Katatonie

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Katatonie
Andere NamenKatatonisches Syndrom
Сatatonic stupor3.jpg
Ein Patient im katatonischen Stupor
FachgebietPsychiatrie, Neurologie
SymptomeUnbeweglichkeit, Stummheit, Starren, Körperhaltung, Steifheit, etc.
KomplikationenPhysisches Trauma, maligne Katatonie (autonome Instabilität, lebensbedrohlich), Dehydrierung, Lungenentzündung, Druckgeschwüre aufgrund von Immobilität, Muskelkontraktionen, TVT, PE.
UrsachenZugrundeliegende Erkrankung (psychiatrisch, neurologisch oder medizinisch), bestimmte Drogen/Medikamente
Diagnostische MethodeKlinisch, Lorazepam-Test
BehandlungBenzodiazepine (Lorazepam-Probe), ECT

Katatonie ist ein komplexes neuropsychiatrisches Verhaltenssyndrom, das durch abnorme Bewegungen, Unbeweglichkeit, abnorme Verhaltensweisen und Entzug gekennzeichnet ist. Die Katatonie kann akut oder schleichend auftreten, und die Symptome können während der Episoden zunehmen, abnehmen oder sich verändern. Es gibt mehrere Subtypen der Katatonie: akinetische Katatonie, erregte Katatonie, maligne Katatonie, delirante Manie und selbstverletzendes Verhalten bei Autismus.

Obwohl die Katatonie in der Vergangenheit mit der Schizophrenie in Verbindung gebracht wurde (katatonische Schizophrenie), wird die Katatonie am häufigsten bei affektiven Störungen beobachtet. Heute weiß man, dass katatonische Symptome unspezifisch sind und auch bei anderen psychischen, neurologischen und medizinischen Erkrankungen beobachtet werden können. Katatonie ist keine eigenständige Diagnose (auch wenn einige Experten anderer Meinung sind), sondern der Begriff wird zur Beschreibung eines Merkmals der zugrunde liegenden Störung verwendet.

Das Erkennen und Behandeln der Katatonie ist sehr wichtig, da ein Versäumnis in dieser Hinsicht zu schlechten Ergebnissen führen und möglicherweise tödlich sein kann. Die Behandlung mit Benzodiazepinen oder EKT kann zu einer Remission der Katatonie führen. Es gibt zunehmend Belege für die Wirksamkeit der NMDA-Rezeptor-Antagonisten Amantadin und Memantin bei benzodiazepinresistenter Katatonie. Manchmal werden auch Antipsychotika eingesetzt, die jedoch die Symptome verschlimmern und schwerwiegende unerwünschte Wirkungen haben können.

Katatonie (altgriechisch κατά ,von oben nach unten‘ und τόνος ,(An-)Spannung‘, zusammen also ,Anspannung von Kopf bis Fuß‘) ist ein verhaltensbezogenes und psychomotorisches Syndrom. Auftreten kann sie als Begleiterscheinung, aber auch als Ursache oder Folge von psychischen Erkrankungen wie schweren Depressionen, Manien, bipolaren affektiven Störungen und vor allem katatoner Schizophrenie, von Stoffwechselstörungen, nach dem Konsum von Alkohol und anderen Drogen, aber auch bei anderen neurologischen Erkrankungen bzw. Erkrankungen des Immunsystems, zum Beispiel als neurologische Störung infolge einer AIDS-Erkrankung, im Rahmen einer Autoimmunenzephalitis oder eines malignen Neuroleptika-Syndroms.

Der Erstbeschreiber des Krankheitsbildes war Karl Ludwig Kahlbaum (1828–1899), Psychiater und Inhaber einer Privatheilanstalt für Nerven- und Gemütskranke in Görlitz. Über lange Zeit wurde – und wird – die Katatonie hauptsächlich als Form der Schizophrenie diagnostiziert. Die katatone Schizophrenie als eine Unterform der „Gruppe der Schizophrenien“ (Eugen Bleuler, 1911), geht mit Störungen der Motorik einher, die zwischen extremer Erregung und Passivität hin- und herwechseln können.

Die Vielfalt der tatsächlich möglichen Zusammenhänge verdeutlicht die Schwierigkeiten bei der Diagnosestellung und bezüglich der Wahl der richtigen Therapie. In der neuen ICD-11 ist erstmals eine eigene Diagnosekategorie – getrennt von der Gruppe der Schizophrenien – vorgesehen.

Anzeichen und Symptome

Das Erscheinungsbild eines Patienten mit Katatonie ist je nach Subtyp und zugrundeliegender Ursache sehr unterschiedlich und kann akut oder schleichend sein.

Da den meisten Patienten mit Katatonie eine psychiatrische Grunderkrankung zugrunde liegt, zeigt sich die Mehrzahl von ihnen mit einer sich verschlimmernden Depression, Manie oder Psychose, gefolgt von Katatonie-Symptomen. Die Katatonie äußert sich als eine motorische Störung, bei der die Patienten eine deutliche Bewegungseinschränkung, ausgeprägte Unruhe oder eine Mischung aus beidem zeigen, obwohl sie körperlich in der Lage sind, sich normal zu bewegen. Diese Patienten sind möglicherweise nicht in der Lage, eine Handlung zu beginnen oder zu beenden. Bewegungen und Manierismen können sich wiederholen oder zwecklos sein.

Die häufigsten Anzeichen einer Katatonie sind Unbeweglichkeit, Mutismus, Rückzug und Nahrungsverweigerung, Starren, Negativismus, Körperhaltung (Rigidität), Steifheit, wächserne Flexibilität/Katalepsie, Stereotypie (zwecklose, sich wiederholende Bewegungen), Echolalie oder Echopraxie, Verbigeration (Wiederholung sinnloser Sätze). Es sollte nicht davon ausgegangen werden, dass Patienten mit Katatonie ihre Umgebung nicht wahrnehmen, denn einige Patienten können sich detailliert an ihren katatonischen Zustand und ihre Handlungen erinnern.

Es gibt mehrere Subtypen der Katatonie, die durch die spezifische Bewegungsstörung und die damit verbundenen Merkmale gekennzeichnet sind. Obwohl die Katatonie in verschiedene Subtypen unterteilt werden kann, ist der natürliche Verlauf der Katatonie häufig fluktuierend, und es können bei ein und derselben Person verschiedene Zustände auftreten.

Untertypen

Retardierte/zurückgezogene Katatonie: Diese Form der Katatonie ist durch eine verminderte Reaktion auf äußere Reize, Unbeweglichkeit oder Bewegungshemmung, Mutismus, Starren, Körperhaltung und Negativismus gekennzeichnet. Die Patienten können stundenlang in der gleichen Position sitzen oder stehen, seltsame Positionen einnehmen und sich gegen die Bewegung ihrer Extremitäten wehren.

Erregte Katatonie: Die erregte Katatonie ist gekennzeichnet durch seltsame Manierismen/Gesten, zwecklose oder unangemessene Handlungen, übermäßige motorische Aktivität, Unruhe, Stereotypie, Impulsivität, Unruhe und Kampfbereitschaft. Sprache und Handlungen können sich wiederholen oder die einer anderen Person imitieren. Menschen in diesem Zustand sind extrem hyperaktiv und können Wahnvorstellungen und Halluzinationen haben. Katatonische Erregung wird in der Psychiatrie gemeinhin als einer der gefährlichsten psychischen Zustände bezeichnet.

Bösartige Katatonie: Die maligne Katatonie ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der innerhalb weniger Tage rasch fortschreiten kann. Sie ist gekennzeichnet durch Fieber, Anomalien des Blutdrucks, der Herzfrequenz, der Atemfrequenz, Diaphorese (Schwitzen) und Delirium. Bestimmte Laborbefunde sind bei dieser Form der Katatonie häufig anzutreffen; sie sind jedoch unspezifisch, d. h. sie können auch bei anderen Erkrankungen auftreten und führen nicht zur Diagnose einer Katatonie. Zu diesen Laborbefunden gehören: Leukozytose, erhöhte Kreatinkinase, niedriger Serumeisenwert. Die Anzeichen und Symptome der malignen Katatonie überschneiden sich erheblich mit denen des neuroleptischen malignen Syndroms (NMS), so dass eine sorgfältige Anamnese, eine Überprüfung der Medikation und eine körperliche Untersuchung für die korrekte Unterscheidung dieser Erkrankungen entscheidend sind. Wenn der Patient beispielsweise eine wächserne Flexibilität aufweist und eine Position entgegen der Schwerkraft hält, wenn er passiv in diese Position gebracht wird, handelt es sich wahrscheinlich um Katatonie. Wenn der Patient eine "Bleirohrstarre" aufweist, sollte NMS der Hauptverdacht sein.

Andere Formen:

  • Die periodische Katatonie ist eine uneinheitlich definierte Entität. In der Wernicke-Kleist-Leonhard-Schule handelt es sich um eine eigenständige Form der "Nicht-System-Schizophrenie", die durch wiederkehrende akute Phasen mit hyperkinetischen und akinetischen Merkmalen und häufig psychotischen Symptomen sowie den Aufbau eines Restzustands zwischen diesen akuten Phasen gekennzeichnet ist, der durch niedriggradige katatonische Merkmale und Abulia unterschiedlichen Schweregrades gekennzeichnet ist. Die Erkrankung hat eine starke erbliche Komponente. Nach modernen Klassifikationen kann sie als eine Form der bipolaren Störung, der schizoaffektiven Störung oder der Schizophrenie diagnostiziert werden. Unabhängig davon wird in der modernen Literatur manchmal der Begriff periodische Katatonie verwendet, um ein Syndrom wiederkehrender Phasen akuter Katatonie (erregter oder gehemmter Typ) mit vollständiger Remission zwischen den Episoden zu beschreiben, was der Beschreibung der "Motilitätspsychose" in der Wernicke-Kleist-Leonhard-Schule ähnelt.
  • Systemkatatonien oder systematische Katatonien werden nur in der Wernicke-Kleist-Leonhard-Schule definiert. Dabei handelt es sich um chronisch-progressive Zustände, die durch spezifische Störungen des Willens und der Psychomotorik gekennzeichnet sind und zu einer dramatischen Verschlechterung der exekutiven und adaptiven Funktionen sowie der Kommunikationsfähigkeit führen. Sie werden als Formen der Schizophrenie angesehen, unterscheiden sich aber von anderen schizophrenen Erkrankungen. Affektive Verflachung und offensichtlicher Interessenverlust sind häufig, können aber eher auf einen verminderten emotionalen Ausdruck als auf fehlende Emotionen zurückzuführen sein. Die Vererbbarkeit ist gering. Von den 21 verschiedenen Formen (6 "einfache" und 15 "kombinierte" Formen), die beschrieben wurden, überschneiden sich die meisten nur teilweise - wenn überhaupt - mit den aktuellen Definitionen von Katatonie oder Schizophrenie und sind daher nach den modernen Diagnosehandbüchern schwer zu klassifizieren.
  • Frühkindliche Katatonien sind ebenfalls eine Diagnose, die ausschließlich von der Wernicke-Kleist-Leonhard-Schule gestellt wird und sich auf Systemkatatonien bezieht, die bei Kleinkindern auftreten. Klinisch gesehen ähneln diese Zustände schweren regressiven Formen des Autismus.
  • Die chronische katatonieähnliche Störung oder autistische Katatonie bezieht sich auf eine funktionelle Verschlechterung, die bei einigen Patienten mit einer vorbestehenden Autismus-Spektrum-Störung und/oder geistigen Behinderung beobachtet wird und in der Regel einen chronisch-progressiven Verlauf nimmt. Der Beginn ist in der Regel schleichend und wird oft mit autistischen Hintergrundsymptomen verwechselt. Verlangsamung der willkürlichen Bewegungen, vermindertes Sprechen, Abulia, erhöhte Promptabhängigkeit und zwanghafte Symptome werden häufig beobachtet; auch Negativismus, (auto-)aggressives Verhalten und schlecht definierte Halluzinationen wurden berichtet. Sowohl die Ursachen dieser Störung als auch ihre Prognose scheinen heterogen zu sein, wobei sich die meisten Patienten nach einer Behandlung teilweise erholen. Sie scheint mit chronischem Stress infolge von Lebensübergängen, Verlust der äußeren Zeitstrukturierung, sensorischen Empfindlichkeiten und/oder traumatischen Erfahrungen, komorbiden psychischen Störungen oder anderen unbekannten Ursachen zusammenzuhängen. Da eine klinische Katatonie nicht immer diagnostiziert werden kann, wurde dieser Zustand auch in den allgemeineren Begriff "Spätregression" umbenannt.

Komplikationen

Bei Patienten, die sich in einem katatonischen Zustand befinden, können verschiedene Komplikationen auftreten. Die Art dieser Komplikationen hängt von der Art der Katatonie ab, die der Patient erlebt. So kann es bei Patienten mit retardierter Katatonie zu einer Nahrungsverweigerung kommen, die wiederum zu Unterernährung und Dehydrierung führt. Ist Immobilität ein Symptom, das der Patient aufweist, können sich Druckgeschwüre und Muskelkontraktionen entwickeln, und es besteht das Risiko einer tiefen Venenthrombose und einer Lungenembolie (PE). Patienten mit erregter Katatonie können aggressiv und gewalttätig sein, was zu körperlichen Traumata führen kann. Die Katatonie kann zum malignen Typ fortschreiten, der sich durch autonome Instabilität auszeichnet und lebensbedrohlich sein kann. Weitere Komplikationen sind die Entwicklung einer Lungenentzündung und eines neuroleptischen malignen Syndroms.

Ursachen

Katatonie ist fast immer die Folge einer anderen Grunderkrankung, häufig einer psychiatrischen Störung. Stimmungsstörungen wie eine bipolare Störung und Depressionen sind die häufigsten Ursachen für eine Katatonie. Andere psychiatrische Assoziationen umfassen Schizophrenie und andere primäre psychotische Störungen. Sie ist auch mit Autismus-Spektrum-Störungen verbunden.

Katatonie tritt auch bei vielen medizinischen Erkrankungen auf, darunter Infektionen (z. B. Enzephalitis), Autoimmunerkrankungen, Meningitis, fokale neurologische Läsionen (einschließlich Schlaganfall), Alkoholentzug, abrupter oder zu schneller Benzodiazepin-Entzug, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Neoplasmen, Kopfverletzungen und einige Stoffwechselerkrankungen (Homocystinurie, diabetische Ketoazidose, hepatische Enzephalopathie und Hyperkalzämie).

Pathogenese

Die Pathophysiologie, die zur Katatonie führt, ist nach wie vor nur unzureichend geklärt, und ein eindeutiger Mechanismus bleibt unbekannt. Neurologische Studien haben mehrere Signalwege aufgezeigt; es bleibt jedoch unklar, ob diese Befunde die Ursache oder die Folge der Störung sind.

Es wird vermutet, dass Abnormalitäten in der GABA-, Glutamat-, Serotonin- und Dopaminübertragung an der Katatonie beteiligt sind.

Darüber hinaus wurde die Hypothese aufgestellt, dass Bahnen, die die Basalganglien mit dem Kortex und dem Thalamus verbinden, an der Entstehung der Katatonie beteiligt sind.

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Diagnose

Es besteht noch kein endgültiger Konsens über die Diagnosekriterien der Katatonie. Im amerikanischen Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition (DSM-5) und in der elften Ausgabe der International Classification of Disease (ICD-11) der Weltgesundheitsorganisation ist die Klassifizierung homogener als in früheren Ausgaben. Führende Forscher auf diesem Gebiet haben andere Vorschläge für diagnostische Kriterien gemacht.

DSM-5-Klassifikation

Im DSM-5 wird die Katatonie nicht als eigenständige Störung klassifiziert, sondern als Katatonie in Verbindung mit einer anderen psychischen Störung, als Folge eines anderen medizinischen Zustands oder als nicht näher bezeichnete Katatonie. Die Katatonie wird durch das Vorhandensein von drei oder mehr der folgenden 12 psychomotorischen Symptome in Verbindung mit einer psychischen Störung, einem medizinischen Zustand oder einer nicht näher bezeichneten Erkrankung diagnostiziert:

  • Stupor: keine psychomotorische Aktivität; kein aktiver Bezug zur Umwelt
  • Katalepsie: passive Einnahme einer der Schwerkraft entgegengesetzten Körperhaltung
  • wachsartige Flexibilität: Ermöglichung der Positionierung durch einen Prüfer und Beibehaltung dieser Position
  • Mutismus: keine oder nur sehr geringe verbale Reaktion (auszuschließen bei bekannter Aphasie)
  • Negativismus: Widerstand oder keine Reaktion auf Anweisungen oder äußere Reize
  • Körperhaltung: spontane und aktive Aufrechterhaltung einer Körperhaltung entgegen der Schwerkraft
  • Manierismen, die seltsame, umständliche Karikaturen normaler Handlungen sind
  • Stereotypie: sich wiederholende, abnorm häufige, nicht zielgerichtete Bewegungen
  • Erregung, die nicht durch äußere Reize beeinflusst wird
  • Grimassieren: Beibehaltung eines starren Gesichtsausdrucks
  • Echolalie: Nachahmung der Sprache eines anderen
  • Echopraxie: Nachahmung der Bewegungen eines anderen.

Andere Störungen (Zusatzkode 293.89 [F06.1] zur Angabe des Vorliegens einer komorbiden Katatonie):

  • Katatonie in Verbindung mit einer Autismus-Spektrum-Störung
  • Katatonie in Verbindung mit Schizophrenie-Spektrum-Störungen und anderen psychotischen Störungen
    • Katatonie in Verbindung mit einer kurzen psychotischen Störung
    • Katatonie im Zusammenhang mit einer schizophrenen Störung
    • Katatonie im Zusammenhang mit einer schizoaffektiven Störung
    • Katatonie im Zusammenhang mit einer substanzinduzierten psychotischen Störung
  • Katatonie im Zusammenhang mit bipolaren und verwandten Störungen
  • Katatonie im Zusammenhang mit einer schweren depressiven Störung
  • Katatone Störung aufgrund einer anderen medizinischen Erkrankung

Wenn katatonische Symptome vorhanden sind, aber nicht das katatonische Syndrom bilden, sollte zunächst eine medikamentöse oder substanzinduzierte Ätiologie in Betracht gezogen werden.

ICD-11-Klassifikation

In der ICD-11 wird Katatonie als ein Syndrom primär psychomotorischer Störungen definiert, das durch das gleichzeitige Auftreten mehrerer Symptome wie Stupor, Katalepsie, wächserne Flexibilität, Mutismus, Negativismus, Körperhaltung, Manierismen, Stereotypien, psychomotorische Unruhe, Grimassieren, Echolalie und Echopraxie gekennzeichnet ist. Katatonie kann im Zusammenhang mit bestimmten psychischen Störungen auftreten, einschließlich affektiver Störungen, Schizophrenie oder anderer primärer psychotischer Störungen und neurologischer Entwicklungsstörungen, und kann durch psychoaktive Substanzen, einschließlich Medikamente, ausgelöst werden. Katatonie kann auch durch ein medizinisches Leiden verursacht werden, das nicht unter psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neurologische Entwicklungsstörungen fällt.

Beurteilung/Physikalisch

Katatonie wird häufig übersehen und unterdiagnostiziert. Patienten mit Katatonie haben in den meisten Fällen eine zugrunde liegende psychiatrische Störung. Aus diesem Grund können Ärzte Anzeichen einer Katatonie aufgrund der Schwere der Psychose, mit der sich der Patient präsentiert, übersehen. Außerdem zeigt der Patient möglicherweise nicht die üblichen Anzeichen einer Katatonie wie Mutismus und Körperhaltung. Darüber hinaus treten die motorischen Anomalien, die bei Katatonie auftreten, auch bei psychiatrischen Störungen auf. So zeigt ein Patient mit Manie beispielsweise eine erhöhte motorische Aktivität, die sich zu einer erregenden Katatonie entwickeln kann. Eine Möglichkeit, wie Ärzte zwischen den beiden unterscheiden können, ist die Beobachtung der motorischen Abnormität. Patienten mit Manie zeigen eine erhöhte zielgerichtete Aktivität. Dagegen ist die gesteigerte Aktivität bei Katatonie nicht zielgerichtet und oft repetitiv.

Bei der Katatonie handelt es sich um eine klinische Diagnose, und es gibt keinen spezifischen Labortest, um sie zu diagnostizieren. Bestimmte Tests können jedoch dazu beitragen, die Ursache der Katatonie zu ermitteln. Ein EEG wird wahrscheinlich eine diffuse Verlangsamung zeigen. Wenn das Syndrom durch Anfallsaktivität ausgelöst wird, ist ein EEG ebenfalls hilfreich, um dies festzustellen. CT oder MRT zeigen keine Katatonie, können aber Anomalien aufzeigen, die zu dem Syndrom führen könnten. Stoffwechseluntersuchungen, Entzündungsmarker oder Autoantikörper können reversible medizinische Ursachen der Katatonie aufdecken.

Die Lebenszeichen sollten häufig überwacht werden, da die Katatonie zu einer malignen Katatonie fortschreiten kann, die lebensbedrohlich ist. Maligne Katatonie ist durch Fieber, Bluthochdruck, Tachykardie und Tachypnoe gekennzeichnet.

Bewertungsskala

Es wurden verschiedene Bewertungsskalen für Katatonie entwickelt, deren Nutzen für die klinische Versorgung jedoch noch nicht ausreichend belegt ist. Die am häufigsten verwendete Skala ist die Bush-Francis Catatonia Rating Scale (BFCRS) (ein externer Link ist unten angegeben). Die Skala besteht aus 23 Items, wobei die ersten 14 Items als Screening-Instrument verwendet werden. Wenn 2 der 14 Items positiv sind, werden weitere Untersuchungen und das Ausfüllen der restlichen 9 Items veranlasst.

Die Diagnose kann durch den Lorazepam-Test oder den Zolpidem-Test unterstützt werden. Obwohl sich Barbiturate in der Vergangenheit als nützlich erwiesen haben, werden sie in der Psychiatrie nicht mehr häufig eingesetzt, so dass entweder Benzodiazepine oder EKT in Frage kommen.

Differentialdiagnose

Die Differentialdiagnose der Katatonie ist umfangreich, da sich die Anzeichen und Symptome der Katatonie mit denen anderer Erkrankungen erheblich überschneiden können. Daher sind eine sorgfältige und detaillierte Anamnese, eine Überprüfung der Medikation und eine körperliche Untersuchung der Schlüssel zur Diagnose der Katatonie und zur Abgrenzung von anderen Erkrankungen. Außerdem können einige dieser Erkrankungen selbst zu Katatonie führen. Die Differentialdiagnose lautet wie folgt:

  • Das neuroleptische maligne Syndrom (NMS) und die Katatonie sind beides lebensbedrohliche Zustände, die viele der gleichen Merkmale wie Fieber, autonome Instabilität, Steifheit und Delirium aufweisen. Laborwerte wie niedriger Serumeisenwert, erhöhte Kreatinkinase und Anzahl der weißen Blutkörperchen sind ebenfalls bei beiden Erkrankungen zu finden, was die Diagnose zusätzlich erschwert. Es gibt Merkmale der malignen Katatonie (Körperhaltung, Impulsivität usw.), die bei der NSM fehlen, und die Laborergebnisse sind bei der malignen Katatonie nicht so einheitlich wie bei der NMS. Einige Experten halten NMS für einen medikamenteninduzierten Zustand, der mit Antipsychotika, insbesondere mit Antipsychotika der ersten Generation, in Verbindung gebracht wird, aber es ist nicht als Subtyp nachgewiesen worden. Daher ist das Absetzen von Antipsychotika und die Gabe von Benzodiazepinen eine Behandlung für diesen Zustand, und in ähnlicher Weise ist dies auch bei Katatonie hilfreich.
  • Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis ist eine Autoimmunerkrankung, die durch neuropsychiatrische Merkmale und das Vorhandensein von IgG-Antikörpern gekennzeichnet ist. Das Erscheinungsbild der Anti-NMDAR-Enzephalitis wurde in 5 Phasen eingeteilt: Prodromalphase, psychotische Phase, nicht ansprechbare Phase, hyperkinetische Phase und Erholungsphase. Die psychotische Phase geht in die nicht ansprechbare Phase über, die durch Mutismus, verminderte motorische Aktivität und Katatonie gekennzeichnet ist.
  • Sowohl das Serotonin-Syndrom als auch die maligne Katatonie können mit Anzeichen und Symptomen von Delirium, autonomer Instabilität, Hyperthermie und Rigidität einhergehen. Auch hier ist das Erscheinungsbild ähnlich wie bei NSM. Allerdings haben Patienten mit Serotonin-Syndrom in der Vorgeschichte serotonerge Arzneimittel eingenommen (z. B. SSRI). Diese Patienten weisen auch Hyperreflexie, Myoklonus, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf.
  • Maligne Hyperthermie und maligne Katatonie weisen die gleichen Merkmale auf wie autonome Instabilität, Hyperthermie und Rigidität. Bei der malignen Hyperthermie handelt es sich jedoch um eine erbliche Störung der Skelettmuskulatur, die diese Patienten für die Einwirkung von halogenierten Anästhetika und/oder depolarisierenden Muskelrelaxantien wie Succinylcholin empfänglich macht. Die maligne Hyperthermie tritt am häufigsten in der intraoperativen oder postoperativen Phase auf. Weitere Anzeichen und Symptome der malignen Hyperthermie sind metabolische und respiratorische Azidose, Hyperkaliämie und Herzrhythmusstörungen.
  • Akinetischer Mutismus ist eine neurologische Störung, die durch eine Abnahme des zielgerichteten Verhaltens und der Motivation gekennzeichnet ist; der Patient hat jedoch ein intaktes Bewusstsein. Die Patienten können sich apathisch zeigen und scheinen Schmerzen, Hunger oder Durst gleichgültig gegenüberzustehen. Akinetischer Mutismus wird mit strukturellen Schäden in einer Reihe von Hirnarealen in Verbindung gebracht. Akinetischer Mutismus und Katatonie können sich beide durch Unbeweglichkeit, Mutismus und wächserne Flexibilität äußern. Beide Störungen unterscheiden sich dadurch, dass akinetischer Mutismus nicht mit Echolalie, Echopraxie oder Körperhaltung einhergeht. Außerdem spricht er nicht auf Benzodiazepine an, wie dies bei der Katatonie der Fall ist.
  • Der elektive Mutismus hat eine ängstliche Ätiologie, wurde aber auch mit Persönlichkeitsstörungen in Verbindung gebracht. Patienten mit dieser Störung sprechen mit einigen Personen nicht, mit anderen aber schon. Ebenso können sie sich weigern, in bestimmten Situationen zu sprechen, z. B. ein Kind, das sich weigert, in der Schule zu sprechen, aber zu Hause gesprächig ist. Diese Störung unterscheidet sich von der Katatonie durch das Fehlen anderer Anzeichen/Symptome.
  • Beim nicht konvulsiven Status epilepticus handelt es sich um Anfälle ohne tonisch-klonische Begleitbewegungen. Er kann mit Stupor einhergehen, ähnlich wie die Katatonie, und beide sprechen auf Benzodiazepine an. Ein nicht-konvulsiver Status epilepticus wird durch das Vorhandensein von Anfallsaktivität im Elektroenzephalogramm (EEG) diagnostiziert. Die Katatonie hingegen ist mit einem normalen EEG oder einer diffusen Verlangsamung verbunden.
  • Das Delirium ist durch fluktuierende Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen des Erkrankten gekennzeichnet. Es gibt hypoaktive und hyperaktive oder gemischte Formen. Menschen mit hyperaktivem Delirium präsentieren sich ähnlich wie Menschen mit erregter Katatonie und zeigen Symptome von Unruhe, Agitation und Aggression. Menschen mit hypoaktivem Delirium zeigen sich ähnlich wie bei der retardierten Katatonie, zurückgezogen und ruhig. Die Katatonie weist jedoch noch weitere charakteristische Merkmale auf, darunter Körperhaltung und Steifheit sowie eine positive Reaktion auf Benzodiazepine.
  • Patienten mit Locked-in-Syndrom zeigen Unbeweglichkeit und Mutismus; im Gegensatz zu Patienten mit Katatonie, die unmotiviert sind, zu kommunizieren, versuchen Patienten mit Locked-in-Syndrom jedoch, durch Augenbewegungen und Blinzeln zu kommunizieren. Außerdem wird das Locked-in-Syndrom durch eine Schädigung des Hirnstamms verursacht.
  • Das Stiff-Person-Syndrom und die Katatonie ähneln sich insofern, als sie beide mit Rigidität, autonomer Instabilität und einer positiven Reaktion auf Benzodiazepine einhergehen können. Das Stiff-Person-Syndrom kann jedoch mit Anti-Gutaminsäure-Decarboxylase-Antikörpern (Anti-GAD) assoziiert sein, und andere katatonische Symptome wie Mutismus und Körperhaltung sind nicht Teil des Syndroms.
  • Eine unbehandelte Parkinson-Krankheit im Spätstadium kann sich ähnlich wie eine verzögerte Katatonie mit Symptomen wie Unbeweglichkeit, Steifheit und Schwierigkeiten beim Sprechen darstellen. Die Diagnose wird zusätzlich dadurch erschwert, dass viele Parkinson-Patienten an einer schweren depressiven Störung leiden, die die Ursache für die Katatonie sein kann. Die Parkinson-Krankheit kann von der Katatonie durch eine positive Reaktion auf Levodopa unterschieden werden. Die Katatonie hingegen spricht positiv auf Benzodiazepine an.
  • Extrapyramidale Nebenwirkungen von antipsychotischen Medikamenten, insbesondere Dystonie und Akathisie, können schwer von katatonischen Symptomen zu unterscheiden sein oder sie in der psychiatrischen Umgebung verwechseln. Extrapyramidale motorische Störungen gehen in der Regel nicht mit sozialen Symptomen wie Negativismus einher, während Personen mit katatoner Erregung typischerweise nicht den körperlich schmerzhaften Bewegungsdrang haben, der bei Akathisie auftritt.
  • Bestimmte Stimming-Verhaltensweisen und Stressreaktionen bei Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen können sich ähnlich wie eine Katatonie darstellen. Bei Autismus-Spektrum-Störungen zeichnet sich die chronische Katatonie durch eine dauerhafte Verschlechterung der adaptiven Fähigkeiten vor dem Hintergrund einer bereits bestehenden autistischen Symptomatik aus, die nicht leicht zu erklären ist. Die akute Katatonie ist in der Regel klar von autistischen Symptomen abgrenzbar.
  • Die diagnostischen Entitäten der zwanghaften Verlangsamung und des psychogenen Parkinsonismus weisen Überschneidungen mit der Katatonie auf, z. B. motorische Verlangsamung, Gegenhalten (oppositionelle Paratonie), Manierismen und reduzierte oder fehlende Sprache. Beim psychogenen Parkinsonismus tritt jedoch ein Tremor auf, der bei der Katatonie ungewöhnlich ist. Die zwanghafte Verlangsamung ist eine umstrittene Diagnose, deren Erscheinungsformen von schweren, aber häufigen Manifestationen einer Zwangsstörung bis hin zur Katatonie reichen.

Behandlung

Die anfängliche Behandlung der Katatonie besteht darin, Medikamente abzusetzen, die das Syndrom möglicherweise auslösen könnten. Dazu können Steroide, Stimulanzien, Antikonvulsiva, Neuroleptika, Dopaminblocker usw. gehören. Der nächste Schritt ist eine "Lorazepam-Probe", bei der den Patienten 2 mg Lorazepam (oder ein anderes Benzodiazepin) intravenös verabreicht werden. Die meisten Patienten mit Katatonie sprechen innerhalb der ersten 15-30 Minuten deutlich darauf an. Wird bei der ersten Dosis keine Veränderung festgestellt, wird eine zweite Dosis verabreicht und der Patient erneut untersucht. Wenn der Patient auf den Lorazepam-Test anspricht, kann Lorazepam in Intervalldosen verabreicht werden, bis die Katatonie verschwunden ist. Das Lorazepam muss langsam abgesetzt werden, da sonst die Katatonie-Symptome zurückkehren können. Während dieser Zeit sollte auch die Ursache der Katatonie behandelt werden. Wenn die Katatonie innerhalb einer Woche nicht verschwunden ist, kann eine EKT durchgeführt werden, um die Symptome rückgängig zu machen. EKT in Kombination mit Benzodiazepinen wird zur Behandlung der malignen Katatonie eingesetzt. In Frankreich wurde bei der Diagnose auch Zolpidem eingesetzt, und eine Reaktion kann innerhalb desselben Zeitraums erfolgen. Letztlich muss die zugrunde liegende Ursache behandelt werden.

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist eine anerkannte und wirksame Behandlung der Katatonie. Die EKT hat auch bei Patienten mit chronischer Katatonie gute Ergebnisse gezeigt. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass weitere hochwertige randomisierte kontrollierte Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Protokolle der EKT bei Katatonie zu bewerten.

Antipsychotika sollten mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie die Katatonie verschlimmern können und die Ursache des neuroleptischen malignen Syndroms sind, eines gefährlichen Zustands, der die Katatonie nachahmen kann und das sofortige Absetzen des Antipsychotikums erfordert.

Es wird vermutet, dass eine übermäßige Glutamataktivität an der Katatonie beteiligt ist; wenn die ersten Behandlungsmöglichkeiten versagen, können NMDA-Antagonisten wie Amantadin oder Memantin eingesetzt werden. Amantadin kann bei längerer Einnahme zu einer erhöhten Toleranz führen und aufgrund seiner zusätzlichen Wirkungen auf das Dopaminsystem Psychosen auslösen. Memantin hat ein gezielteres pharmakologisches Profil für das Glutamatsystem, eine geringere Inzidenz von Psychosen und kann daher bei Personen, die Amantadin nicht vertragen, bevorzugt werden. Topiramat ist eine weitere Behandlungsmöglichkeit für resistente Katatonie; es entfaltet seine therapeutische Wirkung durch Glutamatantagonismus über die Modulation von AMPA-Rezeptoren.

Prognose

Bei Patienten, die eine Katatonie-Episode erleben, ist die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls größer. Das Ansprechen auf die Behandlung von Patienten mit Katatonie liegt bei 50-70 %, und diese Patienten haben eine gute Prognose. Wenn sie jedoch nicht auf die Medikamente ansprechen, ist die Prognose sehr schlecht. Viele dieser Patienten werden eine langfristige und kontinuierliche psychiatrische Betreuung benötigen. Bei Patienten mit Katatonie, denen eine Schizophrenie zugrunde liegt, ist die Prognose noch viel schlechter.

Epidemiologie

Katatonie wurde bisher hauptsächlich bei akut erkrankten psychiatrischen Patienten untersucht. Die Katatonie wird häufig nicht erkannt, was zu der Annahme führt, dass das Syndrom selten ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, und die Prävalenz wird bei Patienten mit akuten psychiatrischen Erkrankungen mit bis zu 10 % angegeben. Eine große Bevölkerungsschätzung geht davon aus, dass die Inzidenz der Katatonie bei 10,6 Episoden pro 100 000 Personenjahre liegt. Sie tritt bei Männern und Frauen in etwa gleichem Maße auf. 21-46 % aller Katatonie-Fälle lassen sich auf eine Allgemeinerkrankung zurückführen.

Geschichte

Die Katatonie wurde erstmals 1874 von Karl Ludwig Kahlbaum unter dem Titel Die Katatonie oder das Spannungsirresein (Catatonia or Tension Insanity) beschrieben.

Symptombild

Katatonie äußert sich in unnatürlichen und stark verkrampften Haltungen bzw. Verhaltensweisen des ganzen Körpers bzw. der Person. Es wird dabei zwischen hypokinetischen [„hypo...“ = ein Weniger, ein Zuwenig an ...] und hyperkinetischen [„hyper...“ = ein Mehr, ein Zuviel an ...] Phänomenen unterschieden. Folgende Begriffe sind relevant:

  • Stupor (Starre des ganzen Leibes)
  • Mutismus (beharrliches Schweigen)
  • bizarre Haltungsstereotypien (längeres Verharren in einer Körperhaltung auch bei äußeren Versuchen der Veränderung)
  • Flexibilitas cerea (wachsartiger Widerstand der Muskulatur bei passiver Bewegung)
  • Negativismus (Widerstand gegenüber allen Aufforderungen oder Versuchen, sich zu bewegen – oder stattdessen Bewegungen, die das Gegenteil der Aufforderung ausführen)
  • Katalepsie (Beibehaltung der Körperstellung nach passiver Bewegung)
  • sehr erhöhte psychomotorische Erregung
  • Bewegungs- und Sprachstereotypen (dauerndes und scheinbar sinnfreies Wiederholen von Bewegungen oder von Sprachanteilen ohne äußeres „Vorbild“)
  • Echopraxie/Echolalie (dauerndes und scheinbar sinnfreies Nachahmen von Bewegungen oder von Sprachanteilen)
  • Manierismen (sonderbare, „karikaturhafte“ Darstellung alltäglicher Gestik, Mimik).

Die Krankheitsvariante kann unter anderem aufgrund einer fehlenden Wasser- und Nahrungsaufnahme lebensbedrohlich sein.