS betrachtet, die ihre rassischen Kriterien beibehielt, sondern galten als Ausländer, die unter dem Kommando der SS dienten. In der Regel bestand eine "SS-Division" aus Deutschen oder anderen germanischen Völkern, während eine "Division der SS" aus nichtgermanischen Freiwilligen und Wehrpflichtigen bestand.

Zweiter Weltkrieg

1939

Invasion in Polen

Angehörige der SS-Einsatzgruppe bei der Ermordung polnischer Zivilisten in Kórnik kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Europa

Himmlers militärische Formationen umfassten bei Kriegsausbruch mehrere Untergruppen, die die Grundlage der Waffen-SS bilden sollten.

  • Die Leibstandarte SS Adolf Hitler (LSSAH), unter dem damaligen Obergruppenführer Josef "Sepp" Dietrich.
  • Die Inspektion der Verfügungstruppe (SS-VT) unter Gruppenführer Paul Hausser, die die Regimenter Deutschland, Germania und Der Führer befehligte. Letzteres wurde nach dem Anschluss in Österreich rekrutiert und war noch nicht kampffähig.
  • Die Inspektion der Konzentrationslager unter Gruppenführer Theodor Eicke, die vier Infanterie- und eine Kavallerie-Totenkopfstandarte aufstellte, die aus Lagerwächtern der SS-Totenkopfverbände (SS-TV) bestand. Diese Truppen trugen den Totenkopf der SS-TV und nicht die SS-VT "SS"-Runen.
  • Polizeieinheiten der Ordnungspolizei von Obergruppenführer und General der Polizei Kurt Daluege, die Himmler in seiner Eigenschaft als Chef der deutschen Polizei unterstellt waren. Diese Truppen trugen die Dienstgrade und Abzeichen der Polizei und nicht die der SS.

Im August 1939 unterstellte Hitler die Leibstandarte und die SS-VT der operativen Kontrolle des Oberkommandos des Heeres (OKH). Himmler behielt das Kommando über die Totenkopfstandarten, die hinter den vorrückenden Kampfverbänden eingesetzt wurden und euphemistisch als "polizeiliche Sonderaufgaben" bezeichnet wurden.

Trotz des raschen militärischen Sieges über Polen im September 1939 war das reguläre Heer der Ansicht, dass die Leistung der SS-VT zu wünschen übrig ließ; ihre Einheiten gingen unnötige Risiken ein und hatten eine höhere Opferquote als das Heer. Außerdem sei die SS-VT schlecht ausgebildet und ihre Offiziere ungeeignet für die Kampfführung. So stellte das OKW beispielsweise fest, dass die Leibstandarte von einem Armeeregiment gerettet werden musste, nachdem sie in Pabianice von den Polen umzingelt worden war. Zu ihrer Verteidigung betonte die SS, dass sie dadurch behindert worden sei, dass sie nicht als Einheit, sondern stückweise kämpfen musste, und dass sie vom Heer nicht ausreichend ausgerüstet worden sei, um ihre Ziele zu verwirklichen. Himmler bestand darauf, dass die SS-VT in ihren eigenen Verbänden unter ihren eigenen Kommandeuren kämpfen sollte, während das OKW versuchte, die SS-VT ganz aufzulösen. Hitler wollte weder die Armee noch Himmler verärgern und wählte einen dritten Weg. Er ordnete an, dass die SS-VT eigene Divisionen bilden sollte, die jedoch unter dem Kommando des Heeres stehen sollten. Adolf Hitler sträubte sich dagegen, die Waffen-SS in das Heer einzugliedern, da sie der bewaffnete Flügel der Partei bleiben und nach dem Krieg zu einer Elitepolizei werden sollte.

Während der Invasion wurden Kriegsverbrechen an der polnischen Bevölkerung begangen. Die Leibstandarte wurde berüchtigt dafür, dass sie Dörfer ohne militärische Rechtfertigung abfackelte. Angehörige der Leibstandarte verübten auch in zahlreichen Städten Gräueltaten, darunter die Ermordung von 50 polnischen Juden in Błonie und das Massaker an 200 Zivilisten, darunter Kinder, die in Złoczew mit Maschinengewehren erschossen wurden. Erschießungen fanden auch in Bolesławiec, Torzeniec, Goworowo, Mława und Włocławek statt. Eickes SS-TV-Feldeinheiten waren nicht militärisch. "Ihre militärischen Fähigkeiten wurden stattdessen eingesetzt, um die Zivilbevölkerung zu terrorisieren, indem sie unter anderem Jagd auf umherstreifende polnische Soldaten machten, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Vieh beschlagnahmten und eine große Anzahl polnischer politischer Führer, Aristokraten, Geschäftsleute, Priester, Intellektueller und Juden folterten und ermordeten." Seine Totenkopfverbände wurden zu "Polizei- und Sicherheitsmaßnahmen" in den rückwärtigen Gebieten herangezogen. Was diese Maßnahmen beinhalteten, zeigt der Bericht der SS-Totenkopf-Standarte "Brandenburg". Sie traf am 22. September 1939 in Włocławek ein und begann eine viertägige "Judenaktion", die das Verbrennen von Synagogen und die massenhafte Hinrichtung der Führer der jüdischen Gemeinde umfasste. Am 29. September reiste die Standarte nach Bydgoszcz, um eine "Intelligenzaktion" durchzuführen.

Erste Abteilungen

Im Oktober 1939 wurden die Regimenter Deutschland, Germania und Der Führer zur SS-Verfügungs-Division umstrukturiert. Die Leibstandarte blieb unabhängig und wurde zu einem verstärkten motorisierten Regiment aufgestockt. Hitler genehmigte die Bildung von zwei neuen Divisionen: die SS-Totenkopf-Division, die aus militarisierten Standarten der SS-Totenkopfverbände gebildet wurde, und die Polizei-Division, die aus Angehörigen der Volkspolizei bestand. Fast über Nacht war die Truppe, die das OKW hatte auflösen wollen, von 18.000 auf über 100.000 Mann angewachsen. Als nächstes genehmigte Hitler im März 1940 die Aufstellung von vier motorisierten Artilleriebataillonen, eines für jede Division und die Leibstandarte. Das OKW sollte diese neuen Bataillone mit Artillerie ausstatten, war aber nicht bereit, Geschütze aus seinem eigenen Arsenal abzugeben. Die Waffen trafen nur langsam ein, und zum Zeitpunkt der Schlacht um Frankreich war nur das Bataillon der Leibstandarte voll einsatzfähig.

1940

Frankreich und die Niederlande

Die drei SS-Divisionen und die Leibstandarte verbrachten den Winter 1939 und das Frühjahr 1940 mit der Ausbildung und Vorbereitung auf den bevorstehenden Krieg im Westen. Im Mai zogen sie an die Front, und die Leibstandarte wurde der 227. Infanteriedivision des Heeres unterstellt. Infanterie-Division des Heeres unterstellt. Das Regiment Der Führer wurde aus der SS-VT-Division herausgelöst und der 207. Die SS-VT-Division ohne den Führer wurde in der Nähe von Münster konzentriert und wartete auf den Einmarsch in die Niederlande. Die SS-Totenkopf- und Polizei-Divisionen wurden in Reserve gehalten.

Am 10. Mai überwand die Leibstandarte die niederländischen Grenzposten, um den deutschen Vorstoß des X. Korps in die Niederlande, nördlich der Flüsse in Richtung der niederländischen Grebbe-Linie und anschließend in die Region Amsterdam anzuführen. Das benachbarte Der Führer rückte im Bereich des Grebbebergs auf die Grebbelinie vor und hatte als Folgeziel die Stadt Utrecht. Die Schlacht um den Grebbeberg dauerte drei Tage und forderte einen hohen Tribut von Der Führer. Am 11. Mai überquert die SS-VT-Division südlich der Flüsse die Niederlande und bewegt sich auf Breda zu. Sie lieferte sich eine Reihe von Gefechten, bevor Germania am 14. Mai in die niederländische Provinz Zeeland vordrang. Der Rest der SS-VT-Division schließt sich der Nordfront gegen die Kräfte in Antwerpen an. Am selben Tag rückte die Leibstandarte in Rotterdam ein. Nach der Kapitulation von Rotterdam brach die Leibstandarte nach Den Haag auf, das sie am 15. Mai erreichte und in dem sie 3.500 Niederländer als Kriegsgefangene gefangen nahm.

In Frankreich war die SS Totenkopf am einzigen alliierten Panzergegenangriff in der Schlacht um Frankreich beteiligt. Am 21. Mai nehmen Einheiten der 1. Panzerbrigade der Armee, unterstützt von der 50. (Northumbrian) Infantry Division, an der Schlacht von Arras teil. Die SS Totenkopf an der Südflanke der 7. Panzerdivision wurde überrannt, da ihre Standard-Panzerabwehrkanone, die 3,7 cm PaK 36, dem britischen Panzer Matilda II nicht gewachsen war.

Nach der Kapitulation der Niederlande verlegte die Leibstandarte am 24. Mai nach Südfrankreich. Als Teil des XIX. Panzerkorps unter dem Kommando von General Heinz Guderian bezog sie 15 Meilen südwestlich von Dünkirchen entlang des Aa-Kanals Stellung gegenüber der alliierten Verteidigungslinie bei Watten. Eine Patrouille der SS-VT-Division überquerte den Kanal bei Saint-Venant, wurde aber von britischen Panzern zerstört. Eine größere Einheit der SS-VT-Division überquerte daraufhin den Kanal und bildete einen Brückenkopf bei Saint-Venant, 30 Meilen von Dünkirchen entfernt. In dieser Nacht befahl das OKW, den Vormarsch zu stoppen, da die britische Expeditionsarmee in der Falle saß. Die Leibstandarte machte eine Pause für die Nacht. Am nächsten Tag jedoch befahl Dietrich seinem III. Bataillon entgegen Hitlers Befehl, den Kanal zu überqueren und die dahinter liegenden Höhen einzunehmen, wo britische Artilleriebeobachter das Regiment gefährdeten. Sie stürmten die Anhöhen und vertrieben die Beobachter. Anstatt für diesen Akt des Widerstands getadelt zu werden, wurde Dietrich mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am selben Tag griffen die britischen Truppen Saint-Venant an und zwangen die SS-VT-Division zum Rückzug.

Am 26. Mai wird der deutsche Vormarsch wieder aufgenommen. Am 27. Mai erreicht das Regiment Deutschland der SS-VT-Division die alliierte Verteidigungslinie am Fluss Leie bei Merville. Sie erzwangen einen Brückenkopf über den Fluss und warteten auf das Eintreffen der SS-Totenkopf-Division, um ihre Flanke zu decken. Als erstes traf eine britische Panzereinheit ein, die in ihre Stellung eindrang. Der SS-VT gelang es, sich gegen die britische Panzertruppe zu behaupten, die bis auf 15 Meter an die Stellung des Kommandanten Felix Steiner herankam. Nur das Eintreffen des Panzerjägerzuges Totenkopf bewahrte die Deutschland vor der Vernichtung und dem Verlust des Brückenkopfes.

Als die SS-Totenkopf-Division am selben Tag in der Nähe von Merville vorrückte, stieß sie auf hartnäckigen Widerstand von Einheiten der britischen Armee, der ihren Vormarsch verlangsamte. Die SS-Totenkopf-Kompanie 4 verübte daraufhin das Massaker von Le Paradis, bei dem 97 gefangene Männer des 2. Bataillons des Royal Norfolk Regiment mit Maschinengewehren erschossen wurden, nachdem sie sich ergeben hatten, und die Überlebenden mit Bajonetten getötet wurden. Zwei Männer überlebten.

Am 28. Mai hatte die Leibstandarte das Dorf Wormhout, nur zehn Meilen von Dünkirchen entfernt, eingenommen. Nach der Kapitulation wurden die Soldaten des 2. Bataillons des Royal Warwickshire Regiments zusammen mit einigen anderen Einheiten (darunter auch französische Soldaten) in eine Scheune in La Plaine au Bois bei Wormhout und Esquelbecq gebracht. Dort verübten Truppen des 2. Bataillons der Leibstandarte das Massaker von Wormhoudt, bei dem 80 britische und französische Kriegsgefangene getötet wurden.

Am 30. Mai waren die Briten bei Dünkirchen in die Enge getrieben, und die SS-Divisionen setzten ihren Vormarsch nach Frankreich fort. Die Leibstandarte erreichte Saint-Étienne, 250 Meilen südlich von Paris, und war weiter nach Frankreich vorgedrungen als jede andere Einheit. Am nächsten Tag waren die Kämpfe so gut wie vorbei. Am 14. Juni erreichten die deutschen Truppen Paris ohne Gegenwehr, und am 25. Juni kapitulierte Frankreich formell. Hitler äußerte sich erfreut über die Leistungen der Leibstandarte in den Niederlanden und in Frankreich und sagte zu ihnen: "Von nun an wird es für euch, die ihr meinen Namen tragt, eine Ehre sein, jeden deutschen Angriff anzuführen."

Erweiterung 1940

Am 19. Juli 1940 hielt Hitler vor dem Reichstag eine Rede, in der er den Westfeldzug zusammenfasste und die beteiligten deutschen Streitkräfte lobte. Für die teilnehmenden Einheiten der LSSAH und der SS-VT verwendete er den Begriff Waffen-SS. Von diesem Tag an wurde der Begriff Waffen-SS die offizielle Bezeichnung für die SS-Kampftruppen. Himmler erwirkte die Genehmigung zur Bildung eines eigenen Oberkommandos der Waffen-SS, des Kommandoamtes der Waffen-SS innerhalb des SS-Führungshauptamtes, das im August 1940 geschaffen wurde. Es erhielt das Kommando über die SS-VT (die Leibstandarte und die Verfügungs-Division, umbenannt in Reich) und die bewaffneten SS-TV-Regimenter (die Totenkopf-Division zusammen mit mehreren unabhängigen Totenkopf-Standarten).

1940 trat der SS-Stabschef Gottlob Berger an Himmler mit dem Plan heran, in den eroberten Gebieten Freiwillige aus der deutschen und germanischen Bevölkerung zu rekrutieren. Hitler hatte zunächst Bedenken gegen die Anwerbung von Ausländern, ließ sich aber von Himmler und Berger überzeugen. Er genehmigte die Bildung einer neuen Division, die aus Ausländern und deutschen Offizieren bestehen sollte. Im Juni 1940 bildeten dänische und norwegische Freiwillige das SS-Regiment Nordland und niederländische und flämische Freiwillige das SS-Regiment Westland. Die beiden Regimenter bildeten zusammen mit der Germania (aus der Reichsdivision übernommen) die SS-Division Wiking. Es meldeten sich so viele Freiwillige, dass die SS in Sennheim in Elsass-Lothringen ein neues Ausbildungslager nur für ausländische Freiwillige eröffnete.

1941

Zu Beginn des neuen Jahres wurde die Polizei-Division der Verwaltung des FHA unterstellt, obwohl sie erst 1942 formell in die Waffen-SS eingegliedert werden sollte. Gleichzeitig verloren die Totenkopf-Standarten, abgesehen von den drei, die die TK-Division bildeten, ihre Totenkopfbezeichnung und -abzeichen und wurden zu SS-Infanterie- (oder Kavallerie-) Regimentern umgestuft. Das 11. Rgt. wurde in die Reichsdivision überführt, um die Germania zu ersetzen; der Rest wurde in drei unabhängigen Brigaden und einer Kampfgruppe in Norwegen zusammengefasst.

Im Frühjahr 1941 bestand die Waffen-SS aus sechs oder sieben Divisionen: die Reichs-, Totenkopf-, Polizei- und Wiking-Divisionen und die Kampfgruppe (später Division) Nord sowie die Leibstandarte, die 1. SS-Infanterie-, die 2.

Balkan

Die Leibstandarte der SS-Division Adolf Hitler auf dem Vormarsch in den Balkan im Jahr 1941

Im März 1941 scheiterte ein großer italienischer Gegenangriff auf die griechischen Streitkräfte, und Deutschland kam seinem Verbündeten zu Hilfe. Am 6. April 1941 begann die Operation Marita, bei der deutsche Truppen über Bulgarien und Jugoslawien in Griechenland eindrangen, um die Südflanke des Landes zu sichern.

Reich erhielt den Befehl, Frankreich zu verlassen und sich nach Rumänien zu begeben, und die Leibstandarte wurde nach Bulgarien beordert. Die Leibstandarte, die dem XL-Panzerkorps unterstellt war, stieß von Bulgarien aus nach Westen und dann nach Süden in die Berge vor und erreichte am 9. April Prilep in Jugoslawien, 30 Meilen von der griechischen Grenze entfernt. Weiter nördlich überquerte die SS Reich mit dem XLI-Panzerkorps die rumänische Grenze und rückte auf Belgrad, die jugoslawische Hauptstadt, vor. Fritz Klingenberg, ein Kompaniechef im Reich, führte seine Männer nach Belgrad, wo eine kleine Gruppe der Vorhut am 13. April die Kapitulation der Stadt akzeptierte. Wenige Tage später kapitulierte die Königliche Jugoslawische Armee.

Die Leibstandarte war inzwischen nach Griechenland vorgedrungen und traf am 10. April in der Schlacht am Klidi-Pass auf die 6. australische Division. 48 Stunden lang kämpfte die Leibstandarte um die Kontrolle über die Höhen, oft im Nahkampf, und gewann schließlich die Kontrolle mit der Einnahme der Höhe 997, die den Pass öffnete und der deutschen Armee den Vorstoß ins griechische Landesinnere ermöglichte. Dieser Sieg wurde vom OKW gewürdigt: Im Tagesbefehl wurde ihr "unerschütterlicher Angriffsgeist" gelobt und erklärt, dass "der jetzige Sieg für die Leibstandarte eine neue und unvergängliche Seite der Ehre in ihrer Geschichte bedeutet".

Am 13. Mai setzte die Leibstandarte den Vormarsch fort. Als das Aufklärungsbataillon unter dem Kommando von Kurt Meyer unter schweren Beschuss der griechischen Armee geriet, die den Klisura-Pass verteidigte, durchbrach es die Verteidiger und nahm 1.000 Kriegsgefangene gefangen, wobei es sechs Tote und neun Verwundete gab. Am nächsten Tag eroberte Meyer Kastoria und nahm weitere 11.000 Kriegsgefangene gefangen. Am 20. Mai hatte die Leibstandarte die sich zurückziehende griechische Armee bei Metsovon abgeschnitten und die Kapitulation der griechischen Epirus-Mazedonischen Armee angenommen. Zur Belohnung wurde die Leibstandarte nominell in eine voll motorisierte Division umgewandelt, obwohl bis zum Beginn des Russlandfeldzugs nur wenige zusätzliche Elemente hinzugefügt worden waren und die "Division" im Grunde eine verstärkte Brigade blieb.

Sowjetunion

Die Operation Barbarossa, der deutsche Überfall auf die Sowjetunion, begann am 22. Juni 1941, und alle Verbände der Waffen-SS nahmen daran teil (einschließlich der SS Reich, die im Herbst 1941 formell in SS Das Reich umbenannt wurde).

Mitglieder der Einsatzgruppen bei der Ermordung von Juden im Dorf Zboriv, Ukraine, 1941

Die SS-Division Nord, die sich in Nordfinnland befand, nahm mit der finnischen Armee an der Operation Polarfuchs teil und kämpfte in der Schlacht von Salla, wo sie in den ersten beiden Tagen der Invasion gegen starke sowjetische Kräfte 300 Tote und 400 Verwundete zu beklagen hatte. Die dichten Wälder und der starke Rauch der Waldbrände verwirrten die Truppen, und die Einheiten der Division fielen völlig auseinander. Bis Ende 1941 hatte die Division Nord schwere Verluste erlitten. Im Laufe des Winters 1941/42 erhielt sie Ersatz aus dem allgemeinen Pool der Waffen-SS-Rekruten, die angeblich jünger und besser ausgebildet waren als die SS-Männer der ursprünglichen Formation, die größtenteils aus den Totenkopfabteilungen der nationalsozialistischen Konzentrationslagerwachen stammten.

Den übrigen Divisionen und Brigaden der Waffen-SS erging es besser. Die SS-Divisionen Totenkopf und Polizei wurden der Heeresgruppe Nord unterstellt und hatten den Auftrag, durch die baltischen Staaten nach Leningrad vorzustoßen. Die SS-Division Das Reich gehörte zur Heeresgruppe Mitte und war auf dem Weg nach Moskau. Die SS-Division Wiking und die Leibstandarte gehörten zur Heeresgruppe Süd und waren auf dem Weg in die Ukraine und die Stadt Kiew.

Der Krieg in der Sowjetunion verlief zunächst gut, aber die Kosten für die Waffen-SS waren extrem: Ende Oktober war die Leibstandarte aufgrund von Feindeinwirkung und Ruhr in den Reihen nur noch halb so stark. Das Reich verlor 60 % seiner Stärke und sollte noch an der Schlacht um Moskau teilnehmen. Die Einheit wurde bei der folgenden sowjetischen Offensive dezimiert. Von den 2.000 Mann, die den Feldzug im Juni begonnen hatten, waren nur noch 35 im Führerregiment. Insgesamt hatte die Waffen-SS 43.000 Tote zu beklagen.

Während die Leibstandarte und die SS-Divisionen an der Front kämpften, sah es hinter den Linien ganz anders aus. Die SS-Infanteriebrigade 1 und die SS-Infanteriebrigade 2, die aus überzähligen KZ-Wachen der SS-TV gebildet worden waren, und die SS-Kavalleriebrigade rückten hinter den vorrückenden Armeen in die Sowjetunion ein. Zunächst bekämpften sie sowjetische Partisanen und schnitten Einheiten der Roten Armee im Rücken der Heeresgruppe Süd ab, wobei sie 7.000 Kriegsgefangene machten, doch von Mitte August 1941 bis Ende 1942 wurden sie dem Reichssicherheitshauptamt unter Reinhard Heydrich unterstellt. Die Brigaden wurden nun zur Sicherung des rückwärtigen Raums und zur Polizeiarbeit eingesetzt und unterstanden nicht mehr dem Heer oder der Waffen-SS. Im Herbst 1941 überließen sie die Aufgabe der Partisanenbekämpfung anderen Einheiten und nahmen aktiv am Holocaust teil. Sie unterstützten die Einsatzgruppen und beteiligten sich an der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in der Sowjetunion, indem sie bei Bedarf Erschießungskommandos bildeten. Die drei Brigaden waren bis Ende 1941 für die Ermordung von Zehntausenden von Menschen verantwortlich.

Kavalleristen der SS-Kavalleriebrigade, September 1941

Die SS-Kavalleriebrigade, die über zwei Regimenter mit einer Stärke von 3500 Mann verfügte, war mobiler und besser in der Lage, groß angelegte Operationen durchzuführen, und spielte eine zentrale Rolle beim Übergang zur Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung. Im Sommer 1941 beauftragte Himmler Hermann Fegelein mit der Führung der beiden Regimenter. Am 19. Juli 1941 unterstellte Himmler Fegeleins Regimenter dem Generalkommando des HSSPF Erich von dem Bach-Zelewski für die "systematische Durchkämmung" der Pripjat-Sümpfe, eine Operation, mit der Juden, Partisanen und Zivilisten in diesem Gebiet der Weißrussischen SSR zusammengetrieben und vernichtet werden sollten.

Fegelein teilte das zu durchkämmende Gebiet in zwei durch den Fluss Pripjat getrennte Abschnitte auf, wobei das 1. Regiment die nördliche Hälfte und das 2. Die Regimenter arbeiteten sich von Osten nach Westen durch das ihnen zugewiesene Gebiet und erstatteten täglich Bericht über die Zahl der getöteten und gefangenen Menschen. Bis zum 1. August hatte das SS-Kavallerie-Regiment 1 unter dem Kommando von Gustav Lombard 800 Tote zu beklagen; bis zum 6. August waren es bereits 3.000 "Juden und Partisanen". In den folgenden Wochen ermordeten Angehörige des SS-Kavallerie-Regiments 1 unter dem Kommando von Lombard schätzungsweise 11.000 Juden und mehr als 400 versprengte Soldaten der Roten Armee. Damit gehörten Fegeleins Einheiten zu den ersten, die im Holocaust ganze jüdische Gemeinden auslöschten. In Fegeleins abschließendem Einsatzbericht vom 18. September 1941 heißt es, dass sie 14.178 Juden, 1.001 Partisanen und 699 Rotarmisten töteten, dabei 830 Gefangene machten und 17 Tote, 36 Verwundete und 3 Vermisste zu beklagen hatten. Der Historiker Henning Pieper schätzt, dass die tatsächliche Zahl der getöteten Juden eher bei 23.700 lag.

1942

Erweiterung 1942

Offensive der Roten Armee südlich des Ilmensees, 7. Januar - 21. Februar 1942, Schaffung der Demjansker Tasche
3. SS-Division an der Ostfront

1942 wurde die Waffen-SS weiter ausgebaut, und im März wurde eine neue Division in die Listen eingetragen. In der zweiten Hälfte des Jahres 1942 traten immer mehr Ausländer, von denen viele keine Freiwilligen waren, in den Dienst. Die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgsdivision Prinz Eugen rekrutierte sich aus Volksdeutschen, die unter Strafandrohung der örtlichen deutschen Führung aus Kroatien, Serbien, Ungarn und Rumänien eingezogen und zur Partisanenbekämpfung auf dem Balkan eingesetzt wurden. Himmler genehmigte die Einführung einer förmlichen Dienstpflicht für die Volksdeutschen im deutsch besetzten Serbien. Eine weitere neue Division wurde zur gleichen Zeit aufgestellt, als die SS-Kavallerie-Brigade als Kader für die Aufstellung der 8. SS-Kavallerie-Division Florian Geyer verwendet wurde.

Panzergrenadier-Divisionen

Die Frontdivisionen der Waffen-SS, die im Winter 1941-1942 und während der sowjetischen Gegenoffensive Verluste erlitten hatten, wurden nach Frankreich abgezogen, um sich zu erholen und als Panzergrenadierdivisionen neu aufgestellt zu werden. Dank der Bemühungen Himmlers und des Obergruppenführers Paul Hausser, dem neuen Kommandeur des SS-Panzerkorps, sollten die drei SS-Panzergrenadierdivisionen Leibstandarte, Das Reich und Totenkopf mit einem ganzen Panzerregiment statt nur einem Bataillon aufgestellt werden. Dies bedeutete, dass die SS-Panzergrenadierdivisionen nur dem Namen nach vollwertige Panzerdivisionen waren. Sie erhielten jeweils neun Tiger-Panzer, die zu den schweren Panzerkompanien zusammengefasst wurden.

Die Tasche von Demjansk

Die sowjetische Offensive vom Januar 1942 schloss zwischen Februar und April 1942 mehrere deutsche Divisionen in der Demjansker Tasche ein; die 3. SS-Totenkopf war eine der Divisionen, die von der Roten Armee eingekesselt wurden. Die Rote Armee befreite Demjansk am 1. März 1943 mit dem Rückzug der deutschen Truppen. "Obergruppenführer Theodor Eicke wurde am 20. Mai 1942 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz für seine hervorragende Führung und den besonders harten Kampf des Totenkopfes" ausgezeichnet.

1943

1943 Erweiterung

Bosnische Muslime (ethnische Bosniaken), Angehörige der Division Handschar, der ersten nicht-deutschen, multiethnischen Waffen-SS-Division, 1943

Die Waffen-SS expandierte 1943 weiter: Im Februar wurden in Frankreich die 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen und ihre Schwesterdivision, die 10. SS-Panzer-Division Frundsberg, aufgestellt. Im Juli folgte die 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division Nordland, die aus norwegischen und dänischen Freiwilligen aufgestellt wurde. Im September wurde die 12. SS-Panzer-Division Hitlerjugend aus Freiwilligen der Hitlerjugend aufgestellt. Himmler und Berger appellierten erfolgreich an Hitler, eine bosnisch-muslimische Division zu bilden, und die 13. Waffengebirgsdivision der SS Handschar (1. Kroatische), die erste nichtdeutsche Division, wurde gebildet, um die jugoslawischen Partisanen von Josip Broz Tito zu bekämpfen. Es folgte die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (1. galizische), die aus Freiwilligen aus Galizien in der Westukraine gebildet wurde. Die 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (1. lettische) wurde 1943 aus Wehrpflichtigen aus dem Ostland aufgestellt. Die letzte neue Division des Jahres 1943 war die 16. SS-Panzergrenadier-Division Reichsführer-SS, die aus der Sturmbrigade Reichsführer-SS als Kader gebildet wurde. Bis Ende des Jahres war die Waffen-SS von acht Divisionen und einigen Brigaden auf 16 Divisionen angewachsen. Ab 1943 konnte die Waffen-SS nicht mehr von sich behaupten, eine "Elite"-Kampftruppe zu sein. Die Rekrutierung und Einberufung erfolgte auf der Grundlage einer "numerischen statt qualitativen Expansion", wobei viele der "ausländischen" Einheiten nur noch für die Nachhut taugten.

Charkiw

Deutsche Panzer in Charkiw, 1943

An der Ostfront erlitten die Deutschen eine verheerende Niederlage, als die 6. Armee in der Schlacht von Stalingrad geschlagen wurde. Hitler beorderte das SS-Panzerkorps zurück an die Ostfront, um einen Gegenangriff mit der Stadt Charkiw als Ziel zu starten. Das SS-Panzerkorps befand sich am 19. Februar auf dem Rückzug, nachdem es von der 6. sowjetischen Armee angegriffen worden war, als es den Befehl zum Gegenangriff erhielt. Unter Missachtung von Hitlers Befehl, "standhaft zu bleiben und bis zum Tod zu kämpfen", zog sich Hausser vor die Rote Armee zurück. Während Mansteins Gegenoffensive durchbrach das SS-Panzerkorps ohne Unterstützung durch die Luftwaffe oder benachbarte deutsche Verbände die sowjetische Linie und rückte auf Charkiw vor. Trotz des Befehls, Charkiw von Norden her einzukesseln, griff das SS-Panzerkorps am 11. März in der Dritten Schlacht von Charkiw direkt an. Dies führte zu einem viertägigen Häuserkampf, bevor Charkiw am 15. März von der SS-Division Leibstandarte zurückerobert werden konnte. Zwei Tage später eroberten die deutschen Truppen Belgorod zurück und bildeten den Vorposten, der im Juli 1943 zur Schlacht von Kursk führte. Die deutsche Offensive kostete die Rote Armee schätzungsweise 70.000 Opfer, aber die Häuserkämpfe in Charkiw waren besonders blutig für das SS-Panzerkorps, das bis zum Ende der Operationen Ende März etwa 44 % seiner Stärke verlor.

Aufstand im Warschauer Ghetto

Originalunterschrift des Stroop-Berichts: "Der Führer der großen Operation". SS-Brigadeführer Jürgen Stroop (Mitte) sieht zu, wie Wohnblocks brennen

Der Aufstand im Warschauer Ghetto war ein jüdischer Aufstand, der vom 19. April bis zum 16. Mai im Warschauer Ghetto stattfand, um den Transport der verbliebenen Ghettobewohner in das Vernichtungslager Treblinka zu verhindern. Von der Waffen-SS waren 821 Panzergrenadiere der Waffen-SS aus fünf Reserve- und Ausbildungsbataillonen und einem Reserve- und Ausbildungsbataillon der Kavallerie beteiligt.

Kursk

Für die Schlacht bei Kursk wurde das SS-Panzerkorps in II. SS-Panzerkorps umbenannt und war Teil der 4. Das II. SS-Panzerkorps führte den Angriff durch die sowjetischen Verteidigungsanlagen an. Der Angriff drang bis zu einer Tiefe von 35 Kilometern vor und wurde dann von der sowjetischen I. Panzerarmee gestoppt.

Die sowjetischen Reserven waren nach Süden geschickt worden, um einen deutschen Angriff des III. Mit dem Verlust ihrer Reserven endete jede Hoffnung, dem SS-Panzerkorps eine größere Niederlage zuzufügen. Doch der deutsche Vormarsch scheiterte nun - trotz hoher Verluste hielten die sowjetischen Panzerarmeen die Linie und verhinderten den erwarteten Durchbruch des II. SS-Panzerkorps.

Tiger I Panzerkompanie von Das Reich während der Schlacht von Kursk

Das Scheitern des Durchbruchs durch die sowjetische taktische Zone und die Notwendigkeit, den Angriff der deutschen 9. Armee auf die nördliche Schulter des Kursker Vorstoßes aufgrund der Operation Kutusow abzubrechen, trugen zu Hitlers Entscheidung bei, die Offensive zu stoppen. Ein paralleler Angriff der Roten Armee gegen die neue 6. Armee am Fluss Mius südlich von Charkiw erforderte den Rückzug der Reservekräfte, die für einen eventuellen Erfolg auf der Südschulter von Kursk bereitgehalten wurden. Außerdem muss das OKW einen Teil der deutschen Truppen von der Ostfront abziehen, um den Mittelmeerraum nach der anglo-amerikanischen Invasion auf Sizilien zu verstärken. Am 17. Juli brach Hitler die Operation ab und ordnete den Rückzug an. Die Sowjetunion war nicht besiegt, und die strategische Initiative war auf die Rote Armee übergegangen. Die Deutschen wurden in die Defensive gedrängt, als die Rote Armee mit der Befreiung Westrusslands begann.

Italien

Die Leibstandarte wurde daraufhin nach Italien entsandt, um nach der Absetzung Benito Mussolinis durch die Regierung Badoglio und dem Einmarsch der Alliierten in Sizilien, der den Beginn des Italienfeldzugs darstellte, zur Stabilisierung der Lage beizutragen. Die Division ließ ihre Panzerung und Ausrüstung zurück, die an Das Reich und Totenkopf abgegeben wurde. Nach der Kapitulation und dem Zusammenbruch Italiens am 8. September 1943 erhielt die Leibstandarte den Befehl, mit der Entwaffnung der umliegenden italienischen Einheiten zu beginnen. Sie hatte auch die Aufgabe, wichtige Straßen- und Eisenbahnknotenpunkte in Norditalien zu bewachen und war in mehrere Gefechte mit Partisanen verwickelt. Mit Ausnahme eines kurzen Gefechts mit den in Parma stationierten italienischen Truppen am 9. September verlief dies reibungslos. Am 19. September waren alle italienischen Truppen in der Po-Ebene entwaffnet, aber das OKW erhielt Berichte, dass sich Teile der italienischen Vierten Armee im Piemont, nahe der französischen Grenze, neu formierten. Das mechanisierte III. Bataillon des SS-Panzergrenadierregiments 2 von Joachim Peiper wurde entsandt, um diese Einheiten zu entwaffnen. Bei seiner Ankunft in der Provinz Cuneo wurde Peiper von einem italienischen Offizier empfangen, der ihm ankündigte, dass seine Truppen angreifen würden, wenn Peipers Einheit die Provinz nicht sofort verlasse. Nachdem Peiper sich geweigert hatte, griffen die Italiener an. Peipers Bataillon besiegte die Italiener und beschoss und brannte anschließend das Dorf Boves nieder, wobei mindestens 34 Zivilisten ums Leben kamen. Peipers Bataillon entwaffnete daraufhin die restlichen italienischen Truppen in der Gegend.

Während die Leibstandarte im Norden operierte, schickte der Reichsführer-SS 16 eine kleine Kampfgruppe, um die Landung in Anzio im Januar 1944 einzudämmen. Im März wurde der Großteil der 1. Italienischen Freiwilligen Sturmbrigade (oder Brigata d'Assalto, Volontari auf Italienisch) an den Landekopf von Anzio geschickt, wo sie an der Seite ihrer deutschen Verbündeten kämpften, positive Berichte erhielten und schwere Verluste erlitten. In Anerkennung ihrer Leistungen erklärt Himmler die Einheit für vollständig in die Waffen-SS integriert.

1944

1944 Erweiterung

Nach dem D-Day wurde die Indische Legion vom Heer in die Waffen-SS überführt.

Im Laufe des Jahres 1944 expandiert die Waffen-SS erneut. Im Januar wird die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (2. lettische) aufgestellt, die aus den beiden SS-Infanterie-Brigaden als Kader mit lettischen Wehrpflichtigen gebildet wird. Die 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (1. estnische) wurde im Februar 1944 durch allgemeine Einberufung aus einem Kader der 3. estnischen SS-Freiwilligenbrigade gebildet. Die 21. Waffengebirgsdivision der SS Skanderbeg (1. albanische) wurde im März 1944 aus albanischen und kosovarischen Freiwilligen gebildet, die wie andere "Ostformationen" für den Einsatz gegen "irreguläre Kräfte" vorgesehen waren. Im April 1944 folgte eine zweite Waffen-SS-Kavallerie-Division, die 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division Maria Theresia. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division Maria Theresia. Der Großteil der Truppen bestand aus volksdeutschen Wehrpflichtigen der ungarischen Armee, die aufgrund eines Abkommens zwischen Deutschland und Ungarn zur Waffen-SS überstellt wurden. Es folgte die 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division Nederland, die aus der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade Nederland gebildet wurde, aber nie mehr als eine große Brigade war. Die 24. Waffengebirgsdivision der SS-Karstjäger war eine weitere Division, die nie über die Größe einer Brigade hinausging. Sie bestand hauptsächlich aus deutschstämmigen Freiwilligen aus Italien und Jugoslawien sowie aus Freiwilligen aus Slowenien, Kroatien, Serbien und der Ukraine. Ihre Hauptaufgabe bestand in der Bekämpfung von Partisanen in der Kras-Region in den Alpen an der Grenze zwischen Slowenien, Italien und Österreich, da das gebirgige Gelände spezielle Gebirgstruppen und -ausrüstung erforderte. Es folgten zwei ungarische Divisionen: die 25. Waffen-Grenadier-Division der SS Hunyadi (1. ungarische) und die 26. Waffen-Grenadier-Division der SS (2. ungarische). Diese Divisionen wurden unter der Leitung des ungarischen Verteidigungsministers auf Wunsch Himmlers aufgestellt. Ein Regiment der ungarischen Armee wurde zur Teilnahme aufgefordert, aber die meisten von ihnen bestanden aus ungarischen und rumänischen Freiwilligen.

Angehörige der Waffen-SS vor einem getarnten Panzer, Frankreich, Juni 1944

Die SS-Division Langemarck wurde im Oktober 1944 aus flämischen Freiwilligen gebildet, die der 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade Langemarck angegliedert wurden, aber auch sie war nicht mehr als eine große Brigade. Die 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade Wallonien wurde ebenfalls zur SS-Division Wallonien aufgewertet, aber auch sie war nie mehr als eine große Brigade. Pläne, die Kaminski-Brigade in die 29. Waffen-Grenadier-Division der SS RONA (1. Russische) umzuwandeln, wurden nach der Hinrichtung ihres Kommandeurs Bronislav Kaminski fallen gelassen; stattdessen wurde die Waffen-Grenadier-Brigade der SS (Italienische Nr. 1) zur 29. Waffen-Grenadier-Division der SS (1. Italienische). Die 30. Waffen-Grenadier-Division der SS (2. russische) wurde aus der Schutzmannschaft-Brigade Siegling gebildet. Die letzte neue Division Ende 1944 war die 31. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, die aus Ungarn und eingezogenen Volksdeutschen gebildet wurde.

Im November 1944 wurde die 1. Kosakendivision, die ursprünglich 1943 von der Wehrmacht aufgestellt worden war, von der Waffen-SS übernommen. Das SS-Führungshauptamt reorganisierte die Division und bildete aus weiteren Kosaken-Kampfverbänden des Heeres und der Ordnungspolizei eine 2. Beide Divisionen wurden am 1. Februar 1945 dem XV. SS-Kosaken-Kavallerie-Korps unterstellt. Mit der Übernahme des Freiwilligen Kosaken-Stamm-Regiments 5 aus der Freiwilligen-Stamm-Division am selben Tag war die Übernahme der Kosakeneinheiten durch die Waffen-SS abgeschlossen.

Korsun-Tscherkassy-Tasche

Die Korsun-Tscherkassy-Tasche entstand im Januar 1944, als sich Einheiten der 8. Armee auf die Panther-Wotan-Linie, eine Verteidigungsstellung entlang des Dnjepr in der Ukraine, zurückzogen. Zwei Armeekorps blieben zurück, die einen etwa 100 Kilometer langen Vorposten zu den sowjetischen Linien hielten. Die 1. und 2. ukrainische Front der Roten Armee umgaben die Tasche. Insgesamt sechs deutsche Divisionen, darunter die 5. SS Wiking mit der angeschlossenen 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade Wallonien und das estnische SS-Bataillon Narwa, waren in der Tasche gefangen. Die Deutschen brachen in Koordination mit anderen deutschen Kräften von außen aus, darunter die 1 SS-Leibstandarte. Ungefähr zwei von drei eingekesselten Männern entkamen erfolgreich aus der Tasche.

Überfall auf Drvar

Der Überfall auf Drvar, der unter dem Codenamen Operation Rösselsprung lief, war ein Angriff der Waffen-SS und der Luftwaffe auf die Kommandostruktur der jugoslawischen Partisanen. Ihr Ziel war die Ausschaltung des von den Partisanen kontrollierten Obersten Hauptquartiers und die Gefangennahme Titos. Die Offensive fand im April und Mai 1944 statt. Die beteiligten Einheiten der Waffen-SS waren das 500. SS-Fallschirmjägerbataillon und die 7 SS Prinz Eugen.

Der Angriff begann damit, dass eine kleine Gruppe mit dem Fallschirm über Drvar absprang, um den Landeplatz für die nachfolgenden Segelflugzeugverbände zu sichern. Das 500. SS-Fallschirmjägerbataillon kämpfte sich bis zu Titos Höhlenhauptquartier vor und lieferte sich ein heftiges Feuergefecht, das auf beiden Seiten zahlreiche Opfer forderte. Als die deutschen Truppen in die Höhle eingedrungen waren, war Tito bereits geflohen. Am Ende der Schlacht blieben nur 200 Mann des 500. SS-Fallschirmjägerbataillons unverwundet.

Baltikum

In Estland begann im Februar die Schlacht um Narva. Die Schlacht kann in zwei Phasen unterteilt werden: die Schlacht um den Narva-Brückenkopf von Februar bis Juli und die Schlacht an der Tannenberglinie von Juli bis September. In Narva kämpften eine Reihe von freiwilligen und zwangsverpflichteten Einheiten der Waffen-SS aus Norwegen, Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Estland. Die Einheiten gehörten alle zum III. SS-Panzerkorps (Germanen) in der Heeresgruppe Nord, das aus der 11. SS-Panzergrenadierdivision Nordland, der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadierbrigade Nederland, der 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade Wallonien, der 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade Langemarck und der zwanzigsten Waffen-Grenadier-Division der SS (1. Estnische) unter dem Kommando von Obergruppenführer Felix Steiner bestand.

Zur Heeresgruppe Nord gehörte auch das VI. SS-Korps, das aus der 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (1. lettische) und der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (2. lettische) bestand. Die lettischen Einheiten der Waffen-SS und des deutschen Heeres hielten sich bis zum Ende des Krieges in der Kurlandtasche.

Normandie

Die Startlinien der Operation Spring, die Einheiten der Waffen-SS sind die Divisionen 1 SS, 9 SS, 10 SS, 12 SS und die schweren Panzerbataillone 101 und 102 SS

Die Operation Overlord, die "D-Day"-Landung der Alliierten in der Normandie, fand am 6. Juni 1944 statt. In Vorbereitung auf die erwartete Landung wurde das I. SS-Panzerkorps Leibstandarte SS Adolf Hitler im April 1944 nach Septeuil westlich von Paris verlegt. Dem Korps waren die 1 SS-Leibstandarte SS Adolf Hitler, 12 SS-Hitlerjugend, die 17 SS-Götz von Berlichingen und die Panzer-Lehr-Divisionen des Heeres unterstellt. Das Korps sollte einen Teil der Panzergruppe West von General Leo Geyr von Schweppenburg bilden, der gepanzerten Reserve des westlichen Theaters. Das Korps wurde am 4. Juli 1944 umstrukturiert, und nur die 1 SS-Leibstandarte und die 12 SS-Hitlerjugend blieben in Stärke.

Nach der Landung war die 12. SS-Hitlerjugend, die am 7. Juni im Raum Caen an der Invasionsfront eintraf, die erste Waffen-SS-Einheit im Einsatz. Am selben Tag verübte sie das Massaker von Ardenne Abbey an den kanadischen Kriegsgefangenen. Die nächste Einheit, die am 11. Juni eintraf, war die 17 SS Götz von Berlichingen, die in Kontakt mit der 101. Als nächstes traf das Schwere SS-Panzerbataillon 101 zum Schutz des linken Flügels des I. SS-Panzerkorps ein. Die 1. SS-Leibstandarte traf gegen Ende des Monats ein, wobei führende Elemente in die britische Offensive Operation Epsom verwickelt wurden.

Die einzige andere Waffen-SS-Einheit in Frankreich war zu diesem Zeitpunkt die 2 SS Das Reich in Montauban, nördlich von Toulouse. Sie wurde nach Norden zu den Landungsstränden beordert und war am 9. Juni für das Massaker von Tulle verantwortlich, bei dem 99 Männer ermordet wurden. Am nächsten Tag erreichten sie Oradour-sur-Glane, wo sie 642 französische Zivilisten massakrierten.

Das II. SS-Panzerkorps, bestehend aus der 9. SS-Division Hohenstaufen und der 10. SS-Division Frundsberg sowie dem Schweren SS-Panzerbataillon 102, wurde von der Ostfront verlegt, um eine Offensive zur Zerstörung des alliierten Brückenkopfes anzuführen. Die Briten starteten jedoch die Operation Epsom, und die beiden Divisionen wurden nur stückweise in die Schlacht einbezogen und starteten in den folgenden Tagen mehrere Gegenangriffe.

Deutsche Gegenangriffe gegen kanadisch-polnische Stellungen am 20. August 1944

Ohne weitere personelle und materielle Verstärkung konnten die Divisionen der Waffen-SS den Vormarsch der Alliierten nicht aufhalten. Die 1. SS-Leibstandarte und die 2. SS Das Reich nahmen Anfang August an der gescheiterten Operation Lüttich teil. Das Ende kam Mitte August, als die deutsche Armee in der Falaise-Tasche eingekesselt und eingeschlossen wurde, einschließlich der 1 SS-Leibstandarte, der 10 SS Frundsberg und der 12 SS Hitlerjugend sowie der 17 SS Götz von Berlichingen, während die 2 SS Das Reich und die 9 SS Hohenstaufen den Befehl erhielten, den Hügel 262 von außen anzugreifen, um die Lücke offen zu halten. Am 22. August war die Falaise-Tasche geschlossen, und alle deutschen Truppen westlich der alliierten Linien waren tot oder in Gefangenschaft. Allein bei den Kämpfen um den Hügel 262 gab es 2.000 Tote und 5.000 Gefangene. Die 12. SS-Hitlerjugend hatte 94 Prozent ihrer Panzerung, fast ihre gesamte Artillerie und 70 Prozent ihrer Fahrzeuge verloren. Die Division hatte vor Beginn des Feldzuges fast 20.000 Mann und 150 Panzer, jetzt waren es nur noch 300 Mann und 10 Panzer.

12 SS-Hitlerjugend-Soldaten in der Normandie gefangen genommen

Während sich die deutsche Armee auf dem Rückzug befand, nahmen zwei weitere Verbände der Waffen-SS am Kampf in Frankreich teil: die SS-Panzergrenadierbrigade 49 und die SS-Panzergrenadierbrigade 51. Beide waren im Juni 1944 aus Mitarbeitern und Schülern der SS-Junkerschule gebildet worden. Sie waren in Dänemark stationiert, um der dortigen Garnison den Einmarsch in Frankreich zu ermöglichen, wurden aber Anfang August in das Gebiet südlich und östlich von Paris verlegt. Beide Brigaden hatten die Aufgabe, die Übergänge über die Seine zu halten, um den Rückzug der Armee zu ermöglichen. Schließlich wurden sie zurückgedrängt und zogen sich zurück. Die überlebenden Truppen wurden in die 17 SS Götz von Berlichingen eingegliedert.

Griechenland

Während sich der Großteil der Waffen-SS an der Ostfront oder in der Normandie befand, war die 4. SS-Panzergrenadierdivision in Griechenland stationiert, um Aufgaben der inneren Sicherheit und der Partisanenbekämpfung wahrzunehmen. Am 10. Juni verübte sie das Massaker von Distomo, als sie zwei Stunden lang von Tür zu Tür ging und griechische Zivilisten massakrierte, angeblich als Rache für einen Angriff des griechischen Widerstands. Insgesamt wurden 218 Männer, Frauen und Kinder getötet. Nach Angaben von Überlebenden "bajonettierten die SS-Truppen Säuglinge in ihren Krippen, erstachen schwangere Frauen und enthaupteten den Dorfpfarrer".

Italien

Die 16. SS-Reichsführer-SS, die an der italienischen Front gegen Partisanen vorging, ist eher für ihre Gräueltaten als für ihre Kampffähigkeit bekannt: Sie verübte das Massaker von Sant'Anna di Stazzema im August 1944 und das Massaker von Marzabotto zwischen September und Oktober 1944.

Finnland

In Finnland hatte die 6. SS Nord ihre Linien während der sowjetischen Sommeroffensive gehalten, bis sie nach Abschluss des Waffenstillstands zwischen Finnland und der Sowjetunion im September 1944 den Befehl zum Rückzug aus Finnland erhielt. Sie bildete dann die Nachhut für die drei deutschen Korps, die sich im Rahmen der Operation Birke aus Finnland zurückzogen, und marschierte von September bis November 1944 1.600 Kilometer nach Mo i Rana in Norwegen, wo sie in den Süden des Landes einrückte und den Skagerrak nach Dänemark überquerte.

Arnheim und die Operation Market Garden

Anfang September 1944 wurde das II. SS-Panzerkorps (9. SS Hohenstaufen und 10. SS Frundberg) aus der Linie abgezogen und in den Raum Arnheim in den Niederlanden verlegt. Nach ihrer Ankunft begannen sie mit der Umrüstung, und die meisten der verbliebenen gepanzerten Fahrzeuge wurden auf Züge verladen, um sie zu Reparaturdepots in Deutschland zu transportieren. Am Sonntag, dem 17. September 1944, starteten die Alliierten die Operation Market Garden, und die britische 1st Airborne Division wurde in Oosterbeek, westlich von Arnheim, abgesetzt. Wilhelm Bittrich, Befehlshaber des II. SS-Panzerkorps, erkannte die Bedrohung und befahl, den Hohenstaufen und Frundsberg kampfbereit zu machen. Auch das Ausbildungs- und Reserve-Bataillon der 16. SS-Division Reichsführer-SS befand sich in diesem Gebiet. Die alliierte Luftlandeoperation scheiterte, und Arnheim wurde erst am 14. April 1945 befreit.

Warschauer Aufstand

Ruinen des Marktplatzes in der Warschauer Altstadt. Insgesamt wurden fünfundachtzig Prozent der Stadt zerstört und fast 200.000 Zivilisten getötet.

Am anderen Ende Europas war die Waffen-SS mit dem Warschauer Aufstand beschäftigt. Zwischen August und Oktober 1944 wurden die Brigade Dirlewanger (die sich aus Kriminellen und Geisteskranken in ganz Deutschland rekrutierte), zu der auch die Aserbaidschanische Legion (Teil der Ostlegionen) gehörte, und die SS-Sturmbrigade R.O.N.A. Russkaja Osvoboditelnaya Narodnaya Armiya (Russische Nationale Befreiungsarmee), die sich aus antisowjetischen russischen, weißrussischen und ukrainischen Kollaborateuren zusammensetzte, nach Warschau geschickt, um den Aufstand niederzuschlagen. Während der Schlacht verhielten sich die Dirlewanger grausam, vergewaltigten, plünderten und töteten Warschauer Bürger, unabhängig davon, ob sie dem polnischen Widerstand angehörten oder nicht; der Kommandeur der Einheit, SS-Oberführer Oskar Dirlewanger, ermutigte sie zu ihren Exzessen. Das Verhalten der Einheit war Berichten zufolge so bestialisch und wahllos, dass Himmler sich gezwungen sah, ein Bataillon der SS-Militärpolizei zu entsenden, um sicherzustellen, dass die Dirlewanger-Häftlinge ihre Aggressionen nicht gegen die Führung der Brigade oder andere deutsche Einheiten in der Nähe richteten. Gleichzeitig wurden sie von Himmler ermutigt, ungehindert zu terrorisieren, keine Gefangenen zu machen und allgemein ihren perversen Neigungen nachzugehen. Zu den bevorzugten Taktiken der Dirlewanger-Männer während der Belagerung gehörten Berichten zufolge die allgegenwärtige Gruppenvergewaltigung weiblicher Polen, sowohl von Frauen als auch von Kindern, das "Bajonett-Fangen" mit lebenden Säuglingen und das Quälen von Gefangenen zu Tode, indem sie ihnen die Arme abhackten, sie mit Benzin übergossen und anzündeten, so dass sie armlos und brennend durch die Straßen liefen. Die Dirlewanger-Brigade verübte in dieser Zeit fast ununterbrochen Gräueltaten, insbesondere das viertägige Massaker von Wola.

Ein vom polnischen Untergrund aufgenommenes Foto zeigt die Leichen von Frauen und Kindern, die von SS-Truppen während des Warschauer Aufstands ermordet wurden, August 1944

Die andere Einheit, die Waffen-Sturm-Brigade R.O.N.A., hatte den Auftrag, den Stadtteil Ochota in Warschau zu räumen, der von Angehörigen der polnischen Heimatarmee verteidigt wurde. Der Angriff war für den Morgen des 5. August geplant, doch als es so weit war, konnte die RONA-Einheit nicht gefunden werden; nach einiger Suche durch die SS-Militärpolizei wurden die Mitglieder der Einheit beim Plündern verlassener Häuser im Rücken der deutschen Kolonne angetroffen. Später wurden Tausende von polnischen Zivilisten von den RONA-SS-Männern während der als Ochota-Massaker bekannten Ereignisse getötet; viele Opfer wurden auch vergewaltigt. In den folgenden Wochen wurde die RONA-Einheit nach Süden in den Bezirk Wola verlegt, wo sie sich jedoch im Kampf nicht besser schlug als in Ochota; bei einem Zwischenfall rückte eine Untereinheit der RONA-Brigade vor, um ein erobertes Gebäude an der Frontlinie zu plündern, wurde dann aber vom Rest der SS-Formation abgeschnitten und von den Polen ausgelöscht. Nach diesem Fiasko wurde SS-Brigadeführer Bronislav Vladislavovich Kaminski, der Kommandeur der Einheit, zu einer SS-Führungskonferenz nach Łódź gerufen. Er kam nie an; in offiziellen Quellen der Nazis wurden polnische Partisanen für einen angeblichen Hinterhalt verantwortlich gemacht, bei dem der RONA-Kommandeur getötet wurde. Anderen Quellen zufolge wurde er jedoch verhaftet und von der SS vor Gericht gestellt oder einfach auf der Stelle von der Gestapo erschossen. Das Verhalten der RONA während der Schlacht war selbst für die SS peinlich, und die angebliche Vergewaltigung und Ermordung von zwei deutschen "Strength Through Joy"-Mädchen könnte eine Rolle bei der späteren Hinrichtung des Brigadekommandeurs gespielt haben.

Weichsellinie

Ende August 1944 wurde die 5. SS Wiking nach Modlin an der Weichsellinie bei Warschau zurückbeordert, wo sie sich der neu gebildeten Heeresgruppe Weichsel anschließen sollte. Sie kämpfte an der Seite der Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring der Luftwaffe und vernichtete das sowjetische 3rd Tank Corps. Mit dem Ausbruch des Warschauer Aufstands kam die sowjetische Offensive zum Stillstand, und an der Front kehrte relative Ruhe ein. Die Division bleibt für den Rest des Jahres im Raum Modlin, wo sie zusammen mit der 3. SS Totenkopf im IV. Für den Rest des Jahres folgten schwere Abwehrkämpfe um Modlin. Gemeinsam trugen sie dazu bei, die Rote Armee aus Warschau und über die Weichsel zurückzudrängen, wo sich die Front bis Januar 1945 stabilisierte.

Ardennen-Offensive

Die Truppen der Kampfgruppe Knittel auf dem Weg nach Stavelot zur Unterstützung von Peiper

Die Ardennenoffensive (im Volksmund "Ardennenschlacht" genannt), die zwischen dem 16. Dezember 1944 und dem 25. Januar 1945 stattfand, war eine deutsche Großoffensive in den bewaldeten Ardennen in Belgien. Zu den Einheiten der Waffen-SS gehörte die 6. Panzerarmee unter Sepp Dietrich. Sie wurde am 26. Oktober 1944 aufgestellt und umfasste das I. SS-Panzerkorps (1. SS-Leibstandarte, die 12. SS-Hitlerjugend und das Schwere SS-Panzerbataillon 101). Außerdem verfügte es über das II. SS-Panzerkorps (2 SS Das Reich und die 9 SS Hohenstaufen). Eine weitere beteiligte Einheit war die SS-Panzer-Brigade 150 von Otto Skorzeny.

Ziel des Angriffs war es, die britische und amerikanische Linie in zwei Hälften zu teilen, Antwerpen einzunehmen und vier alliierte Armeen einzukesseln und zu vernichten, um die Westalliierten zu zwingen, einen Friedensvertrag zu für die Achsenmächte günstigen Bedingungen auszuhandeln. Der Vormarsch durch die Wälder und bewaldeten Hügel der Ardennen erwies sich jedoch aufgrund des Winterwetters als schwierig. Zunächst kamen die Deutschen im nördlichen Teil ihres Vormarsches gut voran. Sie stießen jedoch auf unerwartet starken Widerstand durch die 2. und 99. US-Infanteriedivision. Am 23. Dezember verbesserten sich die Wetterbedingungen, so dass die alliierten Luftstreitkräfte, die am Boden geblieben waren, angreifen konnten. Unter immer schwierigeren Bedingungen verlangsamte sich der deutsche Vormarsch. Der Angriff war letztlich ein Fehlschlag. Trotz der Bemühungen der Waffen-SS und des deutschen Heeres erwiesen sich die Treibstoffknappheit, der harte amerikanische Widerstand, auch in und um die Stadt Bastogne, und die alliierten Luftangriffe auf die deutschen Nachschubkolonnen als zu groß, so dass die Deutschen 700 Panzer und den größten Teil ihrer verbliebenen mobilen Kräfte im Westen verloren. Hitlers gescheiterte Gegenoffensive hatte den größten Teil der verbliebenen deutschen Reserven an Arbeitskräften und Material aufgebraucht, die nicht ersetzt werden konnten.

Die Folgen des Massakers von Malmedy

Während der Schlacht hinterließ die Kampfgruppe Peiper, die zur 1. SS-Leibstandarte gehörte, eine Spur der Verwüstung, bei der Männer der Waffen-SS amerikanische Kriegsgefangene und unbewaffnete belgische Zivilisten ermordeten. Sie ist berüchtigt für das Massaker von Malmedy, bei dem am 17. Dezember 1944 etwa 90 unbewaffnete amerikanische Kriegsgefangene ermordet wurden. Ebenfalls während dieser Schlacht nahm die 3./SS-PzAA1 LSSAH elf afroamerikanische Soldaten des amerikanischen 333rd Artillery Battalion in der Ortschaft Wereth gefangen und erschoss sie. Ihre Leichen wurden zwei Monate später von alliierten Truppen gefunden. Den Soldaten waren die Finger abgeschnitten und die Beine gebrochen worden, und einer wurde erschossen, als er versuchte, die Wunden eines Kameraden zu verbinden.

Belagerung von Budapest

Ende Dezember 1944 wurden die Streitkräfte der Achsenmächte, darunter das IX. Waffengebirgskorps der SS (kroatisch), die Budapest verteidigten, bei der Belagerung von Budapest eingekesselt. Das IV. SS-Panzerkorps (3. SS Totenkopf und 5. SS Wiking) wurde nach Süden beordert, um sich der 6. Armee von Hermann Balck (Heeresgruppe Balck) anzuschließen, die sich für eine Entlastungsaktion mit dem Codenamen Operation Konrad sammelte.

Im Rahmen der Operation Konrad I wurde das IV. SS-Panzerkorps am 1. Januar 1945 in der Nähe von Tata eingesetzt, wo die Vorauskolonnen von Wiking auf die sowjetische 4. Es kam zu einem schweren Gefecht, in dem die 5 SS Wiking und die 3 SS Totenkopf viele der sowjetischen Panzer zerstörten. In drei Tagen hatten ihre Panzerspitzen 45 Kilometer zurückgelegt, mehr als die Hälfte der Strecke vom Ausgangspunkt bis Budapest. Die Rote Armee manövrierte ihre Kräfte, um den Vormarsch zu blockieren, und hielt sie bei Bicske, 28 Kilometer von Budapest entfernt, auf. Zwei weitere Angriffe, die Operationen Konrad II und III, scheiterten ebenfalls.

Die ungarische Dritte Armee wurde zusammen mit dem IX. Waffengebirgskorps der SS (kroatisch) (8 SS Florian Geyer und 22 SS Maria Theresia) in Budapest belagert. Die Belagerung dauerte vom 29. Dezember 1944 bis zur bedingungslosen Kapitulation der Stadt am 13. Februar 1945. Nur 170 Mann der 22 SS Maria Theresia schafften es zurück zu den deutschen Linien.

1945

1945 Ausweitung

1945 expandierte die Waffen-SS weiter. Im Januar wurde die 32. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division 30. Januar aus den Überresten anderer Einheiten und dem Personal des SS-Junkerschules aufgestellt. Im Februar wurde die Waffen-Grenadier-Brigade der SS "Charlemagne" zu einer Division aufgewertet und erhielt den Namen 33. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie eine Stärke von 7.340 Mann. Die SS-Freiwilligen-Grenadier-Brigade Landstorm Nederland wurde zur 34. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division Landstorm Nederland aufgewertet. Die zweite SS-Polizeidivision folgte, als die 35. SS- und Polizei-Grenadier-Division aus SS-Polizeieinheiten gebildet wurde, die in die Waffen-SS überführt worden waren. Die Brigade Dirlewanger wurde zur 36. Waffen-Grenadier-Division der SS umstrukturiert. Da nun ein echter Mangel an Freiwilligen und Wehrpflichtigen der Waffen-SS herrschte, wurden Einheiten des Heeres angegliedert, um die Stärke der Division zu erhöhen. Die dritte SS-Kavallerie-Division, die 37. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division Lützow, wurde aus den Resten der 8 SS Florian Geyer und der 22 SS Maria Theresia gebildet, die beide praktisch vernichtet worden waren. Die letzte Waffen-SS-Division war die 38. SS-Division Nibelungen, die aus Studenten und Mitarbeitern der SS-Junkerschule gebildet wurde, aber nur etwa 6.000 Mann umfasste, was der Stärke einer normalen Brigade entsprach.

Operation Nordwind

Die Operation Nordwind war die letzte deutsche Großoffensive an der Westfront. Sie begann am 1. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen im Nordosten Frankreichs und endete am 25. Januar. Der erste Angriff wurde von drei Korps der 1. Armee durchgeführt. Bis zum 15. Januar sind mindestens 17 deutsche Divisionen (einschließlich der Einheiten in der Colmarer Tasche) beteiligt, darunter das XIII. SS-Armeekorps (17 SS Götz von Berlichingen und 38 SS Nibelungen) sowie die 6 SS Nord und 10 SS Frundsberg. Gleichzeitig führt die Luftwaffe eine Großoffensive über Frankreich durch. Etwa 240 Jagdflugzeuge und ebenso viele Piloten gingen dabei verloren. Es war der letzte Versuch der Luftwaffe, die Lufthoheit von den westlichen Alliierten zurückzuerobern.

Operation Solstice

Die Operation Solstice oder die "Panzerschlacht von Stargard" (Februar 1945) war eine der letzten Panzeroffensiven an der Ostfront. Es handelte sich um einen begrenzten Gegenangriff der drei Korps der in Pommern aufgestellten Elften SS-Panzerarmee gegen die Speerspitzen der 1. weißrussischen Front. Ursprünglich als Großoffensive geplant, wurde sie als begrenzterer Angriff durchgeführt. Er wurde von der Roten Armee zurückgeschlagen, trug aber dazu bei, das sowjetische Oberkommando zu überzeugen, den geplanten Angriff auf Berlin zu verschieben.

Der Angriff gelang zunächst völlig überraschend und erreichte die Ufer der Ina und am 17. Januar Arnswalde. Starke sowjetische Gegenangriffe stoppten den Vormarsch, und die Operation wurde abgebrochen. Das III. (germanische) SS-Panzerkorps wurde nach Stargard und Stettin an der nördlichen Oder zurückgezogen.

Ostpommersche Offensive

Die ostpommersche Offensive dauerte vom 24. Februar bis zum 4. April in Pommern und Westpreußen. Die beteiligten Einheiten der Waffen-SS waren die 11 SS Nordland, die 20 SS Estland, die 23 SS Nederland, die 27 SS Langemark, die 28 SS Wallonien, die alle zum III. (germanischen) SS-Panzerkorps gehörten, und das X. SS-Korps, das keine SS-Einheiten befehligte.

Im März 1945 wird das X. SS-Korps von der 1. Gardepanzerarmee, der 3. Schockarmee und der 1. polnischen Armee in der Gegend von Dramburg eingekesselt. Armee im Raum Dramburg eingekesselt. Dieses Loch wurde am 7. März 1945 von der Roten Armee zerstört. Am 8. März 1945 meldeten die sowjetischen Streitkräfte die Gefangennahme von General Krappe und 8.000 Mann des X. SS-Korps.

Operation Frühlingserwachen

Deutsche Einheiten während der Plattensee-Offensive, März 1945

Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive waren die Nagykanizsa-Ölfelder südwestlich des Plattensees nach Hitlers Einschätzung die strategisch wertvollsten Reserven an der Ostfront. Die SS-Divisionen wurden abgezogen und in Deutschland zur Vorbereitung der Operation "Frühlingserwachsen" neu ausgerüstet. Hitler befahl Dietrichs 6. SS-Panzerarmee, die Führung zu übernehmen und nach Ungarn zu ziehen, um die dortigen Erdölfelder und Raffinerien zu schützen. Die 6. SS-Panzerarmee bestand aus dem I. SS-Panzerkorps (1 SS-Leibstandarte und 12 SS-Hitlerjugend) und dem II. SS-Panzerkorps (2 SS Das Reich und die 10 SS Frundsberg). Ebenfalls anwesend, aber nicht Teil der 6. SS-Panzerarmee, war das IV. SS-Panzerkorps (3 SS Totenkopf und 5 SS Wiking).

Diese letzte deutsche Offensive im Osten begann am 6. März. Die deutschen Streitkräfte griffen in der Nähe des Plattensees an, wobei die Sechste SS-Panzerarmee nach Norden in Richtung Budapest und die Zweite Panzerarmee nach Osten und Süden vorrückte. Panzerarmee in Richtung Osten und Süden. Dietrichs Armee kam zunächst "gut voran", doch als sie sich der Donau näherte, wurde sie durch das schlammige Gelände und den starken Widerstand der sowjetischen Streitkräfte zum Stillstand gebracht. Die überwältigende zahlenmäßige Überlegenheit der Roten Armee machte jede Verteidigung unmöglich, doch Hitler hatte irgendwie geglaubt, der Sieg sei erreichbar.

Nach der Operation Frühlingserwachen zog sich die 6. SS-Panzerarmee in Richtung Wien zurück und war an der so genannten Wien-Offensive beteiligt. Die einzige größere Streitmacht, die der angreifenden Roten Armee gegenüberstand, war das II. SS-Panzerkorps (2 SS Das Reich und 3 SS Totenkopf) unter dem Kommando von Wilhelm Bittrich sowie Ad-hoc-Kräfte, die aus Garnisons- und Flakeinheiten bestanden. Wien fiel am 13. April an die sowjetischen Streitkräfte. Bittrichs II. SS-Panzerkorps hatte sich am Abend nach Westen zurückgezogen, um eine Einkreisung zu vermeiden. Das LSSAH zog sich mit weniger als 1.600 Mann und 16 Panzern nach Westen zurück.

Dieses Scheitern ist berühmt für den "Armbindenbefehl", der darauf folgte. Der Befehl wurde dem Befehlshaber der Sechsten SS-Panzerarmee, Sepp Dietrich, von Adolf Hitler erteilt, der behauptete, dass die Truppen, und vor allem die 1. Als Zeichen der Schande wurde den an der Schlacht beteiligten Einheiten der Waffen-SS befohlen, ihre charakteristischen Manschetten abzunehmen. Dietrich gab diesen Befehl nicht an seine Truppen weiter.

Berlin

Die Heeresgruppe Weichsel wurde 1945 gebildet, um Berlin vor der vorrückenden Roten Armee zu schützen. Sie kämpfte in der Schlacht auf den Seelower Höhen (16.-19. April) und in der Schlacht bei Halbe (21. April - 1. Mai), die beide Teil der Schlacht um Berlin waren. Die Waffen-SS war durch das III. (germanische) SS-Panzerkorps vertreten.

Am 23. April wurde Brigadeführer Wilhelm Mohnke von Hitler zum Kampfbefehlshaber für den Regierungsbezirk Mitte (Sektor Zitadelle) ernannt, der die Reichskanzlei und den Führerbunker umfasste. Mohnkes Gefechtsstand befand sich in den Bunkern unter der Reichskanzlei. Er bildete die Kampfgruppe Mohnke, die in zwei schwache Regimenter unterteilt war. Sie setzte sich zusammen aus der Flakkompanie der LSSAH, Ersatzleuten des LSSAH-Ausbildungs- und Reservebataillons aus Spreenhagan (unter Standartenführer Anhalt), 600 Mann des Begleit-Bataillons Reichsführer-SS, der Führer-Begleit-Kompanie und der Kerngruppe - 800 Mann des LSSAH-Wachbataillons, das zur Bewachung des Führers eingesetzt war.

Am 23. April befiehlt die Reichskanzlei Brigadeführer Gustav Krukenberg, mit seinen Männern, die zum Sturmbataillon "Charlemagne" umorganisiert werden, nach Berlin zu gehen. Zwischen 320 und 330 französische Soldaten trafen am 24. April in Berlin ein, nachdem sie einen großen Umweg gemacht hatten, um den sowjetischen Vormarschkolonnen auszuweichen. Krukenberg wird auch zum Befehlshaber des (Berliner) Verteidigungssektors C ernannt. Dazu gehört auch die Division Nordland, deren bisheriger Befehlshaber Joachim Ziegler am selben Tag abgesetzt wird. Am 27. April wurden die Reste der Nordland-Division nach vergeblicher Verteidigung in den Regierungsbezirk Mitte (Sektor Zitadelle) im Verteidigungssektor Z zurückgedrängt, wo Krukenbergs Nordland-Hauptquartier ein Waggon im U-Bahnhof Stadtmitte war. Die Männer von Nordland standen nun unter dem Oberbefehl von Mohnke. Unter den Männern befanden sich französische, lettische und skandinavische Waffen-SS-Truppen.

Am 20. April 1945 begann ein schwerer Artilleriebeschuss des Regierungsbezirks Mitte, der bis zum Ende der Kampfhandlungen andauerte. Unter dem heftigen Beschuss leisteten die SS-Truppen erbitterten Widerstand, der zu erbitterten und blutigen Straßenkämpfen mit den sowjetischen Rotarmisten führte. Am 26. April wurden die Nordlandverteidiger in den Reichstag und die Reichskanzlei zurückgedrängt. Dort kämpften die Überlebenden (hauptsächlich französische SS-Soldaten der ehemaligen 33 SS Charlemagne) in den nächsten Tagen vergeblich gegen die sowjetischen Streitkräfte.

Himmlers Leichnam nach seinem Selbstmord, Mai 1945

Am 30. April, als die Nachricht von Hitlers Selbstmord eintraf, erging der Befehl, dass diejenigen, die dazu in der Lage waren, ausbrechen sollten. Vor dem Ausbruch informierte Mohnke alle Befehlshaber, die im Sektor Zitadelle erreichbar waren, über Hitlers Tod und den geplanten Ausbruch. Der Ausbruch begann am 1. Mai um 23.00 Uhr. Es gab zehn Hauptgruppen, die versuchten, nach Nordwesten in Richtung Mecklenburg vorzudringen. Rundherum, insbesondere im Bereich der Weidendammer Brücke, kam es zu heftigen Kämpfen. Die Reste der 11 SS Nordland unter Brigadeführer Krukenberg kämpften in diesem Gebiet hart, aber die sowjetische Artillerie, Panzerabwehrkanonen und Panzer vernichteten die Gruppen. Einigen sehr kleinen Gruppen gelang es, die Amerikaner am Westufer der Elbe zu erreichen, aber die meisten, darunter auch Mohnkes Gruppe, schafften es nicht durch die sowjetischen Ringe.

Himmler floh und versuchte, unterzutauchen. Mit einem gefälschten Soldbuch unter dem Namen des Feldwebels Heinrich Hitzinger floh er am 11. Mai in den Süden nach Friedrichskoog. Am 21. Mai wurden Himmler und zwei Helfer an einem von ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen errichteten Kontrollpunkt festgenommen und anschließend der britischen Armee übergeben. Am 23. Mai, nachdem Himmler seine wahre Identität zugegeben hatte, versuchte ein Arzt, ihn zu untersuchen. Himmler biss jedoch auf eine versteckte Zyanidpille und brach auf dem Boden zusammen. Innerhalb von 15 Minuten war er tot.

Abteilungen

Alle Divisionen der Waffen-SS wurden bei ihrer Aufstellung in einer einzigen Zahlenreihe angeordnet, unabhängig von ihrer Art. Insgesamt wurden 39 Divisionen gebildet, angefangen mit den ersten drei im Jahr 1933 bis hin zu neun im Jahr 1945. Diejenigen, die mit Nationalitäten gekennzeichnet waren, wurden zumindest nominell aus diesen Nationalitäten rekrutiert. Viele der später gebildeten Einheiten mit höherer Nummer waren in Wirklichkeit kleine Kampfgruppen, die nur dem Namen nach Divisionen waren.

Befehlshaber

  • Josef "Sepp" Dietrich, ein ehemaliger Feldwebel mit bäuerlichem Hintergrund, befehligte den Vorläufer der Waffen-SS, das Sonderkommando Berlin. Er befehligte die Leibstandarte SS Adolf Hitler von der Gründung bis zum Regiment, zur Brigade und zur Division. Anschließend erhielt er das Kommando über das I. SS-Panzerkorps und war bei Kriegsende Befehlshaber der 6. SS-Panzerarmee.
  • Hermann Fegelein befehligte die SS-Totenkopf-Reiterstandarte. Er gehörte zum Gefolge Adolf Hitlers und war durch seine Heirat mit Eva Braun und ihrer Schwester Gretl mit ihr verschwägert.
  • Paul Hausser, ein ehemaliger General der regulären Armee, wurde von Himmler ausgewählt, um die SS-VT zu einer glaubwürdigen militärischen Organisation zu machen. Er war der erste Divisionskommandeur der Waffen-SS, als die SS-VT für die Schlacht um Frankreich in eine Division umgewandelt wurde. Später befehligte er das II. SS-Panzerkorps und die 7.
  • Artur Phleps, ein ehemaliger rumänischer General, der in die Waffen-SS eintrat, stellte die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgsdivision Prinz Eugen auf und befehligte sie, bevor er zum Kommandeur des V. SS-Gebirgskorps aufstieg, das die jugoslawischen Partisanen bekämpfte.
  • Felix Steiner, ein weiterer ehemaliger Offizier und Veteran des Ersten Weltkriegs, erhielt das Kommando über das SS-Regiment Deutschland. Ihm wird die Schaffung von kleinen mobilen Kampfgruppen zugeschrieben. Er bewaffnete seine Männer mit Maschinenpistolen und Granaten anstelle von Gewehren und gab Tarnkleidung aus. Er befehligte die SS-Division Wiking und das III. (germanische) SS-Panzerkorps.

Todesopfer

Ein toter Angehöriger der Waffen-SS in Nordfrankreich

Der Militärhistoriker Rüdiger Overmans schätzt, dass die Waffen-SS 314.000 Tote zu beklagen hatte. Die Opferzahlen waren nicht wesentlich höher als bei der Wehrmacht insgesamt und mit denen der Panzerdivisionen des Heeres und der Fallschirmjägerverbände der Luftwaffe vergleichbar.

Kriminalität

SS-Männer treiben während des Aufstands im Warschauer Ghetto Juden für die Deportation in ein Vernichtungslager zusammen

Die Allgemeine SS war sowohl für die Verwaltung der Konzentrations- als auch der Vernichtungslager zuständig. Viele ihrer Mitglieder und der SS-Totenkopfverbände wurden später in die Waffen-SS übernommen und bildeten den ursprünglichen Kern der 3. SS-Totenkopfdivision bildeten. Eine Reihe von SS-Sanitätern, die der Waffen-SS angehörten, wurden in den Nürnberger Ärzteprozessen", die zwischen 1946 und 1947 stattfanden, wegen der von ihnen in den Lagern durchgeführten nationalsozialistischen Menschenversuche als Verbrecher verurteilt.

Stefan Baretzki (rechts), ein Soldat der Waffen-SS, nimmt an einer Selektion im Konzentrationslager Auschwitz teil

Nach Angaben der Modern Genocide: The Definitive Resource and Document Collection hatte die Waffen-SS eine "überragende Rolle" im ideologischen Vernichtungskrieg gespielt, und zwar nicht nur als Front- oder rückwärtige Sicherheitsformation: Ein Drittel der Mitglieder der Einsatzgruppen, die für den Massenmord vor allem an Juden, Slawen und Kommunisten verantwortlich waren, hatte sich vor dem Überfall auf die Sowjetunion aus dem Personal der Waffen-SS rekrutiert. Das Bauamt der Waffen-SS baute die Gaskammern in Auschwitz, und nach Angaben von Rudolf Höss dienten etwa 7.000 von ihnen als Wachpersonal in diesem Lager.

Viele Angehörige und Einheiten der Waffen-SS waren für Kriegsverbrechen gegen Zivilisten und alliierte Soldaten verantwortlich. Nach dem Krieg wurde die SS-Organisation als Ganzes von der deutschen Nachkriegsregierung als kriminelle Organisation eingestuft. Verbände wie die Dirlewanger- und die Kaminski-Brigade wurden herausgegriffen, und viele andere waren an groß angelegten Massakern oder kleineren Morden beteiligt, wie z. B. an der Ermordung von 34 gefangenen alliierten Soldaten auf Befehl von Josef Kieffer während der Operation "Zwiebelkorb" im Jahr 1944, der Houtman-Affäre oder den von Heinrich Boere begangenen Morden. Die aufgeführten Einheiten der Waffen-SS waren für die folgenden Massaker verantwortlich:

  • Massaker von Wormhoudt durch die SS-Leibstandarte Adolf Hitler, 1940, Frankreich
  • Massaker von Le Paradis durch die SS-Division Totenkopf, 1940, Frankreich
  • Pripyat-Sümpfe (Strafaktion) durch die SS-Kavalleriebrigade, 1941, UdSSR
  • Massaker von Ascq durch die 12. SS-Panzerdivision Hitlerjugend, 1944, Frankreich
  • Massaker von Tulle durch die SS-Division Das Reich, 1944, Frankreich
  • Massaker von Oradour-sur-Glane durch die SS-Division "Das Reich", 1944, Frankreich
  • Ochota-Massaker durch die SS-Brigade Kaminski, 1944, Polen
  • Wola-Massaker durch die SS-Sturmbrigade Dirlewanger, 1944, Polen
  • Massaker von Huta Pieniacka durch die SS-Division Galizien 1944, Polen
Ausgebrannte Autos und Gebäude übersäen noch immer die Überreste des ursprünglichen Dorfes in Oradour-sur-Glane, wie es die SS-Division Das Reich hinterlassen hat
Denkmal für die "Wereth 11", eine Gruppe amerikanischer Kriegsgefangener, die am 17. Dezember 1944 in Belgien während der Ardennenoffensive massakriert wurden
  • Massaker von Graignes durch die SS-Division Götz von Berlichingen, 1944, Frankreich
  • Massaker von Maillé, ebenfalls durch die SS-Division Götz von Berlichingen, 1944, Frankreich
  • Marzabotto-Massaker durch die 16. SS-Panzergrenadier-Division Reichsführer-SS, 1944, Italien
  • Massaker von Malmedy durch die Kampfgruppe Peiper, Teil der 1. SS-Panzerdivision, 1944, Belgien
  • Massaker von Wereth 11 durch die 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler, 1944, Belgien
  • Massaker von Ardeatine durch zwei SS-Offiziere, 1944, Italien
  • Massaker von Distomo durch die 4. SS-Polizeidivision, 1944, Griechenland
  • Massaker von Sant'Anna di Stazzema durch die 16. SS-Panzergrenadier-Division Reichsführer-SS, 1944, Italien
  • Massaker in der Abtei Ardenne durch die 12. SS-Panzer-Division Hitlerjugend, 1944, Frankreich

Die Verbindung der SS-VT mit den SS-Totenkopfverbänden (SS-TV) im Jahr 1938 warf wichtige Fragen zur Kriminalität der Waffen-SS auf, da die SS-TV bereits für die Inhaftierung, Folterung und Ermordung von Juden und anderen politischen Gegnern verantwortlich waren, indem sie das Personal für die Besetzung der Konzentrationslager stellten. Ihr Anführer Theodor Eicke, der Kommandant von Dachau, Inspekteur der Lager und Mörder von Ernst Röhm, wurde später Kommandeur der 3. Mit dem Einmarsch in Polen wurden die Truppen der Totenkopfverbände zu sogenannten "Polizei- und Sicherungsmaßnahmen" in rückwärtigen Gebieten herangezogen. Was diese Maßnahmen beinhalteten, zeigt die Akte der SS-Totenkopf-Standarte Brandenburg. Sie traf am 22. September 1939 in Włocławek ein und begann eine viertägige "Judenaktion", bei der unter anderem Synagogen angezündet und die Führer der jüdischen Gemeinde massenhaft hingerichtet wurden. Am 29. September reiste die Standarte nach Bydgoszcz, um eine "Intelligenzaktion" durchzuführen. Dabei wurden etwa 800 polnische Zivilisten und, wie der Sicherheitsdienst (SD) es nannte, "potenzielle Widerstandsführer" getötet. Später wurde die Formation zur 3. SS-Panzerdivision Totenkopf, doch gehörte sie von Anfang an zu den ersten Trägern einer systematischen Vernichtungspolitik.

Belgische Zivilisten, die während der Ardennenoffensive von deutschen Einheiten getötet wurden

Die Verbände der Waffen-SS haben sich vor allem in der Anfangs- und Schlussphase des Krieges Kriegsverbrechen zuschulden kommen lassen. Neben den dokumentierten Gräueltaten beteiligten sich die Einheiten der Waffen-SS an der Deportation osteuropäischer Juden und wendeten bei Operationen zur Sicherung des rückwärtigen Bereichs die Taktik der verbrannten Erde an. Einige Angehörige der Waffen-SS erholten sich in den Konzentrationslagern, aus denen sie abgezogen worden waren, indem sie Wachdienst leisteten. Andere Angehörige der Waffen-SS waren direkter in den Völkermord verwickelt.

Gegen Ende des Krieges gab es eine Reihe von Kriegsverbrecherprozessen, darunter der Prozess gegen das Massaker von Malmedy. Die Anklagepunkte bezogen sich auf die Ermordung von mehr als 300 amerikanischen Gefangenen in der Nähe von Malmedy zwischen dem 16. Dezember 1944 und dem 13. Januar 1945 sowie auf die Ermordung von 100 belgischen Zivilisten vor allem in der Nähe von Stavelot.

Bei den Nürnberger Prozessen wurde die Waffen-SS wegen ihrer massiven Beteiligung an Kriegsverbrechen und als "integraler Bestandteil" der SS zu einer verbrecherischen Organisation erklärt. Eine Ausnahme wurde für Wehrpflichtige gemacht, die keine Wahl bei der Einberufung hatten und die keine "derartigen Verbrechen" begangen hatten. Sie wurden als ausgenommen eingestuft.

Nachkriegszeit

Veteranen der Waffen-SS im Nachkriegsdeutschland

Traditionsgruppe "HIAG Ostsachsen" auf dem Ulrichsberg-Treffen 2003

Waffen-SS-Veteranen im Nachkriegsdeutschland spielten durch Veröffentlichungen und politischen Druck eine große Rolle bei den Bemühungen, den Ruf der Waffen-SS zu rehabilitieren, die während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hatte. Hochrangige deutsche Politiker wie Konrad Adenauer, Franz Josef Strauß und Kurt Schumacher umwarben ehemalige Angehörige der Waffen-SS und deren Veteranenorganisation HIAG, um das Wählerpotenzial zu erschließen, und trugen dazu bei, die Schuld für Kriegsverbrechen auf andere Bereiche der SS abzuwälzen. Eine kleine Anzahl von Veteranen diente in den neuen deutschen Streitkräften, der Bundeswehr, was national und international Unbehagen darüber auslöste, wie sich dies auf den demokratischen Charakter der neuen Armee auswirken würde.

SS-Generalmajor Heinz Lammerding, der die SS-Division Das Reich befehligte, die im besetzten Frankreich die Massaker von Tulle und Oradour-sur-Glane verübte, starb 1971 nach einer erfolgreichen Geschäftskarriere in Westdeutschland. Die westdeutsche Regierung lehnte es ab, ihn an Frankreich auszuliefern.

Die historische Aufarbeitung des Einflusses von Waffen-SS-Veteranen in der deutschen Nachkriegsgesellschaft wird in Deutschland fortgesetzt, und in den letzten Jahren wurden mehrere Bücher zu diesem Thema veröffentlicht.

Veteranen der Waffen-SS haben von der deutschen Regierung Renten erhalten (das westdeutsche Kriegsopferversorgungsgesetz). Die Times of Israel berichtet: "Die Leistungen werden durch das Bundesversorgungsgesetz gewährt, das 1950 verabschiedet wurde, um Kriegsopfer zu unterstützen, seien es Zivilisten oder Veteranen der Wehrmacht oder der Waffen-SS."

Am 22. Juni 2005 befand das italienische Militärgericht in La Spezia zehn in Deutschland lebende ehemalige Offiziere und Unteroffiziere der Waffen-SS der Beteiligung an dem Massaker von Sant'Anna di Stazzema für schuldig und verurteilte sie in Abwesenheit zu lebenslanger Haft. Auslieferungsanträge Italiens wurden jedoch von Deutschland abgelehnt.

Baltikum

Gedenken an die Schlacht an der Tannenberglinie im Jahr 2009.

1990 begannen lettische Legionsveteranen, den Tag der Legionäre (Leģionāru diena) in Lettland zu begehen. Am 21. Februar 2012 veröffentlichte die Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarats ihren Bericht über Lettland (vierter Überwachungszyklus), in dem sie Gedenkfeiern für Personen, die in der Waffen-SS gekämpft haben, verurteilte.

Estnische Veteranen der Waffen-SS-Grenadierdivision gehören zu den Teilnehmern des jährlichen Gedenkens an die Schlacht an der Tannenberg-Linie in den Sinimäed-Bergen in Estland.

HIAG-Lobbygruppe

HIAG (Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS) war eine Lobbygruppe und eine revisionistische Veteranenorganisation, die 1951 von ehemaligen hochrangigen Angehörigen der Waffen-SS in Westdeutschland gegründet wurde. Sie setzte sich für die rechtliche, wirtschaftliche und historische Rehabilitierung der Waffen-SS ein und nutzte Kontakte zu politischen Parteien, um diese für ihre Zwecke zu manipulieren. Kurt Meyer, Brigadeführer der 12. SS-Division, ein verurteilter Kriegsverbrecher, war der wirksamste Sprecher der HIAG.

Der Geschichtsrevisionismus der HIAG umfasste eine Vielzahl von Propagandamaßnahmen, darunter Zeitschriften, Bücher und öffentliche Reden, sowie einen Verlag, der als Plattform für ihre Werbeziele diente. Dieses umfangreiche Werk - 57 Buchtitel und mehr als 50 Jahre lang monatlich erscheinende Zeitschriften - wurde von Historikern als revisionistische Apologetik bezeichnet: "Chor der Selbstrechtfertigung", "Schmelztiegel des Geschichtsrevisionismus", "falsche" und "ungeheuerliche" Behauptungen, "wichtigste Werke der Apologetikliteratur der [Waffen-SS]" (in Bezug auf die Bücher von Hausser und Steiner) und "entlastende mehrbändige Chronik" (in Bezug auf die Geschichte der SS-Division Leibstandarte).

Die HIAG, die stets mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit in Berührung kam, war seit ihrer Gründung sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch im Ausland Gegenstand erheblicher Kontroversen. In ihrer späteren Geschichte driftete die Organisation in den Rechtsextremismus ab. Auf Bundesebene wurde sie 1992 aufgelöst, doch lokale Gruppen sowie die Monatszeitschrift der Organisation existierten mindestens bis in die 2000er Jahre weiter.

Während die HIAG-Führung die Ziele der rechtlichen und wirtschaftlichen Rehabilitierung der Waffen-SS nur teilweise erreichte und ihre "extravaganten Fantasien über [die Vergangenheit und Zukunft der Waffen-SS]" nicht erfüllen konnte, haben die Propagandabemühungen der HIAG zu einer Umgestaltung des Bildes der Waffen-SS in der Populärkultur geführt. Die Folgen sind noch immer spürbar: Wissenschaftliche Arbeiten werden von einer "wahren Lawine von Titeln" übertönt, darunter historische Amateurstudien, Memoiren, Bilderbücher, Websites und Kriegsspiele.

Personalentwicklung der Waffen-SS

Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick zur Entwicklung der tatsächlich vorhandenen Personalstärke der Verbände der Waffen-SS im Zeitraum von 1937 bis zur Jahresmitte 1944.

Waffen-SS davon Feldtruppe
31.12.1937 16.902
31.12.1938 22.718
01.05.1940 90.638
01.09.1942 236.099 141.975
31.12.1943 501.049 257.472
30.06.1944 594.443 368.654

Selbst- und Fremdwahrnehmung, Motivation

Die Waffen-SS stilisierte sich nicht nur selbst zu einer Truppe, deren Angehörige als hart und männlich, verwegen und tapfer sowie unerschütterlich treu und aufopferungsvoll bis in den Tod galten, sondern sie hatte auch den Ruf, im Krieg besonders draufgängerisch zu sein, vor allem aber rücksichtslos und brutal gegenüber Gefangenen und der Zivilbevölkerung zu sein.

Die amerikanische Military Intelligence, die den Auftrag der Feindaufklärung hatte, versuchte während des Zweiten Weltkriegs, durch Befragung von Kriegsgefangenen Aufschluss darüber zu erhalten, was den inneren Zusammenhalt der deutschen Streitkräfte ausmachte. Sie fanden ihre Annahme vielfach bestätigt, dass ein harter Kern von Nationalsozialisten die militärischen Einheiten ideologisch und militärisch zusammenhielt. Die Größe des harten Kerns lag bei zehn bis fünfzehn Prozent. Fallschirmjäger- und Waffen-SS-Divisionen hätten jedoch einen weit höheren Anteil überzeugter Nationalsozialisten gehabt, oft die gesamte befragte Gruppe.

Blutgruppentätowierung

Ein wichtiges Kennzeichen war die Tätowierung der Blutgruppe, die in der Regel jeder Angehörige der Waffen-SS auf der Innenseite des linken Oberarms trug. Dieser Umstand erleichterte den Alliierten während und nach dem Krieg die Zuordnung angeblicher Wehrmachtsangehöriger und Zivilisten zur Waffen-SS. Oft versuchten Angehörige der Waffen-SS, sich vor der Gefangennahme durch andere Uniformen und Kleidung zu tarnen.

Verluste

In der Literatur wurde schon zu Kriegszeiten der falsche Mythos vom „Opfergang der Waffen-SS“ gepflegt. Dabei lag im Ostkrieg, wo die Waffen-SS ihre schwersten Verluste erlitt, die Quote der tödlichen Verluste (rund 37 Prozent) weit niedriger als die Verlustquote der Wehrmacht (60 Prozent).

In den ersten Kriegsjahren fehlten in den Großverbänden der Waffen-SS ausgebildete Generalstabsoffiziere, so dass oft ohne ausreichende Beurteilung der Lage und ohne Rücksicht auf Verluste angegriffen wurde. Zudem bestand nicht nur der Ehrgeiz, von der skeptischen Wehrmachtführung als gleichwertige Kampftruppe anerkannt zu werden, sondern auch der, den eigenen Elite-Anspruch zu bestätigen.

Der Kriegsverlauf und die vielen neuaufgestellten Verbände minderten den Kampfwert stetig. Zwar gab es mehr gut ausgebildete Stabsoffiziere und die Führung war taktisch besser und umsichtiger als zu Kriegsbeginn. Aber die Aufgabe der Freiwilligkeit, die Lockerung der Aufnahmekriterien und schließlich das legalisierte Einziehen neuer Rekruten senkten die Kampfmoral der Mannschaften und der Unterführer nachhaltig.

Das in der Militärausbildung geltende Prinzip der „Führung von vorne“ ließ die Verluste an Offizieren hochschnellen. Häufig wurde versucht, fehlende Erfahrung mit Tollkühnheit und Todesverachtung auszugleichen. Im Laufe des Krieges ging mit den hohen Verlusten an Führern auch eine Straffung der Offiziersausbildung einher, was sich wiederum negativ auf die Truppenführung auf Zug- und Kompanieebene auswirkte. Zudem betrieb Himmler einen regen Führeraustausch zwischen Fronttruppe, SS-Ämtern, Ausbildungseinheiten und Konzentrationslagern. So kam es vor, dass gegen Kriegsende SS-Offiziere aus aufgelösten KZs in die Fronttruppe versetzt wurden (nachdem schon früher der Einsatz der KZ-Wachmannschaften wegen schlechter Kampfleistungen eingestellt worden war) und aufgrund der fehlenden Kampferfahrung als taktische Führer vollkommen versagten.

Eine vor Jahren vorgenommene Berechnung, die auf Angaben der Wehrmachtauskunftstelle beruhte, gelangte zu dem Ergebnis, dass die Kriegstotenzahl der Waffen-SS der des Heeres exakt entsprach. Dies schließt unverhältnismäßig hohe Verluste einzelner Einheiten oder Verbände nicht aus. Overmans belegt die ähnlichen Verlustraten von Waffen-SS-Verbänden und entsprechend gegliederten Heeres-Divisionen im selben Zeitraum und am gleichen Ort und stellt fest, „dass die Verluste der Waffen-SS insgesamt nicht signifikant höher gewesen sind als diejenigen des Heeres“.

Organisation

Ausländische Freiwillige

Im europäischen Ausland führte die Beteiligung von Ausländern an der Waffen-SS beispielsweise in Jugoslawien, den Niederlanden und Frankreich auch lange nach 1945 zu politischen Auseinandersetzungen. Sie stellt unter anderem eine bleibende Belastung der Beziehungen der baltischen Staaten zu Russland dar.

Ehemalige nach dem Krieg

Fremdenlegion

Nach 1945 rekrutierte Frankreich ehemalige deutsche Soldaten für die französische Fremdenlegion. Viele meldeten sich aus Kriegsgefangenenlagern und aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Lage in der Heimat. Darunter waren auch ehemalige Angehörige der Waffen-SS, die mit dem Eintritt die Möglichkeit bekamen, eine neue Identität anzunehmen. Diese Möglichkeit gab es auch für Franzosen, die in der Waffen-SS-Division „Charlemagne“ gedient hatten.

Übernahme ehemaliger SS-Angehöriger in die Bundeswehr nach 1961

Nach der Wiederbewaffnung blieb die neu gegründete Bundeswehr ehemaligen höheren Offizieren der Waffen-SS oberhalb des Dienstranges des Hauptsturmführers (entspricht dem Rang eines Hauptmannes) verschlossen. Der Personalgutachterausschuss hatte 1961 nach Überprüfung 159 ehemalige Offiziere, 330 Unteroffiziere und 210 Mannschaften der Waffen-SS in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten oder eines Soldaten auf Zeit berufen. Fünf ehemalige Angehörige der Waffen-SS wurden in der Bundeswehr später zu Generälen befördert. Dabei handelte es sich um die Brigadegenerale Günter Baer und Alfred Kendziora, die Generalmajore Gerhard Deckert und Michael Schwab sowie den Generalleutnant Werner Lange. Auch drei vormalige Generalstabsoffiziere des Heeres, die zeitweise zu den höheren Stäben der Waffen-SS kommandiert worden waren, wurden später Generale. Dabei handelte es sich um den Generalleutnant Leo Hepp und die beiden Brigadegenerale Kurt von Einem und August Frede.

Veteranen und Traditionsverbände nach 1945

Kranzniederlegung des K IV Landesverbandes Steiermark – Südburgenland im Rahmen der Ulrichsbergfeier 2008

Die Veteranen der Waffen-SS schlossen sich zu einem Traditionsverband – der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS (HIAG) – zusammen, der bis in die 1970er-Jahre erheblichen Einfluss im Netzwerk der Soldaten- und Traditionsverbände hatte, aber auch intensive Kontakte zu den Parteien der Bundesrepublik pflegte. Erst in den 1980er-Jahren kam es zur Distanzierung: CDU-Bundestagsabgeordnete beendeten ihre Mitarbeit, die SPD beschloss die Unvereinbarkeit. Der Bundesverband der HIAG, der wegen seiner Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen vom Verfassungsschutz beobachtet worden war, löste sich Ende 1992 auf. Bis heute bestehen Verbände aber weiterhin auf Landesebene. Auch die Zeitung des HIAG Der Freiwillige, die im rechtsextremen Munin-Verlag erscheint, wurde danach noch herausgegeben. Hauptinhalt dieser Publikation ist die Darstellung der Waffen-SS als normale kämpfende Truppe und Militärnostalgie; daneben finden sich auch geschichtsrevisionistische Artikel, die nicht allein die Geschichte der Waffen-SS betreffen. Neben der HIAG gilt in Österreich die „Kameradschaft IV“ (K IV) als Interessen- und Traditionsverband der Waffen-SS. Die Kameradschaft IV veranstaltet traditionell einen Tag vor dem Ulrichsbergtreffen in Kärnten einen Kameradschaftsabend in Krumpendorf am Wörthersee, der 1995 durch den Auftritt Jörg Haiders in die Schlagzeilen kam. Beim „Europaabend“ nehmen etliche ehemalige Mitglieder der Waffen-SS und Wehrmacht aus ganz Europa teil, bei dem neben ehemaligen Kriegsteilnehmern auch rechtsextreme Parteien und Neonazis wie Florentine Rost van Tonningen und Gudrun Burwitz, Tochter von Himmler, zu Gast sind. 1995 geriet auch Sören Kam in die Schlagzeilen, als er in Kärnten am Ulrichsbergtreffen der Veteranen der Waffen-SS in Krumpendorf teilnahm.

FPÖ-Landeshauptmann Jörg Haider sprach 1995 in Anwesenheit von Kam den anwesenden Waffen-SS-Soldaten seinen Dank aus:

„Dass es in dieser regen Zeit, wo es noch anständige Menschen gibt, die einen Charakter haben und die auch bei größtem Gegenwind zu ihrer Überzeugung stehen und ihrer Überzeugung bis heute treu geblieben sind. […] Wir geben Geld für Terroristen, für gewalttätige Zeitungen, für arbeitsscheues Gesindel, und wir haben kein Geld für anständige Menschen.“

Jörg Haider, 30. September 1995 in Krumpendorf am Wörthersee gegenüber Veteranen der Waffen-SS anlässlich der Ulrichsbergfeiern

Bei den Feierlichkeiten 2007 nahmen auch Mitglieder des flämischen rechtsradikalen Traditionsverbandes „Voorpost“ teil.

Waffen-SS-Soldaten für Kuba

Im Oktober 2012 berichtete Bodo Hechelhammer in den Mitteilungen der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“, dass Fidel Castro 1962 versuchte, ehemalige Offiziere der Waffen-SS als Ausbilder für seine Truppen zu werben. Über den Waffenhändler Ernst-Wilhelm Springer versuchte Kuba, Waffen zu kaufen.