Łódź

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Łódź
Lodz
Manufaktura, ein Kunstzentrum, Einkaufszentrum und Freizeitkomplex
Piotrkowska-Straße
Łódź Fabryczna Bahnhof
Poznański-Palast, Sitz des Museums der Stadt Łódź
Światłowski-Villa in der Holzarchitektur Skansen in der Nähe der Weißen Fabrik
  • Von links nach rechts: Manufaktura
  • Piotrkowska-Straße
  • Łódź Fabryczna Bahnhof
  • Poznański-Palast (Museum der Stadt Łódź)
  • Holzarchitektur Skansen in der Nähe der Weißen Fabrik
Flagge von Łódź
POL Łódź COA.svg
Offizielles Logo von Łódź
Motto(s): 
Ex navicula navis ("Aus einem Boot ein Schiff")
Łódź befindet sich in Polen
Łódź
Łódź
Lage von Łódź in der Woiwodschaft Łódź
Łódź liegt in der Woiwodschaft Łódź
Łódź
Łódź
Łódź (Woiwodschaft Łódź)
Koordinaten: 51°46′37″N 19°27′17″E / 51.77694°N 19.45472°EKoordinaten: 51°46′37″N 19°27′17″E / 51.77694°N 19.45472°E
Land Polen
Woiwodschaft Łódź
LandkreisStadtkreis
Erste Erwähnung1332
Rechte der Stadt1423
Regierung
 - GremiumŁódź Stadtrat
 - BürgermeisterinHanna Zdanowska (PO)
 - Sejm von PolenŁódź
Bereich
 - Stadt293,25 km2 (113,22 sq mi)
Höchste Erhebung278 m (912 ft)
Niedrigste Erhebung162 m (531 ft)
Einwohnerzahl
 (31. Dezember 2021)
 - Stadt664,071 Neutral decrease (3.)
 - Dichte2.292/km2 (5.940/qm)
 - Metro1,100,000
ZeitzoneUTC+1 (MEZ)
 - Sommer (DST)UTC+2 (MESZ)
Postleitzahl
90-001 bis 94-413
Ortsvorwahl(en)+48 42
AutokennzeichenEL
Primärer FlughafenŁódź Władysław Reymont Flughafen
AutobahnenA1-PL.svg A2-PL.svg S8-PL.svg S14-PL.svg
Websitewww.uml.lodz.pl

Łódź, auf Englisch auch Lodz genannt, ist die drittgrößte Stadt Polens und ein ehemaliges Industriezentrum. Sie liegt im zentralen Teil des Landes und hat 664.071 Einwohner (2021). Sie ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Łódź und liegt etwa 120 km südwestlich von Warschau. Das Wappen der Stadt ist ein Beispiel für Canting, da es ein Boot (polnisch łódź) zeigt, das auf den Namen der Stadt anspielt.

Łódź war einst eine kleine Siedlung, die im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. 1423 erhielt sie vom polnischen König Władysław II. Jagiełło die Stadtrechte und blieb bis zum Ende des 18. Die Zweite Industrielle Revolution brachte ein rasches Wachstum der Textilindustrie und der Bevölkerung durch den Zustrom von Einwanderern, vor allem Deutschen und Juden. Seit der Industrialisierung der Region hat die Stadt mit Multinationalismus und sozialen Ungleichheiten zu kämpfen, wie in dem Roman Das gelobte Land des Nobelpreisträgers Władysław Reymont dokumentiert. Diese Gegensätze spiegeln sich in der Architektur der Stadt wider, in der luxuriöse Villen neben Fabriken aus rotem Backstein und baufälligen Mietshäusern stehen.

Die industrielle Entwicklung und der Bevölkerungsanstieg machten Łódź zu einer der größten Städte Polens. Unter der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs wurde Łódź kurzzeitig in Litzmannstadt umbenannt, benannt nach Karl Litzmann. Die Bevölkerung der Stadt wurde verfolgt, und die große jüdische Minderheit wurde in eine ummauerte Zone, das so genannte Łódź-Ghetto, gezwungen, von wo aus sie in deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager geschickt wurden. Die Stadt wurde 1945 vorübergehend zum Sitz der polnischen Macht.

Nach 1989 erlebte Łódź einen starken demografischen und wirtschaftlichen Niedergang. Erst in den 2010er Jahren begann die Stadt mit der Wiederbelebung ihres vernachlässigten Stadtzentrums. Łódź wird vom Globalization and World Cities Research Network auf der "Sufficiency"-Ebene des globalen Einflusses eingestuft und ist international für seine Nationale Filmschule bekannt, die eine Wiege für die bekanntesten polnischen Schauspieler und Regisseure ist, darunter Andrzej Wajda und Roman Polanski. Im Jahr 2017 wurde die Stadt in das UNESCO Creative Cities Network aufgenommen und zur UNESCO City of Film ernannt.

Die Hauptstadt der Woiwodschaft Łódź ist Sitz der Universität Łódź sowie der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater. Für die Wirtschaft des Landes bilden die ansässigen Unternehmen der Textilindustrie sowie der Unterhaltungs- und Elektronikbranche einen Schwerpunkt.

Name und Toponymie

Der polnische Name der Stadt, Łódź, bedeutet in der englischen Sprache direkt "Boot". Über die genaue Herkunft des Namens herrscht keine Einigkeit, aber populäre Theorien bringen ihn mit dem mittelalterlichen Dorf Lodzia und dem heute kanalisierten Fluss Łódka in Verbindung, an dem die moderne Stadt gegründet wurde. Der Name könnte sich auch von dem Begriff łoza, der einen Weidenbaum bezeichnet, und dem altpolnischen Personennamen Włodzisław ableiten.

Geschichte

Frühe Anfänge (1332-1815)

Sigillum oppidi Lodzia - Siegel aus dem Jahr 1577

Łódź taucht zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1332 auf, die von Władysław dem Buckligen, Herzog von Łęczyca, ausgestellt wurde und in der das Dorf Lodzia an das Bistum Włocławek übertragen wurde. In der Urkunde wurden die Privilegien der Einwohner aufgezählt, insbesondere das Recht, Weideland zu bewirtschaften, Weiden anzulegen und Holz zu fällen. Im Jahr 1423 verlieh der polnische König Władysław II. Jagiełło dem Dorf offiziell die Stadtrechte nach Magdeburger Recht. Jahrhundertelang blieb es eine kleine abgelegene Siedlung inmitten von Wäldern und Sümpfen, die sich im Privatbesitz der kujawischen Bischöfe befand. Die Wirtschaft wurde bis ins 19. Jahrhundert überwiegend von der Landwirtschaft und dem Ackerbau getragen. Die ersten beiden Versionen des Wappens erschienen 1535 und 1577 auf Siegelschildern, wobei das letztere ein bootähnliches Schiff und ein gedrehtes Ruder zeigte.

Mit der Zweiten Teilung Polens im Jahr 1793 wurde Łódź von Preußen annektiert. Im Jahr 1798 wurde das Eigentum der kujawischen Bischöfe an der Region im Zuge der Säkularisierung des Kirchenbesitzes formell aufgehoben. Die Stadt, die von einem Bürgermeister verwaltet wurde, hatte damals nur 190 Einwohner, 44 bewohnte Wohnungen, eine Kirche und ein Gefängnis. Im Jahr 1806 wurde Łódź in das napoleonische Herzogtum Warschau eingegliedert. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde das Herzogtum aufgelöst und die Stadt wurde Teil des Kongresskönigreichs Polen, eines Klientelstaats des Russischen Reichs.

Seinen Ursprung hatte Łódź als kleine Siedlung an einem Fluss, der nach der Stadt Łódka heißt. Dieser Fluss verläuft unterhalb der Stadt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1332 als Łodzia. 1423 wurde durch Władysław II. Jagiełło das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen. Im 17. Jahrhundert erlebte die Entwicklung des Ortes eine gewisse Stagnation, die durch einen Brand 1661 und den Ausbruch der Pest noch weiter verstärkt wurde. Mit dem Bau der katholischen St.-Joseph-Kirche 1665 erhielt die Stadt ihren ersten Sakralbau.

Teilung und Entwicklung (1815-1918)

Einer der ersten Stadtpläne, der die Kleinsiedlungen und die neue Bebauung um die Piotrkowska-Straße zeigt, 1823

Im Jahr 1820 wies die Regierung des Kongress-Königreichs Łódź und seine ländliche Umgebung für eine zentral geplante industrielle Entwicklung aus. Rajmund Rembieliński, Vorsitzender des Verwaltungsrats und Präfekt von Masowien, wurde Vorsitzender einer Kommission, die die Arbeiten in zwei große Phasen unterteilte; die erste (1821-23) umfasste die Schaffung eines neuen Stadtzentrums mit einem achteckigen Platz (dem heutigen Platz Wolności; Die erste Phase (1821-23) umfasste die Schaffung eines neuen Stadtzentrums mit einem achteckigen Platz (dem heutigen plac Wolności) und die Anlage von Kleinsiedlungen auf der grünen Wiese südlich des alten Marktplatzes; die zweite Phase (1824-28) umfasste die Errichtung von Baumwollspinnerei-Siedlungen und eines linearen Straßennetzes mit einer Nord-Süd-Autobahn, der Piotrkowska. Viele der frühen Wohnhäuser waren Holzhäuser, die für die Unterbringung von Webern (domy tkaczy) gebaut wurden.

In dieser Zeit ließ sich eine beträchtliche Anzahl deutscher Handwerker in der Stadt nieder, die durch die Befreiung von der Steuerpflicht ermutigt wurden. Ihre Ansiedlung in Polen wurde von dem bekannten Philosophen und Staatsmann Stanisław Staszic gefördert, der als Direktor des Ministeriums für Handel, Handwerk und Industrie fungierte.

Der Industriekomplex von Izrael Poznański (Manufaktura) im Jahr 1895.

1851 hoben die kaiserlichen Behörden die Zollschranke auf, die nach dem gescheiterten Novemberaufstand (1830-1831) über Kongresspolen verhängt worden war. Die Abschaffung der Zölle ermöglichte es der Stadt, ihre Waren ungehindert nach Russland zu exportieren, wo die Nachfrage nach Textilien groß war. Der erste dampfbetriebene Webstuhl Polens wurde 1839 in der Weißen Fabrik von Ludwik Geyer in Betrieb genommen. In den ersten Wochen des Januaraufstands (1863-1864) drang eine Einheit von 300 polnischen Aufständischen widerstandslos in die Stadt ein und erbeutete Waffen, und auch später kam es zu Zusammenstößen zwischen polnischen Aufständischen und russischen Truppen in der Stadt. 1864 wurde den Bewohnern der umliegenden Dörfer gestattet, sich ohne Einschränkungen in Łódź niederzulassen. Die Entwicklung der Eisenbahn in der Region trug ebenfalls zum Ausbau der Textilindustrie bei. 1865 wurde die Bahnlinie Łódź-Koluszki, eine Zweigstrecke der Warschau-Wien-Eisenbahn, eröffnet, die eine Zugverbindung zu größeren Märkten ermöglichte. Im Jahr 1867 wurde die Stadt in das Gouvernement Piotrków, eine lokale Provinz, eingegliedert.

Die Infrastruktur und die Gebäude von Łódź wurden auf Kosten von Industriellen und Wirtschaftsmagnaten, vor allem Karl Wilhelm Scheibler und Izrael Poznański, errichtet, die Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser und Gotteshäuser stifteten. Von 1872 bis 1892 errichtete Poznański eine große Textilmanufaktur mit zwölf Fabriken, Kraftwerken, Arbeiterwohnungen, einer privaten Feuerwache und einem großen eklektischen Palast. Bis zum Ende des Jahrhunderts wurde Scheiblers Księży Młyn zu einem der größten Industriekomplexe Europas mit 5.000 Beschäftigten in einem einzigen Werk. In den Jahren 1870-1890 fand die intensivste Industrialisierung statt, die von sozialen Ungleichheiten und schlechten Arbeitsbedingungen geprägt war. Łódź wurde bald zu einem bedeutenden Zentrum der sozialistischen Bewegung und der so genannte Łódź-Aufstand (pl) im Mai 1892 wurde durch eine Militärintervention niedergeschlagen.

Die Erzkathedrale des Heiligen Stanislaus Kostka, die 1912 fertiggestellt wurde, ist eine der höchsten Kirchen Polens.

Die Wende zum 20. Jahrhundert fiel mit dem kulturellen und technischen Fortschritt zusammen; 1899 wurde in Łódź das erste stationäre Kino Polens (Gabinet Iluzji) eröffnet. Im selben Jahr ließ sich Józef Piłsudski, der spätere Marschall von Polen, in der Stadt nieder und begann mit dem Druck des Robotnik (Der Arbeiter; S. 1894-1939), einer von der Polnischen Sozialistischen Partei herausgegebenen Untergrundzeitung. Während der Junitage (1905) traten etwa 100.000 arbeitslose Arbeiter in einen Massenstreik, verbarrikadierten die Straßen und gerieten mit den Truppen aneinander. Offiziell wurden 151 Demonstranten getötet und Tausende verwundet. Im Jahr 1912 wurde die Erzkathedrale des Heiligen Stanislaus Kostka fertiggestellt, deren Turm mit 104 Metern einer der höchsten in Polen ist.

Trotz der drohenden Krise im Vorfeld des Ersten Weltkriegs wuchs Łódź exponentiell und war 1914 mit einer Bevölkerungsdichte von 13.200 Einwohnern pro Quadratkilometer eine der am dichtesten besiedelten Industriestädte der Welt. Nach der Schlacht von Łódź (1914) wurde die Stadt am 6. Dezember vom Deutschen Reich besetzt. Nach der Wiederherstellung der polnischen Unabhängigkeit im November 1918 entwaffnete die lokale Bevölkerung die deutsche Armee. In der Folgezeit kam die Textilindustrie in Łódź zum Erliegen und die Einwohnerzahl ging kurzzeitig zurück, da die Deutschen die Stadt verließen.

Das wiederhergestellte Polen (1918-1939)

Plac Wolności (Platz der Freiheit) mit dem Tadeusz Kościuszko-Denkmal und der Heilig-Geist-Kirche im Jahr 1930

Trotz seiner großen Bevölkerung und Wirtschaftsleistung war Łódź bis ins 20. Jahrhundert nicht Sitz der Woiwodschaft. Nach der Gründung der Zweiten Polnischen Republik wurde die Stadt 1919 zur Hauptstadt der Woiwodschaft Łódź. Die frühe Zwischenkriegszeit war durch große wirtschaftliche Not und industrielle Stagnation gekennzeichnet. Die Weltwirtschaftskrise und der deutsch-polnische Zollkrieg schlossen die westlichen Märkte für polnische Textilien aus, während die bolschewistische Revolution und der Bürgerkrieg in Russland den profitabelsten Handel mit dem Osten zum Erliegen brachten.

Aufgrund der rasanten und folglich chaotischen Entwicklung im vergangenen Jahrhundert verfügte Lodz nicht über eine angemessene Infrastruktur und einen angemessenen Lebensstandard für seine Einwohner. Die Umweltverschmutzung war akut, die sanitären Bedingungen waren schlecht und die Behörden investierten erst in den 1920er Jahren in ein Klärsystem. Zwischen 1918 und 1939 wurden zahlreiche kulturelle, pädagogische und wissenschaftliche Einrichtungen geschaffen, darunter Grundschulen, Museen, Kunstgalerien und öffentliche Bibliotheken, die es vor dem Ersten Weltkrieg nicht gab. Łódź begann auch, eine Unterhaltungsszene zu entwickeln, und bis 1939 wurden 34 Kinos eröffnet. Am 13. September 1925 nahm der erste Flughafen der Stadt, Lublinek, seinen Betrieb auf. Im Jahr 1930 wurde die erste Radiosendung von einer neu gegründeten Rundfunkstation ausgestrahlt.

Die ideologische Ausrichtung von Łódź war stark linksorientiert, und die Stadt war während der Zwischenkriegszeit ein bedeutendes Zentrum sozialistischer, kommunistischer und bündischer Aktivitäten in der polnischen Politik.

Zweiter Weltkrieg (1939-1945)

Das Ghetto Łódź (Ghetto Litzmannstadt) war das zweitgrößte Ghetto im gesamten von Deutschland besetzten Europa.

Während des Überfalls auf Polen im September 1939 verteidigten die polnischen Streitkräfte der Armee von General Juliusz Rómmel Łódź die Stadt gegen den deutschen Angriff, indem sie eine Widerstandslinie zwischen Sieradz und Piotrków Trybunalski bildeten. Der Angriff erfolgte durch die 8. Armee von Johannes Blaskowitz, die die Stadt mit dem X. Armeekorps einkesselte. Nach heftigem Widerstand kapitulierte eine polnische Delegation am 8. September vor den Nazis, und in den frühen Morgenstunden des 9. September rückten die ersten Wehrmachtstruppen ein. Die paramilitärische Todesschwadron der Einsatzgruppe III rückte am 12. September in die Stadt ein. Arthur Greiser gliederte Łódź am 9. November 1939 in einen neuen Verwaltungsbereich des nationalsozialistischen Deutschlands namens Wartheland ein, und am 11. April 1940 wurde die Stadt in "Litzmannstadt" umbenannt, benannt nach dem deutschen General und NSDAP-Mitglied Karl Litzmann.

Die Stadt wurde sofort eingedeutscht, polnische und jüdische Einrichtungen wurden geschlossen und die polnischsprachige Presse wurde verboten. Die Einwohner der Stadt im Alter von 16 bis 60 Jahren mussten zu Niedriglöhnen Zwangsarbeit verrichten; viele wurden anschließend nach Deutschland deportiert. Im Rahmen der Intelligenzaktion wurden polnische Intellektuelle aus der Stadt und der Region in Radogoszcz inhaftiert und anschließend entweder in Konzentrationslager gebracht oder in den Wäldern von Łagiewniki und dem Dorf Lućmierz-Las ermordet. Polnische Kinder wurden ihren Eltern gewaltsam weggenommen, und von 1942 bis 1945 betrieb die deutsche Sicherheitspolizei ein Lager für entführte polnische Kinder aus verschiedenen Regionen in Łódź.

Die nationalsozialistischen Behörden richteten in der Stadt das Ghetto Litzmannstadt ein, in dem mehr als 200 000 Juden aus der Region lebten, die systematisch in deutsche Vernichtungslager deportiert wurden. Es war das zweitgrößte Ghetto im besetzten Europa und das letzte große Ghetto, das im August 1944 aufgelöst wurde. Die polnische Widerstandsbewegung (Żegota) war in der Stadt aktiv und unterstützte die jüdische Bevölkerung während ihres gesamten Bestehens. Allerdings waren 1945 nur noch 877 Juden am Leben. Von den 223 000 Juden, die vor dem Einmarsch in Łódź lebten, überlebten 10 000 den Holocaust an anderen Orten. Die Deutschen richteten auch Lager für Nichtjuden ein, darunter die aus dem Ausland deportierten Roma, die schließlich in Chełmno ermordet wurden, sowie ein Straf-Zwangsarbeitslager, vier Durchgangslager für aus der Stadt und der Region vertriebene Polen und ein Rassenforschungslager.

Empfang der Wehrmacht in Łódź
Modell der Bebauung des Stadtzentrums, Aufnahme von 1941

Der deutsche Regierungspräsident in Kalisch verlegte seinen Sitz zum 1. April 1940 nach Lodsch. Gleichzeitig traten umfangreiche Eingemeindungen in Kraft. Die Stadt Ruda Pabianicka und die umliegenden Landgemeinden Brus (deutsch: Bruss), Chojny und Radogoszcz (deutsch: Radegast), die bereits seit dem 1. Januar 1940 vorläufig unter die Verwaltung des Oberbürgermeisters in Lodsch gestellt waren, wurden formell nach Lodsch eingegliedert.

Am 8. Februar 1940 wurde das Ghetto Łódź, eines der größten im „Dritten Reich“, errichtet. Die dort eingesperrten Juden mussten Zwangsarbeit leisten und wurden später zum größten Teil deportiert und in Konzentrationslagern ermordet. Nur etwa 900 Menschen wurden beim Einmarsch der Roten Armee noch lebend gefunden. Neben dem Ghetto bestand ab 1942 ein Jugendkonzentrationslager, in dem Kinder schon ab einem Alter von zwei Jahren eingesperrt waren. Mindestens 500 Kinder starben hier. 1940 kam es zu 692 NS-Krankenmorden an Patienten der Anstalt Kochanowka.

Am 11. April 1940 wurde Łódź von den deutschen Besatzungsbehörden zu Ehren des deutschen Generals Karl Litzmann (1850–1936), dessen 3. Garde-Infanterie-Division in der Schlacht um Łódź Ende 1914 siegreich gekämpft hatte, in Litzmannstadt umbenannt. Zum 15. Februar 1941 änderte sich die Bezeichnung des Regierungsbezirkes Kalisch in Litzmannstadt.

Die heutige Zeit (1945 bis heute)

Retkinia, eine der vielen Zweckbausiedlungen der Nachkriegszeit am Stadtrand von Łódź.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm Łódź informell und vorübergehend die Funktionen der polnischen Hauptstadt, und vor dem Wiederaufbau Warschaus residierte der Großteil der Regierung und der Landesverwaltung in der Stadt. Łódź erlebte auch einen Zustrom von Flüchtlingen aus den von der Sowjetunion annektierten Ostgebieten; viele zogen in die Vororte und besetzten leerstehende - ehemals jüdische - Immobilien. Unter der Volksrepublik Polen wurden die Industrie und die privaten Unternehmen der Stadt verstaatlicht. Am 24. Mai 1945 wurde die Universität von Łódź eingeweiht. Am 8. März 1948 wurde die Nationale Filmschule eröffnet, die später zur wichtigsten polnischen Hochschule für Schauspiel und Film wurde.

Die Raum- und Stadtplanung der Nachkriegszeit erfolgte im Einklang mit der Charta von Athen, wobei die Bevölkerung aus dem alten Kern in neue Wohngebiete umgesiedelt wurde. Infolgedessen verloren jedoch die Innenstadt und die historischen Gebiete an Bedeutung und verkommen zu einem Slum. Zwischen 1960 und 1990 wurden mehrere große Plattenbausiedlungen (u. a. Retkinia, Teofilów, Widzew, Radogoszcz und Chojny) auf einer Fläche von fast 30 Quadratkilometern errichtet, in denen ein großer Teil der Bevölkerung untergebracht war.

Mitte 1981 wurde Łódź durch eine große Hungerdemonstration von Müttern und ihren Kindern bekannt. Nach der Zeit des wirtschaftlichen Übergangs in den 1990er Jahren wurden die meisten Unternehmen wieder privatisiert.

Zwischenkriegszeit

In der nach Ende des Weltkrieges 1918 neu gegründeten Zweiten Polnischen Republik begann auch in Łódź der mühevolle Wiederaufbau der Industrie. 1931 waren ca. neun Prozent der Łódźer deutschsprachig. Das Verhältnis von Juden und Deutschen war durch die sprachliche Nähe begünstigt. 1930 gab es sogar einen Deutsch-Jüdischen Wahlblock. Trotzdem war der Antisemitismus in Łódź unter Deutschen wie Polen weit verbreitet.

Nachkriegszeit und Volksrepublik Polen

Am 19. Januar 1945 erreichten sowjetische Truppen die Stadt. Da die Wirtschaftsstruktur der Stadt vergleichsweise intakt geblieben, Warschau aber zerstört war, wurde Łódź zu einer der wichtigsten Städte im Polen der Nachkriegszeit. Bis 1948 fungierte es als Regierungssitz; eine vorübergehend erwogene dauerhafte Verlegung der Hauptstadt hierher wurde zugunsten des Wiederaufbaus von Warschau aufgegeben.

1945/1946 fanden viele Streiks statt, die Arbeiter fühlten sich verraten. Dass Juden in Leitungsfunktionen überproportional vertreten waren, verstärkte den vorhandenen Antisemitismus enorm. Dies wurde von den Juden als Pogromatmosphäre empfunden und veranlasste viele von ihnen zur Auswanderung (siehe auch: Geschichte der Juden in Polen).

1948 wurde die später berühmte Filmhochschule Łódź gegründet, die Absolventen wie Roman Polański und Andrzej Wajda hervorbrachte. Jan Moll nahm im Krankenhaus der Stadt 1969 die erste Herztransplantation Polens vor.

Die offizielle Propaganda der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) pries Łódź als Musterstadt der Arbeiterbewegung. In Wirklichkeit waren die Arbeitsbedingungen namentlich in den Textilfabriken miserabel, die Maschinen wurden kaum modernisiert, und es kam immer wieder zu schweren Arbeitsunfällen. Als Wajda 1974 seinen unter den Textilbaronen des 19. Jahrhunderts spielenden Film Das gelobte Land drehte, mussten keine aufwändigen Kulissen hergestellt werden: Einige der Maschinen von damals waren noch in Betrieb. Immer wieder kam es zu Arbeitsniederlegungen in den Textilfabriken. Ein Streik im Februar 1971 zwang die neue PVAP-Führung unter Edward Gierek zu Zugeständnissen; es war der erste erfolgreiche Streik in der Geschichte der Volksrepublik Polen.

Gegenwart

Wandmalerei an der Piotrkowska-Straße
Die Piotrkowska-Straße

Łódź erlebte in den ersten zehn Jahren nach 1989 einen wirtschaftlichen Abstieg. Es herrschte hohe Arbeitslosigkeit, und manche der einstigen Prachtbauten waren dem Verfall überlassen. Eine Verwaltungsreform verkleinerte 1999 die Anzahl der Woiwodschaften auf 16 und vergrößerte die Woiwodschaft Łódź auf 18.219 km². 2002 eröffnete mit der Galeria Łódzka ein modernes Einkaufszentrum unweit des bisherigen Central. Jüngst wandelte sich die Stadt deutlich: Fabrikgebäude wurden zu Veranstaltungsorten, Museen und Einkaufszentren umfunktioniert, und jährlich findet die Parada Wolności (vergleichbar der Loveparade) auf der Piotrkowska-Straße statt, dem längsten Boulevard Europas. Hier soll es laut offiziellen Angaben die höchste Dichte an Bars und Klubs in Europa geben, die sich oft in kleinen Hinterhöfen versteckt halten. Ebenso versuchen die Stadtverwaltung und viele kleine Organisationen das besondere Flair der einst multikulturellen Stadt wieder zu beleben. Um an das einst friedliche Zusammenleben von Juden, Russen, Polen und Deutschen zu erinnern, findet jedes Jahr das Festival der vier Kulturen statt. Die ehemalige Poznański-Textilfabrik wurde 2006 als „Manufaktura“ eröffnet, größtes Einkaufs- und Erlebniszentrum Polens. Die alten Fabrikhallen wurden aufwendig restauriert und um einen neuen Gebäudetrakt erweitert.

Wappen

Siegel von 1577

Das Wappen zeigt ein goldfarbenes Holzboot mit einem Ruder auf rotem Grund. Aus heraldischer Sicht ist es ein redendes Wappen, da es den Stadtnamen bildlich wiedergibt; wobei die zugrundeliegende Deutung – wie bei anderen sprechenden Wappen – nicht mit der eigentlichen Namensherkunft übereinzustimmen braucht. Die erste nachgewiesene Darstellung eines Bootes im Wappen ist auf einem Stadtsiegel von 1535 bewahrt. Dieses dürfte bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts in Gebrauch gewesen sein. Das Wappen wurde fast unverändert bis 1817 weitergeführt.

Später gab es zahlreiche Abwandlungen, unter anderem um das Wappen dem sowjetischen Muster anzupassen. Von den zahlreichen Vorschlägen, die für die Stadt bedeutsame Textilindustrie im Wappen zu berücksichtigen, wurde keiner realisiert.

Das Wappen wurde am 5. Juni 1936 eingeführt, mit einer Unterbrechung während der deutschen Besatzung: 1941 bis 1945 zeigte das Wappen ein goldenes Hakenkreuz auf dunkelblauem Grund.

Der Wahlspruch des Wappens lautet: Ex navicula navis, lateinisch für: Aus einem Boot ein Schiff.

Geografie

Łódź erstreckt sich über eine Fläche von etwa 293 Quadratkilometern und liegt in der Mitte Polens. Die Stadt liegt in der Tiefebene der mitteleuropäischen Tiefebene, die nicht höher als 300 Meter ist. Topografisch ist die Region Łódź im Allgemeinen durch eine flache Landschaft gekennzeichnet, mit nur einigen Erhebungen, die nicht mehr als 50 Meter über dem Bodenniveau liegen. Die Böden sind überwiegend sandig (62 %), gefolgt von Ton (24 %), Schluff (8 %) und organogenen Formationen (6 %) aus regionalen Feuchtgebieten. Die Waldfläche (4,2 % des gesamten Landes) ist im Vergleich zu anderen Städten, Regionen und Provinzen Polens sehr gering.

Klima

In Łódź herrscht ein feuchtes Kontinentalklima (Dfb in der Köppen-Klimaklassifikation).

Klimadaten für Łódź, Höhenlage: 68 m (223 ft), 1991-2020 Normalwerte, Extremwerte 1951-gegenwärtig
Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Rekordhoch °C (°F) 12.8
(55.0)
17.5
(63.5)
23.8
(74.8)
29.9
(85.8)
32.7
(90.9)
36.3
(97.3)
37.3
(99.1)
37.6
(99.7)
34.7
(94.5)
25.9
(78.6)
19.2
(66.6)
14.9
(58.8)
37.6
(99.7)
Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) 1.2
(34.2)
2.9
(37.2)
7.4
(45.3)
14.4
(57.9)
19.4
(66.9)
22.7
(72.9)
24.9
(76.8)
24.6
(76.3)
19.1
(66.4)
13.0
(55.4)
6.8
(44.2)
2.4
(36.3)
13.2
(55.8)
Tagesmittelwert °C (°F) −1.5
(29.3)
−0.3
(31.5)
3.1
(37.6)
9.0
(48.2)
13.8
(56.8)
17.1
(62.8)
19.2
(66.6)
18.7
(65.7)
13.7
(56.7)
8.6
(47.5)
3.9
(39.0)
0.0
(32.0)
8.8
(47.8)
Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) −4.0
(24.8)
−3.3
(26.1)
−0.7
(30.7)
3.6
(38.5)
8.2
(46.8)
11.6
(52.9)
13.6
(56.5)
13.3
(55.9)
9.0
(48.2)
5.0
(41.0)
1.3
(34.3)
−2.4
(27.7)
4.6
(40.3)
Rekordtiefstwert °C (°F) −31.1
(−24.0)
−27.4
(−17.3)
−21.9
(−7.4)
−8.0
(17.6)
−3.6
(25.5)
−0.3
(31.5)
4.2
(39.6)
3.3
(37.9)
−1.9
(28.6)
−9.9
(14.2)
−16.8
(1.8)
−24.6
(−12.3)
−31.1
(−24.0)
Durchschnittlicher Niederschlag mm (Zoll) 35.3
(1.39)
34.1
(1.34)
37.6
(1.48)
35.2
(1.39)
60.9
(2.40)
62.3
(2.45)
81.1
(3.19)
54.1
(2.13)
53.4
(2.10)
44.0
(1.73)
39.4
(1.55)
40.7
(1.60)
578.1
(22.76)
Durchschnittliche extreme Schneehöhe cm (Zoll) 6.8
(2.7)
6.6
(2.6)
4.7
(1.9)
1.6
(0.6)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.2
(0.1)
2.2
(0.9)
3.6
(1.4)
6.8
(2.7)
Durchschnittliche Niederschlagstage (≥ 0,1 mm) 17.27 14.60 14.17 11.17 13.33 13.43 13.77 11.80 11.73 13.03 14.30 16.37 164.97
Durchschnittliche schneereiche Tage (≥ 0 cm) 15.3 13.3 6.2 0.9 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.2 3.4 8.6 47.9
Durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit (%) 87.6 84.2 77.5 68.6 70.0 70.5 71.3 71.4 78.9 84.1 89.2 89.4 78.6
Mittlere monatliche Sonnenscheinstunden 48.2 65.8 122.7 187.0 241.8 244.6 250.9 243.4 160.1 111.1 51.2 40.4 1,767.3
Durchschnittlicher Ultraviolett-Index 1 1 2 4 6 6 6 6 4 2 1 0 3
Quelle 1: Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft
Quelle 2: Meteomodel.pl (Aufzeichnungen, relative Luftfeuchtigkeit 1991-2020), WeatherAtlas (UV)

Łódź liegt in der gemäßigten Klimazone, in der Übergangszone vom durch den Atlantischen Ozean beeinflussten maritimen Klima zum Kontinentalklima. Die kältesten Monate sind der Januar und Februar mit durchschnittlichen Temperaturen von −3 °C bis −12 °C, der wärmste Monat ist im Allgemeinen der Juli mit durchschnittlichen Temperaturen von 17,5 °C bis 21 °C. Die durchschnittliche Jahrestemperatur lag zwischen 1970 und 2000 bei 8,0 °C, zwischen 2001 und 2005 bei 8,5 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 550 und 600 mm.

Bezirke

Łódź war früher in fünf Bezirke (dzielnica) eingeteilt: Bałuty, Widzew, Śródmieście, Polesie und Górna.

Heute ist die Stadt jedoch in 36 osiedla (Bezirke) unterteilt: Bałuty-Centrum, Bałuty-Doły, Bałuty Zachodnie, Julianów-Marysin-Rogi, Łagiewniki, Radogoszcz, Teofilów-Wielkopolska, Osiedle Wzniesień Łódzkich, Chojny, Chojny-Dąbrowa, Górniak, Nad Nerem, Piastów-Kurak, Rokicie, Ruda, Wiskitno, Osiedle im. Józefa Montwiłła-Mireckiego, Karolew-Retkinia Wschód, Koziny, Lublinek-Pienista, Retkinia Zachód-Smulsko, Stare Polesie, Zdrowie-Mania, Złotno, Śródmieście-Wschód, Osiedle Katedralna, Andrzejów, Dolina Łódki, Mileszki, Nowosolna, Olechów-Janów, Stary Widzew, Stoki, Widzew-Wschód, Zarzew, und Osiedle nr 33.

Geographische Lage

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 162 m (beim Nertal) und steigt von Südwesten nach Nordosten leicht an. Der höchste Punkt liegt auf 278 m ü. d. M. beim ehemaligen Dorf Stare Moskule.

Durch Łódź fließen 18 Flüsse und Bäche: Ner, Łódka und ihr Zufluss Bałutka, Dobrzynka, Gadka, Jasień und ihr Zufluss Karolewka, Olechówka und ihr Zufluss Augustówka, Jasieniec, Bzura, Łagiewniczanka, Sokołówka und ihr Zufluss Brzoza, Aniołówka, Wrząca Woda, Zimna Woda und Miazga. Die Gewässer sind alle nicht groß und fließen im Stadtzentrum im Allgemeinen unterirdisch durch Kanalsysteme. Insgesamt sind 1,29 km² der Stadtfläche von Wasserflächen bedeckt.

Stadtgliederung

Łódź besteht aus fünf Stadtteilen; Bałuty (mit acht Stadtvierteln), Górna (mit acht Stadtvierteln), Polesie (mit acht Stadtvierteln), Śródmieście (mit zwei Stadtvierteln) und Widzew (mit zehn Stadtvierteln). Die 36 Stadtviertel sind die kleinsten Verwaltungseinheiten; jedes wird durch einen Rat des Stadtviertels (rada osiedla) und einen Vorstand des Stadtviertels (zarząd osiedla) vertreten (Wahl alle drei Jahre). Die Aufsicht über die Repräsentanten der Stadtviertel haben Stadtparlament und Stadtpräsident.

Stadtteile und höchster und niedrigster Punkt von Łódź
Stadtteil Fläche Bevölkerung
(2006)
km² %
Bałuty 78,9 26,8 216.977
Górna 71,9 24,4 177.298
Polesie 46,0 15,6 146.631
Śródmieście 6,8 2,3 77.217
Widzew 90,8 30,9 138.543
Summe 294,4 100,0 756.666

Nachbargemeinden

An die Stadt grenzen die Städte und Gemeinden: Aleksandrów Łódzki, Konstantynów Łódzki, Andrespol, Nowosolna, Brójce, Pabianice, Ksawerów, Rzgów, Stryków und Zgierz.

Demografische Daten

Weibliche Angestellte in einer Textilfabrik in Łódź, 1950er Jahre
Historische Bevölkerung
JahrBevölkerung.±%
1950620,273—    
1960709,698+14.4%
1970762,699+7.5%
1980835,658+9.6%
1990848,258+1.5%
2000798,418−5.9%
2010737,098−7.7%
2020672,185−8.8%
Quelle

Nach Angaben von Statistik Polen (GUS) lebten in Łódź 672.185 Menschen, und die Bevölkerungsdichte betrug im Dezember 2020 2.292 Personen pro Quadratkilometer. Ungefähr 55,7 Prozent der Einwohner sind im erwerbsfähigen Alter (18-64 Jahre), was einen erheblichen Rückgang gegenüber 64,1 Prozent im Jahr 2010 bedeutet. Schätzungsweise 29,1 Prozent sind im nachberuflichen Alter, verglichen mit 21,8 Prozent zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2020 sind 54,39 Prozent (365.500) aller Einwohner Frauen. Łódź hat eine der höchsten Feminisierungsraten unter den polnischen Großstädten, ein Erbe der industriellen Vergangenheit der Stadt, als die Textilfabriken eine große Zahl weiblicher Beschäftigter anzogen.

Auf ihrem Höhepunkt im Jahr 1988 betrug die Einwohnerzahl etwa 854.000, ist aber seitdem aufgrund niedriger Geburtenraten, Abwanderung und einer niedrigeren Lebenserwartung als in anderen Teilen Polens zurückgegangen. Łódź war bis 2007 die zweitgrößte Stadt des Landes, bis sie ihre Position an Krakau verlor. Ein wichtiger Faktor war der abrupte Übergang von der sozialistischen zur Marktwirtschaft nach 1989 und die daraus resultierende Wirtschaftskrise, aber das darauf folgende Wirtschaftswachstum hat den Trend nicht umgekehrt. Entvölkerung und Überalterung sind ein großes Hindernis für die künftige Entwicklung der Stadt und belasten die soziale Infrastruktur und die medizinischen Dienste.

Historisch gesehen war Łódź multiethnisch und seine vielfältige Bevölkerung setzte sich aus Migranten aus anderen Regionen Europas zusammen. Im Jahr 1839 waren etwa 78 Prozent (6.648) der Gesamtbevölkerung Deutsche. Im Jahr 1913 hatte Łódź eine Bevölkerung von 506.100 Menschen, von denen 251.700 (49,7 %) Polen, 171.900 (34 %) Juden, 75.000 (14,8 %) Deutsche und 6.300 (1,3 %) Russen waren. Nach der polnischen Volkszählung von 1931 umfasste die Gesamtbevölkerung von 604.000 375.000 (59 %) Polen, 192.000 (32 %) Juden und 54.000 (9 %) Deutsche. Bis 1939 war die jüdische Minderheit auf weit über 200.000 angewachsen.

1790 lebten in Łódź 190 Menschen. 50 Jahre später waren es 20.150 und etwa weitere 50 Jahre später, 1894, waren es 168.513. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Stadt 672.000 Einwohner, 1945 nach dem Ende des Krieges noch 302.000. Die größte Bevölkerungszahl wurde 1988 mit 854.300 Einwohnern erreicht.

Am 31. Dezember 2004 hatte die Stadt 774.000 Einwohner. Davon waren 421.000 Frauen und 353.000 Männer. Die Bevölkerung nimmt jährlich um 0,58 % ab; durch Zuwanderung wird die Verringerung der Einwohnerzahl auf 0,15 % abgeschwächt. Im Jahr 2007 lag die Bevölkerungszahl bei 753.200 und im Jahr 2008 bei 747.200.

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Sehenswertes

Skulptur von Artur Rubinstein und sein Elternhaus in der Piotrkowska-Straße

Das auffälligste und bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist die Piotrkowska-Straße, die nach wie vor die Hauptstraße und die wichtigste Touristenattraktion der Stadt ist und sich über eine Länge von etwas mehr als fünf Kilometern von Norden nach Süden erstreckt. Damit ist sie eine der längsten Geschäftsstraßen der Welt. Die meisten Gebäudefassaden, von denen viele aus dem 19. Jahrhundert stammen, sind renoviert worden. Hier befinden sich die meisten Restaurants, Bars und Cafés im Stadtzentrum von Lodz.

Viele vernachlässigte Mietshäuser im gesamten Stadtzentrum wurden in den letzten Jahren im Rahmen des laufenden Revitalisierungsprojekts der lokalen Behörden renoviert. Das beste Beispiel für die Stadterneuerung in Łódź ist der Manufaktura-Komplex, der ein großes Areal einer ehemaligen Baumwollfabrik aus dem neunzehnten Jahrhundert einnimmt. Auf dem Gelände, das das Herz des Industrieimperiums von Izrael Poznański war, befinden sich heute ein Einkaufszentrum, zahlreiche Restaurants, ein 4-Sterne-Hotel, ein Multiplex-Kino, ein Fabrikmuseum, Bowling- und Fitnesseinrichtungen sowie ein wissenschaftliches Ausstellungszentrum. Es wurde 2006 eröffnet und entwickelte sich schnell zu einem kulturellen Unterhaltungs- und Einkaufszentrum sowie zu einem erkennbaren Wahrzeichen der Stadt, das in- und ausländische Touristen anzieht. Die Stadt wird wahrscheinlich auch einen großen touristischen Aufschwung erfahren, sobald das massive Revitalisierungsprojekt der Innenstadt (im Wert von 4 Milliarden PLN) abgeschlossen ist. Die Bemühungen der lokalen Regierung, die ehemalige Industriestadt in ein blühendes urbanes Umfeld und ein Touristenziel zu verwandeln, bildeten die Grundlage für die gescheiterte Bewerbung der Stadt um die Ausrichtung der internationalen EXPO-Ausstellung 2022 zum Thema Stadterneuerung.

Light Move Festival in Łódź

Łódź verfügt über eines der besten Museen für moderne Kunst in Polen. Das Muzeum Sztuki hat drei Zweigstellen, von denen zwei (ms1 und ms2) Sammlungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zeigen. Die jüngste Dependance des Museums, ms2, wurde 2008 im Manufaktura-Komplex eröffnet. Die einzigartige Sammlung des Museums wird auf unkonventionelle Weise präsentiert: Anstelle eines chronologischen Vortrags über die Entwicklung der Kunst werden Kunstwerke, die verschiedene Epochen und Strömungen repräsentieren, zu einer Geschichte zusammengestellt, die Themen und Motive berührt, die für das zeitgenössische Publikum wichtig sind. Die dritte Zweigstelle des Muzeum Sztuki, die in einem der zahlreichen Industriepaläste der Stadt untergebracht ist, zeigt auch traditionellere Kunst und präsentiert Werke europäischer und polnischer Meister wie Stanisław Wyspiański und Henryk Rodakowski.

Muzeum Sztuki, Zweigstelle ms2, ein Museum und eine Galerie für moderne Kunst

Unter den 14 registrierten Museen in Łódź befindet sich das unabhängige Buchkunstmuseum, das 2015 mit dem Institutional Award der American Printing History Association für seinen herausragenden Beitrag zur Erforschung, Erfassung, Bewahrung und Verbreitung der Druckgeschichte in Polen in den letzten 35 Jahren ausgezeichnet wurde. Weitere bemerkenswerte Museen sind das Zentrale Textilmuseum mit seiner Freiluftausstellung über Holzarchitektur, das Kinematografie-Museum im Scheibler-Palast und das Museum der Unabhängigkeitstraditionen, das im Gebäude eines historischen zaristischen Gefängnisses aus dem späten 19. Im Dętka-Museum, einer eher ungewöhnlichen Einrichtung, können Touristen die städtische Kanalisation besichtigen, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts von dem britischen Ingenieur William Heerlein Lindley entworfen wurde.

Las Łagiewnicki (Lagiewniki-Wald), Teil des Łódź-Hügellandschaftsparks

Łódź bietet auch jede Menge Grünflächen für die Freizeitgestaltung. Waldgebiete bedecken 9,61 % des Stadtgebiets, Parks nehmen weitere 2,37 % der Fläche von Łódź ein (Stand 2014). Las Łagiewnicki (Łagiewnicki-Wald), der größte Wald innerhalb der Stadtgrenzen, wird in einem Stipendium als "das größte Waldgebiet innerhalb der Verwaltungsgrenzen einer Stadt in Europa" bezeichnet. Er hat eine Fläche von 1.245 ha und wird von einer Reihe von Wanderwegen durchzogen, die die hügelige Landschaft am westlichen Rand des Łódź Hills Landscape Park durchziehen. Der Wald ist ein "natürlicher Komplex, der als Eichen-Hainbuchen- und Eichenwald nahezu intakt geblieben ist". Zu seinen Attraktionen gehören ein Franziskanerkloster aus dem frühen 18. und zwei Holzkapellen aus dem 17. Von den insgesamt 44 Parks in Łódź (Stand 2014) haben 11 einen historischen Status, die ältesten stammen aus der Mitte des 19. Der größte von ihnen, der Józef-Piłsudski-Park (188,21 ha), befindet sich in der Nähe des Łódź-Zoos und des Botanischen Gartens der Stadt und bildet zusammen mit diesen einen ausgedehnten Grünkomplex, der als Zdrowie bekannt ist und den Erholungsbedürfnissen der Stadt dient. Ein weiterer bemerkenswerter Park in Łódź ist der Józef-Poniatowski-Park.

Der von Hilary Majewski entworfene Herbst-Palast, eine Kunstgalerie in einem historischen Herrenhaus, die Gemälde aus ganz Europa beherbergt

Der jüdische Friedhof in der Bracka-Straße, einer der größten seiner Art in Europa, wurde 1892 angelegt. Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen im Jahr 1939 wurde dieser Friedhof Teil des östlichen Gebiets von Łódź, das als Ghetto Łódź (Ghetto-Feld) bekannt ist. Zwischen 1940 und 1944 wurden auf dem Gelände dieses abgerundeten Friedhofs etwa 43.000 Menschen beerdigt. Im Jahr 1956 wurde auf dem Friedhof ein Denkmal von Muszko zum Gedenken an die Opfer des Ghettos von Łódź errichtet. Es besteht aus einem glatten Obelisken, einer Menora und einer abgebrochenen Eiche mit Blättern, die aus dem Baum herauswachsen (als Symbol für den Tod, insbesondere den Tod in jungen Jahren). Im Jahr 2014 hatte der Friedhof eine Fläche von 39,6 Hektar. Er enthält etwa 180 000 Gräber, etwa 65 000 beschriftete Grabsteine, Ohels und Mausoleen. Viele dieser Denkmäler haben einen bedeutenden architektonischen Wert; 100 von ihnen wurden zu historischen Denkmälern erklärt und befinden sich in verschiedenen Stadien der Restaurierung. Das Mausoleum von Izrael und Eleanora Poznanski ist vielleicht der größte jüdische Grabstein der Welt und der einzige, der mit Mosaiken verziert ist.

  • Der Zoo verfügt über eine Fläche von 16,4 Hektar. Unter anderem finden sich hier Wisente, Kängurus, Antilopen, Löwen, Quastenstachler sowie Fische und viele mehr. Gegründet wurde er 1938 und besaß damals eine Fläche von 8,9 Hektar. 1950 erfolgte die Erweiterung des Geländes auf 16,4 Hektar. Für 2019 ist der Baubeginn des Orientariums geplant, das einmal etwa die Hälfte des Zooareals umfassen und viele Vertreter der im Wasser wie auch an Land lebenden Tierwelt Süd- und Südostasiens beherbergen wird.
  • Der Botanische Garten im Stadtteil Polesie erstreckt sich über eine Fläche von 0,64 km², auf welcher etwa 3500 Pflanzen zu finden sind. Ursprünglich legte Professor Jan Muszyński einen Garten von 1,3 Hektar für Heilkräuter an; dieser dehnte sich dann auf etwa sechs Hektar aus. Später wurde der Garten erweitert und am 20. Juli 1973 in seiner heutigen Größe Besuchern zugänglich gemacht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hochhäuser im Zentrum von Łódź

Vor 1990 war die Wirtschaft von Łódź stark von der Textilindustrie abhängig, die sich im neunzehnten Jahrhundert in der Stadt entwickelt hatte, da die Flüsse reichlich vorhanden waren, um die Walkmühlen, Bleichanlagen und andere Maschinen der Industrie anzutreiben. Aufgrund des Wachstums dieser Industrie wurde die Stadt manchmal als "polnisches Manchester" und "Hauptstadt der Wäsche" bezeichnet. Infolgedessen wuchs Łódź von 13.000 Einwohnern im Jahr 1840 auf über 500.000 im Jahr 1913. Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg war Łódź mit 13.280 Einwohnern pro km2 eine der am dichtesten besiedelten Industriestädte der Welt und auch eine der am stärksten verschmutzten. In den Jahren 1990 und 1991 kam es zu einem dramatischen Niedergang der Textilindustrie, und heute gibt es in Łódź kein großes Textilunternehmen mehr. Unzählige kleine Unternehmen produzieren jedoch nach wie vor in erheblichem Umfang Textilien, vor allem für den Export. Łódź ist zwar kein bedeutendes Industriezentrum mehr, hat sich aber dank der Verfügbarkeit hochqualifizierter Arbeitskräfte und der aktiven Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Universitäten und dem Wirtschaftssektor zu einem wichtigen Zentrum für den Unternehmensdienstleistungssektor in Polen entwickelt.

Manufaktura - einst eine Textilfabrik, heute ein Einkaufszentrum

Die Stadt profitiert von ihrer zentralen Lage in Polen. Eine Reihe von Unternehmen hat ihre Logistikzentren in der Nähe angesiedelt. Zwei Autobahnen, die A1, die vom Norden in den Süden Polens führt, und die A2, die von Osten nach Westen verläuft, kreuzen sich nordöstlich der Stadt. Seit 2012 ist die A2 bis Warschau fertiggestellt und der nördliche Abschnitt der A1 ist weitgehend fertiggestellt. Mit diesen Verbindungen dürften die Vorteile der zentralen Lage der Stadt noch weiter zunehmen. Außerdem wurde mit dem Ausbau der Bahnverbindung nach Warschau begonnen, wodurch sich die Reisezeit von 2 Stunden auf 1,5 Stunden für die 137 km lange Strecke im Jahr 2009 verkürzt hat. Ab 2018 beträgt die Reisezeit von Łódź nach Warschau mit den modernen Pesa SA Dart-Zügen etwa 1,2 Stunden.

In den letzten Jahren haben viele ausländische Unternehmen ihre Büros in Łódź eröffnet und eingerichtet. Das indische IT-Unternehmen Infosys hat eines seiner Zentren in der Stadt. Im Januar 2009 kündigte Dell an, dass es die Produktion von seinem Werk in Limerick, Irland, in sein Werk in Łódź verlagern wird, vor allem weil die Arbeitskosten in Polen nur einen Bruchteil derjenigen in Irland betragen. Die investorenfreundliche Politik der Stadt hat bis Januar 2009 980 ausländische Investoren angezogen. Ausländische Investitionen waren einer der Faktoren, die die Arbeitslosenquote in Łódź von 20 % vier Jahre zuvor auf 6,5 % im Dezember 2008 sinken ließen.

Die Wirtschaft Łódźs war in der Vergangenheit vor allem auf die Textilindustrie ausgelegt. Zu den größten Unternehmen in diesem Zweig gehören Lenora, Wólczanka, WI-MA und das Instytut Włókiennictwa. Die Belchatow AG erzeugt über 20 % der polnischen elektrischen Energie. Zu den großen Investoren in der Stadt gehören Konzerne wie The Gillette Company, die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Philips, Indesit, Rossmann, Dell, ABB, Coko-Werk und andere. Viele der Unternehmen haben sich in der Sonderwirtschaftszone Łódź angesiedelt. Seit etwa 2015 hat sich die Kreativwirtschaft stark entwickelt.

1997 wurde in der Woiwodschaft Łódź eine Sonderwirtschaftszone (Łódzka Specjalna Strefa Ekonomiczna) mit einer Gesamtfläche von 383,45 ha eingerichtet, zu der neun Bereiche im Süden der Stadt Łódź mit 96,01 ha gehören. Investoren erhielten bis 2017 spezielle Konditionen für ihre Investments und können Subventionen erhalten. Das flächenmäßig größte Gebiet ist dabei der Komplex Nowy Józefów-Srebna mit 41,87 ha. In dem Gebiet befindet sich der Flughafen und unter anderem ist Gillette Poland International hier angesiedelt. Zweitgrößter Bereich ist der Komplex Centrum mit 13,1 Hektar im Zentrum der Stadt.

Die Stadt Łódź wurde durch Standard & Poor’s am 28. Oktober 2005 bewertet. Dabei wurde für die Vergabe von langfristigen Fremdwährungsanleihen die Note BBB- (investitionswürdig) vergeben. Die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung wurde von stabil auf positiv angehoben. Am 28. August 2006 erfolgte ein erneutes Rating, dabei wurde die Note auf BBB angehoben mit der Prognose stabil.

Ende 2009 betrug das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt in Unternehmen 3.002 Złoty und lag damit unter dem anderer Großstädte.

Haupterzeugnisse der Stadt Łódź sind Keramikfliesen (70 % der polnischen Produktion), Strumpfwirkereiprodukte (65 %), Braunkohle (60 %), Bauglas (50 %), Baupappe (45 %), Baumwollgewebe (40 %), elektrische Energie (20 %) und Textilprodukte (16 %). Durch das reiche Braunkohlevorkommen konnte sich die Stromerzeugung gut entwickeln.

Verkehr

Das Hauptstraßennetz der Stadt
Łódź Straßenbahnnetz

Łódź liegt in der Nähe des geografischen Zentrums Polens, nur wenige Kilometer vom Autobahnkreuz in Stryków entfernt, wo sich die beiden wichtigsten polnischen Nord-Süd- (A1) und Ost-West-Verkehrskorridore (A2) treffen, wodurch die Stadt an zwei der zehn wichtigsten transeuropäischen Routen liegt: von Danzig nach Žilina und Brünn und von Berlin über Warschau nach Moskau. Die Stadt ist auch Teil der Neuen Seidenstraße, einer regelmäßigen Güterzugverbindung mit der chinesischen Stadt Chengdu, die seit 2013 besteht. Łódź ist an das nationale Autobahnnetz, einen internationalen Flughafen sowie an Fern- und Regionalbahnen angeschlossen. Die Stadt liegt im Zentrum eines Regional- und Nahverkehrsnetzes, das von den verschiedenen Bahnhöfen der Stadt aus bedient wird. Der Bus- und Straßenbahnverkehr wird von einem städtischen Verkehrsunternehmen betrieben. Es gibt 193 km Fahrradwege in der Stadt (Stand Januar 2019).

Wichtige Straßen sind:

  • A1: Gdańsk - Toruń - Łódź - Częstochowa - Cieszyn (Staatsgrenze)
  • A2: Świecko (Staatsgrenze) - Poznań - Łódź - Warszawa
  • S8: Wrocław - Sieradz - Łódź - Piotrków Trybunalski - Warszawa - Białystok
  • S14: Pabianice - Konstantynów Łódzki - Aleksandrów Łódzki - Zgierz
  • DK14: Łowicz - Stryków - Łódź - Zduńska Wola - Sieradz - Złoczew - Walichnowy
  • DK72: Konin - Turek - Poddębice - Łódź - Brzeziny - Rawa Mazowiecka
  • DK91: Gdańsk - Tczew - Toruń - Łódź - Piotrków Trybunalski - Radomsko - Częstochowa

Flughafen

Die Stadt hat einen internationalen Flughafen: Łódź Władysław Reymont Airport, der 6 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Er verbindet die Stadt mit Zielen in Europa und der Türkei. Im Jahr 2014 fertigte der Flughafen 253.772 Passagiere ab. Er ist der 8. größte Flughafen in Polen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die Stadt betreibt mit ihrem Verkehrsbetrieb MPK (Miejskie Przedsiębiorstwo Komunikacyjne Łódź) 22 Straßenbahnlinien (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 9A, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 15A, 16, 16A, 41, 43, 46) und 66 Buslinien. Die Linien 9, 16, 41, 43 und 46 sind Überlandstraßenbahnlinien, die Łódź mit benachbarten Städten verbinden. Es werden mittlerweile verstärkt moderne Straßenbahnwagen der Typen Cityrunner und Pesa 122N eingesetzt, es gibt aber noch Modelle des Typs Konstal 805Na; außerdem wurden gebrauchte Duewag-Wagen verschiedener Baureihen aus Deutschland übernommen.
Neben den zahlreichen städtischen Buslinien der MPK gibt es einzelne kostenlose Buslinien, deren Fahrten von Einkaufszentren finanziert werden.

Das Straßennetz bedeckt 9,6 % und das Schienennetz 2,4 % der Stadtfläche. Eine der längsten Straße in Łódź, die Piotrkowska, ist eine Fußgängerzone und die größte Einkaufsstraße der Stadt. Sie darf nur von Taxis und Lieferfahrzeugen befahren werden. Für Fußgänger gibt es die Möglichkeit, Fahrradrikschas zu benutzen.

Straßenbahnhaltestelle Piotrkowska Centrum, auch bekannt als "Der Einhornstall".

Eisenbahn

Łódź verfügt über eine Reihe von Bahnhöfen für den Fern- und Nahverkehr. Es gibt zwei Hauptbahnhöfe in der Stadt, zwischen denen jedoch keine direkte Bahnverbindung besteht - ein Erbe der Planung des Eisenbahnnetzes aus dem 19. Ursprünglich wurde der zentral gelegene Bahnhof Łódź Fabryczna im Jahr 1866 als Endstation einer Nebenstrecke der Warschau-Wien-Eisenbahn errichtet, während Łódź Kaliska mehr als dreißig Jahre später an der zentralen Strecke der Warschau-Kalisz-Eisenbahn gebaut wurde. Aus diesem Grund wird der Großteil des Intercity-Verkehrs bis heute über den Bahnhof Łódź Kaliska abgewickelt, obwohl er relativ weit vom Stadtzentrum entfernt ist, und Łódź Fabryczna dient hauptsächlich als Endbahnhof für Züge nach Warschau. Diese Situation wird im Jahr 2021 durch den Bau eines Tunnels, der die beiden Bahnhöfe miteinander verbindet, verbessert, wodurch Łódź zum wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt Polens wird. Der Tunnel wird zusätzlich die Łódź Commuter Railway bedienen und ein Schnellverkehrssystem für die Stadt schaffen, das von den Medien und den lokalen Behörden als Łódź Metro bezeichnet wird. An der U-Bahn-Linie sollen zwei neue Bahnhöfe gebaut werden, einer für den Manufaktura-Komplex und der andere im Bereich der Piotrkowska-Straße.

Im Dezember 2016, einige Jahre nach dem Abriss des alten Gebäudes der Station Łódź Fabryczna, wurde eine neue U-Bahn-Station eröffnet. Er gilt als der größte und modernste aller Bahnhöfe in Polen und ist für das erhöhte Verkehrsaufkommen nach dem Bau des Tunnels ausgelegt. Er dient auch als multimodaler Verkehrsknotenpunkt mit einem unterirdischen Überlandbusbahnhof und ist in einen neuen Verkehrsknotenpunkt integriert, an dem Taxis und lokale Straßenbahnen und Busse verkehren. Der Bau des neuen Bahnhofs Łódź Fabryczna war Teil eines umfassenderen Stadterneuerungsprojekts mit der Bezeichnung Nowe Centrum Łodzi (Neues Zentrum von Łódź).

Der drittgrößte Bahnhof in Łódź ist Łódź Widzew. Darüber hinaus gibt es viele weitere Bahnhöfe und Haltestellen in der Stadt, von denen viele im Rahmen des Łódzka Kolej Aglomeracyjna-Pendelbahnprojekts ausgebaut wurden. Die Bahn, die im Rahmen einer umfassenden Modernisierung der Regionalbahn eingerichtet wurde und der Woiwodschaft Łódź gehört, verkehrt auf Strecken nach Kutno, Sieradz, Skierniewice, Łowicz und an ausgewählten Tagen nach Warschau, wobei nach dem Bau des Tunnels ein weiterer Ausbau geplant ist.

Straßenverkehr

Die Stadt hat direkten Anschluss an die Europastraßen E30 von Berlin nach Moskau, E67 von Tallinn nach Prag und E75 von Vardø nach Athen. Nördlich der Stadt liegt der Autobahnknoten Łódź-Północ, der die Nord-Süd-Autobahn A1 von Danzig über Katowice nach Tschechien mit der Ost-West-Verbindung Autobahn A2 von Frankfurt (Oder) über Warschau nach Minsk verbinden wird. Zusätzlich soll Łódź in den nächsten Jahren von einem Autobahnring umschlossen werden, damit der Fernverkehr außerhalb des Stadtgebiets bleibt.

Täglich erreichen viele im internationalen Linienverkehr fahrende Busse die Stadt. Diese halten im Allgemeinen am Busbahnhof Dworzec Centralny (Zentralbahnhof) direkt vor dem Bahnhof Fabryczna. Ein zweiter Busbahnhof ist der Dworzec Autobusowy Północny (Busbahnhof Nord).

Messewirtschaft

Wichtigste Wirtschaftsmesse ist die Messe des Baugewerbes INTERBUD. Zu nennen sind ferner die INTERTELECOM, eine internationale Telekommunikationsmesse, die INTERFLOWER Messe für Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Blumenzucht, die INTERFLAT, eine internationale Messe für Innenausstattung und Bauindustrie sowie die Zentraleuropäische Dentalmesse CEDE. Die Hotel-, Tagungs- und Veranstaltungsbranche nutzt zahlreiche revitalisierte Industrieflächen

Medien

16stöckiges Hochhaus in der Ulica Henryka Sienkiewicza 3/5, erbaut von 1951 bis 1955 als Centrala Tekstylna (Textilzentrum)
Nebengebäude des Hochhauses in der Ulica Gabriela Narutowicza 13 mit Sitz von TVP3 Łódź

Fernsehen

  • Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender „TVP“ hat ein Regionalstudio in der Stadt, wo das regionale Programm „TVP Łódź“, das auf TVP Info im Regionalfenster ausgestrahlt wird, für die Woiwodschaft zusammengestellt wird. Ein weiteres Regionalstudio hat der Privatsender „TVN“, allerdings ohne einen eigenen Regionalsender zu betreiben. Der in Łódź ansässige Kabelnetzbetreiber „Toya“ betreibt ein eigenes Fernsehprogramm, das über sein Kabelnetz erreichbar ist.

Radio

  • „Radio Łódź“ ist ein Sender für die Stadt und die Woiwodschaft Łódź. Der Sender hat ein Regionalstudio in Kutno und in Piotrków Trybunalski. Bereits 1930 sendete der erste Radiosender aus der Stadt auf Mittelwelle. Ein Jahr später wurde das bisher gesamtpolnische Programm um lokale Inhalte erweitert, allerdings wurde es erst zwei Jahre später offiziell genehmigt. 1937 zog der Sender in die ul. Narutowicza 130, wo er immer noch den Sitz hat. Sein Programm ist über 99,2 MHz oder über das Internet zu empfangen.
  • „Radio Pogoda“ ist ein regionaler Radiosender, der erst seit dem 1. April 2005 besteht und in der Traugutt-Str. 25 seinen Sitz hat. Er sendet auf 89,6 MHz und sendet über seine Website.
  • „Radio ESKA“ ist ein polnischer Radiosender, welcher jeweils Regionalprogramme sendet. Das Studio in Łódź befindet sich in der Piłsudski-Str. 7. Radio Eska sendet aktuelle Chartmusik, die auf 99,8 MHz zu empfangen ist.
  • „Radio Parada“ spielt Pop-, Disko- und Rockmusik und bietet Regionalnachrichten. Das Studio des Senders, der in der Piłsudski-Str. 141 sitzt, ist auf 70,1 MHz und 93,5 MHz zu erreichen.
  • „Radio Vox FM Łódź“ strahlt sein Programm in Łódź auf 100,4 MHz aus. Das Studio des Senders befindet sich in der Ks.-Skorupka-Str. 7.
  • „Radio Żak“ (Żak ist ein altpolnisches Wort für Student) ist ein Studentenradio, das zum ersten Mal bereits am 18. Mai 1959 sendete. Damals wurde das Programm im III. Studentenwohnheim Łódźs der Polytechnischen Hochschule produziert, wo noch die Redaktion ihren Sitz hat. Der Sender ist auf 88,8 MHz oder über das Internet zu empfangen.
  • „Radio Złote Przeboje“ hat sein Łódźer Studio in der Sienkiewicz-Str. 72 und ist auf 101,3 MHz zu empfangen.
  • Der Sender „RMF FM“ ist ein Radiosender mit einem Programm für ganz Polen und ist in Łódź auf 93,5 MHz oder über seine Website zu empfangen.
  • „Radio Zet“ ist ebenfalls ein Radiosender, der ein Programm für ganz Polen ausstrahlt. In Łódź ist er auf 90,10 MHz oder über das Internet zu hören.

Zeitungen

Łódź verfügt über eine Lokalausgabe der zwei größten Tageszeitungen Polens, der „Gazeta Wyborcza“ und „Rzeczpospolita“ sowie der Zeitungen „Echo miasta“ und „Metro“. Der „Dziennik Łódzki“ ist eine weitere Tageszeitung der Stadt. Die Zeitung „Express Ilustrowany“ bezeichnet sich selbst als größte Tageszeitung der Stadt. Die Redaktion sitzt in der ks.-I.-Skorupka-Straße 17/19 und berichtet hauptsächlich über populäre aktuelle Themen.

Ausbildung

Universität von Łódź Rektorat
Büro des Rektors der Technischen Universität Łódź
Nationale Filmhochschule
Musikhochschule in Łódź

Łódź ist ein blühendes Zentrum des akademischen Lebens. Gegenwärtig gibt es in Łódź drei große staatliche Universitäten, sechs Hochschuleinrichtungen, die seit mehr als einem halben Jahrhundert bestehen, und eine Reihe kleinerer Hochschulen. Zu den Hochschuleinrichtungen mit den meisten Studenten in Lodz gehören:

  • Universität von Łódź ( - Uniwersytet Łódzki)
  • Technische Universität Lodz ( - Politechnika Łódzka)
  • Medizinische Universität von Łódź (Uniwersytet Medyczny w Łodzi)
  • Nationale Filmschule in Łódź (Państwowa Wyższa Szkoła Filmowa, Telewizyjna i Teatralna w Łodzi)
  • Akademie für Musik in Łódź (Akademia Muzyczna im. Grażyny i Kiejstuta Bacewiczów w Łodzi)
  • Akademie der Schönen Künste in Łódź (Akademia Sztuk Pięknych im. Wł. Strzemińskiego w Łodzi)

In der allgemeinen Rangliste der staatlichen Hochschuleinrichtungen in Polen für 2018 belegte die Universität Łódź Platz 20 (Platz 6 unter den Universitäten) und die Technische Universität Lodz Platz 12 (Platz 6 unter den technischen Universitäten). Die Medizinische Universität von Łódź belegte Platz 5 unter den polnischen medizinischen Universitäten. Zu den führenden Studiengängen, die in Łódź gelehrt werden, gehören Verwaltung (3. Platz), Jura (4.) und Biologie (4.).

In Łódź gibt es auch eine Reihe von privaten Hochschuleinrichtungen. Die größten von ihnen sind die Universität für Sozialwissenschaften (Społeczna Akademia Nauk) und die Universität für Geisteswissenschaften und Wirtschaft in Łódź (Akademia Humanistyczno-Ekonomiczna w Łodzi). In der Rangliste der privaten Hochschulen in Polen von 2018 belegt erstere Platz 9 und letztere Platz 23.

Nationale Filmhochschule in Łódź

Leon Schiller Nationale Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź (Państwowa Wyższa Szkoła Filmowa, Telewizyjna i Teatralna im. Leona Schillera w Łodzi) ist die bedeutendste Akademie für künftige Schauspieler, Regisseure, Fotografen, Kameraleute und Fernsehleute in Polen. Sie wurde am 8. März 1948 gegründet und sollte ursprünglich nach Warschau verlegt werden, sobald die Stadt nach dem Warschauer Aufstand wiederaufgebaut war. Letztendlich blieb die Schule jedoch in Łódź und ist heute eine der bekanntesten Hochschuleinrichtungen der Stadt.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs blieb Łódź neben Krakau die einzige polnische Großstadt, die der Krieg nicht zerstört hatte. Die Gründung der Nationalen Filmhochschule verlieh Łódź eine größere kulturelle Bedeutung, die vor dem Krieg ausschließlich Warschau und Krakau zugestanden hatte. Zu den frühen Schülern der Schule gehören die Regisseure Andrzej Munk, Andrzej Wajda, Kazimierz Karabasz (einer der Begründer der so genannten Schwarzen Reihe des polnischen Dokumentarfilms) und Janusz Morgenstern, der Ende der 1950er Jahre als einer der Gründer der Polnischen Filmschule für Kinematographie berühmt wurde.

Kultur

Wichtigste Kultureinrichtungen
Museum für Kunst
Großes Theater
Zentrales Museum für Textilien
Łódź Philharmonie

Museen in Łódź

  • Archäologisches und ethnografisches Museum
  • Museum für Buchkunst
  • Zentrales Museum für Textilien
  • Historisches Museum der Stadt Lodz
  • Filmmuseum
  • Museum Schloss Herbst
  • Muzeum Sztuki (Kunstmuseum)
  • Naturhistorisches Museum, Universität Łódź
  • Muzeum Tradycji Niepodległościowych (Museum der Unabhängigkeitstraditionen) mit drei Teilen:
    • Bahnhof Radegast
    • Mausoleum und Museum in Radogoszcz - Gefängnis Radogoszcz
    • Ausstellung Kuźnia Romów (Roma-Schmiede) im ehemaligen Łódź-Ghetto
  • Se-ma-for Museum für Stop-Motion-Animationsfilm
  • Das Zentrum für Wissenschaft und Technologie EC1 im ehemaligen Kraftwerk von Łódź

Łódź in Literatur und Kino

Drei große Romane schildern die Entwicklung des industriellen Łódź: Władysław Reymonts Das gelobte Land (1898), Joseph Roths Hotel Savoy (1924) und Israel Joshua Singers Die Brüder Ashkenazi (1937). Roths Roman schildert die Stadt am Vorabend eines Arbeiteraufstands im Jahr 1919. Der Roman von Reymont wurde 1975 von Andrzej Wajda verfilmt. In dem Film Europa Europa von 1990 flieht die Familie von Solomon Perel aus dem Berlin der Vorkriegszeit und lässt sich in Łódź nieder. Szenen von David Lynchs Film Inland Empire von 2006 wurden in Łódź gedreht. Der Film Ida von Paweł Pawlikowski wurde teilweise in Łódź gedreht. Teile von Harry Turtledoves Worldwar-Alternative-History-Reihe spielen in Łódź, und in John Birminghams Alternate-History-Trilogie Axis of Time erlangt Łódź die unglückliche historische Berühmtheit, die erste Stadt zu sein, die durch eine Atombombe zerstört wurde, als die UdSSR die Stadt am 5. Juni 1944 zerstörte. Łódź. Chava Rosenfarbs jiddische Trilogie "Der Baum des Lebens" (1972; englische Übersetzung 1985) schildert das Leben im Łódź-Ghetto.

Sport

Atlas Arena, die wichtigste Sporthalle von Łódź

Die Stadt hat Erfahrung als Gastgeberin internationaler Sportereignisse wie der EuroBasket 2009, der EuroBasket Women 2011, der FIVB-Volleyball-Weltmeisterschaft der Männer 2014 und der FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2019, deren Eröffnungs- und Endspiel im Stadion Widzewa stattfinden wird. Łódź wird auch die sechste Ausgabe der Europäischen Hochschulspiele im Jahr 2022 ausrichten.

Während des Kommunismus war es üblich, dass Vereine in vielen verschiedenen Sportarten für alle Altersgruppen und Geschlechter aktiv waren. Viele dieser traditionellen Vereine bestehen auch heute noch. Ursprünglich waren sie direkt im Besitz einer öffentlichen Einrichtung, heute werden sie unabhängig von Vereinen oder privaten Unternehmen betrieben. Sie erhalten jedoch öffentliche Unterstützung durch die günstige Miete von Grundstücken und andere Zuschüsse der Stadt. Einige ihrer Abteilungen haben sich professionalisiert und als Privatunternehmen von den Vereinen getrennt. So ist Budowlani S.A. ein privates Unternehmen, dem die einzige professionelle Rugby-Mannschaft in Łódź gehört, während der Klub Sportowy Budowlani ein kommunaler Amateurverein bleibt.

  • Budowlani Łódź - Rugby (sechsmaliger polnischer Meister), Hockey, Ringen, Volleyball
  • ŁKS Łódź - Vereinsfußball (zweimaliger polnischer Meister), Basketball (polnischer Meister 1953), Volleyball (zweimaliger polnischer Meister), Handball, Boxen
  • SMS Łódź - Vereinsfußball, Volleyball, Basketball
  • KS Społem Łódź - Straßen- und Bahnradsport
  • SKS Start Łódź - Fußball, Schwimmen
  • Widzew Łódź - Vereinsfußball (viermaliger polnischer Meister, Halbfinalist des Europapokals der Landesmeister 1982/83)

In der Ekstraklasa des polnischen Beachsoccer hat Łódź drei professionelle Vereine: Grembach, KP und BSCC [pl].

Gartenbauausstellung 2029

Łódź bewarb sich für die Specialized Expo 2022/2023, verlor aber gegen Buenos Aires, Argentinien.

Łódź war als Gastgeber der Gartenbauausstellung 2024 vorgesehen. Mehrere Expo-Veranstaltungen wurden jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben, darunter eine Gartenbauausstellung in Doha, Katar, von 2021/22 bis 23/24. Infolgedessen wurde die Gartenbauausstellung in Łódź auf 2029 verschoben, um den erforderlichen zeitlichen Abstand zwischen den Veranstaltungen einzuhalten.

Bemerkenswerte Einwohner

Arthur Rubinstein, einer der größten Pianisten des 20. Jahrhunderts, wurde in Łódź geboren.
Daniel Libeskind, bedeutender Architekt und Designer
Andrzej Sapkowski, bekannt für die Buchreihe The Witcher
Marcin Gortat, ehemaliger polnischer NBA-Spieler
Julian Tuwim, Dichter, eine wichtige Figur der polnischen Kinderliteratur
Jerzy Kosiński, polnisch-amerikanischer Schriftsteller
Bat-Sheva Dagan, eine Pionierin der Holocaust-Erziehung für Kinder
  • Daniel Amit (1938-2007), israelischer Physiker
  • Yehuda Ashlag (1885-1954), auch bekannt als der Baal Ha-Sulam, Rabbiner
  • Grażyna Bacewicz (1909-1969), Komponistin
  • Aleksander Bardini (1913-1995), Theaterregisseur und Schauspieler
  • Andrzej Bartkowiak (geb. 1950), Kameramann und Filmregisseur
  • Jurek Becker (1937-1997), Schriftsteller
  • Sylwester Bednarek (geb. 1989), Hochspringer
  • Marek Belka (geb. 1952), Politiker, ehemaliger Ministerpräsident, Finanzminister Polens, Mitglied des Europäischen Parlaments
  • Kazimierz Brandys (1916-2000), Schriftsteller
  • Artur Brauner (1918-2019), Filmproduzent
  • Edward Gustave Brisch (1901-1960), Experte für industrielle Kodierung und Klassifizierung. Er war der Erfinder der Brisch-Klassifikation, die weithin bekannt ist und im Bau- und Ingenieurwesen verwendet wird.
  • Jacob Bronowski (1908-1974), Schriftsteller, Mathematiker und Großbritanniens führende akademische Fernsehfigur der 1970er Jahre.
  • Sabina Citron (geb. 1928), Überlebende des Holocaust, Aktivistin und Autorin
  • Bat-Sheva Dagan (geb. 1925), Holocaust-Überlebende, Lehrerin, Psychologin und Autorin
  • Karl Dedecius (1921-2016), Übersetzer
  • Elizabeth Diller (geb. 1954), amerikanische Architektin
  • Karl Dominik (geb. 1980), Chinas erster chinesischsprachiger polnischer Schauspieler
  • Marek Edelman (1919/1922-2009), Überlebender des Holocaust, einer der Anführer des Aufstands im Warschauer Ghetto, Solidarnosc-Aktivist, polnischer Politiker, Menschenrechtsaktivist
  • Jacob Eisner (geb. 1947), israelischer Basketballspieler
  • Max Factor Sr. (1877-1938), Geschäftsmann, Gründer des Kosmetikunternehmens Max Factor
  • Dov Freiberg (1927-2008), Holocaust-Überlebender und Schriftsteller
  • Magdalena Fręch (geboren 1997), Tennisspielerin
  • Joseph Friedenson (1922-2013), Überlebender des Holocaust und Schriftsteller
  • Piotr Fronczewski (geb. 1946), polnischer Schauspieler
  • Maciej Golubiewski (geb. 1976), polnischer Politikwissenschaftler und Diplomat, Generalkonsul im Generalkonsulat der Republik Polen in New York City
  • Karolina Bielawska (geb. 1999), Model und Miss World 2021
  • Marcin Gortat (geb. 1984), NBA-Basketballspieler bei den Washington Wizards
  • Mendel Grossman (1913-1945), Łódź Ghetto-Fotograf
  • Józef Hecht (1891-1951), Graveur und Grafiker
  • Jerzy Janowicz (geboren 1990), Tennisspieler
  • Josef Joffe (geb. 1944), Journalist
  • Michał Kalecki (1899-1970), Marxscher Wirtschaftswissenschaftler, "einer der bedeutendsten Wirtschaftswissenschaftler des 20.
  • Roman Kantor (1912-1943), Degenfechter, nordischer Meister und sowjetischer Meister; von den Nazis getötet
  • Jan Karski (1914-2000), Diplomat und Anti-Nazi-Widerständler
  • Aharon Katzir (1914-1972), israelischer Pionier in der Erforschung der Elektrochemie von Biopolymeren; beim Massaker am Flughafen Lod getötet
  • Lea Koenig (geboren 1929), israelische Schauspielerin
  • Paul Klecki (1900-1973), Dirigent
  • Katarzyna Kobro (1898-1951), Bildhauerin
  • Jerzy Kosinski (1933-1991), Schriftsteller
  • Jan Kowalewski (1892-1965), Kryptologe, der während des Polnisch-Sowjetischen Krieges sowjetische Militärcodes und Chiffren entschlüsselte
  • Karolina Kowalkiewicz (geboren 1985), UFC-Titelanwärterin im Strohgewicht
  • Feliks W. Kres (geb. 1966), Fantasy-Autor
  • Anna Lewandowska (geb. 1988), Karateka und Ernährungsexpertin
  • Nathan Lewin, Rechtsanwalt aus Washington, D.C.
  • Daniel Libeskind (geb. 1946), Architekt
  • Tadeusz Miciński (1873-1918), Dichter
  • Stanisław Mikulski (1929-2014), Schauspieler
  • Ruth Minsky Sender (geb. 1926), Schriftstellerin und Überlebende
  • Zew Wawa Morejno (1916-2011), Oberrabbiner
  • Henry Morgentaler (1923-2013), Arzt
  • Konstantin Petrowitsch Nechaev (1883-1946), Führer der Weißen Bewegung und Söldnerkommandeur in China
  • Zbigniew Nienacki (1929-1994), Schriftsteller
  • Marek Olędzki (geboren 1951), Archäologe
  • Marian P. Opala (1921-2010), Richter am Obersten Gerichtshof von Oklahoma
  • Adam Ostrowski (geb. 1980), besser bekannt als O.S.T.R., Rapper
  • Adam Palma (geb. 1974), polnisch-britischer Gitarrist und Lehrer
  • Władysław Pasikowski (geb. 1959), Filmregisseur
  • Roman Polanski (geb. 1933), Filmregisseur, Gewinner von Oscar und Goldener Palme
  • Piotr Pustelnik (geb. 1951), Alpinist und Höhenbergsteiger, der 20. Mann, der alle 14 Achttausender bestieg.
  • Ze'ev Raban (1890-1970), israelischer Maler und Bildhauer
  • Adolph Moses Radin (1848-1909), Rabbiner
  • Władysław Reymont (1867-1925), Schriftsteller, Nobelpreisträger
  • Joseph Rotblat (1908-2005), Physiker, Nobelpreisträger
  • Stefan Rozental (1903-1994), Kernphysiker
  • Artur Rubinstein (1887-1982), Pianist
  • Arnold Rutkowski, Opernsänger
  • Zbigniew Rybczyński (geb. 1949), Animationsfilmer und Oscar-Preisträger
  • Marek Saganowski (geb. 1978), Fußballspieler
  • Andrzej Sapkowski (geb. 1948), Fantasy-Autor
  • Carl Wilhelm Scheibler (1820-1881), einer der bedeutendsten Łódź-Industriellen
  • Euzebiusz Smolarek (geb. 1981), Fußballspieler
  • Piotr Sobociński (1958-2001), Kinematograph
  • Andrzej Sontag (geb. 1952), Leichtathlet
  • Natan Spigel (1900-1942), Maler
  • Władysław Strzemiński (1893-1952), Maler, Ehemann von Katarzyna Kobro
  • Borys Szyc (geb. 1978), Schauspieler und Musiker
  • Arthur Szyk (1894-1951), Künstler
  • Adam Szymczyk (geb. 1970), Kunstkritiker und Kurator
  • Aleksander Tansman (1897-1986), Komponist und Pianist
  • Jack Tramiel (1928-2012), Computerhersteller, Gründer der Firma Commodore
  • Julian Tuwim (1894-1953), Dichter
  • Andrzej Udalski (geb. 1957), Astronom und Astrophysiker
  • Miś Uszatek, Zeichentrickfigur
  • Michał Wiśniewski (geb. 1972), Sänger
  • Paweł Zatorski (geb. 1990), Volleyballspieler, zweifacher Weltmeister
  • Hanna Zdanowska (geb. 1959), Politikerin, Bürgermeisterin von Łódź
  • Aleksandra Ziółkowska-Boehm (geb. 1949), Schriftstellerin
Denkmal für die drei bekanntesten Industriellen der Stadt; Grohman, Scheibler und Poznański

Die Ehrenbürgerschaft als besondere Anerkennung der Stadt wurde zahlreichen bekannten Personen verliehen. Dazu gehören Papst Johannes Paul II., Marek Edelman, ein Kommandeur des Aufstands im Warschauer Ghetto, und die Filmregisseure Roman Polański und Andrzej Wajda.

Es waren weitere Persönlichkeiten mit der Stadt verbunden, so der Nobelpreisträger für Literatur (1924) Władysław Reymont, zahlreiche Absolventen und Professoren der Universitäten, wie der Filmhochschule Łódź, aber auch Industrielle, wie Karl Wilhelm Scheibler und Louis Geyer, und Roman Cycowski, Bariton der Comedian Harmonists, der bis 1920 in der Stadt lebte.

Internationale Beziehungen

Stadtverwaltung und Woiwodschaftsamt

Als Hauptstadt der Woiwodschaft ist die Stadt Sitz verschiedener öffentlicher Behörden. Im Woiwodschaftsamt auf der Piotrkowska ist Helena Pietraszkiewicz Woiwodin (2006). Weiterhin haben die Woiwodschaftsämter von Polizei, Veterinäramt und Amt für Denkmalschutz ihren Sitz in Łódź.

Die Feuerwehrkommandanturen der Stadt und der Woiwodschaft befinden sich in der Wólczańska-Straße und hatten 2005 27.473 Einsätze zu koordinieren, davon allein 8.409 in Łódź. Angeschlossen an die Kommandanturen ist ein Schulungszentrum zur Aus- und Weiterbildung.

Das Staatsarchiv in Łódź hat seine Wurzeln im Jahr 1926. Das Archiv findet sich am Platz Wolności 1 sowie in zwei weiteren Gebäuden in der Stadt. Weiterhin befinden sich zwei Außenstellen in Sieradz und Pabianice. Direktor des Archivs ist Piotr Zawilski.

Deutsches Konsulat

Das Zollamt in der Lodowa-Str. 97 beschäftigte 2005 716 Mitarbeiter. Während dieses Jahres wurden Waren im Wert von 1.113.000 Złoty beschlagnahmt. Bereits am 15. August 1945 begann die Errichtung einer Verwaltungsstruktur für den Zollbereich. 1947 arbeiteten im Zollamt 35 Personen.

Einige Staaten sind in der Stadt durch Honorarkonsuln vertreten. Dazu gehören Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Lettland, Österreich und Ungarn.

Partnerstädte - Schwesterstädte

Łódź ist verschwistert mit:

  • Germany Chemnitz in Deutschland (seit 1972)
  • Germany Stuttgart in Deutschland (seit 1988)
  • France Lyon in Frankreich (seit 1991)
  • Lithuania Vilnius in Litauen (seit 1991)
  • Ukraine Odessa in der Ukraine (seit 1993)
  • Israel Tel Aviv in Israel (seit 1994)
  • Georgia (country) Rustavi in Georgien (seit 1995)
  • Portugal Barreiro in Portugal (seit 1996)
  • Finland Tampere in Finnland (seit 1996)
  • Mexico Puebla in Mexiko (seit 1996)
  • Spain Murcia in Spanien (seit 1999)
  • Sweden Örebro in Schweden (seit 2001)
  • Ukraine Lviv in der Ukraine (seit 2003)
  • Turkey Denizli in der Türkei (seit 2005)
  • Hungary Szeged in Ungarn (seit 2008)
  • China Guangzhou in der Volksrepublik China (seit 2014)
  • China Chengdu in der Volksrepublik China (seit 2015) –_sister_cities

Łódź gehört auch dem Eurocities-Netzwerk an. –_sister_cities

Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hat Łódź die Partnerschaft mit den russischen Städten Iwanowo und Kaliningrad sowie mit Minsk, der Hauptstadt von Belarus, am 2. März 2022 beendet. –_sister_cities

Politik

Die Stadt bildet einen Stadtkreis. Die Exekutive wird von einem Stadtpräsidenten (Prezydent Miasta), von 2002 bis 2014 Jerzy Kropiwnicki, gebildet, welcher von vier Vizepräsidenten unterstützt wird. Die Legislative liegt beim Rat der Stadt (Rada Miasta), welcher 2002 bis 2006 aus 43 Mitgliedern bestand und seither 40 Abgeordnete umfasst. Kommunalwahlen finden alle vier Jahre statt, zuletzt 2018. In einem Referendum am 17. Januar 2010 wurde Jerzy Kropiwnicki als Stadtpräsident vorzeitig abberufen. Seit Dezember 2010 ist Hanna Zdanowska Präsidentin der Stadt.

Die aktuelle Wahl zur Stadtpräsidentin 2018 führte zu folgendem Ergebnis:

  • Hanna Zdanowska (Platforma Obywatelska) 70,2 % der Stimmen
  • Waldemar Buda (Prawo i Sprawiedliwość) 23,7 % der Stimmen
  • Übrige 6,1 % der Stimmen

Damit wurde Zdanowska bereits im ersten Wahlgang mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt.

Die gleichzeitig durchgeführte Wahl zum Stadtrat brachte folgendes Ergebnis:

  • Wahlkomitee Hanna Zdanowska 62,1 % der Stimmen, 32 Sitze
  • Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 24,5 % der Stimmen, 8 Sitze
  • Kukiz’15 4,4 % der Stimmen, kein Sitz
  • Wahlkomitee JA! 2,6 % der Stimmen, kein Sitz
  • Wahlkomitee Freiheit für Muremzałdzie 2,1 % der Stimmen, kein Sitz
  • Übrige 4,3 % der Stimmen, kein Sitz

Filmindustrie

In der Stadt werden die meisten Filme Polens produziert, weshalb sie gelegentlich HollyŁódź (sprich Hollywudsch) genannt wird. Die Spielfilmproduktionsfirma von Łódź, die inzwischen Insolvenz angemeldet hat, produzierte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die meisten Spielfilme Polens. Die Bildungsfilmproduktionsfirma produziert Dokumentar- und Schulfilme. Der Film Usłyszcie mój krzyk, der dort von Maciej Drygas produziert wurde, erhielt 1991 den Europäischen Filmpreis für den Dokumentarfilm des Jahres. Das Studio Se-ma-for ist für Animationsfilme bekannt und produziert unter anderem die Kinderserien Miś Uszatek, Colargol, Zaczarowany ołówek und Kot Filemon. Zwei Produktionen gewannen bisher einen Oscar: Zbigniew Rybczyńskis Kurzfilm Tango 1982 und 2008 die britisch/polnische Koproduktion Peter und der Wolf.

Theater

Der Dąbrowski-Platz mit dem Großen Theater im Hintergrund

Łódź hat eine vielfältige Theaterlandschaft mit über 20 Bühnen.

Das Opernhaus Teatr Wielki (Großes Theater) hat Platz für 1.300 Zuschauer und ist eines der größten Theater Europas. Seit der Eröffnung am 19. Januar 1967 fanden hier etwa 240 Premieren statt, zahlreiche davon Uraufführungen. Berühmte Sänger wie Victoria de los Angeles, Fedora Barbieri, Andrea Bocelli und Nicolai Gedda, Dirigenten wie Henryk Czyż, Antoni Wicherek und Wojciech Michniewski waren Gäste des Hauses. International bekannte Regisseure wie Adam Hanuszkiewicz und Maciej Prus wirkten im Teatr Wielki in Łódź.

Musik

Gebäude der Philharmonie

Der Gesamtpolnische Violinwettbewerb Irena Dubiska wurde 2003 erstmals durchgeführt. Gründer des Wettbewerbs war Przemysław Kulikiewicz. Musik wird von Klassik bis zur Gegenwart gespielt. Der Wettbewerb fand 2003 und 2004 statt.

Das Akademische Kulturzentrum (Akademicki Ośrodek Kultury) organisiert Jazzkonzerte, sowohl von professionellen Musikern als auch von Studenten.

Das Kulturzentrum der Jugend (Centrum Kultury Młodych) bietet die Möglichkeit, das Spielen auf Instrumenten zu erlernen. Zugleich wird viel Wert auf eine umfassende Musikausbildung gelegt, also sowohl auf historische Kenntnisse als auch auf die Diktion beim Gesang.

Das Kulturzentrum „Karolew“ konzentriert sich besonders auf die Musikausbildung von Kindern zwischen 6 und 15 Jahren.

Die Artur-Rubinstein-Philharmonie (Filharmonia Łódzka im. Artura Rubinsteina) wurde bereits 1915 gegründet und erhielt 1984 ihren heutigen Namen. Seit dem 10. Dezember 2004 befindet sich die Philharmonie in einem modernen Gebäude in der Narutowicz-Straße. Seit 1969 verfügt die Philharmonie neben ihrem Orchester über einen 60 Mann starken Chor. Das Orchester und der Chor traten schon in fast allen europäischen Ländern, den USA und dem Fernen Osten auf und sind öfters für die Produktionen der Filmhochschule Łódź aktiv.

Sakralbauten

Römisch-katholische Kirchenbauten

  • Die St.-Joseph-Kirche in der ul. Ogrodowej 22, ein 1765 erbauter und 1837 erweiterter Holzbau, ist das älteste erhaltene Kirchengebäude in Łódź.
  • Die Stanislaus-Kostka-Kathedrale wurde von 1901 bis 1912 im neugotischen Stil erbaut und 1922 mit der Bildung der Diözese Łódź zur Kathedrale erhoben.
  • Die Heilig-Geist-Kirche, bis Ende des Zweiten Weltkriegs die evangelische St.-Trinitatis-Kirche bzw. Dreifaltigkeitskirche, wurde von 1826 bis 1828 errichtet und befindet sich in der Piotrkowska 2/4 am Plac Wolności. 1889 erfolgte ein Umbau nach einem Entwurf von Otto Gehlig im Stil der Neorenaissance. Die Orgel stammt von der Firma Schlag & Söhne aus Schweidnitz.
  • Die Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes in der Henryka Sienkiewicza 38 wurde von 1860 bis 1875 im neuromanischen Stil erbaut.
  • Die Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria am Plac Kościelny wurde von 1888 bis 1897 im neugotischen Stil errichtet
  • Die Garnisonskirche St. Georg an der sw. Jerzego 9 wurde 1895/1896 als orthodoxe Alexej-Kirche für das russische Militär erbaut. Nach Übernahme durch die katholische Kirche nach dem Ersten Weltkrieg wurden die ursprünglich vorhandenen Zwiebeltürme beseitigt,
  • Die St.-Anna-Kirche an der al. Śmigłego-Rydza 24/26 wurde 1904/1905 im neuromanischen Stil errichtet.
  • Die Kirche des Heiligen Adalberts (Wojciech) an der Ecke Rzgowskiej/sw. Wojciecha wurde von 1902 bis 1924 im neugotischen Stil erbaut.
  • Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis an der Maria Sklodowska Curie 22 wurde von 1907 bis 1909 im neugotischen Stil errichtet.
  • Die Kirche des Heiligen Kasimir an der Niciarniana 7 wurde von 1925 bis 1936 im neoklassizistischen Stil errichtet
  • Die Jesuitenkirche in der Sienkiewicza 60 wurde als evangelische St.-Johannes-Kirche von 1880 bis 1884 im neuromanischen Stil erbaut.
  • Die Kirche der Verklärung an der Ecke Rzgowska/Władysława Broniewskiego wurde von 1923 bis 1925 im sachlichen Stil erbaut.
  • Die Kirche Unserer Lieben Frau in der Łąkowej 40/42 wurde von 1926 bis 1938 im neuklassizistischen Stil erbaut
  • Die Kirche der Heiligen Theresa in der Dr. Stefana Kopcińskiego 1/3 wurde von 1950 bis 1963 im modernistischen Stil errichtet.

Altkatholische Kirchenbauten

  • Die Kirche des heiligen Franz von Assisi (Franziskuskirche) der Altkatholischen Kirche der Mariaviten in der Franciszkańska 27 wurde 1907 im neugotischen Stil erbaut
  • Die Kirche der Heiligen Familie in der ul. Bolesław Limanowski 60 wurde 1925 für die Baptistengemeinde im neubarocken Stil errichtet und 1949 von der Polnisch-katholischen Kirche übernommen

Protestantische Kirchenbauten

  • Die St.-Matthäus-Kirche (św. Mateusz) der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen an der Piotrkowska 283 wurde von 1909 bis 1928 mit Bauunterbrechung in der Zeit des Ersten Weltkriegs in Zusammenarbeit des Łódźer Architekten Johannes Wende mit dem Berliner Architekten Franz Schwechten im neuromanischen Stil errichtet. Sie ist einer der größten Sakralbauten der Stadt mit der größten Orgel Polens, erbaut 1928 von der Firma Rieger Orgelbau in Jägerndorf. Die 26 Meter hohe Kuppel der Kirche hat einen Durchmesser von 17 m, der Kirchturm ist 80 Meter hoch.
  • Die für die ehemalige Gemeinde der Mährischen Brüder von 1911 bis 1913 im neubarocken Stil erbaute Kirche an der Stefana Żeromskiego 56 ist nach zwischenzeitlichem Gebrauch durch die katholische Kirche seit Beginn der 1990er Jahre ungenutzt.
  • Die evangelisch-reformierte Kirche in der Radwańska 37 wurde von 1928 bis 1932 im neoklassizistischen Stil errichtet.
  • Die Baptistenkirche befindet sich an der Nawrot 27.

Orthodoxe Kirchenbauten

  • Die St.-Alexander-Newski-Kathedrale in der Jana Kilińskiego 56 unweit des Bahnhofs Fabryczna wurde 1884 für die russische Bevölkerung von Łódź nach Entwurf des Stadtarchitekten Hilary Majewski im neobyzantinischen Stil errichtet. Seit 1948 ist sie die Kathedrale der polnisch-orthodoxen Diözese Łódź-Posen.
  • Die 1898 eingeweihte St.-Olga-Kirche befindet sich in der Grzegorza Piramowicza 12

Synagogen

  • Die Reicher-Synagoge in der Ulica Rewolucji 1905 roku 28 ist neben der 1998 neu eingeweihten Synagoge im Haus der Jüdischen Gemeinde in der Pomorska 18 die einzige in Łodz. Sie wurde von 1895 bis 1902 erbaut und ist die letzte erhaltene von ursprünglich mehr als 250 Synagogen in der Stadt, die 1939/1940 von den deutschen Besatzern zerstört worden sind, darunter der Großen Synagoge.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Łódź gibt es eine Vielzahl von regelmäßigen Veranstaltungen für Theater-, Film- und Musikliebhaber. Regelmäßige Veranstaltungen sind unter anderen:

  • Das Internationale Filmkunstfestival Camerimage fand von 1993 bis 1999 in Toruń und ab 2000 bis 2009 in Łódź statt. Es ist das weltweit größte Treffen der Kameramänner. Es gibt Filmvorführungen und Seminare und es werden Preise vergeben.
  • Das Internationale Festival der Fotografie Fotofestiwal Łódź findet seit 2002 statt. Hier können sich Photographen und Interessierte über die neusten Entwicklungen in der Fotografie informieren. Es gibt zahlreiche Ausstellungen und Vorführungen, Treffen und Seminare rund um Fotos.
  • Das Festival des Dialoges der vier Kulturen belebt die kulturelle Verständigung in der Stadt, welche in der Vergangenheit der Stadt ein wichtiger Baustein des Aufbaus war. Die vier Kulturen, die die Stadt aufbauten, sind Deutsche, Polen, Juden und Russen. Das Programm des Festivals ist reichhaltig; es gibt Veranstaltungen von Pop, Folk, Jazz, Oper, Klassik, Theater und Filme.
  • Das Internationale Festival der Naturfilme „Włodzimierz Puchalski“ ist ein Filmfestival rund um Naturfilme. Projekte, Konzerte, wissenschaftliche Diskussionen, Ökologieseminare und Ausstellungen bilden das Programm.
  • Das Entdecker-Festival ist ein Festival für Kletterer, Extremsportler und Reisende der ganzen Welt. Es findet seit 1999 statt.
  • Das Theaterfestival Łódzkie Spotkania Teatralne ist ein Festival des alternativen Theaters. Es findet seit 1964 jährlich statt und ist damit das älteste der Stadt.
  • Das Internationale Comicfestival findet seit 1991 statt und ist das größte seiner Art in Mittel- und Osteuropa.

Sport

233 Sportvereine sind in Łódź aktiv, in denen etwa 60 Sportarten betrieben werden. Bekannt sind die Fußballklubs Łódzki Klub Sportowy und Widzew Łódź, welche beide bereits in der Ekstraklasa spielten. Der Leichtathletikverein Rudzki KS Łódź und der Verein Społem Łódź, bei welchem Radsport und Bogenschießen betrieben werden kann, sind bekannt. Letzterer gehört zu den wichtigen Radsportvereinen Polens. Der Jugendsportklub Trójka ist im Jugendsport erfolgreich und seine Mitglieder konnten vielfältig Medaillen in nationalen Wettbewerben erringen.