Prag

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Prag
Praha
Hauptstadt
Hauptstadt Prag
Hlavní město Praha
Im Uhrzeigersinn von oben: Panorama mit Prager Burg, Malá Strana und Karlsbrücke; Pankrác-Viertel mit Hochhäusern; Straßenansicht in Malá Strana; Panorama des Altstädter Ringes; Torturm der Karlsbrücke; Nationaltheater
Flagge von Prag
Wappen von Prag
Offizielles Logo der Stadt Prag
Motto(s): 
"Praga Caput Rei publicae" (Latein)
"Prag, Oberhaupt der Republik".
andere historische Mottos  
  • "Praga mater urbium" (lateinisch)
    "Praha matka měst" (Tschechisch)
    "Prag, Mutter der Städte"
  • "Praga Caput Regni" (lateinisch)
    "Prag, Oberhaupt des Königreichs"
Prag liegt in der Tschechischen Republik
Prag
Prag
Lage in der Tschechischen Republik
Prag liegt in Europa
Prag
Prag
Standort innerhalb Europas
Koordinaten: 50°05′15″N 14°25′17″E / 50.08750°N 14.42139°EKoordinaten: 50°05′15″N 14°25′17″E / 50.08750°N 14.42139°E
Land Tschechische Republik
Gegründet5. Jahrhundert
Regierung
 - BürgermeisterZdeněk Hřib (Piraten)
Gebiet
 - Hauptstadt496 km2 (192 sq mi)
 - Städtisch298 km2 (115 sq mi)
Höchste Erhebung399 m (1.309 ft)
Niedrigste Erhebung172 m (564 ft)
Bevölkerung
 (2022-01-01)
 - Hauptstadt1,275,406
 - Dichte2.600/km2 (6.700/qm)
 - Großstadt2,709,418
Beiname(n)Praguer
ZeitzoneUTC+1 (MEZ)
 - Sommer (DST)UTC+2 (MESZ)
Postleitzahlen
100 00 – 199 00
ISO-3166-CodeCZ-10
Kfz-ZulassungA, AA - AZ
GRP (nominal)2019
 - Gesamt60 Milliarden Euro
(67 Mrd. $)
 - Pro-Kopf€46,400
($51,945)
HDI (2019)0,968 - sehr hoch - 1.
Websitewww.praha.eu.

Prag (/prɑːɡ/ PRAHG; tschech: Praha [ˈpraɦa] (hören); Deutsch: Prag, ausgesprochen [pʁaːk] (hören); lateinisch: Praga) ist die Hauptstadt und größte Stadt der Tschechischen Republik und die historische Hauptstadt von Böhmen. An der Moldau gelegen, leben in Prag etwa 1,3 Millionen Menschen. In der Stadt herrscht ein gemäßigtes ozeanisches Klima mit relativ warmen Sommern und kühlen Wintern.

Prag ist ein politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Mitteleuropas mit einer reichen Geschichte und Architektur aus der Romanik, Gotik, Renaissance und dem Barock. Prag war die Hauptstadt des Königreichs Böhmen und Residenz mehrerer Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, insbesondere von Karl IV. (reg. 1346-1378). Sie war eine wichtige Stadt für die Habsburger Monarchie und das österreichisch-ungarische Reich. Die Stadt spielte eine wichtige Rolle in der böhmischen und der protestantischen Reformation, im Dreißigjährigen Krieg und in der Geschichte des 20. Jahrhunderts als Hauptstadt der Tschechoslowakei zwischen den Weltkriegen und in der kommunistischen Nachkriegszeit.

Prag beherbergt eine Reihe bekannter kultureller Sehenswürdigkeiten, von denen viele die Gewalt und Zerstörung im Europa des 20. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören die Prager Burg, die Karlsbrücke, der Altstädter Ring mit der Prager astronomischen Uhr, das Jüdische Viertel, der Petřín-Berg und der Vyšehrad. Seit 1992 steht das historische Zentrum von Prag auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Die Stadt verfügt über mehr als zehn bedeutende Museen sowie zahlreiche Theater, Galerien, Kinos und andere historische Ausstellungsstücke. Ein umfangreiches, modernes öffentliches Verkehrssystem verbindet die Stadt miteinander. Die Stadt beherbergt eine Vielzahl öffentlicher und privater Schulen, darunter die Karlsuniversität in Prag, die älteste Universität Mitteleuropas.

Prag ist laut GaWC-Studien als "Alpha-" Global City eingestuft. Im Jahr 2019 wurde die Stadt von Mercer als 69. lebenswerteste Stadt der Welt eingestuft. Im selben Jahr wurde die Stadt vom PICSA-Index auf Platz 13 der lebenswertesten Städte der Welt eingestuft. Ihre reiche Geschichte macht sie zu einem beliebten Reiseziel, und im Jahr 2017 verzeichnete die Stadt mehr als 8,5 Millionen internationale Besucher pro Jahr. Im Jahr 2017 wurde Prag als fünftmeistbesuchte europäische Stadt nach London, Paris, Rom und Istanbul gelistet.

Praha
Wappen von PragWappen
Prag (Tschechien)
Wahlspruch: Praga Caput Rei Publicae
Basisdaten
Staat:  Tschechien
Historischer Landesteil: Böhmen
Region: Hlavní město Praha
Fläche: 49.600 ha
Geographische Lage: 50° 5′ N, 14° 25′ OKoordinaten: 50° 5′ 19″ N, 14° 25′ 17″ O
Höhe: 192 m n.m.
Einwohner: 1.335.084 (1. Jan. 2021)
Postleitzahl: 100 00–199 00
Kfz-Kennzeichen: A
Verkehr
Straße: Autobahnen: D0, D1, D4, D5, D6, D7, D8, D10, D11
Nächster int. Flughafen: Flughafen Prag
Struktur
Status: Hauptstadt, zugleich
Kraj und (de facto) Statutarstadt
Ortsteile: 22 Verwaltungsbezirke
57 Stadtteile, 146 Ortsteile
Verwaltung
Oberbürgermeister: Zdeněk Hřib (Piráti) (Stand: November 2018)
Adresse: Mariánské nám. 2
110 01 Praha 1
Gemeindenummer: 554782
Website: www.praha.eu

Etymologie und Namen

Der tschechische Name Praha leitet sich von dem altslawischen Wort práh ab, das "Furt" oder "Stromschnelle" bedeutet und sich auf den Ursprung der Stadt an einer Kreuzung der Moldau bezieht. Die gleiche Etymologie wird mit dem Warschauer Stadtteil Praga in Verbindung gebracht.

Eine andere Sichtweise auf den Ursprung des Namens hängt mit dem tschechischen Wort práh (mit der Bedeutung einer Schwelle) zusammen und eine legendäre Etymologie verbindet den Namen der Stadt mit der Prinzessin Libuše, einer Prophetin und Frau des mythischen Gründers der Přemysliden-Dynastie. Sie soll befohlen haben, die Stadt "dort zu errichten, wo ein Mann die Schwelle seines Hauses behaut". Das tschechische Wort práh könnte sich also auf Stromschnellen oder Furten im Fluss beziehen, deren Rand zur Überquerung des Flusses dienen konnte - und somit eine "Schwelle" zur Burg darstellte.

Eine andere Ableitung des Namens Praha wird von na prazě vorgeschlagen, der ursprünglichen Bezeichnung für den Schieferfelsen, auf dem die ursprüngliche Burg errichtet wurde. Damals war die Burg von Wäldern umgeben, die die neun Hügel der zukünftigen Stadt bedeckten - die Altstadt auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses sowie die Kleinseite unterhalb der bestehenden Burg entstanden erst später.

Die englische Schreibweise des Stadtnamens ist aus dem Französischen entlehnt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde der Name im Englischen so ausgesprochen, dass er sich auf "vague" reimt: Lady Diana Cooper (geb. 1892) sprach ihn 1969 in der Sendung Desert Island Discs so aus, und in einer Strophe von The Beleaguered City von Longfellow (1839) und auch in dem Limerick There was an Old Lady of Prague von Edward Lear (1846) reimt er sich auf "vague".

Prag wird auch die "Stadt der hundert Türme" genannt, basierend auf einer Zählung des Mathematikers Bernard Bolzano aus dem 19. Jahrhundert; die heutige Zahl wird vom Prager Informationsdienst auf 500 geschätzt. Prag wird auch als "Goldene Stadt", "Mutter der Städte" und "Herz von Europa" bezeichnet.

Für die Namensherkunft von Praha (Prag, Praga) gibt es zwei Vorschläge. Einerseits wird ein Zusammenhang mit práh „Balken, Schwelle“ vermutet, mit Bezug auf Holzbalken, die den Fluss Moldau begradigt hätten. Einer weiteren, von Max Vasmer als wahrscheinlicher angesehenen Theorie nach besteht ein Zusammenhang mit dem Wort pražit „brennen“ (vermutetes Namensmotiv der Brandrodung).

In der von dem Chronisten Cosmas bezeugten Gründungslegende wird der Name mit Bezug auf das Wort für „Schwelle“ etymologisiert. Dabei soll die Stadtgründerin Libuše ihr Gefolge in einen Wald geschickt haben, um aus einem Baum eine Türschwelle zu schlagen. An dieser Stelle soll Prag dann durch Libuše gegründet worden sein.

Geschichte

In den tausend Jahren seines Bestehens entwickelte sich Prag von einer Siedlung, die sich von der Prager Burg im Norden bis zur Festung Vyšehrad im Süden erstreckte, zur Hauptstadt eines modernen europäischen Landes.

Frühe Geschichte

Die mythologische Prinzessin Libuše prophezeite den Ruhm von Prag.

Die Region war bereits in der Altsteinzeit besiedelt. Der jüdische Chronist David Solomon Ganz behauptet unter Berufung auf Cyriacus Spangenberg, dass die Stadt um 1306 v. Chr. von einem antiken König, Boyya, als Boihaem gegründet wurde.

Um das fünfte und vierte Jahrhundert v. Chr. tauchte ein keltischer Stamm in der Gegend auf, der später Siedlungen gründete, darunter ein Oppidum in Závist, einem heutigen Vorort von Prag, und der Region den Namen Böhmen gab, was so viel wie "Heimat der Boii" bedeutet. Im letzten Jahrhundert v. Chr. wurden die Kelten allmählich von germanischen Stämmen (Markomannen, Quaden, Langobarden und möglicherweise den Sueben) verdrängt, was einige dazu veranlasste, den Sitz des Markomannenkönigs Maroboduus im Süden Prags, im heutigen Vorort Závist, anzusiedeln. In der Gegend des heutigen Prags wurde auf der Karte von Ptolemaios aus dem 2. Jahrhundert eine germanische Stadt namens Casurgis erwähnt.

Im späten 5. Jahrhundert n. Chr., während der großen Völkerwanderung nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches, zogen die in Böhmen lebenden germanischen Stämme nach Westen, und wahrscheinlich im 6. Jahrhundert besiedelten die slawischen Stämme (Venedi) die mittelböhmische Region. In den folgenden drei Jahrhunderten errichteten die böhmischen Stämme mehrere befestigte Siedlungen in diesem Gebiet, vor allem im Šárka-Tal, in Butovice und Levý Hradec.

Ein Modell der Prager Burg und ihrer Umgebung im Jahr 1000

Der Bau der späteren Prager Burg begann gegen Ende des 9. Jahrhunderts, als eine seit dem Jahr 800 bestehende befestigte Siedlung erweitert wurde. Das erste Mauerwerk unter der Prager Burg stammt spätestens aus dem Jahr 885. Die andere bedeutende Prager Festung, die Přemyslidenfestung Vyšehrad, wurde im 10. Jahrhundert gegründet, etwa 70 Jahre später als die Prager Burg. Die Prager Burg wird von der Kathedrale dominiert, mit deren Bau 1344 begonnen wurde, die aber erst im 20.

Der Legende nach wurde Prag im 8. Jahrhundert von der tschechischen Herzogin und Prophetin Libuše und ihrem Ehemann Přemysl, dem Gründer der Přemysliden-Dynastie, gegründet. Die Legende besagt, dass Libuše auf einer Felsklippe hoch über der Moldau erschien und prophezeite: "Ich sehe eine große Stadt, deren Ruhm die Sterne berühren wird." Sie ließ an dieser Stelle eine Burg und eine Stadt namens Praha errichten.

Die Region wurde zum Sitz der Herzöge und später der Könige von Böhmen. Unter dem böhmischen Herzog Boleslaus II. dem Frommen wurde das Gebiet im Jahr 973 zum Bistum erhoben. Bis zur Erhebung Prags zum Erzbistum im Jahr 1344 unterstand es der Gerichtsbarkeit des Erzbistums Mainz.

Prag war ein wichtiger Handelsplatz, an dem sich Kaufleute aus ganz Europa niederließen, darunter auch viele Juden, wie der spanisch-jüdische Kaufmann und Reisende Abraham ben Jacob im Jahr 965 berichtet. Die Alte Neue Synagoge aus dem Jahr 1270 steht noch immer in der Stadt. In Prag befand sich einst auch ein wichtiger Sklavenmarkt.

An der Stelle der Moldau-Furt ließ König Vladislaus I. 1170 die erste Brücke errichten, die Judith-Brücke (Juditin most), benannt zu Ehren seiner Frau Judith von Thüringen. Diese Brücke wurde 1342 durch eine Überschwemmung zerstört, aber einige der ursprünglichen Grundsteine der Brücke liegen noch im Fluss. Sie wurde wiederaufgebaut und erhielt den Namen Karlsbrücke.

1257 wurde in Prag unter König Ottokar II. die Kleinseite ("Malá Strana") an der Stelle eines älteren Dorfes auf dem späteren Hradschin (Prager Burg) gegründet. Es handelte sich dabei um den Bezirk der Deutschen, die gemäß den Magdeburger Rechten das Recht hatten, das Recht selbständig zu verwalten. Der neue Bezirk lag am gegenüberliegenden Ufer der Staré Město ("Altstadt"), die den Status eines Stadtbezirks hatte und von einer Reihe von Mauern und Festungsanlagen begrenzt wurde.

Spätmittelalter

Die St. Veitskathedrale in Prag wurde 1344 gegründet.

Seine Blütezeit erlebte Prag während der Herrschaft Karls IV. im 14. Jahrhundert (1346-1378), dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Böhmen aus der neuen Dynastie der Luxemburger. Als König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches verwandelte er Prag in eine kaiserliche Hauptstadt, die zu dieser Zeit flächenmäßig die drittgrößte Stadt Europas war (nach Rom und Konstantinopel).

Karl IV. ordnete den Bau der an die Altstadt angrenzenden Neustadt (Nové Město) an und entwarf sie selbst. Die Karlsbrücke, die die kurz vor seiner Herrschaft durch das Hochwasser zerstörte Judithbrücke ersetzte, wurde errichtet, um die östlichen Uferbezirke mit der Kleinseite und dem Burgviertel zu verbinden. Am 9. Juli 1357 um 5:31 Uhr legte Karl IV. persönlich den ersten Grundstein für die Karlsbrücke. Der genaue Zeitpunkt der Grundsteinlegung ist bekannt, da in den Altstädter Brückenturm die palindromische Zahl 135797531 eingemeißelt wurde, die von den königlichen Astrologen und Numerologen als bester Zeitpunkt für den Beginn des Brückenbaus ausgewählt worden war. Im Jahr 1347 gründete er die Karlsuniversität, die bis heute die älteste Universität in Mitteleuropa ist.

Er begann mit dem Bau des gotischen Veitsdoms im größten Innenhof der Prager Burg an der Stelle der dortigen romanischen Rotunde. Im Jahr 1344, dem Jahr, in dem die Kathedrale begonnen wurde, wurde Prag zum Erzbistum erhoben.

Die Stadt besaß eine Münzstätte und war ein Handelszentrum für deutsche und italienische Bankiers und Kaufleute. Die soziale Ordnung wurde jedoch durch die wachsende Macht der Handwerkszünfte (die selbst oft von internen Kämpfen zerrissen wurden) und die zunehmende Zahl der Armen immer unruhiger.

Die Hungermauer, eine umfangreiche Befestigungsanlage südlich der Kleinseite und des Burgviertels, wurde während einer Hungersnot in den 1360er Jahren errichtet. Die Arbeiten sollen von Karl IV. in Auftrag gegeben worden sein, um den Arbeitern und ihren Familien Arbeit und Nahrung zu verschaffen.

Karl IV. starb im Jahr 1378. Während der Regierungszeit seines Sohnes, König Wenzel IV. (1378-1419), kam es zu schweren Unruhen. Zu Ostern 1389 verkündeten Mitglieder des Prager Klerus, dass die Juden die Hostie entweiht hätten, und der Klerus ermutigte den Mob, das jüdische Viertel zu plündern, zu verwüsten und niederzubrennen. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung Prags (3.000 Menschen) wurde ermordet.

Die Prager astronomische Uhr wurde erstmals im Jahr 1410 installiert und ist damit die drittälteste astronomische Uhr der Welt und die älteste noch funktionierende.

Jan Hus, ein Theologe und Rektor der Karlsuniversität, predigte in Prag. Im Jahr 1402 begann er, in der Bethlehem-Kapelle zu predigen. Inspiriert von John Wycliffe, konzentrierten sich diese Predigten auf radikale Reformen einer korrupten Kirche. Da er für das politische und religiöse Establishment zu gefährlich wurde, wurde Hus zum Konzil von Konstanz vorgeladen, wegen Ketzerei angeklagt und 1415 auf dem Scheiterhaufen in Konstanz verbrannt.

Vier Jahre später erlebte Prag seinen ersten Aufstand, als sich die Bevölkerung unter der Führung des Prager Priesters Jan Želivský auflehnte. Der Tod von Hus, gepaart mit dem tschechischen Proto-Nationalismus und Proto-Protestantismus, hatte die Hussitenkriege ausgelöst. Die bäuerlichen Rebellen unter der Führung des Generals Jan Žižka besiegten zusammen mit den Prager Hussitentruppen Kaiser Sigismund in der Schlacht auf dem Vítkovský Berg im Jahr 1420.

Während der Hussitenkriege, als die Stadt Prag von "Kreuzrittern" und Söldnern angegriffen wurde, kämpfte die städtische Miliz tapfer unter dem Prager Banner. Dieses schwalbenschwanzförmige Banner ist etwa 1,2 x 1,8 m groß, hat ein rotes Feld, das mit kleinen weißen Lilien übersät ist, und in der Mitte ein silbernes altes Stadtwappen. Über dem Wappen stehen die Worte "PÁN BŮH POMOC NAŠE" (Der Herr ist unsere Hilfe), und in der Mitte des Wappens steht ein hussitischer Kelch. In der Nähe der Schwalbenschwänze befindet sich eine sichelförmige goldene Sonne mit hervorstehenden Strahlen.

Eines dieser Banner wurde von den schwedischen Truppen in der Schlacht von Prag (1648) erbeutet, als sie das westliche Ufer der Moldau eroberten und vom östlichen Ufer zurückgeschlagen wurden; sie legten es in das Königliche Militärmuseum in Stockholm; obwohl diese Fahne noch existiert, ist sie in sehr schlechtem Zustand. Sie nahmen auch den Codex Gigas und den Codex Argenteus mit. Die frühesten Belege deuten darauf hin, dass bereits 1419 ein Gonfalon mit einer aufgemalten Stadtwache für die Altstadt verwendet wurde. Da diese städtische Milizfahne vor 1477 und während der Hussitenkriege in Gebrauch war, ist sie die älteste noch erhaltene städtische Fahne Böhmens.

In den folgenden zwei Jahrhunderten stärkte Prag seine Rolle als Handelsstadt. Viele bemerkenswerte gotische Gebäude wurden errichtet und der Vladislav-Saal der Prager Burg wurde hinzugefügt.

Habsburger Zeit

Darstellung des "Prager Banners" (städtische Flagge aus dem 16. Jahrhundert).
Das Wappen von Prag (1649).

Im Jahr 1526 wählten die böhmischen Stände Ferdinand I. aus dem Hause Habsburg. Der glühende Katholizismus seiner Mitglieder führte zu Konflikten in Böhmen und später in Prag, wo sich protestantische Ideen durchsetzten. Unter dem römischen Kaiser Rudolf II., der 1576 zum König von Böhmen gewählt wurde und Prag zu seiner Residenz wählte, waren diese Probleme nicht vorrangig. Er lebte in der Prager Burg, wo sein Hof nicht nur Astrologen und Magier, sondern auch Wissenschaftler, Musiker und Künstler empfing. Rudolf war auch ein Kunstliebhaber, und Prag wurde zur Hauptstadt der europäischen Kultur. Die Stadt erlebte eine Blütezeit: Zu den berühmten Persönlichkeiten, die in dieser Zeit hier lebten, gehören die Astronomen Tycho Brahe und Johannes Kepler, der Maler Arcimboldo, die Alchemisten Edward Kelley und John Dee, die Dichterin Elizabeth Jane Weston und andere.

Im Jahr 1618 löste der berühmte zweite Prager Fenstersturz den Dreißigjährigen Krieg aus, der für Prag und Böhmen eine besonders harte Zeit war. Ferdinand II. von Habsburg wurde abgesetzt, und an seine Stelle als König von Böhmen trat Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz; sein Heer wurde jedoch in der Schlacht am Weißen Berg (1620) unweit der Stadt vernichtend geschlagen. Daraufhin wurden 1621 27 böhmische Protestantenführer (die an dem Aufstand beteiligt waren) auf dem Altstädter Ring hingerichtet und viele andere ins Exil geschickt. Prag wurde zwangsweise zum römischen Katholizismus konvertiert, gefolgt vom Rest der böhmischen Länder. Die Stadt litt anschließend während des Krieges unter dem Angriff des Kurfürstentums Sachsen (1631) und während der Schlacht bei Prag (1648). In Prag begann ein stetiger Niedergang, der die Einwohnerzahl von 60.000 in den Jahren vor dem Krieg auf 20.000 reduzierte. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann die Bevölkerung Prags wieder zu wachsen. Die Juden waren seit dem Ende des 10. Jahrhunderts in Prag ansässig, und 1708 machten sie etwa ein Viertel der Prager Bevölkerung aus.

1689 wurde Prag von einem großen Brand verwüstet, der jedoch eine Erneuerung und einen Wiederaufbau der Stadt zur Folge hatte. In den Jahren 1713-14 wurde Prag ein letztes Mal von einer großen Pestepidemie heimgesucht, der 12.000 bis 13.000 Menschen zum Opfer fielen.

Denkmal für František Palacký, ein bedeutendes Mitglied der tschechischen Nationalen Wiedergeburt

Im Jahr 1744 fiel Friedrich der Große von Preußen in Böhmen ein. Er nahm Prag nach einer schweren und langwierigen Belagerung ein, bei der ein großer Teil der Stadt zerstört wurde. Im Jahr 1757 zerstörte das preußische Bombardement mehr als ein Viertel der Stadt und beschädigte den Veitsdom schwer. Einen Monat später wurde Friedrich der Große jedoch besiegt und zum Rückzug aus Böhmen gezwungen.

Im 18. Jahrhundert ging es mit der Wirtschaft Prags weiter aufwärts. Die Bevölkerung wuchs bis 1771 auf 80.000 Einwohner an. Viele reiche Kaufleute und Adlige verschönerten die Stadt mit einer Vielzahl von Palästen, Kirchen und Gärten voller Kunst und Musik und schufen eine Barockstadt, die bis heute in der ganzen Welt bekannt ist.

Im Jahr 1784 wurden unter Joseph II. die vier Gemeinden Malá Strana, Nové Město, Staré Město und Hradčany zu einer einzigen Stadt zusammengelegt. Der jüdische Bezirk, Josefov genannt, wurde erst im Jahr 1850 eingegliedert. Die industrielle Revolution brachte große Veränderungen und Entwicklungen in Prag mit sich, da neue Fabriken die Vorteile der Kohlebergwerke und Eisenhütten in den nahe gelegenen Regionen nutzen konnten. Ein erster Vorort, Karlín, entstand 1817, und zwanzig Jahre später überschritt die Einwohnerzahl 100.000.

Die Revolutionen in Europa im Jahr 1848 berührten auch Prag, wurden aber mit aller Härte niedergeschlagen. In den folgenden Jahren begann die tschechische nationale Wiedergeburt ihren Aufstieg, bis sie 1861 die Mehrheit im Stadtrat errang. 1848 gab es in Prag eine deutschsprachige Mehrheit, doch bis 1880 sank die Zahl der Deutschsprachigen auf 14 % (42 000) und bis 1910 auf 6,7 % (37 000), da die Gesamtbevölkerung der Stadt durch den Zuzug von Tschechen aus dem übrigen Böhmen und Mähren und das zunehmende Prestige und die Bedeutung der tschechischen Sprache im Rahmen der tschechischen nationalen Wiedergeburt massiv anstieg.

20. Jahrhundert

Statue von Tomáš Garrigue Masaryk in der Nähe der Prager Burg

Erste Tschechoslowakische Republik

Der Erste Weltkrieg endete mit der Niederlage der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Gründung der Tschechoslowakei. Prag wurde als Hauptstadt und die Prager Burg als Sitz des Präsidenten Tomáš Garrigue Masaryk gewählt. Zu dieser Zeit war Prag eine echte europäische Hauptstadt mit einer hoch entwickelten Industrie. Bis 1930 stieg die Einwohnerzahl auf 850.000 an.

Zweiter Weltkrieg

Prag wird im Mai 1945 von der Roten Armee befreit.

Hitler befahl der deutschen Armee am 15. März 1939 den Einmarsch in Prag und erklärte von der Prager Burg aus Böhmen und Mähren zum deutschen Protektorat. Prag war während des größten Teils seiner Geschichte eine multiethnische Stadt mit einer bedeutenden tschechischen, deutschen und (meist deutschsprachigen) jüdischen Bevölkerung. Ab 1939, als das Land von Nazi-Deutschland besetzt wurde, übernahm Hitler die Prager Burg. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Juden von den Deutschen deportiert und umgebracht. 1942 wurde Prag Zeuge der Ermordung eines der mächtigsten Männer Nazideutschlands - Reinhard Heydrich - während der Operation Anthropoid, die von den tschechoslowakischen Nationalhelden Jozef Gabčík und Jan Kubiš durchgeführt wurde. Hitler ordnete blutige Repressalien an.

Im Februar 1945 wurde Prag mehrmals von den US Army Air Forces bombardiert. Dabei wurden 701 Menschen getötet, mehr als 1.000 Menschen verletzt und einige Gebäude, Fabriken und historische Sehenswürdigkeiten (Emmaus-Kloster, Faust-Haus, Vinohrady-Synagoge) zerstört. Viele historische Bauten in Prag blieben jedoch von der Kriegszerstörung verschont, und die Schäden waren im Vergleich zu den totalen Zerstörungen in vielen anderen Städten dieser Zeit gering. Nach Angaben amerikanischer Piloten war dies das Ergebnis eines Navigationsfehlers. Im März wurden bei einem gezielten Angriff auf Militärfabriken in Prag etwa 370 Menschen getötet.

Am 5. Mai 1945, zwei Tage vor der Kapitulation Deutschlands, kam es zu einem Aufstand gegen Deutschland. In einem viertägigen blutigen Straßenkampf wurden mehrere tausend Tschechen getötet, wobei beide Seiten zahlreiche Gräueltaten verübten. Bei Tagesanbruch am 9. Mai nahm die 3. Schockarmee der Roten Armee die Stadt fast ohne Gegenwehr ein. Der größte Teil der deutschen Bevölkerung Prags (etwa 50.000 Menschen) floh oder wurde nach dem Krieg durch die Benesch-Dekrete vertrieben.

Kalter Krieg

Samtene Revolution im November 1989

Prag war eine Stadt in einem Land, das unter der militärischen, wirtschaftlichen und politischen Kontrolle der Sowjetunion stand (siehe Eiserner Vorhang und COMECON). Das größte Stalin-Denkmal der Welt wurde 1955 auf dem Letná-Hügel enthüllt und 1962 zerstört. Der 4. tschechoslowakische Schriftstellerkongress, der im Juni 1967 in der Stadt stattfand, bezog klar Stellung gegen das Regime. Am 31. Oktober 1967 demonstrierten Studenten in Strahov. Dies veranlasste den neuen Sekretär der tschechoslowakischen kommunistischen Partei, Alexander Dubček, dazu, eine neue Wende im Leben seiner Stadt und seines Landes auszurufen und die kurzlebige Zeit des "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" einzuleiten. Es war der Prager Frühling, der auf die Erneuerung der politischen Institutionen auf demokratische Weise abzielte. Die anderen Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes, mit Ausnahme von Rumänien und Albanien, wurden von der Sowjetunion angeführt, um diese Reformen durch den Einmarsch in die Tschechoslowakei und die Hauptstadt Prag am 21. August 1968 zu unterdrücken. Die Invasion, die hauptsächlich mit Infanterie und Panzern durchgeführt wurde, unterdrückte effektiv alle weiteren Reformversuche. Die militärische Besetzung der Tschechoslowakei durch die Rote Armee sollte erst 1991 enden. Jan Palach und Jan Zajíc begingen im Januar und Februar 1969 Selbstmord durch Selbstverbrennung, um gegen die "Normalisierung" des Landes zu protestieren.

Nach der Samtenen Revolution

Prager Hochhäuser am Pankrác

Nachdem die Bereitschaftspolizei 1989 eine friedliche Studentendemonstration niedergeschlagen hatte, füllte die Samtene Revolution die Straßen Prags, und die Hauptstadt der Tschechoslowakei profitierte stark von der neuen Stimmung. 1993, nach der Samtenen Scheidung, wurde Prag zur Hauptstadt der neuen Tschechischen Republik. Ab 1995 wurden in Prag in großem Umfang Hochhäuser gebaut. In den späten 1990er Jahren wurde Prag wieder zu einem wichtigen kulturellen Zentrum Europas und stand unter dem Einfluss der Globalisierung. Im Jahr 2000 fanden in Prag die Gipfeltreffen des IWF und der Weltbank statt und es kam zu Aufständen der Globalisierungsgegner. Im Jahr 2002 litt Prag unter großflächigen Überschwemmungen, die Gebäude und das unterirdische Verkehrssystem beschädigten.

Prag bewarb sich für die Olympischen Sommerspiele 2016, kam aber nicht in die engere Wahl. Im Juni 2009 beschlossen die Prager Verantwortlichen aufgrund des finanziellen Drucks durch die weltweite Rezession, die geplante Bewerbung der Stadt für die Olympischen Sommerspiele 2020 abzusagen.

Geografie

Prag liegt zentral im westlichen Tschechien an der Moldau, rund 40 Kilometer vor deren Einmündung in die Elbe in Mělník. Die Entfernung zu den äußersten Grenzpunkten beträgt nach Norden rund 110 Kilometer, nach Westen und Süden je rund 170, nach Osten rund 320 (zur alten böhmischen Ostgrenze rund 170; jeweils Luftlinie).

Ein Großteil der Stadt liegt in einem weiten Tal der Moldau, die das Stadtgebiet auf 30 Kilometern Länge durchfließt und im Nordteil eine große Schleife bildet. Am südlichen Bogen dieser Schleife liegt das historische Stadtzentrum, beherrscht von den beiden Burgbergen Hradčany (Hradschin) im Norden und Vyšehrad im Süden. Der Rest verteilt sich auf weitere das Tal umgebende Hügel: Letná, Vítkov, Větrov, Skalka, Emauzy, Karlov und den höchsten von ihnen, den Petřín. Durch die Eingemeindungen vornehmlich im 20. Jahrhundert dehnt sich das Stadtgebiet nun auch weit in die Prager Hochfläche (Pražská plošina) hinein aus. So gehören auch einige Naturschönheiten wie das Šárka-Tal und die Schlucht von Modřany zur Stadt.

Die Moldau tritt im Süden auf einer Höhe von rund 190 Metern in das Stadtgebiet ein und verlässt es im Norden bei rund 176 Metern. Sie hat hier eine durchschnittliche Tiefe von 2,75 Metern bei einer größten Tiefe von 10,5 Metern. Sie umströmt mehrere Inseln, darunter die südlich der Karlsbrücke gelegenen Slovanský ostrov, Dětský ostrov und Střelecký ostrov sowie die den Westteil der Karlsbrücke tragende Kampa, und nimmt zahlreiche Wasserläufe auf, unter denen die größten die Berounka nördlich von Zbraslav (von Westen), der Botič zwischen der Neustadt und Vyšehrad (von Osten) und die Rokytka im Hafen von Libeň (ebenfalls von Osten) sind.

Die größten Höhen liegen im Westen und Süden der Stadt. Im Westen erreicht der Bílá hora (Weißer Berg) 381 Meter, an der Stadtgrenze südwestlich davon werden 397 Meter gemessen. Im Süden steigt der Čihadlo auf 385 Meter.

Politisch ist Prag zur Gänze von der Region Mittelböhmen (Středočeský kraj) umschlossen.

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Blick vom Petřín Richtung Osten

Prag liegt an der Moldau (Vltava). Die Berounka mündet in den Vororten von Lahovice in die Moldau. In Prag gibt es 99 Wasserläufe mit einer Gesamtlänge von 340 km (210 mi). Die längsten Flüsse sind Rokytka und Botič.

In der Stadt gibt es 3 Stauseen, 37 Teiche und 34 Rückhaltebecken und Trockenpolder. Der größte Teich ist Velký Počernický mit 41,76 ha. Das größte Gewässer ist der Hostivař-Stausee mit 42 Hektar.

Was die geomorphologische Gliederung betrifft, so befindet sich der größte Teil Prags auf der Prager Hochebene. Im Süden erstreckt sich das Stadtgebiet in die Hořovice-Hochebene, im Norden in die Mittlere Elbtalaue. Der höchste Punkt ist der Gipfel des Hügels Teleček an der Westgrenze Prags mit einer Höhe von 399 m über dem Meeresspiegel. Bemerkenswerte Hügel im Zentrum von Prag sind der Petřín mit 327 m und der Vítkov mit 270 m. Der tiefste Punkt ist die Moldau in Suchdol an der Stelle, an der sie die Stadt verlässt, mit 172 m (564 ft).

Prag befindet sich ungefähr auf 50°5′N 14°25′E / 50.083°N 14.417°E. Prag liegt ungefähr auf demselben Breitengrad wie Frankfurt, Deutschland, Paris, Frankreich, und Vancouver, Kanada. Der nördlichste Punkt liegt bei 50°10′39″N 14°31′37″E / 50.17750°N 14.52694°E, der südlichste Punkt liegt bei 49°56′31″N 14°23′44″E / 49.94194°N 14.39556°E, der westlichste Punkt liegt bei 50°6′14″N 14°13′31″E / 50.10389°N 14.22528°Eund der östlichste Punkt liegt bei 50°5′14″N 14°42′23″E / 50.08722°N 14.70639°E.

Klima

Prag vom Satelliten aus gesehen

In Prag herrscht ozeanisches Klima (Köppen: Cfb) mit feucht-kontinentalen Einflüssen (Dfb), das durch die Isotherme von 0 °C (32 °F) definiert wird. Die Winter sind relativ kalt mit Durchschnittstemperaturen um den Gefrierpunkt und mit sehr wenig Sonnenschein. Zwischen Mitte November und Ende März kann es zu Schneefällen kommen, obwohl Schneehöhen von mehr als 20 cm eher selten sind. Es gibt auch einige wenige Perioden mit milden Temperaturen im Winter. Die Sommer bringen in der Regel viel Sonnenschein und eine durchschnittliche Höchsttemperatur von 24 °C (75 °F). Die Nächte können aber auch im Sommer recht kühl sein. Die Niederschlagsmenge in Prag ist eher gering (etwas mehr als 500 mm pro Jahr), da die Stadt im Regenschatten der Sudeten und anderer Gebirgszüge liegt. Die trockenste Jahreszeit ist in der Regel der Winter, während es im späten Frühjahr und im Sommer recht heftig regnen kann, vor allem in Form von Gewitterschauern. Zwischen Mitte Oktober und Mitte März sind Temperaturinversionen relativ häufig, was zu nebligen, kalten Tagen und manchmal zu mäßiger Luftverschmutzung führt. Prag ist auch eine windige Stadt mit anhaltenden westlichen Winden und einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 16 km/h, die in den kalten Monaten oft dazu beitragen, Temperaturinversionen zu durchbrechen und die Luft zu reinigen.

Klimadaten für Prag (Normalwerte 1981-2010, Extremwerte 1775-heute)
Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Rekordhoch °C (°F) 17.4
(63.3)
19.2
(66.6)
22.5
(72.5)
28.8
(83.8)
32.5
(90.5)
37.9
(100.2)
37.8
(100.0)
37.4
(99.3)
33.1
(91.6)
27.0
(80.6)
19.5
(67.1)
17.4
(63.3)
37.9
(100.2)
Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) 2.6
(36.7)
4.4
(39.9)
9.1
(48.4)
15.1
(59.2)
20.3
(68.5)
22.8
(73.0)
25.3
(77.5)
25.1
(77.2)
19.9
(67.8)
14.2
(57.6)
7.2
(45.0)
3.4
(38.1)
14.1
(57.4)
Tagesmittelwert °C (°F) 0.1
(32.2)
1.3
(34.3)
5.3
(41.5)
10.1
(50.2)
15.0
(59.0)
17.8
(64.0)
19.9
(67.8)
19.6
(67.3)
15.2
(59.4)
10.3
(50.5)
4.6
(40.3)
1.1
(34.0)
10.0
(50.0)
Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) −2.4
(27.7)
−1.8
(28.8)
1.5
(34.7)
5.1
(41.2)
9.7
(49.5)
12.7
(54.9)
14.5
(58.1)
14.2
(57.6)
10.5
(50.9)
6.4
(43.5)
2.1
(35.8)
−1.1
(30.0)
6.0
(42.7)
Rekordtiefstwert °C (°F) −27.5
(−17.5)
−27.1
(−16.8)
−27.6
(−17.7)
−8
(18)
−2.3
(27.9)
1.9
(35.4)
6.7
(44.1)
6.4
(43.5)
0.7
(33.3)
−7.5
(18.5)
−16.9
(1.6)
−24.8
(−12.6)
−27.6
(−17.7)
Durchschnittlicher Niederschlag mm (Zoll) 34
(1.3)
30
(1.2)
40
(1.6)
34
(1.3)
63
(2.5)
70
(2.8)
82
(3.2)
75
(3.0)
47
(1.9)
34
(1.3)
40
(1.6)
38
(1.5)
587
(23.1)
Durchschnittlicher Schneefall cm (Zoll) 17.9
(7.0)
15.9
(6.3)
10.3
(4.1)
2.9
(1.1)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.0
(0.0)
0.1
(0.0)
8.4
(3.3)
15.9
(6.3)
71.4
(28.1)
Durchschnittliche Niederschlagstage 5.7 5.2 6.6 5.8 8.5 9.4 8.9 8.4 7.3 5.5 7.1 5.9 84.3
Durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit (%) 86 83 77 69 70 71 70 71 76 81 87 88 77
Durchschnittlicher Taupunkt °C (°F) −4.6
(23.7)
−3.5
(25.7)
−1.1
(30.0)
2.0
(35.6)
7.0
(44.6)
10.3
(50.5)
11.6
(52.9)
11.5
(52.7)
9.1
(48.4)
5.1
(41.2)
0.6
(33.1)
−2.9
(26.8)
3.8
(38.8)
Mittlere monatliche Sonnenscheinstunden 50.0 72.4 124.7 167.6 214.0 218.3 226.2 212.3 161.0 120.8 53.9 46.7 1,667.9
Durchschnittlicher Ultraviolett-Index 1 1 3 4 6 7 6 6 4 2 1 1 4
Quelle: Weltorganisation für Meteorologie (Temperatur und Niederschlag 1981-2010) NOAA und Wetteratlas
Klimadaten für Prag (Normalwerte 1991-2020)
Monat Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) 2.9
(37.2)
5.7
(42.3)
9.9
(49.8)
16.3
(61.3)
20.6
(69.1)
24.1
(75.4)
26.0
(78.8)
26.0
(78.8)
20.6
(69.1)
14.9
(58.8)
8.0
(46.4)
3.8
(38.8)
14.9
(58.8)
Tagesmittelwert °C (°F) 0.4
(32.7)
2.4
(36.3)
5.6
(42.1)
10.8
(51.4)
15.0
(59.0)
18.6
(65.5)
20.4
(68.7)
20.2
(68.4)
15.6
(60.1)
10.8
(51.4)
5.3
(41.5)
1.5
(34.7)
10.5
(51.0)
Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) −2.1
(28.2)
−1.0
(30.2)
1.4
(34.5)
5.3
(41.5)
9.5
(49.1)
13.1
(55.6)
14.7
(58.5)
14.4
(57.9)
10.5
(50.9)
6.6
(43.9)
2.6
(36.7)
−0.8
(30.6)
6.2
(43.1)
Durchschnittlicher Niederschlag mm (Zoll) 25.8
(1.02)
21.8
(0.86)
31.4
(1.24)
26.8
(1.06)
65.1
(2.56)
79.7
(3.14)
75.9
(2.99)
77.3
(3.04)
44.2
(1.74)
35.4
(1.39)
30.0
(1.18)
29.7
(1.17)
543.1
(21.39)
Mittlere monatliche Sonnenscheinstunden 53.1 82.9 128.1 192.5 220.4 230.0 240.0 227.6 163.5 109.9 48.9 43.3 1,740.2
Quelle: Meteostat
Die Straße Nerudova auf der Kleinseite im Winter (2010)

Gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 (internationaler Referenzzeitraum) sind in den vergangenen Jahren eine Zunahme der Temperaturwerte um etwa 1 Grad und ein Rückgang der Niederschläge um rund 20 Millimeter zu beobachten (siehe auch die nebenstehenden Klimagrafiken für die Zeiträume 1961–1990, 1991–2005 und 1961–2005).

Die Daten für die meteorologische Station in Karlov (Prager Neustadt) weisen sowohl höhere Temperaturen als auch geringere Niederschläge aus, dazu die wärmeren und trockeneren Tendenzen der vergangenen Jahre; zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Innenstadtlage die Wetterdaten stark beeinflusst.

Prag
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
24
0
-5
 
23
3
-4
 
28
8
-1
 
38
13
3
 
77
18
7
 
73
21
11
 
66
23
12
 
70
23
12
 
40
19
9
 
31
13
4
 
32
6
0
 
25
2
-3
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Czech Hydrometeorological Institute (ČHMÚ)
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Prag
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 0,4 2,7 7,7 13,3 18,3 21,4 23,3 23,0 19,0 13,1 6,0 2,0 Ø 12,6
Min. Temperatur (°C) −5,4 −4,0 −1,0 2,6 7,1 10,5 11,9 11,7 8,7 4,3 0,2 −3,3 Ø 3,6
Niederschlag (mm) 23,5 22,6 28,1 38,2 77,2 72,7 66,2 69,6 40,0 30,5 31,9 25,3 Σ 525,8
Regentage (d) 6,8 5,6 6,2 7,3 9,8 10,3 9,1 8,8 7,0 5,5 7,0 6,8 Σ 90,2

Verwaltung

Verwaltungsgliederung

Karte der Prager Katastergebiete und Verwaltungsbezirke

Prag ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik und als solche der reguläre Sitz der zentralen Behörden. Seit dem 24. November 1990 ist sie de facto wieder eine Statutarstadt, hat aber gleichzeitig den besonderen Status einer Gemeinde und einer Region. In Prag befinden sich auch die Verwaltungseinrichtungen der Mittelböhmischen Region.

Bürgermeister Zdeněk Hřib

Bis 1949 wurden alle Prager Verwaltungsbezirke aus der Gesamtheit einer oder mehrerer Katastralgemeinden, Gemeinden oder Städte gebildet. Seit 1949 hat sich die Verwaltungseinteilung grundlegend geändert. Seitdem sind die Grenzen vieler Stadtbezirke, Verwaltungsbezirke und Stadtteile unabhängig von den Grenzen der Katastergebiete, und einige Katastergebiete sind somit in Verwaltungs- und Selbstverwaltungsbereiche der Stadt aufgeteilt. Katastergebiete (z. B. Vinohrady, Smíchov) sind nach wie vor von Bedeutung, insbesondere für die Registrierung von Grundstücken und Immobilien sowie für die Hausnummerierung.

Prag ist in 10 Stadtbezirke (1-10), 22 Verwaltungsbezirke (1-22), 57 Stadtteile oder 112 Katastergebiete unterteilt.

Die Stadtverwaltung

Prag wird autonom von der Prager Stadtverordnetenversammlung verwaltet, die durch Kommunalwahlen gewählt wird und aus 55 bis 70 Mitgliedern besteht. Das von der Stadtverordnetenversammlung gewählte Exekutivorgan der Stadt Prag ist der Prager Stadtrat. Der Sitz der Stadtverwaltung von Prag ist das Prager Rathaus. Es besteht aus 11 Mitgliedern, einschließlich des Bürgermeisters, und bereitet die Vorschläge für die Sitzungen der Versammlung vor und sorgt dafür, dass die angenommenen Beschlüsse umgesetzt werden. Der Bürgermeister von Prag ist das Mitglied der tschechischen Piratenpartei, Zdeněk Hřib.

Bevölkerung

Laut der Volkszählung 2011 wurden etwa 14 % der Einwohner der Stadt außerhalb der Tschechischen Republik geboren. Das ist der höchste Anteil im Land. Allerdings bezeichneten sich 2011 64,8 % der Stadtbevölkerung selbst als Tschechen, was über dem Landesdurchschnitt liegt. Auch wenn die offizielle Einwohnerzahl Prags bei etwa 1,3 Millionen liegt, ist die tatsächliche Zahl der Menschen in der Stadt viel höher, da nur 65 % der Einwohner als dauerhaft in der Stadt wohnend angegeben werden. Diese Daten wurden aus den Bewegungen von Mobiltelefonen in der Stadt entnommen und bringen die Gesamtbevölkerung Prags auf etwa 1,9 bis 2 Millionen, und mit zusätzlichen 300.000 bis 400.000 Menschen, die zur Arbeit, zur Ausbildung oder zum Einkaufen in die Stadt kommen, leben an Wochentagen mehr als 2 Millionen Menschen in der Stadt.

Entwicklung der Prager Bevölkerung seit 1378:

Historische Bevölkerung
JahrBevölkerung.±%
12504,000—    
130010,000+150.0%
137840,000+300.0%
150025,000−37.5%
161060,000+140.0%
179879,000+31.7%
1869270,389+242.3%
JahrBevölkerung.±%
1880349,574+29.3%
1890437,373+25.1%
1900559,433+27.9%
1910667,664+19.3%
1920729,820+9.3%
1930950,465+30.2%
19501,057,570+11.3%
JahrBevölkerung.±%
19611,133,056+7.1%
19701,140,795+0.7%
19801,182,186+3.6%
19911,214,174+2.7%
20011,169,106−3.7%
20111,268,796+8.5%
20211,301,432+2.6%
Ausländische Einwohner in der Stadt (2018)
Nationalität Einwohnerzahl (einschließlich Prag-Ost und Prag-West)
 Ukraine 56,984
 Slowakei 37,549
 Russland 26,005
 Vietnam 14,154
 USA 6,648
</tabelle>
 Bulgarien 5.571
China 5.460
 UK 4.559
 Deutschland 4.472
 Rumänien 4.460
 Kasachstan 4.082
 Polen 3.909
 Italien 3.036
 Frankreich 3.098
 Ungarn 2.771
 Weißrussland 2,710
 Indien 2.358
 Moldawien 1.856
 Serbien 1.844
 Usbekistan 1.773
 Türkei 1.466
 Korea 1.357
 Bosnien 1.146
 Japan 1.094
 Nord-Mazedonien 1.021

Kultur

Historisches Zentrum von Prag
UNESCO-Weltkulturerbe
Prague from Powder Tower 01.jpg
EnthältHistorisches Zentrum von Prag und Průhonice Park
KriterienKulturell: ii, iv, vi
Hinweis616
Aufschrift1992 (16. Sitzung)
Gebiet1.106,36 ha
Pufferzone9.887,09 ha
Der Veletržní palác beherbergt die größte Kunstsammlung der Nationalgalerie
Rudolfinum, eine Konzert- und Ausstellungshalle
Das Prager Kongresszentrum war Schauplatz des IWF-WBG-Treffens und des NATO-Gipfels

Die Stadt ist traditionell eines der kulturellen Zentren Europas, in dem viele kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Zu den bedeutenden Kultureinrichtungen gehören das Nationaltheater (Národní Divadlo) und das Ständetheater (Stavovské oder Tylovo oder Nosticovo divadlo), wo die Uraufführungen von Mozarts Don Giovanni und La clemenza di Tito stattfanden. Weitere wichtige Kultureinrichtungen sind das Rudolfinum, in dem die Tschechische Philharmonie zu Hause ist, und das Stadthaus, in dem die Prager Symphoniker spielen. Die Staatsoper Prag (Státní opera) tritt im Smetana-Theater auf.

Die Stadt verfügt über zahlreiche Museen von Weltrang, darunter das Nationalmuseum (Národní muzeum), das Museum der Hauptstadt Prag, das Jüdische Museum Prag, das Alfons-Mucha-Museum, das Afrikanisch-Pragische Museum, das Prager Kunstgewerbemuseum, das Náprstek-Museum (Náprstkovo Muzeum), die Josef-Sudek-Galerie und das Josef-Sudek-Atelier, die Nationalbibliothek, die Nationalgalerie, die die größte Kunstsammlung der Tschechischen Republik verwaltet, und die Kunsthalle Prag, das neueste Museum der Stadt.

In der Stadt gibt es Hunderte von Konzertsälen, Galerien, Kinos und Musikclubs. Es finden Musikfestivals statt, darunter das Internationale Musikfestival Prager Frühling, das Internationale Musikfestival Prager Herbst, das Internationale Orgelfestival Prag, das Internationale Musikfestival Dvořák Prag und das Internationale Jazzfestival Prag. Zu den Filmfestivals gehören das Febiofest, das One World Film Festival und das Internationale Filmfestival Echos von Karlovy Vary. Außerdem finden in der Stadt das Prager Schriftstellerfestival, die Prager Folkloretage, das Prager Adventssingen, das Shakespeare-Sommerfestival, das Prague Fringe Festival, das World Roma Festival sowie Hunderte von Vernissagen und Modeschauen statt.

Viele Filme wurden in den Barrandov Studios und den Prager Studios gedreht. Zu den Hollywood-Filmen, die in Prag spielen, gehören Mission Impossible, xXx, Blade II, Children of Dune, Alien vs. Predator, Doom, Chroniken von Narnia, Hellboy, EuroTrip, Van Helsing, Red Tails und Spider-Man: Far From Home. Weitere tschechische Filme, die in Prag gedreht wurden, sind Empties, Amadeus und The Fifth Horseman is Fear. Auch das romantische Musikvideo "Never Tear Us Apart" von INXS, "Diamonds from Sierra Leone" von Kanye West wurde in der Stadt gedreht und zeigt unter anderem Aufnahmen der Karlsbrücke und der Astronomischen Uhr. Das Video zu "Don't Stop the Music" von Rihanna wurde im Prager Radost FX Club gedreht. Die Stadt war auch Schauplatz für den Film Dungeons and Dragons im Jahr 2000. Das Musikvideo "Silver and Cold" der amerikanischen Rockband AFI wurde ebenfalls in Prag gedreht. Auch zahlreiche indische Filme wurden in der Stadt gedreht, darunter Yuvraaj, Drona und Rockstar. Der Europapop-Hit "Something" von "Lasgo" aus den frühen 2000er Jahren wurde auf dem Prager Hauptbahnhof gefilmt.

Zu den Videospielen, die in Prag spielen, gehören Tomb Raider: The Angel of Darkness, Indiana Jones and the Emperor's Tomb, Vampire: The Masquerade - Redemption, Soldier of Fortune II: Double Helix, Broken Sword: The Sleeping Dragon, Still Life, Call of Duty: Modern Warfare 3 und Deus Ex: Mankind Divided.

Mit dem Aufkommen der Billigfluglinien in Europa ist Prag zu einem Wochenendziel geworden, das es Touristen ermöglicht, die Museen und Kulturstätten zu besuchen und das tschechische Bier und die Küche zu probieren.

In der Stadt gibt es viele Gebäude von bekannten Architekten, darunter Adolf Loos (Villa Müller), Frank O. Gehry (Tanzendes Haus) und Jean Nouvel (Goldener Engel).

Jüngste Großveranstaltungen in Prag:

  • Gipfeltreffen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank 2000
  • NATO-Gipfel 2002
  • Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees 2004
  • IAU-Generalversammlung 2006 (Definition des Planeten)
  • EU- und USA-Gipfel 2009
  • Tschechische Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union 2009
  • Gipfeltreffen USA & Russland 2010 (Unterzeichnung des New START-Vertrags)
Altstädter Ring mit Blick auf das Altstädter Rathaus und die Teynkirche

In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Prag im Jahre 2018 den 69. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.

Kulinarisches

U Medvídků (1466 n. Chr.), eine der ältesten Kneipen in Europa

2008 erhielt das Restaurant Allegro den ersten Michelin-Stern im gesamten postkommunistischen Teil Mitteleuropas. Es behielt seinen Stern bis 2011. Seit 2018 gibt es in Prag zwei Restaurants, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet sind: La Degustation Bohême Bourgeoise und Field. Sechs weitere wurden mit dem Bib Gourmand von Michelin ausgezeichnet: Bistrøt 104, Divinis, Eska, Maso a Kobliha, Na Kopci und Sansho.

In Malá Strana, Staré Město, Žižkov und Nusle gibt es Hunderte von Restaurants, Bars und Kneipen, vor allem mit tschechischem Bier. In Prag findet auch das Tschechische Bierfestival (Český pivní festival) statt, das größte Bierfestival der Tschechischen Republik, das jedes Jahr im Mai 17 Tage lang veranstaltet wird. Auf dem Festival können mehr als 70 tschechische Biersorten verkostet werden. Außerdem finden das ganze Jahr über mehrere Mikrobrauereifestivals statt.

Das tschechische Bier hat eine lange Geschichte: Bereits 993 wurde im Kloster Břevnov Bier gebraut. In Prag befinden sich die historischen Brauereien Staropramen (Prag 5), U Fleků, U Medvídků, U Tří růží, die Klosterbrauerei Strahov (Prag 1) und die Klosterbrauerei Břevnov (Prag 6). Unter den vielen Kleinbrauereien sind: Novoměstský, Pražský most u Valšů, Národní, Boršov, Loď pivovar, U Dobřenských, U Dvou koček, U Supa (Prag 1), Pivovarský dům (Prag 2), Sousedský pivovar Bašta (Prag 4), Suchdolský Jeník, Libocký pivovar (Prag 6), Marina (Praha 7), U Bulovky (Praha 8), Beznoska, Kolčavka (Praha 9), Vinohradský pivovar, Zubatý pes, Malešický mikropivovar (Praha 10), Jihoměstský pivovar (Praha 11), Lužiny (Praha 13), Počernický pivovar (Praha 14) und Hostivar (Praha 15).

Theater

Das Ständetheater

In Prag gibt es zahlreiche große und kleine Bühnen. Neben dem Nationaltheater (Národní divadlo mit Schauspiel, Oper, Ballett) und der Staatsoper (Státní opera) ist international vor allem die Laterna magika bekannt, ein avantgardistisches Theater in der dem Nationaltheater angeschlossenen „Neuen Szene“ (Nová scéna), das eine originelle Verflechtung von Film, Licht, Musik, Ballett und Pantomime darbietet. Auch das Schwarze Theater, bestehend aus Pantomime und Lichteffekten auf schwarzem Hintergrund, ist sehenswert. Im Theater am Geländer (Divadlo Na zábradlí) begann Václav Havel als Bühnenarbeiter. Kultstatus unter Tschechen hat das Divadlo Járy Cimrmana. Im klassizistischen Ständetheater (Stavovské divadlo) im Herzen der Altstadt wurden zwei Opern von Wolfgang Amadeus Mozart uraufgeführt (La clemenza di Tito und Don Giovanni). In der Vila Bertramka im Stadtteil Smíchov ist ein Museum eingerichtet, welches an Mozart und seine Prager Freunde, das Ehepaar Josefína und František Xaver Dušek, erinnert.

Kaffeehäuser

Wie auch andere Städte der ehemaligen Habsburger Monarchie (besonders Wien, aber auch Budapest) verfügt Prag über eine reiche Vielfalt traditioneller Kaffeehäuser. Die größtenteils um die Wende zum 20. Jahrhundert entstandenen Etablissements waren damals der Treffpunkt der Prager Intellektuellen, zu denen nicht nur Dichter wie Franz Kafka zählten, sondern auch Maler, Philosophen und Redakteure des aktuellen Zeitgeschehens. Laut des Prager Adreßbuches gab es im Jahr 1905 rund 160 Kaffeehäuser, die ihren Besuchern neben feinstem Kaffee auch eine große Auswahl inländischer und ausländischer Periodika anboten. Besonders bekannt sind das Café Arco, das Café Louvre oder das Café Slavia mit seinem herrlichen Ausblick auf den Petřín, nicht zuletzt auch das Café Montmartre, gelegen direkt in der Prager Altstadt und heutzutage gern besucht von Studenten.

Musik

Das Rudolphinum

Die Tschechische Philharmonie (Česká Filharmonie) gilt als eines der besten Orchester Europas. Jedes Jahr findet das Musikfestival Prager Frühling im Rudolphinum statt. Dieses Festival dauert mehrere Wochen.

Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus

Gedenksäule am Ort des Attentats auf Heydrich
Denkmal am Bahnhof Praha-Bubny

Die zum Jüdischen Museum gehörende Pinkas-Synagoge in der Josefstadt stellt den zentralen Erinnerungsort an die Opfer des Holocaust in Prag dar. An den Wänden im Innenraum stehen die Namen von 80.000 Juden aus Böhmen und Mähren, die im Holocaust von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Am 8. Oktober 2008 wurden die ersten Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt. Prag war damit die erste tschechische Stadt mit Stolpersteinen. Die Stolpersteine sind dezentral im gesamten Stadtgebiet verlegt. Die bisher letzte Verlegung fand 2013 statt.

Im Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Demonstrationsteilnehmer zum Tschechoslowakischen Unabhängigkeitstag am 28. Oktober 1939, Jan Opletal und Václav Sedláček, wurde ein Denkmal in der Žitná ulice errichtet. Nach Opletal sind in Tschechien zahlreiche Straßen benannt, darunter in Prag die Opletalova, die vom Wenzelsplatz abbiegt. Zur Erinnerung an die Operation Anthropoid, dem Attentat vom 27. Mai 1942 auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich, wurde am Ort des Anschlags ein Mahnmal errichtet. Die Ausführenden des Attentats, Jan Kubiš und Jozef Gabčík, wurden nach Ende der Besatzung in der wiederhergestellten Tschechoslowakei als Nationalhelden verehrt. Zahlreiche Orte und Straßen in Tschechien und der Slowakei tragen heute ihre Namen, in Prag die ulice Kubišova und die ulice Gabčíkova.

2015 wurde neben dem Bahnhof Praha-Bubny, von dem die Deportationszüge abfuhren, ein von Aleš Veselý entworfenes Denkmal in Form in den Himmel ragender Gleise errichtet. Seit 2016 wird der Bahnhof zu einem Museum für die Opfer der Schoah umgebaut.

Wirtschaft

Žižkov-Fernsehturm mit krabbelnden "Babies"

Prags Wirtschaft erwirtschaftet 25 % des tschechischen BIP und ist damit die leistungsstärkste regionale Wirtschaft des Landes. Im Jahr 2019 beträgt das BIP pro Kopf in Kaufkraftstandard 63.900 € und ist damit die drittbeste Region in der EU mit 205 % des EU-27-Durchschnitts im Jahr 2019.

In Prag ist fast ein Fünftel aller tschechischen Arbeitskräfte beschäftigt, und die Löhne liegen deutlich über dem Durchschnitt (≈+20%). Im 4. Quartal 2020, während der Pandemie, erreichten die in Prag verfügbaren Durchschnittslöhne 45.944 CZK (≈ 1.800 €) pro Monat, was einem jährlichen Anstieg von 4 % entspricht, der jedoch sowohl nominal als auch real unter dem nationalen Anstieg von 6,5 % liegt. (Die Inflation in der Tschechischen Republik lag im 4. Quartal 2020 bei 3,2 %.) Seit 1990 hat sich die Wirtschaftsstruktur der Stadt von der Industrie zum Dienstleistungssektor verlagert. Die Industrie ist in Sektoren wie Pharmazie, Druckerei, Lebensmittelverarbeitung, Herstellung von Transportmitteln, Computertechnik und Elektrotechnik vertreten. Im Dienstleistungssektor sind vor allem Finanz- und Handelsdienstleistungen, Handel, Gaststättengewerbe und öffentliche Verwaltung von Bedeutung. Auf den Dienstleistungssektor entfallen rund 80 Prozent der Beschäftigung. In Prag gibt es 800.000 Beschäftigte, darunter 120.000 Pendler. Die Zahl der (legal registrierten) ausländischen Einwohner in Prag ist trotz des wirtschaftlichen Abschwungs des Landes gestiegen. Im März 2010 lebten 148.035 ausländische Arbeitskräfte in der Stadt, was einem Anteil von etwa 18 Prozent entspricht, gegenüber 131.132 im Jahr 2008. Ungefähr ein Fünftel aller Investitionen in der Tschechischen Republik werden in der Stadt getätigt.

Na příkopě, die teuerste Straße in den V4-Staaten
Der Tourismus ist ein wichtiger Teil der Wirtschaft der Stadt

Fast die Hälfte des nationalen Einkommens aus dem Tourismus wird in Prag ausgegeben. Die Stadt verfügt über etwa 73.000 Betten in Beherbergungsbetrieben, von denen die meisten nach 1990 gebaut wurden, darunter fast 51.000 Betten in Hotels und Pensionen.

Von Ende der 1990er bis Ende der 2000er Jahre war die Stadt ein häufiger Drehort für internationale Produktionen wie Hollywood- und Bollywood-Filme. Eine Kombination aus Architektur, niedrigen Kosten und der vorhandenen Infrastruktur für Kinofilme hat sich für internationale Filmproduktionsfirmen als attraktiv erwiesen.

Die moderne Prager Wirtschaft ist weitgehend dienstleistungs- und exportorientiert, und in einer Umfrage aus dem Jahr 2010 wurde die Stadt zur besten Stadt in Mittel- und Osteuropa (MOE) für Unternehmen gekürt.

Im Jahr 2005 wurde Prag in der Rangliste der Lebensqualität von The Economists als eine der drei besten Städte in Mittel- und Osteuropa eingestuft. Die Stadt wurde im jährlichen Analystenindex Innovation Cities Index von 2thinknow im Jahr 2010 auf Platz 29 von 289 Städten weltweit und noch vor Brüssel und Helsinki als eine der besten Städte für Innovation in mehreren Bereichen der globalen Innovationswirtschaft eingestuft.

Na příkopě ist die teuerste Straße unter allen V4-Staaten. Im Jahr 2017, mit der Höhe der Miete 2.640 € (67.480 CZK) pro Quadratmeter pro Jahr, rangiert auf Platz 22 der teuersten Straßen der Welt. Die zweitteuerste ist die Pařížská Straße.

In der Eurostat-Untersuchung belegte Prag den fünften Platz unter den 271 europäischen Regionen in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und erreichte 172 Prozent des EU-Durchschnitts. Sie lag damit knapp vor Paris und deutlich vor dem Land insgesamt, das 80 Prozent des EU-Durchschnitts erreichte.

Unternehmen mit dem höchsten Umsatz in der Region im Jahr 2014:

Name Umsatz, mld. Kč .
ČEZ 200.8
Agrofert 166.8
RWE Supply & Trading CZ 146.1

Prag ist auch der Sitz einiger der wichtigsten Ämter und Institutionen der Tschechischen Republik

  • Der Präsident der Tschechischen Republik
  • Die Regierung und beide Kammern des Parlaments
  • Ministerien und andere nationale Behörden (Amt für gewerbliches Eigentum, Tschechisches Statistikamt, Nationale Sicherheitsbehörde usw.)
  • Tschechische Nationalbank
  • Tschechisches Fernsehen und andere große Rundfunkanstalten
  • Radio Freies Europa - Radio Liberty
  • Globales Navigationsprojekt Galileo
  • Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik

Die verarbeitende Industrie Prags macht 7,6 Prozent der Gesamtproduktion des Landes aus, die Stadt nimmt damit in der regionalen Struktur die fünfte Stelle von insgesamt 14 Regionen (kraje) ein. Die Industriegebiete liegen besonders im Nordosten und im Südwesten der Stadt. Auf dem Stadtgebiet gab es 2003 733 Industriebetriebe (ab 20 beschäftigte Personen) mit insgesamt 111.000 Beschäftigten.

Dem Umfang nach nehmen hier zwei Branchen eine herausragende Stellung ein: die Herstellung von Nahrungsmitteln und von elektrischen und optischen Geräten, beide Branchen mit einem Volumen von etwa 33.000 Millionen Kronen im Jahr 2002 (oder etwa 12 Prozent Anteil an der Produktion der Tschechischen Republik); besonders stark ist die Herstellung von Rundfunk- und Fernsehgeräten vertreten (20 Prozent der Gesamtproduktion).

Gefolgt werden diese zwei Branchen durch die polygrafische Industrie mit knapp 24.500 Millionen Kronen Produktion; die Stellung dieses Zweiges wird dadurch unterstrichen, dass Prag in diesem Zweig infolge einer großen Konzentration (mit 44 Prozent der Gesamtproduktion) prozentual die erste Stelle in der Tschechischen Republik einnimmt.

Im Stadtgebiet sind jedoch auch weitere traditionelle Industriezweige angesiedelt:

  • Metallverarbeitung
  • Maschinenbau
  • Chemie einschließlich der pharmazeutischen Industrie
  • Baustoffe einschließlich Produkte aus Mineralien (Glas, Porzellan, Keramik)
  • Fahrzeugbau, hier insbesondere Schienenfahrzeuge (Siemens, früher ČKD bzw. ČKD Tatra), ferner Krafträder (hier die Traditionsmarke Jawa), aber auch kleine und leichte Flugzeuge (und deren Wartung und Reparatur); vom Produktionsvolumen nicht beeindruckend, jedoch mit einem Anteil von 23 Prozent an der Produktion des Landes

Andere Branchen spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Prager Börsenpalais

Die Hauptstadt der Tschechischen Republik gehört traditionell zu den wichtigsten wirtschaftlichen Zentren des Landes. Bedeutend ist der Tourismus mit 5,5 Millionen Übernachtungsgästen im Jahr 2013, davon 86 Prozent Ausländer. Bürogebäude, Luxuswohnungen und Hotels sind entstanden, gleichzeitig hat sich die Zahl der Bewohner des Zentrums von 100.000 auf ein Fünftel reduziert. Ausländische Touristen brachten 2016 Einnahmen von 2,7 Milliarden US-Dollar.

  • Schulden gesamt: 26,8 Milliarden Kronen, entspricht knapp 1 Milliarde Euro (2010)
  • Schulden pro Einwohner: 792 Euro (2010)
  • Arbeitslosigkeit: 3,4 % (Juni 2002); 2,5 % (April 2009)

Fremdenverkehr

Wenzelsplatz
Der gotische Pulverturm
Das Tanzende Haus von Milunić und Gehry
Bibliothek des Strahov-Klosters
Franz-Kafka-Denkmal, neben der Spanischen Synagoge

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Prag zu einem der beliebtesten Reiseziele der Welt geworden. Prag wurde während des Zweiten Weltkriegs wesentlich weniger beschädigt als einige andere Großstädte in der Region, so dass die historische Architektur größtenteils erhalten blieb. Die Stadt verfügt über eine der ursprünglichsten und vielfältigsten Sammlungen von Architektur der Welt, von der Romanik über Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko, Neorenaissance, Neugotik, Jugendstil, Kubismus, Neoklassizismus bis hin zur Hochmoderne.

Prag wird laut GaWC-Studien als "Alpha-" Weltstadt eingestuft, vergleichbar mit Wien, Manila und Washington, D.C. Prag belegte 2016 den sechsten Platz auf der Tripadvisor-Weltliste der besten Reiseziele. Ihre reiche Geschichte macht sie zu einem beliebten Reiseziel, und die Stadt empfängt jährlich mehr als 8,4 Millionen internationale Besucher (Stand 2017).

Wichtigste Attraktionen

Hradschin und Kleinseite (Malá Strana)

  • die Prager Burg mit dem Veitsdom, in dem die tschechischen Kronjuwelen aufbewahrt werden
  • Die malerische Karlsbrücke (Karlův most)
  • Die barocke Sankt-Nikolaus-Kirche
  • Kirche Unserer Lieben Frau des Sieges und des Prager Jesuskindes
  • Písek-Tor, eines der letzten erhaltenen Stadttore der barocken Stadtbefestigung
  • Petřín-Hügel mit Petřín-Aussichtsturm, Spiegellabyrinth und Petřín-Seilbahn
  • Lennon-Mauer
  • Das Franz-Kafka-Museum
  • Kampa-Insel, eine Insel mit Blick auf die Karlsbrücke
  • Das barocke Schloss Wallenstein mit seinem Garten

Altstadt (Staré Město) und Josefov

  • Die Astronomische Uhr (Orloj) am Altstädter Rathaus
  • Die gotische Kirche Unserer Lieben Frau vor Týn (Kostel Matky Boží před Týnem) aus dem 14. Jahrhundert mit 80 m hohen Türmen
  • Das steinerne Glockenhaus
  • Die gewölbte gotische Alte Neue Synagoge (Staronová Synagoga) aus dem Jahr 1270
  • Alter Jüdischer Friedhof
  • Pulverturm (Prašná brána), ein gotischer Turm der alten Stadttore
  • Spanische Synagoge mit ihrer aufwendigen Innenausstattung
  • Altstädter Ring (Staroměstské náměstí) mit gotischem und barockem Baustil
  • Das Jugendstil-Stadthaus, ein wichtiges städtisches Wahrzeichen und Konzertsaal, der für seinen Jugendstil und seine politische Geschichte in der Tschechischen Republik bekannt ist.
  • Museum für dekorative Künste in Prag, mit umfangreichen Sammlungen, darunter Glas, Möbel, Textilien, Spielzeug, Jugendstil, Kubismus und Art Deco
  • Clam-Gallas-Palast, ein Barockpalast aus dem Jahr 1713
  • Kirche St. Martin in der Mauer
  • Schloss Colloredo-Mansfeld, mit Elementen des Hochbarocks und der späteren Rokoko- und Zweit-Rokoko-Adaptionen. Heute bekannt für seinen gut erhaltenen Tanzsaal

Neustadt (Nové Město)

  • Der belebte und historische Wenzelsplatz
  • Das im Neorenaissancestil erbaute Nationalmuseum mit seinen umfangreichen wissenschaftlichen und historischen Sammlungen befindet sich an der Spitze des Wenzelsplatzes. Es ist das größte Museum in der Tschechischen Republik und deckt Disziplinen von den Naturwissenschaften bis hin zu speziellen Bereichen der Sozialwissenschaften ab. Vom Treppenhaus des Gebäudes hat man einen schönen Blick auf die Neustadt.
  • Das Nationaltheater, ein Neorenaissance-Gebäude mit goldenem Dach, direkt am Ufer der Moldau
  • Das dekonstruktivistische Tanzhaus (Fred-und-Ginger-Gebäude)
  • Karlsplatz, der größte mittelalterliche Platz Europas (heute ein Park)
  • Das Emmaus-Kloster und das Denkmal des Ersten Weltkriegs "Prag für seine siegreichen Söhne" auf dem Palacky-Platz (Palackého náměstí)
  • Das Museum des Heydrich-Attentats in der Krypta der Kirche der Heiligen Cyril und Methodius
  • Die Stiassny-Jubiläums-Synagoge ist die größte in Prag
  • Das Mucha-Museum, in dem die Jugendstilwerke von Alphonse Mucha ausgestellt sind
  • Kirche St. Apollinaire, Prag
  • Kirche des heiligen Erzengels Michael in Prag
  • Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria und des Heiligen Karl des Großen, Prag
  • Kirche Unserer Lieben Frau auf der Wiese
  • St.-Wenzel-Kirche (Zderaz)
  • St. Stephanskirche

Vinohrady und Žižkov

  • Nationaldenkmal in Vitkov mit einem großen bronzenen Reiterstandbild von Jan Žižka im Park Vítkov, Žižkov - Prag 3
  • Die neugotische St.-Ludmila-Kirche am Míru-Platz in Vinohrady
  • Fernsehturm Žižkov
  • Neuer Jüdischer Friedhof in Olšany, wo sich auch das Grab von Franz Kafka befindet - Prag 3
  • Die römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche am Jiřího z Poděbrad-Platz
  • Die großartigen Gebäude der Vinohrady im Stil der Neorenaissance, des Jugendstils, des Pseudobarocks und der Neugotik im Gebiet zwischen dem Míru-Platz, dem Jiřího z Poděbrad-Platz und dem Park Havlíčkovy sady

Andere Orte

  • Die Burg Vyšehrad mit der St.-Peter-und-Paul-Basilika, dem Vyšehrader Friedhof und der ältesten Prager Rotunde des Heiligen Martin
  • Das Prager Metronom im Letná-Park, ein riesiges, funktionstüchtiges Metronom, das über die Stadt ragt
  • Der Prager Zoo in Troja, der 2007 von der Zeitschrift Forbes zum siebtbesten Zoo der Welt und 2015 von TripAdvisor zum viertbesten Zoo gewählt wurde
  • Industriepalast (Průmyslový palác), Křižíks Lichtbrunnen, Vergnügungspark Lunapark und Sea World Aquarium im Výstaviště-Gelände in Holešovice
  • Letohrádek Hvězda (Sternenvilla) in Liboc, eine Renaissance-Villa in Form eines sechszackigen Sterns, umgeben von einem Wildgehege
  • Nationalgalerie in Prag mit einer großen Sammlung tschechischer und internationaler Gemälde und Skulpturen von Künstlern wie Mucha, Kupka, Picasso, Monet und Van Gogh
  • Opernaufführungen im Nationaltheater - im Gegensatz zum Schauspiel laufen alle Opernaufführungen mit englischen Untertiteln.
  • Anděl, ein belebtes Stadtviertel mit moderner Architektur und einem Einkaufszentrum
  • Die große Nusle-Brücke, die das Nusle-Tal überspannt und die Neustadt mit Pankrác verbindet; die U-Bahn fährt unter der Straße hindurch
  • Kloster Strahov, eine alte tschechische Prämonstratenserabtei aus dem Jahr 1149 mit Klosterbibliothek
  • Hotel International Prague, ein Vier-Sterne-Hotel und tschechisches Kulturdenkmal

Tourismus-Statistiken

Das Prager Jesuskind, religiöse Statue und Schrein
Die 10 wichtigsten Herkunftsländer des Tourismus im Jahr 2018
Land Anzahl Land Anzahl
1.  Deutschland 2,087,048 6.  Spanien 641,011
2.  Russland 1,395,958 7.  Frankreich 590,835
3.  Vereinigte Staaten 1,185,298 8.  China 568,049
4.  Vereinigtes Königreich 1,091,314 9.  Slowakei 551,864
5.  Italien 926,576 10.  Südkorea 488,078

Bildung

Neun öffentliche und sechsunddreißig private Universitäten befinden sich in der Stadt, darunter:

Öffentliche Universitäten

Die Karlsuniversität, gegründet 1348, war die erste Universität in Mitteleuropa
Universität für Wirtschaftswissenschaften, Prag
  • Karlsuniversität (UK), gegründet 1348, die älteste Universität in Mitteleuropa
  • Tschechische Technische Universität (ČVUT), gegründet 1707
  • Universität für Chemie und Technologie (VŠCHT), gegründet 1920
  • Universität für Wirtschaftswissenschaften (VŠE), gegründet 1953
  • Tschechische Universität für Biowissenschaften Prag (ČZU), gegründet 1906/1952
  • Tschechische Polizeiakademie (PA ČR), gegründet 1993

Öffentliche Kunstakademien

  • Akademie der Schönen Künste (AVU), gegründet im Jahr 1800
  • Akademie für Kunst, Architektur und Design (VŠUP), gegründet 1885
  • Akademie der darstellenden Künste (AMU), gegründet 1945

Private Universitäten

  • Jan-Amos-Komenský-Universität [cs] (UJAK), gegründet 2001
  • Metropolitan University Prag (MUP), gegründet 2001
  • Universität für Finanzen und Verwaltung (VSFS), gegründet 1999

Größte private Hochschulen

  • Wirtschaftshochschule in Prag (VŠO) gegründet 2000
  • Universität für Wirtschaft und Management [cs] (VŠEM), gegründet 2001
  • Hochschule für Unternehmertum und Recht [cs] (VŠPP) gegründet im Jahr 2000
  • Institut für Hospitality Management [cs] (VŠH) gegründet 1999
  • Hochschule für internationale und öffentliche Beziehungen Prag (VŠMVV), gegründet 2001
  • CEVRO-Institut (CEVRO), gegründet 2005
  • Ambis Hochschule (AMBIS) gegründet 1994
  • Medizinische Hochschule für Krankenpflege [Wikidata] (Vysoká škola zdravotnická), gegründet 2005
  • Anglo-Amerikanische Universität (AAVŠ), gegründet 2000
  • Universität von New York in Prag (UNYP), gegründet 1998

Internationale Einrichtungen

  • Institut Camões
  • Goethe-Institut
  • Cervantes-Institut
  • Britischer Rat
  • Alliance Française und Institut Français
  • Istituto Italiano di Cultura
  • Adam-Mickiewicz-Institut und Polnisches Institut

Wissenschafts-, Forschungs- und Hightech-Zentren

Hauptsitz des Galileo-Systems im Prager Stadtteil Holešovice

Die Region Prag ist ein wichtiges Zentrum der Forschung. Sie ist Sitz von 39 der 54 Institute der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, darunter die größten, das Institut für Physik, das Institut für Mikrobiologie und das Institut für organische Chemie und Biochemie. Prag ist auch Sitz von 10 öffentlichen Forschungsinstituten, vier Gründerzentren und großen Krankenhäusern, die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durchführen, wie die Universitätsklinik Motol oder das Institut für klinische und experimentelle Medizin, das 2019 das größte Transplantationszentrum Europas war. Die in Prag ansässigen Universitäten (siehe Abschnitt Hochschulen und Universitäten) stellen ebenfalls wichtige Zentren für Wissenschaft und Forschung dar.

Im Jahr 2008 gab es 13.000 Forscher (von 30.000 im Land, in Vollzeitäquivalenten gerechnet), was einem Anteil von 3 % der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung Prags entspricht. Die Bruttoausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf 901,3 Millionen Euro (41,5 % der Gesamtausgaben des Landes).

Einige bekannte multinationale Unternehmen haben in Prag Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen eingerichtet, darunter Siemens, Honeywell, Oracle, Microsoft und Broadcom.

Prag wurde als Standort für die Verwaltung des EU-Satellitennavigationssystems Galileo ausgewählt. Die ersten Dienste wurden im Dezember 2016 in Betrieb genommen, die vollständige Fertigstellung wird bis 2020 erwartet.

Verkehr

Im Jahr 2017 hatte Prag einen Verkehrsmittelanteil: 52 % aller Wege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, 24,5 % mit dem Auto, 22,4 % zu Fuß, 0,4 % mit dem Fahrrad und 0,5 % mit dem Flugzeug.

Öffentliche Verkehrsmittel

Škoda 15 T, Straßenbahn des Prager Straßenbahnsystems

Die öffentliche Verkehrsinfrastruktur besteht aus einem stark genutzten Prager Verkehrsverbund (PID, Pražská integrovaná doprava), bestehend aus der Prager Metro (Linien A, B und C - ihre Länge beträgt 65 km mit insgesamt 61 Stationen), dem Prager Straßenbahnsystem, Prager Bussen, S-Bahnen, Standseilbahnen und sechs Fähren. Prag hat mit 1,2 Milliarden Fahrgastfahrten pro Jahr eine der höchsten Nutzungsraten öffentlicher Verkehrsmittel weltweit. Prag verfügt über etwa 300 Buslinien (Nummern 100-960) und 34 reguläre Straßenbahnlinien (Nummern 1-26 und 91-99). Außerdem gibt es drei Standseilbahnen, eine auf dem Petřín-Berg, eine auf dem Mrázovka-Berg und eine dritte am Zoo in Troja.

SOR NB 18 des Prager Busverkehrs

Die Prager Straßenbahn betreibt heute verschiedene Straßenbahntypen, darunter den Tatra T3, den neueren Tatra KT8D5, den Škoda 14 T (von Porsche entworfen), den neueren modernen Škoda 15 T und die nostalgischen Straßenbahnlinien 23 und 41. Rund 400 Fahrzeuge gehören der modernisierten T3-Klasse an, die in der Regel paarweise gekoppelt betrieben werden.

Das Prager Straßenbahnsystem ist das zwölftlängste der Welt (142 km) und sein Fahrzeugpark besteht aus 857 Einzelwagen, was nach Moskau und Budapest der drittgrößte der Welt ist. Das System befördert jährlich mehr als 360 Millionen Fahrgäste, was nach Budapest die höchste Straßenbahnbenutzung der Welt bedeutet. Pro Kopf der Bevölkerung hat Prag nach Zürich die zweithöchste Straßenbahnbenutzung.

Alle Verkehrsmittel (U-Bahn, Straßenbahn, Stadtbusse, Standseilbahnen und Fähren) haben ein gemeinsames Fahrkartensystem, das mit einem Zahlungsnachweis arbeitet. Eine einfache Umsteigekarte kann für eine Fahrt von 30/90 Minuten gekauft werden, Kurzzeittickets für Touristen sind für 24 Stunden oder 3 Tage erhältlich, längerfristige Fahrkarten können mit dem intelligenten Fahrkartensystem Lítačka card für einen Monat, drei Monate oder ein Jahr gekauft werden.

Die Dienste werden von den Prager Verkehrsbetrieben (Dopravní podnik hl. m. Prahy, a. s.) und mehreren anderen Unternehmen betrieben. Seit 2005 hat der Regionale Organisator des Prager Integrierten Verkehrs (ROPID) den Betrieb der Fähren auf der Moldau konzessioniert, die ebenfalls Teil des öffentlichen Verkehrssystems mit gemeinsamen Tarifen sind. Taxidienste holen ihre Fahrgäste auf der Straße ab oder betreiben regulierte Taxistände.

Metro Prag

Metrostation Staroměstská der Prager Metro

Die Metro verfügt über drei Hauptlinien, die sich durch die ganze Stadt ziehen: A (grün), B (gelb) und C (rot). Eine vierte Metro-Linie D ist im Bau, die das Stadtzentrum mit den südlichen Teilen der Stadt verbinden wird (ab 2022, die Fertigstellung wird für 2028 erwartet). Das Prager Metrosystem zählte im Jahr 2012 589,2 Millionen Fahrgäste und ist damit das am fünftstärksten frequentierte Metrosystem in Europa und das am stärksten frequentierte der Welt (pro Kopf). Der erste Abschnitt der Prager Metro wurde 1974 in Betrieb genommen. Es handelte sich um die Strecke zwischen den Stationen Kačerov und Florenc auf der heutigen Linie C. Der erste Teil der Linie A wurde 1978 eröffnet (Dejvická - Náměstí Míru), der erste Teil der Linie B 1985 (Anděl - Florenc).

Im April 2015 wurden die Bauarbeiten zur Verlängerung der grünen Linie A in die nordwestliche Ecke Prags in die Nähe des Flughafens abgeschlossen. Ein neuer Umsteigebahnhof für den Bus in Richtung Flughafen ist die Station Nádraží Veleslavín. Die Endstation der grünen Linie ist Nemocnice Motol (Motol-Krankenhaus), womit die größte medizinische Einrichtung der Tschechischen Republik und eine der größten in Europa direkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Eine Bahnverbindung zum Flughafen ist geplant.

In Betrieb sind zwei Arten von Einheiten: "81-71M", die modernisierte Variante des sowjetischen Metrovagonmash 81-71 (vollständig modernisiert zwischen 1995 und 2003) und neue "Metro M1"-Züge (seit 2000), hergestellt von einem Konsortium bestehend aus Siemens, ČKD Praha und ADtranz. Der Mindestabstand zwischen zwei Zügen beträgt 90 Sekunden.

Die ursprünglichen sowjetischen Fahrzeuge "Ečs" wurden 1997 ausgemustert, ein Fahrzeug befindet sich jedoch im Museum für öffentlichen Verkehr im Depot Střešovice. Die U-Bahn-Station Náměstí Míru ist die tiefste Station und verfügt über die längste Rolltreppe in der Europäischen Union. Die Prager Metro gilt allgemein als sehr sicher.

Straßen

Barrandov-Brücke, Teil des Prager Innenrings

Der Hauptverkehrsstrom führt durch das Stadtzentrum und über den inneren und äußeren Ring (teilweise in Betrieb).

  • Innere Ringstraße (der Stadtring "MO"): Nach seiner Fertigstellung wird er den größeren zentralen Teil der Stadt umschließen. Der längste Stadttunnel Europas mit einer Länge von 5,5 km und fünf Anschlussstellen wurde fertiggestellt, um den nordwestlichen Teil Prags zu entlasten. Der Blanka-Tunnelkomplex, der Teil des Stadtrings ist, sollte - nach mehreren Aufstockungen - 43 Milliarden CZK kosten. Mit dem Bau wurde 2007 begonnen, und nach wiederholten Verzögerungen wurde der Tunnel im September 2015 offiziell eröffnet. Dieser Tunnelkomplex vervollständigt einen großen Teil der inneren Ringstraße.
  • Äußere Ringstraße (der Prager Ring "D0"):' Diese Ringstraße wird alle wichtigen Autobahnen und Schnellstraßen, die sich in der Region Prag kreuzen, miteinander verbinden und einen schnelleren Transit ermöglichen, ohne dass man durch die Stadt fahren muss. Bisher sind 39 km (24 Meilen) von insgesamt 83 km (52 Meilen) in Betrieb. Zuletzt wurde der südliche Teil dieser Straße (mit einer Länge von mehr als 20 km) am 22. September 2010 eröffnet. Ab 2021 ist die Fertigstellung des nächsten 12 km langen Abschnitts zwischen Modletice und Běchovice für das Jahr 2025 geplant.

Eisenbahn

Der Prager Hauptbahnhof ist der größte und verkehrsreichste Bahnhof des Landes.

Die Stadt bildet den Knotenpunkt des tschechischen Eisenbahnnetzes mit Verbindungen in alle Teile des Landes und ins Ausland. Das Schienennetz verbindet Prag mit den wichtigsten europäischen Städten (die ohne Umsteigen erreicht werden können), darunter Berlin, München, Hamburg, Nürnberg und Dresden (Deutschland); Wien, Graz und Linz (Österreich); Warschau, Breslau und Krakau (Polen); Bratislava und Košice (Slowakei); Budapest (Ungarn); Zürich (Schweiz); Split und Rijeka (Kroatien, saisonal); Belgrad (Serbien, saisonal) und Moskau (Russland). Die Fahrtzeiten liegen zwischen 2 Stunden nach Dresden und 28 Stunden nach Moskau.

Prags wichtigster internationaler Bahnhof ist Hlavní nádraží, Bahnverbindungen gibt es auch von anderen Hauptbahnhöfen: Masarykovo nádraží, Holešovice und Smíchov sowie von den Vorortbahnhöfen. Der Nahverkehr wird unter dem Namen Esko Praha betrieben, der Teil des PID (Prague Integrated Transport) ist.

Der Václav-Havel-Flughafen Prag ist einer der verkehrsreichsten Flughäfen in Mitteleuropa und beförderte 2018 16,8 Millionen Passagiere.

Air

Prag wird vom Václav-Havel-Flughafen Prag angeflogen, dem größten Flughafen der Tschechischen Republik und einem der größten und verkehrsreichsten Flughäfen in Mittel- und Osteuropa. Der Flughafen ist das Drehkreuz der Fluggesellschaften Smartwings und Czech Airlines, die in ganz Europa operieren. Zu den weiteren Flughäfen in Prag gehört der ursprüngliche Flughafen der Stadt im nordöstlichen Stadtteil Kbely, der von der tschechischen Luftwaffe auch international genutzt wird. Hier befindet sich auch das Prager Luftfahrtmuseum. Der nahegelegene Flughafen Letňany wird hauptsächlich für die Privat- und Vereinsfliegerei genutzt. Ein weiterer Flughafen in der Nähe ist die nördlich gelegene Flugzeugfabrik Aero Vodochody, die zu Testzwecken und für den Vereinsflugverkehr genutzt wird. In der Umgebung von Prag gibt es einige Aeroclubs, zum Beispiel den Flugplatz Točná.

Radfahren

Im Jahr 2018 pendelten in Prag je nach Jahreszeit 1-2,5 % der Menschen mit dem Fahrrad. Radfahren ist als Sport oder Freizeitbeschäftigung sehr verbreitet. Im Jahr 2019 gab es 194 km geschützte Radwege und Routen. Außerdem gab es 50 km Radwege und 26 km speziell gekennzeichnete Busspuren, die von Radfahrern kostenlos genutzt werden können. Ab 2021 gibt es in Prag vier Unternehmen, die Bikesharing anbieten, keines von ihnen wird von der Stadt subventioniert: Rekola (1.000 Fahrräder), Nextbike (1.000 Fahrräder), Bolt und Lime.

Sport

Die O2-Arena wurde für die Eishockey-Weltmeisterschaft der Männer 2004 gebaut.

Prag ist Schauplatz zahlreicher Sportveranstaltungen, Nationalstadien und Mannschaften.

  • Sparta Prag (erste tschechische Liga) - Fußballverein
  • Slavia Prag (erste tschechische Liga) - Fußballverein
  • Bohemians 1905 (erste tschechische Liga) - Fußballverein
  • Dukla Prag (2. tschechische Fußballliga) - Fußballverein
  • Viktoria Žižkov (2. Tschechische Fußballliga) - Fußballverein
  • HC Sparta Praha (Tschechische Extraliga) - Eishockeyverein
  • HC Slavia Praha (2. tschechische Eishockey-Liga) - Eishockeyverein
  • USK Praha (Nationale Basketball-Liga) - Basketballverein
  • O2 Arena - die zweitgrößte Eishockey-Arena in Europa. Sie war Austragungsort der Eishockey-Weltmeisterschaften 2004 und 2015, des NHL-Eröffnungsspiels 2008 und 2010 sowie des Euroleague Final Four
  • Strahov-Stadion - das größte Stadion der Welt
  • Internationaler Prag-Marathon
  • Prague Open - Tennisturnier, veranstaltet vom I. Tschechischen Rasentennisclub
  • Sparta Prague Open - Tennisturnier, veranstaltet in Prag 7
  • Josef Odložil Memorial - Leichtathletik-Meeting
  • Ultimate-Clubweltmeisterschaften 2010 in Strahov und Eden Arena abgeschlossen
  • Mystic SK8 Cup - World Cup of Skateboarding findet im Skatepark von Štvanice statt
  • Gutovka - Sportareal mit einem großen Beton-Skatepark, der höchsten Outdoor-Kletterwand in Mitteleuropa, vier Beachvolleyballplätzen und einem Kinderspielplatz, hier fand die Mitteleuropäische Beachvolleyballmeisterschaft 2018 statt.

Regelmäßig finden seit 1995 im Frühjahr sowie im Frühherbst international besetzte, jedermann zugängliche Laufveranstaltungen statt, darunter unter anderem ein Halbmarathon (2007 im März), ein Juniorenmarathon (2007 ebenfalls im März) und ein Marathon (2007 im Mai). Der Marathon wird zurzeit als Volkswagen-Marathon vermarktet.

Die Prague Black Panthers sind ein American-Football-Team und haben im Jahr 2009 den EFAF Cup gewonnen.

Internationale Beziehungen

Petřín-Aussichtsturm, ein Aussichtsturm, der nach dem Vorbild des Eiffelturms in Paris, Frankreich, auf dem Petřín-Hügel errichtet wurde.

Die Stadt Prag unterhält eine eigene EU-Delegation in Brüssel, das sogenannte Prager Haus.

In Prag hielt US-Präsident Barack Obama am 5. April 2009 eine Rede, die zum neuen START-Vertrag mit Russland führte, der am 8. April 2010 in Prag unterzeichnet wurde.

Die jährliche Konferenz Forum 2000, die 1996 vom ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel, dem japanischen Philanthropen Yōhei Sasakawa und dem Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel gegründet wurde, findet in Prag statt. Ihr Hauptziel ist es, "die wichtigsten Probleme der Zivilisation zu ermitteln und Wege zu finden, um die Eskalation von Konflikten zu verhindern, die in erster Linie auf Religion, Kultur oder ethnische Zugehörigkeit zurückzuführen sind", sowie die Demokratie in nicht demokratischen Ländern zu fördern und die Zivilgesellschaft zu unterstützen. Die Konferenzen haben eine Reihe prominenter Denker, Nobelpreisträger, ehemaliger und amtierender Politiker, Wirtschaftsführer und anderer Persönlichkeiten angezogen: Frederik Willem de Klerk, Bill Clinton, Nicholas Winton, Oscar Arias Sánchez, Dalai Lama, Hans Küng, Shimon Peres und Madeleine Albright.

Partnerstädte - Schwesterstädte

Prag unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften. In Klammern das Jahr der vertraglichen Vereinbarungen.

  • Frankreich Drancy (1965)
  • Vereinigte Staaten Chicago (1990)
  • Frankfurt am Main (1990)
  • Hamburg (1990)
  • Nürnberg (1990)

In der Vergangenheit führte Prag eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:

  • Russland Sankt Petersburg (1991–2014)
  • Russland Moskau (1995–2014)

Namensgeber

Eine Reihe weiterer Siedlungen sind von dem Namen Prag abgeleitet oder ähneln ihm. In vielen dieser Fälle hat die tschechische Emigration eine Reihe von Städten hinterlassen, die über den ganzen Globus verstreut sind, mit einer bemerkenswerten Konzentration in der Neuen Welt.

  • Praha, Slowakei
  • Praha, Texas, Vereinigte Staaten
  • Prag, Oklahoma, Vereinigte Staaten
  • Prag, Nebraska, Vereinigte Staaten
  • New Prague, Minnesota, Vereinigte Staaten

Außerdem wird Kłodzko manchmal auch als "Klein-Prag" bezeichnet. Obwohl es heute zu Polen gehört, war es traditionell ein Teil von Böhmen, bis es 1763 Teil von Schlesien wurde.

Ortsname

Moldaubrücken in Prag
Die „Goldene Stadt“ vom Pulverturm gesehen

Goldene Stadt der hundert Türme

Der Beiname „Goldene Stadt“ bezieht sich auf die Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern. Eine weitere Erklärung für diese Bezeichnung ist, dass Kaiser Karl IV. die Türme der Prager Burg vergolden ließ. Außerdem war die Stadt zur Zeit Rudolfs II. ein Anziehungspunkt für Alchemisten.

Auch der Name „Stadt der hundert Türme“ ist schon seit mehreren Jahrhunderten bekannt und stammt von den zahlreichen Türmen, die das historische Stadtbild prägen.

Der Kaufmann Ibrahim ibn Yaqub bezeichnete in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts Prag als „die Stadt gebaut aus Stein und Kalk“ oder „Steinernes Prag“. Weitere Beinamen für Prag sind Praga totius Bohemiae domina (Prag, die Herrin von ganz Böhmen) und Praga mater urbium (Prag, die Mutter aller Städte). Im Mittelalter wurde Prag als Praga caput regni (Prag, das Haupt des Königreichs) bezeichnet, heute als Wappenspruch zu Praga caput rei publicae (Haupt der Republik) abgeändert.

Bevölkerungsentwicklung

In der Hauptstadt Prag wohnen etwa 1,3 Millionen Menschen, das ist fast ein Achtel der Gesamtbevölkerung Tschechiens. Die Mehrheit verteilt sich auf die zahlreichen Außenbezirke und auf die Neubaugebiete an den Stadträndern. Die historische Innenstadt hat lediglich etwa 40.000 Einwohner.

Die Arbeitslosenquote liegt schon seit Jahren sehr niedrig. Derzeit (2019) beträgt sie 2,04 Prozent der Prager Bevölkerung.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1230 ca. 3–4.000 nur Altstadt
1370 ca. 40.000 Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin
1600 ca. 60.000 Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin
1794 74.485 in den vier Hauptvierteln 65.624 Christen (darunter 3.764 Fremde), auf dem Vyšehrad 705 Einwohner und in der Judenstadt 8.138 Israeliten
1804 76.000
1837 105.500
1857 142.588 davon 71.924 Einheimische: 40.216 Tschechen (55,9 %), 24.000 Deutsche (33,4 %), 7.706 Juden (10,7 %). Letztere wurden ihrer Sprache nach zugeteilt, daher gesamt: Tschechen 58,6 %, Deutsche 41,4 %.; 176.326 mit den Vororten
1869 157.813 davon 118.638 Einheimische, „Zählung der Einheimischen nach Nazionalitäten“: 96.690 Tschechen (81,5 %), 21.247 Deutsche (17,9 %), 701 Andere (0,6 %); 223.371 mit den Vororten
1880 162.323 314.400 mit den Vororten
1886 177.498 282.858 mit den Vororten, ohne das Militär (8131 Mann, davon 6399 in Prag und 1732 im Vorort Karolinenthal)
1900 222.588 474.897 mit den Vororten, in der eigentlichen Stadt 88,9 % Katholiken, 1,8 % Evangelische und 8,9 % Juden, der Umgangssprache nach 91,3 % Tschechen und 8,6 % Deutsche
1925 718.300 nach Eingemeindung der Vororte Karlín, Vinohrady, Smíchov, Žižkov, Nusle und Dejvice
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1950 1980 1998 2001 2005 2007 2008 2012 2016 2017
Einwohner 931.500 1.182.800 1.193.300 1.169.100 1.173.000 1.194.407 1.233.211 1.241.664 1.267.449 1.280.508

Politik und Verwaltung

Sitzverteilung in der Stadtvertretung

Die Ergebnisse der letzten Wahlen:

Sitzverteilung im Prager Stadtrat (2018)
Partei 2018 2014 2010 2006 2002
ODS 14 8 20 42 30
Piráti 13 4
Praha sobě 13
TOP 09 (2018:+STAN) 13 16 26
ANO 2011 12 17
ČSSD 0 8 14 12 12
KSČM 0 4 3 6 8
Sonstige 0 8 0 10 20

Wappen, Flagge

Der Schild des Prager Wappens (Kleines Stadtwappen): Blasonierung: „In Rot eine wachsende schwarzgefugte, silbergezinnte, goldene Stadtmauer mit drei wachsenden schwarzgefugten goldenen Türmen mit silbergekeuzten schwarzen Fenstern, die Äußeren mit schindelbedeckten goldenen Zeltdächern, der mittlere höher mit ebensolchem Walmdach, mittig ein offenes schwarzes silbergefasstes Tor mit nach außen gestellten Torflügeln in natürlichen Farben und halbgezogenem goldenen Fallgatter, darunter herausragend ein geharnischter silberner Arm mit ebensolchem Schwert.“

Großes Stadtwappen: „Auf dem Schild drei goldgekrönte silberne Stechhelme (Krötenkopfhelme) mit rot-goldenen Decken. Auf dem mittleren Helm wachsend ein goldgekrönter, goldbewehrter und -bezungter silberner Löwe, die beiden äußeren mit je zwölf Landesfahnen mit goldenen Stangenspitzen besteckt. Schildhalter: Zwei goldgekrönte, goldbewehrte und -bezungte silberne Löwen. Unter dem Postament ein rotes Band mit dem Wahlspruch in schwarzen Majuskeln: PRAGA CAPUT REI PUBLICAE.“

Wappenerklärung: Türme und Mauer stehen für die Prager Burg, der silberne Arm für die Verteidigungsbereitschaft, der silberne Löwe (Helmzier und beide Schildhalter) ist der Böhmische Löwe. Der lateinische Wahlspruch bedeutet: „Prag, Haupt(stadt) der Republik“

Die Prager Flagge ist gelb-rot längsgestreift, das Höhen-Längen-Verhältnis beträgt zwei zu drei.

Prague CoA CZ.svg Praha CoA CZ small.svg Flag of Prague.svg
Großes Stadtwappen Kleines Stadtwappen Stadtflagge

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Stadt Prag

  • Mikoláš Aleš (1852–1913), tschechischer Maler und Illustrator
  • Emmanuel von Canal (1745–1826), böhmischer Botaniker und Philanthrop
  • Karl Chotek von Chotkow (1783–1868), böhmischer Gouverneur und österr. Minister
  • Josef Ladislav Jandera (1776–1857), tschechischer Gelehrter und Rektor der Prager Universität
  • Antonín Klimek (1937–2005), tschechischer Neuzeithistoriker
  • Charles Mackerras (1925–2010), australischer Dirigent, Tschechische Philharmonie
  • Mordechai Maisel (1528–1601), bekannter Rabbi und Gemeindevorsteher in Prag-Josefstadt, Gründer der Maisel-Synagoge und Sponsor des Rathausbaues
  • Lenka Reinerová (1916–2008), Schriftstellerin und Journalistin