Pristina

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Pristina
Stadtverwaltung und Stadt
Von oben, von links nach rechts: Ansicht von Pristina; Göttin auf dem Thron; Neugeborenendenkmal; Kosovo-Museum; Uhrenturm; Großes Hamam und Kaiserliche Moschee; und Skanderbeg-Denkmal
Flag of Pristina.svg
Stema e Komunës Prishtinë.svg
Lage von Pristina im Kosovo und in Europa
Location of Pristina in Kosovo and Europe
Pristina
Lage von Pristina im Kosovo und in Europa
Location of Pristina in Kosovo and Europe
Pristina
Lage von Pristina im Kosovo und in Europa
Location of Pristina in Kosovo and Europe
Pristina
Koordinaten: 42°39′48″N 21°9′44″E / 42.66333°N 21.16222°EKoordinaten: 42°39′48″N 21°9′44″E / 42.66333°N 21.16222°E
Land Kosovo
StadtbezirkPristina
Regierung
 - ArtBürgermeister-Rat
 - BürgermeisterPërparim Rama (LDK)
 - RatStadtrat von Pristina
Gebiet
 - Stadtbezirk523,13 km2 (201,98 sq mi)
Einwohnerzahl
 (2011)
 - Städtisch161,751
 - Ländlich37,146
 - Stadtbezirk198,897
Demonym(e)Prishtinas(e)
Prishtinali(e)
ZeitzoneUTC+1 (MEZ)
 - Sommer (DST)UTC+2 (MESZ)
Postleitzahl
10000
Ortsvorwahl+383 (0) 38
AutobahnenR6-Kosovo.svg R7-Kosovo.svg R7.1-Kosovo.svg
Großer FlughafenFlughafen Adem Jashari
Kfz-Zulassung01 (Kosovo)
PR (Serbien)
Websitekk.rks-gov.net/prishtine/

Pristina (UK: /ˈprʃtɪnə, prɪʃˈtnə/, US: /ˈprɪʃˈtɪnɑː/) ist die Hauptstadt des Kosovo und Sitz der Gemeinde Pristina und des Bezirks Pristina. Pristina ist die flächen- und bevölkerungsmäßig größte Stadt des Kosovo. Sie wird überwiegend von ethnischen Albanern bewohnt und ist nach Tirana, Albanien, die zweitgrößte von ethnischen Albanern bewohnte Hauptstadt.

Das Gebiet von Pristina ist seit prähistorischen Zeiten von Menschen bewohnt und war die Heimat mehrerer illyrischer Völker. König Bardyllis von den Dardaniern führte im 4. Jahrhundert v. Chr. verschiedene Stämme zusammen und gründete das Dardanische Königreich. Das Erbe der klassischen Epoche wird durch die Siedlung Ulpiana repräsentiert, die als eine der einflussreichsten römischen Städte auf der Balkanhalbinsel galt. Nach der Teilung des Römischen Reiches in eine westliche und eine östliche Hälfte blieb das Gebiet zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert im Byzantinischen Reich. In der Mitte des 9. Jahrhunderts wurde es an das Erste Bulgarische Reich abgetreten, bevor es Anfang des 11. Jahrhunderts erneut unter byzantinische Besatzung fiel und dann im späten 11.

Im Spätmittelalter war Pristina eine wichtige Stadt im mittelalterlichen Serbien, die den königlichen Besitz der serbischen Könige darstellte. Nach der osmanischen Eroberung des Balkans entwickelte sich Pristina aufgrund seiner strategischen Lage in der Nähe der reichen Bergbaustadt Novo Brdo zu einem wichtigen Bergbau- und Handelszentrum. Die Stadt war bekannt für ihre Handelsmessen und Waren wie Ziegenfell und Ziegenhaar sowie Schießpulver. Die erste Moschee in Pristina wurde im späten 14. Jahrhundert unter serbischer Herrschaft errichtet.

Pristina ist die Hauptstadt und das wirtschaftliche, finanzielle, politische und handelspolitische Zentrum des Kosovo, da es in der Mitte des Landes liegt. Es ist der Sitz der Regierung des Kosovo, die Arbeitsresidenzen des Präsidenten und des Premierministers des Kosovo sowie das Parlament des Kosovo. Pristina ist auch der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Kosovo für den Luft-, Schienen- und Straßenverkehr. Der internationale Flughafen Pristina ist der größte Flughafen des Landes und einer der größten in der Region. Eine Reihe von Schnellstraßen und Autobahnen, wie die R 6 und R 7, führen von der Stadt weg und verbinden sie mit Albanien und Nordmazedonien.

Pristina [pɾiʃtiːnaAudiodatei abspielen (albanisch Prishtina oder Prishtinë; serbisch Приштина Priština; deutsch veraltet auch Prischtina) ist die Hauptstadt der Republik Kosovo und mit über 145.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt und Gemeinde des Staates.

Zur knapp 200.000 Einwohner zählenden Gemeinde Pristina gehören neben dem Stadtgebiet noch 41 umliegende Ortschaften. Pristina ist zudem Hauptstadt eines Bezirkes.

Name

Der Ursprung des Namens der Stadt ist unbekannt. Eric P. Hamp brachte das Wort mit einer indoeuropäischen Ableitung *pṛ-tu- (Furt) + *stein (verwandt mit englisch stone) in Verbindung, die im Protoalbanischen, das in der Region vor der Herrschaft des römischen Kaisers Trajan (1.-2. Jahrhundert n. Chr.) gesprochen wurde, Pristina ergab. Somit würde der Name in der vor-slawischen Migrationszeit in der lokalen albanischen Variante "ford-stone" bedeuten (vgl. Stanford). Ernst Eichler vermutet einen Zusammenhang mit dem Kaiser Primus Justinianus, der die Stadt Pristina errichtet haben soll. Er sieht den Begriff Pristina als eine Zusammensetzung seines Namens.

Marko Snoj schlägt die Ableitung von einer slawischen Form *Prišьčь vor, einem Possessivadjektiv aus dem Personennamen *Prišьkъ, (erhalten im kajkavischen Familiennamen Prišek, im altpolnischen Personennamen Parzyszek und im polnischen Familiennamen Pryszczyk) und dem Ableitungssuffix -ina 'zu X und seiner Sippe gehörend'. Der Name ist höchstwahrscheinlich ein Patronym des Personennamens *Prišь, der als Familienname im sorbischen Priš erhalten ist, und des polnischen Przybysz, einer Hypokoristik des slawischen Personennamens Pribyslavъ. Nach Aleksandar Loma würde die Etymologie von Snoj einen seltenen und relativ späten Wortbildungsprozess voraussetzen. Nach Loma könnte der Name der Stadt vom protoslawischen Dialektwort *pryščina abgeleitet sein, das "Quelle (des Wassers)" bedeutet und auch in den mährischen Dialekten des Tschechischen belegt ist; es leitet sich vom Verb *pryskati ab, das "spritzen" oder "spritzen" bedeutet (prskati im modernen Serbisch). Das Toponym Priština erscheint auch als Name eines Weilers bei Teslić in Bosnien und Herzegowina.

Eine andere Quelle bringt den Namen Priština mit dem serbischen Wort prišt (пришт) in Verbindung, das "Geschwür" oder "Tumor" bedeutet und sich auf das "Kochen" bezieht. Diese Erklärung kann jedoch nicht zutreffend sein, da slawische Ortsnamen, die auf -ina enden und entweder einem Adjektiv oder dem Namen eines Einwohners ohne diese Endung entsprechen, aus Personennamen gebildet werden oder eine Person bezeichnen und sich unter diesen Umständen niemals von gewöhnlichen Substantiven ableiten (SNOJ 2007: a.a.O.). Die Einwohner der Stadt nennen sich im lokalen Gheg-Albanisch Prishtinali.

Durch das Statut der Gemeinde von 2010 heißen die Gemeinde und die Stadt offiziell Prishtina auf Albanisch und Englisch, und Priština auf Serbisch.

Geschichte

Frühe Entwicklung

Ulpiana spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer der bedeutendsten Städte Dardaniens.

Das Gebiet von Pristina ist seit prähistorischen Zeiten von Menschen bewohnt, und zwar von mehreren neolithischen Kulturen, darunter Baden, Bubanj-Hum, Starcevo und Vinca. Die frühesten bekannten Hinweise wurden in Gracanica, Matiçan und Ulpiana entdeckt. Im 4. Jahrhundert v. Chr. führte König Bardyllis verschiedene illyrische Stämme zusammen und gründete das Dardanische Königreich. Nach der römischen Eroberung Illyriens im Jahr 168 v. Chr. besiedelten und gründeten die Römer mehrere Städte in der Region.

Ulpiana war eine wichtige römische Stadt auf der Balkanhalbinsel und wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. zu einem Municipium erklärt. Ulpiana wurde durch ein Erdbeben im Jahr 518 n. Chr. schwer beschädigt. Nach der Teilung des Römischen Reiches in eine westliche und eine östliche Hälfte blieb das Gebiet in den folgenden Jahrhunderten Teil des Byzantinischen Reiches. Kaiser Justinian I. baute die Stadt in großer Pracht wieder auf und benannte sie in "Justiniana Secunda" um, doch mit der Ankunft der Slawen im 6. In der Mitte des 9. Jahrhunderts wurde sie an das Erste Bulgarische Reich abgetreten.

11. bis 16. Jahrhundert

Im Mittelalter wurde das nördlich Ulpianas als dörfliche Siedlung entstandene Priština im Zuge der Landnahme der Slawen auf dem Balkan durch serbische Stämme besiedelt und entwickelte sich nach der Eroberung des Amselfeldes unter den Nemanjiden zu einem der Zentren der mittelalterlichen serbischen Kultur. Über Priština verliefen die Handelsstraßen von Belgrad und der Save nach Süden sowie aus Kroatien und Bosnien an die Küste des Adriatischen Meeres. In der Gründungsurkunde König Stefan Uroš II. Milutin an das Kloster Banjska 1315/16 (Svetostefanska hrisovulja) wird die Straßenverbindung auf dem Amselfeld als Prištinski put (Prištiner Straße) bezeichnet. Priština diente unter der Herrschaft von Stefan Uroš II. Milutin (1282–1321) und seiner Nachfolger auch als eine der Residenzen der serbischen Monarchen, in denen abwechselnd die jeweiligen Reichstage abgehalten wurden. Gleichzeitig erfolgte die Neugründung des unweit gelegenen Klosters Gračanica als Bischofssitz von Lipljan sowie Milutins zuerst angedachter monarchischer Ruhestätte.

Mitte des 14. Jahrhunderts war Priština ein unbefestigter Platz ländlichen Charakters in der sich ein Schloss der serbischen Könige und Kaiser befand. Sie lag noch zu Anfang des 14. Jahrhunderts an der Grenze zwischen dem Nemanjiden- und dem Byzantinischen Reich. Unter Stefan Dušan verstärkte sich die Gräzisierung des serbischen Thrones und der Gesellschaft, die sich auch in der Einmischung in den Byzantinischen Bürgerkrieg niederschlug. So wurde der von Stefan Dušan favorisierte Byzantinische Kaiser Kantakuzenos im Juli 1342 in Priština vom serbischen Königspaar mit großen Ehren empfangen. In Folge der Kaiserkrönung Stefan Dušans 1349 wurde die Stadt formal Dušans Mitregenten Stefan Uroš V. unterstellt. Die südlichen Teile des Serbischen Reiches fielen nach Dušans Tod 1355 an die Mrnjavčevići. Priština verblieb jedoch im Territorium von Zar Uroš V. In Priština verfasste Uroš am 11. März 1365 eine Charta an die Söhne des Sebastokrators aus Ohrid Mladen Branković – Grugur und Vuk, deren Herkunfts- und Feudalgebiete in der Drenica standen, die diese durch Stiftung großer Metohi (Klosterländerein) in der Drenica und bei Srbica an das Primatskloster der Serbischen Kirche Hilandar zum maßgebenden Ktetor (Stifter) des Klosters bestimmte. Der Schlacht an der Marica 1371 folgend, fiel Priština in den Besitz von Lazar Hrebeljanović, der auch das nahegelegene große Bergwerkszentrum Novo Brdo und seinen Geburtsort Pripec als engeres ursprüngliches Feudalgebiet kontrollierte. Nachdem Lazar seine älteste Tochter Mara 1370 oder 1371 mit Vuk Branković vermählt hatte, übergab er seinem Schwiegersohn auch Priština, wo dieser dann das Zentrum seiner feudalen Herrschaft einrichtete. In Priština hatte Vuk seine Kanzlei, die mit der Republik Ragusa sowie dem Kloster Hilandar in wechselseitigen Korrespondenzen und Verträgen in symbolischer Erbfolge der Reichs-Tradition der Nemanjiden auftrat. Vuk sicherte sich über seine Position als Ktetor des Klosters Hilandar maßgeblichen Einfluss auf die Serbisch-Orthodoxe Kirche. In der von ihm herausgegebenen Hilandar-Goldbulle wies er weite Ländereien um Priština als Metohi der Klosterbruderschaft zu.

Vuk Branković schloss in Priština 1387 einen separaten Vertrag mit den Kaufleuten von Dubrovnik ab und gab dabei auch eine Urkunde heraus, die den Status der Dubrovniker Kaufleute in der Stadt regelte. Der Dubrovniker Marko Zvizdić stiftete testamentarisch im gleichen Jahr Geld für die Vollendung der Arbeiten an der Marienkirche Prištinas. Dieser Quellenhinweis auf eine katholische Kirche deutet auf eine größere Bevölkerung Dubrovniker Kaufleute in der Stadt noch vor der Schlacht auf dem Amselfeld hin.

Nachdem Priština als Vuks Herrschaftssitz schon 1387 von einer von Murat I. persönlich geleiteten großen osmanischen Streitmacht bedroht wurde, kam es nach intensiver Vorbereitung am 28. Juni 1389 zur historischen Schlacht auf dem Amselfeld, die zwischen den beiden dominierenden Fürstentümern Serbiens mit einer Streitmacht des bosnischen Königs auf der einen sowie den Osmanen und ihrer Vasallen auf der anderen Seite ausgetragen wurde und in deren Ergebnis eine dauerhafte Präsenz der Osmanen sowie nachfolgend die prägende Wirkung auf den weiteren Verlauf der historischen Entwicklung der gesamten Balkanhalbinsel eingeleitet wurde. Nachdem Vuk Branković in der Charta von 1392 an das Kloster Hilandar die Annahme des Friedensvertrag mit Bayezid I. wie der Annahme der Suzeränität des Sultans eingestehen musste, wurden auf dem Territorium der Brankovići in Zvečan und Jelača militärische Besatzungen, Timare und Zollstationen durch die Osmanen eingerichtet. Zuallererst stellten diese noch kleinere Oasen innerhalb des Fürstentums, die über den Sanđak-Beg in Skopje (seit 1392) in der Absicht einer weiteren territorialen Eroberung überwacht wurden. Nachdem Fürst Lazar I. in der Schlacht auf dem Amselfeld zu Tode gekommen war, wurde sein Leichnam bis 1392 in Priština aufgebahrt, auf Gesuch der Fürstin Milica bei Bayezid I. durfte er aber in einer feierlichen Prozession und anfolgenden Heiligsprechung aus Priština in die eigentliche Grablage ins Kloster Ravanica überführt werden.

Sultan Bayezid I. annektierte, nachdem Vuk Branković sich weiterhin unbotmäßig verhielt, bis Ende 1395 Priština und dessen gesamtes Fürstentum; seine Frau Mara emigrierte mit dem gesamten Vermögen der Familie nach Dubrovnik. Beyazid I. konnte die Besitzungen der Brankovići und Priština aber im Angesicht des Vordringens der Mongolen unter Timur 1402 nicht mehr effektiv in die osmanische Verwaltung integrieren und musste sie dem konkurrierenden Fürstentum der Lazarevići überlassen, da er im Feldzug gegen Timur auch auf die finanzielle und militärische Unterstützung von Stefan Lazarević angewiesen war.

Unter Stefan Lazarević blühten nach der vernichtenden Niederlage der Osmanen bei Ankara Bergbau und Handel auf. Dem Despotat bescherte dies einen kurzfristigen bedeutenden kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung sowie eine Atempause vor der erneuten Eroberungspolitik der Osmanen. Priština stieg gleichzeitig zu der nach Srebrenica zweitwichtigsten Handelskolonie der Republik Ragusa auf. Es überholte als Handelsort bald auch das früher bedeutendere Trepča und war der primäre Handelsort auf dem Gebiet des Kosovo, in der die größte Anzahl Raguser Kanzleien bestand. In der Zeit zwischen 1414 und 1453 bestand in der Stadt ein Raguser Stadtteil, in der dann auch das Handwerk das Stadtbild prägte: Bäcker, Tischler, Weber, Schneider und insbesondere Goldschmiede. In der Stadt hielten sich auch türkische Händler und unterschiedliche Beamte auf.

Durch kapitalintensive Investitionen in den Bergwerksbetrieb etablierte sich eine protokapitalistische Ökonomie, in der die Bergwerksstädte und Bergmänner nach deutschem Vorbild eigene Statuten erhielten, Geldverleih und -zins eingeführt wurden sowie Städte erstmals auch in Form eines neuen Stadttyps im trg sich im Kontext einer europäischen städtischen Ökonomie und städtischen Gerichtsbarkeit bewegten. Diese Periode eines allgemeinen soziokulturellen Aufbruchs wurde nach der neuerlichen Eroberung Novo Brdos und Prištinas am 1. Juni 1455 durch Mehmed II. sowie der letzten serbischen Residenzstadt Smederevo 1459 mit der Annexion aller verbliebenen serbischen Feudalgebiete durch die Osmanen beendet. Damit wandelte sich insbesondere das ökonomische Fundament der Gesellschaft, in dem der zentralisierte osmanische Staatsfeudalismus den Adelsfeudalismus des christlichen Reiche ersetzte und ehemals privater Feudalbesitz in Gänze dem osmanischen Staat zufiel. Zusammen mit den durch Plünderung und Vertreibung verursachten Bevölkerungsverlusten in den christlichen serbischen Gemeinden führte dies zu einer langandauernden wirtschaftlichen Rezession der im Silberhandel reich gewordenen Handelsstädte.

Die Kaiserliche Moschee wurde im 15. Jahrhundert auf Befehl von Sultan Mehmed dem Eroberer errichtet.

Zwischen dem Ende des 14. und der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt schrittweise unter osmanische Herrschaft gestellt. Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts entwickelte sich Pristina dank seiner Nähe zur reichen Bergbaustadt Novo Brdo und aufgrund seiner Lage an den Balkanhandelsrouten zu einem wichtigen Bergbau- und Handelszentrum. Im 15. Jahrhundert wurde der Ortsname Arnaut in der Stadt erwähnt, was auf eine albanische Präsenz hinweist. Die alte Stadt, die sich zwischen den Flüssen Vellusha und Prishtevka erstreckt, die heute beide überflutet sind, entwickelte sich zu einem wichtigen Handwerks- und Handelszentrum. Im Jahr 1455 hatte Pristina eine bedeutende muslimisch-albanische Bevölkerung. Pristina war berühmt für seine jährlichen Handelsmessen (Panair) und seine Ziegenhaut- und Ziegenhaarartikel. Rund 50 verschiedene Handwerksberufe wurden ausgeübt, vom Gerben über das Färben von Leder, die Herstellung von Gürteln und das Weben von Seide bis hin zum Militärhandwerk - Waffenschmiede, Schmiede und Sattler. Bereits 1485 begannen die Handwerker in Pristina auch mit der Herstellung von Schießpulver. Der Handel florierte, und es gab eine wachsende Kolonie von ragusanischen Händlern (aus dem heutigen Dubrovnik), die die Verbindung zwischen den Handwerkern Pristinas und der Außenwelt herstellten. Die erste Moschee wurde im späten 14. Jahrhundert gebaut, als die Stadt noch unter serbischer Herrschaft stand. Der Defter von 1487 verzeichnete 412 christliche und 94 muslimische Haushalte in Pristina, das zu dieser Zeit verwaltungstechnisch zum Sanjak von Vučitrn gehörte.

In der frühen osmanischen Zeit war der Islam ein städtisches Phänomen und verbreitete sich nur langsam mit zunehmender Verstädterung. Der Reiseschriftsteller Evliya Celebi, der Pristina in den 1660er Jahren besuchte, war von den schönen Gärten und Weinbergen der Stadt beeindruckt. In jenen Jahren war Pristina Teil des Vıçıtırın Sanjak und seine 2.000 Familien genossen den Frieden und die Stabilität der osmanischen Ära. Das Wirtschaftsleben wurde durch das Zunftwesen (esnafs) kontrolliert, wobei die Gerber- und Bäckerzunft die Preise kontrollierten, unlauteren Wettbewerb einschränkten und als Banken für ihre Mitglieder fungierten. Das religiöse Leben wurde von religiösen Wohltätigkeitsorganisationen beherrscht, die häufig Moscheen oder Brunnen bauten und Wohltätigkeitsarbeit für die Armen leisteten.

17. bis 20. Jahrhundert

Das Monument der Brüderlichkeit und Einheit von Miodrag Živković im Stadtzentrum. "Brüderlichkeit und Einheit" war ein beliebter Slogan der Kommunistischen Partei Jugoslawiens.

Während des österreichisch-türkischen Krieges im späten 17. Jahrhundert verpflichteten sich die Bürger von Pristina unter der Führung des katholischen albanischen Priesters Pjetër Bogdani zur Treue gegenüber der österreichischen Armee und stellten Truppen. Er stellte 6.000 albanische Soldaten für das österreichische Heer, das in Pristina eintraf. Unter der österreichischen Besatzung wurde die Fatih-Moschee (Mbretit-Moschee) kurzzeitig in eine Jesuitenkirche umgewandelt. Nach der Niederlage der Österreicher im Januar 1690 waren die Einwohner Pristinas der Gnade der osmanischen und tatarischen Truppen ausgeliefert, die sich an der lokalen Bevölkerung für ihre Zusammenarbeit mit den Österreichern rächten. Ein französischer Offizier, der nach Pristina reiste, bemerkte bald darauf, dass "Pristina aus der Ferne beeindruckend aussieht, aber aus der Nähe ist es eine Ansammlung von schlammigen Straßen und Häusern aus Erde".

Das Jahr 1874 markierte einen Wendepunkt. In diesem Jahr wurde die Eisenbahnlinie zwischen Saloniki und Mitrovica in Betrieb genommen und der Sitz des Dorfes Prizren wurde nach Pristina verlegt. Diese privilegierte Stellung als Hauptstadt des osmanischen Vilayets war nur von kurzer Dauer. Von Januar bis August 1912 wurde Pristina von albanischen Rebellen unter der Führung von Hasan Prishtina von der osmanischen Herrschaft befreit. Das Königreich Serbien lehnte jedoch den Plan für ein Großalbanien ab und zog eine Aufteilung des europäischen Territoriums des Osmanischen Reiches unter den vier Balkanverbündeten vor. Am 22. Oktober 1912 nahmen die serbischen Streitkräfte Pristina ein. Bulgarien, das mit seinem Anteil am ersten Balkankrieg unzufrieden war, besetzte jedoch 1915 den Kosovo und nahm Pristina unter bulgarische Besatzung.

Während der Massaker an den Albanern in den Balkankriegen kam es in Prishtina zu zahlreichen Gräueltaten; die serbische Armee rückte am 22. Oktober in Pristina ein. Albanische und türkische Haushalte wurden geplündert und zerstört, Frauen und Kinder wurden getötet. Ein dänischer Journalist aus Skopje berichtete, dass der serbische Feldzug in Pristina "den Charakter eines grausamen Massakers an der albanischen Bevölkerung angenommen hat". In den ersten Tagen der serbischen Besetzung wurden schätzungsweise 5.000 Menschen in Pristina ermordet. Die Ereignisse wurden als ein früher Versuch interpretiert, die demografische Struktur der Region zu verändern. Serbische Siedler wurden in die Stadt gebracht, und der serbische Premierminister Nikola Pašić kaufte 491 Hektar Land. Pristiner, die einen Plis trugen, wurden von der serbischen Armee ins Visier genommen; diejenigen, die den türkischen Fez trugen, waren sicher, und der Preis für einen Fez stieg steil an.

Ende Oktober 1918 übernahm die 11. französische Kolonialdivision Pristina und gab Pristina am 1. Dezember 1918 an das damalige "Erste Jugoslawien" zurück. Im September 1920 ermöglichte das Dekret über die Kolonisierung der neuen südlichen Ländereien" die Übernahme großer osmanischer Ländereien in Pristina und von Albanern beschlagnahmtem Land durch serbische Kolonisten. In der Zwischenkriegszeit kam es zum ersten Exodus der albanisch und türkisch sprechenden Bevölkerung. Von 1929 bis 1941 war Priština Teil der Vardar Banovina des Königreichs Jugoslawien.

Am 17. April 1941 kapitulierte Jugoslawien bedingungslos vor den Achsenmächten. Am 29. Juni rief Benito Mussolini ein Großalbanien aus, wobei der größte Teil des Kosovo unter italienischer Besatzung mit Albanien vereinigt wurde. Es folgten Massentötungen von Serben, insbesondere von Kolonisten, und ein Exodus von Zehntausenden von Serben. Nach der Kapitulation Italiens übernahm Nazi-Deutschland die Kontrolle über die Stadt. Im Mai 1944 wurden 281 Juden aus der Stadt von Einheiten der 21. Waffengebirgsdivision der SS Skanderbeg (1. Albaner) verhaftet, die sich hauptsächlich aus muslimischen Albanern zusammensetzte. Die Juden wurden später nach Deutschland deportiert, wo viele von ihnen ermordet wurden. Die wenigen überlebenden jüdischen Familien in Pristina wanderten schließlich 1949 nach Israel aus. Infolge des Zweiten Weltkriegs und der erzwungenen Migration sank die Bevölkerung Pristinas auf 9 631 Einwohner.

Kriegsdenkmal in Pristina.

Die kommunistische Entscheidung, Pristina 1947 zur Hauptstadt des Kosovo zu machen, leitete eine Periode der raschen Entwicklung und der völligen Zerstörung ein. Der Slogan der jugoslawischen Kommunisten lautete damals uništi stari graditi novi (das Alte zerstören, das Neue aufbauen). In einem fehlgeleiteten Versuch, die Stadt zu modernisieren, machten sich die Kommunisten daran, den osmanischen Basar und große Teile des historischen Zentrums zu zerstören, darunter Moscheen, katholische Kirchen und osmanische Häuser. Ein zweites Abkommen, das 1953 zwischen Jugoslawien und der Türkei unterzeichnet wurde, führte zum Exodus mehrerer hundert albanischer Familien aus Pristina. Sie ließen ihre Häuser, Grundstücke und Geschäfte zurück. Diese Politik änderte sich jedoch mit der neuen, 1974 ratifizierten Verfassung. Nur wenige der osmanischen Stadthäuser überlebten den Modernisierungsschub der Kommunisten, mit Ausnahme derer, die verstaatlicht wurden, wie das heutige Emin-Gjiku-Museum oder das Gebäude des Instituts für Denkmalschutz.

Als Hauptstadt und Regierungssitz schöpfte Pristina einen großen Teil der jugoslawischen Entwicklungsgelder ab, die in den Kosovo flossen. Infolgedessen veränderten sich die Bevölkerung und die Wirtschaft der Stadt rasch. 1966 gab es in Pristina nur wenige befestigte Straßen, die alten Stadthäuser verfügten über fließendes Wasser und die Cholera war immer noch ein Problem. Prizren war weiterhin die größte Stadt im Kosovo. Massive Investitionen in staatliche Einrichtungen wie die neu gegründete Universität von Pristina, der Bau neuer sozialistischer Hochhäuser und eines neuen Industriegebiets am Stadtrand von Pristina zogen eine große Zahl von Binnenmigranten an. Dies beendete die lange Zeit, in der die Universität als Außenstelle der Belgrader Universität geführt worden war, und gab der albanischsprachigen Bildung und Kultur im Kosovo einen wichtigen Impuls. Die Albaner durften auch die albanische Flagge verwenden.

Innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelte sich die Einwohnerzahl von Pristina von 69.514 im Jahr 1971 auf 109.208 im Jahr 1981. Dieses goldene Zeitalter des von außen finanzierten schnellen Wachstums wurde durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch Jugoslawiens und die Studentenrevolte von 1981 unterbrochen. Pristina schlitterte, wie der Rest des Kosovo, in eine sich vertiefende wirtschaftliche und soziale Krise. Das Jahr 1989 brachte die Aufhebung der Autonomie des Kosovo unter Milošević, den Aufstieg des serbischen Nationalismus und die Massenentlassung von ethnischen Albanern.

Im 19. Jahrhundert schwand langsam die Macht des Osmanischen Reiches auf dem Balkan und somit auch im Kosovo. Das Sultanat zerbrach schließlich an seinen vielen Völkern, die mit ihren nationalistischen Bewegungen Autonomie oder sogar Unabhängigkeit von den Osmanen forderten. Im Kosovo waren dies namentlich die Serben und Albaner. Wegen der Überschneidung ihrer Wohngebiete kam es zwischen diesen zwei Völkern zu blutigen Konflikten.

Erstmals bekundeten die Albaner bei einem Aufstand 1844 ihren Widerstand gegen das Osmanische Reich. Sie protestierten gegen die ihnen auferlegten, zu hohen Steuern und die Politik der Zentralisierung. Nach der Zerschlagung des Aufstandes wurden viele albanische Einwohner Prištinas inhaftiert oder nach Kleinasien verbannt.

Das Jahr 1874 markiert einen Wendepunkt für die Stadt. Im selben Jahr beginnt der Zugverkehr zwischen Thessaloniki und Mitrovica und der Sitz des Vilâyet Prizren wurde nach Priština verlegt. Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Priština zum osmanischen Vilâyet Kosovo, seit 1877 war es Sitz der Regionalverwaltung eines eigenen Sandschak. Meyers Konversations-Lexikon von 1888 bezeichnete die Stadt als „Hauptwaffenplatz der westlichen Balkanhalbinsel“, an der Eisenbahnstrecke Saloniki–Mitrovica. Es sei Sitz eines griechisch-orthodoxen Bischofs, habe 13 Moscheen, einen Basar, Bäder und rund 8000 Einwohner.

Pristina und die umliegende Region sind für die albanische Geschichte von großer Bedeutung. Sie waren eines der Zentren des albanischen Widerstands gegen das osmanische Sultanat und führten zur Herausbildung der literarischen Epoche der Rilindja (zu deutsch „Wiedergeburt/Renaissance“). Gesandte aus Pristina waren an der Gründung der Liga von Prizren mitbeteiligt, die den Widerstand und die Autonomiebestrebungen der Albaner zu koordinieren versuchte. Diese kontrollierte sogar für kurze Zeit die Verwaltung des Vilâyets Kosovo in Üsküp.

Kosovokrieg

Gräber der kosovo-albanischen Kriegsopfer südlich von Pristina.

Nach der Einschränkung der Autonomie des Kosovo durch den ehemaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević im Jahr 1989 führte die jugoslawische Regierung im gesamten Kosovo ein äußerst repressives Regime ein, bei dem die Albaner weitgehend aus der staatlichen Industrie und den staatlichen Einrichtungen verdrängt wurden. Die Rolle der LDK führte dazu, dass Pristina, als die Kosovo-Befreiungsarmee ab 1996 serbische und jugoslawische Streitkräfte angriff, bis zum Ausbruch des Kosovo-Krieges im März 1999 weitgehend ruhig blieb. Im Vergleich zu Städten wie Gjakova oder Peja, die von den serbischen Streitkräften stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, blieb Pristina von großflächigen Zerstörungen verschont. Wegen ihrer strategischen Bedeutung wurden jedoch während der NATO-Luftangriffe eine Reihe militärischer Ziele in Pristina getroffen, darunter das Postamt, das Polizeipräsidium und die Armeekaserne, die heutige Adem Jashari-Garnison an der Straße nach Kosovo Polje.

In Pristina kam es zu massiven Ausschreitungen. Serbische und jugoslawische Streitkräfte beschossen mehrere Bezirke und führten zusammen mit paramilitärischen Kräften groß angelegte Vertreibungen von ethnischen Albanern durch, die von umfangreichen Plünderungen und Zerstörungen albanischen Eigentums begleitet wurden. Viele der Vertriebenen wurden in Züge verfrachtet, die offenbar zum Hauptbahnhof von Pristina gebracht wurden, um sie an die Grenze zu Nordmazedonien zu deportieren, wo sie ins Exil gezwungen wurden.

Am oder um den 1. April 1999 begab sich die serbische Polizei zu den Häusern von Kosovo-Albanern in der Stadt Pristina und zwang die Bewohner innerhalb weniger Minuten zum Verlassen. Im Verlauf der Operation "Hufeisen" wurde eine Reihe von Menschen getötet. Viele der aus ihren Häusern Vertriebenen gingen direkt zum Bahnhof, während andere in nahe gelegenen Vierteln Schutz suchten. Hunderte von ethnischen Albanern, die von der serbischen Polizei an allen Kreuzungen angehalten wurden, versammelten sich am Bahnhof und wurden nach langem Warten in überfüllte Züge oder Busse verladen, in denen es weder Essen noch Wasser gab. Die Züge fuhren bis nach Elez Han, einem Dorf nahe der mazedonischen Grenze. Während der Zugfahrt wurden vielen Menschen ihre Ausweispapiere abgenommen.

Die albanische Mehrheitsbevölkerung floh in großer Zahl aus Pristina, um der serbischen Politik und den paramilitärischen Einheiten zu entkommen. Die ersten NATO-Truppen, die Anfang Juni 1999 in die Stadt eindrangen, waren norwegische Spezialeinheiten des FSK Forsvarets Spesialkommando und Soldaten des britischen Special Air Service 22 S.A.S. Zur diplomatischen Verlegenheit der NATO trafen jedoch zuerst russische Truppen auf dem Flughafen ein. Wohnungen wurden illegal besetzt, und das Roma-Viertel hinter dem Stadtpark wurde in Brand gesteckt. Mehrere strategische Ziele in Pristina wurden während des Krieges von der NATO angegriffen, aber ernsthafte materielle Schäden scheinen sich weitgehend auf einige wenige Stadtviertel beschränkt zu haben, die von jugoslawischen Sicherheitskräften beschossen wurden. Am Ende des Krieges wurden die Serben Opfer der Gewalt von kosovo-albanischen Extremisten. Bei zahlreichen Gelegenheiten wurden Serben von kosovo-albanischen Extremisten ermordet, nur weil sie in der Öffentlichkeit Serbisch sprachen oder als Serben identifiziert wurden. Die Gewalt erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 2004, als kosovo-albanische Extremisten von Wohnblock zu Wohnblock zogen und die Wohnungen der verbliebenen Serben angriffen und plünderten. Ein Großteil der 45.000 serbischen Einwohner der Stadt floh aus dem Kosovo, und heute leben nur noch einige Dutzend in der Stadt.

Die Stadt von der Kathedrale der Heiligen Mutter Teresa aus.

Als Hauptstadt und Sitz der UN-Verwaltung (UNMIK) hat Pristina stark von der hohen Konzentration internationaler Mitarbeiter mit verfügbarem Einkommen und internationaler Organisationen mit beträchtlichen Budgets profitiert. Die von Gebern, internationalen Organisationen und der albanischen Diaspora bereitgestellten Mittel für den Wiederaufbau haben einen beispiellosen, wenn auch kurzlebigen Wirtschaftsboom ausgelöst. Eine Fülle neuer Cafés, Restaurants und privater Unternehmen wurde eröffnet, um die neue (und internationale) Nachfrage zu befriedigen und eine neue Ära für Pristina zu beginnen.

21. Jahrhundert

Im Oktober 2013 wurde das neue Terminal des internationalen Flughafens Pristina in Betrieb genommen, das als Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach Flugreisen im Kosovo gebaut wurde. Im November desselben Jahres wurde die Autobahn R7 als Teil der Autobahn Albanien-Kosovo, die Pristina mit der albanischen Stadt Durrës an der albanischen Adriaküste verbindet, fertiggestellt. Eine weitere wichtige Entwicklung für die Stadt war die Fertigstellung der Autobahn R6 im Jahr 2019, die Pristina mit der mazedonischen Stadt Skopje verbindet.

Geographie

Ansicht von Pristina von Süden.

Pristina liegt in einer Schwemmlandebene in den Regionen Llap und Kosovo über den Gollak-Hügeln im zentralen und östlichen Kosovo. Zu den Gewässern in der Gemeinde Pristina gehören die Seen Badovc und Batllava sowie die Flüsse Llap, Prishtevka und Vellusha. Der Park von Germia liegt im Osten von Pristina und erstreckt sich im Norden der Dörfer Llukar und Kolovica bis in den Süden bei Badovac.

Pristina ist eines der Stadtgebiete mit der größten Wasserknappheit im Kosovo. Die Bevölkerung muss täglich mit Wassersperren zurechtkommen, da die Wasserversorgung von Pristina aufgrund der fehlenden Regen- und Schneefälle in einem beängstigenden Zustand ist. Die Wasserversorgung erfolgt aus den beiden Hauptreservoirs von Batlava und Badovc. Die Wasserversorgung aus diesen beiden Stauseen, die 92 % der Bevölkerung von Pristina versorgen, ist jedoch mit zahlreichen Problemen behaftet. Daher haben die Behörden ihre Bemühungen verstärkt, um die Situation zu verbessern und sicherzustellen, dass die Stadt nicht erneut von solchen Krisen heimgesucht wird.

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Blick auf das Stadtzentrum von Westen aus im Jahre 2005. Gut erkennbar sind in der linken Bildhälfte der Jugend-, Kultur- und Sportpalast (links) und der Rilindja Tower (rechts). Inzwischen hat sich das Stadtbild stark verändert.

Klima

Nach der Köppen-Klimaklassifikation fällt Pristina in den Randbereich der ozeanischen Klimazone (Cfb) mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 10,6 °C. Der wärmste Monat in Pristina ist der August mit einer Durchschnittstemperatur von 21,8 °C (71,2 °F), während der kälteste Monat der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von -0,6 °C (30,9 °F) ist. Pristina hat ein gemäßigtes Klima mit durchschnittlich 2909,69 Sonnenstunden pro Jahr. Der Juli ist mit durchschnittlich 11,5 Sonnenstunden pro Tag der sonnigste Monat des Jahres, während die durchschnittliche Sonnenscheindauer im Januar weniger als 4,5 Stunden pro Tag beträgt.

Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) 3.3
(37.9)
5.4
(41.7)
10.1
(50.2)
15.3
(59.5)
19.8
(67.6)
24.1
(75.4)
26.8
(80.2)
27.4
(81.3)
21.6
(70.9)
16.2
(61.2)
10.3
(50.5)
4.4
(39.9)
15.4
(59.7)
Tagesmittelwert °C (°F) −0.6
(30.9)
1.1
(34.0)
5.1
(41.2)
10.1
(50.2)
14.8
(58.6)
18.9
(66.0)
21.5
(70.7)
21.8
(71.2)
16.5
(61.7)
11.2
(52.2)
5.9
(42.6)
0.8
(33.4)
10.6
(51.1)
Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) −3.7
(25.3)
−2.5
(27.5)
0.6
(33.1)
4.9
(40.8)
9.7
(49.5)
13.8
(56.8)
16.1
(61.0)
16.3
(61.3)
11.8
(53.2)
7
(45)
2.5
(36.5)
−2
(28)
6.2
(43.2)
Durchschnittliche Niederschlagsmenge mm (Zoll) 47
(1.9)
45
(1.8)
62
(2.4)
73
(2.9)
80
(3.1)
67
(2.6)
54
(2.1)
40
(1.6)
49
(1.9)
48
(1.9)
50
(2.0)
60
(2.4)
675
(26.6)
Durchschnittliche Niederschlagstage 7 6 8 9 10 9 7 6 6 6 7 8 89
Mittlere tägliche Sonnenscheinstunden 4.7 5.3 7.1 9.1 10.1 11.2 11.5 11.0 8.6 6.7 5.7 4.5 8.0
Quelle:
Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Höchstwert °C (°F) 15.8
(60.4)
20.2
(68.4)
26.0
(78.8)
29.0
(84.2)
32.3
(90.1)
36.3
(97.3)
39.2
(102.6)
36.8
(98.2)
34.4
(93.9)
29.3
(84.7)
22.0
(71.6)
15.6
(60.1)
39.2
(102.6)
Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) 2.4
(36.3)
5.5
(41.9)
10.5
(50.9)
15.7
(60.3)
20.7
(69.3)
23.9
(75.0)
26.4
(79.5)
26.7
(80.1)
23.1
(73.6)
17.1
(62.8)
10.1
(50.2)
4.1
(39.4)
15.5
(59.9)
Tagesmittelwert °C (°F) −1.3
(29.7)
1.1
(34.0)
5.0
(41.0)
9.9
(49.8)
14.7
(58.5)
17.8
(64.0)
19.7
(67.5)
19.5
(67.1)
15.9
(60.6)
10.6
(51.1)
5.1
(41.2)
0.4
(32.7)
9.8
(49.6)
Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) −4.9
(23.2)
−2.8
(27.0)
0.2
(32.4)
4.2
(39.6)
8.5
(47.3)
11.4
(52.5)
12.5
(54.5)
12.3
(54.1)
9.4
(48.9)
5.0
(41.0)
0.9
(33.6)
−3.1
(26.4)
4.4
(39.9)
Rekordtiefstwert °C (°F) −27.2
(−17.0)
−24.5
(−12.1)
−14.2
(6.4)
−5.3
(22.5)
−1.8
(28.8)
0.5
(32.9)
3.9
(39.0)
4.4
(39.9)
−4.0
(24.8)
−8.0
(17.6)
−17.6
(0.3)
−20.6
(−5.1)
−27.2
(−17.0)
Durchschnittliche Niederschlagsmenge mm (Zoll) 38.9
(1.53)
36.1
(1.42)
38.8
(1.53)
48.8
(1.92)
68.2
(2.69)
60.3
(2.37)
51.6
(2.03)
44.0
(1.73)
42.1
(1.66)
45.4
(1.79)
68.2
(2.69)
55.5
(2.19)
597.9
(23.54)
Durchschnittliche Niederschlagstage (≥ 0,1 mm) 13.6 12.3 11.4 12.1 12.8 11.9 8.3 7.9 7.5 8.6 12.3 14.5 133.2
Durchschnittliche Schneetage 10.2 8.3 6.2 1.5 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.5 3.4 8.1 38.2
Durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit (%) 83 77 70 65 67 67 63 62 68 74 80 83 71
Mittlere monatliche Sonnenscheinstunden 70.8 96.0 143.0 184.0 227.9 246.3 299.3 289.6 225.8 173.5 96.9 70.2 2,123.3
Quelle: Hydrometeorologischer Dienst der Republik Serbien
Pristina
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
39
2
-5
 
36
6
-3
 
39
11
0
 
49
16
4
 
68
21
9
 
60
24
11
 
52
26
13
 
44
27
12
 
42
23
9
 
45
17
5
 
68
10
1
 
56
4
-3
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: World Meteorological Organisation Die klimatologischen Daten basieren auf den monatlichen Durchschnittswerten von 1961 bis 1990
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Pristina
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,4 5,5 10,5 15,7 20,7 23,9 26,4 26,7 23,1 17,1 10,2 4,2 Ø 15,6
Min. Temperatur (°C) −4,9 −2,8 0,2 4,2 8,5 11,4 12,5 12,3 9,4 5,0 0,9 −3,1 Ø 4,5
Niederschlag (mm) 38,9 36,1 38,8 48,8 68,2 60,3 51,6 44,0 42,1 45,4 68,2 55,5 Σ 597,9
Regentage (d) 13,6 12,3 11,4 12,1 12,8 11,9 8,3 7,9 7,5 8,6 12,3 14,5 Σ 133,2
Quelle: World Meteorological Organisation Die klimatologischen Daten basieren auf den monatlichen Durchschnittswerten von 1961 bis 1990

Politik

Blick auf das Regierungsgebäude des Kosovo und das Skanderbeg-Denkmal auf dem Skanderbeg-Platz.

Pristina ist die Hauptstadt des Kosovo und spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des politischen und wirtschaftlichen Lebens des Landes. In Pristina befindet sich das Parlament des Kosovo mit Sitz am Mutter-Teresa-Platz sowie die offizielle Residenz und der Arbeitsplatz des Präsidenten und des Premierministers des Kosovo. In Pristina befinden sich auch das Verfassungsgericht, der Oberste Gerichtshof und das Berufungsgericht des Kosovo sowie das Grundgericht von Pristina.

Der Bürgermeister von Pristina und die Mitglieder des Gemeinderats von Pristina sind für die Verwaltung der Gemeinde Pristina verantwortlich. Die Gemeinde gehört zum Distrikt Pristina und besteht aus 43 benachbarten Siedlungen mit Pristina als Sitz. Der Bürgermeister von Pristina wird von der Bevölkerung gewählt und ist der oberste Exekutivbeamte der Gemeinde Pristina. Der Gemeinderat von Pristina ist der gesetzgebende Arm der Gemeinde und ist ebenfalls eine demokratisch gewählte Institution, die seit den letzten Kommunalwahlen 51 Ratsmitglieder umfasst.

Das Stadtwappen geht auf ein archäologisches Artefakt zurück – die „Gottheit auf dem Thron“.

Nach den Kommunalwahlen 2013 hat Lëvizja Vetëvendosje! der LDK nach 14 Jahren die Position der lokalregierungsbildenden Partei entzogen.

Internationale Beziehungen

Pristina ist Gründungsmitglied der Union der albanischen Gemeinden in der Region. Sie unterhält Partnerschaften mit Ankara, Bursa, Des Moines und Namur und hat ein Partnerschaftsabkommen mit Zagreb.

Legislative

Das Parlament der Großgemeinde besteht aus 51 Mitgliedern und setzt sich seit den Wahlen 2013 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 18 LDK (Lidhja Demokratike e Kosovës)
  • 10 LVV (Lëvizja Vetëvendosje!)
  • 8 PDK (Partia Demokratike e Kosovës)
  • 4 AKR (Aleanca Kosova e Re)
  • 3 AAK (Aleanca për Ardhmërinë e Kosovës)
  • 2 PDSh (Partia Demokratike e Shqipërisë)
  • 2 LB (Lëvizja për Bashkim)
  • 1 KDTP (Kosova Demokratik Türk Partisi)
  • 1 PF (Partia e Fortë)
  • 1 SL (Srpska Lista)
  • 1 Unabhängig

Exekutive

Seit 2002 war Isa Mustafa (LDK) Bürgermeister der Stadt. Er wurde 2007 und 2009 wiedergewählt. Bei den Kommunalwahlen 2013 wurde Shpend Ahmeti (LVV) zum Bürgermeister gewählt.

Wirtschaft

Pristina ist Sitz der größten Unternehmen des Kosovo.

Pristina ist das Herzstück der kosovarischen Wirtschaft und von entscheidender Bedeutung für die Stabilität des Landes. Der tertiäre Sektor ist für die Wirtschaft der Stadt am wichtigsten und beschäftigt mehr als 75 % der Arbeitskräfte von Pristina. 20 % der Erwerbstätigen entfallen auf den sekundären Sektor, gefolgt vom primären Sektor mit nur 5 %.

Pristina ist das wichtigste Touristenziel im Kosovo und das wichtigste Flugtor zum Land. Es ist bekannt als Universitätszentrum für Studenten aus den Nachbarländern Albanien, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien. Im Jahr 2012 zog der Tourismus in Pristina rund 100.000 ausländische Besucher an, was einem Anteil von 74,2 % entspricht. Die meisten ausländischen Touristen kommen aus Albanien, der Türkei, Deutschland, den Vereinigten Staaten, Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien, wobei die Zahl der Besucher aus anderen Ländern jedes Jahr steigt.

Die Stadt verfügt über zahlreiche Luxushotels, moderne Restaurants, Bars, Pubs und sehr große Nachtclubs. Kaffeebars sind ein repräsentatives Symbol von Pristina und fast überall zu finden. Die größten Hotels der Stadt sind das Swiss Diamond und das Grand Hotel Prishtina, die im Herzen der Stadt liegen. Weitere große Hotels in Pristina sind das Emerald Hotel, das Sirius Hotel und das Hotel Garden.

Zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Stadt gehören der Batlava-See und die Marmorhöhle, die ebenfalls zu den meistbesuchten Orten des Landes gehören. Pristina spielte während des Zweiten Weltkriegs eine sehr wichtige Rolle als Zufluchtsort für Juden, deren Friedhöfe heute besichtigt werden können.

Innenstadt im Abendverkehr
Der zentrale Skanderbeg-Platz im Stadtzentrum

Gewerbe und Industrie

Obwohl dieser Wirtschaftszweig in der Stadt – wie auch im ganzen Land – seit dem Zerfall Jugoslawiens zum großen Teil brach liegt, haben sich einige größere Unternehmen etablieren können, die unter anderem Nahrungsmittel, pharmazeutische Produkte, Schmuck und Textilien herstellen.

Das größte Gewerbe- und Industriegebiet befindet sich an der Straße nach Fushë Kosova, die die Hauptstadt auch mit dem Bahnhof der Trainkos in diesem Ort verbindet.

Dienstleistungen und Handel

Der Großteil der Bevölkerung arbeitet heute in diesen beiden Sektoren, die vor allem seit dem Ende des Kosovokrieges (1999) hohe Gewinne verzeichnen konnten. Pristina ist heute Sitz zahlreicher national operierender Firmen, wie die nationale Post, die Telekommunikationsunternehmen PTK, IPKO und TK, das Mobilfunkunternehmen Vala und die Banken Banka per Biznes, NLB Prishtina, ProCredit Bank Kosovo, Raiffeisenbank Kosova. Auch die Energie- und Wasserversorgungsunternehmen (Korporata Energjetike e Kosovës KEK und Ujësjellësi Rajonal i Kosovës URK) haben ihren Sitz in der Hauptstadt.

Im Südwesten der Stadt entsteht seit einigen Jahren ein neues Geschäfts- und Handelszentrum mit dem Namen Lakrishta bzw. Prishtina e Re. Unter anderem wird seit 2008 am ENK City Center gebaut, das eine Höhe von 165 Metern aufweist und in das etwa 400 Millionen Euro investiert wurden. Auch das neue Kongresszentrum entsteht dort.

Weitere Sektoren

Auch in der Landwirtschaft und im Bauwesen sind viele Einwohner der Stadt beschäftigt. Eher wenig prosperierend ist der Sektor des Tourismus, der nicht sehr entwickelt ist.

Infrastruktur

Verkehr

Das Terminal des internationalen Flughafens Adem Jashari.

Pristina ist das wirtschaftliche und finanzielle Zentrum des Kosovo, was zum Teil auf die hohe Bevölkerungszahl, die moderne Infrastruktur und die geografische Lage im Zentrum des Landes zurückzuführen ist. Nach der Unabhängigkeit des Kosovo hat die Stadt erhebliche Verbesserungen und Entwicklungen erfahren, die die Wirtschaft, die Infrastruktur und vor allem den Luft-, Schienen- und Straßenverkehr erheblich modernisiert und erweitert haben.

Pristina ist der wichtigste und am stärksten frequentierte Straßenknotenpunkt des Kosovo, da alle wichtigen Schnellstraßen und Autobahnen durch die Stadt führen. Die meisten Autobahnen des Kosovo sind größtenteils fertiggestellt und teilweise im Bau oder in der Planung. Unmittelbar nach ihrer Fertigstellung wird Pristina über die Autobahn R6 einen direkten Zugang zu Skopje haben. Die Autobahn R7 verbindet Durrës in erheblichem Maße mit Prishtina und wird in naher Zukunft einen direkten Anschluss an den gesamteuropäischen Korridor X haben.

Der internationale Flughafen von Pristina ist das wichtigste Tor zum Land und befördert fast 2 Millionen Passagiere pro Jahr mit Verbindungen zu vielen Zielen in verschiedenen Ländern und Städten Europas, wobei die häufigsten Verbindungen nach Österreich, Deutschland, in die Schweiz sowie nach Slowenien, in die Türkei und ins Vereinigte Königreich bestehen.

Pristina ist der Verkehrsknotenpunkt für den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr im Kosovo. Die Busse, Züge und Flugzeuge der Stadt sorgen für ein hohes Maß an Verbindungen zwischen vielen verschiedenen Bezirken Pristinas und darüber hinaus. Analysen der Verkehrspolizei haben ergeben, dass von den 240.000 im Kosovo zugelassenen Fahrzeugen rund 100.000 (41 %) aus der Region Pristina stammen. Der Bahnhof von Pristina befindet sich in der Nähe des Stadtzentrums.

Pristina hat eigentlich zwei Bahnhöfe. Der Bahnhof Pristina liegt westlich des Zentrums, während der Bahnhof Fushë Kosovë der Eisenbahnknotenpunkt des Kosovo ist. Pristina wird von einem Zug bedient, der täglich über Pristina nach Skopje fährt. Der Bahnhof befindet sich im Industriegebiet von Pristina.

Das neue Empfangsterminal des Flughafens von Pristina

Etwa 22 Kilometer südwestlich von Pristina liegt der internationale Flughafen Pristina, der 2009 rund 1,2 Millionen Passagiere abfertigte und 5709 Flugbewegungen verzeichnete.

Abendverkehr an der M-9 in Richtung Fushë Kosova, die Schnellstraße führt nach Peja.

Busverkehr

Pristina erhielt für den öffentlichen Verkehr der Hauptstadt neue Busse. Der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco erhielt den Zuschlag für den Bau von 51 Bussen für den öffentlichen Stadtverkehr der kosovarischen Hauptstadt Pristina. Das entsprechende Abkommen wurde im September 2016 unterzeichnet. 30 Busse sollen bis Ende Dezember ausgeliefert werden. Die restlichen 21 sollen bis Ende Januar 2017 ankommen.

Busnetz der Hauptstadt Pristina
Buslinie Start Ende
1 Fakulteti Teknik Fushë Kosovë
2 Fakulteti Teknik Kastriot
3 Ambulanca (Bregu i Diellit 1) Vëllezërit Fazliu
3A Princi i Arbërit Kroi i Matit
3B Spitali (Qendra Klinike Universite e Kosovës) Bardhosh
4 Iliria (Bregu i Diellit 2) Gërmia
5 Ambulanca (Bregu i Diellit 1) Sofali
6 Fidanishtja (Arberia) Holger Petersen
6A Varrezat Tregu me Shumicë (Zona industriale)
7 Kolovica e Vjetër 7 Marsi
7A Vreshtat Rrethi
7B Makofc ETC
8 Llagja Spahiaj Butofc Spitali (Qendra Klinike Universite e Kosovës)
9 Xhamia e Matit Gërmia
10 Qafa Hajvali

Eisenbahn

Lokomotive KŽ 2 061 501 des kroatischen Herstellers Gredelj für die Eisenbahngesellschaft des Kosovo Trainkos (InnoTrans 2010)

In Fushë Kosova bei Pristina befindet sich der Knotenpunkt des Netzes der kosovarischen Eisenbahngesellschaft Trainkos. Pristina selbst befindet sich an der im Güter- und Personenverkehr betriebenen Eisenbahnverbindung nach Fushë Kosova. Der nach Niš weiterführende Abschnitt wird zurzeit nicht betrieben. Durch eine Investition der Regierung, der Europäischen Kommission, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und der Europäischen Investitionsbank in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro wird seit 2017 das kosovarische Schienennetz modernisiert, wovon auch die Teilstrecken in und um Pristina umfasst ist.

Bildung

Die Nationalbibliothek des Kosovo

Pristina ist das Bildungszentrum des Landes und beherbergt zahlreiche öffentliche und private Grund- und Sekundarschulen, Hochschulen, Akademien und Universitäten, die sich auf verschiedene Stadtteile verteilen. Die Universität von Pristina ist die größte und älteste Universität der Stadt und wurde im 20. Jahrhundert gegründet.

Finanzwesen, Kunst, Journalismus, Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Veterinärmedizin und Ingenieurwesen gehören zu den beliebtesten Studiengängen, die Ausländer in der Stadt absolvieren. Dies bringt viele junge Studenten aus anderen Städten und Ländern nach Pristina. Die Stadt ist bekannt für ihre zahlreichen Bildungseinrichtungen wie die Universität von Pristina, die Philosophische Fakultät der Universität Pristina und die Akademie der Wissenschaften und Künste des Kosovo.

Zu den ersten Schulen in der Stadt gehörten diejenigen, die während der osmanischen Zeit eröffnet wurden. Albaner durften diese Schulen besuchen, von denen die meisten religiös und nur wenige säkular waren.

Die Stadt verfügt über zahlreiche Bibliotheken, von denen viele umfangreiche Sammlungen historischer und kultureller Dokumente enthalten. Die bedeutendste Bibliothek im Hinblick auf die Sammlung historischer Dokumente ist die Nationalbibliothek des Kosovo.

Vorstufe

Die Vorschulorganisation Gëzimi Ynë betreut in neun Stätten 535 Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren (Stand 2005). Dazu kommen noch einmal über tausend Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Kinderkrippen und Kindergärten beherbergen insgesamt 1522 Kinder und haben 192 Mitarbeiter (Stand 2014). Darüber hinaus gibt es in diesem Bereich 29 weitere durch das Bildungsministerium des Landes lizenzierte Kindertagesstätten in der Gemeinde, die von privaten Trägern betrieben werden.

Primarstufe

In der Großgemeinde Pristina gibt es 37 Grundschulen, 14 in der Stadt selbst, sechs davon liegen im Siedlungsgebiet der serbischen Minderheit außerhalb der Stadt. In der Stadt gibt es außerdem zwei Schulen, an denen Angehörige der türkischen bzw. bosnischen Minderheit Unterricht in der Muttersprache bekommen. Die Zahl der Grundschüler liegt bei 29.270. Es gibt eine Sonderschule für höhere Anforderungen mit dem Namen Naim Frashëri für 58 Schüler. Zudem gibt es eine Grund- und Mittelschule für Musik und Ballett mit rund 600 Schülern. Seit der Übernahme der Gemeindeverwaltung durch die Vetëvendosje! 2013 wurden in der Primarstufe erneut systematische ärztliche Untersuchungen eingeführt. Die Schüler werden dabei durch fünfzehn Ärzteteams in den Schulen aufgesucht und untersucht. Durch die ärztlichen Kontrollen soll das Wachstum und die Entwicklung der Schüler beobachtet, sowie die Identifizierung von Verformungen, Anomalien und speziellen Erkrankungen vorgenommen werden.

Trotz des Baus neuer Schulobjekte in der Stadt, hat die Gemeinde nach wie vor mit der Überlastung des Schulsystems zu kämpfen, die durch die Landflucht nach Ende des Kosovokrieges 1999 ausgelöst wurden. Dabei treten insbesondere Probleme der überfüllten Klassen und der mangelnden Lehrkräfte auf, die sich auf die Lehrqualität auswirken. Die Gemeinde versucht dem entgegenzutreten, in dem sie durch den Bau weiterer Schulobjekte versucht die Anzahl der Schüler pro Klasse auf 35 zu begrenzen. Die Direktion für Bildung der Gemeinde Pristina zählt 3200 Mitarbeiter. Die Wahl der Schuldirektoren erfolgt nicht mehr unmittelbar durch die Gemeinde, sondern wird durch die Bewohner der einzelnen Stadtviertel in der die Schule liegt gewählt, nachdem sich der Kandidat einer Eignungsprüfung der Gemeinde unterworfen hat.

Sekundarstufe

Von den vierzehn Oberschulen sind drei allgemeinbildende Gymnasien. Die übrigen sind wie folgt fachspezifisch ausgerichtet: drei für Technik und jeweils eine für Philologie, Medizin, Jura, Handel, Landwirtschaft und Musik. Dazu kommt die US-amerikanisch-Türkische Privatschule Mehmet Akif und das islamische Gymnasium Medresa Alaudin.

Medien

Zu den Medien in Pristina gehören einige der wichtigsten Zeitungen, die größten Verlagshäuser und die produktivsten Fernsehstudios des Kosovo. Pristina ist das größte Kommunikationszentrum der Medien im Kosovo. Fast alle großen Medienorganisationen im Kosovo haben ihren Sitz in Pristina. Die Fernsehindustrie hat sich in Pristina entwickelt und ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Wirtschaft der Stadt. Die vier großen Fernsehsender RTK, RTV21, KTV und KLAN KOSOVA haben alle ihren Hauptsitz in Pristina. Radio Television of Kosovo (RTK) ist die einzige öffentliche Rundfunkanstalt in Pristina und im gesamten Kosovo, die weiterhin direkt vom Staat finanziert wird. Alle Tageszeitungen in Pristina haben eine Leserschaft im gesamten Kosovo.

Ein wichtiges Ereignis, das sich auf die Entwicklung der Medien ausgewirkt hat, ist die Tatsache, dass an der Universität von Pristina seit 2005 die Fakultät für Journalismus innerhalb der Philologischen Fakultät eingerichtet wurde, an der eine große Zahl junger Menschen eingeschrieben ist. 

Pristina ist das Medienzentrum des Kosovo. Hier hat die einzige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt – Radio Televizioni i Kosovës (kurz RTK) – ihren Sitz, der einen TV-Sender und zwei Rundfunkstationen (Radio Kosova und Radio Blue Sky) betreibt. Dazu kommen weitere private TV-Sender wie RTV 21 (Radio Televizioni 21), KTV (Kohavision), 21 Popullore, 21 Plus (Musiksender), Klan Kosova und weitere. Die Redaktionen der landesweiten albanischen Tageszeitungen wie Koha Ditore, Bota Sot, Epoka e Re, Gazeta Express und andere haben auch ihren Sitz in Pristina.

Wasser, Abwasser, Elektrizität, Kommunikation

Das starke Anwachsen der Stadt nach dem Krieg belastet die Infrastruktur beispielsweise im Bereich Straßen und Kanalisation. Seit dem Einmarsch der KFOR-Truppen sind 75 % der bis dahin bestehenden Stadtstruktur – oft im Rahmen illegaler Bautätigkeit – umgebaut worden. Es gibt ernste Probleme bei der Versorgung mit Wasser und Elektrizität. Das Telefonfestnetz in der Stadt wurde modernisiert und arbeitet genauso zuverlässig wie das Mobilfunknetz. Die Internetanbindung ist für den größten Teil der Stadt gesichert.

Demographie

Bevölkerungsgeschichte der Gemeinde Pristina
Jahr 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2011 2021
Bevölkerung.44,08951,45769,810105,273148,656199,654198,897218,782
±% p.a.—    +3.14%+3.89%+4.19%+3.51%+2.99%−0.02%+0.96%
Quelle:

Laut einer Schätzung der Kosovo Agency of Statistics (KAS) aus der Volkszählung 2011 lebten 198.897 Menschen in der Gemeinde Pristina, die damit die bevölkerungsreichste Stadt und Gemeinde des Kosovo ist. Die städtische Bevölkerung der Gemeinde Pristina belief sich auf etwa 160.000, die ländliche Bevölkerung auf etwa 37.000. Mit einer Bevölkerungsdichte von 380,3 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Pristina die am dritthäufigsten besiedelte Gemeinde des Kosovo.

Was die ethnische Zugehörigkeit betrifft, so waren in der Gemeinde Pristina 97,77 % Albaner, 1,08 % Türken, 0,28 % Aschkali, 0,22 % Serben, 0,2 % Bosniaken, 0,1 % Gorani und 0,03 % Romani. Nach Sprachen aufgeschlüsselt, sprachen 98,09% Albanisch als erste Sprache. Andere gesprochene Sprachen in der Gemeinde Pristina waren Türkisch (1,04%), Serbisch (0,25%) und Romani (0,03%). Der Religion nach waren 193.474 (97,27%) Muslime, 1.170 (0,59%) römisch-katholisch, 480 (0,24%) orthodox, 344 (0,17%) anderer Religionen und 660 (0,33%) nicht religiös.

Das Kosovo ist ein säkularer Staat ohne Staatsreligion. Die Glaubens-, Gewissens- und Religionsfreiheit ist in der Verfassung des Kosovo ausdrücklich garantiert. Islam und Christentum sind die am weitesten verbreiteten Religionen in der Bevölkerung von Pristina. Die verbleibenden 1,9 % der Bevölkerung gaben an, keiner oder einer anderen Religion anzugehören, oder machten keine entsprechenden Angaben. In Pristina gibt es Gotteshäuser für eine Vielzahl von Glaubensrichtungen. Die Kathedrale von Pristina ist vielleicht die größte Kathedrale im Kosovo und wurde zu Ehren der albanischen römisch-katholischen Nonne und Missionarin Mutter Teresa benannt. Einige der Moscheen von Pristina, unter anderem die Kaiserliche Moschee und die Çarshi-Moschee, sind Jahrhunderte alt und wurden im Mittelalter von den Osmanen erbaut.

Große Moschee
Kathedrale der Heiligen Mutter Teresa
Bazar-Moschee
Kirche Christus der Erlöser

Pristina ist die bevölkerungsreichste Stadt des Landes und hat gemäß 2011 durchgeführter Volkszählung 145.149 Einwohner im Stadtgebiet. Hiervon bezeichneten sich 141.307 (97,35 %) als Albaner, 2052 (1,41 %) als Türken, 597 (0,41 %) als Roma, Aschkali bzw. Balkan-Ägypter, 366 (0,25 %) als Bosniaken, 204 (0,14 %) als Goranen und 92 (0,06 %) als Serben. 281 Personen gehörten anderen Ethnien an, 73 gaben keine Antwort zur Ethnie und von 177 sind diesbezüglich keine Daten vorhanden.

Die Religion mit den meisten Anhängern ist der Islam. 140.786 Personen (96,99 %) zählten sich 2011 als Muslime. Die größte religiöse Minderheit bilden die Katholiken mit 985 Personen (0,68 %).

Vom Bevölkerungsteil, der über 15-jährig ist, sind 51,25 % erwerbstätig. Davon sind 27,67 % arbeitslos.

Kultur

Das Kosovo-Museum ist die erste Institution für kulturelles Erbe im Kosovo, die mit dem Ziel gegründet wurde, das bewegliche Erbe des Landes zu erhalten, zu restaurieren und zu präsentieren.

Als Hauptstadt der Republik Kosovo ist sie das Zentrum der kulturellen und künstlerischen Entwicklung aller im Kosovo lebenden Albaner. Pristina beherbergt die größten Kultureinrichtungen des Landes, wie das Nationaltheater des Kosovo, das Nationale Museum für Archäologie, Ethnografie und Naturwissenschaften, die Nationale Kunstgalerie und das Ethnologische Museum. Die Nationalbibliothek des Kosovo verfügt über mehr als 1,8 Millionen Bücher, Zeitschriften, Karten, Atlanten, Mikrofilme und andere Bibliotheksmaterialien.

In Pristina gibt es zahlreiche ausländische Kultureinrichtungen, darunter das Albanische Albanologische Institut, die französische Alliance Française, der British Council sowie das deutsche Goethe-Institut und die Friedrich-Ebert-Stiftung. Auch das Informationsbüro des Europarates wurde in Pristina eingerichtet.

Die Göttin auf dem Thron ist eines der wertvollsten archäologischen Artefakte des Landes und wurde zum Symbol von Pristina erklärt.
Der Uhrenturm diente als Informationsmittel für die Stadt, um den Menschen mitzuteilen, wann sie beten sollten und wann die Händler ihre Geschäfte schlossen. (links) Das Völkerkundemuseum. (rechts)

Von den 426 geschützten historischen Denkmälern im Kosovo befinden sich 21 in Pristina. Ein großer Teil dieser Denkmäler stammt aus der byzantinischen und osmanischen Zeit.

Ab 1945 begannen die jugoslawischen Behörden mit dem Bau eines modernen Pristina nach dem Motto "Zerstöre das Alte, baue das Neue". Diese Modernisierung führte zu erheblichen Veränderungen in der Struktur der Gebäude, ihrer Funktion und ihrer Umgebung.

Dennoch sind zahlreiche Denkmäler erhalten geblieben, darunter vier Moscheen, eine restaurierte orthodoxe Kirche, ein osmanisches Bad, ein öffentlicher Brunnen, ein Uhrenturm, mehrere traditionelle Häuser sowie europäisch geprägte Bauwerke wie das Kosovo-Museum. Diese symbolisieren den historischen und kulturellen Charakter von Pristina, der sich im Laufe der Jahrhunderte im Geiste der erobernden Reiche (römisch, byzantinisch, osmanisch und österreichisch-ungarisch) entwickelt hat.

Die Bibliothek Hivzi Sylejmani wurde vor 70 Jahren gegründet und ist eine der größten Bibliotheken, was die Anzahl der Bücher in ihrem Bestand angeht, der fast 100.000 beträgt. Alle diese Bücher stehen den registrierten Lesern der Bibliothek zur Verfügung.

Die Mbretëresha e Dardanisë (Königin von Dardanien) oder Hyjnesha ne Fron (Die Göttin auf dem Thron) ist ein Artefakt, das 1955 bei Ausgrabungen in der Gegend von Ulpiana, einem Vorort von Pristina, gefunden wurde. Es stammt aus dem Jahr 3500 v. Chr. aus der Jungsteinzeit und ist aus Ton gefertigt. In Pristina gibt es auch das "Hamami i Qytetit" (Stadtbad) und das Haus von Emin Gjika, das in ein ethnografisches Museum umgewandelt wurde. In Pristina gibt es auch ein Stadtarchiv, das in den 1950er Jahren gegründet wurde und alle Unterlagen der Stadt, der Gemeinde und der Region aufbewahrt.

Musik

Die bekannte Sängerin Rita Ora wurde in Pristina als Kind albanischer Eltern geboren.

Die albanische Musik gilt als sehr reich an Genres und deren Entwicklung. Bevor wir jedoch auf die Entwicklung der Genres zu sprechen kommen, muss zweifelsohne die reiche Folklore des Kosovo erwähnt werden, von der ein Großteil leider nicht digitalisiert und in Archiven gespeichert wurde. Die Bedeutung der Folklore spiegelt sich in zwei wesentlichen Punkten wider: Sie gilt als ein Schatz" des kulturellen Erbes unseres Landes und trägt dazu bei, die damalige albanische Geschichte zu erhellen, was besonders wichtig ist, wenn man die Umstände in unserem Gebiet in dieser Zeit betrachtet. Die Folklore diente auch als Inspiration und Einfluss in vielen Bereichen, einschließlich der Musikkomposition für die nachfolgenden Generationen. Einer der bemerkenswertesten und allerersten Komponisten, Rexho Mulliqi, in dessen Werk die Inspiration und der Einfluss der Folklore sehr präsent ist.

Wenn man das musikalische Schaffen und seine Anfänge im Kosovo und die Beziehung zwischen ihm und dem musikalischen Schaffen in Albanien beleuchtet, so zeigt sich, dass sie trotz ihrer unterschiedlichen Entwicklung einige Merkmale auf ganz natürliche Weise teilen. Diese Tatsache zeigt, dass sie zu einem "Kulturbaum" gehören.

Einige der wenigen internationalen Musikkünstler albanischer Herkunft sind in der Stadt geboren und aufgewachsen, darunter Rita Ora, Dua Lipa und Era Istrefi.

Theater

In Pristina gibt es nur drei aktive Theater: das Nationaltheater, das Oda-Theater und das Dodona-Theater im Zentrum von Pristina. Sie bieten jede Woche Aufführungen an. Das Nationaltheater befindet sich im Zentrum der Stadt in der Nähe des Regierungsgebäudes und wurde 1946 gegründet. Das ODA-Theater befindet sich im Gebäude des Jugendzentrums und das Dodona-Theater liegt im Stadtteil Vellusha, in der Nähe des Ibrahim-Rugova-Platzes.

Das Nationaltheater des Kosovo ist die ranghöchste Theaterinstitution des Landes mit der größten Anzahl von Produktionen. Das Theater ist das einzige öffentliche Theater im Kosovo und wird daher vom Ministerium für Kultur, Jugend und Sport finanziert. Das Theater hat mehr als 400 Premieren produziert, die von mehr als 3 Millionen Zuschauern gesehen wurden.

Festspiele

Peter Donohoe spielt Klavier in Pristina im Jahr 2013.

Festivals und Veranstaltungen gehören zu den Dingen, die die Menschen in Pristina richtig genießen, ohne sich zu beeilen. Obwohl Pristina ein recht kleines Territorium hat, gibt es eine Vielzahl von Festivals und Veranstaltungen. Die Vielfalt der Festivals macht es möglich, dass sich in einer so kleinen Stadt Menschen mit unterschiedlichen Geschmäckern wiederfinden.

Das Internationale Filmfestival von Prishtina zeigt herausragende internationale Filmproduktionen aus der Balkanregion und darüber hinaus und lenkt die Aufmerksamkeit auf die kosovarische Filmindustrie. Es wurde nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo 2008 ins Leben gerufen. Nach seiner Unabhängigkeit im Jahr 2008 suchte das Kosovo nach Möglichkeiten, sein kulturelles und künstlerisches Image zu fördern.

Eines der wichtigsten Festivals ist das Chopin Piano Fest Pristina, das 2010 anlässlich des 200. Geburtstags von Frédéric Chopin von der Kosovo Chopin Association zum ersten Mal veranstaltet wurde. Das Festival entwickelt sich zu einem traditionellen Klavierfestival, das jedes Jahr im Frühjahr stattfindet. Es wird als nationaler Schatz betrachtet. In den fünf Jahren seines Bestehens hat es Interpretationen sowohl von weltberühmten Pianisten wie Peter Donohoe und Janina Fialkowska als auch von kosovo-albanischen Musikern mit internationalem Renommee wie Ardita Statovci und Alberta Troni sowie von lokalen Talenten geboten. Das Festival ist bestrebt, die Kunst der Interpretation, den Wert der Musik und die technischen Aspekte, die sie begleiten, zu fördern. Das Festival hat als Inspiration für die Gründung anderer Musikfestivals wie Remusica und Kamerfest gedient.

Das DAM Festival Pristina ist eine der wichtigsten kulturellen Veranstaltungen in der Hauptstadt. Es handelt sich um ein jährlich stattfindendes Musikfestival, das junge und talentierte nationale und internationale Musiker aus der ganzen Welt zusammenführt. Das Festival will die kosovarische Kulturszene durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne bereichern. Gegründet wurde das Festival vom damaligen Kunststudenten, heute bekannten Fernsehproduzenten, Musiker, Journalisten und Manager des Philharmonischen Orchesters des Kosovo, Dardan Selimaj.

Pristina war aufgrund seiner Lage an den Balkan-Handelsrouten schon immer ein Zentrum des Handels. Messen gab es schon im Mittelalter, als die Stadt für ihre jährlichen Handelsmessen und ihre Ziegenfell- und Ziegenhaarartikel berühmt war. Trotzdem ist Pristina, oder der Kosovo im Allgemeinen, nicht für das Auftreten von Messen bekannt. Mit der Entwicklung der Kultur und vor allem nach dem letzten Krieg im Jahr 1999 hat Pristina einen Fortschritt bei der Durchführung dieser Art von Veranstaltungen gemacht. Jedes Jahr finden in der Hauptstadt verschiedene Arten von Messen statt. Das Wesen dieser Messen ist in der Regel zeitlich begrenzt; einige dauern nur einen Nachmittag, während andere 3 Tage, eine Woche oder sogar länger dauern können. Sie haben im Laufe der Jahre an Größe und Bedeutung zugenommen. Diese Messen werden jährlich veranstaltet und sind für Fachbesucher und die Öffentlichkeit zugänglich. Die Zahl der Aussteller und Besucher ist in der Regel sehr hoch.

Sport

Streetballer im Germia-Park

Pristina ist das Zentrum des Sports im Kosovo, wo Aktivitäten auf Amateur- und Profiebene, in Sportorganisationen und Vereinen organisiert werden, die vom Olympischen Komitee des Kosovo und dem Ministerium für Kultur, Jugend und Sport geregelt werden. Der Sport ist in Einheiten organisiert, die Stadtligen genannt werden. In Pristina gibt es sieben Stadtligen. Die Fußball-Stadtliga besteht aus 18 Vereinen, die Basketball-Stadtliga aus 5 Vereinen, die Handball-Stadtliga aus 2 Vereinen, die Tischtennis- und Schach-Stadtliga aus je 6 Vereinen, die Karate-Stadtliga aus 15 Vereinen und die Tennis-Stadtliga aus 2 Vereinen.

Fußball ist die beliebteste Sportart in der Stadt. Er wird vom FC Prishtina vertreten, der seine Heimspiele im Fadil-Vokrri-Stadion austrägt. Basketball ist ebenfalls eine der beliebtesten Sportarten in Pristina und wird vom KB Prishtina vertreten. Er ist der erfolgreichste Basketballverein im Kosovo und spielt in der Balkanliga. In der Superleague spielt mit RTV 21 ein weiteres Team aus Pristina mit.

Streetball ist ein traditionelles Sport- und Kulturevent, das seit 2000 im Germia-Park stattfindet. Neben den Erfolgen im Hallenbasketball wurde das Team von Che Bar im Jahr 2013 zum Meister der nationalen Meisterschaft gekürt. Dieser Sieg fiel mit der Aufnahme von Streetball Kosovo in die FIBA zusammen. Auch Handball ist sehr beliebt. Die Vertreter von Pristina sind international anerkannt und nehmen an internationalen Spielen teil.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Çarshi-Moschee zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und zu den ältesten Moscheen des Landes. Ihren Bau verordnete 1393 höchstpersönlich Sultan Bayezid I. zu Ehren seines auf der Schlacht auf dem Amselfeld gefallenen Vaters. Sie befand sich in der Restaurationsphase
Der im 19. Jahrhundert errichtete Uhrturm spielte zu osmanischer Zeit vor allem für die Wirtschaft eine wichtige Rolle.

Die Stadt wurde während der jugoslawischen Zeit stark modernisiert, sodass viele alte Gebäude verschwanden. Während des Kosovokrieges wurden außerdem etliche Baudenkmäler stark beschädigt oder zerstört. Trotzdem gibt es heute noch einige sehenswürdige Bauten, meist aus osmanischer Zeit. Einige Gebäude konnten aufgrund des Krieges nicht fertiggestellt werden, wie etwa die serbisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale.

Großer Hamam

Das Gebäude liegt nordwestlich der Sultan-Mehmet-II.-al-Fātih-Moschee. Es wurde am Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. Der Platz zwischen Moschee und Badehaus ist im Frühjahr und Sommer Treffpunkt älterer Einwohner. Das Gebäude ist eines der wenigen noch erhaltenen Beispiele für osmanische Badehäuser (Hamam) im Kosovo. Nach Angaben der UNESCO befindet es sich in einem sehr verwahrlosten Zustand, die anfänglichen Kosten für eine Renovierung werden auf rund eine halbe Million Euro geschätzt.

Mutter-Teresa-Kathedrale

Zurzeit befindet sich in der kosovarischen Hauptstadt eine große römisch-katholische Kathedrale in Bau. Sie soll das neue Gotteshaus der Katholiken in Pristina werden. Neben der Kathedrale sollen zudem ein Bischofshaus, eine Grundschule, ein Schwesternheim, ein Kindergarten, ein Begegnungszentrum, eine Bibliothek und ein Theater entstehen. Finanziert wird das Projekt von der Römisch-katholischen Kirche des Kosovo und der Stadtverwaltung von Pristina.

Llap-Moschee

Die 1470 gebaute Moschee liegt außerhalb des Stadtzentrums und ist eines der ältesten Baudenkmäler. Sie besteht aus einer Vorhalle und einem sechs Meter im Quadrat großen Gebetsraum mit einem steinernen Mihrāb und einer ebenfalls steinernen Minbar mit stalaktitenförmiger Überdachung. Das Minarett besteht im unteren Teil aus Quader- im Oberen aus Ziegelsteinen. Die Moschee wurde im Kosovokrieg 1999 durch Brandstiftung weitgehend zerstört; ist jedoch heute wieder renoviert.

Große Moschee

Die Sultan-Mehmet-II.-al-Fātih-Moschee wurde 1460 von Sultan Mehmet II. im frühkonstantinopolischen Stil erbaut, sieben Jahre nach dem Fall von Konstantinopel und neun Jahre, bevor er in der zu Istanbul umbenannten Stadt seine Moschee errichtete. Sie liegt in der historischen Altstadt und gehört zu den ältesten architektonischen Denkmälern der Stadt.

Weitere Moscheen

Die Jashar-Pascha-Moschee und die Çarshi-Moschee zählen zu den bedeutendsten und ältesten islamischen Sakralbauten der Stadt.

Uhrturm

Der Uhrturm wurde im 19. Jahrhundert erbaut und steht in der Nähe der Jasār-Pascha-Moschee.

Veranstaltungen

Seit 2009 findet in der Hauptstadt das PriFilmFest statt, das bedeutendste Filmfestival des Landes. Auch die Wahlen zur Miss Kosovo finden meist hier statt.

Sport

Heimstadion des FC Prishtina und der kosovarischen Fußballnationalmannschaft mit einer Kapazität von etwa 13.400 Zuschauerplätzen

Mit dem FC Prishtina und dem KF Hajvalia spielen zurzeit zwei Fußballvereine aus der Stadt in der höchsten Liga des Kosovo, der IPKO Superliga. Weitere Fußballvereine aus der Stadt laufen in den unteren Ligen auf. Darüber hinaus beheimatet die Stadt mit Sigal Prishtina und Kerasan Prishtina zwei Basketballvereine, die in der kosovarischen Basketball Superleague konkurrieren. Sigal Prishtina ist erfolgreichster Basketballclub des Landes und gewann zehnmal die kosovarische Basketball Superleague, elfmal den Kosovo Cup, dreimal den Kosovo Supercup sowie im regionalen Wettbewerb 2015 und 2016 zweimaliger Meister der Balkanleague. (Stand: 2016)

Der Palast der Jugend und des Sports (Pallati i Rinise dhe Sporteve) ist eine Mehrzweckhalle, die der Austragung verschiedener Sportarten in der Stadt dient und befindet sich in einem einzigartigen Bau in unmittelbarer Nähe zum Fußballstadion. Der Palast der Jugend und des Sports beinhaltet zwei Hallen mit einer Kapazität von jeweils 8 000 Zuschauerplätzen in der großen und 3 000 Zuschauerplätzen in der kleinen Halle. Der sich darin befindliche Palast der Jugend hat eine Fläche von 8136 m², das Einkaufs- und Freizeitzentrum eine Fläche von 8124 m² sowie die Mehrzweckhalle eine Fläche von 32440 m². Das Objekt wurde 1977 nach einem erfolgreichen Volksbegehren der Bürger der Stadt errichtet. Am 25. Februar 2000 fiel das Objekt jedoch einem großen Feuer zum Opfer und konnte seitdem nur teilweise wiederhergestellt werden, so dass die große Halle seitdem außer Betrieb steht.

Der Palast der Jugend und des Sports wird zudem für den Futsal, Handball, Athletik, Volleyball und weiterer diverser Sportwettbewerbe sowie Konzerte, Ausstellungen, Messen, Tagungen und Kongresse genutzt. Darin befinden sich außerdem noch Restaurants, Bars, Wellness, 6D Kino, Einkaufs- und Parkmöglichkeiten für Besucher. Auf dem Vorplatz des Palastes der Jugend und des Sports befindet sich das NEWBORN Denkmal, das anlässlich der Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo am 17. Februar 2008 aufgestellt wurde und weltweite Aufmerksamkeit erregte und seitdem als Wahrzeichen der Stadt gilt.

Ethnologischer Park Emin Giku

In der Altstadt von Pristina gelegen, gilt das Ensemble als bestes Beispiele für regionale Stadtarchitektur im Kosovo. Die frühere Stadtresidenz einer reichen kosovarischen Familie aus dem 18. und 19. Jahrhundert besteht aus drei Hauptgebäuden, die um zwei Höfe gruppiert sind. Die Ausstellung im Inneren dokumentiert das traditionelle Leben der früheren Kosovo-Albaner.

Trivia

Aus Dankbarkeit gegenüber den USA für deren Unterstützung der Unabhängigkeit Kosovos sind mehrere Straßen der Stadt nach früheren US-amerikanischen Politikern benannt, wie beispielsweise der Bulevardi Bill Klinton (nach Ex-Präsident Bill Clinton) und die Rruga Robert Dole (nach Ex-Senator Bob Dole).