Wrestling
Professionelles Wrestling ⓘ | |
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Arten | Hardcore Wrestling, Shoot-Style Wrestling |
Ahnenkünste |
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Nachkommende Künste | Shoot Wrestling Sportliche Unterhaltung |
Ursprüngliche Epoche | 19. Jahrhundert (Vereinigtes Königreich) 20. Jahrhundert (moderne Regeln, Vereinigte Staaten) |
Professionelles Wrestling ist eine Form des Theaters, bei der die Kämpfe nach einem Drehbuch als authentischer Wettkampf dargestellt werden. Der Verlauf und das Ergebnis der Kämpfe werden in der Regel im Voraus geplant, in der Regel zwischen einwilligenden Darstellern mit festgelegten Charakterrollen. Die Scheinkämpfe basieren auf dem klassischen und dem "Catch"-Wrestling, ergänzt durch moderne Schlagangriffe, Akrobatik, Kraftakte, schnelle Athletik und gelegentlich auch improvisierte Waffen. Professionelles Ringen ist nicht zu verwechseln mit dem Kontaktsport des Amateur-Wrestlings. ⓘ
Beim Profi-Wrestling kommt auch das Melodrama nicht zu kurz. Ähnlich wie einige der echten Preisboxer, die sie imitieren, haben die Charaktere im professionellen Wrestling ein großes Ego, eine extravagante Persönlichkeit (oft mit einem Gimmick) und turbulente zwischenmenschliche Beziehungen. Diese Persönlichkeiten sind in der Regel ebenso wie die Kämpfe in einem Drehbuch festgelegt. Die Auftritte finden hauptsächlich in einem Ring statt, ähnlich wie beim Boxen. Bei Wrestling-Shows, die im Fernsehen übertragen werden, werden auch viele zusätzliche Backstage-Szenen aufgezeichnet, um das Drama im Ring zu ergänzen. ⓘ
Das professionelle Ringen in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich entstand im 19. und frühen 20. Jahrhundert als echter Wettkampfsport auf der Grundlage des griechisch-römischen Ringens und später des populäreren Catch Wrestling. In den frühen 1920er Jahren begannen die Ringer, einige ihrer Kämpfe zu choreografieren, um die Kämpfe körperlich weniger anstrengend, kürzer und unterhaltsamer zu gestalten. Dadurch konnten die Wrestler häufiger auftreten und ein größeres Publikum anziehen. Noch bis in die 1930er Jahre wurden authentische Kämpfe ausgetragen, allerdings weitaus seltener. Die Wrestler gaben nie zu, dass ihr Sport zum Theater geworden war, und hielten zwischen den Auftritten die Fassade aufrecht, eine Tradition, die in Amerika als Kayfabe bekannt wurde. Dieses Geschäftsmodell war sehr erfolgreich und wurde in anderen Ländern nachgeahmt, besonders erfolgreich in Mexiko und Japan. In der Vergangenheit hatten professionelle Wrestler in der Regel einen starken Hintergrund im Amateur- oder Catch-Wrestling, aber das hat im Laufe der Jahre nachgelassen, und die Veranstalter begannen, Sportler aus anderen Sportarten anzuwerben. Profi-Wrestler brauchen keinen Amateur-Hintergrund, um erfolgreich zu sein, aber einige halten ihn für vorteilhaft. ⓘ
Wrestling (englisch für Ringen, im deutschen Sprachraum auch Catchen in Anlehnung an den älteren Begriff Catch Wrestling) ist eine besonders in Japan, den USA und Mexiko populäre Schaukampf-Sportart. Der Sieger steht schon vor dem Match fest, die Abläufe werden teilweise improvisiert und mit Showelementen und Storylines angereichert. Trotz des Showcharakters kommt es bei den Akteuren immer wieder zu Verletzungen. ⓘ
Geschichte
Ursprünglich eine populäre Unterhaltungsform im Europa des 19. Jahrhunderts und später eine Nebenattraktion in nordamerikanischen Wanderkarnevals und Varietés, entwickelte sich das professionelle Ringen zu einem eigenständigen Unterhaltungsgenre mit vielen verschiedenen Variationen in Kulturen rund um den Globus und hat sich bis 2020 zu einer milliardenschweren Unterhaltungsindustrie entwickelt. Seit den 1980er Jahren sind die lokalen Formen in Europa stark zurückgegangen; das nordamerikanische Wrestling hat in den anderthalb Jahrhunderten seines Bestehens mehrere Perioden herausragender kultureller Popularität erlebt und wurde nach Europa exportiert, um die kulturelle Lücke zu füllen, die der oben erwähnte Rückgang der lokalen Versionen hinterlassen hat. Das Aufkommen des Fernsehens gab dem professionellen Wrestling einen neuen Absatzmarkt, und das Wrestling wurde (zusammen mit dem Boxen) zu einem wichtigen Faktor für die Verbreitung von Pay-per-View-Inhalten. Angesichts des Wachstums von Online-Video-on-Demand konnten einheimische Wrestling-Promotions in Märkten auf der ganzen Welt die traditionelle Bereitstellung von Inhalten umgehen und Kunden direkt über soziale Medien und Mundpropaganda erreichen. ⓘ
Anfänge (1860er–1940er)
Die Anfänge dieser Art des Wrestlings liegen noch im 19. Jahrhundert. Zur damaligen Zeit wurde Wrestling hauptsächlich als Belustigung auf Jahrmärkten und kleineren Festen betrieben. Hierbei versuchten Besucher, deutlich überlegene und trainierte Athleten zu besiegen, jedoch verloren sie meistens. Um die Angelegenheit weiterhin spannend zu gestalten, bekamen die Herausforderer andere Wrestler zur Seite gestellt, die ihnen dann meistens zum Sieg verhalfen. Viele Jahre blieb das Wrestling auf Jahrmärkten beliebt; jedoch bildeten sich die ersten kleinen Wrestling-Ligen, und der Erfolg wuchs im frühen 20. Jahrhundert immer mehr. Wrestling wurde innovativer und professioneller. Der erste Titel im amerikanischen Pro-Wrestling war der am 18. Januar 1880 eingeführte „American Greco-Roman Title“, durch den Chefredakteur der New Yorker „Police Gazette“ Richard Karl Fox. Als erster American-Greco-Roman-Champion gilt demnach William Muldoon. Der Titel wurde ihm zuerkannt, da er am 18. Januar 1880 den Franzosen Theobaud Bauer in „Gilmore's Garden“ besiegte. Ein zweiter Titel, der „American catch-as-catch-can Title“, entstand 1881 in England, als Resultat des Matches Tom Cannon vs. Joe Acton. Acton siegte und bekam den oben genannten Titel. Acton überführte ihn dann in die USA und verlor ihn 1887 in Chicago an Evan Lewis. Den „American Greco-Roman Title“ betrachtete man bis dato als „World Title“. Er galt jedoch nicht für Europa. Hinter diesem Titel stand stets die „Police Gazette“, die größere Meisterschaften im damaligen Pro-Wrestling durchführte. ⓘ
1901 wurde in San Francisco das sogenannte Tag Team Wrestling offiziell als offizielle Wrestling-Match-Art eingeführt. In den späten 1920er Jahren wurde das Wrestling innerhalb der USA als internationaler Sport anerkannt, nachdem auch in Australien und England Wrestling populärer wurde. ⓘ
Im August 1929 wurde die Promotion National Wrestling Association im Rahmen der National Boxing Association gegründet. Bereits im Oktober 1930 machte sich die National Wrestling Association von der NBA unabhängig und wurde ab 1935 zielstrebig zum ersten Wrestling-Marktführer ausgebaut. Die Promotion wandelte sich nun in eine Federation. ⓘ
Bereits um 1931 bildete sich die erste der späteren beiden großen US-amerikanischen Ligen heraus: Die Jim Crockett Promotions (JCP), geführt vom gleichnamigen Jim Crockett. Anfang der 1950er Jahre kam noch Capitol Wrestling Corporation (CWC), geführt von Vincent J. McMahon, hinzu. Beide Ligen waren an der US-amerikanischen Ostküste ansässig. Aus diesen beiden Promotionen gingen die späteren Promotionen World Championship Wrestling und World Wrestling Federation hervor. ⓘ
1934 wurde Wrestling in Südafrika mit der Begründung verboten, Wrestling sei „brutal und erniedrigend“ und ein Jahr darauf (1935) wurde das sogenannte „Schlamm-Wrestling“ eingeführt. ⓘ
Zuerst wurde dies nur unter Männern praktiziert, doch Ende der 1930er Jahre auch von Frauen. Ab 1935 wurde in der National Wrestling Association eine Territorialstruktur eingeführt, in der in der Regel eine regionale Wrestling-Promotion ein bestimmtes Gebiet kontrollierte. Ab 1940/41 wurde dieses System von der späteren National Wrestling Alliance übernommen und ausgebaut. ⓘ
Im Sommer 1948 wurde bei einem Promotoren-Treffen, die fast ausschließlich der National Wrestling Association angehörten, in Iowa die National Wrestling Alliance gegründet. Bei einem zweiten Treffen im September des gleichen Jahres einigte man sich dort darauf, einen einheitlichen – das heißt, einen von allen Mitgliedsverbänden anerkannten – World Title einzuführen, der global zu verteidigen sei. Aus diesem Grund einigten sich die Anwesenden auf Orville Brown, der als erster NWA World Heavyweight Wrestling Champion in die Geschichte einging. Man beschloss, auch den einstigen Mutterverband einzugliedern. Und so wurde zwischen den Promotoren der beiden NWAs eine Storyline für eine Titelvereinigung ausgearbeitet. Doch eine uneingeplante Unfallverletzung Browns vereitelte diese und so wurde der World Title der National Wrestling Alliance am 27. November 1949 kampflos dem amtierenden Schwergewichtsweltmeister der National Wrestling Association, Lou Thesz, zugesprochen. An diesem Tag ging die alte NWA in die neuere auf. ⓘ
Television-Era (1950er–1970er)
Das erste goldene Zeitalter im Wrestling begann in den 1950er Jahren. Die Idee der Veranstalter wurde es nun, ihre Shows auf das Hauptmatch zu konzentrieren, um somit mehr Spannung und Interesse zu wecken. In dieser Zeit wurde der Begriff „Main Event“ das tragende Wort. Die NWA führte dazu wieder das Territoriensystem ein, jedoch war es diesmal viel besser geplant und koordiniert. Einige bekannte Wrestler wurden von Gebiet zu Gebiet geschickt, um dort mit den jeweiligen Wrestlern zusammenzuarbeiten und diese bekannt zu machen. Auch das Fernsehen wurde für die Promoter immer interessanter, denn durch dieses neue Medium ließ sich die Bekanntheit der eigenen Liga weiter steigern, und somit ergab sich die Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Neben der NWA bildeten sich auch die American Wrestling Association sowie die World Wide Wrestling Federation. Die AWA wurde zur beliebtesten Liga. Der damalige Chef der Promotion war Verne Gagne. Ab 1963 verließen immer mehr Wrestler die NWA und wechselten zur WWWF. Das war der erste Schritt dieser Liga zur Dominanz auf dem amerikanischen Wrestling-Markt. ⓘ
Golden-Era (1980er–1990er)
Die NWA verlor immer mehr an Bedeutung, da ihr Konzept nicht mehr der Zeit entsprach, und so wurde die World Wrestling Federation (WWF) (heute: WWE) immer einflussreicher. Durch gezieltes Marketing avancierte Hulk Hogan zum Aushängeschild des Wrestlings und machte es landesweit populär; so wurden auch erstmals im Wrestling Merchandising-Artikel produziert. ⓘ
„WrestleMania“
Seinen landesweiten Durchbruch erlebte das Wrestling ab März 1985, als die WWF (heute WWE) zum ersten Mal WrestleMania veranstaltete. Das neue Konzept bestand daraus, nicht jede Woche wichtige Matches zu bringen, sondern das Geschehen auf einen speziellen Tag und eine spezielle Show (in diesem Fall WrestleMania) zu konzentrieren und in den Wochen davor alles um diese Show aufzubauen. Dazu wurden mehr und mehr Prominente in das Geschehen einbezogen, sodass immer mehr Aufmerksamkeit durch die Medien erlangt werden konnte. Die bekanntesten Beispiele hierfür waren Muhammad Ali, Mr. T und Floyd Mayweather, der bei WrestleMania 24 gegen The Big Show angetreten ist. Da man Sport und Entertainment (Unterhaltung) immer mehr verband, entwickelte sich der Begriff des Sports Entertainment. WrestleMania war der erste große Schritt zur WWE in ihrer heutigen Form. Um den Erfolg von WrestleMania zu nutzen, wurden Schritt für Schritt weitere Pay-per-Views eingeführt, die damals die Haupteinnahmequelle waren. Von dem neuartigen Konzept von WrestleMania entwickelte sich diese Show im Laufe der Zeit zum wichtigsten Ereignis in der Wrestling-Welt. Beispielsweise sahen am 30. März 2008 genau 74.635 Leute WrestleMania vor Ort (Citrus Bowl in Orlando, Florida). ⓘ
Reichweite und Einfluss
Show-Wrestling hat sich vor allem in Mittel-/Nordamerika, Japan und Europa (insbesondere im Vereinigten Königreich) durchgesetzt. In Brasilien gab es von den 1960er bis zu den frühen 1980er Jahren eine sehr beliebte Wrestling-Fernsehsendung namens Telecatch. Prominente Sportler sind in ihren Heimat- oder Wahlheimatländern zu Berühmtheiten oder kulturellen Ikonen geworden. ⓘ
Obwohl das professionelle Wrestling mit kleinen Auftritten in Nebenschauplätzen, Wanderzirkussen und Karnevalsveranstaltungen begann, ist es heute eine Milliarden-Dollar-Industrie. Die Einnahmen stammen aus dem Verkauf von Eintrittskarten, Fernsehübertragungen, Pay-per-View-Übertragungen, Markenartikeln und Heimvideos. Der Wrestling-Sport hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Pay-per-View zu einer praktikablen Methode für die Bereitstellung von Inhalten wurde. Jährlich stattfindende Veranstaltungen wie WrestleMania, Bound for Glory, Wrestle Kingdom und früher Starrcade gehören zu den umsatzstärksten Pay-per-View-Programmen des Jahres. In der heutigen Zeit wird die Internet-Programmierung von einer Reihe von Unternehmen genutzt, um Web-Shows, Internet-Pay-per-Views (IPPVs) oder On-Demand-Inhalte auszustrahlen, was dazu beiträgt, internetbezogene Einnahmen aus dem sich entwickelnden World Wide Web zu erzielen. ⓘ
Die Verkäufe von Heimvideos dominieren die Billboard-Charts der DVD-Verkäufe im Freizeitsport, wobei Wrestling jede Woche zwischen 3 und 9 der Top 10 Plätze belegt. ⓘ
Aufgrund seiner anhaltenden kulturellen Präsenz und seiner Neuartigkeit innerhalb der darstellenden Künste ist Wrestling sowohl in der Wissenschaft als auch in den Medien ein wiederkehrendes Thema. Es wurden mehrere Dokumentarfilme produziert, die sich mit dem professionellen Wrestling befassen, vor allem Beyond the Mat unter der Regie von Barry W. Blaustein und Wrestling with Shadows mit dem Wrestler Bret Hart unter der Regie von Paul Jay. Es gibt auch viele fiktionale Darstellungen des Wrestling; der Film The Wrestler aus dem Jahr 2008 erhielt mehrere Oscar-Nominierungen und verhalf dem Star Mickey Rourke zu einem Karriereaufschwung. ⓘ
Das derzeit weltweit größte professionelle Wrestling-Unternehmen ist die in den USA ansässige WWE, die Ende des 20. Jahrhunderts viele kleinere regionale Unternehmen sowie Anfang 2001 die Hauptkonkurrenten World Championship Wrestling (WCW) und Extreme Championship Wrestling (ECW) aufkaufte. Zu den anderen großen Unternehmen weltweit gehören All Elite Wrestling (AEW) in den Vereinigten Staaten, Consejo Mundial de Lucha Libre (CMLL) und Lucha Libre AAA Worldwide (AAA) in Mexiko sowie die japanischen Promotions New Japan Pro-Wrestling (NJPW), All Japan Pro Wrestling (AJPW) und Pro Wrestling Noah. ⓘ
Zusätzlich gibt es bei den großen Ligen sogenannte „Weeklies“, also Shows, die jede Woche produziert und ausgestrahlt werden. Die Shows der WWE heißen WWE Raw (in den USA live am Montag), WWE NXT (mittwochs), WWE Superstars (donnerstags) und SmackDown (freitags). In Deutschland sind mittwochs RAW sowie donnerstags SmackDown auf ProSieben Maxx zu sehen. ⓘ
Kleinere Ligen wie RoH oder CZW haben keine Weeklies oder Großveranstaltungen als PPV. Sie leben ausschließlich von den Einnahmen aus den Kartenverkäufen und den Erlösen aus dem DVD-Verkauf ihrer Veranstaltungen. ⓘ
Viele Independant-Ligen schaffen es durch die steigende Popularität des Wrestlings mittlerweile ebenfalls, Fernsehverträge abzuschließen. Als Beispiel aus dem deutschsprachigen Raum sei die NEW von Alex Wright aufgeführt, deren Veranstaltungen seit Juni 2016 von Fightbox HD ausgestrahlt werden. ⓘ
Genre-Konventionen
Beim professionellen Wrestling gibt es zwei Ebenen: die Ereignisse in der Show, die in den Shows präsentiert werden, und die Ereignisse, die außerhalb der Show stattfinden (also aus dem wirklichen Leben stammen), sich aber auf die Show auswirken, wie z. B. die Verträge der Kämpfer, berechtigte Verletzungen usw. Da tatsächliche Ereignisse oft von den Autoren übernommen werden, um sie in die Handlungsstränge der Darsteller einzubauen, verschwimmen die Grenzen oft und werden verwischt. ⓘ
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um Personen geht, die unter ihrem eigenen Namen auftreten (z. B. Kurt Angle und seine fiktive Persona). Die Handlungen der Figur sollten als fiktive Ereignisse betrachtet werden, die völlig unabhängig vom Leben des Künstlers sind. Ähnlich verhält es sich mit anderen Entertainern, die mit einer Persona auftreten, die ihren eigenen Namen trägt. ⓘ
Einige Wrestler lassen Elemente ihrer realen Persönlichkeiten in ihre Figuren einfließen, auch wenn sie und ihre In-Ring-Persona unterschiedliche Namen haben. ⓘ
Kayfabe
Historiker sind sich nicht sicher, wann sich der Wrestling-Sport vom wettbewerbsorientierten Catch-Wrestling zur inszenierten Unterhaltung wandelte. Bret Hart erinnert sich an "ein langes und faszinierendes Gespräch", das er im Sommer 1981 mit Lou Thesz führte:
"Bis etwa 1925 war das Geschäft eine totale Schießerei. Zu einer Zeit, als Jack Dempsey jeden in ein paar Runden k.o. schlug und Babe Ruth den Home-Run-Rekord im Baseball brach, dauerte der durchschnittliche Weltmeisterschaftskampf (im Wrestling) oft fünf oder sechs Stunden und endete mit einem Patt. Ed 'Strangler' Lewis, der Mentor von Thesz, war nicht zu schlagen, so dass er schließlich einen Titelverlust einstecken musste, nur um neues Blut in die Branche zu pumpen und eine nette Abfindung zu verdienen - und dann hatte sich alles geändert." ⓘ
Diejenigen, die daran beteiligt waren, waren der Meinung, dass die Aufrechterhaltung einer konstanten und vollständigen Illusion für alle, die nicht beteiligt waren, notwendig war, um das Interesse des Publikums zu erhalten. Jahrzehntelang lebten die Wrestler ihr öffentliches Leben so, als wären sie ihre eigenen Figuren. ⓘ
Die Praxis, die Illusion aufrechtzuerhalten, und die verschiedenen Methoden, die dabei zum Einsatz kamen, wurden in Wrestling-Kreisen als "kayfabe" oder "working the marks" bekannt. Es entwickelte sich ein ganzes Lexikon aus Slang und Euphemismus, das es den Darstellern ermöglichte, sich zu verständigen, ohne dass Außenstehende wussten, was gesagt wurde. ⓘ
Gelegentlich weicht ein Darsteller von der geplanten Abfolge der Ereignisse ab. Dies wird als Dreharbeiten bezeichnet. Manchmal werden drehbuchartige Elemente in Wrestling-Geschichten eingebaut, um die Grenze zwischen Performance und Realität zu verwischen. Diese werden als "bearbeitete Drehs" bezeichnet. Die überwiegende Mehrheit der Ereignisse im professionellen Wrestling ist im Voraus geplant und wird innerhalb akzeptierter Grenzen improvisiert. ⓘ
Allmählich wurde der vorherbestimmte Charakter des professionellen Wrestlings zu einem offenen Geheimnis, als prominente Persönlichkeiten des Wrestling-Business (einschließlich des Eigentümers von World Wrestling Entertainment, Vince McMahon) begannen, öffentlich zuzugeben, dass Wrestling Unterhaltung und kein Wettbewerb ist. Diese öffentliche Enthüllung hat in der Wrestling-Gemeinde gemischte Reaktionen hervorgerufen, da einige der Meinung sind, dass die Enthüllung das Erlebnis für die Zuschauer ebenso ruiniert wie die Enthüllung im Illusionismus. Trotz des öffentlichen Eingeständnisses des theatralischen Charakters des professionellen Wrestlings regulieren viele US-Bundesstaaten das professionelle Wrestling immer noch wie andere professionelle Wettkampfsportarten. Der Bundesstaat New York beispielsweise regelt "professionelles Ringen" immer noch durch die New York State Athletic Commission (SAC). Einige Bundesstaaten erwägen, das professionelle Ringen aus dem Zuständigkeitsbereich der staatlichen Sportkommissare herauszunehmen, oder haben dies bereits getan. ⓘ
Aspekte der darstellenden Kunst
Ich sehe mir Wrestling-Meisterschaften in Florida mit dem Wrestling-Kommentator Gordon Solie an. Ist das alles "gefälscht"? Wenn ja, haben sie einen Oscar verdient.
- S. R. Welborn aus High Point, North Carolina, antwortet auf eine Frage in der Sport-Kolumne von Murray Olderman, 1975
Professionelle Wrestling-Shows können als eine Art Theater im Rund betrachtet werden, bei dem der Ring, der Ringbereich und der Eingang eine Bühne bilden. Es gibt weniger eine vierte Wand als bei den meisten Theateraufführungen, ähnlich wie bei der Pantomime mit Publikumsbeteiligung. Das Publikum wird von den Darstellern als Zuschauer des dargestellten Sportereignisses erkannt und anerkannt und zur Interaktion aufgefordert. Dies führt zu einem hohen Maß an Publikumsbeteiligung; tatsächlich können die Reaktionen des Publikums den Verlauf der Aufführung bestimmen. Oft sind die einzelnen Kämpfe Teil eines längeren Konflikts zwischen "Babyfaces" (oft auch nur "Faces" genannt) und "Heels". Die "Faces" (die "Guten") sind diejenigen, deren Aktionen das Publikum zum Jubeln bringen sollen, während die "Heels" (die "Bösen") den Zorn der Zuschauer auf sich ziehen wollen. ⓘ
Regeln
Es gibt keine Behörde, die die Regeln für das professionelle Wrestling festlegt, obwohl sich ein allgemeiner Standard entwickelt hat. Jede Promotion hat ihre eigene Variante, aber alle sind ähnlich genug, um Verwirrung zu vermeiden. Jede hier beschriebene Regel ist lediglich ein Standard und kann, muss aber nicht genau mit dem Regelwerk einer bestimmten Promotion übereinstimmen. ⓘ
Aufgrund des inszenierten Charakters des Wrestlings handelt es sich nicht um tatsächliche "Regeln" in dem Sinne, wie sie in ähnlichen Artikeln über tatsächliche Sportarten wie Freestyle-Wrestling betrachtet werden. Stattdessen werden die "Regeln" in diesem Artikel aus Gründen der Unglaubwürdigkeit (im Fachjargon "kayfabe" genannt) eingeführt und angeblich durchgesetzt. ⓘ
Allgemeiner Aufbau
Die Kämpfe werden zwischen zwei oder mehreren Seiten ("Ecken") ausgetragen. Jede Ecke kann aus einem Ringer oder einem Team von zwei oder mehr Ringern bestehen. Die meisten Mannschaftskämpfe werden durch Tag-Team-Regeln geregelt (siehe unten). Andere Kämpfe sind Free-for-All-Kämpfe mit mehreren Kämpfern, aber ohne Teams. Bei allen Varianten kann es nur ein Siegerteam oder einen Sieger geben. ⓘ
Die Kämpfe werden in einem Ring ausgetragen, einer erhöhten quadratischen Matte mit Pfosten an jeder Ecke. Eine Stoffschürze hängt über die Ränder des Rings. Drei horizontale Seile oder Kabel umgeben den Ring, die an Spannschlössern aufgehängt sind, die mit den Pfosten verbunden sind. Zur Sicherheit sind die Seile an den Spannschlössern gepolstert, und der Boden außerhalb des Rings ist mit gepolsterten Matten ausgelegt. Dieser Bereich wird durch Geländer oder eine ähnliche Barriere vom Publikum abgeschirmt. Von den Ringkämpfern wird im Allgemeinen erwartet, dass sie innerhalb des Rings bleiben, obwohl Kämpfe manchmal außerhalb des Rings und sogar im Publikum enden, um die Spannung zu erhöhen. ⓘ
Die Standardmethode der Wertung ist der "Fall", der durch folgende Maßnahmen erreicht wird:
- Festhalten der Schultern des Gegners auf der Matte, in der Regel für drei Sekunden (es wurden aber auch schon andere Zeiten verwendet)
- Zwingen des Gegners zur Aufgabe
- Disqualifikation des Gegners
- Der Gegner bleibt zu lange außerhalb des Rings (Auszählen)
- Den Gegner k.o. zu schlagen oder anderweitig kampfunfähig zu machen
Die einzelnen Techniken werden im Folgenden ausführlicher erläutert. Niederwürfe und Unterwerfungen müssen innerhalb des Rings erfolgen, sofern nicht anders angegeben. ⓘ
Die meisten Ringkämpfe dauern eine bestimmte Anzahl von Kämpfen, wobei derjenige gewinnt, der zuerst die meisten Niederschläge, Unterwerfungen oder Auszählungen erzielt. In der Vergangenheit wurden Kämpfe bis zu 3 Fällen ("best 2 out of 3") oder 5 Fällen ("best 3 out of 5") ausgetragen. Der Standard für moderne Kämpfe ist ein Fall. Diese Kämpfe haben ein Zeitlimit; wenn bis zum Ende des Zeitlimits nicht genügend Niederlagen erzielt werden, wird der Kampf als unentschieden gewertet. Moderne Kämpfe haben im Allgemeinen ein Zeitlimit von 10 bis 30 Minuten für Standardkämpfe; Titelkämpfe können bis zu einer Stunde dauern. Britische Ringkämpfe, die nach den Admiral-Lord-Mountevans-Regeln ausgetragen werden, bestehen aus sechs dreiminütigen Runden mit einer dreißigsekündigen Pause zwischen den einzelnen Runden und können entweder durch zwei bis drei Niederlagen entschieden werden, oder der Ringer mit den meisten Niederlagen gewinnt am Ende der letzten Runde. ⓘ
Eine Alternative ist ein Kampf, der auf eine bestimmte Zeit angesetzt ist und bei dem die Anzahl der Niederschläge fortlaufend gezählt wird. Der Teilnehmer mit den meisten Niederlagen am Ende des Zeitlimits wird zum Sieger erklärt. Dieser Kampf dauert in der Regel 20, 30 oder 60 Minuten und wird allgemein als Iron Man Match bezeichnet. Diese Art von Match kann so modifiziert werden, dass weniger Arten von Stürzen erlaubt sind. ⓘ
Bei Kämpfen mit mehreren Teilnehmern kann ein Ausscheidungssystem verwendet werden. Jeder Ringer, der eine Niederlage einstecken muss, scheidet aus dem Kampf aus, und der Kampf wird fortgesetzt, bis nur noch einer übrig ist. Wenn mehr als zwei Ringer beteiligt sind, wird in der Regel nur ein Kampf ausgetragen, wobei derjenige gewinnt, der die Niederlage einfährt, unabhängig davon, gegen wen er sie erzielt hat. Bei Meisterschaftskämpfen bedeutet dies, dass der Champion im Gegensatz zu Eins-gegen-Eins-Kämpfen (bei denen er sich einfach selbst disqualifizieren oder auszählen lassen kann, um den Titel durch den Vorteil des Champions zu behalten) nicht gepinnt werden oder an der Entscheidung beteiligt sein muss, um den Titel zu verlieren. Fersenchampions haben oft Vorteile, nicht durch den Vorteil des Champions, sondern durch den Einsatz von Waffen und Einmischung von außen, da bei diesen mehrseitigen Kämpfen in der Regel keine Regeln eingehalten werden. ⓘ
Es wurden viele moderne Spezialmatches entwickelt, bei denen es einzigartige Siegbedingungen gibt. Das häufigste dieser Matches ist das Leitermatch. Bei diesem Match müssen die Wrestler oder Teams von Wrestlern eine Leiter hochklettern, um einen Preis zu erhalten, der über dem Ring aufgehängt ist. Um dieses Match zu gewinnen, müssen die Ringer oder Teams versuchen, sich gegenseitig so lange außer Gefecht zu setzen, dass ein Ringer die Leiter hochklettern und sich den Preis für sein Team sichern kann. Die Leiter kann also als Waffe eingesetzt werden. Zu den Preisen gehören unter anderem ein beliebiger Meisterschaftsgürtel (der traditionelle Preis), ein Dokument, das dem Gewinner das Recht auf einen zukünftigen Titelkampf einräumt, oder ein beliebiges Dokument, das für die an dem Kampf beteiligten Ringer von Bedeutung ist (z. B. ein Dokument, das dem Gewinner einen Geldpreis einräumt). Ein anderes häufig vorkommendes Spezialmatch ist das Battle Royal. Bei einem Battle Royal betreten alle Wrestler den Ring, so dass sich 20-30 Wrestler gleichzeitig im Ring befinden. Zu Beginn des Kampfes besteht das einfache Ziel darin, den Gegner über das oberste Seil und mit beiden Füßen auf dem Boden aus dem Ring zu werfen, um ihn zu eliminieren. Der letzte Ringer, der noch steht, wird zum Sieger erklärt. Eine Variante dieser Art von Match ist der Royal Rumble der WWE, bei dem zu Beginn des Matches zwei Wrestler den Ring betreten und weitere Wrestler in 90-Sekunden-Intervallen (früher 2 Minuten) folgen, bis 30-40 Wrestler den Ring betreten haben. Alle anderen Regeln bleiben gleich. Weitere Matcharten finden Sie unter Matcharten im professionellen Wrestling. ⓘ
Jedem Match muss ein Regelwächter, der Schiedsrichter, zugeordnet werden, der als letzter Schiedsrichter fungiert. Bei Lucha-Libre-Kämpfen mit mehreren Kämpfern werden zwei Kampfrichter eingesetzt, einer innerhalb und einer außerhalb des Rings. ⓘ
Aufgrund der legitimen Rolle, die Schiedsrichter im Wrestling spielen, indem sie als Bindeglied zwischen den Bookern hinter der Bühne und den Wrestlern im Ring fungieren (die Rolle des endgültigen Schiedsrichters ist lediglich kayfabe), ist der Schiedsrichter auch bei Kämpfen anwesend, die auf den ersten Blick keinen Schiedsrichter zu benötigen scheinen (wie z. B. bei einem Leiterkampf, da es keine Einschränkungen gibt und die Kriterien für den Sieg theoretisch aus der Ferne beurteilt werden könnten). Obwohl ihre Handlungen häufig aus dramaturgischen Gründen in einem Drehbuch festgehalten werden, unterliegen Schiedsrichter bestimmten allgemeinen Regeln und Anforderungen, um den theatralischen Anschein einer unparteiischen Autorität zu wahren. Die grundlegendste Regel besagt, dass eine Aktion von einem Kampfrichter gesehen werden muss, damit sie für einen Sturz oder eine Disqualifikation erklärt wird. Dies ermöglicht es den Heel-Charakteren, sich durch Ablenkung oder Behinderung des Schiedsrichters einen gespielten Vorteil zu verschaffen, um ein angeblich illegales Manöver an ihrem Gegner durchzuführen. Die meisten Kampfrichter sind namenlos und im Wesentlichen anonym, obwohl einige Wrestling-Promotions, vor allem All Elite Wrestling, die Kampfrichter mit ihren Namen bekannt gemacht haben (und es gibt einige Fälle, in denen die Fans ihren Namen während der Kämpfe gerufen haben). ⓘ
Von Zeit zu Zeit werden besondere Gastschiedsrichter eingesetzt, die aufgrund ihres Prominentenstatus oft so eingesetzt werden, dass sie den Anschein der Neutralität aufgeben und ihren Einfluss nutzen, um den Ausgang des Kampfes auf unfaire Weise zu beeinflussen, um die Dramatik zu erhöhen. Special Referees der Face-Seite wehren sich oft gegen feindselige Heel-Wrestler, insbesondere wenn der Special Referee entweder selbst ein Wrestler oder ein berühmter Kampfsportler ist (wie Tito Ortiz bei der Hauptveranstaltung von Hard Justice 2005). ⓘ
Für Heel-Special Referees sind folgende Methoden üblich, um dem Heel-Wrestler zum Sieg zu verhelfen, ohne darauf beschränkt zu sein
- Schnelles Zählen, wenn der Face-Wrestler gepinnt wird, während langsames Zählen, Vortäuschen einer Handgelenks- oder Augenverletzung oder sogar die Weigerung, überhaupt zu zählen, wenn der Heel-Wrestler gepinnt wird.
- Erlaubt den Heel-Wrestlern, offenkundig illegale Taktiken anzuwenden, für die die meisten normalen Kampfrichter sie sofort disqualifizieren würden, während sie diese lockeren Regeln nicht auf die Face-Wrestler ausweiten.
- Disqualifikation des Face-Wrestlers aus unfairen Gründen, wie z. B. ein versehentlicher Angriff auf den Kampfrichter oder ein Manöver, das wie ein illegaler Angriff aussieht.
- Vortäuschen einer Bewusstlosigkeit, die viel länger andauert, als dies normalerweise der Fall wäre, oder Ablenkungen, um die Wrestler für längere Zeit aus den Augen zu lassen. Dies bietet mehr Möglichkeiten für Zusammenstöße oder den Einsatz illegaler Waffen und Taktiken oder kann als Vorwand dienen, um einen Pinfall nicht zu zählen oder eine Submission zu Gunsten des Gegners auszusprechen. Der Ringrichter schaltet sich oft sofort ein, wenn der Heel-Wrestler im Vorteil zu sein scheint, in der Regel in dem Moment, in dem der Heel einen Pinfall anstrebt oder einen Submission-Finisher einsetzt.
- Er unterstützt den Face-Wrestler beim Angriff auf den Face-Wrestler. ⓘ
Tag-Regeln
In einigen Team-Matches darf zu jedem Zeitpunkt nur ein Teilnehmer aus jedem Team als "legaler" oder "aktiver" Wrestler bezeichnet werden. Zwei Wrestler müssen sich in der Ecke körperlich berühren (in der Regel mit der Handfläche), um diesen Status zu übertragen. Dies wird als "tag" bezeichnet, wobei die Teilnehmer "taggen out" und "taggen in". In der Regel muss der Wrestler, der das Tag-out macht, nach fünf Zählzeiten den Ring verlassen, während der Tag-in-Ringer den Ring jederzeit betreten kann, was dazu führt, dass Heels einen Face legal double-teamen. ⓘ
Die nicht-legalen Wrestler müssen sich jederzeit außerhalb des Rings oder eines anderen legalen Bereichs aufhalten (und absichtlichen Kontakt mit den gegnerischen Wrestlern vermeiden) oder müssen mit einer Verwarnung durch den Ringrichter rechnen. Bei den meisten Promotionen muss der einzutragende Ringer den Turnbuckle in seiner Ecke oder ein am Turnbuckle befestigtes Stoffband berühren. ⓘ
Bei einigen Multi-Wrestler-Matches ist eine bestimmte Anzahl von Wrestlern zugelassen; diese Regel ist bei Vierer-Tag-Team-Matches üblich, bei denen nur zwei Wrestler zugelassen sind, was bedeutet, dass bei zwei Teams beide Mitglieder zu einem bestimmten Zeitpunkt draußen sind. In diesen Matches können Tags zwischen zwei beliebigen Teams gemacht werden, unabhängig davon, ob sie im selben Team sind oder nicht. Aufgrund dieser Bestimmung sind Tags zwischen verschiedenen Teams in der Regel kein gegenseitiges Bemühen; ein nicht-legaler Wrestler wird sich in der Regel gegen den Willen des legalen Wrestlers taggen. Ein legaler Wrestler wird sich nur dann freiwillig in ein anderes Team taggen, wenn sein eigener Partner außer Gefecht gesetzt ist oder in einem Submission Hold gehalten wird und sich näher an einem anderen Tag-Team als an seinem eigenen befindet. ⓘ
Manchmal werden bei mehrseitigen Kämpfen, bei denen jeder für sich kämpft, Tagging-Regeln angewandt. Außerhalb des kayfabe wird dies gemacht, um den Wrestlern eine Pause von der Action zu geben (da diese Matches oft lange dauern) und um die Action im Ring einfacher zu choreographieren. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist das Four-Corner-Match, die häufigste Art von Match in der WWE, bevor es durch sein Äquivalent Fatal Four-Way ersetzt wurde; vier Wrestler, jeder für sich, kämpfen in einem Match, aber nur zwei Wrestler können gleichzeitig im Match sein. Die anderen beiden stehen in der Ecke, und es können Tags zwischen zwei beliebigen Wrestlern gemacht werden. ⓘ
In einem Texas-Tornado-Tag-Team-Match sind alle Wettkämpfer im Match zugelassen, und das Ein- und Auswechseln von Tags ist nicht erforderlich. Alle Kämpfe, die nach Hardcore-Regeln ausgetragen werden (wie z. B. keine Disqualifikation, No Holds Barred, Ladder Match usw.), werden de facto nach Texas-Tornado-Regeln ausgetragen, da die fehlende Möglichkeit eines Ringrichters, eine Disqualifikation auszusprechen, jegliche Tagging-Anforderungen überflüssig macht. ⓘ
Unabhängig von den Tagging-Regeln kann ein Ringer seinen eigenen Tag-Team-Partner nicht pinnen, auch wenn dies nach den Regeln des Matches (z. B. Texas-Tornado-Regeln oder ein Drei-Wege-Tag-Team-Match) technisch möglich ist. Dies wird als "Outlaw-Regel" bezeichnet, da die New Age Outlaws das erste Team waren, das versuchte, diese Regel anzuwenden (um ihre Tag-Team-Titel auf unfaire Weise zu behalten). ⓘ
Entscheidungen
Pinfall
Um durch einen Pinfall zu punkten, muss ein Ringer beide Schultern seines Gegners auf die Matte drücken, während der Ringrichter dreimal auf die Matte klopft (ein so genannter "Three Count"). Dies ist die häufigste Form der Niederlage. Der gefesselte Ringer muss außerdem auf dem Rücken liegen, und wenn er auf dem Bauch liegt, zählt dies normalerweise nicht. Eine Zählung kann jederzeit begonnen werden, wenn die Schultern eines Ringers unten sind (beide Schultern berühren die Matte), er mit dem Rücken voran liegt und irgendein Körperteil des Gegners über dem Ringer liegt. Dies führt oft zu Pins, aus denen man sich leicht befreien kann, wenn der verteidigende Ringer auch nur ein wenig bei Bewusstsein ist. Ein angreifender Ringer, der nur halb bei Bewusstsein ist, kann zum Beispiel einfach einen Arm über den Gegner legen, oder ein übermütiger Ringer kann seinen Fuß sanft auf den Körper des Gegners stellen, was den Kampfrichter dazu veranlasst, einen Dreier zu zählen. ⓘ
Zu den illegalen Pinning-Methoden gehören das Ausnutzen der Seile als Hebel und das Einhaken der Kleidung des Gegners, die daher beliebte Betrugsmethoden für Heels sind, es sei denn, bestimmte Bestimmungen machen einen solchen Vorteil legal. Solche Pins werden vom Ringrichter nur selten gesehen und daher häufig von Heels und gelegentlich auch von betrügerischen Faces eingesetzt, um Kämpfe zu gewinnen. Selbst wenn ein solcher Versuch bemerkt wird, führt er nur selten zu einer Disqualifikation (siehe unten). Stattdessen wird der Pin-Versuch einfach annulliert, so dass der Heel-Wrestler selten etwas zu verlieren hat, wenn er ihn trotzdem versucht. ⓘ
Gelegentlich gibt es Fälle, in denen ein Pinfall erzielt wird, bei dem die Schultern beider Wrestler während des Three-Counts auf der Matte waren. Diese Situation führt höchstwahrscheinlich zu einem Unentschieden und in einigen Fällen zu einer Fortsetzung des Kampfes oder einem zukünftigen Kampf, um den Sieger zu ermitteln. ⓘ
Unterwerfung
Um durch eine Submission zu punkten, muss der Ringer seinen Gegner zur Aufgabe zwingen, normalerweise, aber nicht unbedingt, indem er ihn in einen Submission Hold (z. B. Figure Four Leg Lock, Armlock, Sleeper Hold) nimmt. ⓘ
Ein Ringer kann sich freiwillig ergeben, indem er den Kampfrichter verbal darüber informiert (in der Regel bei Bewegungen wie dem Mexican Surfboard, bei dem alle vier Gliedmaßen außer Gefecht gesetzt sind, was ein Klopfen unmöglich macht). Seit Ken Shamrock dies 1997 populär gemacht hat, kann ein Ringer seine freiwillige Unterwerfung auch durch "Ausklopfen" anzeigen, d. h. indem er mit der freien Hand auf die Matte oder gegen einen Gegner schlägt. Gelegentlich greift ein Ringer nach einem Seil (siehe Seilbrüche unten), um dann seine Hand wieder auf die Matte zu legen, damit er weiter zum Seil kriechen kann; dies ist keine Unterwerfung, und der Ringrichter entscheidet, was seine Absicht ist. Submission war ursprünglich ein wichtiger Faktor im professionellen Wrestling, aber nach dem Rückgang des Submission-orientierten Catch-as-catch-can-Stils aus dem Mainstream des professionellen Wrestlings ist die Submission weitgehend verschwunden. Trotzdem wurden einige Wrestler wie Chris Jericho, Ric Flair, Bret Hart, Kurt Angle, Ken Shamrock, Dean Malenko, Chris Benoit und Tazz berühmt dafür, dass sie Kämpfe durch Submission gewonnen haben. Ein Wrestler mit einer typischen Submission-Technik wird als besser in der Anwendung des Griffs dargestellt, so dass es schmerzhafter oder schwieriger ist, sich aus dem Griff zu befreien, als andere, die ihn anwenden, oder er kann fälschlicherweise als Erfinder des Griffs dargestellt werden (z. B. als Tazz den Kata-Ha-Jime-Judowürgegriff im Profi-Wrestling als "Tazzmission" populär machte). ⓘ
Da jeglicher Kontakt zwischen den Ringern unterbrochen werden muss, wenn irgendein Körperteil die Seile berührt oder sich darunter befindet, versuchen viele Ringer, Submission Holds zu brechen, indem sie absichtlich nach den unteren Seilen greifen. Dies wird als "Seilbruch" bezeichnet und ist eine der häufigsten Möglichkeiten, einen Submission Hold zu brechen. Die meisten Griffe lassen einen Arm oder ein Bein frei, so dass die Person aussteigen kann, wenn sie will. Stattdessen nutzt er diese freien Gliedmaßen, um entweder eines der Ringseile zu ergreifen (das untere ist am häufigsten, da es den Ringkämpfern am nächsten liegt, obwohl manchmal auch andere Seile für Standing Holds wie den Master Lock von Chris Masters verwendet werden) oder seinen Fuß über oder unter ein Seil zu ziehen. Sobald dies geschehen ist und der Ringrichter dies beobachtet hat, fordert er den Ringer auf, den Griff zu beenden, und beginnt bis fünf zu zählen, wenn der Ringer dies nicht tut. Wenn der Kampfrichter bei fünf angekommen ist und der Ringer den Griff immer noch nicht beendet hat, wird er disqualifiziert. ⓘ
Wenn ein Manager beschließt, dass sein Ringer aufgeben sollte, aber den Ringer selbst nicht davon überzeugen kann, kann er "das Handtuch werfen" (indem er buchstäblich ein Handtuch nimmt und es in den Ring wirft, wo der Kampfrichter es sehen kann). Dies ist dasselbe wie eine Unterwerfung, da der Manager im kayfabe als Vertreter des Wrestlers gilt und daher befugt ist, formale Entscheidungen (wie die Aufgabe eines Kampfes) im Namen seines Kunden zu treffen. ⓘ
Knockout
Wenn ein Ringer in einem Submission Hold ohnmächtig wird, gilt dies als Verlust durch technischen Knockout. Um festzustellen, ob ein Ringer in der WWE ohnmächtig geworden ist, hebt der Ringrichter normalerweise seine Hand auf und lässt sie fallen. Wenn sie ein oder drei Mal hintereinander auf die Matte oder den Boden fällt, ohne dass der Ringer die Kraft hat, sie hochzuhalten, gilt der Ringer als ohnmächtig. ⓘ
Ein Ringer kann auch dann durch technischen K.o. gewinnen, wenn er keine Submission Holds anwendet, sondern den Gegner bis zur Bewusstlosigkeit angreift. Um zu prüfen, ob ein technischer K.o. vorliegt, winkt der Kampfrichter mit der Hand vor dem Gesicht des Ringers, und wenn dies keine Reaktion hervorruft, spricht er dem anderen Ringer den Sieg zu. ⓘ
Auszählen
Ein Countout (auch "Auszählen" oder "Auszählen") liegt vor, wenn sich ein Ringer so lange außerhalb des Rings befindet, dass der Ringrichter bis zehn (bei einigen Promotionen bis zwanzig) zählen kann und somit disqualifiziert wird. Die Zählung wird unterbrochen und neu gestartet, wenn ein Wrestler im Ring den Ring verlässt. Einige Wrestler nutzten diesen Umstand aus, indem sie in den Ring rutschten und sofort wieder hinausgingen. Da er sich technisch gesehen nur den Bruchteil einer Sekunde im Ring befand, bevor er ihn wieder verließ, reicht dies aus, um die Zählung neu zu starten. Dies wird von Kommentatoren oft als "Unterbrechung der Zählung" bezeichnet. Heels wenden diese Taktik oft an, um sich mehr Zeit zum Verschnaufen zu verschaffen oder um zu versuchen, ihre Babyface-Gegner zu frustrieren. ⓘ
Wenn alle aktiven Ringer eines Kampfes gleichzeitig im Ring zu Boden gegangen sind, beginnt der Kampfrichter mit dem Anzählen (normalerweise zehn Sekunden, in Japan zwanzig). Wenn bis zum Ende des Zählvorgangs niemand aufsteht, wird der Kampf als unentschieden gewertet. Jeder Teilnehmer, der rechtzeitig aufsteht, beendet die Zählung für alle anderen, während in einem Last Man Standing Match diese Form des Countouts die einzige Möglichkeit ist, das Match zu beenden, so dass der Ringrichter zählt, wenn ein oder mehrere Wrestler am Boden liegen, und ein Wrestler, der vor Ablauf der zehn Sekunden aufsteht, die Zählung für einen anderen Wrestler, der noch am Boden liegt, nicht beendet. ⓘ
Bei einigen Promotions (und den meisten großen modernen Promotions) können Meisterschaften nicht durch Auszählen übergeben werden, es sei denn, die Autorität auf dem Bildschirm erklärt dies für mindestens ein Match, obwohl in anderen Promotions Meisterschaften durch Auszählen übergeben werden können. Heels sind dafür bekannt, dass sie dies ausnutzen und sich absichtlich auszählen lassen, wenn sie es mit schwierigen Gegnern zu tun haben, insbesondere wenn sie Meisterschaften verteidigen. ⓘ
Disqualifikation
Eine Disqualifikation (manchmal als "DQ" abgekürzt) liegt vor, wenn ein Ringer gegen die Regeln des Kampfes verstößt und damit automatisch verliert. Obwohl eine Auszählung technisch gesehen als Disqualifikation betrachtet werden kann (da sie in jeder Hinsicht ein automatischer Verlust infolge eines Verstoßes gegen eine Kampfregel ist), sind die beiden Konzepte im Ringen oft unterschiedlich. Ein Match ohne Disqualifikation kann immer noch durch Auszählen beendet werden (obwohl dies selten ist). In der Regel muss ein Kampf als "no holds barred", als "Street Fight" oder mit einem anderen Begriff deklariert werden, damit sowohl Disqualifikationen als auch Auszählungen aufgehoben werden können. ⓘ
Die Disqualifikation aus einem Match wird aus verschiedenen Gründen ausgesprochen:
- Durchführung illegaler Griffe oder Manöver, wie z. B. die Weigerung, einen Griff zu unterbrechen, wenn sich der Gegner in den Seilen befindet, das Ziehen an den Haaren, das Würgen oder Beißen eines Gegners oder das wiederholte Schlagen mit der geschlossenen Faust. Diese Verstöße werden in der Regel von den Schiedsrichtern mit fünf Zählern bewertet und führen zur Disqualifikation, wenn der Ringer das verletzende Verhalten nicht rechtzeitig abstellt. Beachten Sie, dass das Verbot geschlossener Fäuste nicht gilt, wenn sich der Angreifer in der Luft befindet, wenn der Schlag ankommt, wie bei Jerry Lawlers Diving Fist Drop oder Roman Reigns' Superman Punch.
- Vorsätzliche Verletzung eines Gegners, z. B. Angriff auf das Auge des Gegners, wie z. B. Reiben, Stoßen, Ausstoßen, Schlagen oder andere schwere Angriffe auf das Auge. Dies wurde verhängt, als Sexy Star wegen einer berechtigten Verletzung von Rosemary bei AAA Triplemanía XXV disqualifiziert wurde, weil sie sich den Arm aus der Gelenkpfanne stieß. Diese Art der Disqualifikation kann auch dazu führen, dass einer Wrestlerin die Meisterschaft aberkannt wird, wie AAA das Ergebnis des AAA Women's Championship Matches revidierte und ihr den Titel entzog.
- Jegliche Einmischung von außen, bei der eine nicht am Kampf beteiligte Person einen Wrestler schlägt oder festhält. Manchmal (je nach Promotion und Einzigartigkeit der Situation) gibt es keine Disqualifikation, wenn ein Heel versucht einzugreifen, aber von einem Wrestler oder Ringrichter aus dem Ring geworfen wird, bevor dies geschieht (All Elite Wrestling ist dafür bekannt, Ejections zu verwenden, da die AEW-Schiedsrichter Earl Hebner und Aubrey Edwards zahlreiche Wrestler während Veranstaltungen wegen Einmischung von außen rausgeworfen haben). Bei dieser Disqualifikationsmethode wird dem Wrestler, der von dem fremden Mitglied angegriffen wird, der Sieg zugesprochen. Manchmal kann sich dies zu Gunsten der Fersen auswirken. Im Februar 2009 griff Shawn Michaels, der unter der kayfabe-Anstellung von John Bradshaw" Layfield stand, in ein Match ein und versetzte JBL vor den Augen des Schiedsrichters einen Superkick, um seinem Arbeitgeber den Sieg durch Einmischung von außen" zu verschaffen.
- Das Schlagen eines Gegners mit einem fremden Gegenstand (ein Gegenstand, der nach den Regeln des Matches nicht erlaubt ist; siehe Hardcore-Wrestling). Manchmal kann die Entscheidung über den Sieg rückgängig gemacht werden, wenn der Kampfrichter die Waffe vor dem Pin-Versuch oder nach dem Kampf entdeckt, weil ein Ringer versucht hat zuzuschlagen, als der Kampfrichter entweder abgelenkt oder k.o. war.
- Die Anwendung jeglicher Art von "verbotenen" Bewegungen (siehe unten für Details).
- Ein direkter Tiefschlag in die Leistengegend (es sei denn, die Regeln des Kampfes erlauben dies ausdrücklich).
- Absichtliches Handauflegen gegen den Kampfrichter.
- Das Abziehen der Maske des Gegners während des Kampfes (dies ist in Mexiko und manchmal auch in Japan verboten).
- Das Werfen eines Gegners über das oberste Seil während eines Matches (in der National Wrestling Alliance verboten).
- In einem gemischten Tag-Team-Match schlägt ein männlicher Wrestler eine weibliche Wrestlerin (intergender) oder ein normal großer Wrestler greift einen gegnerischen Zwergenwrestler an (Tag-Team-Matches mit Teams aus einem normal großen und einem Zwergenwrestler). ⓘ
In der Praxis führen nicht alle Regelverstöße zu einer Disqualifikation, da der Kampfrichter nach eigenem Ermessen entscheiden kann und nicht verpflichtet ist, den Kampf abzubrechen. Normalerweise sind die einzigen Vergehen, die der Ringrichter sieht und für die er einen Ringer sofort disqualifiziert (im Gegensatz zu mehreren Vergehen), Tiefschläge, Waffengebrauch, Einmischung oder ein Angriff auf den Ringrichter. In der WWE muss ein Schiedsrichter den Verstoß mit eigenen Augen sehen, um zu entscheiden, dass das Match mit einer Disqualifikation endet (das bloße Anschauen des Videobandes reicht in der Regel nicht aus), und die Entscheidung des Schiedsrichters ist fast immer endgültig, obwohl "Dusty Finishes" (benannt nach und berühmt gemacht durch Dusty Rhodes) oft dazu führen, dass die Entscheidung des Schiedsrichters aufgehoben wird. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Kampfrichter selbst während eines Kampfes ausgeknockt wird, was allgemein mit dem Begriff "ref bump" bezeichnet wird. Solange der Kampfrichter "bewusstlos" ist, können die Ringer gegen die Regeln verstoßen, bis er wiederbelebt oder ersetzt wird. In einigen Fällen kann ein Kampfrichter eine Person disqualifizieren, weil er annimmt, dass es der Ringer war, der sie k.o. geschlagen hat; die meisten K.o.-Schläge des Kampfrichters werden arrangiert, um einem Ringer, in der Regel einem Heel, einen Vorteil zu verschaffen. Zum Beispiel kann ein Wrestler mit langsamer Geschwindigkeit in einen Ringrichter gepeitscht werden und diesen für kurze Zeit zu Boden bringen; während dieser Zeit kann ein Wrestler seinen Gegner für einen Three-Count festnageln und hätte das Match gewonnen, wenn der Ringrichter nicht zu Boden gegangen wäre (manchmal sprintet ein anderer Ringrichter von hinter der Bühne zum Ring, um zu versuchen, die Zählung vorzunehmen, aber bis dahin hat der andere Wrestler genug Zeit gehabt, von sich aus auszusteigen). In den meisten Promotions kann ein Titel normalerweise nicht durch eine Disqualifikation den Besitzer wechseln; diese Regel wird in einem Titelkampf unter besonderen Umständen ausdrücklich durchgesetzt. ⓘ
Wenn alle Teilnehmer eines Matches weiterhin gegen die Anweisungen des Schiedsrichters verstoßen, kann das Match mit einer doppelten Disqualifikation enden, bei der beide Wrestler oder Teams (in einem Tag-Team-Match) disqualifiziert werden. Das Match wird im Grunde genommen annulliert und als Unentschieden oder in einigen Fällen als Wiederaufnahme des Matches bei einem Pay-per-View oder einer Show am nächsten Abend bezeichnet. Manchmal wird der Champion in einem Match, in dem der Herausforderer für den Titel eines Heel-Champions ermittelt werden soll, gezwungen, gegen beide Gegner gleichzeitig um den Titel zu kämpfen. In der Regel wird die doppelte Disqualifikation durch die Partner des Heel-Wrestlers in einem Match zwischen zwei Face-Wrestlern verursacht, um seinen Gegner zu bestimmen. ⓘ
Forfait
Obwohl extrem selten, kann ein Kampf mit einer Aufgabe enden, wenn der Gegner entweder nicht zum Kampf erscheint oder zwar erscheint, sich aber weigert, anzutreten. Obwohl eine Meisterschaft normalerweise nur durch einen Pinfall oder eine Submission den Besitzer wechseln kann, reicht ein Forfait-Sieg aus, um einen neuen Champion zu krönen. Ein berühmtes Beispiel hierfür war die Folge von Raw is War vom 8. Dezember 1997, als Stone Cold Steve Austin die WWE Intercontinental Championship an The Rock abgab, nachdem er sich geweigert hatte, den Titel zu verteidigen. ⓘ
Wenn ein Pay-per-View-Match angesetzt ist und ein Wrestler aus irgendeinem Grund nicht antreten kann, ist es in der Regel üblich, einen Ersatzmann in letzter Minute einzusetzen, anstatt einem Wrestler den Sieg durch Aufgabe zu gewähren. Siege durch Aufgabe sind fast immer dann vorbehalten, wenn die Geschichte, die die Promotion erzählt, ein solches Ende erfordert. ⓘ
Obwohl dies statistisch gesehen ein extrem seltenes Ereignis ist, ist Charles Wright ein Wrestler, der dafür bekannt ist, dass er verwirkte Siege zu seinem eigenen Gimmick gemacht hat. In den späten 1990er Jahren nannte sich Wright "The Godfather" (der Pate) und verkörperte das Gimmick eines Zuhälters. Er brachte oft mehrere Frauen mit in den Ring, die er als "Hos" bezeichnete, und bot seinen Gegnern die sexuellen Dienste dieser Frauen an, wenn sie im Gegenzug ihre Kämpfe gegen ihn einbüßten. ⓘ
Ziehen Sie
Ein professionelles Wrestling-Match kann unentschieden enden. Ein Unentschieden liegt vor, wenn beide Kontrahenten gleichzeitig disqualifiziert werden (z. B. durch Auszählen oder wenn der Ringrichter die vollständige Kontrolle über das Match verliert und beide Kontrahenten ohne Rücksicht auf das Match aufeinander losgehen, wie Brock Lesnar gegen den Undertaker bei Unforgiven 2002), wenn keiner der beiden Kontrahenten in der Lage ist, eine Auszählung zu beantworten, oder wenn beide Kontrahenten gleichzeitig das Match gewinnen. Letzteres kann der Fall sein, wenn z. B. die Schultern eines Gegners die Matte berühren, während er einen Submission Hold gegen einen anderen Gegner hält. Wenn der Gegner, der sich im Haltegriff befindet, aufgibt, während der Kampfrichter bis drei zählt, um den Gegner zu pinnen, der den Haltegriff ausführt, haben beide Kontrahenten gleichzeitig die Bedingungen für eine Wertung erfüllt. Traditionell darf ein Titel bei einem Unentschieden nicht den Besitzer wechseln (obwohl er vakant werden kann), obwohl einige Promotions wie Impact Wrestling (ehemals Total Nonstop Action (TNA) Wrestling) Regeln eingeführt haben, nach denen der Champion einen Titel durch Disqualifikation verlieren kann. Eine Variante des Unentschiedens ist das zeitlich begrenzte Unentschieden, bei dem das Match innerhalb einer bestimmten Zeitspanne keinen Sieger hat (ein einstündiges Unentschieden, das früher üblich war, wird in Wrestling-Kreisen als "Broadway" bezeichnet). ⓘ
Auch wenn zwei Ringer entweder vom Kampfrichter oder vom Vorsitzenden disqualifiziert wurden, ist dies ein No Contest, und wenn ein Titel auf dem Spiel steht, behält der Champion die Meisterschaft. ⓘ
Kein Kampf
Ein Ringkampf kann zu einem "No Contest" erklärt werden, wenn die Voraussetzungen für einen Sieg nicht gegeben sind. Dies kann durch übermäßige Einmischung, den Verlust der Kontrolle des Kampfrichters über den Kampf, durch eine schwerwiegende Verletzung eines oder mehrerer Teilnehmer, die nicht durch den Gegner verursacht wurde, oder durch die Unfähigkeit, einen geplanten Kampf überhaupt zu beginnen, geschehen. Ein unentschiedener Kampf ist ein anderer Zustand als ein Unentschieden - ein Unentschieden bedeutet, dass die Siegbedingungen erfüllt wurden. Obwohl die Begriffe in der Praxis manchmal synonym verwendet werden, ist diese Verwendung technisch nicht korrekt. ⓘ
Dramatische Elemente
Mitte der 1990er bekam die WWF durch die von Ted Turner unterstützte Liga WCW Konkurrenz. Die Montagsshows, die beide Ligen fast zeitgleich ausstrahlten, ebneten den Weg zu den legendären Montagskriegen (Monday Night Wars), die zu Spitzenzeiten von bis zu etwa zehn Millionen Zuschauern in den USA gesehen wurden. Dieser Krieg war weder inszeniert noch gespielt, und es handelte sich um keine Storyline. So versuchte unter anderem die Fraktion D-Generation X, in das Hauptgebäude der WCW einzudringen, oder sie tauchte während WCW-Shows vor den Arenen auf. Ziel dieser Aktionen war es, die Aufmerksamkeit der unentschlossenen Fans auf die eigene Liga zu richten. Dabei waren den Promotern fast alle Mittel recht. Viele Zuschauer schalteten auch während der Shows hin und her und versuchten, beide Shows zu verfolgen. 2000 endeten die Montagskriege, nachdem die WCW nur noch Verluste einfuhr und von Turner zum Verkauf angeboten wurde. Mitte März 2001 konnte Vincent McMahon die Gunst der Stunde nutzen und kaufte die WCW für nur vier Millionen Dollar. So endeten die Monday Night Wars. ⓘ
Während jeder Ringkampf vordergründig ein sportlicher und strategischer Wettkampf ist, besteht das Ziel aus geschäftlicher Sicht darin, das Publikum zu begeistern und zu unterhalten. Obwohl der Wettkampf inszeniert ist, wird durch die dramatische Betonung die intensivste Reaktion hervorgerufen. Das gesteigerte Interesse führt zu höheren Zuschauerzahlen, mehr verkauften Eintrittskarten, höheren Einschaltquoten bei Fernsehübertragungen (höhere Werbeeinnahmen), höheren Pay-per-View-Kaufraten und dem Verkauf von Markenartikeln und aufgezeichnetem Videomaterial. All dies trägt zum Gewinn der Promotionfirma bei. ⓘ
Charakter/Gimmick
In Lateinamerika und den englischsprachigen Ländern übernehmen die meisten Wrestler (und andere Bühnenkünstler) Charakterrollen, deren Persönlichkeiten sich manchmal stark von ihrer eigenen unterscheiden. Diese Persönlichkeiten sind ein Gimmick, das das Interesse an einem Wrestler ohne Rücksicht auf seine sportlichen Fähigkeiten steigern soll. Einige können unrealistisch und cartoonartig sein (wie Doink der Clown), während andere mehr Realitätsnähe ausstrahlen (wie Chris Jericho, The Rock, John Cena, Steve Austin und CM Punk). Im Lucha Libre tragen viele Figuren Masken und nehmen eine geheime Identität an, die der eines Superhelden oder Superschurken ähnelt, eine fast heilige Tradition. ⓘ
Ein einzelner Wrestler kann seinen echten Namen oder eine geringfügige Abwandlung davon für einen Großteil seiner Karriere verwenden, wie Bret Hart, John Cena und Randy Orton. Andere behalten einen Ringnamen für ihre gesamte Karriere (Shawn Michaels, CM Punk und Ricky Steamboat) oder ändern ihn von Zeit zu Zeit, um den Anforderungen des Publikums oder des Unternehmens besser gerecht zu werden. Manchmal gehört eine Figur dem Unternehmen und ist markenrechtlich geschützt, so dass der Wrestler gezwungen ist, sich eine neue Figur zu suchen, wenn er das Unternehmen verlässt (obwohl dies durch eine einfache Änderung des Schriftsatzes, wie z. B. die Änderung von Rhyno in Rhino, umgangen werden kann), und manchmal gehört eine Figur dem Wrestler selbst. Manchmal ändert ein Wrestler auch seinen offiziellen Namen, um sich seinen Ringnamen zu sichern (Andrew Martin und Warrior). Viele Wrestler (wie z. B. The Rock und The Undertaker) identifizieren sich stark mit ihrer Figur und sprechen den Namen sogar in der Öffentlichkeit oder unter Freunden an. Es gehört zum guten Ton, dass Wrestling-Kollegen einander mit ihren Künstlernamen/Charakteren ansprechen und nicht mit ihren Geburts- bzw. offiziellen Namen, es sei denn, sie werden anders vorgestellt. Ein Charakter kann so populär werden, dass er in anderen Medien auftaucht (Hulk Hogan und El Santo) oder dem Darsteller sogar so viel Aufmerksamkeit verschafft, dass er in die Politik geht (Antonio Inoki und Jesse Ventura). ⓘ
Üblicherweise werden Kämpfe zwischen einem Protagonisten (in der Vergangenheit ein Publikumsliebling, bekannt als Babyface oder "der Gute") und einem Antagonisten (in der Vergangenheit ein Bösewicht mit Arroganz, einer Tendenz zum Regelbruch oder anderen unsympathischen Eigenschaften, genannt Heel oder "der Böse") ausgetragen. In den letzten Jahren haben Antihelden auch im professionellen Wrestling an Bedeutung gewonnen. Es gibt auch die weniger verbreitete Rolle eines "Tweeners", der weder ganz Face noch ganz Heel ist, aber beide Rollen effektiv spielen kann (z. B. Samoa Joe während seines ersten Auftritts bei Impact Wrestling von Juni 2005 bis November 2006). ⓘ
Gelegentlich kann sich eine Figur "verwandeln", indem sie ihre Face- oder Heel-Ausrichtung ändert. Dies kann ein plötzliches, überraschendes Ereignis sein oder sich im Laufe der Zeit langsam entwickeln. Fast immer ist damit eine deutliche Veränderung des Verhaltens verbunden. Einige Wendungen werden zu entscheidenden Punkten in einer Karriere, wie z. B. als Hulk Hogan zum Heel wurde, nachdem er über ein Jahrzehnt lang ein Top-Face war. Andere wiederum haben keine spürbaren Auswirkungen auf den Status der Figur. Wenn eine Figur wiederholt zwischen Gesicht und Absatz wechselt, verringert dies die Wirkung solcher Wendungen und kann zu Apathie beim Publikum führen. Big Show ist ein gutes Beispiel dafür, dass er öfter als jeder andere in der Geschichte der WWE zwischen Heel und Face gewechselt hat. ⓘ
Wie bei den Persönlichkeiten im Allgemeinen kann sich die Face- oder Heel-Ausrichtung eines Charakters im Laufe der Zeit ändern oder über seine gesamte Lebensdauer konstant bleiben (das berühmteste Beispiel für Letzteres ist Ricky Steamboat, ein WWE Hall of Famer, der während seiner gesamten Karriere ein Babyface blieb). Manchmal wird der Heel Turn eines Charakters so populär, dass die Reaktion des Publikums den Heel-Face-Zyklus des Charakters so weit verändert, dass die Heel-Persona in der Praxis zu einer Face-Persona wird und das, was vorher die Face-Persona war, zur Heel-Persona wird, wie z. B. als Dwayne Johnson anfing, die "The Rock"-Persona als Heel-Charakter zu verwenden, im Gegensatz zu seiner ursprünglichen "Rocky Maivia"-Babyface-Persona. Ein weiteres legendäres Beispiel ist Stone Cold Steve Austin, der ursprünglich als Außenseiter gehandelt wurde, weil er während der Arbeit trank, Schimpfwörter benutzte, Firmeneigentum zerstörte und sogar in die Privatwohnungen anderer einbrach. Die Reaktion der Fans auf Austin war so positiv, dass er tatsächlich zu einem der beliebtesten Antihelden im professionellen Wrestling wurde. Austin, zusammen mit dem Stable der D-Generation X, Bret Hart und seiner Hart Foundation, wird im Allgemeinen dafür verantwortlich gemacht, dass die Attitude Era des WWF-Programms eingeleitet wurde. ⓘ
Geschichte
Während echte Schaukämpfe heute keine Seltenheit mehr sind, erzählen die meisten Kämpfe eine Geschichte, die einer Episode eines Seriendramas ähnelt: Das Gesicht wird von Zeit zu Zeit gewinnen (Triumph) oder von Zeit zu Zeit verlieren (Tragödie), und aus einigen Kämpfen können sich längere Handlungsbögen ergeben. Da die meisten Promotions einen Meisterschaftstitel haben, ist der Kampf um diesen Titel ein häufiger Anlass für Geschichten. Um den Einsatz zu erhöhen, kann in einem Match alles auf dem Spiel stehen, vom eigenen Haar bis zum Job. ⓘ
Manche Kämpfe sind so konzipiert, dass sie die Geschichte nur eines Teilnehmers vorantreiben. Dabei kann es sich um die Darstellung einer unaufhaltsamen Kraft, eines glücklichen Außenseiters, eines schlechten Verlierers oder einer anderen Figur handeln. Manchmal werden auch Vignetten gezeigt, die nichts mit Wrestling zu tun haben, um das Image eines Charakters zu verbessern, ohne dass Kämpfe erforderlich sind. ⓘ
Andere Geschichten ergeben sich aus einer natürlichen Rivalität. Außerhalb der Performance werden diese als Fehden bezeichnet. Eine Fehde kann zwischen einer beliebigen Anzahl von Teilnehmern bestehen und von einigen Tagen bis zu Jahrzehnten andauern. Die Fehde zwischen Ric Flair und Ricky Steamboat dauerte von den späten 1970er Jahren bis in die frühen 1990er Jahre und umfasste angeblich über zweitausend Matches (obwohl die meisten dieser Matches nur Dark Matches waren). Die karriereübergreifende Geschichte zwischen Mike Awesome und Masato Tanaka ist ein weiteres Beispiel für eine lang andauernde Fehde, ebenso wie der Fall Steve Austin gegen Vince McMahon, eine der lukrativsten Fehden der World Wrestling Federation in den Jahren 1998 und 1999. ⓘ
Theoretisch gilt: Je länger eine Fehde aufgebaut wird, desto größer ist das Publikumsinteresse (auch "Heat" genannt). Der Hauptkampf einer Wrestling-Show ist in der Regel der hitzigste. In der Regel behält ein Heel bis zum finalen Showdown die Oberhand über ein Face, was die dramatische Spannung erhöht, da die Fans des Face dessen Sieg herbeisehnen. ⓘ
Im Laufe der Geschichte des professionellen Wrestlings wurden viele andere Medienelemente für die Erzählung von Geschichten im professionellen Wrestling verwendet: Interviews vor und nach dem Match, Sketche hinter der Bühne, Autoritätspositionen und Fehden hinter den Kulissen, Ranglisten der Abteilungen (in der Regel die Nummer 1 unter den Teilnehmern), Verträge, Gewinnspiele, Nachrichten auf Websites und in den letzten Jahren auch soziale Medien. ⓘ
Außerdem kann alles, was als dramatisches Element verwendet werden kann, in professionellen Wrestling-Geschichten vorkommen: Romantische Beziehungen (einschließlich Dreiecksbeziehungen und Ehen), Rassismus, Klassendiskriminierung, Vetternwirtschaft, Günstlingswirtschaft, Korruption in Unternehmen, Familienbande, persönliche Geschichten, Groll, Diebstahl, Betrug, Überfall, Verrat, Bestechung, Verführung, Stalking, Betrug, Erpressung, Erpressung, Drogenmissbrauch, Selbstzweifel, Selbstaufopferung; sogar Entführung, sexueller Fetischismus, Nekrophilie, Frauenfeindlichkeit, Vergewaltigung und Tod wurden im Wrestling dargestellt. Einige Promotions haben übernatürliche Elemente wie Magie, Flüche, Untote und satanische Bilder verwendet (vor allem der Undertaker und sein Ministerium der Finsternis, ein Stall, in dem regelmäßig böse Rituale und Menschenopfer in satanischer Anbetung einer verborgenen Machtfigur durchgeführt wurden). Auch prominente Persönlichkeiten wurden in die Handlung einbezogen. ⓘ
Kommentatoren sind wichtig geworden, um die Relevanz der Handlungen der Figuren für die aktuelle Geschichte zu vermitteln, indem sie Details aus der Vergangenheit ergänzen und auf subtile Handlungen hinweisen, die sonst vielleicht unbemerkt bleiben würden. ⓘ
Promos
Ein wichtiger Teil des Erzählens von Geschichten im Wrestling ist die Promo, kurz für Promo-Interview. Promos werden aus verschiedenen Gründen durchgeführt oder im Wrestling-Jargon "geschnitten", z. B. um das Interesse an einem Wrestler zu wecken oder um ein bevorstehendes Match anzukündigen. ⓘ
Da das Publikum oft zu laut oder der Veranstaltungsort zu groß ist, um Promos auf natürliche Weise zu hören, verwenden die Wrestler Verstärker, wenn sie im Ring sprechen. Im Gegensatz zu den meisten Hollywood-Schauspielern werden in der Regel große und gut sichtbare Handmikrofone verwendet, und die Wrestler sprechen oft direkt zum Publikum. ⓘ
Meisterschaften
Professionelles Wrestling ahmt die Struktur von Kampfsportarten mit Titelkämpfen nach. Die Teilnehmer kämpfen um einen Titel und müssen ihn nach dem Gewinn verteidigen. Diese Titel werden durch einen Titelgürtel repräsentiert, den der Champion tragen kann. Beim Team-Wrestling gibt es für jedes Teammitglied einen Titelgürtel. ⓘ
Fast alle professionellen Wrestling-Promotions haben einen großen Titel, einige haben mehrere. Die Meisterschaften werden nach Gewicht, Größe, Geschlecht, Wrestling-Stil und anderen Qualifikationen unterschieden. ⓘ
Normalerweise erkennt jede Promotion nur die "Legitimität" ihrer eigenen Titel an, obwohl es auch zu Cross-Promotion kommt. Wenn eine Promotion eine andere übernimmt oder aufkauft, können die Titel der nicht mehr existierenden Promotion in der neuen Promotion weiter verteidigt werden oder sie werden außer Dienst gestellt. Hinter den Kulissen vergeben die Booker eines Unternehmens den Titel an den erfolgreichsten Kämpfer oder an denjenigen, von dem sie glauben, dass er das Interesse der Fans in Bezug auf die Besucherzahlen bei Veranstaltungen und die Fernsehzuschauerzahlen wecken wird. Historisch gesehen war ein Weltmeister in der Regel ein echter Shooter/Hooker, der über die Fähigkeiten verfügte, um Double Crosses durch Möchtegern-Shooter zu verhindern, die für ihren persönlichen Ruhm vom geplanten Ziel abwichen. Titel mit niedrigeren Rängen können auch an Darsteller vergeben werden, die ihr Potenzial unter Beweis gestellt haben, so dass sie sich dem Publikum besser präsentieren können. Auch andere Umstände können den Einsatz einer Meisterschaft bestimmen. Eine Kombination aus der Abstammung eines Titels, dem Kaliber des Champions und der Häufigkeit und Art der Titelwechsel diktiert die Wahrnehmung der Qualität, der Bedeutung und des Rufs des Titels durch das Publikum. ⓘ
Die Meisterschaftserfolge eines Wrestlers können für seine Karriere von zentraler Bedeutung sein und zu einem Maßstab für seine Leistungsfähigkeit und Anziehungskraft werden. Im Allgemeinen ist ein Wrestler mit mehreren Titeln oder einer langen Titelverteidigung ein Indikator für die Fähigkeit eines Wrestlers, das Interesse des Publikums aufrechtzuerhalten, oder für die Fähigkeit eines Wrestlers, im Ring zu performen. Daher werden die erfolgreichsten oder am meisten dekorierten Wrestler aufgrund der Anzahl ihrer Titeltitel als Legenden verehrt. Der amerikanische Wrestler Ric Flair war über drei Jahrzehnte lang mehrfacher Weltmeister im Schwergewicht. Der japanische Wrestler Último Dragón hielt und verteidigte einst die Rekordzahl von zehn Titeln gleichzeitig. ⓘ
Nicht-standardisierte Kämpfe
Oftmals findet ein Match nach zusätzlichen Regeln statt und dient in der Regel als besondere Attraktion oder als Höhepunkt einer Fehde oder Storyline. Manchmal ist es auch der Höhepunkt einer ganzen Fehde, die damit für die unmittelbare Zukunft beendet wird (so genanntes Blowoff-Match). ⓘ
Das wohl bekannteste Nicht-Standard-Match ist das Käfigmatch, bei dem der Ring von einem Zaun oder einer ähnlichen Metallstruktur umgeben ist, mit der ausdrücklichen Absicht, eine Flucht oder Einmischung von außen zu verhindern - und mit dem zusätzlichen Bonus, dass der Käfig eine potenziell brutale Waffe oder Plattform für Angriffe darstellt. Bei der WWE gibt es eine weitere Bestimmung, wonach ein Standard-Käfigkampf damit enden kann, dass ein Ringer oder ein Wrestling-Team durch die Tür oder über das Dach aus dem Käfig entkommt. ⓘ
Ein weiteres Beispiel ist das Royal Rumble Match der WWE, an dem dreißig Teilnehmer in einer zufälligen und unbekannten Reihenfolge teilnehmen. Das Rumble-Match ist selbst ein Spektakel, da es sich um ein einmal im Jahr stattfindendes Ereignis mit zahlreichen Teilnehmern handelt, darunter auch Personen, die sonst vielleicht nicht miteinander in Kontakt treten würden. Es dient auch als Katalysator für die laufenden Fehden des Unternehmens und als Sprungbrett für neue Handlungsstränge. Die WWE hat noch viele andere Matcharten entwickelt, wie z. B. das Inferno Match und das First Blood Match. ⓘ
Ringeingang
Während die Wrestling-Kämpfe selbst im Mittelpunkt des professionellen Wrestlings stehen, sind die Auftritte der Wrestler in der Arena und im Ring ein wichtiges dramatisches Element des Geschäfts. Es ist typisch, dass ein Wrestler die größte Publikumsreaktion (oder "Pop") für seinen Ringeintritt erhält und nicht für irgendetwas, das er im Wrestling-Match selbst tut, vor allem, wenn ehemalige Main-Event-Stars nach einer langen Abwesenheit zu einer Promotion zurückkehren. ⓘ
Alle namhaften Wrestler betreten den Ring nun in Begleitung von Musik und fügen regelmäßig weitere Elemente zu ihrem Auftritt hinzu. Die Musik, die während des Ringeingangs gespielt wird, spiegelt normalerweise die Persönlichkeit des Wrestlers wider. Viele Wrestler, vor allem in Amerika, lassen Musik und Texte speziell für ihren Ringeintritt schreiben. Die Praxis, den Ringeintritt mit Musik zu untermalen, wurde zwar schon lange vorher erfunden, gewann aber in den 1980er Jahren schnell an Popularität, was vor allem auf den großen Erfolg von Hulk Hogan und der WWF und ihrer Rock 'n' Wrestling Connection zurückzuführen ist. Wenn ein Kampf gewonnen wurde, wird normalerweise auch die Titelmusik des Siegers gespielt, um ihn zu feiern. ⓘ
Da das Wrestling vorbestimmt ist, ertönt die Eingangsmusik eines Wrestlers, wenn er die Arena betritt, auch wenn er nach dem Kajfabe nicht dort sein sollte. In den Jahren 2012 bis 2014 war The Shield beispielsweise ein Trio von Wrestlern, die (kayfabe) zu dieser Zeit nicht bei der WWE unter Vertrag standen (daher ihr Gimmick, den Ring durch die Menge zu betreten), aber sie hatten trotzdem eine Eingangsmusik, die gespielt wurde, wenn sie die Arena betraten, obwohl sie kayfabe Eindringlinge waren. ⓘ
Mit der Einführung des Titantron-Eingangsbildschirms im Jahr 1997 wurden für die WWF/WWE-Wrestler auch Eingangsvideos gedreht, die zu ihrer Eingangsmusik abgespielt wurden. ⓘ
Weitere dramatische Elemente eines Ringeingangs können sein:
- Pyrotechnik wie ein Feuerring für The Brood, wenn sie die Bühne betreten, mehrfarbiges Feuerwerk (vor allem für Edge), Feuer für Kane und Seth Rollins, eine Rauchbühne für Finn Bálor und (für kurze Zeit) herabfallendes Feuerwerk für Christian Cage.
- Zusätzliche visuelle Grafiken oder Bühnenrequisiten zur Ergänzung des Eingangsvideos/der Eingangsroutine oder zur weiteren Betonung der Figur. Bei Kanes Entrance-Grafiken wird beispielsweise viel mit Feuer gearbeitet, bei The Undertaker kommen dunkle Beleuchtung, Feuer, Nebel, Trockeneis und Blitzeffekte zum Einsatz, bei John Morrisons Entrance werden bunte psychedelische Muster verwendet, The Miz hat in der Vergangenheit aufblasbare Schriftzüge mit dem Wort "AWESOME" in seinen Entrance eingebaut, und Montel Vontavious Porter hat während seiner WWE-Zeit häufig einen aufblasbaren Entrance-Tunnel verwendet. Goldust ist dafür bekannt, bei seinem Auftritt visuelle Effekte auf dem Bildschirm zu verwenden, um die Präsentation eines Spielfilms zu simulieren (z. B. Breitbild, Abspann der Produktionsfirma), um seinen Charakter als Hollywood-Filmliebhaber zu unterstreichen. Brodus Clay betrat den Ring mit Disco-Kugel-Lichteffekten, um seinen "Funkasaurus"-Charakter zu unterstreichen.
- Ein bestimmtes Geräusch oder eine einleitende Note in der Musik (um beim Publikum eine pawlowsche Reaktion hervorzurufen). Zum Beispiel das Zerspringen von Glas in Steve Austins Eingangsmelodie, das charakteristische Glockengeläut des Undertakers, Sirenen, wie sie von Scott Steiner oder Right to Censor verwendet werden, und der Klang von Glocken und das Muhen einer Kuh in JBLs Theme.
- Verdunkelung der Arena, oft begleitet von Stimmungslicht oder Stroboskoplicht, wie z. B. bei den Entrances von The Undertaker, Triple H oder Sting. Bestimmte Beleuchtungsfarben werden mit bestimmten Wrestlern assoziiert, z. B. blaues Licht für den Undertaker und Alexa Bliss, grünes Licht für Triple H, D-Generation X und Shane McMahon, eine Mischung aus rotem und gelbem Licht für Brock Lesnar, viel Rot für Seth Rollins (hauptsächlich für seinen "Embrace The Vision"-Charakter, auch bekannt als "Embrace The Vision"). Visionär"), eine Mischung aus roter und oranger Beleuchtung für Kane, mehrfarbige Beleuchtung für John Morrison, goldene Beleuchtung für Goldust, rosa Beleuchtung für Val Venis und Trish Stratus usw.
- Kostüme, die an "jenseitige" oder "fiktionale" Themen erinnern. Beispiele hierfür sind Big Van Vaders biomechanischer Kopfschmuck, der Dampf spuckt, Pyros feuerspeiendes Outfit, Shockmasters mit Juwelen besetzter Stormtrooper-Helm, Ricky Steamboats Drachenkostüm und Mankinds Ledermaske usw.
- Die Art und Weise des Auftritts entspricht den Charaktereigenschaften, z. B. ein schneller, energiegeladener Auftritt oder ein langsamer, stoischer Auftritt. Der Ultimate Warrior rannte zum Beispiel mit hoher Geschwindigkeit die Eingangsrampe hinunter und in den Ring, während Randy Orton langsam ging. Der Undertaker hat einen der bemerkenswertesten Auftritte, der etwa 4 bis 5 Minuten dauert, die ganze Arena verdunkelt und einen langsamen, einschüchternden Gang vollführt. Goldberg ging langsam zum Ring, während er von Sicherheitsleuten aus der Umkleidekabine eskortiert wurde. Wie bei den Soundeffekten werden auch einige Eingangsmanierismen oft zum Markenzeichen einzelner Wrestler. Steve Austin zum Beispiel stellt sich bei seinem Auftritt oft auf das zweite Turnbuckle, hebt einige Sekunden lang die Hände in die Luft und macht dann dasselbe bei den anderen drei Turnbuckles - eine Manier, die ebenso typisch für Austins Auftritt geworden ist wie der Soundeffekt, bei dem Glas zerspringt.
- Mit einem Fahrzeug in die Arena fahren. Eddie Guerrero kam zum Beispiel in einem Lowrider in die Arena, der Undertaker (in seinem "American Bad Ass"-Biker-Gimmick), Chuck Palumbo, Tara und die Disciples of Apocalypse auf Motorrädern, die Mexicools auf fahrenden Rasenmähern, JBL in seiner Limousine, Alberto Del Rio in verschiedenen Luxusautos, Steve Austin in einem Geländewagen und Camacho und Hunico auf einem Lowrider-Fahrrad.
- Das Auftreten eines Markenzeichens, wie z. B. das Posieren, um seine Muskeln zu zeigen, das Besteigen der Ringseile oder das Sitzen in der Ecke.
- Ansprache des Publikums mit einem markanten Spruch. Zum Beispiel singen oder rappen sie im Takt der Musik (z. B. Road Dogg, R-Truth). Ein anderes Beispiel ist Vickie Guerrero, die ohne Musik auftritt, aber ihre Ankunft mit den Worten "Excuse me!" ankündigt.
- Viele Fersen mit narzisstischen Gimmicks (Lex Luger, Shawn Michaels, Cody Rhodes, Paul Orndorff usw.) bewunderten sich auf dem Weg zum Ring in einem Spiegel.
- Durch das Publikum kommen, wie der biertrinkende und Dosen zertrümmernde Auftritt von The Sandman, der Abgang von Diamond Dallas Page durch die Zuschauermenge oder der Auftritt von Jon Moxley durch die Zuschauermenge.
- Begleitung durch eine Ringbesatzung oder persönliche Sicherheitskräfte, z. B. Goldberg.
- Betreten der Arena durch einen Aufzug auf der Bühne, wie bei Kurt Angle, The Brood und Rey Mysterio
- Wenn ein Wrestler ein amtierender Champion ist, versucht er, die Aufmerksamkeit auf seinen Meisterschaftsgürtel zu lenken, indem er ihn entweder hoch über seinen Kopf hält oder (wenn der Gürtel um die Taille getragen wird) seine Hände darüber bewegt oder auf ihn zeigt.
- Kürzlich hat Bobby Lashley Grafiken und eine dramatische Eröffnung in seinen Auftritt eingebaut. Die Eröffnung beginnt mit Blitzgrafiken, die auf die Bühne einschlagen, und geht dann in eine Montage über (für kurze Zeit verwendete Lashley Teile seines Entrance-Themas in der Montage). Danach erscheinen Grafiken von ihm mit der kollektiven Phrase "All Mighty" über seinem Kopf, bevor er zu seiner Entrance-Musik wechselt.
Eine andere Art des Auftritts besteht darin, sich mit einer Seilbahn oder einem Abseilseil und einem Stuntgurt von der Decke abzuseilen. Dies wurde von Shawn Michaels bei WrestleMania XII und von Sting mehrmals bei WCW und Impact praktiziert und sorgte wegen seiner Rolle beim Tod des Wrestlers Owen Hart bei Over the Edge für große Kontroversen. ⓘ
Für große Anlässe, vor allem für die WrestleMania-Veranstaltung, werden auch spezielle Ringeingänge entwickelt. Bei WrestleMania III und VI zum Beispiel betraten alle Wrestler die Arena in motorisierten Miniaturringen. Manchmal werden auch Live-Bands engagiert, die bei besonderen Veranstaltungen die Eingangsmusik spielen. John Cena und Triple H sind in den letzten Jahren vor allem durch ihre sehr theatralischen Auftritte bei WrestleMania aufgefallen. ⓘ
Montreal Screwjob (1997)
1996 bekam Bret Hart Vertragsangebote von seinem damals aktuellen Arbeitgeber, der WWF heute WWE, aber auch von der WCW, die ihm für drei Jahre ca. neun Millionen Dollar anboten. Hart entschied sich für die WWF und konnte beim SummerSlam 1997 den Undertaker in einem Match um dessen WWE-Titel besiegen. Hart war jedoch mit seiner Rolle in den Shows unzufrieden, und als Vince McMahon ihm offenbarte, dass er ihn sich nicht mehr leisten konnte, unterschrieb Hart für drei Jahre bei der WCW. Bei der Survivor Series 1997 sollte es dann zu einem Titelmatch gegen Shawn Michaels kommen, den Hart hätte verlieren sollen. Das Brisante war, dass die Show in Harts Heimatstadt Montreal stattfand. Jedoch hatte er laut seines Vertrages das Recht, die letzten 30 Tage seines WWE-Vertrags selbst zu bestimmen. Im Laufe des Nachmittages vor dem Match soll es hinter der Bühne sehr konfus und wild zur Sache gegangen sein. Während des Matches kam Vince McMahon mit einigen Offiziellen an den Ring. Eigentlich hätte Michaels Hart in einen Aufgabegriff nehmen sollen und danach hätte ein wilder Schlagabtausch der beiden entstehen sollen, doch der Ringrichter Earl Hebner brach das Match hektisch auf ein Zeichen McMahons ab, und Shawn Michaels wurde zum Sieger via Aufgabe gekürt. Bret Hart war außer sich vor Wut und spuckte Vince McMahon ins Gesicht. Hart ging danach sehr verärgert und wütend ab. Anschließend kam es in einem Umkleideraum zu einem Faustschlag von Hart gegen McMahon. Diese Story wurde als Montreal Screwjob, also „Betrug von Montreal“, bekannt und war keine Storyline. ⓘ
Attitude Era (Ende der 1990er)
Während die WWF im „Krieg“ mit der WCW war, entwickelte man eine neue Strategie, wie sich die eigene Liga besser von der Konkurrenz abheben könnte. Die WWF baute darauf, neue Stars zu erschaffen und natürlich auch, neue Ideen zu entwickeln und Grenzen zu überschreiten. Die Superstars dieser Ära erreichten schließlich Kult- oder Legendenstatus. Mit der Fehde zwischen Steve Austin und der D-Generation X war ein revolutionärer Ansatz geschaffen. Sowohl Austin als auch der Gruppierung DX waren Regeln unwichtig, und Austin und die DX taten das, was zu der Zeit undenkbar war: Sie legten sich mit ihrem Boss an. Dies verschaffte der WWF einen kleinen Vorsprung im „Krieg“ mit der WCW, der letztendlich zum Sieg genutzt werden konnte. Die Attitude Era war der Weichensteller des heutigen Wrestlings und konnte so auch der WWE ihre Position sichern. ⓘ
Frauen
Die Frauenabteilung des professionellen Wrestling hat seit 1937 eine anerkannte Weltmeisterin, als Mildred Burke den ursprünglichen Weltmeistertitel der Frauen gewann. Sie gründete dann Anfang der 1950er Jahre die World Women's Wrestling Association und wurde als erste Weltmeisterin anerkannt, obwohl der Titel nach ihrem Rücktritt 1956 wieder freigegeben wurde. Die NWA erkannte Burke 1954 nicht mehr als Weltmeisterin der Frauen an, sondern June Byers nach einem umstrittenen Ende eines hochkarätigen Kampfes zwischen Burke und Byers im selben Jahr. Nach dem Rücktritt von Byers im Jahr 1964 wurde The Fabulous Moolah, die 1958 in einem Turnier eine Junior Heavyweight Version der NWA World Women's Championship (der Vorgängerin der WWE Women's Championship) gewonnen hatte, von den meisten NWA-Promotern standardmäßig als Champion anerkannt. ⓘ
Intergender
Während des größten Teils der Geschichte des professionellen Wrestlings traten Männer und Frauen nur selten gegeneinander an, da dies als unfair und unrivalisierend galt. Andy Kaufman nutzte dies, um bekannt zu werden, als er eine intergeschlechtliche Meisterschaft ins Leben rief und erklärte, dass diese für alle weiblichen Herausforderer offen sei. Dies führte zu einer langen (funktionierenden) Fehde mit Jerry Lawler. ⓘ
Cathy Davis verklagte 1977 die New York State Athletic Commission (NYSAC), weil ihr eine Boxlizenz verweigert wurde, weil sie eine Frau war, und der Fall wurde später im selben Jahr zu ihren Gunsten entschieden, wobei der Richter Der Richter erklärte die Regel 205.15 des Staates New York für ungültig, in der es hieß: "Keine Frau darf als Boxerin lizenziert werden oder als Zweite oder als Wettkämpferin bei Ringkämpfen mit Männern zugelassen werden." In seiner Stellungnahme berief sich der Richter auf den Präzedenzfall Garrett v. New York State Athletic Commission (1975), in dem "die Vorschrift aufgrund der Gleichheitsklauseln der Staats- und Bundesverfassung für ungültig erklärt wurde". Die NYSAC legte gegen das Urteil Berufung ein, ließ sie aber später fallen. ⓘ
In den 1980er Jahren begannen gemischte Tag-Team-Kämpfe mit einem männlichen und einem weiblichen Mitglied in jedem Team und einer Regel, die besagte, dass jeder Ringer nur den Gegner desselben Geschlechts angreifen durfte. Wenn ein Tag gemacht wurde, musste das andere Team automatisch auch seinen legalen Wrestler austauschen. Trotz dieser Beschränkungen kommt es in vielen Mixed-Tag-Matches zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Teilnehmern verschiedener Geschlechter. So kann beispielsweise ein Heel einen billigen Schlag gegen die weibliche Wrestlerin des gegnerischen Teams ausführen, um eine negative Publikumsreaktion hervorzurufen. Im Lucha Libre sind billige Schläge und Angriffe zwischen Männern und Frauen keine Seltenheit. ⓘ
Intergeschlechtliche Einzelkämpfe wurden erstmals in den 1990er Jahren auf nationaler Ebene ausgetragen. Den Anfang machte Luna Vachon, die in der ECW und der WWF gegen Männer antrat. Später wurde Chyna die erste Frau, die einen Gürtel hielt, der nicht ausschließlich Frauen vorbehalten war, als sie die WWF Intercontinental Championship gewann. Intergeschlechtliches Wrestling war bei Impact Wrestling unüblich. ODB nahm an intergeschlechtlichen Kämpfen teil und hielt einmal die Impact Knockouts Tag Team Championship mit Eric Young für den Rekord von 478 Tagen. Andere bemerkenswerte Impact Knockouts, die an intergeschlechtlichen Matches teilgenommen haben, sind Scarlett Bordeaux, Tessa Blanchard, die als erste Frau die Impact World Championship gewann, und Jordynne Grace, die die erste Impact Digital Media Championship gewann. ⓘ
Zwerge
Zwergenwrestling geht auf die Ursprünge des professionellen Wrestlings im Karneval und Varieté zurück. In den letzten Jahren ist die Popularität und Verbreitung von Zwergen im Wrestling stark zurückgegangen, da die Wrestling-Unternehmen den Zwergenabteilungen keine Handlung oder Fehde mehr zugestehen. Die WWE hat mit ihren "Minis" in den 1990er Jahren und der "Junior's League" im Jahr 2006 einige Versuche unternommen, in diesen Markt einzusteigen. Im mexikanischen Wrestling ist dies immer noch eine beliebte Form der Unterhaltung, meist als "Nebenschauplatz". ⓘ
Einige Wrestler haben ihr eigenes "Mini-Ich", wie Mascarita Sagrada, Alebrije hat Quije, usw. Es gibt auch Fälle, in denen Zwerge zu Dienern eines Wrestlers werden und sogar physisch an Kämpfen teilnehmen, wie Alushe, der oft Tinieblas begleitet, oder KeMonito, der als Maskottchen des Consejo Mundial de Lucha Libre dargestellt wird und auch als Diener von Mistico fungiert. Dave Finlay wurde in seinen Kämpfen oft von einem Zwerg unterstützt, der in der WWE hauptsächlich als Hornswoggle bekannt war und der sich unter dem Ring versteckte und Finlay einen Knüppel gab, den er bei seinem Gegner einsetzen konnte. Gelegentlich warf Finlay ihn auch nach seinen Gegnern. Hornswoggle hat auch einen Lauf mit der WWE Cruiserweight Championship und eine Fehde mit D-X im Jahr 2009 bekommen. ⓘ
Unterschiede zwischen den Ländern
Die USA, Japan und Mexiko sind die drei Länder, in denen es einen riesigen Markt und eine hohe Popularität für professionelles Wrestling gibt, aber die Wrestlingstile der einzelnen Regionen sind unterschiedlich, da sie sich über einen langen Zeitraum unabhängig voneinander entwickelt haben. ⓘ
Beim professionellen Wrestling in den USA liegt der Schwerpunkt in der Regel auf dem Aufbau einer Geschichte und der Entwicklung von Charakteren (und deren Persönlichkeiten). Es gibt eine Geschichte für jedes Match und sogar eine längere Geschichte für aufeinanderfolgende Matches. Die Geschichten enthalten in der Regel Charaktere wie Faces, Heels und - seltener - "Tweener" (Antihelden). Es ist ein "Triumph", wenn das Gesicht gewinnt, während es eine "Tragödie" ist, wenn der Absatz gewinnt. Die Charaktere haben in der Regel starke und scharfe Persönlichkeiten. Der Gegensatz zwischen Face und Heel ist in der Geschichte sehr intensiv, und die Heels können die Faces bei Fernsehinterviews sogar angreifen. Auch die Beziehungen zwischen den verschiedenen Charakteren können sehr komplex sein. ⓘ
Obwohl es auch im mexikanischen Profi-Wrestling (Lucha libre) Geschichten und Charaktere gibt, werden diese weniger stark betont. Im mexikanischen Profi-Wrestling werden in der Regel brutale Taktiken angewandt, insbesondere mehr Griffe aus der Luft als bei den Profi-Wrestlern in den USA, die sich häufiger auf Power Moves und Schläge verlassen, um ihre Gegner zu überwältigen. Der Unterschied in den Stilen ist auf die unabhängige Entwicklung des Sports in Mexiko seit den 1930er Jahren und die Tatsache zurückzuführen, dass die Ringer der Cruisergewichtsklasse (spanisch: peso semicompleto) oft die beliebtesten Ringer im mexikanischen Lucha Libre sind. Die Wrestler führen oft die für Lucha Libre charakteristischen hochfliegenden Bewegungen aus, indem sie die Seile des Rings nutzen, um sich auf ihre Gegner zu katapultieren, komplizierte Kombinationen in schneller Folge anwenden und komplexe Unterwerfungsgriffe einsetzen. Lucha libre ist auch für seine Tag-Team-Wrestling-Kämpfe bekannt, bei denen die Teams oft aus drei Mitgliedern bestehen, anstatt aus zwei, wie in den USA üblich. ⓘ
Der Stil des japanischen Profi-Wrestlings (Puroresu) ist ebenfalls anders. Er hat seine Ursprünge im traditionellen amerikanischen Wrestling-Stil und wird immer noch unter demselben Genre geführt, ist aber zu einer eigenständigen Sportart geworden. Trotz der Ähnlichkeit mit seinem amerikanischen Pendant, bei dem der Ausgang der Kämpfe vorherbestimmt ist, unterscheiden sich die Phänomene in Form der Psychologie und der Präsentation des Sports. In den meisten der größten Promotions wie New Japan Pro-Wrestling, All Japan Pro Wrestling und Pro Wrestling Noah wird der Sport als Vollkontakt-Kampfsport behandelt, da er harte Schläge aus der Kampfkunst mit Unterwerfungsgriffen im Shootout-Stil mischt, während er in den USA eher als Unterhaltungsshow angesehen wird. Die Wrestler setzen Tritte und Schläge aus den Kampfsportarten ein, und der Schwerpunkt liegt auf dem Unterwerfungsringen. Im Gegensatz zu den verwickelten Handlungssträngen in den USA sind sie in Japan nicht so kompliziert; es wird mehr Wert auf das Konzept des "Kampfgeistes" gelegt, was bedeutet, dass die körperliche und geistige Ausdauer der Wrestler viel mehr geschätzt wird als Theatralik. Viele der japanischen Ringer, darunter Topstars wie Shinya Hashimoto, Riki Chōshū und Keiji Mutoh, hatten einen legitimen Kampfsporthintergrund, und viele japanische Ringer begannen in den 1990er Jahren, Karrieren in Mixed-Martial-Arts-Organisationen wie Pancrase und Shooto zu verfolgen, die damals das ursprüngliche Aussehen des Puroresu beibehielten, aber echte Wettkämpfe waren. Andere Unternehmen, wie Michinoku Pro Wrestling und Dragon Gate, kämpfen in einem Stil, der mexikanischen Unternehmen wie AAA und CMLL ähnelt. Dies wird als "Lucharesu" bezeichnet. ⓘ
Kultur
Der professionelle Wrestling-Sport hat seine eigene Kultur entwickelt, sowohl intern als auch extern. ⓘ
Die an der Produktion von professionellem Ringen Beteiligten haben eine Art globale Bruderschaft mit familiären Bindungen, gemeinsamer Sprache und überlieferten Traditionen entwickelt. Von neuen Kämpfern wird erwartet, dass sie sich einige Jahre lang "bewähren", indem sie bei weniger bekannten Promotions und als Ringpersonal arbeiten, bevor sie sich nach oben arbeiten. Die festen Roster der meisten Promotions entwickeln eine Hackordnung hinter der Bühne, wobei Veteranen Konflikte schlichten und jüngere Wrestler anleiten. Viele Jahrzehnte lang (und in geringerem Maße auch heute noch) wurde von den Wrestlern erwartet, dass sie die Illusion der Legitimität des Wrestling aufrechterhalten, auch wenn sie nicht auftreten, und dass sie in der Öffentlichkeit stets ihren Charakter zeigen. Einige Veteranen sprechen von einer "Krankheit" unter den Wrestlern, einem unerklärlichen Drang, in der Wrestling-Welt aktiv zu bleiben, trotz der verheerenden Auswirkungen, die der Beruf auf das Leben und die Gesundheit haben kann. ⓘ
Fans des professionellen Wrestling haben ihre eigene Subkultur, vergleichbar mit der von Science Fiction, Videospielen oder Comics. Diejenigen, die sich für die Geschehnisse hinter den Kulissen, künftige Handlungsstränge und die Hintergründe von Unternehmensentscheidungen interessieren, lesen Newsletter, die von Journalisten mit Insider-Kontakten zur Wrestling-Branche verfasst werden. Diese "Rags" oder "Dirt Sheets" haben sich auf das Internet ausgeweitet, wo sie ihre Informationen minutenaktuell zur Verfügung stellen können. Einige haben sich zu Radiosendungen entwickelt. ⓘ
Einige Fans sammeln zum Zeitvertreib Aufnahmen von Wrestling-Shows bestimmter Unternehmen, bestimmter Wrestler oder bestimmter Genres. Durch das Internet haben die Fans Zugang zu weltweiten Wrestling-Variationen, die sie sonst nicht zu sehen bekämen. Seit den 1990er Jahren sind viele Unternehmen gegründet worden, die hauptsächlich mit Wrestling-Material handeln. Als die WWE im Jahr 2001 sowohl WCW als auch ECW aufkaufte, erwarb sie auch die gesamten Videobibliotheken der beiden Produktionen und veröffentlichte viele frühere Kämpfe online und auf Heimvideo. ⓘ
Wie bei einigen anderen Sportarten haben sich rund um das professionelle Wrestling Fantasyligen entwickelt. Einige gehen noch einen Schritt weiter, indem sie E-Feds (elektronische Verbände) gründen, in denen ein Benutzer seinen eigenen fiktiven Wrestling-Charakter erstellen und mit anderen Benutzern Rollenspiele austragen kann, die zu geplanten "Shows" führen, bei denen die Ergebnisse der Kämpfe von den Organisatoren festgelegt werden, in der Regel auf der Grundlage einer Kombination aus den Statistiken der Charaktere und der Fähigkeit der Spieler zum Rollenspiel, manchmal auch mit Publikumsabstimmung. ⓘ
Mainstream
Seit der ersten Weltmeisterschaft haben die besten professionellen Wrestler Ruhm in der Mainstream-Gesellschaft erlangt. Jede nachfolgende Generation hat eine Reihe von Wrestlern hervorgebracht, die ihre Karriere in den Bereichen Musik, Schauspielerei, Schriftstellerei, Wirtschaft, Politik oder öffentliche Reden fortsetzen und auch denjenigen bekannt sind, die mit dem Wrestling im Allgemeinen nicht vertraut sind. Umgekehrt werden auch Berühmtheiten aus anderen Sportarten oder der allgemeinen Popkultur für kurze Zeit mit dem Wrestling in Verbindung gebracht. Ein Paradebeispiel dafür ist die Rock 'n' Wrestling Connection in den 1980er Jahren, die Wrestling mit MTV verband. ⓘ
Das professionelle Wrestling wird in anderen Werken oft parodiert, und seine allgemeinen Elemente sind in der amerikanischen Kultur zu bekannten Tropen und Memen geworden. ⓘ
Einige Begriffe, die aus dem professionellen Wrestling stammen, haben ihren Weg in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden. Ausdrücke wie "Body Slam", "Sleeper Hold" und "Tag Team" werden auch von Personen verwendet, die das professionelle Ringen nicht verfolgen. Der Begriff "Smackdown", der in den 1990er Jahren durch The Rock und SmackDown! populär wurde, ist seit 2007 in den Merriam-Webster-Wörterbüchern enthalten. ⓘ
Es wurden zahlreiche Fernsehsendungen und Filme produziert, in denen professionelle Wrestler als Protagonisten auftreten, z. B. Ready to Rumble, ¡Mucha Lucha!, Nacho Libre und die Santo-Filmreihe. Mindestens zwei Bühnenstücke, die in der Welt des Profi-Wrestling spielen, wurden produziert: Der Baron ist eine Komödie, die das Leben eines echten Wrestlers namens Baron von Raschke nacherzählt. From Parts Unknown... ist ein preisgekröntes kanadisches Drama über den Aufstieg und Fall eines fiktiven Wrestlers. Die South Park-Folge "W.T.F." aus dem Jahr 2009 spielt mit den Seifenopern-Elementen des professionellen Wrestlings. Eine der Hauptfiguren der Disney Channel-Serie Kim Possible war ein großer Fan des Profi-Wrestlings und spielte in einer Folge sogar darauf an (wobei zwei ehemalige WWE-Wrestler die beiden fiktiven Wrestler in der Folge verkörperten). Der Film The Wrestler aus dem Jahr 2008, in dem es um einen gescheiterten Profi-Wrestler geht, erhielt mehrere Oscar-Nominierungen. Die Fernsehserie GLOW aus dem Jahr 2017, die auf der Promotion Gorgeous Ladies of Wrestling basiert, wurde von der Kritik hoch gelobt und bei den 70. ⓘ
Der Film Noir Night and the City aus dem Jahr 1950 unter der Regie von Jules Dassin mit Richard Widmark und Gene Tierney in den Hauptrollen erzählte die Geschichte eines Promoters in London, der versucht, groß rauszukommen, und enthielt ein Match mit dem echten Profi-Wrestler Stanislaus Zbyszko. ⓘ
Auch auf YouTube hat Wrestling eine große Fangemeinde gewonnen: WWE ist der meist abonnierte Wrestling-Kanal und der sechstmeist abonnierte Kanal der Welt. Andere Promotions wie All Elite Wrestling, Major League Wrestling, Impact Wrestling und die National Wrestling Alliance haben ihre eigenen wöchentlichen Programme auf der Plattform verbreitet. ⓘ
Studie und Analyse
Mit seiner wachsenden Popularität hat das professionelle Wrestling als Gegenstand ernsthafter akademischer Studien und journalistischer Kritik Aufmerksamkeit erregt. In zahlreichen Kursen, Diplomarbeiten, Aufsätzen und Dissertationen wurden die Konventionen, Inhalte und die Rolle des Wrestling in der modernen Gesellschaft analysiert. Es wird häufig in Studien über Theater, Soziologie, Performance und Medien einbezogen. Das Massachusetts Institute of Technology hat einen Studiengang über die kulturelle Bedeutung des professionellen Wrestlings entwickelt, und die Anthropologin Heather Levi hat eine Ethnografie über die Kultur des Lucha Libre in Mexiko geschrieben. ⓘ
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sich herausstellte, dass der "Sport" funktioniert, wurde das Profi-Wrestling als billige Unterhaltung für die ungebildete Arbeiterklasse verachtet - eine Haltung, die in unterschiedlichem Maße auch heute noch besteht. Der französische Theoretiker Roland Barthes gehörte zu den ersten, die in seinem 1957 erstmals erschienenen Buch Mythologies (Die Welt des Ringens) vorschlugen, dass das Ringen einer tieferen Analyse würdig sei. Barthes vertrat die Ansicht, dass Wrestling nicht als Betrug an Unwissenden, sondern als Spektakel betrachtet werden sollte, als eine Form der theatralischen Aufführung für ein williges, wenn auch blutrünstiges, Publikum. Wrestling wird als dargestellte Kunst beschrieben, die eine unmittelbare Lektüre der nebeneinander stehenden Bedeutungen erfordert. Der logischen Schlussfolgerung wird gegenüber den theatralischen Darstellern der Ringer und des Schiedsrichters die geringste Bedeutung beigemessen. Nach Barthes besteht die Funktion eines Ringers nicht darin, zu gewinnen, sondern genau die Bewegungen auszuführen, die von ihm erwartet werden, und dem Publikum ein theatralisches Spektakel zu bieten. Diese Arbeit gilt als Grundlage für alle späteren Studien. ⓘ
Während das Profi-Wrestling oft vereinfachend als "Seifenoper für Männer" beschrieben wird, wurde es auch als Ersatz für frühere Formen der Literatur und des Theaters angeführt: eine Synthese aus klassischer Heroik, Commedia dell'arte, Rachetragödien, Moralstücken und Burleske. Die Charaktere und Handlungsstränge, die von einer erfolgreichen Promotion dargestellt werden, spiegeln die aktuelle Stimmung, die Einstellungen und die Sorgen der Gesellschaft dieser Promotion wider und können ihrerseits diese Dinge beeinflussen. Das hohe Maß an Gewalt und Männlichkeit im Wrestling macht es zu einem Ventil für Aggressionen in Friedenszeiten. ⓘ
Dokumentarfilmer haben das Leben von Wrestlern und die Auswirkungen des Berufs auf sie und ihre Familien untersucht. Der 1999 in die Kinos gekommene Dokumentarfilm Beyond the Mat befasste sich mit Terry Funk, einem Wrestler, der kurz vor dem Ruhestand steht; Mick Foley, einem Wrestler in seinen besten Jahren; Jake Roberts, einem ehemaligen Star, der in Ungnade gefallen ist, und einer Schule für Wrestling-Schüler, die versuchen, in das Geschäft einzusteigen. Der 2005 veröffentlichte Film Lipstick and Dynamite, Piss and Vinegar: The First Ladies of Wrestling beschreibt die Entwicklung des Frauenwrestlings im 20. Pro Wrestling wurde mehrmals in der HBO-Sendung Real Sports with Bryant Gumbel gezeigt. In der MTV-Dokumentationsserie True Life wurden zwei Episoden mit den Titeln "I'm a Professional Wrestler" und "I Want to Be a Professional Wrestler" gezeigt. Weitere Dokumentarfilme wurden von The Learning Channel (The Secret World of Professional Wrestling) und A&E (Hitman Hart: Wrestling with Shadows) produziert. Bloodstained Memoirs (Blutbefleckte Memoiren) erforschte die Karrieren mehrerer Profi-Wrestler, darunter Chris Jericho, Rob Van Dam und Roddy Piper. ⓘ
Verletzungen und Todesfälle
Obwohl professionelles Wrestling choreografiert ist, besteht ein hohes Verletzungs- und sogar Todesrisiko. Vor allem in Japan und bei unabhängigen Wrestling-Promotions wie Combat Zone Wrestling sind die Schläge oft hart. Der Ring besteht oft aus 5 x 20 cm (2 x 8 Zoll) großen Holzbrettern. Es hat viele brutale Unfälle, Schläge und Verletzungen gegeben. Viele der Verletzungen, die beim Profi-Wrestling auftreten, sind Schulter-, Knie-, Rücken-, Nacken- und Rippenverletzungen. Profi-Wrestler Davey Richards sagte 2015: "Wir trainieren, um Schaden zu nehmen, wir wissen, dass wir Schaden nehmen werden, und wir akzeptieren das." ⓘ
Im September 2021, 31 Jahre nach der WrestleMania VI von 1990, waren 16 der 38 Teilnehmer verstorben, darunter André the Giant und der Gewinner des Hauptkampfes, The Ultimate Warrior, wobei nur zwei der Verstorbenen das Alter von 64 Jahren erreicht hatten (Dusty Rhodes mit 69 und "Superfly" Jimmy Snuka mit 73). ⓘ
Konkurrenz für die WWE
Total Nonstop Action-Wrestling
Die TNA, vormals NWA/TNA, wurde 2001 von Jerry Jarrett als neue Teilorganisation der National Wrestling Alliance gegründet. Jeff Jarretts Vater, und der in den US-Medien stark vertretenen Familie Carter als Konkurrenz zur WWE ins Leben gerufen. Mit der Zeit konnte sich die TNA als Nachfolgeliga der WCW langsam Marktanteile sichern. Dabei baute man anders als die WCW nicht auf Ähnlichkeiten, sondern arbeitete die Unterschiede zum Konkurrenzprodukt heraus. So ließ man bis 2009 die Matches in einem sechseckigen Ring bestreiten und man legt mehr Wert auf technisches Wrestling und weniger auf das Entertainment. Ein großer Wurf gelang der TNA Ende 2005, als man den einzigen ehemaligen WCW-Champion verpflichten konnte, der nie bei der WWE angetreten war, nämlich Sting. Dadurch konnte man einerseits die Eigenschaft als WCW-Nachfolger herausstellen, andererseits erneut auf die Einzigartigkeit der TNA hinweisen. Bei TNA treten viele ehemalige ECW-, WCW- und WWE-Wrestler an, wie zum Beispiel Hulk Hogan, Sting, Kurt Angle und Jeff Hardy. In Europa war deren TV-Show Impact Wrestling zum Teil meistgesehener als das Programm von WWE. ⓘ
Independent-Ligen
Unter „Independent-Ligen“ (unabhängigen Ligen) versteht man Ligen, die nicht professionell, sondern nur halbprofessionell arbeiten. Der größte Unterschied zu großen Wrestling-Organisationen besteht darin, dass Independent-Ligen keine festen TV-Verträge haben und dass die jeweils aktiven Wrestler nicht vertraglich an die Liga gebunden, sondern ebenfalls unabhängig sind. Die Veranstaltungen finden meistens in Sporthallen statt, da die Veranstalter die Kosten für größere Hallen nicht decken könnten. Wrestler, die für diese Ligen antreten, haben generell nur an Wochenenden Auftritte (meistens zwei, teilweise auch drei) und gehen während der Woche anderen Berufen nach. Das Ziel der meisten Independent-Wrestler ist es, von Scouts der großen Ligen gesehen zu werden und danach möglicherweise einen Vertrag angeboten zu bekommen. Diesen Schritt haben bisher einige Wrestler geschafft (u. a. AJ Styles, CM Punk, Daniel Bryan, Samoa Joe und Seth Rollins). Gelegentlich werden auch ehemalige Stars großer Ligen verpflichtet, um Zuschauer anzulocken. Independent-Ligen sind für ihre mehr technik- oder gewaltorientierten Wrestling-Stile bekannt und bedienen damit hauptsächlich die Zielgruppen der Smart-Marks- und Hardcore- und Death-Match-Fans. Die bekanntesten Independent-Ligen der Vereinigten Staaten sind Ring of Honor, Combat Zone Wrestling und die Independent Wrestling Association. ⓘ
Begriff und Überblick
„Wrestling“ bedeutet auf Deutsch zunächst einfach „Ringen“. Im englischen Sprachraum werden jedoch das olympische Freistilringen und griechisch-römische Ringen „Amateur Wrestling“ genannt, während das in diesem Artikel beschriebene Wrestling eine Sonderform ist und dort mit „Professional Wrestling“ (deutsch: Berufsringen) bezeichnet wird. ⓘ
Wrestling ist eine Mischung aus Show und Sport. Das Ziel ist nicht der Wettkampf, sondern die Zuschauer bestmöglich zu unterhalten (Entertainment). Die Storylines, die um das Matchgeschehen und um die Akteure herum erfunden werden, kann man mit Seifenopern vergleichen. Man versucht, die Zuschauer so zu fesseln, dass sie die Show auf Dauer verfolgen. In der Anfangszeit des modernen Wrestlings wurde von Seiten der verschiedenen Promoter versucht, das Wrestling dem Publikum als „echt“ zu verkaufen. Deswegen inszenierte man im Ring immer wieder den „Kampf“ zwischen „Gut“ und „Böse“, wobei die Wrestler niemals von ihrer Rolle abweichen durften. Ähnlich wie bei einem Zauberer war es ungeschriebenes Gesetz, die Geheimnisse nicht nach außen zu tragen. Diesen Verhaltenskodex des Wrestling-Geschäfts bezeichnet man mit Kayfabe. Fakt aber ist, dass Wrestling inszeniert ist. Die Abläufe der Matches werden zuvor mehr oder weniger detailliert abgesprochen, wobei der Detaillierungsgrad unter anderem vom Talent und der Erfahrung der Kontrahenten abhängt. Sogenannte Money-Spots werden vor den Matches mit der jeweiligen TV-Crew abgesprochen. Man bezeichnet mit diesem Begriff entscheidende Aktionen und Geschehnisse im Ring, die bestmöglich von den Kameras aufgezeichnet werden sollen. ⓘ
Matchhandlung
Während der Matches zeigen die Athleten verschiedene Arten von Aktionen, um ihre Gegner zu schwächen. Derartige Wrestling-Kampftechniken existieren in vielen Variationen, deren Ausführung allerdings auch sehr gefährlich sein kann. Der Grundsatz gilt: je gefährlicher und spektakulärer, desto interessanter für das Publikum. Man unterscheidet im Groben zwischen Sprüngen, Würfen, Haltegriffen sowie Schlägen und Tritten. Dabei werden die Aktionen so ausgeführt, dass sie dem Zuschauer auf der einen Seite möglichst realistisch erscheinen, auf der anderen Seite aber der Gegner nicht verletzt wird. Die allgemeine Behauptung jedoch, dass Wrestling eine „vollkommen kontaktlose Kampfart“ sei, ist falsch. Des Öfteren traten durch unsichere Ausführungen bereits auch karrierebeendende Verletzungen der Akteure auf. ⓘ
- Selling
Mindestens genauso wichtig wie die Fähigkeit eines Wrestlers, einen Gegner anzugreifen, ist es, die Angriffe des Gegners möglichst gut aussehen zu lassen. Den Ausdruck „Selling“ könnte man mit „verkaufen“ übersetzen; hierbei geht es darum, eine Aktion des Gegners möglichst realistisch und effektiv aussehen zu lassen. Das Over-Selling ist die Steigerungsform und bezeichnet das übertriebene und unrealistische Verkaufen einer Aktion. Over-Selling kann oft bei jüngeren Athleten auftreten, die noch nicht viel Erfahrung im Ring gesammelt haben. Es gibt auch erfahrene Wrestler, bei denen Over-Selling zum Charakter gehört, so zum Beispiel Hulk Hogan, Shawn Michaels oder The Rock. ⓘ
Akteure
Pro-Wrestler sind Athleten. Sie sind Sportler und trainieren regelmäßig, um ihren Beruf ausüben zu können. Jedoch müssen Wrestler auch über gewisse schauspielerische Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein und authentisch zu wirken. Man muss jahrelang trainieren, um sich im Ring sicher bewegen zu können. Dazu besuchen jüngere Wrestler Wrestling-Schulen, die es auch in Deutschland gibt. Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die in den Schulen vermittelt werden, ist die Kunst des richtigen Fallens, denn nur so kann man harte Aktionen der Gegner kompensieren. Die ständige Aufrechterhaltung der körperlichen Fitness ist unerlässlich, um Verletzungen vorzubeugen. Je nach Status und Erfolg im Wrestling-Geschäft sind für absolute Topstars Verdienste in mehrfacher Millionenhöhe möglich. ⓘ
Territoriumbezogene Championships
Eine sehr häufige Meisterschaftsvariante. Die Meisterschaft gibt normalerweise den Ort an, an dem die Liga ihren Sitz hat, ein Beispiel ist die United States Championship der WWE. Manchmal kann es einen bestimmten Staat oder ein bestimmtes Territorium angeben, wie zum Beispiel die NWA Georgia Heavyweight Championship. Es ist auch üblich, dass die Meisterschaft eine kleinere Unterteilung der Welt angibt, ein Beispiel ist die WWE Intercontinental Championship oder die IWGP Intercontinental Championship. Es ist sehr üblich, dass diese Variationen die zweitprestigeträchtigste Meisterschaft in einer Liga sind, aber es gab Ausnahmen, wie die heute nicht mehr existierende WWE European Championship, die als tertiäre Einzelmeisterschaft der Liga diente und die NWA United States Heavyweight Championship, von der viele NWA-Territorien Versionen erstellten und als ihre prestigeträchtigste Meisterschaft bewarben, wenn der NWA World Heavyweight Champion nicht da war. ⓘ
Triple Crown und Grand Slam Champion
Ein Wrestler bildet die Triple Crown, wenn er im Laufe seiner Karriere drei spezifische Meisterschaften einer Promotion erhalten hat. Erhält dieser Wrestler eine vierte spezifische Meisterschaft bildet er den Grand Slam. Diese spezifische Meisterschaften werden meistens in die folgenden Kategorien eingeteilt: Weltmeisterschaft, Sekundärmeisterschaft, Tertiär-Meisterschaft und Tag-Team-Meisterschaft. ⓘ
Verletzungen und Gefahren
Auch wenn die Aktionen und Manöver der Wrestler im Ring inszeniert werden und Wrestler professionell trainierte Athleten sind, ist das Verletzungsrisiko sehr hoch. Die Aktionen im Ring benötigen jahrelanges Training, um sicher und glaubwürdig ausgeführt werden zu können. Daher wird von der Nachahmung dringend abgeraten. Vor den Kämpfen wärmen sich die Athleten mehrere Minuten intensiv auf und bereiten sich mental auf den Kampf vor. Besonders beanspruchte Körperteile sind die Beine, insbesondere der Musculus quadriceps femoris, den sich Triple H mehrmals in seiner Karriere verletzt hat. Er musste jeweils circa sechs Monate pausieren. Da man innerhalb eines Kampfes oft springen und wieder auf den Füßen landen muss, werden die Kniegelenke auch sehr beansprucht. Bei sogenannten Highrisk-Aktionen (also sehr gefährlichen Attacken) kommt es auch öfter vor, dass Wrestler auf dem Nacken landen und sich diesen verletzen. Letztendlich wird fast jeder Muskel beansprucht, daher ist die Verletzungsgefahr ziemlich groß. ⓘ
Eine weitere Gefährdung der Wrestler stellt der Missbrauch von Muskelaufbaumitteln (Steroiden) dar, die auch eine aufputschende Wirkung haben können. In den letzten zehn Jahren verstarben gemäß einer Aufstellung der Zeitschrift USA Today 65 Akteure, die noch keine 45 Jahre alt waren; 25 davon allein an Herzinfarkt. ⓘ
Am 24. Juni 2007 tötete der Wrestler Chris Benoit zuerst seine Frau und sein Kind und danach sich selbst. Eine darauf folgende Untersuchung von Benoits Gehirn ließ schwere Gehirnschäden erkennen, die durch zahlreiche Gehirnerschütterungen beim Wrestling verursacht worden waren und Ursache für irrationales Verhalten sein können. Weiter ergaben sich klare Anhaltspunkte, dass Benoit Steroide wie Testosteron verwendet hatte. ⓘ
Backyard Wrestling
Als Backyard Wrestling (deutsch Hinterhof-Ringen) bezeichnet man das Ausüben des Wrestlings, ohne dass die Kontrahenten durch ein professionelles Training dazu qualifiziert sind. Zumeist handelt es sich bei den Ausübenden um jugendliche Fans, die ihren Idolen nacheifern wollen und dabei mit Freunden in unprofessionellen Umgebungen wie Hinterhöfen, Gärten und Kinderzimmern eigene „Matches“ austragen. ⓘ
Vermarktung
Heutzutage ist das Wrestling ein geschickt vermarktetes Gesamtprodukt. Der größte Anbieter, der Marktführer World Wrestling Entertainment, ist längst ein börsennotiertes Unternehmen, das beachtliche Umsätze erzielt (400 Millionen Dollar im Jahr 2006). Berühmte Wrestler übernehmen Rollen in Kinofilmen (z. B. Hulk Hogan in Rocky III – Das Auge des Tigers und der Fernsehserie Thunder in Paradise, The Rock in The Scorpion King und Daddy ohne Plan, oder John Cena in The Marine und Zwölf Runden) oder bringen eigene Musikalben auf den Markt, wie z. B. John Cena. Darüber hinaus gibt es ein breites Angebot an Merchandising-Artikeln: Videospiele, DVDs der einzelnen Shows, T-Shirts und sonstige Kleidung, bis hin zu Kopien der Wrestling-Titel, die sich einer breiten Beliebtheit erfreuen. Auf unbekanntere oder stark spezialisierte unabhängige Ligen trifft dies allerdings nicht zu; die dort auftretenden Wrestler haben in der Regel erst durch einen eventuellen Wechsel in eine der größeren Ligen die Chance, auch außerhalb der Fan-Basis der jeweiligen Liga zu einem gewissen Bekanntheitsgrad zu kommen. ⓘ
Die „Creative-Control-Klausel“ und „Legendenverträge“
Eine Besonderheit, die nur älteren und sehr erfolgreichen Wrestlern zugestanden wird, ist die „kreative Kontrolle“ über ihren Charakter. Während jüngere Wrestler oftmals verschwinden, um Monate später mit veränderter Frisur, Namen und Ringkleidung, also einem neuen Gimmick, aufzutreten, ist dies bei Akteuren mit gewissem Status, wie beispielsweise Hulk Hogan (ausgenommen Mr. America) oder dem Undertaker gar nicht möglich. Verstärkt genutzt wurde diese Klausel vor allem während der Quotenkriege zwischen WWF und WCW, um das Abwandern der Leute zum Konkurrenten zu verhindern. Den Wrestlern wurden mehr Zugeständnisse gemacht, von einer festen Anzahl von Titelgewinnen bis hin zu weniger Auftritten bei mehr Geld. Manche Akteure konnten gar selbst über Sieg oder Niederlage entscheiden. ⓘ
Mit dem Bankrott der WCW und dem Kauf durch die WWE wurden die Rechte der meisten Wrestler allerdings wieder eingeschränkt, da den Wrestlern nun das Druckmittel eines Wechsels zur Konkurrenz fehlte. Älteren Wrestlern werden heute sogenannte Legendenverträge angeboten, um sie an sich zu binden. Diese Kontrakte aber beinhalten längst nicht so viele Sonderrechte wie früher. ⓘ
Wrestling außerhalb der USA
England
Wrestling in Europa findet man hauptsächlich in Deutschland und England. Der Stil der britischen Wrestling-Szene ist sehr traditionell und technisch orientiert. Der Slogan des britischen Wrestlings ist „We wrestle!“. Generell haben viele britische Wrestler keine besondere Attacke, um ein Match zu gewinnen, sondern können durch verschiedene Aufgabegriffe oder eine Vielzahl an Cover-Varianten ihre Matches gewinnen. Jedoch orientieren sich die New-School-Wrestler aus England immer mehr in Richtung Amerika und weichen daher von diesem alten Prinzip ab. In den 1950er Jahren wurde in England ein Rundensystem eingeführt, in dem Matches in fünfminütige Runden eingeteilt waren. Außerdem gab es damals viele „2 out of 3 Fall Matches“, das heißt, um ein Match zu gewinnen, musste man den Gegner zweimal besiegen. Besondere Beliebtheit hat in England das Tag Team Wrestling. Außerdem gibt es zahlreiche Verbände, die in England ansässig sind. ⓘ
Deutschland
Bis in die 1960er Jahre konnte Wrestling in der europäischen Version Catchen auch in Deutschland die Hallen füllen. Das europäische Catchen basierte auf der „britischen Wrestling-Tradition“, wobei der Schwerpunkt auf sportliche Akzente und weniger auf die pure Unterhaltung des Publikums gesetzt war. In den 1970er Jahren wurde aufgrund der damaligen Beliebtheit des Catchen auch die Liga Catch Wrestling Association gegründet. ⓘ
In den Jahren zwischen 1980 und 2000 kam der Durchbruch des amerikanischen Wrestlings in Deutschland, das sich stark vom britischen unterschied: US-amerikanisches Wrestling dient vor allem der Unterhaltung des Publikums. Bereits in der Mitte der 1990er Jahre war Deutschland für die amerikanische WWF der drittgrößte Wrestling-Markt; Deutschland kam gleich hinter den USA und Japan. In dieser Zeit hielt allein die WWF rund 30 Shows pro Jahr in Deutschland ab. ⓘ
Doch bereits ab dem Jahr 2000 galt der deutsche Markt für die Marketing-Abteilung der WWF als uninteressant, zumal ab 2001 die Konkurrenzligen World Championship Wrestling und Extreme Championship Wrestling erworben werden konnten. Damit brach der deutsche Wrestling-Markt zusammen und andere Sportarten traten bei den ehemaligen Anhängern in den Vordergrund. ⓘ
In Deutschland wurden nun eigenständige Wrestling-Ligen gegründet, die vor allem den sogenannten „Hardcore-Stil“ der ehemaligen ECW zum Vorbild hatten. Diese Ligen sind u. a. die „European Wrestling Promotion“ in Hannover, westside Xtreme wrestling in Oberhausen und German Stampede Wrestling in Marburg. Global betrachtet sind die deutschen Ligen eher bedeutungslos. Allerdings scheint sich die wXw seit Herbst 2008 an die Spitze der deutschen Wrestling-Ligen zu setzen, da sie eine enge Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Promotionen Independent Wrestling Association und Combat Zone Wrestling begann und auch schon vorher eng mit Verbänden der National Wrestling Alliance zusammengearbeitet hatte. So gehört ein großer Teil des aktuellen englischsprachigen wXw-Kaders der NWA England, NWA Scotland, NWA Wales und der NWA Ireland an. Auch besteht eine Zusammenarbeit zwischen westside Xtreme wrestling und der in Japan beheimateten Promotion Dragon Gate. Seit 1995 besteht in Berlin die German Wrestling Federation, die auch eine eigene Wrestlingschule in Berlin-Neukölln betreibt. ⓘ
Ferner ist zu beachten, dass es noch heute zwei Stilarten in Deutschland gibt: Einerseits den traditionellen britischen Stil, der im Dreieck Hannover, Bremen und Hamburg noch populär ist, und andererseits den modernen Stil, wie er zum Beispiel in den USA anzutreffen ist. Ligen wie die sehr entertainmentlastige GSW, die eher sportorientierte wXw und die ACW führen diesen Stil an. In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Auftritten amerikanischer IWA- und CZW-Wrestler in deutschen Ligen. ⓘ
Einige deutsche Wrestler, die auch in den USA einen Durchbruch feiern konnten, haben ihr Grundwissen bei den Catch-Turnieren der Catch Wrestling Association erlangt. Große Städte, in denen es diese Turniere gab, waren Wien, Hannover, Hamburg, Bremen, Wuppertal und Dortmund. Die im englischsprachigen Raum bekanntesten deutschen Wrestler sind Alex Wright, der mit der New European Championship Wrestling (NEW) eine eigene Liga und Veranstaltungsstätte aufgebaut hat sowie Thumbtack Jack und „Bad Bones“ John Kay. Letzterer war auch in Japan überaus erfolgreich aktiv. ⓘ
Italien
In den letzten Jahren expandiert die Wrestling-Industrie in Italien. Die WWE hat den Markt in Italien entdeckt und hat eine Marketingoffensive gestartet. Darüber hinaus werden alle Shows im italienischen Fernsehen gezeigt. Es gibt nur vereinzelte international bekannte Wrestler aus Italien, dennoch hat sich die Gruppierung F.B.I. (Full Blooded Italians) mehrere Jahre in der WWE gehalten. Eine der bekanntesten italienischen Ligen ist Italian Championship Wrestling (ICW), die ca. 15 bis 20 Shows pro Jahr veranstaltet. ⓘ
Darüber hinaus gibt es noch die Nu-Wrestling Evolution, die 2005 gegründet wurde. Über die letzten Jahre schaffte die NWE den Sprung an die italienische Spitze. In ihrem Kader sind und waren bereits etablierte Namen wie Rikishi, Ultimo Dragon, Andrew „Test“ Martin, Scott Steiner, Jamal (Umaga), Chuck Palumbo, Juventud Guerrera und Vampiro. ⓘ
Österreich
- Catch Wrestling Association
Bis zu ihrer Einstellung in Deutschland und Österreich im Jahr 1998 war die CWA die wichtigste deutschsprachige Liga. Die CWA wurde in Österreich von Otto Wanz und in Deutschland von Peter William geführt. Große Popularität erlangte das von der CWA veranstaltete Catchen am Heumarkt auf dem Platz des Wiener Eislaufvereins. ⓘ
Seit 1998 versucht die WSA dieses Vakuum zu füllen. Als einzige Liga in Österreich mit einer regelmäßigen TV-Show (Wrestling Fightnight seit 2006) auf dem TV-Sender Okto und stetig steigenden Zuschauerzahlen, schaffte sie es 2008 den Heumarkt zu reaktivieren, sodass seit Juli 2009 wieder jeden Sommer ein 5-Tages-Turnier veranstaltet wird. ⓘ
- European Wrestling Association
Die größte Liga in Österreich ist allerdings die European Wrestling Association, kurz EWA, die von Michael Kovac und Chris Raaber geleitet wird. Die Liga hat Auftritte von Weltstars wie Sheamus, The Warlord, Douglas Williams, Mideon, Bruiser Bradley und Bryan Danielson aufzuweisen. ⓘ
Im Oktober 2009 bekam die Liga, zusammen mit einigen Deutschen Ligen, von der Amerikanischen Liga Total Nonstop Action Wrestling, Try-Outs für ihre Wrestler angeboten. Michael Kovac (Leoben) und Chris Colen (Wien), bestritten bei einer House Show in Winterthur ein Tag Team Match gegen das Schweizer Team The Hellvetic Warriors. Das Match endete in einem Time Limit Draw. ⓘ
Australien
In Australien gibt es einige ansässige Verbände, jedoch bleiben deren Wrestler meistens nur national aktiv und können sich daher international keinen Namen machen. Es gibt 14 kleinere Verbände, die sich die einzelnen Gebiete in Australien aufteilen und mehrere Veranstaltungen im Jahr haben. ⓘ
Bolivien
Eine spezielle Spielart ist das Frauenwrestling in Bolivien, die Kämpferinnen werden hier Cholitas luchadoras genannt. Es orientiert sich am mexikanischen Wrestling und wird vornehmlich von Aymara-Frauen betrieben. ⓘ