Schrift
Schreibsysteme ⓘ |
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Abjad |
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Alphabetisch |
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Logografisch und Silbenschrift |
Hanzi [L] |
Ein Schriftsystem ist eine Methode zur visuellen Darstellung verbaler Kommunikation, die auf einer Schrift und einer Reihe von Regeln basiert, die ihre Verwendung regeln. Während sowohl Schrift als auch Sprache nützlich sind, um Nachrichten zu übermitteln, unterscheidet sich die Schrift dadurch, dass sie auch eine zuverlässige Form der Informationsspeicherung und -übertragung darstellt. Schriftsysteme erfordern ein gemeinsames Verständnis von Schreibern und Lesern über die Bedeutung der Zeichen, aus denen sich eine Schrift zusammensetzt. Die Schrift wird in der Regel auf einem dauerhaften Medium wie Papier oder einem elektronischen Speicher aufgezeichnet, obwohl auch nicht dauerhafte Methoden verwendet werden können, wie das Schreiben auf einem Computerbildschirm, auf einer Tafel, in Sand oder durch Skywriting. Das Lesen eines Textes kann als interner Prozess rein im Kopf erfolgen oder mündlich ausgedrückt werden. ⓘ
Schriftsysteme können in grobe Kategorien wie Alphabete, Silbenschriften oder Logografien eingeteilt werden, wobei ein bestimmtes System Merkmale von mehr als einer Kategorie aufweisen kann. In der alphabetischen Kategorie repräsentiert ein Standardsatz von Buchstaben Sprachlaute. In einem Syllabar entspricht jedes Symbol einer Silbe oder Mora. In einer Logographie steht jedes Zeichen für eine semantische Einheit wie ein Wort oder ein Morphem. Abjads unterscheiden sich von Alphabeten dadurch, dass Vokale nicht angegeben werden; in Abugidas oder Alphasyllabaren steht jedes Zeichen für eine Konsonanten-Vokal-Paarung. ⓘ
Alphabete verwenden in der Regel weniger als 100 Symbole, um eine Sprache vollständig auszudrücken, während Silbenschriften mehrere hundert und Logografien Tausende von Symbolen enthalten können. Viele Schriftsysteme enthalten auch einen speziellen Satz von Symbolen, die als Interpunktion bekannt sind und die dazu dienen, die Interpretation zu erleichtern und Nuancen und Variationen in der Bedeutung der Nachricht zu erfassen, die mündlich durch Hinweise in Bezug auf Timing, Tonfall, Akzent, Tonfall oder Intonation vermittelt werden. ⓘ
Den Schriftsystemen ging die Proto-Schrift voraus, die Piktogramme, Ideogramme und andere mnemotechnische Symbole verwendete. Der Proto-Schrift fehlte die Fähigkeit, eine ganze Reihe von Gedanken und Ideen zu erfassen und auszudrücken. Die Erfindung von Schriftsystemen, die auf den Beginn der Bronzezeit im späten Neolithikum des 4. Jahrtausends v. Chr. zurückgeht, ermöglichte die genaue und dauerhafte Aufzeichnung der menschlichen Geschichte auf eine Art und Weise, die nicht für die gleichen Fehler anfällig war wie die mündliche Überlieferung. Bald darauf ermöglichte die Schrift eine zuverlässige Form der Kommunikation über große Entfernungen. Mit dem Aufkommen des Verlagswesens wurde sie zum Medium für eine frühe Form der Massenkommunikation. ⓘ
Das Wort Schrift steht unter anderem für Zeichensysteme zur Bewahrung und Weitergabe von sprachlichen Informationen. Vormals per Hand geschrieben und nur (visuell) lesbar oder (haptisch) erfassbar, können heutige Niederschriften oder Schriftstücke auch in für Menschen nicht unmittelbar nutzbarer Form vorliegen. Solche Schriftstücke bedürfen eines technischen Geräts, um lesbar gemacht zu werden oder können sogar der Steuerung des Gerätes selbst dienen. Generell wird Schrift auf einem Träger (z. B. Papier, digitaler Datenspeicher) notiert (geschrieben oder auf eine andere Weise auf dem Träger aufgebracht) und zur Nutzung dekodiert (abgelesen, z. B. zur geistigen Aufnahme oder zur Steuerung eines Geräts). ⓘ
Allgemeine Eigenschaften
Schriftsysteme unterscheiden sich von anderen möglichen symbolischen Kommunikationssystemen dadurch, dass ein Schriftsystem immer mit mindestens einer gesprochenen Sprache verbunden ist. Im Gegensatz dazu sind visuelle Darstellungen wie Zeichnungen, Gemälde und nonverbale Elemente auf Karten, wie z. B. Höhenlinien, nicht mit einer Sprache verbunden. Einige Symbole auf Informationsschildern, wie z. B. die Symbole für männlich und weiblich, sind ebenfalls nicht sprachbezogen, können aber zu einem Teil der Sprache werden, wenn sie häufig in Verbindung mit anderen Sprachelementen verwendet werden. Einige andere Symbole, wie Ziffern und das kaufmännische Und, sind nicht direkt mit einer bestimmten Sprache verbunden, werden aber häufig in der Schrift verwendet und müssen daher als Teil von Schriftsystemen betrachtet werden. ⓘ
Jede menschliche Gemeinschaft besitzt eine Sprache, die von vielen als eine angeborene und bestimmende Bedingung der Menschheit angesehen wird. Die Entwicklung von Schriftsystemen und der Prozess, durch den sie die traditionellen mündlichen Kommunikationssysteme verdrängt haben, verlief jedoch sporadisch, uneinheitlich und langsam. Einmal etablierte Schriftsysteme verändern sich im Allgemeinen langsamer als ihre mündlichen Gegenstücke. Daher bewahren sie oft Merkmale und Ausdrücke, die in der gesprochenen Sprache nicht mehr aktuell sind. Einer der großen Vorteile von Schriftsystemen besteht darin, dass sie eine dauerhafte Aufzeichnung der in einer Sprache ausgedrückten Informationen bewahren können. ⓘ
Alle Schriftsysteme benötigen:
- mindestens eine Reihe von definierten Basiselementen oder Symbolen, die einzeln als Zeichen und gemeinsam als Schrift bezeichnet werden;
- mindestens einen Satz von Regeln und Konventionen (Orthographie), die von einer Gemeinschaft verstanden und geteilt werden und die den Basiselementen (Graphemen), ihrer Anordnung und ihren Beziehungen zueinander eine Bedeutung zuweisen;
- mindestens eine (in der Regel gesprochene) Sprache, deren Konstruktionen durch die Interpretation dieser Elemente und Regeln dargestellt werden und abrufbar sind;
- ein physisches Mittel zur eindeutigen Darstellung der Symbole durch Aufbringung auf ein permanentes oder semi-permanentes Medium, so dass sie interpretiert werden können (in der Regel visuell, aber es wurden auch taktile Systeme entwickelt). ⓘ
Grundlegende Terminologie
Bei der Untersuchung der einzelnen Schriften hat sich das Studium der Schriftsysteme teilweise unabhängig entwickelt. Daher unterscheidet sich die verwendete Terminologie von Fachgebiet zu Fachgebiet etwas. ⓘ
Text, Schrift, Lesen und Orthographie
Der Oberbegriff Text bezieht sich auf geschriebenes oder gesprochenes Material, wobei letzteres in irgendeiner Weise transkribiert worden ist. Der Akt des Verfassens und Aufzeichnens eines Textes kann als Schreiben bezeichnet werden, der Akt des Betrachtens und Interpretierens des Textes als Lesen. Orthografie bezieht sich auf die Methode und die Regeln für die Einhaltung der Schriftstruktur (wörtliche Bedeutung: "richtiges Schreiben") und umfasst, insbesondere bei alphabetischen Systemen, auch das Konzept der Rechtschreibung. ⓘ
Graphem und Phonem
Ein Graphem ist eine spezifische Grundeinheit eines Schriftsystems. Sie sind die minimal bedeutsamen Elemente, die zusammengenommen den Satz von "Bausteinen" bilden, aus denen Texte eines oder mehrerer Schriftsysteme zusammen mit Regeln für die Entsprechung und den Gebrauch aufgebaut werden können. Das Konzept ähnelt dem des Phonems, das bei der Erforschung der gesprochenen Sprache verwendet wird. Im lateinischen Schriftsystem des heutigen Standard-Englisch gehören zu den Graphemen beispielsweise die Majuskel- und Minuskelformen der 26 Buchstaben des Alphabets (die verschiedenen Phonemen entsprechen), Interpunktionszeichen (die meist nicht phonemisch sind) und einige andere Symbole wie die für Ziffern (Logogramme für Zahlen). ⓘ
Ein einzelnes Graphem kann auf unterschiedlichste Weise dargestellt werden, wobei sich jede Variante in gewisser Hinsicht visuell unterscheidet, aber alle so interpretiert werden, dass sie dasselbe" Graphem darstellen. Diese individuellen Varianten werden als Allographe eines Graphems bezeichnet (vergleichbar mit dem Begriff Allophon in der Sprachwissenschaft). Der Kleinbuchstabe a zum Beispiel hat verschiedene Allographen, wenn er kursiv, in Blockschrift oder mit der Schreibmaschine geschrieben wird. Die Wahl eines bestimmten Allographen kann durch das verwendete Medium, das Schreibgerät, die stilistische Wahl des Schreibers, die vorangehenden und nachfolgenden Grapheme im Text, die für das Schreiben zur Verfügung stehende Zeit, das beabsichtigte Publikum und die weitgehend unbewussten Merkmale der Handschrift einer Person beeinflusst werden. ⓘ
Glyphe, Zeichen und Buchstabe
Die Begriffe Glyphe, Zeichen und Buchstabe werden manchmal zur Bezeichnung eines Graphems verwendet. Die übliche Verwendung variiert von Disziplin zu Disziplin; vgl. Keilschriftzeichen, Maya-Glyphe, chinesisches Schriftzeichen. Die Glyphen der meisten Schriftsysteme bestehen aus Linien (oder Strichen) und werden daher als linear bezeichnet. Es gibt jedoch auch Glyphen in nicht-linearen Schriftsystemen, die aus anderen Arten von Zeichen bestehen, wie z. B. Keilschrift und Braille. ⓘ
Vollständige und partielle Schriftsysteme
Schriftsysteme können als vollständig angesehen werden, je nachdem, inwieweit sie in der Lage sind, alles darzustellen, was in der gesprochenen Sprache ausgedrückt werden kann, während ein partielles Schriftsystem in dem, was es vermitteln kann, begrenzt ist. ⓘ
Schriftsysteme, Sprachen und begriffliche Systeme
Schriftsysteme können unabhängig von Sprachen sein, man kann mehrere Schriftsysteme für eine Sprache haben, z. B. Hindustani, und man kann auch ein Schriftsystem für mehrere Sprachen haben, z. B. die arabische Schrift. Chinesische Schriftzeichen wurden auch von anderen Ländern als frühe Schriftsysteme übernommen, z. B. die frühen Schriftsysteme der vietnamesischen Sprache bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. ⓘ
Zur Darstellung eines begrifflichen Systems werden eine oder mehrere Sprachen verwendet, z. B. ist die Mathematik ein begriffliches System, und man kann die Logik erster Ordnung und eine natürliche Sprache zusammen zur Darstellung verwenden. ⓘ
Geschichte
Vor der Entwicklung der Schrift war nur die mündliche Überlieferung von Wissensinhalten möglich. Sinnentstellungen sowie das Weglassen oder Hinzufügen von Inhalten sind bei der mündlichen Vermittlung zumeist unvermeidlich. Psychologische, soziale und kulturelle Faktoren spielen bei der mündlichen Überlieferung eine wesentliche Rolle. Weltweit wurden von jeher überlebenswichtige Informationen, aber auch geheimes Wissen, Rituale, Mythen, Legenden und Sagen mündlich weitergegeben (wie u. a. die Geschichte von der großen Sintflut), die einen ähnlichen Kern aufweisen, in ihren Details aber beträchtlich voneinander abweichen können. ⓘ
Auch heute noch existieren Kulturen, die Traditionen und Wissen nur mündlich weitergeben. Bei den Aborigines in Australien steht das mündliche Zeugnis sogar im Vordergrund, obwohl sie in engem Kontakt mit einer schreibenden Kultur stehen. Die wortwörtliche Weitergabe an nachfolgende Generationen trägt dazu bei, eigene Kultur und Werte zu bewahren, und charakterisiert zugleich eine Besonderheit dieser Kultur. ⓘ
Die Erfindung der Schrift gilt als eine der wichtigsten Errungenschaften der Zivilisation, da sie die Überlieferung von Wissen und kulturellen Traditionen zuverlässig über Generationen hinweg erlaubt, und deren Erhaltung (in Abhängigkeit von der Qualität des beschrifteten Materials und von anderen natürlichen, aber auch gesellschaftlichen Umständen) über einen langen Zeitraum ermöglichen kann. Alle bekannten frühen Hochkulturen (Sumer, Ägypten, Indus-Kultur, Reich der Mitte, Maya, Olmeken) werden mit der Verwendung der Schrift in Verbindung gebracht. ⓘ
Traditionell wird Sumer als die Kultur genannt, in der die Schrift erstmals verwendet wurde. Die wohl ältesten Schriftfunde stammen von dem Fundort Uruk aus Abfallschichten unter der sogenannten Uruk-III-Schicht. Sie werden somit ins 4. Jahrtausend vor Christus datiert. Es handelt sich dabei um Wirtschaftstexte. Die verwendete Schrift lässt allerdings keine Rückschlüsse auf die Sprache zu, es ist daher falsch, diese Schrift im strengen Sinne als sumerisch zu bezeichnen. Nur wenige Forscher glauben, dass es sich bei den Symbolzeichen der Vinča-Kultur in Südosteuropa, die in das 5. Jahrtausend v. Chr. datiert werden, um eine tatsächliche Schrift handelt. Die ägyptischen Hieroglyphen werden oft als eine aus Vorderasien importierte Idee angesehen; neuere Funde von Günter Dreyer in Ägypten stellen diese Lehrmeinung allerdings in Frage, und er vermutet eine eigenständige Erfindung. In China und Mittelamerika (Maya) wurde die Schrift ebenfalls unabhängig entwickelt. Beim ersten bekannten Schriftzeugnis Mittelamerikas handelt es sich um einen in Veracruz entdeckten Steinblock, in den insgesamt 62 Symbole eingeritzt sind; einige dieser Zeichen fanden sich auch auf Funden, die Forscher der Kultur der Olmeken zuordnen. Derzeit geht man davon aus, dass die zwölf Kilogramm schwere Schrifttafel rund 3000 Jahre alt ist. ⓘ
Der durch Belege abgesicherten Lehrmeinung über die Entstehung von Schriftsystemen in geografisch weitgehend getrennten Kulturen wird von einzelnen Wissenschaftlern und Privatgelehrten immer wieder in verschiedenen Varianten die These entgegengehalten, die ältesten bekannten Schriftsysteme seien aus einer älteren, teils gemeinsamen, global verbreiteten Zeichenschicht entwickelt worden (Herman Wirth, 1931–1936, Die Heilige Urschrift der Menschheit, siehe auch Kate Ravilious, 2010, über Genevieve von Petzinger, in The writing on the cave wall, u. a.). Belege dafür, die der wissenschaftlichen Kritik standhalten, sind bisher jedoch nicht vorgelegt worden. ⓘ
Ausprägungen von Schrift können direkte Übertragungen von einer Kultur zu einer anderen sein, etwa die Entwicklung des lateinischen aus dem griechischen Alphabet. In einigen Fällen hat die Bekanntschaft mit dem Schriftbesitz anderer Kulturen zur Entwicklung einer neuen Schrift geführt (z. B. die koreanische Schrift oder die Silbenschrift der Cherokee). ⓘ
Die Geschichte der Schrift ist nicht nur als eine Geschichte der Fixierung von Sprache zu sehen. Es ist damit zu rechnen, dass es auch eine eigene Geschichte der Symbole, Zeichen und Schriftzeichen gibt. Der uns heute bekannten Schrift gehen Felszeichnungen, z. B. in der Höhle von Lascaux, vor ca. 20.000 Jahren voraus. Auch dort wurden bereits abstrakte Zeichen verwendet, die wohl magischen und symbolischen Charakter hatten. Seit zehntausenden von Jahren benutzen Menschen diese Zeichen und Bilder, um Botschaften zu hinterlassen. Von Schrift kann allerdings erst gesprochen werden, wenn ein festgelegtes Zeichensystem zum Ausdruck für verschiedene Informationen zur Verfügung steht. Bereits in der Jungsteinzeit (Neolithikum) wurden Steine mit geometrischen Linien hergestellt, von denen die Forschung mit einiger Gewissheit sagen kann, dass sie zum Zählen dienten, der wahrscheinlich wichtigsten Grundlage einer echten Schriftentwicklung. Diese Steine wurden nach dem lateinischen Wort für Rechensteine calculi genannt, woraus das französische calcul (Rechnen, Rechnung) und das deutsche kalkulieren abgeleitet wurden. ⓘ
Im Gegensatz zur Sprache ist die Schrift zu jung, um evolutionsbiologische Spuren hinterlassen zu haben. Beim Lesenlernen reorganisieren sich deswegen bestehende, teils sehr alte Gehirnstrukturen. ⓘ
Den Schriftsystemen gingen Proto-Schriften voraus, Systeme mit ideografischen und/oder frühen mnemonischen Symbolen. Die bekanntesten Beispiele sind:
- "Token-System", ein Aufzeichnungssystem, das um 9000 v. Chr. in Mesopotamien für Buchhaltungszwecke verwendet wurde
- Jiahu-Symbole, eingeritzt auf Schildkrötenpanzern in Jiahu, ca. 6600 v. Chr.
- Vinča-Symbole (Tărtăria-Tafeln), ca. 5300 v. Chr.
- Proto-Keilschrift, ca. 3500 v. Chr.
- Möglicherweise die frühe Indus-Schrift, ca. 3500 v. Chr., da ihre Natur umstritten ist
- Nsibidi-Schrift, ca. vor 500 n. Chr. ⓘ
Die Erfindung der ersten Schriftsysteme ist ungefähr zeitgleich mit dem Beginn der Bronzezeit (nach dem späten Neolithikum) im späten 4. Die archaische Keilschrift der Sumerer, dicht gefolgt von den ägyptischen Hieroglyphen, wird allgemein als das früheste Schriftsystem angesehen, das sich zwischen 3400 und 3200 v. Chr. aus den ursprünglichen proto-literarischen Symbolsystemen entwickelte, wobei die ersten zusammenhängenden Texte etwa 2600 v. Chr. entstanden. Es besteht allgemein Einigkeit darüber, dass die historisch frühere sumerische Schrift eine unabhängige Erfindung war; es ist jedoch umstritten, ob die ägyptische Schrift völlig unabhängig von der sumerischen entwickelt wurde oder ob es sich um einen Fall kultureller Diffusion handelt. ⓘ
Eine ähnliche Debatte gibt es bei der chinesischen Schrift, die sich um 1200 v. Chr. entwickelte. Die chinesische Schrift ist wahrscheinlich eine unabhängige Erfindung, da es keine Beweise für einen Kontakt zwischen China und den schriftkundigen Zivilisationen des Nahen Ostens gibt und weil sich die mesopotamische und die chinesische Herangehensweise an die Logographie und die phonetische Darstellung deutlich unterscheiden. ⓘ
Es wird allgemein angenommen, dass die vorkolumbianischen mesoamerikanischen Schriftsysteme (u. a. die Olmeken- und Maya-Schriften) unabhängige Ursprünge haben. ⓘ
Ein von den vorkolonialen Mi'kmaq verwendetes hieroglyphisches Schriftsystem, das von Missionaren vom 17. bis 19. Jahrhundert beobachtet wurde, soll sich unabhängig entwickelt haben. Es ist umstritten, ob es sich um ein voll ausgebildetes System oder nur um eine Reihe von mnemotechnischen Piktogrammen handelte. ⓘ
Man geht davon aus, dass die erste konsonantische Alphabetschrift vor 2000 v. Chr. entstand, und zwar als Darstellung einer von semitischen Stämmen auf der Sinai-Halbinsel entwickelten Sprache (siehe Geschichte des Alphabets). Die meisten anderen Alphabete in der heutigen Welt stammen entweder von dieser einen Innovation ab, viele davon über das phönizische Alphabet, oder wurden direkt von seinem Design inspiriert. ⓘ
Das erste echte Alphabet ist die griechische Schrift, die seit 800 v. Chr. konsequent Vokale darstellt. Das lateinische Alphabet, ein direkter Nachfahre, ist das bei weitem am weitesten verbreitete Schriftsystem. ⓘ
Funktionelle Klassifizierung
Es gibt verschiedene Ansätze zur Klassifizierung von Schriftsystemen. Der gebräuchlichste und grundlegendste ist eine grobe Einteilung in drei Kategorien: logografisch, syllabisch und alphabetisch (oder segmental); alle drei können jedoch in einem bestimmten Schriftsystem in unterschiedlichen Anteilen vorkommen, was es oft schwierig macht, ein System eindeutig zu kategorisieren. Der Begriff komplexes System wird manchmal verwendet, um solche Systeme zu beschreiben, bei denen die Vermischung die Klassifizierung problematisch macht. Moderne Linguisten betrachten solche Ansätze, einschließlich Diringers
- piktografische Schrift
- ideographische Schrift
- analytische Übergangsschrift
- phonetische Schrift
- alphabetische Schrift
als zu simpel und halten die Kategorien oft für unvergleichbar. Hill teilte die Schrift in drei Hauptkategorien der Sprachanalyse ein, von denen eine den Diskurs umfasst und in der Regel nicht als eigentliche Schrift betrachtet wird:
- Diskurssystem
- ikonisches Diskurssystem, z. B. indianisch
- konventionelles Diskurssystem, z. B. Quipu
- Morphemisches Schriftsystem, z. B. ägyptisch, sumerisch, Maya, chinesisch, anatolische Hieroglyphen
- phonemisches Schriftsystem
- teilweise phonemisches Schriftsystem, z. B. Ägyptisch, Hebräisch, Arabisch
- poly-phonemisches Schriftsystem, z. B. Linear B, Kana, Cherokee
- monophonemisches Schriftsystem
- phonemisches Schriftsystem, z. B. Altgriechisch, Altenglisch
- morpho-phonemisches Schriftsystem, z. B. Deutsch, Modernes Englisch
Sampson unterscheidet zwischen Semasiographie und Glottographie
- Semasiographie, die sichtbare Zeichen direkt mit der Bedeutung in Verbindung bringt, ohne Bezug auf eine bestimmte gesprochene Sprache
- Glottografie, die Verwendung sichtbarer Zeichen zur Darstellung von Formen einer gesprochenen Sprache
- Logographie, die eine gesprochene Sprache durch die Zuordnung von sichtbaren Zeichen zu sprachlichen Elementen der "ersten Artikulation" von André Martinet (Martinet 1949), d.h. zu Morphemen oder Wörtern, darstellt
- die Phonographie, die dasselbe Ziel verfolgt, indem sie den Elementen der "zweiten Artikulation", z. B. Phonemen oder Silben, Markierungen zuweist
DeFrancis, der Sampsons Einführung der semasiographischen Schrift und der featuralen Alphabete kritisiert, betont die phonographische Qualität der Schrift selbst
- Bilder
- Nicht-Schrift
- Schreiben
- Rebus
- syllabische Systeme
- rein syllabisch, z. B. Linear B, Yi, Kana, Cherokee
- morphosilbisch, z. B. Sumerisch, Chinesisch, Maya
- konsonantisch
- morphokonsonantisch, z. B. Ägyptisch
- rein konsonantisch, z. B. Phönizisch
- alphabetisch
- rein phonemisch, z. B. Griechisch
- morpho-phonemisch, z.B. Englisch
- syllabische Systeme
- Rebus
Faber kategorisiert die phonographische Schrift nach zwei Ebenen, der Linearität und der Kodierung:
- logografisch, z. B. Chinesisch, Altägyptisch
- phonographisch
- syllabisch linear
- syllabisch kodiert, z. B. Kana, Akkadisch
- segmental kodiert, z. B. Hebräisch, Syrisch, Arabisch, Äthiopisch, Amharisch, Devanagari
- segmentär linear
- vollständig (Alphabet), z. B. griechisch-lateinisch, kyrillisch
- fehlerhaft, z. B. Ugaritisch, Phönizisch, Aramäisch, Altsüdarabisch, Paläohebräisch ⓘ
- syllabisch linear
Typ | Jedes Symbol steht für | Beispiel ⓘ |
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Logosyllabar | Wort oder Morphem sowie eine Silbe | Chinesische Zeichen |
Silbenschrift | Silbe | Japanisches Kana |
Abjad (konsonantisch) | Konsonant | Arabisches Alphabet |
Alphabet | Konsonant oder Vokal | Lateinisches Alphabet |
Abugida | Konsonant in Begleitung eines bestimmten Vokals, modifizierende Symbole stehen für andere Vokale |
Indisches Devanagari |
Featurales System | Unterscheidungsmerkmal eines Segments | Koreanisch Hangul |
Logografische Systeme
Ein Logogramm ist ein einzelnes Schriftzeichen, das ein vollständiges grammatikalisches Wort darstellt. Chinesische Schriftzeichen sind typische Beispiele für Logogramme. ⓘ
Da jedes Zeichen ein einzelnes Wort (oder genauer gesagt ein Morphem) darstellt, sind viele Logogramme erforderlich, um alle Wörter der Sprache zu schreiben. Die große Anzahl von Logogrammen und das Auswendiglernen ihrer Bedeutung werden von einigen als großer Nachteil logografischer Systeme gegenüber alphabetischen Systemen angesehen. Da die Bedeutung jedoch dem Symbol inhärent ist, kann das gleiche logografische System theoretisch zur Darstellung verschiedener Sprachen verwendet werden. In der Praxis funktioniert die sprachübergreifende Kommunikation am besten für die eng verwandten Varietäten des Chinesischen und nur in geringerem Maße für andere Sprachen, da Unterschiede in der Syntax die sprachübergreifende Übertragbarkeit eines bestimmten logografischen Systems verringern. ⓘ
Das Japanische verwendet in seinen Schriftsystemen in großem Umfang chinesische Logogramme, wobei die meisten Symbole die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung haben. Die grammatikalischen Unterschiede zwischen Japanisch und Chinesisch sind jedoch so groß, dass ein langer chinesischer Text für einen japanischen Leser ohne Grundkenntnisse der chinesischen Grammatik nicht ohne Weiteres verständlich ist, obwohl kurze und prägnante Sätze, wie sie auf Schildern und in Zeitungsüberschriften stehen, viel leichter zu verstehen sind. In ähnlicher Weise kann ein chinesischer Leser eine allgemeine Vorstellung davon bekommen, was ein langer japanischer Text bedeutet, aber er kann den Text normalerweise nicht vollständig verstehen. ⓘ
Die meisten Sprachen verwenden zwar keine vollständig logografischen Schriftsysteme, aber viele Sprachen verwenden einige Logogramme. Ein gutes Beispiel für moderne westliche Logogramme sind die arabischen Ziffern: Jeder, der diese Symbole verwendet, versteht, was 1 bedeutet, egal, ob er es eins, eins, uno, yi, ichi, ehad, ena oder jedan nennt. Andere westliche Logogramme sind das kaufmännische Und-Zeichen &, das für und steht, das at-Zeichen @, das in vielen Zusammenhängen für at verwendet wird, das Prozentzeichen % und die vielen Zeichen für Währungseinheiten ($, ¢, €, £, ¥ usw.). ⓘ
Logogramme werden manchmal als Ideogramme bezeichnet, ein Wort, das sich auf Symbole bezieht, die abstrakte Ideen grafisch darstellen, aber Linguisten vermeiden diese Verwendung, da chinesische Schriftzeichen oft semantisch-phonetische Verbindungen sind, d. h. Symbole, die ein Element enthalten, das die Bedeutung darstellt, und ein phonetisches Ergänzungselement, das die Aussprache repräsentiert. Einige Nicht-Linguisten unterscheiden zwischen Lexigraphie und Ideographie, wobei die Symbole in der Lexigraphie für Wörter und die Symbole in der Ideographie für Wörter oder Morpheme stehen. ⓘ
Das wichtigste (und bis zu einem gewissen Grad auch einzige) moderne logografische Schriftsystem ist das chinesische, dessen Zeichen mit unterschiedlichen Modifikationen in verschiedenen chinesischen, japanischen, koreanischen, vietnamesischen und anderen ostasiatischen Sprachen verwendet wurden. Die altägyptischen Hieroglyphen und das Schriftsystem der Maya sind ebenfalls Systeme mit bestimmten logographischen Merkmalen, obwohl sie auch deutliche phonetische Merkmale aufweisen und heute nicht mehr verwendet werden. Das Vietnamesische ging im 20. Jahrhundert zum lateinischen Alphabet über, und die Verwendung chinesischer Schriftzeichen im Koreanischen wird immer seltener. Das japanische Schriftsystem umfasst mehrere verschiedene Formen der Schrift, darunter auch die Logographie. ⓘ
Silbische Systeme: Silbenschrift
Eine andere Art von Schriftsystem mit systematischen linearen Silbensymbolen, die abugidas, wird ebenfalls weiter unten behandelt. ⓘ
Während logografische Schriftsysteme ein einziges Symbol für ein ganzes Wort verwenden, besteht ein Silbenbuch aus einer Reihe von geschriebenen Symbolen, die Silben darstellen (oder annähernd darstellen), aus denen Wörter bestehen. Ein Symbol in einem Silbenbuch steht in der Regel für einen Konsonanten, gefolgt von einem Vokal, oder nur für einen Vokal allein. ⓘ
In einem "echten Silbenbuch" gibt es keine systematische grafische Ähnlichkeit zwischen phonetisch verwandten Zeichen (obwohl einige grafische Ähnlichkeit für die Vokale haben). Das heißt, die Zeichen für /ke/, /ka/ und /ko/ haben keine Ähnlichkeit, um ihren gemeinsamen "k"-Laut (stimmloser velarer Plosiv) anzuzeigen. Neuere Schöpfungen wie das Cree-Silbenbuch enthalten ein System unterschiedlicher Zeichen, das am besten zu erkennen ist, wenn man das Silbenbuch in einer Onset-Coda- oder Onset-Rime-Tabelle anordnet. ⓘ
Silbenbücher eignen sich am besten für Sprachen mit einer relativ einfachen Silbenstruktur, wie z. B. Japanisch. Die englische Sprache hingegen erlaubt komplexe Silbenstrukturen mit einem relativ großen Bestand an Vokalen und komplexen Konsonantenclustern, so dass es mühsam ist, englische Wörter mit einem Silbenbuch zu schreiben. Um das Englische mit einem Silbenbuch zu schreiben, müsste jede mögliche Silbe im Englischen ein eigenes Symbol haben, und während die Zahl der möglichen Silben im Japanischen etwa 100 beträgt, gibt es im Englischen etwa 15.000 bis 16.000. ⓘ
Es gibt jedoch auch Silbenschriften mit einem viel größeren Bestand. Die Yi-Schrift zum Beispiel enthält 756 verschiedene Symbole (oder 1.164, wenn Symbole mit einem bestimmten diakritischen Ton als separate Silben gezählt werden, wie in Unicode). Die chinesische Schrift, die zum Schreiben des Mittelchinesischen und der modernen Varianten des Chinesischen verwendet wird, stellt ebenfalls Silben dar und enthält separate Glyphen für fast alle der vielen Tausend Silben des Mittelchinesischen; da sie jedoch in erster Linie Morpheme darstellt und verschiedene Zeichen enthält, um homophone Morpheme mit unterschiedlichen Bedeutungen darzustellen, wird sie normalerweise als logografische Schrift und nicht als Silbenschrift betrachtet. ⓘ
Andere Sprachen, die echte Silbenschriften verwenden, sind das mykenische Griechisch (Linear B) und indigene Sprachen Amerikas wie Cherokee. Mehrere Sprachen des Alten Orients verwendeten Formen der Keilschrift, die eine Silbenschrift mit einigen nichtsilbischen Elementen ist. ⓘ
Segmentale Systeme: Alphabete
Ein Alphabet ist eine kleine Gruppe von Buchstaben (grundlegende Schriftsymbole), von denen jeder grob ein segmentales Phonem einer gesprochenen Sprache darstellt oder historisch repräsentiert. Das Wort Alphabet leitet sich von Alpha und Beta ab, den ersten beiden Zeichen des griechischen Alphabets. ⓘ
Die erste Art von Alphabet, die entwickelt wurde, war das Abjad. Ein Abjad ist ein alphabetisches Schriftsystem, bei dem es ein Symbol pro Konsonant gibt. Abjads unterscheiden sich von anderen Alphabeten dadurch, dass sie nur Zeichen für konsonantische Laute haben. Vokale werden in Abjads normalerweise nicht gekennzeichnet. Alle bekannten Abjads (außer vielleicht Tifinagh) gehören zur semitischen Schriftfamilie und leiten sich vom ursprünglichen nordischen linearen Abjad ab. Der Grund dafür ist, dass die semitischen Sprachen und die verwandten Berbersprachen eine morphematische Struktur haben, die die Bezeichnung von Vokalen in den meisten Fällen überflüssig macht. ⓘ
Einige Abjadsprachen, wie Arabisch und Hebräisch, haben auch Markierungen für Vokale. Sie werden jedoch nur in besonderen Kontexten verwendet, z. B. im Unterricht. Viele Schriften, die von Abjaden abgeleitet sind, wurden um Vokalsymbole erweitert und zu vollständigen Alphabeten ausgebaut. Das berühmteste Beispiel dafür ist die Ableitung des griechischen Alphabets aus dem phönizischen Abjad. Dies geschah meist, wenn die Schrift an eine nicht-semitische Sprache angepasst wurde. Der Begriff abjad hat seinen Namen von der alten Reihenfolge der Konsonanten des arabischen Alphabets 'alif, bā', jīm, dāl, obwohl das Wort möglicherweise frühere Wurzeln im Phönizischen oder Ugaritischen hat. "Abjad" ist noch immer das Wort für Alphabet im Arabischen, Malaiischen und Indonesischen. ⓘ
Eine Abugida ist ein alphabetisches Schriftsystem, dessen Grundzeichen Konsonanten mit einem inhärenten Vokal bezeichnen und bei dem konsequente Modifikationen des Grundzeichens andere nachfolgende Vokale als den inhärenten bezeichnen. So kann es in einer Abugida ein Zeichen für "k" ohne Vokal geben oder auch nicht, aber auch eines für "ka" (wenn "a" der inhärente Vokal ist), und "ke" wird geschrieben, indem das "ka"-Zeichen in einer Weise modifiziert wird, die der Modifikation von "la" entspricht, um "le" zu erhalten. In vielen Abugidas besteht die Modifikation in der Hinzufügung eines Vokalzeichens, aber auch andere Möglichkeiten sind denkbar (und werden genutzt), wie z. B. die Drehung des Grundzeichens, die Hinzufügung von diakritischen Zeichen und so weiter. ⓘ
Der Unterschied zu "echten Silbenbüchern" besteht darin, dass letztere für jede mögliche Silbe ein eigenes Zeichen haben und die Zeichen für jede Silbe keine systematische grafische Ähnlichkeit aufweisen. Die grafische Ähnlichkeit der meisten Abugidas ergibt sich aus der Tatsache, dass sie von Abjads abgeleitet sind und die Konsonanten die Symbole mit dem inhärenten Vokal bilden und die neuen Vokalsymbole Markierungen sind, die dem Basissymbol hinzugefügt werden. In der Ge'ez-Schrift, nach der der linguistische Begriff abugida benannt wurde, erscheinen die Vokalmodifikationen nicht immer systematisch, obwohl sie ursprünglich eher systematisch waren. ⓘ
Die Silbenschriften der kanadischen Ureinwohner können als Abugidas bezeichnet werden, auch wenn sie selten in diesem Sinne verstanden werden. Die größte einzelne Gruppe von Abugidas ist jedoch die Familie der Brahma-Schriften, die fast alle in Indien und Südostasien verwendeten Schriften umfasst. Der Name abugida leitet sich von den ersten vier Zeichen einer Ordnung der Ge'ez-Schrift ab, die in einigen Kontexten verwendet wird. Er wurde von Peter T. Daniels als linguistischer Begriff aus den äthiopischen Sprachen entlehnt. ⓘ
Featurale Systeme
Eine Featuralschrift stellt feinere Details dar als ein Alphabet. Hier stehen die Symbole nicht für ganze Phoneme, sondern für die Elemente (Merkmale), aus denen sich die Phoneme zusammensetzen, wie z. B. die Intonation oder der Artikulationsort. Theoretisch könnte jedes Merkmal mit einem eigenen Buchstaben geschrieben werden, und Abjads oder Abugidas oder sogar Silbenbücher könnten featural sein, aber das einzige bekannte System dieser Art ist das koreanische Hangul. Im Hangul werden die Featuralsymbole zu Buchstaben kombiniert, und diese Buchstaben werden wiederum zu Silbenblöcken zusammengefügt, so dass das System drei Ebenen der phonologischen Darstellung vereint. ⓘ
Viele Wissenschaftler, z. B. John DeFrancis, lehnen diese Klasse ab oder bezeichnen Hangul zumindest als solche. Die koreanische Schrift ist eine bewusste, von Schriftsachverständigen geschaffene Schrift, die Daniels als "sophisticated grammatogeny" bezeichnet. Dazu gehören Stenographien und konstruierte Schriften von Hobbyschreibern und Belletristikern (wie Tengwar), von denen viele fortschrittliche grafische Designs aufweisen, die den phonologischen Eigenschaften entsprechen. Die Grundeinheit der Schrift in diesen Systemen kann alles sein, von Phonemen bis zu Wörtern. Es hat sich gezeigt, dass sogar die lateinische Schrift "Unterzeichen" hat. ⓘ
Zweideutige Systeme
Die meisten Schriftsysteme sind nicht nur von einem Typ. Das englische Schriftsystem zum Beispiel enthält Ziffern und andere Logogramme wie #, $ und &, und die geschriebene Sprache stimmt oft nicht mit der gesprochenen überein. Wie bereits erwähnt, haben alle logografischen Systeme auch phonetische Komponenten, sei es in Form eines Silbenschreibens wie im Chinesischen ("logo-syllabisch") oder eines Abjads wie im Ägyptischen ("logo-konsonantisch"). ⓘ
Einige Schriften sind jedoch wirklich zweideutig. Die halbsilbigen Schriften des alten Spaniens waren für Plosive wie p, t, k syllabisch, für andere Konsonanten jedoch alphabetisch. In einigen Versionen wurden die Vokale redundant nach den Silbenbuchstaben geschrieben, um einer alphabetischen Rechtschreibung zu entsprechen. Die altpersische Keilschrift war ähnlich. Von 23 Konsonanten (einschließlich der Null) waren sieben vollständig syllabisch, dreizehn waren rein alphabetisch, und für die anderen drei gab es einen Buchstaben für /Cu/ und einen weiteren sowohl für /Ca/ als auch für /Ci/. Alle Vokale wurden jedoch unabhängig davon offen geschrieben; wie in den brahmischen Abugidas wurde der Buchstabe /Ca/ für einen bloßen Konsonanten verwendet. ⓘ
Die phonetische Glossenschrift Zhuyin für Chinesisch unterteilt die Silben in zwei oder drei, aber in Anfang, Mittelteil und Reim statt in Konsonant und Vokal. Pahawh Hmong ist ähnlich, unterteilt die Silben aber entweder in Anfang-Reim oder Konsonant-Vokal (alle Konsonantencluster und Diphthonge werden mit einzelnen Buchstaben geschrieben); als letzteres entspricht es einem Abugida, wobei die Rollen von Konsonant und Vokal vertauscht sind. Andere Schriften liegen zwischen den Kategorien Alphabet, Abjad und Abugida, so dass Uneinigkeit darüber herrschen kann, wie sie zu klassifizieren sind. ⓘ
Grafische Klassifizierung
Die vielleicht wichtigste grafische Unterscheidung, die bei der Klassifizierung getroffen wird, ist die der Linearität. Lineare Schriftsysteme sind solche, bei denen die Zeichen aus Linien bestehen, wie z. B. das lateinische Alphabet und die chinesischen Schriftzeichen. Chinesische Schriftzeichen gelten als linear, unabhängig davon, ob sie mit einem Kugelschreiber oder einem kalligraphischen Pinsel geschrieben oder in Bronze gegossen wurden. Auch ägyptische Hieroglyphen und Maya-Glyphen wurden oft als lineare Umrisse gemalt, aber in formalen Kontexten wurden sie als Flachrelief geschnitzt. Die frühesten Beispiele für Schrift sind linear: Die sumerische Schrift von ca. 3300 v. Chr. war linear, ihre keilförmigen Nachfahren jedoch nicht. Nicht-lineare Systeme wie die Blindenschrift bestehen dagegen nicht aus Linien, unabhängig davon, mit welchem Instrument sie geschrieben wurden. ⓘ
Die Keilschrift war wahrscheinlich die früheste nichtlineare Schrift. Ihre Glyphen wurden durch das Drücken des Endes eines Schilfrohrgriffels in feuchten Ton geformt, nicht durch das Nachziehen von Linien in den Ton mit dem Griffel, wie es zuvor der Fall war. Das Ergebnis war eine radikale Veränderung des Erscheinungsbildes der Schrift. ⓘ
Die Brailleschrift ist eine nicht-lineare Anpassung des lateinischen Alphabets, bei der die lateinischen Formen vollständig aufgegeben wurden. Die Buchstaben bestehen aus erhabenen Erhebungen auf dem Schriftträger, der aus Leder (dem ursprünglichen Material von Louis Braille), steifem Papier, Kunststoff oder Metall bestehen kann. ⓘ
Es gibt auch flüchtige, nicht-lineare Abwandlungen des lateinischen Alphabets, wie z. B. das Morsealphabet, die Handschriften verschiedener Zeichensprachen und das Semaphor, bei dem Fahnen oder Balken in bestimmten Winkeln angeordnet werden. Wenn "Schrift" jedoch als ein potenziell dauerhaftes Mittel zur Aufzeichnung von Informationen definiert wird, dann sind diese Systeme überhaupt nicht als Schrift zu bezeichnen, da die Symbole verschwinden, sobald sie verwendet werden. (Stattdessen dienen diese flüchtigen Systeme als Signale.) ⓘ
Richtungsangaben
Schriften werden grafisch durch die Richtung charakterisiert, in der sie geschrieben werden. Die ägyptischen Hieroglyphen wurden entweder von links nach rechts oder von rechts nach links geschrieben, wobei die tierischen und menschlichen Glyphen zum Zeilenanfang hin gedreht waren. Das frühe Alphabet konnte in mehreren Richtungen geschrieben werden: horizontal (von Seite zu Seite) oder vertikal (nach oben oder unten). Vor der Standardisierung wurde das Alphabet sowohl von links nach rechts (LTR oder sinistrodextral) als auch von rechts nach links (RTL oder dextrosinistral) geschrieben. Am häufigsten wurde das Alphabet boustrophedonisch geschrieben, d. h. man begann in einer (horizontalen) Richtung, drehte sich dann am Ende der Zeile und kehrte die Richtung um. ⓘ
Das griechische Alphabet und seine Nachfolger legten sich auf ein Muster von links nach rechts fest, von oben nach unten auf der Seite. Andere Schriften, wie Arabisch und Hebräisch, wurden von rechts nach links geschrieben. Schriften, in denen chinesische Zeichen vorkommen (einschließlich Japanisch, Koreanisch und Vietnamesisch usw.), wurden traditionell vertikal (von oben nach unten) geschrieben, von rechts nach links auf der Seite, aber heutzutage werden sie häufig von links nach rechts und von oben nach unten geschrieben, was auf den westlichen Einfluss, die wachsende Notwendigkeit, Begriffe in der lateinischen Schrift unterzubringen, und die technischen Beschränkungen der gängigen elektronischen Dokumentenformate zurückzuführen ist. ⓘ
Manchmal werden chinesische Schriftzeichen auch von rechts nach links geschrieben, wie z. B. bei Beschilderungen, insbesondere wenn sie etwas Altes oder Traditionelles bezeichnen. Das alte uigurische Alphabet und seine Nachfahren sind einzigartig, da sie von oben nach unten und von links nach rechts geschrieben werden; diese Schreibrichtung hat ihren Ursprung in einer alten semitischen Schreibrichtung, bei der die Seite um 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht wurde, um dem Erscheinungsbild der vertikalen chinesischen Schrift zu entsprechen. ⓘ
Mehrere auf den Philippinen und in Indonesien verwendete Schriften, wie Hanunó'o, werden traditionell mit vom Schreiber weglaufenden Linien von unten nach oben geschrieben, werden aber horizontal von links nach rechts gelesen; Kulitan, eine weitere philippinische Schrift, wird dagegen von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben. Ogham wird von unten nach oben geschrieben und vertikal gelesen, in der Regel auf der Ecke eines Steins. ⓘ
Das Schreiben von links nach rechts hat den Vorteil, dass die Hand nicht mit dem soeben geschriebenen Text kollidiert, der möglicherweise noch nicht getrocknet ist, da sich die Hand auf der rechten Seite des Stiftes befindet. ⓘ
Eine andere Unterscheidung, die gelegentlich verwendet wird, ist die zwischen Linearschriften, also solchen, deren Zeichen aus Linien bestehen, und anderen (zum Beispiel Punkt-/Brailleschrift oder Keilschrift). ⓘ
Bei Computern
In Computern und Telekommunikationssystemen werden Schriftsysteme im Allgemeinen nicht als solche kodifiziert, sondern Grapheme und andere graphemähnliche Einheiten, die für die Textverarbeitung benötigt werden, werden durch "Zeichen" dargestellt, die in der Regel in kodierter Form vorliegen. Es gibt zahlreiche Normen für die Zeichenkodierung und verwandte Technologien, wie z. B. ISO/IEC 8859-1 (ein an der lateinischen Schrift orientiertes Zeichenrepertoire und Kodierungsschema), CJK (Chinesisch, Japanisch, Koreanisch) und bidirektionaler Text. ⓘ
Heute werden viele dieser Normen in einer gemeinsamen Norm, dem ISO/IEC 10646 "Universal Character Set", und einem parallelen, eng verwandten erweiterten Werk, dem Unicode-Standard, neu definiert. Beide werden im Allgemeinen unter dem Begriff Unicode zusammengefasst. In Unicode wird jedem Zeichen in den Schriftsystemen aller Sprachen eine eindeutige Identifikationsnummer zugewiesen, die als Code Point bezeichnet wird (was eine leichte Vereinfachung darstellt). Computerbetriebssysteme verwenden Codepunkte, um Zeichen in der Schriftartdatei zu suchen, damit die Zeichen auf der Seite oder dem Bildschirm angezeigt werden können. ⓘ
Eine Tastatur ist das am häufigsten verwendete Gerät zum Schreiben am Computer. Jede Taste ist mit einem Standardcode verknüpft, den die Tastatur an den Computer sendet, wenn sie gedrückt wird. Durch die Kombination von Buchstabentasten mit Modifikatortasten wie Strg, Alt, Shift und AltGr werden verschiedene Zeichencodes erzeugt und an die CPU gesendet. Das Betriebssystem fängt diese Signale ab und wandelt sie je nach Tastaturlayout und Eingabemethode in die entsprechenden Zeichen um. Anschließend übergibt es diese umgewandelten Codes und Zeichen an die laufende Anwendungssoftware, die ihrerseits in der aktuell verwendeten Schriftartdatei nach der entsprechenden Glyphe sucht und das Betriebssystem auffordert, diese auf dem Bildschirm zu zeichnen. ⓘ
Schrift als Entsprechung zu Sprachen
In der Schriftlinguistik wird zwischen dem übersprachlichen Zeicheninventar, der Schrift oder dem Skript (engl. script), einerseits und der einzelsprachlichen Ausgestaltung, dem Schriftsystem (engl. writing system), andererseits unterschieden. Zum System gehört mindestens ein Regelapparat (Orthographie) und seine Basiseinheit ist das Graphem, während ein einzelnes Element des Skripts das Schriftzeichen (engl. character) oder auch Symbol ist. ⓘ
Die Terminologie ist allerdings nicht ganz einheitlich. So verwendet Coulmas „writing system“ auch für das, was Dürscheid u. a. „Schrifttyp“ nennen; diese werden traditionell dreifach unterschieden, wobei meist weder nach Analyse- und Interpretationsebene der graphischen Zeichen noch nach Skript und Schriftsystem getrennt wird:
- Buchstabenschrift (Alphabetschrift, Segmentalschrift)
- Wenige dutzend arbiträre, segmentale, oft geometrisch einfache Grapheme korrelieren mit Phonemen (siehe auch Alphabet).
- Silbenschrift (Syllabographie)
- Einige Dutzend bis hunderte suprasegmentale, teilweise systematische Grapheme korrelieren mit der Sprechsilbe oder wenigstens mit Komplexen aus einem Silbenrand und dem -kern.
- Wortschrift (Logografie)
- Tausende komplexe Grapheme eines oft offenen Repertoires korrelieren mit Morphemen, die Wortstatus haben können. ⓘ
Alphabet- und Silbenschriften beziehen sich auf Laute (phonographische Schrift). Das Verhältnis hängt von der jeweils niedergeschriebenen Sprache ab. Logogrammschriften sind hingegen zu gewissen Teilen semantographisch, also bedeutungsbasiert: Das Schriftzeichen hat eine bestimmte Bedeutung, möglicherweise ohne feste Aussprache, wenn es die sichtbare Welt abbildet (Piktogramm) oder ein abstraktes Konzept darstellt (Ideogramm). ⓘ
Bei den Alphabet- oder Segmentalschriften unterscheidet man zwischen Alphabetschriften im engeren Sinne und Konsonantenschriften. Diese werden wiederum danach unterschieden, ob die Vokale nicht, nicht notwendigerweise oder nicht auf gleicher Ebene wie die Konsonanten dargestellt werden. Dazwischen – und entsprechend mal dem einen, mal dem anderen Typ zugerechnet – stehen solche Schriften, in denen Vokale als obligatorische Hilfszeichen von Konsonanten auftauchen (wie in indischen Schriften). Diese sind also in gewisser Weise das Bindeglied zwischen Alphabetschriften im engeren Sinne und Konsonantenschriften; in gewisser Weise auch zu den Silbenschriften. ⓘ
Bei den Silbenschriften kann danach unterschieden werden, ob ihre Syllabogramme nach einem gemeinsamen Muster oder willkürlich (arbiträr) gebildet werden, und danach, ob sie ausreichen, um in einem Schriftsystem alle Sprechsilben der betreffenden Sprache ohne orthographische Kombinationsregeln darzustellen. ⓘ
Manche Sprachen nutzen mehrere Schriften nebeneinander oder auch gemischte Schriften, die Merkmale von zwei oder allen drei Systemen enthalten. ⓘ
Eine Besonderheit bilden die Geheimschriften, die zur verschlüsselten Informationsübertragung verwendet werden, sowie die Kurzschriften. ⓘ
Entzifferung alter Schriften
Eine besondere Herausforderung stellt die Entzifferung alter Schriften dar. Oft gelingt sie, wenn ein Text mit Übersetzungen gefunden wird, oder wenn die Sprache oder ein Dialekt der Sprache bekannt ist. ⓘ
Schriftklassifikation
In der westlichen Welt gibt es verschiedene Schriftklassifikationsmodelle, die voneinander teilweise erheblich abweichen. Davon sind in Deutschland insbesondere zwei Modelle gebräuchlich. ⓘ
DIN 16518
Die Norm DIN 16518 „Klassifikation der Schriften“ (Ausgabe 1964–08) teilt Bleisatzschriftarten in elf Gruppen ein:
- Venezianische Renaissance-Antiqua (Stichwort Antiqua)
- Französische Renaissance-Antiqua
- Barock-Antiqua
- Klassizistische Antiqua
- Serifenbetonte Linear-Antiqua (Egyptienne)
- Serifenlose Linear-Antiqua (Grotesk)
- Antiqua-Varianten
- Schreibschriften
- Handschriftliche Antiqua
- Gebrochene Schriften
- Fremde Schriften ⓘ
Die Schriftklassifikation entspricht dabei der historischen Entwicklung und berücksichtigt besonders detailliert die im deutschen und westeuropäischen Sprachbereich üblichen lateinischen Schriften. In anderen Ländern gibt es vergleichbare Einteilungen. ⓘ
Da das DIN-Modell nicht perfekt ist, gibt es viele weitere Versuche einer Schriftklassifikation. 1998 stellte Indra Kupferschmid ihre Klassifikation nach Formprinzip im DIN-Ausschuss vor. Diese Einteilung wurden später von Max Bollwage und Hans Peter Willberg in ihre Bücher übernommen. Sie unterscheidet die Schriften nach ihrem Formprinzip (Stil) in dynamische, statische, geometrische und dekorative Schriften und ihrer Ausstattung mit Serifen und Strichkontrast. Der Willberg-Schüler Ralf de Jong hat eine darauf aufbauende, weiterführende Matrix entwickelt. ⓘ
Siehe auch
- Analphabetismus
- Blindenschrift
- Buchdruck
- Deutsche Schrift
- Gebärdenschrift
- Geschriebene Sprache
- Manuskript (Handschrift)
- Medientheorie
- Notation (Musik) (Notenschrift)
- Schriften der Welt
- Schriftreform
- Schriftstatistik
- Sonderschrift
- Typografie
- Unterschrift
- Zahlschrift ⓘ
Literatur
- Johannes Bergerhausen, Siri Poarangan: decodeunicode: Die Schriftzeichen der Welt. Hermann Schmidt, Mainz 2011, ISBN 978-3-87439-813-8 (Alle 109.242 digitalen Schriftzeichen nach dem Unicode-Standard.).
- Michaela Böttner, Ludger Lieb, Christian Vater, Christian Witschel (Hrsg.): 5300 Jahre Schrift. Wunderhorn, Heidelberg 2017, ISBN 978-3-88423-565-2 (5300jahreschrift.de).
- Herbert E. Brekle: Vom Rinderkopf zum ABC. Spektrum der Wissenschaft, 2005, ISSN 0170-2971, Kap. 4, S. 44–51.
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft (= Kröners Taschenausgabe. Band 452). Kröner, Stuttgart 1983, ISBN 3-520-45201-4.
- Florian Coulmas: The Blackwell Encyclopedia of Writing Systems. Blackwell, New York 1996, ISBN 0-631-21481-X.
- Florian Coulmas: Writing Systems. An Introduction to their linguistic analysis. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-78737-8 (english).
- Jacques Derrida: Die Schrift und die Differenz. Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-07777-5.
- Werner Ekschmitt: Das Gedächtnis der Völker. Hieroglyphen, Schriften und Schriftfunde. Heyne, München 1980, ISBN 3-453-01058-2.
- Ernst Doblhofer: Die Entzifferung alter Schriften und Sprachen. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1993, ISBN 3-15-008854-2.
- Carl Faulmann: Das Buch der Schrift, enthaltend die Schriftzeichen und Alphabete aller Zeiten und aller Völker des Erdkreises. 2. Auflage. Wien 1880, ISBN 3-8289-0799-7 (Neudrucke unter dem Titel Schriftzeichen und Alphabete aller Zeiten und Völker Augsburg 1990, Freiburg 2003).
- Karoly Földes-Papp: Vom Felsbild zum Alphabet. Die Geschichte der Schrift von ihren frühesten Vorstufen bis zur modernen lateinischen Schreibschrift. Chr. Belser, Stuttgart 1966, ISBN 3-8112-0007-0.
- Harald Haarmann: Geschichte der Schrift. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47998-7.
- Harald Haarmann: Universalgeschichte der Schrift. Campus, Frankfurt am Main/ New York 1990, ISBN 3-593-34346-0.
- Hans Jensen: Die Schrift in Vergangenheit und Gegenwart. Reprint der 3 Auflage. Deutscher Verlag der Wissenschaft, Berlin 1987, ISBN 3-326-00232-7 (Erstausgabe: Augustin, Glückstadt 1935).
- Werner König: dtv-Atlas zur deutschen Sprache. Tafeln und Texte. dtv, München 1985, ISBN 3-423-03025-9.
- Andrew Robinson: Die Geschichte der Schrift. Albatros, Düsseldorf 2004, ISBN 3-491-96129-7.
- Siegfried Schott: Hieroglyphen. Untersuchungen zum Ursprung der Schrift. Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden), Mainz 1950 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 24).
- Heribert Sturm: Unsere Schrift – Einführung in die Entwicklung ihrer Stilformen. 1961, ISBN 3-7686-1008-X (ND 2005).
- Erhardt D. Stiebner: Bruckmann’s Handbuch der Schrift. F. Bruckmann, München 1992, ISBN 3-7654-2564-8.
- Christoph Türcke: Vom Kainszeichen zum genetischen Code. Kritische Theorie der Schrift. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53472-4.
- Wilhelm Wattenbach: Das Schriftwesen im Mittelalter. 3. Auflage. Leipzig 1896 (Neudruck: Graz, 1958).
Dokumentationen
- Vom Schreiben und Denken - Die Saga der Schrift (1/3) Der Anfang. Originaltitel: L'odysée de l'écriture - Les origines. TV-Dokumentationsreihe von David Sington, F 2020; deutsche Synchronfassung: Arte 2020 (Auf: youtube.com); mitwirkend: Yasmin El Shazly (Ägyptologin), Lydia Wilson (Historikerin), Brody Neuenschwander (Kalligraph), Irving Finkel (Assyrologe), Günter Dreyer (Ägyptologe), Orly Goldwasser (Ägyptologin), Yongsheng Chen (Philologe), Pierre Tallet (Ägyptologe), Ahmad Al-Jaliad (Philologe) u. a.
- Vom Schreiben und Denken - Die Saga der Schrift (2/3) Imprimatur: Buch und Zivilisation. Originaltitel: L'odysée de l'écriture - L'empreinte des civilisations. TV-Dokumentationsreihe von David Sington, F 2020; deutsche Synchronfassung: Arte 2020 (Auf: youtube.com); mitwirkend: Brody Neuenschwander (Kalligraph), Lee Mapley (Pergamentproduzent), Ludo Vandamme (Historiker), Wang Jianing (Kalligraphin), Sunatulio Mukhitdinov (Historiker), Nick Jardine (Historiker), Joost Depuyat (Kurator), Giles Mandelbrote (Arvivar), Ahmad Al-Jaliad (Philologe) u. a.
- Vom Schreiben und Denken - Die Saga der Schrift (3/3) Eine neue Ära. Originaltitel: L'odysée de l'écriture - Une nouvelle Ère. TV-Dokumentationsreihe von David Sington, F 2020; deutsche Synchronfassung: Arte 2020 (Auf: youtube.com); mitwirkend: Edhem Eldem (Historiker), Dekuan Huang (Paläograph), Cemalnur Sargut (Historikerin), Mahmut Sahin (Kalligraph), Shakhnoza Soatova (Philologin), Yongsheng Chen (Philologe), Thomas Hope (Neurowissenschaftler), Tae Twomey (Neurologin) u. a. ⓘ