Humor

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Von oben links nach unten rechts oder von oben nach unten (mobil): verschiedene lachende Menschen aus Afghanistan, Tibet, Brasilien und Malaysia

Humor (Commonwealth-Englisch) oder Humor (amerikanisches Englisch) ist die Tendenz von Erlebnissen, Lachen hervorzurufen und für Erheiterung zu sorgen. Der Begriff leitet sich von der Humoralmedizin der alten Griechen ab, die lehrte, dass das Gleichgewicht der Flüssigkeiten im menschlichen Körper, die so genannten Humore (lateinisch: humor, "Körperflüssigkeit"), die Gesundheit und die Emotionen des Menschen steuern.

Menschen aller Altersgruppen und Kulturen reagieren auf Humor. Die meisten Menschen sind in der Lage, Humor zu empfinden - sich zu amüsieren, zu lächeln oder über etwas Lustiges zu lachen (z. B. über ein Wortspiel oder einen Witz) - und werden daher als humorvoll angesehen. Eine hypothetische Person, die keinen Sinn für Humor hat, würde das Verhalten, das ihn auslöst, wahrscheinlich als unerklärlich, seltsam oder sogar irrational empfinden. Obwohl letztlich der persönliche Geschmack entscheidet, hängt das Ausmaß, in dem eine Person etwas als humorvoll empfindet, von einer Vielzahl von Variablen ab, darunter geografische Lage, Kultur, Reife, Bildungsniveau, Intelligenz und Kontext. Kleine Kinder bevorzugen beispielsweise Slapstick wie Kasperletheater oder Tom und Jerry Cartoons, da sie aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit leicht zugänglich sind. Im Gegensatz dazu erfordern anspruchsvollere Formen des Humors, wie z. B. Satire, ein Verständnis der sozialen Bedeutung und des Kontexts und sprechen daher eher ein reiferes Publikum an.

Eduard von Grützner: Falstaff

Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Diese engere Auffassung ist in der sprichwörtlichen Wendung Humor ist, wenn man trotzdem lacht ausgedrückt, die dem deutschen Schriftsteller Otto Julius Bierbaum (1865–1910) zugeschrieben wird. In einer weiteren Auffassung werden aber auch jene Personen als humorvoll bezeichnet, die andere Menschen zum Lachen bringen oder selbst auffällig häufig lustige Aspekte einer Situation zum Ausdruck bringen.

Theorien

Es gibt viele Theorien darüber, was Humor ist und welche soziale Funktion er hat. Zu den vorherrschenden Theorien, die versuchen, die Existenz von Humor zu erklären, gehören psychologische Theorien, von denen die große Mehrheit humorbedingtes Verhalten für sehr gesund hält, spirituelle Theorien, die Humor beispielsweise als "Geschenk Gottes" betrachten, und Theorien, die Humor als ein unerklärliches Mysterium betrachten, ähnlich wie eine mystische Erfahrung.

Die von Peter McGraw vertretene "Benign-Violation"-Theorie versucht, die Existenz des Humors zu erklären. Die Theorie besagt, dass Humor nur dann auftritt, wenn etwas falsch, beunruhigend oder bedrohlich erscheint, aber gleichzeitig in Ordnung, akzeptabel oder sicher erscheint. Humor kann als Methode eingesetzt werden, um sich auf einfache Weise an sozialen Interaktionen zu beteiligen, indem er das unangenehme, unbehagliche oder unbehagliche Gefühl sozialer Interaktionen beseitigt.

Andere sind der Meinung, dass "der angemessene Einsatz von Humor soziale Interaktionen erleichtern kann".

Ansichten

Einige behaupten, dass Humor nicht erklärt werden sollte. Der Schriftsteller E. B. White sagte einmal: "Humor kann wie ein Frosch seziert werden, aber das Ding stirbt dabei und die Innereien sind für jeden außer dem reinen wissenschaftlichen Geist entmutigend." Im Gegensatz zu diesem Argument laden die Proteste gegen "beleidigende" Karikaturen dazu ein, den Humor oder sein Fehlen von beleidigten Personen und Gemeinschaften zu sezieren. Dieser Prozess der Sezierung des Humors verbannt nicht notwendigerweise den Sinn für Humor, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf dessen Politik und angenommene Universalität (Khanduri 2014).

Arthur Schopenhauer beklagte den Missbrauch des Begriffs Humor (ein deutsches Lehnwort aus dem Englischen) als Bezeichnung für jede Art von Komik. Allerdings werden sowohl Humor als auch Komik häufig verwendet, wenn über das Thema theoretisiert wird. Die Konnotationen von Humor im Gegensatz zu Komik sind die von Reaktion und Anregung. Darüber hinaus wurde angenommen, dass Humor eine Kombination aus Lächerlichkeit und Witz in einer Person beinhaltet; der paradigmatische Fall ist Shakespeares Sir John Falstaff. Die Franzosen übernahmen den Begriff Humor nur langsam; im Französischen sind humeur und humour immer noch zwei verschiedene Wörter, wobei sich ersteres auf die Stimmung einer Person oder auf das archaische Konzept der vier Stimmungen bezieht.

Der nicht-satirische Humor kann als "drolliger Humor" oder "Freizeitkomik" bezeichnet werden.

Soziologische Faktoren

Karikatur über Charles Darwin

Ein Verständnis von Humor als einer Denkform des Trotzdem bewährt sich in der Abgrenzung zu anderen Formen des Lachens. Dabei sind die Äußerlichkeiten der Präsentation – ob gedruckt, gesprochen, gespielt oder gezeichnet – völlig unwichtig. Wesentlich dagegen ist, dass andere Formen des Lachens über eine vom Humor im engeren Sinn deutlich unterscheidbare Struktur verfügen: Ironie ist eine Denkform der Vergrößerung des Bruchs zwischen Selbstbild und Fremdbild, zwischen Absichten und Wirkungen, zwischen notwendigem und tatsächlichem Verhalten. Sie zielt immer auf andere als den Beobachter, konfrontiert Dritte mit ihren unerreichten Idealen oder mit einer durchsichtigen Um-Wertung des Faktischen. Distanzierende Nachahmung und kritische Verstärkung sind ihr Prinzip: Ironie führt die unhaltbare Seite sprachlich vor, zerrt das Ungenügen ans Licht und macht Über- oder Untertreibungen sichtbar durch symbolische Fortsetzung. Indem sie das tut, meint Ironie manchmal das Gegenteil von dem, was gesagt wird. Beispiele:

  • Liesl Karlstadt: „Ich komme wegen dem Haus!“ Karl Valentin: „Es ist aber ein Häuschen.“ Karlstadt: „Haus, Häuschen, Häuseleinchen. Steht es im Freien?“
  • Der in seinen Enkel verliebte Großvater Sartres nahm Sartres Vater dessen frühen Tod mit nur zweiunddreißig Jahren übel: „Angesichts dieses verdächtigen Abscheidens fragte er sich, ob sein Schwiegersohn überhaupt je existiert habe …“ (Jean-Paul Sartre, Die Wörter)
  • „Der Bassist trank seiner Stimme zu Liebe niemals etwas Schärferes als Milch.“ (James Joyce, Dubliner)

Selbstironie, die hier nur der Wortähnlichkeit wegen aufgeführt wird, ist eine Form der Verarbeitung des Mangels an eigener Größe. In ihr kommentiert sich der Beobachter selbst, insofern ist sie mit dem Humor im engeren Sinn nahe verwandt. Vielleicht ist Selbstironie eine Art von Humor, die den Kreis der Verantwortlichen auf den Beobachter eingrenzt. Beispiele:

  • „Ich regiere unzählige Menschen, muss aber anerkennen, dass ich von Vögeln und Donnerschlägen regiert werde“, meint Cäsar. (Thornton Wilder, Die Iden des März)
  • Der Alte war ein Despot und „ich tat in seiner Gegenwart, als hätte er mich höchsteigenhändig aus einem Klumpen Lehm geschaffen …“ (John Cheever, Der Schwimmer)
  • Die Kinder haben gerade einen Mordanschlag überlebt und sind dabei zum ersten Mal ihrem geheimnisvollen Nachbarn und Retter begegnet: „Auf dem Heimweg sagte ich mir, daß Jem und ich nun bald erwachsen wären und nicht mehr viel zu lernen hätten, höchstens Algebra.“ (Harper Lee, Wer die Nachtigall stört)

In der Ironie des Schicksals beziehungsweise der Ironie der Geschichte tritt ein Ereignis an die Stelle, die in der verbalen Ironie der Kommentator innehat. Das Leben entwertet auf eine manchmal grausame Weise ein Lebensprinzip oder die Illusion eines Protagonisten, der die Belehrung sehr zu seiner Überraschung in der Lage eines Opfers erleiden muss. Bei Friedrich Schlegel (1772–1829), einem Autor der deutschen Romantik, findet sich ein Hinweis auf einen gefühlvollen Freund der Natur, der in eine liebliche Grotte eintritt und von ihr reichlich mit Wasser bespritzet wird, was seine Zartheit vertreibt. Heutige Alltagsbeispiele: ein Schwimmweltmeister, der ertrinkt; ein Herzensbrecher, dem das Herz bricht; ein Rennfahrer, der von einer Dampfwalze überrollt wird; ein Polizist, der bestohlen wird; ein Koch, der am Essen erstickt usw.

Unter Spott versteht man heute im Allgemeinen einen abwertenden Vergleich in verletzender Absicht. Spott braucht ein Opfer für das Auslachen, das boshafte Veralbern oder Lächerlichmachen. Etymologisch bedeutete es zunächst nur: vor Abscheu ausspucken. Seit dem 18. Jahrhundert wurde es für Vögel verwendet, die die Stimmen anderer Vögel nachahmen (Spottdrossel). Beispiele:

  • „Der Mensch – ein Pulverpavian“ (Christian Morgenstern).
  • Ein Freier im Palast zum Bettler Odysseus: „Der Mann ist eine lebendige Laterne, so sehr schimmert sein Kahlkopf!“ (Odyssee)

Wie auch beim Spott, so hat sich im Laufe der Zeit die Bedeutung des Zynismus deutlich verändert. Der moderne Zynismus ist eine Theorie der Vergeblichkeit von ethischer Haltung und Moral. Seiner Meinung – oder vielleicht auch Erfahrung – nach sind Widerstand und Menschenwürde in dieser Welt von vornherein sinnlos. Für eine „zynische Karriere“ ist er bereit, seine Seele meistbietend zu verkaufen. Der Zyniker predigt die Anpassung an Macht und Unterdrückung; er lacht über diejenigen, die ihr widerstehen und über Humoristen.

Ursprünglich war mit Zynismus die Haltung des Diogenes von Sinope (ca. 399–323 v. Chr.) gemeint, der seine Abkehr von der zerfallenden Polis als Selbstbehauptung in der schamlosen Existenz des nackten Einzelnen lebte. Diogenes vegetierte „wie ein Hund“, eben: „kynisch“, was nicht „Bissigkeit“, sondern ein Leben in Armut und Verachtung durch seine Mitbürger bedeutete.

Ein Witz verursacht ein Lachen durch plötzliche Einsicht in einen unerwarteten Zusammenhang. Ein Witz beruht im Wesentlichen auf einer überraschenden Kombination und Assoziation. Er bedarf einer Gliederung in Einleitung, Überleitung und Pointe, vermittelt durch leitmotivische Wörter, die oft in doppelter Bedeutung benutzt werden. Während Ironie, Spott und Zynismus eine konkrete Einzelperson oder soziale Gruppe als Gegenüber oder Opfer erfordern, sind Dritte für einen Witz zwar möglich, aber nicht notwendig: „Frage: Was gibt’s für einen guten Witz? Antwort: Ein Jahr Gefängnis.“ Der Erfolg ist abhängig von der Klarheit der Form, der Kürze der Exposition und der Konfrontation der Bedeutungen oder der Figuren in direkter Rede.

Nach Sigmund Freuds großer Untersuchung Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten entsteht Witz durch Verschiebung des Sinns auf eine andere Ebene über den nicht gemeinten Nebensinn oder durch Verdichtung mit Ersatz (Durchdringung, z. B. zweier Redensarten) beziehungsweise ohne Ersatz (Verwendung des Doppelsinns, was aber auch eine Art Verschiebung ist).

Im Allgemeinen wird im Deutschen unter Humor verstanden, wenn man in einer bestimmten Situation trotzdem lacht. Diese Formulierung wird Otto Julius Bierbaum zugeschrieben. Wenn man dieses trotzdem näher betrachtet, dann verbindet Humor Schwäche und Stärke auf eine eigentümliche Art und Weise: Ein Lachen ist nur dann Humor, wenn es in einer Situation der Gefahr oder des Scheiterns auftritt, sich nicht gegen Dritte richtet und eine noch so kleine Hoffnung auf die Überwindung der Krise vermittelt.

Auslöser eines humorvollen Lachens sind die Fehler, die einem – trotz anderer, die man sich schon geleistet hat – noch nicht unterlaufen sind. Diese künstliche Verdopplung der eigenen Schwäche überwindet symbolisch das Bedrohliche der Situation. In diesem Tiefstapeln des Widerstands steckt der optimistische Hinweis, dass man sich der Situation nicht ohne Widerstand ausliefert. Dieser symbolische Vorgriff vermittelt neue Hoffnung auf eine Lösung auch im wirklichen Leben. Im Humor macht sich eine Person dümmer, als sie ist, und wird dadurch stärker, als sie scheint.

Humor wird erkannt an der Konstruktion eines offenbar unangemessenen, nebensächlichen Standpunkts oder einer unzulänglichen Verhaltensweise in einer Situation der Gefahr, des Scheiterns oder der Niederlage. Die Unangemessenheit wird sprachlich oder im Verhalten gewollt inszeniert und die Gefahr auf eine fadenscheinige Weise umspielt. So wird die Beschwernis als Luxus, das Unangenehme als Errungenschaft vorgeführt und nachträglich ein unsinniger Sinn konstruiert. Christopher Fry: „Humor ist eine Flucht vor der Verzweiflung, ein knappes Entkommen in den Glauben.“ Typische Formulierungen für die humorvolle Umdeutung einer ungewissen Lage sind: „Wenigstens haben wir …“ oder: „Immerhin besser als …“ Beispiele:

  • Madelaine erzählt ihrem Mann, dass ihr Psychiater sie vor ihren paranoiden Momenten gewarnt habe. „Jedenfalls werde ich dich nie langweilen“, kündigt sie Herzog an. (Saul Bellow: Herzog)
  • „‚Limonensaft ist in diesem Klima sehr gesund. Er enthält – nun, ich bin nicht ganz sicher, welche Vitamine er enthält.‘ Er reichte mir einen Becher, und ich trank. ‚Na, wenigstens ist er nass‘, sagte ich.“ (Graham Greene, Der stille Amerikaner)
  • Ein frühes Beispiel: 480 v. Chr. droht Xerxes I. den Griechen bei den Thermopylen: „Ich habe so viele Bogenschützen, dass ihre Pfeile die Sonne verdunkeln werden!“ König Leonidas von Sparta lässt der Überlieferung nach antworten: „Umso besser – dann kämpfen wir im Schatten!“

Im Gegensatz zur Abwertung anderer in der Ironie, im Spott oder im Zynismus macht Leonidas diese humorvolle Bemerkung (auch) über sich selbst: Er stirbt sogar noch vor seinen Kriegern in jener Schlacht. Wichtig ist: Leonidas denkt als Betroffener, nicht als Besserwisser. Dieser Humor und Selbstironie scheinen nahe Verwandte zu sein, unterscheiden sich aber vielleicht darin, dass Humor an ein größeres Publikum adressiert ist. Im Gegensatz zu anderen Formen des Lachens stiftet Humor Gemeinschaft – Ironie, Spott und Zynismus dagegen sind Denkformen der Dekonstruktion und sozialen Eskalation, die nur über den Umweg sozialer Kämpfe integrieren. „Lieber einen Freund verlieren als einen Witz!“ – dieses auf Quintilian zurückgehende Motto mag manches Lachen meinen, aber eben keinen Humor.

Als ein Beispiel für die Verschiebung der Perspektive hin zu einem offenbar unangemessenen Standpunkt erwähnt Freud die Bemerkung eines Delinquenten, der am Montag zum Galgen geführt wird und kommentiert: "Na, die Woche fängt gut an." (Der Humor, 1927) Die humoristische Einstellung sich selbst oder anderen gegenüber beruht darauf, so erklärt Freud, "dass die Person des Humoristen den psychischen Akzent von ihrem Ich abgezogen und auf ihr Über-Ich verlegt hat. Diesem so geschwellten Über-Ich kann nun das Ich winzig klein erscheinen, seine Interessen geringfügig". Demnach wäre "der Humor der Beitrag zur Komik durch Vermittlung des Über-Ichs."

Wie bei jeder Kunstform hängt die Akzeptanz eines bestimmten Stils oder einer bestimmten Ausprägung des Humors von soziologischen Faktoren ab und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Im Laufe der Geschichte wurde die Komödie überall auf der Welt als Unterhaltungsform eingesetzt, sei es an den Höfen der westlichen Könige oder in den Dörfern des Fernen Ostens. Durch Formen des Witzes und Sarkasmus kann sowohl eine soziale Etikette als auch eine gewisse Intelligenz zum Ausdruck gebracht werden. Der deutsche Schriftsteller Georg Lichtenberg sagte im achtzehnten Jahrhundert: "Je mehr man den Humor kennt, desto anspruchsvoller wird man in der Feinheit".

Das antike Griechenland

Die abendländische Humortheorie beginnt mit Platon, der Sokrates (als halbhistorische Dialogfigur) im Philebus (S. 49b) die Ansicht zuschreibt, dass das Wesen des Lächerlichen in der Unwissenheit der Schwachen liegt, die daher nicht in der Lage sind, sich zu revanchieren, wenn sie verspottet werden. Später, in der griechischen Philosophie, vertrat Aristoteles in den Poetiken (1449a, S. 34-35) die Ansicht, dass eine Hässlichkeit, die nicht abstößt, für den Humor grundlegend ist.

Indien

Im antiken Sanskrit-Drama definierte Bharata Muni in seiner Natya Shastra Humor (hāsyam) als eine der neun nava rasas oder Haupt rasas (emotionale Reaktionen), die beim Publikum durch bhavas, die Nachahmungen von Emotionen durch die Schauspieler, hervorgerufen werden können. Jedes rasa war mit einem bestimmten bhavas verbunden, das auf der Bühne dargestellt wurde.

In der arabischen und persischen Kultur

Hadith von Muhammad al-Baqir über Humor

Die Begriffe Komödie und Satire wurden zu Synonymen, nachdem Aristoteles' Poetik in der mittelalterlichen islamischen Welt ins Arabische übersetzt worden war, wo sie von arabischen Schriftstellern und islamischen Philosophen wie Abu Bischr, seinem Schüler Al-Farabi, dem persischen Avicenna und Averroes weiter ausgearbeitet wurde. Aufgrund kultureller Unterschiede distanzierten sie die Komödie von der griechischen dramatischen Darstellung und identifizierten sie stattdessen mit arabischen poetischen Themen und Formen wie der Hija (satirische Dichtung). Sie betrachteten die Komödie einfach als "Kunst des Tadelns" und nahmen keinen Bezug auf leichte und heitere Ereignisse oder mühsame Anfänge und glückliche Enden, die mit der klassischen griechischen Komödie verbunden sind. Nach den lateinischen Übersetzungen des 12. Jahrhunderts erhielt der Begriff Komödie in der mittelalterlichen Literatur eine neue Bedeutung.

Karibik

Der Mento-Star Lord Flea sagte 1957 in einem Interview, er glaube, dass: "Westindier haben den besten Sinn für Humor in der Welt. Selbst in einem so ernsten Lied wie Las Kean Fine ["Verloren und unauffindbar"], das von einer Kesselexplosion auf einer Zuckerplantage erzählt, bei der mehrere Arbeiter ums Leben kamen, scheinen ihr natürlicher Witz und ihr Humor durch."

China

Die konfuzianistische neokonfuzianische Orthodoxie mit ihrer Betonung von Ritual und Anstand hat Humor traditionell als subversiv oder unschicklich angesehen. Humor wurde als Ironie und Sarkasmus wahrgenommen. In den konfuzianischen Analekten selbst wird der Meister jedoch mit einer Vorliebe für humorvolle Selbstironie dargestellt, indem er einmal seine Wanderschaft mit der Existenz eines heimatlosen Hundes vergleicht. Frühe philosophische Texte des Daoismus wie Zhuangzi machen sich über die konfuzianische Ernsthaftigkeit lustig und machen Konfuzius selbst zu einer langsam denkenden Witzfigur. Witzebücher mit einer Mischung aus Wortspielen, Wortwitz, Situationskomik und dem Spiel mit Tabuthemen wie Sex und Skatologie blieben über die Jahrhunderte hinweg beliebt. Lokale darstellende Künste, Geschichtenerzählen, volkstümliche Belletristik und Poesie bieten eine große Vielfalt an humoristischen Stilen und Empfindungen.

Zu den berühmten chinesischen Humoristen gehören die antiken Hofnarren Chunyu Kun und Dongfang Shuo, Schriftsteller der Ming- und Qing-Dynastie wie Feng Menglong, Li Yu und Wu Jingzi sowie moderne Comic-Autoren wie Lu Xun, Lin Yutang, Lao She, Qian Zhongshu, Wang Xiaobo und Wang Shuo und Künstler wie Ge You, Guo Degang und Zhou Libo.

Der moderne chinesische Humor ist nicht nur stark von einheimischen Traditionen beeinflusst, sondern auch von ausländischem Humor, der über die Printkultur, das Kino, das Fernsehen und das Internet verbreitet wird. In den 1930er Jahren setzte sich Lin Yutangs phono-semantische Transliteration yōumò (幽默; Humor) als neuer Begriff für Humor durch und löste eine Modeerscheinung für Humorliteratur sowie eine leidenschaftliche Debatte darüber aus, welche Art von Humor am besten zu China passte, einem armen, schwachen Land unter teilweiser ausländischer Besatzung. Während der Herrschaft von Mao Zedong wurden zwar einige Arten von Komik offiziell gebilligt, doch war der Umgang des Parteistaats mit Humor im Allgemeinen repressiv. Die gesellschaftliche Liberalisierung in den 1980er Jahren, die Kommerzialisierung des Kulturmarktes in den 1990er Jahren und das Aufkommen des Internets haben - trotz eines invasiven staatlichen Zensurapparats - dazu geführt, dass sich in den letzten Jahrzehnten neue Formen des Humors in China entwickeln konnten.

Modell des sozialen Wandels

Das Modell des sozialen Wandels des Humors geht davon aus, dass bestimmte Merkmale, wie z. B. die körperliche Attraktivität, mit dem Humor interagieren. Bei diesem Modell gibt es Verbindungen zwischen dem Humoristen, dem Publikum und dem Gegenstand des Humors. Die beiden Veränderungen, die mit diesem Modell verbunden sind, betreffen den Gegenstand des Humors und die Veränderung der Wahrnehmung der humorvollen Person durch das Publikum, wodurch eine Beziehung zwischen dem humorvollen Sprecher und dem Publikum entsteht. Das Modell der sozialen Transformation betrachtet Humor als adaptiv, da er den gegenwärtigen Wunsch, humorvoll zu sein, sowie die zukünftigen Absichten, humorvoll zu sein, kommuniziert. Dieses Modell wird bei bewusst selbstironischem Humor angewandt, bei dem man mit dem Wunsch kommuniziert, in eine bestimmte soziale Gruppe aufgenommen zu werden. Obwohl selbstironischer Humor Schwäche und Fehlbarkeit vermittelt, um die Zuneigung einer anderen Person zu gewinnen, lässt sich aus dem Modell schließen, dass diese Art von Humor die romantische Anziehungskraft auf den Humoristen erhöhen kann, wenn andere Variablen ebenfalls günstig sind.

Körperliche Anziehungskraft

90 % der Männer und 81 % der Frauen, allesamt College-Studenten, geben an, dass ein Sinn für Humor eine wichtige Eigenschaft ist, die sie bei einem romantischen Partner suchen. Humor und Ehrlichkeit wurden als die beiden wichtigsten Eigenschaften eines Partners genannt. Inzwischen wurde festgestellt, dass Humor umso deutlicher und wichtiger wird, je stärker das Engagement in einer Liebesbeziehung ist. Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, dass Humor und körperliche Attraktivität zwei wichtige Faktoren für den Wunsch nach einer zukünftigen Beziehung sind. Frauen schätzen die körperliche Attraktivität weniger hoch ein als Männer, wenn es um eine Verabredung, eine ernsthafte Beziehung und den Geschlechtsverkehr geht. Allerdings schätzen Frauen humorvolle Männer für eine ernsthafte Beziehung oder eine Heirat begehrenswerter ein als nicht humorvolle Personen, allerdings nur, wenn diese Männer körperlich attraktiv waren.

Außerdem werden humorvolle Menschen von anderen als fröhlicher, aber weniger intellektuell wahrgenommen als nicht humorvolle Menschen. Es hat sich gezeigt, dass selbstironischer Humor die Attraktivität und die körperliche Anziehungskraft einer Person für eine feste Beziehung erhöht. Die Ergebnisse einer von der McMaster University durchgeführten Studie deuten darauf hin, dass sich Humor positiv auf die eigene Attraktivität für einen bestimmten Beziehungspartner auswirken kann, aber dieser Effekt tritt nur dann auf, wenn Männer Humor verwenden und von Frauen bewertet werden. Es wurden keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Männer Frauen mit Sinn für Humor als Partner bevorzugen oder dass Frauen andere Frauen mit Sinn für Humor als potenzielle Partner bevorzugen. Wurde den Frauen in der Studie die Möglichkeit zur Auswahl gegeben, wählten sie witzige Männer als potenzielle Beziehungspartner, obwohl sie diese als weniger ehrlich und intelligent einschätzten. Eine Post-Hoc-Analyse ergab keinen Zusammenhang zwischen der Qualität des Humors und der positiven Beurteilung.

Psychologisches Wohlbefinden

Humor kann eine Möglichkeit sein, mit dem Bedrohlichen oder Unangenehmen umzugehen: Gesprühter Kommentar unter einer Gedenktafel für Alois Alzheimer, der die gedächtnisschädigende Alzheimer-Krankheit erstmals beschrieb - der deutsche Text bedeutet "Alois, wir werden dich nie vergessen!"

Es ist allgemein bekannt, dass Humor zu einem höheren subjektiven Wohlbefinden (sowohl physisch als auch psychisch) beiträgt. Frühere Forschungen über Humor und psychologisches Wohlbefinden zeigen, dass Humor tatsächlich ein wichtiger Faktor für das Erreichen und Aufrechterhalten eines höheren psychologischen Wohlbefindens ist. Diese Hypothese ist als allgemeine Erleichterungshypothese für Humor bekannt. Das heißt, dass positiver Humor zu positiver Gesundheit führt. Nicht alle aktuellen Forschungsarbeiten unterstützen jedoch die frühere Behauptung, dass Humor tatsächlich eine Ursache für gesünderes psychisches Wohlbefinden ist. Einige der Einschränkungen früherer Forschungen bestehen darin, dass sie dazu neigen, einen eindimensionalen Ansatz für Humor zu verwenden, da immer davon ausgegangen wurde, dass Humor als positiv angesehen wird. Andere Arten von Humor oder Humorstile wurden nicht berücksichtigt. Zum Beispiel selbstzerstörerischer oder aggressiver Humor. Die Forschung hat zwei Arten von Humor vorgeschlagen, die jeweils aus zwei Stilen bestehen, so dass es insgesamt vier Stile gibt. Die beiden Typen sind adaptiver und maladaptiver Humor. Adaptiver Humor besteht aus förderlichem und selbstverstärkendem Humor, während maladaptiver Humor aus selbstzerstörerischem und aggressivem Humor besteht. Jeder dieser Stile kann sich unterschiedlich auf das psychologische und das allgemeine subjektive Wohlbefinden des Einzelnen auswirken.

  1. Humor im affiliativen Stil. Personen mit dieser Humordimension neigen dazu, Witze zu verwenden, um Beziehungen zu festigen, andere zu unterhalten und Spannungen abzubauen.
  2. Humor im selbstverstärkenden Stil. Menschen, die unter diese Humordimension fallen, neigen dazu, das Leben aus einer humorvollen Perspektive zu betrachten. Personen mit selbstverstärkendem Humor neigen dazu, ihn als Mechanismus zur Stressbewältigung einzusetzen.
  3. Aggressiver Humor. Rassistische Witze, Sarkasmus und Verunglimpfung von Personen zum Zwecke der Belustigung. Diese Art von Humor wird von Menschen verwendet, die die Folgen ihrer Witze nicht bedenken und sich hauptsächlich auf die Unterhaltung der Zuhörer konzentrieren.
  4. Selbstzerstörerischer Humor. Menschen mit dieser Art von Humor neigen dazu, andere zu belustigen, indem sie sich selbst herabsetzende Witze machen, und sie neigen auch dazu, mitzulachen, wenn andere verspottet werden. Es wird angenommen, dass Menschen diesen Humorstil als Mittel zur sozialen Akzeptanz nutzen. Es wird auch erwähnt, dass diese Menschen ein implizites Gefühl der Negativität haben könnten. Daher nutzen sie diesen Humor als Mittel, um dieses innere negative Gefühl zu verbergen.

In der Studie über Humor und psychologisches Wohlbefinden kam die Forschung zu dem Schluss, dass ein hohes Maß an adaptivem Humor (affiliativ und selbstverstärkend) mit einem besseren Selbstwertgefühl, positivem Affekt, größerer Selbstkompetenz sowie Angstkontrolle und sozialen Interaktionen einhergeht. All dies sind Bestandteile des psychologischen Wohlbefindens. Darüber hinaus können adaptive Humorstile Menschen in die Lage versetzen, ihr Wohlbefinden trotz psychischer Probleme zu erhalten. Im Gegensatz dazu werden maladaptive Humortypen (aggressiv und selbstzerstörerisch) mit einem schlechteren allgemeinen psychischen Wohlbefinden in Verbindung gebracht, wobei der Schwerpunkt auf einem höheren Maß an Angst und Depression liegt. Humor kann sich also nur dann nachteilig auf das psychische Wohlbefinden auswirken, wenn dieser Humor negative Eigenschaften aufweist.

Physiologische Auswirkungen

Boris Jelzin und Bill Clinton amüsieren sich über einen Witz, trotz ihrer sprachlichen Unterschiede

Humor wird häufig eingesetzt, um schwierige oder stressige Situationen aufzulockern und die soziale Atmosphäre im Allgemeinen aufzulockern. Er wird von vielen als angenehme und positive Erfahrung empfunden, so dass man annehmen kann, dass er auch positive physiologische Auswirkungen auf den Körper haben könnte.

Karen Zwyer, Barbara Velker und Willibald Ruch führten 1994 eine Studie durch, um die positiven physiologischen Wirkungen des Humors und insbesondere die Beziehung zwischen Humor und Schmerztoleranz zu untersuchen. Um die Auswirkungen von Humor auf die Schmerztoleranz zu testen, wurden die Versuchspersonen zunächst einem kurzen humorvollen Videoclip und anschließend dem Kaltpressur-Test ausgesetzt. Um die Aspekte des Humors zu ermitteln, die zu einer Erhöhung der Schmerztoleranz beitragen könnten, wurden die sechsundfünfzig Teilnehmerinnen der Studie in drei Gruppen eingeteilt: Heiterkeit, Erheiterung und Humorproduktion. Die Probanden wurden außerdem in zwei Gruppen eingeteilt, nämlich in eine Gruppe mit hoher Trait-Cheerfulness und eine Gruppe mit hoher Trait-Seriousness gemäß dem State-Trait-Cheerfulness-Inventory. Die Instruktionen für die drei Gruppen lauteten wie folgt: Die Gruppe der Heiterkeit wurde angewiesen, sich auf den Film zu freuen, ohne zu lachen oder zu lächeln, die Gruppe der Heiterkeit wurde angewiesen, exzessiv zu lachen und zu lächeln und dabei ihre natürlichen Reaktionen zu übertreiben, und die Gruppe der Humorproduktion wurde angewiesen, während des Betrachtens des Videoclips humorvolle Kommentare zu machen. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer den Film tatsächlich als humorvoll empfanden und dass er die gewünschte Wirkung erzielte, nahmen die Teilnehmer an einer Umfrage zu diesem Thema teil, die eine Durchschnittsnote von 3,64 von 5 ergab. Die Ergebnisse des Cold Press Tests zeigten, dass die Teilnehmer aller drei Gruppen eine höhere Schmerzschwelle und eine höhere Schmerztoleranz aufwiesen als vor dem Film. Die Ergebnisse zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den drei Gruppen.

Es gibt auch mögliche Zusammenhänge zwischen Humor und einem gesunden Immunsystem. SIgA ist eine Art von Antikörper, der den Körper vor Infektionen schützt. In einem ähnlichen Verfahren wie bei dem vorherigen Experiment wurde den Teilnehmern ein kurzer humorvoller Videoclip gezeigt und anschließend auf seine Wirkung hin untersucht. Die Teilnehmer wiesen einen signifikanten Anstieg der SIgA-Werte auf.

Es wurde behauptet, dass Lachen eine Ergänzung zum Herz-Kreislauf-Training sein und den Muskeltonus erhöhen kann. Eine frühe Studie von Paskind J. zeigte jedoch, dass Lachen zu einer Abnahme des Skelettmuskeltonus führen kann, da auf die kurzen, intensiven Muskelkontraktionen, die durch Lachen verursacht werden, längere Phasen der Muskelentspannung folgen. Auch die kardiovaskulären Vorteile des Lachens scheinen nur ein Hirngespinst zu sein, denn eine Studie, in der die Sauerstoffsättigung durch Lachen getestet wurde, zeigte, dass die Sauerstoffsättigung nicht beeinträchtigt wird, obwohl das Lachen sporadische Episoden tiefer Atmung verursacht.

Da Humor häufig zum Abbau von Spannungen eingesetzt wird, liegt es nahe, dass dies auch bei Angstzuständen der Fall ist. In einer Studie von Yovetich N., Dale A. und Hudak M. wurde untersucht, welche Auswirkungen Humor auf die Linderung von Angstzuständen haben könnte. Den Studienteilnehmern wurde gesagt, dass sie nach einer bestimmten Zeit einen Elektroschock erhalten würden. Eine Gruppe wurde mit humorvollen Inhalten konfrontiert, die andere nicht. Die Angstwerte wurden anhand von Selbstauskünften und der Herzfrequenz gemessen. Probanden, die ihren Sinn für Humor hoch einschätzten, berichteten in beiden Gruppen über weniger Angst, während Probanden, die ihren Sinn für Humor niedriger einschätzten, in der Gruppe, die dem humorvollen Material ausgesetzt war, über weniger Angst berichteten. Bei der Herzfrequenz gab es jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den Probanden.

Am Arbeitsplatz

Humor ist ein allgegenwärtiger, tief verwurzelter und in hohem Maße bedeutungsvoller Aspekt menschlicher Erfahrung und daher in organisatorischen Kontexten, wie z. B. am Arbeitsplatz, von entscheidender Bedeutung.

Die bedeutende Rolle, die Lachen und Spaß im Organisationsleben spielen, wird als soziologisches Phänomen betrachtet und zunehmend als ein Faktor anerkannt, der bei den Arbeitnehmern ein Gefühl der Beteiligung hervorruft. Gemeinsamer Humor am Arbeitsplatz vertreibt nicht nur die Langeweile, sondern kann kann auch Beziehungen aufbauen, die Kameradschaft zwischen Kollegen verbessern und positiven Affekt erzeugen. Humor am Arbeitsplatz kann auch Spannungen abbauen und als Bewältigungsstrategie eingesetzt werden. Tatsächlich ist eine der wichtigsten Auswirkungen, die Humor am Arbeitsplatz auf das Wohlbefinden der Menschen hat, ist der Einsatz von Humor als Bewältigungsstrategie zur Bewältigungsstrategie, um den täglichen Stress, Widrigkeiten oder andere schwierige Situationen. Ein gemeinsames Lachen mit ein paar Kollegen kann die Stimmung verbessern, was was angenehm ist und von den Menschen als positive Auswirkung auf ihre Fähigkeit zur Bewältigung. Spaß und Freude sind im Leben der Menschen von entscheidender Bedeutung, und die Möglichkeit für Kollegen während der Arbeit lachen zu können, sei es durch Scherze oder auf andere Weise, fördert die Harmonie und das Gefühl des Zusammenhalts.

Humor kann auch eingesetzt werden, um negative Gefühle über eine Aufgabe am Arbeitsplatz zu kompensieren oder den Gebrauch von Schimpfwörtern oder anderen Bewältigungsstrategien zu mildern, die sonst vielleicht nicht toleriert würden. Humor am Arbeitsplatz kann nicht nur dabei helfen, negative Emotionen zu entschärfen Emotionen zu entschärfen, sondern er kann auch als Ventil genutzt werden, um persönliche Er kann auch als Ventil genutzt werden, um persönliche, schmerzhafte Ereignisse in einem leichteren Kontext zu besprechen, wodurch letztlich Ängste abgebaut werden und fröhlichere, positive Emotionen zum Vorschein kommen können. Darüber hinaus kann Humor als Instrument zur Abschwächung des den autoritären Tonfall von Managern abzuschwächen, wenn sie Untergebenen Anweisungen erteilen. Manager können selbstironischen Humor einsetzen, um von ihren Mitarbeitern als menschlicher und "echter" wahrgenommen zu werden. als menschlicher und "echter" von ihren Mitarbeitern wahrgenommen zu werden. Darüber hinaus bestätigten ethnografische Studien, die in einer Vielzahl von Arbeitsumgebungen durchgeführt wurden, die Bedeutung eines Raums für Spaß am Arbeitsplatz. Die Verbundenheit der heutigen Unternehmen mit dem Begriff "Spaß" hat dazu geführt Unternehmen hat dazu geführt, dass das Arbeitsplatzmanagement die potenziell positiven Auswirkungen des "Workplay" erkannt und erkannt, dass es nicht unbedingt die Leistung der Arbeitnehmer untergraben.

Lachen und Spiel können die Kreativität freisetzen und so die Arbeitsmoral steigern, Im Interesse der Zustimmung der Arbeitnehmer zu den Härten des Arbeitsprozesses des Arbeitsprozesses zu fördern, ignorieren, tolerieren oder fördern sogar und sogar aktiv spielerische Praktiken fördern, um die organisatorischen Ziele. Im Grunde genommen wird Spaß am Arbeitsplatz nicht mehr als frivol angesehen. Der aktuellste Ansatz zum Management von Spaß und Lachen am Arbeitsplatz hat seinen Ursprung in Nordamerika, wo er einen derartigen Aufschwung genommen hat, dass die Humorberater florieren, denn einige Staaten haben einen offiziellen "Spaß am Arbeitsplatz"-Tag eingeführt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Wohlbefinden der Arbeitnehmer verbessert, die Kundenzufriedenheit steigt und die Produktivität der Unternehmen zunimmt. Andere untersuchten die Ergebnisse dieser Bewegung und konzentrierten sich dabei auf die Wissenschaft des Glücks - im Zusammenhang mit geistiger Gesundheit, Motivation, Motivation, Gemeinschaftsbildung und nationales Wohlbefinden - und lenkten die Aufmerksamkeit auf die Fähigkeit, durch Verspieltheit einen "Flow" zu erreichen und das Denken "außerhalb der Box"-Denken. Parallel zu dieser Bewegung ist in der Psychologie die "positive" Wissenschaft entstanden, die versucht, die Optimierung des menschlichen Potenzials empirisch zu erforschen. Diese Glücksbewegung legt nahe, dass Investitionen in Spaß am Die Glücksbewegung geht davon aus, dass Investitionen in Spaß am Arbeitsplatz, die Lachen und Spielen ermöglichen, nicht nur Freude und ein größeres Wohlbefinden schaffen, sondern auch die Energie, die Leistung und das Engagement der Arbeitnehmer steigern.

Studien

Richard Nixon beim Lachen.

Lachen

Einer der Schwerpunkte der modernen psychologischen Humortheorie und -forschung ist die Feststellung und Klärung des Zusammenhangs zwischen Humor und Lachen. Die wichtigsten empirischen Ergebnisse sind, dass Lachen und Humor nicht immer eins zu eins zusammenhängen. Während die meisten früheren Theorien die Verbindung zwischen beiden fast bis zur Synonymität voraussetzten, konnte die Psychologie den vermeintlichen Zusammenhang, seine Implikationen und Bedeutung wissenschaftlich und empirisch untersuchen.

Im Jahr 2009 führte Diana Szameitat eine Studie durch, um die Differenzierung von Emotionen beim Lachen zu untersuchen. Sie engagierte Schauspieler und forderte sie auf, mit einer von vier verschiedenen emotionalen Assoziationen zu lachen, wobei sie sich ausschließlich auf die innere Emotion und nicht auf den Ausdruck des Lachens selbst konzentrieren sollten. Sie fanden eine Gesamterkennungsrate von 44 %, wobei Freude zu 44 %, Kitzeln zu 45 %, Schadenfreude zu 37 % und Spott zu 50 % richtig zugeordnet wurde. In einem zweiten Experiment wurde die verhaltensmäßige Erkennung von Lachen während eines induzierten emotionalen Zustands getestet, und es wurde festgestellt, dass sich die verschiedenen Lachtypen in Bezug auf die emotionalen Dimensionen unterscheiden. Darüber hinaus wiesen die vier emotionalen Zustände eine ganze Bandbreite von hoher und niedriger Erregung und Valenz des Senders auf. Diese Studie zeigte, dass Lachen sowohl mit positiven (Freude und Kitzeln) als auch mit negativen Emotionen (Schadenfreude und Spott) in Verbindung gebracht werden kann, wobei die Erregung der Versuchspersonen unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

Dies wirft die Frage nach der Definition von Humor auf. Wenn er durch die kognitiven Prozesse, die das Lachen hervorrufen, definiert werden soll, dann kann der Humor selbst eine Vielzahl negativer wie auch positiver Emotionen umfassen. Wenn Humor jedoch auf positive Emotionen und Dinge, die einen positiven Affekt auslösen, beschränkt ist, muss er vom Lachen abgegrenzt werden, und ihre Beziehung sollte genauer definiert werden.

Gesundheit

Es hat sich gezeigt, dass Humor die Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Stress erhöht und auch negative Affekte rückgängig machen kann.

Madeljin Strick, Rob Holland, Rick van Baaren und Ad van Knippenberg (2009) von der Radboud Universität führten eine Studie durch, die die ablenkende Wirkung eines Witzes auf trauernde Personen zeigte. Den Probanden wurde ein breites Spektrum negativer Bilder und Sätze vorgelegt. Ihre Ergebnisse zeigten, dass eine Humortherapie die negativen Emotionen, die nach der Präsentation negativer Bilder und Sätze ausgelöst wurden, abschwächte. Darüber hinaus war die Humortherapie umso wirksamer bei der Verringerung des negativen Affekts, je intensiver der Affekt war. Humor war unmittelbar wirksam bei der Bewältigung des Stresses. Der eskapistische Charakter des Humors als Bewältigungsmechanismus deutet darauf hin, dass er bei der Bewältigung von momentanen Belastungen am nützlichsten ist. Stärkere negative Stimuli erfordern einen anderen therapeutischen Ansatz.

Humor ist eine grundlegende Charaktereigenschaft, die mit den positiven Emotionen verbunden ist, die in der Theorie der kognitiven Entwicklung verwendet werden.

Studien, wie z. B. die zur Überprüfung der Unheilshypothese, haben mehrere positive Auswirkungen des Humors als zugrundeliegende positive Eigenschaft in Form von Belustigung und Verspieltheit gezeigt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass positive Emotionen die autonome Ruhe nach einem negativen Affekt wiederherstellen können. So zeigten Frederickson und Levinson, dass Personen, die während der negativen Erregung eines traurigen und beunruhigenden Ereignisses ein Duchenne-Lächeln zeigten, sich etwa 20% schneller von dem negativen Affekt erholten als Personen, die nicht lächelten.

Der gezielte Einsatz von Humor kann einen positiven Einfluss auf die Krebsbehandlung haben. Ein Cochrane-Review zeigt, dass die Wirksamkeit von humoristischen Interventionen bei Patienten mit Schizophrenie ungewiss ist.

Humor kann als starker Distanzierungsmechanismus bei der Bewältigung von Widrigkeiten dienen. Kelter und Bonanno fanden 1997 heraus, dass Lachen bei Duchenne mit einer geringeren Wahrnehmung von Ängsten korreliert. Positive Emotionen sind in der Lage, den Einfluss negativer Emotionen auf das Denken der Menschen zu lockern. Eine Distanzierung des Denkens führt zu einer Distanzierung von den einseitigen Reaktionen, die Menschen oft auf negative Erregung haben. Parallel zu der distanzierenden Rolle, die sie bei der Bewältigung von Notlagen spielen, unterstützt sie die Theorie der Erweiterung und des Aufbaus positiver Emotionen, die zu einem verstärkten multilateralen kognitiven Weg und dem Aufbau sozialer Ressourcen führt.

Altern

Es hat sich gezeigt, dass Humor den Alterungsprozess in drei Bereichen verbessert und unterstützt. Diese Bereiche sind die Verbesserung der körperlichen Gesundheit, die Verbesserung der sozialen Kommunikation und die Förderung der Lebenszufriedenheit.

Studien haben gezeigt, dass ständiger Humor im Alterungsprozess für die Gesundheit des Einzelnen von Vorteil ist. Dazu gehören ein höheres Selbstwertgefühl, ein geringeres Maß an Depressionen, Ängsten und empfundenem Stress, ein positiveres Selbstkonzept und andere gesundheitliche Vorteile, die in verschiedenen Studien erfasst und bestätigt wurden. Sogar bei Patienten mit bestimmten Krankheiten hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Humor im Alter zu Verbesserungen führt. Insgesamt gibt es eine starke Korrelation zwischen konstantem Humor im Alter und einer besseren Gesundheit des Einzelnen.

Eine weitere Möglichkeit, wie die Forschung zeigt, dass Humor den Alterungsprozess unterstützt, besteht darin, dass er dem Einzelnen hilft, in Übergangsphasen seines Lebens starke soziale Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ein Beispiel hierfür ist der Umzug in ein Pflegeheim oder eine andere Betreuungseinrichtung. Bei diesem Übergang können bestimmte soziale Interaktionen mit Freunden und Familie eingeschränkt sein, so dass der Einzelne gezwungen ist, diese sozialen Interaktionen woanders zu suchen. Es hat sich gezeigt, dass Humor den Übergang erleichtert, da er nachweislich Stress abbaut, die Sozialisierung erleichtert und eine soziale Bindungsfunktion hat. Humor kann auch den Übergang erleichtern, indem er dem Einzelnen hilft, positive Gefühle gegenüber denjenigen aufrechtzuerhalten, die die Veränderungen in seinem Leben durchsetzen. Diese neuen sozialen Interaktionen können für diese Übergänge in ihrem Leben entscheidend sein, und Humor hilft dabei, diese neuen sozialen Interaktionen stattfinden zu lassen, was diese Übergänge erleichtert.

Humor kann auch alternden Menschen helfen, ein Gefühl der Zufriedenheit in ihrem Leben zu erhalten. Im Laufe des Alterungsprozesses treten viele Veränderungen ein, wie z. B. der Verlust des Rechts, ein Auto zu fahren. Dies kann dazu führen, dass die Zufriedenheit im Leben des Einzelnen abnimmt. Humor hilft, diese Abnahme der Zufriedenheit zu lindern, indem er Stress und Ängste abbaut, die durch die Veränderungen im Leben des Einzelnen verursacht werden. Lachen und Humor können den Rückgang der Zufriedenheit kompensieren, indem sie es dem Einzelnen ermöglichen, sich in seiner Situation besser zu fühlen, indem sie den Stress abbauen. Dies wiederum kann ihnen helfen, ein Gefühl der Zufriedenheit mit ihrem neuen und sich verändernden Lebensstil zu erhalten.

Physiologie

In einem in Nature Reviews Neuroscience veröffentlichten Artikel wird berichtet, dass die Ergebnisse einer Studie darauf hinweisen, dass Humor im Frontallappen der Großhirnrinde verwurzelt ist. In der Studie heißt es unter anderem:

"Humor scheint ein zentrales Netzwerk kortikaler und subkortikaler Strukturen zu aktivieren, darunter temporo-okzipito-parietale Areale, die an der Erkennung und Auflösung von Inkongruenz (Nichtübereinstimmung zwischen erwarteten und dargebotenen Reizen) beteiligt sind, sowie das mesokortikolimbische dopaminerge System und die Amygdala, Schlüsselstrukturen für die Verarbeitung von Belohnung und Aufmerksamkeit."

Formel

Überraschung ist eine Komponente des Humors.

Humor kann verbal, visuell oder physisch sein. Auch nonverbale Formen der Kommunikation - wie Musik oder bildende Kunst - können humorvoll sein.

Grundlegende Komponenten

  • Widerspiegelung oder Nachahmung der Realität
  • Überraschung/Fehlleitung, Widerspruch/Paradoxon, Zweideutigkeit.

Methoden

  • Farce
  • Übertreibung
  • Metapher
  • Wortspiel
  • Umformulierung
  • Zeitplanung

Verhalten, Ort und Größe

Rowan Atkinson erklärt in seinem Vortrag in dem Dokumentarfilm Funny Business, dass ein Gegenstand oder eine Person auf drei Arten lustig werden kann:

  • indem er sich ungewöhnlich verhält,
  • indem er sich an einem ungewöhnlichen Ort befindet,
  • indem er die falsche Größe hat.

Die meisten Sight Gags lassen sich in eine oder mehrere dieser Kategorien einordnen.

Übertreibung

Einige Komiktheoretiker halten die Übertreibung für ein universelles Mittel der Komik. Sie mag in den verschiedenen Genres unterschiedliche Formen annehmen, aber alle beruhen auf der Tatsache, dass es am einfachsten ist, Dinge lächerlich zu machen, indem man ihre hervorstechenden Merkmale bis zur Absurdität übertreibt.

Taxonomie

Es gibt viele Taxonomien des Humors; die folgende wird in (Rayz 2012) zur Klassifizierung von humorvollen Tweets verwendet.

  1. Anekdoten
  2. Fantasie
  3. Beleidigung
  4. Ironie
  5. Witze
  6. Beobachtungen
  7. Zitat
  8. Rollenspiel
  9. Selbstironie
  10. Vulgarität
  11. Wortspiel
  12. Andere

Kultur

Verschiedene Kulturen haben unterschiedliche typische Erwartungen an Humor, so dass Comedy-Shows nicht immer erfolgreich sind, wenn sie in eine andere Kultur übertragen werden. In einem Artikel der BBC News aus dem Jahr 2004 wird beispielsweise ein Stereotyp unter britischen Komikern erörtert, wonach Amerikaner und Deutsche keine Ironie verstehen und daher britische Sitcoms bei ihnen nicht ankommen.

Etymologie

Das Wort Humor ist lateinisch humor in der Bedeutung von „Feuchtigkeit“ entlehnt: Unter anderem die seelische Gestimmtheit (innere Art) des Menschen war gemäß der von Galen entwickelten Temperamentenlehre von den im Körper wirksamen Säften bzw. „Leibesfeuchten“ (vgl. Humoralpathologie) abhängig, die das cholerische, melancholische, phlegmatische oder sanguinische Temperament hervorbringen. Die Entwicklung der heute üblichen Bedeutung des Wortes Humor, das in seiner Endbetonung an das französische Wort humeur angeglichen ist, stammt aus englisch humour. Dieser Begriff umfasste im 17./18. Jahrhundert eine besondere Stilgattung, die komische Situationen in verspielter Heiterkeit darstellen wollte, wobei die Entstehung der englischen Komödie schon im 16. Jahrhundert begonnen hatte.

Komische Personen

Stan Laurel (rechts) und Oliver Hardy in dem Kurzfilm The Tree in a Test Tube (1942)

Wer andere zum Lachen bringt, gilt als komisch. Wer das Lachen gewerbsmäßig betreibt, schlüpft bisweilen in eine vordefinierte Rolle oder Maske. Diese komischen Personen oder Figuren haben oft zwei komplementäre Seiten: eine bedauernswerte Einfalt und eine genialische Kreativität. Mit diesen beiden Seiten geben sie der für den Humor konstitutiven Verbindung von Schwäche und Stärke ein menschliches Gesicht. Der Erfolg von Komiker-Paaren wie Oliver Hardy und Stan Laurel (alias „Dick und Doof“) oder Dean Martin und Jerry Lewis hing davon ab, wie sie diese komplementären Rollen und ihre Verteilung untereinander in ihren Filmen oder auf der Bühne immer wieder neu erfanden. Der britisch-amerikanische Schriftsteller P. G. Wodehouse hat diese dialektischen Charaktermasken in vielen seiner Romane in den Figuren von Bertram Wooster und seinem Diener Jeeves gegenübergestellt.

Historisch treten „komische Personen“ in einer langen Reihe von den Spaßmachern der Antike bis zu unseren heutigen Kabarettisten und Comedians privat und in der Öffentlichkeit auf. Dabei wechselt ihr Humor von einem Lachen über sich selbst bis zu einem Angriff auf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, auf gesellschaftliche Gruppen oder Institutionen.

Die komische Bühnenfigur im geistlichen Drama des Mittelalters heizte durch derbe Späße das Publikum an. Die Figur wurde in der Regel als ein hungriger Plebejer gespielt, der mit bösem Witz seine Interessen gegen die wohlhabenden Schichten der Städte durchsetzte. Aus dieser Figur wurde der Hanswurst, später das Kasperle und noch später der Clown im Zirkus.

Im Sommernachtstraum Shakespeares ist Zettel, der Weber, die komische Figur: Ihm wird von Puck zeitweilig ein Eselskopf angehext, er spielt in dem „roten Bart, dem ganz gelben“, und sagt als Pyramus: „Ein Stimm ich sehen tu; ich will zur Spalt und schauen, ob ich nicht hören kann meiner Thisbe Antlitz klar.“

Einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller nicht nur des Humors war Jean Paul (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763–1825), der eine ganze Reihe von „komischen Figuren“ erschuf. Sein Feldprediger Schmelzle zum Beispiel ist durch eine Menge Laster geschlagen, die das Leben erschweren: Schmelzle leidet an einer unpraktischen Sichtweise, umständlichen Vorsorge und Rede, er versteigt sich zu durchsichtigen Übertreibungen und seine Logik schlägt Kapriolen. Schmelzle droht wegen dieser Schwächen fast zu unterliegen, kann aber – und das ist die erforderliche zweite Seite einer komischen Person – wegen seiner großen Kreativität wenigstens überleben.

Beim Zirkusclown wird eine alltägliche Absicht durch eine ungewollte Assoziation oder eine sich oft wiederholende äußere Störung behindert und führt zur Clownerie. Der kreative Sieg im Kampf gegen die Tücke des Objekts ist sein schließliches Umfunktionieren, die Erfindung eines neuen Zwecks.

Geschichte

In der Kultur des antiken Griechenlands wurde im öffentlichen Bereich auf dem Theater, bei Festen und in den Straßen gelacht: Schlagfertige Männer verspotteten Passanten oder einflussreiche Bürger ihrer Stadt. Im privaten Bereich sind seit etwa 550 v. Chr. Spaßmacher belegt, die sich auf Sammlungen von Witzen in Schriftrollen als Berufsgrundlage stützten. Die Gewohnheit der Beleidigung war in der Kultur der Gelage tief verwurzelt, aber mit dem Zerfall der griechischen Polis wurde das Lachen den Besitzenden gefährlich. Die großen Philosophen der Antike (auch Platon, Aristoteles und Pythagoras) forderten die Zähmung des „groben Lachens“ zugunsten von feinerem Witz und kultivierter Ironie: Schon in Platons Akademie war das Lachen verpönt.

Da es im römischen Recht ausdrücklich verboten war, einen Bürger (faktisch: einen Adligen) lächerlich zu machen, beschäftigte sich Cicero mehrfach ausdrücklich mit der Unangemessenheit eines Witzes, der sonst die Karriere eines Redners schnell beenden konnte. Der Humor des Plautus dagegen war in seinen Komödien viel volksnäher und schon mehr einer des Karnevals.

Im Mittelalter und der Renaissance wurde der Humor mehr und mehr aus der höfischen Kultur und auch der Kirche verdrängt. Der Narr am Hofe des Königs verlor seine Funktion und Lachen galt in den Klöstern als der obszönste Weg, das Gelübde des Schweigens zu brechen, aber natürlich fanden sich in ihren Bibliotheken auch Sammlungen von Witzen. Humor wurde zu einem Thema der Volkskultur und der städtischen Feste (Karneval, Fastnacht und Fasching). Zwischen etwa 1450 und 1750 kursierte eine Vielzahl von so genannten Schwank- oder Volksbüchern mit Streichen, Witzen und schlagfertigen Antworten als Munition für kurzweilige Gespräche und Stegreif-Vorträge. Der Humor der Schwänke war oft spöttisch oder gehässig und richtete sich oft gegen Außenseiter der Gesellschaft. Auch Shakespeare verarbeitete Ideen aus zeitgenössischen Schwankbüchern.

Mit den Kämpfen zwischen Reformation und Gegenreformation wurde der Humor einerseits in Dienst genommen, um den ideologischen Gegner lächerlich zu machen, andererseits fürchtete die jeweilige Kirche, selbst Opfer des Lachens der anderen Seite zu werden, und bemühte sich um Kontrolle und Mäßigung. Daher diskutierten auch Theologen, ob und welche Witze von der Kanzel erlaubt wären und ob Jesus jemals gelacht haben könnte.

In der Aufklärung wurde Humor anfangs als Vergehen gegen das Ideal der Ernsthaftigkeit und logischen Argumentation aufgefasst. Lachen war daher zunächst in der französischen Nationalversammlung verboten, wurde aber zunehmend als ein Mittel der politischen Auseinandersetzung akzeptiert.

Im deutschen Vormärz explodierte die Zahl der Karikaturen, Witzblätter und gedruckten Satiren trotz der Zensurbestimmungen der Karlsbader Beschlüsse von 1819. Humor „von unten“ wurde ein wichtiges Mittel der demokratischen Bewegung im Kampf gegen Aristokratie und Absolutismus. Mit dem Parlamentarismus näherten sich Volkskultur und kultiviertes Lachen der Oberschichten wieder an und beeinflussen sich heute unter dem Einfluss der Massenmedien permanent.

Humor wird heute in manchen Führungslehren als Führungsinstrument empfohlen. Ob aber Humor, wesentlich ein Ausweg aus einer Unterlegenheit und intellektuelle Form des Widerstands, überhaupt geeignet ist, ein Führungsinstrument in einer hierarchischen Struktur zu sein, ist noch weitere Überlegungen wert, da diese Führungsmethoden oft nur manipulativ eingesetzt werden.