Phenibut

Aus besserwiki.de
Phenibut
Phenibut skeletal formula.svg
Phenibut ball-and-stick model.png
Klinische Daten
HandelsnamenAnvifen, Fenibut, Noofen, andere
Andere NamenAminophenylbuttersäure; Fenibut; Fenigam; Phenigam; Phenybut; Phenygam; Phenylgamma; Phenigama; PHG; PhGABA; β-Phenyl-γ-aminobuttersäure; β-Phenyl-GABA
Wege der
Verabreichung
Häufig: durch den Mund
Ungewöhnlich: Rektal
WirkstoffklasseGABA-Rezeptor-Agonist; Gabapentinoid
ATC-Code
Rechtlicher Status
Rechtlicher Status
  • AU: S9 (Verbotener Stoff)
  • US: Nicht zugelassene "Neue Droge" (gemäß der Definition von 21 U.S. Code § 321). Die Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln, Lebensmitteln oder Medikamenten ist ungesetzlich; ansonsten unkontrolliert.
  • RU: ℞-only
Pharmakokinetische Daten
BioverfügbarkeitGut resorbiert
≥63% (250 mg)
VerstoffwechselungLeber (minimal)
StoffwechselprodukteInaktiv
Beginn der WirkungOral: 2-4 Stunden
Rektal: 20-30 Minuten
Eliminationshalbwertszeit5,3 Stunden (250 mg)
Dauer der Wirkung15-24 Stunden (1-3 g)
AusscheidungUrin: 63% (unverändert)
Bezeichnungen
IUPAC-Bezeichnung
  • 4-Amino-3-phenylbutansäure
CAS-Nummer
PubChem CID
ChemSpider
UNII
KEGG
ChEMBL
Chemische und physikalische Daten
FormelC10H13NO2
Molare Masse179,219 g-mol-1
3D-Modell (JSmol)
Schmelzpunkt253 °C (487 °F)
SMILES
  • O=C(O)CC(c1ccccc1)CN
InChI
  • InChI=1S/C10H13NO2/c11-7-9(6-10(12)13)8-4-2-1-3-5-8/h1-5,9H,6-7,11H2,(H,12,13) check
  • Schlüssel:DAFOCGYVTAOKAJ-UHFFFAOYSA-N check
  (Überprüfen)

Phenibut, das unter anderem unter den Markennamen Anvifen, Fenibut und Noofen vertrieben wird, ist ein Beruhigungsmittel für das zentrale Nervensystem mit anxiolytischer Wirkung und wird zur Behandlung von Angstzuständen, Schlaflosigkeit und für eine Reihe anderer Indikationen eingesetzt. Es wird in der Regel als Tablette eingenommen, kann aber auch intravenös verabreicht werden.

Zu den Nebenwirkungen von Phenibut gehören u. a. Sedierung, Schläfrigkeit, Übelkeit, Reizbarkeit, Unruhe, Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Eine Überdosierung von Phenibut kann zu einer ausgeprägten Depression des zentralen Nervensystems einschließlich Bewusstlosigkeit führen. Das Medikament ist strukturell mit dem Neurotransmitter γ-Aminobuttersäure (GABA) verwandt und ist daher ein GABA-Analogon. Es wird angenommen, dass Phenibut ähnlich wie Baclofen und γ-Hydroxybutyrat (GHB) als GABAB-Rezeptor-Agonist wirkt. Bei niedrigen Konzentrationen erhöht Phenibut jedoch in geringem Maße die Dopaminkonzentration im Gehirn, was zusätzlich zur Anxiolyse stimulierende Effekte bewirkt.

Phenibut wurde in der Sowjetunion entwickelt und in den 1960er Jahren für die medizinische Verwendung eingeführt. Heute wird es in Russland, der Ukraine, Weißrussland, Kasachstan und Lettland für den medizinischen Gebrauch vermarktet. In den Vereinigten Staaten und den meisten europäischen Ländern ist das Medikament nicht für den klinischen Gebrauch zugelassen, wird aber im Internet als Nahrungsergänzungsmittel und angebliches Nootropikum verkauft. Phenibut wird als Freizeitdroge verwendet und kann sowohl Euphorie als auch Sucht, Abhängigkeit und Entzug hervorrufen. In Australien ist es eine kontrollierte Substanz, und es wurde vorgeschlagen, seinen rechtlichen Status auch in Europa zu überdenken.

Phenibut (auch β-Phenyl-γ-aminobuttersäure) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phenylethylamine. Als Derivat des natürlich vorkommenden hemmenden Neurotransmitters γ-Aminobuttersäure (GABA) wird es als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Der zusätzliche Phenylring ermöglicht es der Verbindung, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.

Phenibut wurde in den 1960er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion synthetisiert. Seitdem wird es dort unter anderem zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit angewendet. Der Wirkstoff ist nahe verwandt mit dem Muskelrelaxans Baclofen. In den USA wird Phenibut als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben.

Der Name Phenibut ist vom chemischen Namen β-Phenyl-γ-aminobuttersäure abgeleitet.

Medizinische Anwendungen

Phenibut wird in Russland, der Ukraine, Weißrussland und Lettland als Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen und zur Verbesserung des Schlafs (z. B. bei der Behandlung von Schlaflosigkeit) eingesetzt. Phenibut wird auch für verschiedene andere Indikationen verwendet, u. a. zur Behandlung von Asthenie, Depression, Alkoholismus, Alkoholentzugssyndrom, posttraumatischer Belastungsstörung, Stottern, Tics, Gleichgewichtsstörungen, Ménière-Krankheit, Schwindel, zur Vorbeugung von Reisekrankheit und zur Vorbeugung von Angstzuständen vor oder nach chirurgischen Eingriffen oder schmerzhaften diagnostischen Tests.

Verfügbare Formen

Phenibut ist als Medikament in Form von 250 mg oder 500 mg Tabletten zur oralen Einnahme und als Lösung mit einer Konzentration von 10 mg/ml zur Infusion erhältlich. In den USA wurde festgestellt, dass Nahrungsergänzungsmittel, die als Phenibut enthaltend gekennzeichnet sind, null bis mehr als 1.100 mg Phenibut pro Portion enthalten.

Kontraindikationen

Zu den Kontraindikationen von Phenibut gehören:

  • Unverträglichkeit gegenüber Phenibut
  • Schwangerschaft und Stillen
  • Kinder, die jünger als zwei Jahre alt sind
  • Leberinsuffizienz oder -versagen
  • Ulzerative Läsionen des Magen-Darm-Trakts

Phenibut sollte nicht mit Alkohol kombiniert werden.

Nebenwirkungen

Phenibut ist im Allgemeinen gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind Sedierung, Schläfrigkeit, Übelkeit, Reizbarkeit, Unruhe, Angstzustände, Schwindel, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen wie Hautausschlag und Juckreiz. Bei hohen Dosen kann es zu motorischer Inkoordination, Gleichgewichtsstörungen und Katerstimmung kommen. Aufgrund der depressiven Wirkung auf das zentrale Nervensystem sollten Personen, die Phenibut einnehmen, von potenziell gefährlichen Tätigkeiten wie dem Bedienen schwerer Maschinen absehen. Bei längerem Gebrauch von Phenibut, insbesondere bei hohen Dosen, sollten die Leber und das Blut wegen des Risikos einer Fettlebererkrankung und Eosinophilie überwacht werden.

Überdosierung

Bei Überdosierung kann Phenibut zu starker Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Eosinophilie, Blutdruckabfall, Nierenfunktionsstörungen und ab einer Dosis von 7 g zu einer Fettleberdegeneration führen. Es gibt keine spezifischen Gegenmittel für eine Überdosierung von Phenibut. Lethargie, Schläfrigkeit, Unruhe, Delirium, tonisch-klonische Krämpfe, vermindertes Bewusstsein oder Bewusstlosigkeit und Unempfänglichkeit wurden bei Freizeitkonsumenten, die eine Überdosis eingenommen haben, berichtet. Die Behandlung einer Phenibut-Überdosierung umfasst Aktivkohle, Magenspülung, Auslösung von Erbrechen und symptombasierte Behandlung. Es hat mehrere Fälle von tödlicher Überdosierung gegeben.

Abhängigkeit und Entzug

Bei wiederholter Einnahme entwickelt sich leicht eine Toleranz gegenüber Phenibut, die zu einer Abhängigkeit führt. Beim Absetzen von Phenibut kann es zu Entzugserscheinungen kommen, die bei Freizeitkonsumenten, die hohe Dosen einnehmen, zu schwerer Rebound-Angst, Schlaflosigkeit, Wut, Reizbarkeit, Unruhe, visuellen und auditiven Halluzinationen und akuten Psychosen führen können. Baclofen wurde erfolgreich zur Behandlung der Phenibut-Abhängigkeit eingesetzt.

Wechselwirkungen

Phenibut kann die Wirkungen anderer zentralnervöser Beruhigungsmittel, einschließlich Anxiolytika, Antipsychotika, Sedativa, Opioide, Antikonvulsiva und Alkohol, gegenseitig verstärken und deren Dauer verlängern.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Phenibut wirkt ähnlich wie das strukturverwandte Baclofen als Agonist am GABAB-Rezeptor. Das unterscheidet den Wirkstoff von den Benzodiazepinen, die als allosterische Liganden am GABAA-Rezeptor wirken. In höherer Dosis bindet Phenibut möglicherweise auch an GABAA-Rezeptoren. Aus Tierversuchen ergeben sich Hinweise auf einen zusätzlichen dopaminergen Wirkmechanismus.

Bei Tierversuchen wurde festgestellt, dass Phenibut die interhemisphärische Übertragung der beiden Gehirnhälften verbessert.

Ebenfalls wurde in Tierversuchen festgestellt, dass Phenibut-Citrat die schädliche Wirkung von Alkohol durch Erhöhung der oxidativen Phosphorylierung vermindern kann.

Phenibut ist ein chirales Molekül. Es gibt somit ein (R)- und ein (S)-Enantiomer. Pharmazeutisch verwendet wird es als Racemat. (R)-Phenibut ist das pharmakologisch aktive Enantiomer, das Eutomer. (S)-Phenibut ist nicht aktiv. Die Dissoziationskonstanten am GABAB-Rezeptor für (RS)-Phenibut, (R)-Phenibut und Baclofen betragen jeweils 177±2, 92±3 und 6±1 μM. Das bedeutet, Baclofen hat die höchste Affinität zum Rezeptor und racemisches Phenibut die niedrigste.

Bei Einmalgabe von 250 mg Phenibut wurde eine Plasmahalbwertszeit von 5,3 Stunden ermittelt. 65 % der Dosis wurden unverändert im Urin nachgewiesen.

GABA und Analoga
an biologischen Zielen
Wirkstoff GABAB GABAA
GABA 0.08 0.12
GHB >100 >100
GABOB 1.10 1.38
Phenibut 9.6 >100
4-F-Phenibut 1.70 >100
Baclofen 0.13 >100
  (R)-Baclofen 0.13 >100
  (S)-Baclofen 74.0 >100
Die Werte sind IC50 (μM) im Rattenhirn.

Phenibut und Analoga
an biologischen Zielen
Wirkstoff α2δ GABAB
Phenibut ND 177
  (R)-Phenibut 23 92
  (S)-Phenibut 39 >1,000
Baclofen 156 6
Gabapentin 0.05 >1,000
Die Werte sind Ki (μM) in Rattenhirn.

Phenibut bindet und blockiert ebenfalls α2δ-Untereinheiten enthaltende VDCCs, ähnlich wie Gabapentin und Pregabalin, und ist somit ein Gabapentinoid. Sowohl (R)-Phenibut als auch (S)-Phenibut zeigen diese Wirkung mit ähnlicher Affinität (Ki = 23 bzw. 39 μM).

Pharmakokinetik

Bisher wurden nur wenige Informationen über die klinische Pharmakokinetik von Phenibut veröffentlicht. Es wird berichtet, dass das Medikament gut absorbiert wird. Er verteilt sich weiträumig im Körper und über die Blut-Hirn-Schranke. Etwa 0,1 % einer verabreichten Dosis Phenibut dringt in das Gehirn ein, wobei dies bei jungen und älteren Menschen in wesentlich höherem Maße der Fall sein soll. Nach einer Einzeldosis von 250 mg bei gesunden Freiwilligen betrug die Eliminationshalbwertszeit etwa 5,3 Stunden, und die Droge wurde größtenteils (63 %) unverändert mit dem Urin ausgeschieden.

Über die Pharmakokinetik von Phenibut bei Freizeitkonsumenten, die wesentlich höhere Dosen (z. B. 1 bis 3 Gramm) als die typischen klinischen Dosen einnehmen, liegen nur wenige Informationen vor. Bei diesen Personen wird der Wirkungseintritt von Phenibut bei oraler Einnahme mit 2 bis 4 Stunden und bei rektaler Einnahme mit 20 bis 30 Minuten angegeben, die maximale Wirkung tritt 4 bis 6 Stunden nach der oralen Einnahme ein, und die Gesamtdauer bei oraler Einnahme wird mit 15 bis 24 Stunden angegeben (oder etwa 3 bis 5 terminale Halbwertszeiten).

Chemie

Phenibut ist eine synthetische aromatische Aminosäure. Es ist ein chirales Molekül und hat daher zwei mögliche Konfigurationen, als (R)- und (S)-Enantiomere.

Struktur und Analoga

Chemische Strukturen von Phenibut und Analoga.

Phenibut ist ein Derivat des hemmenden Neurotransmitters GABA. Es handelt sich also um ein GABA-Analogon. Phenibut ist speziell das Analogon von GABA mit einem Phenylring, der in der β-Position substituiert ist. Seine chemische Bezeichnung lautet daher β-Phenyl-γ-aminobuttersäure, die mit β-Phenyl-GABA abgekürzt werden kann. Das Vorhandensein des Phenylrings ermöglicht es dem Phenibut, die Blut-Hirn-Schranke deutlich zu überwinden, anders als bei GABA. Phenibut enthält auch das Spurenamin β-Phenethylamin in seiner Struktur.

Phenibut ist eng mit einer Reihe anderer GABA-Analoga verwandt, darunter Baclofen (β-(4-Chlorphenyl)-GABA), 4-Fluorphenibut (β-(4-Fluorphenyl)-GABA), Tolibut (β-(4-Methylphenyl)-GABA), Pregabalin ((S)-β-Isobutyl-GABA), Gabapentin (1-(Aminomethyl)cyclohexanessigsäure) und GABOB (β-Hydroxy-GABA). Es hat fast die gleiche chemische Struktur wie Baclofen und unterscheidet sich von diesem nur dadurch, dass es ein Wasserstoffatom anstelle eines Chloratoms in der para-Position des Phenylrings hat. Phenibut hat auch eine ähnliche Struktur wie Pregabalin, das anstelle des Phenylrings von Phenibut eine Isobutylgruppe in β-Position aufweist.

Ein Glutamat-Derivat von Phenibut ist Glufimet (Dimethyl-3-phenylglutamat-Hydrochlorid).

Synthese

Eine chemische Synthese von Phenibut ist veröffentlicht worden.

Geschichte

Phenibut wurde am Pädagogischen Institut A. I. Herzen Leningrad (UdSSR) vom Team von Professor Vsevolod Perekalin synthetisiert und am Institut für experimentelle Medizin der Akademie der medizinischen Wissenschaften der UdSSR getestet. In den 1960er Jahren wurde es in Russland in den klinischen Gebrauch eingeführt.

Gesellschaft und Kultur

Das Arzneimittel Phenibut von Olainfarm wird in Russland verkauft.
Phenibut online erhältlich.

Generische Namen

Der Gattungsname von Phenibut ist Fenibut, Phenibut oder Phenybut (russisch: фенибут). Manchmal wird es auch als Aminophenylbuttersäure (russisch: аминофенилмасляная кислота) bezeichnet. Das Wort Phenibut ist eine Abkürzung für den chemischen Namen der Droge, β-Phenyl-γ-aminobuttersäure. In frühen Veröffentlichungen wurde Phenibut als Fenigam und Phenigama (und deren Schreibvarianten; Russisch: фенигам und фенигама) bezeichnet. Dem Arzneimittel wurde kein INN zugewiesen.

Markennamen

Phenibut wird in Russland, der Ukraine, Weißrussland und Lettland unter den Markennamen Anvifen, Fenibut, Bifren und Noofen (russisch: Анвифен, Фенибут, Бифрен bzw. Ноофен) vertrieben.

Verfügbarkeit

Phenibut ist in Russland, der Ukraine, Weißrussland und Lettland für die medizinische Verwendung zugelassen. In anderen Ländern der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und Australien ist Phenibut weder zugelassen noch als Arzneimittel erhältlich. In Ländern, in denen Phenibut kein zugelassenes Arzneimittel ist, wird es online ohne Rezept als "Nahrungsergänzungsmittel" verkauft. Es wird häufig als eine Form der Selbstmedikation bei sozialen Ängsten verwendet.

Gebrauch in der Freizeit

Phenibut wird in der Freizeit konsumiert, da es Euphorie, Anxiolyse und erhöhte Kontaktfreudigkeit hervorruft und bei einer routinemäßigen Urinanalyse unentdeckt bleibt. Aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nehmen Erstkonsumenten oft irrtümlich eine weitere Dosis Phenibut ein, in dem Glauben, dass die erste Dosis nicht gewirkt hat. Freizeitkonsumenten nehmen die Droge in der Regel oral ein; es gibt einige Fallberichte über rektale Verabreichung und einen Bericht über Insufflation, die als "sehr schmerzhaft" beschrieben wurde und geschwollene Nasenlöcher verursachte.

Rechtlicher Status

Ab 2021 ist Phenibut in Australien, Frankreich, Ungarn, Italien und Litauen eine kontrollierte Substanz. Im Jahr 2015 wurde vorgeschlagen, den rechtlichen Status von Phenibut in Europa aufgrund seines Freizeitpotenzials zu überdenken. Im Februar 2018 erklärte die australische Therapeutic Goods Administration Phenibut zu einer verbotenen Substanz (Liste 9) und begründete dies mit gesundheitlichen Bedenken aufgrund von Entzug und Überdosierung.

Am 14. November 2018 nahm Ungarn Phenibut und 10 weitere Substanzen in seine Verbotsliste für neue psychoaktive Substanzen auf.

Mit Wirkung vom 26. August 2020 hat Italien Phenibut in seine Verbotsliste für neue psychoaktive Substanzen aufgenommen.

Frankreich hat Phenibut mit Wirkung vom 18. September 2020 in die Liste der kontrollierten psychoaktiven Substanzen aufgenommen und verbietet damit Herstellung, Verkauf, Lagerung und Verwendung.

In den Vereinigten Staaten ist Phenibut keine kontrollierte Substanz. Nahrungsergänzungsmittel, die Phenibut enthalten, dürfen jedoch nicht in den zwischenstaatlichen Handel gebracht werden, da Phenibut als "neue Droge" gilt und alle Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika oder Arzneimittel, die Phenibut enthalten, daher verfälscht sind. Alabama hat Phenibut und Tianeptin im Jahr 2021 zunächst durch Maßnahmen des Alabama Department of Public Health und dann durch den Gesetzgeber des Bundesstaates eingeführt.

Klinische Angaben

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Dosis variiert zwischen den verschiedenen Einsatzgebieten. Bei Angst- und Unruhezuständen liegt die gesamte Tagesdosis zwischen 750 mg und 1500 mg aufgeteilt auf drei Dosen. Die Anwendungsdauer beträgt dabei 2–3 Wochen und kann gegebenenfalls auf 4–6 Wochen verlängert werden.

Rechtslage (Deutschland)

Phenibut ist in Deutschland nicht vom BtMG erfasst. Es könnte sich jedoch gemäß NpSG Anlage Nr. 2 um eine von 2-Phenethylamin abgeleitete Verbindung handeln. Der Abschlussbericht des Instituts für Therapieforschung geht hiervon implizit aus. Die Folge wäre, dass der Umgang damit verboten und in gewissen Fällen strafbar wäre (siehe auch Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz).