Basilikum
Basilikum ⓘ | |
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Wissenschaftliche Klassifizierung | |
Königreich: | Pflanzen (Plantae) |
Klade: | Tracheophyten |
Klade: | Angiospermen |
Klade: | Eudikotyledonen |
Klade: | Asteroiden |
Ordnung: | Lamiales |
Familie: | Lamiaceae |
Gattung: | Ocimum |
Arten: | O. basilicum
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Binomialer Name | |
Ocimum basilicum L.
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Basilikum (/ˈbæzəl/, auch US: /ˈbeɪzəl/; Ocimum basilicum), auch großes Basilikum genannt, ist ein Küchenkraut aus der Familie der Lamiaceae (Minzen). Es ist eine zarte Pflanze, die weltweit in der Küche verwendet wird. In der westlichen Küche bezieht sich der Oberbegriff "Basilikum" auf die Sorte, die auch als süßes Basilikum oder Genovese-Basilikum bekannt ist. Basilikum ist in tropischen Regionen von Zentralafrika bis Südostasien heimisch. In gemäßigten Klimazonen wird Basilikum als einjährige Pflanze behandelt, in wärmeren Gartenbauzonen mit tropischem oder mediterranem Klima kann Basilikum jedoch auch als kurzlebige Staude oder zweijährig angebaut werden. ⓘ
Es gibt viele Basilikumsorten, darunter süßes Basilikum, Thai-Basilikum (O. basilicum var. thyrsiflora) und Mrs. Burns' Lemon (O. basilicum var. citriodora). O. basilicum kann sich mit anderen Arten der Gattung Ocimum kreuzen, wodurch Hybriden wie Zitronenbasilikum (O. × citriodorum) und Afrikanisches Blaues Basilikum (O. × kilimandscharicum) entstehen. ⓘ
Etymologie
Der Name "Basilikum" stammt vom lateinischen basilius und dem griechischen βασιλικόν φυτόν (basilikón phutón), was "königliche/königliche Pflanze" bedeutet, möglicherweise weil man glaubte, dass die Pflanze zur Herstellung von königlichen Parfüms verwendet wurde. Auch im Französischen wird Basilikum manchmal als "l'herbe royale" ("das königliche Kraut") bezeichnet. Der lateinische Name wurde mit dem des Basilisken verwechselt, da er ein Gegenmittel gegen das Gift des Basilisken sein sollte. ⓘ
Beschreibung
Basilikum ist ein einjähriges, manchmal auch mehrjähriges Kraut, das wegen seiner Blätter verwendet wird. Je nach Sorte können die Pflanzen eine Höhe von 30 bis 150 cm erreichen. Die Blätter sind sattgrün und eiförmig, weisen aber je nach Sorte eine große Vielfalt an Größen und Formen auf. Die Blätter sind zwischen 3 und 11 cm lang und zwischen 1 und 6 cm breit. Basilikum bildet eine dicke, zentrale Pfahlwurzel aus. Die Blüten sind klein und weiß und wachsen aus einem zentralen Blütenstand oder einer Ähre, die aus dem zentralen Stängel an der Spitze der Pflanze entspringt. Ungewöhnlich für die Lamiaceae ist, dass die vier Staubblätter und der Stempel nicht unter die Oberlippe der Blumenkrone geschoben werden, sondern über der Unterlippe liegen. Nach der entomophilen Bestäubung fällt die Blumenkrone ab, und im Inneren des zweilippigen Kelchs entwickeln sich vier runde Achänen. ⓘ
Phytochemie
Gehalt und Zusammensetzung des ätherischen Öls sind je nach Sorte, Herkunft und Erntezeitpunkt stark unterschiedlich. Der Gehalt schwankt zwischen 0,04 und 0,70 %, wobei das Deutsche Arzneibuch einen Mindestgehalt von 0,4 % vorschreibt (bezogen auf die Trockensubstanz). Die wichtigsten Bestandteile des ätherischen Öls sind dabei Linalool mit bis zu 85 % Anteil, Estragol mit bis zu 90 % und Eugenol mit bis zu 20 %. Daneben sind eine Reihe weiterer Inhaltsstoffe, wie Monoterpene (z. B. Citral, Limonen, Geraniol, Borneolacetat, α-Terpinylacetat, Ocimen und 1,8-Cineol), Sesquiterpene (wie Citronellol, δ-Cadinen und β-Caryophyllen) und Phenylpropane (wie Methyleugenol und Zimtsäuremethylester) enthalten. Außer ätherischem Öl sind noch Gerbstoffe, Flavonoide, Linolensäure, Kaffeesäure und Äsculosid in nennenswerten Mengen enthalten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor im Basilikum enthaltenen Estragol und Methyleugenol, die in hohen Dosen als krebserregend gelten. ⓘ
Verbreitung und Lebensraum
Basilikum ist in Indien und anderen tropischen Regionen von Afrika bis Südostasien beheimatet, hat sich aber durch den Anbau durch den Menschen globalisiert. ⓘ
Vegetative Merkmale
Die verschiedenen Kulturformen unterscheiden sich in Blattfarbe, Größe, Aroma, Wachstumsart und Ansprüchen. Basilikum wird in den gemäßigten Breiten meist als einjährige Pflanze kultiviert. Es ist eine aufrecht wachsende, einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Alle Pflanzenteile duften aromatisch. Stängel, Blütenhüllblätter und oft die Laubblätter sind behaart (Indument). Die kreuzgegenständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die kurzen Blattstiele weisen eine Länge von 5 bis 20 Millimeter auf. Die einfache Blattspreite ist oft eiförmig mit einer Länge von 1,5 bis 5 Zentimetern sowie einer Breite von 0,8 bis 3,2 Zentimetern. Der Blattrand ist glatt. ⓘ
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht hauptsächlich von Juni bis September. Der vielblütige ährige Blütenstand enthält auch zwei- bis dreiblütige Zymen. Der Blütenstiel ist 2,5 Millimeter lang. ⓘ
Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und weisen die gleiche Farbe wie die Laubblätter auf. Der Kelch ist während des Blühvorgangs (Anthese) 1,5 bis 3 Millimeter lang und vergrößert sich bis zur Fruchtreife auf etwa 9 Millimeter. Die fünf Kronblätter sind zu einer 8 bis 9 Millimeter langen Krone verwachsen. Die Kronröhre weist eine Länge von etwa 3 Millimeter auf. Die breite, mehr oder weniger flache Oberlippe ist vierlappig, etwa 3 Millimeter lang und etwa 4,5 Millimeter breit. Die Unterlippe ist etwa 6 Millimeter groß. Es sind zwei ungleiche Paare von Staubblättern vorhanden, die mit der Krone verwachsen sind, aber untereinander frei sind. Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz. Der Fruchtknoten ist oberständig. Der Griffel endet in einer zweilappigen Narbe. ⓘ
Die Frucht ist 1,5 bis 2 Millimeter lang und vom vergrößerten Kelch eingehüllt. ⓘ
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48. ⓘ
Taxonomie
Die genaue Taxonomie des Basilikums ist aufgrund der immensen Anzahl von Kultivaren, seiner leichten Polymorphie und der häufigen Fremdbestäubung (die zu neuen Hybriden führt) mit anderen Mitgliedern der Gattung Ocimum und innerhalb der Art unsicher. Von Ocimum basilicum gibt es mindestens 60 Sorten, was die Taxonomie weiter erschwert. ⓘ
Züchtungen
Die meisten Basilikumsorten sind Züchtungen des süßen Basilikums. Die meisten Basilikumsorten haben grüne Blätter, aber einige wenige sind violett, wie z. B. 'Purple Delight'. ⓘ
- Anisbasilikum, Lakritzbasilikum oder persisches Basilikum (O. basilicum 'Lakritz')
- Zimtbasilikum (Ocimum basilicum 'Cinnamon')
- Dunkles Opalbasilikum (Ocimum basilicum 'Dark Opal')
- Kugelbasilikum, Zwergbasilikum, Französisches Basilikum (Ocimum basilicum 'Minimum')
- Salatblattbasilikum (Ocimum basilicum 'Crispum')
- Purpurbasilikum (Ocimum basilicum 'Purpurescens')
- Rubinbasilikum (Ocimum basilicum 'Rubin')
- Thai-Basilikum (Ocimum basilicum thyrsifolium) ⓘ
Hybriden
- Afrikanisches Blaues Basilikum (Ocimum basilicum × O. kilimandscharicum)
- Zitronenbasilikum (Ocimum basilicum × O. americanum)
- Gewürzbasilikum (Ocimum basilicum × O. americanum), das manchmal als heiliges Basilikum verkauft wird ⓘ
Ähnliche Arten
Einige ähnliche Arten derselben Gattung werden gemeinhin als "Basilikum" bezeichnet, obwohl sie keine Sorten von Ocimum basilicum sind. ⓘ
- Kampferbasilikum, afrikanisches Basilikum (O. kilimandscharicum)
- Nelkenbasilikum, auch Afrikanisches Basilikum (Ocimum gratissimum)
- Heiliges Basilikum (Ocimum tenuiflorum, früher bekannt als O. sanctum) ⓘ
Kultivierung
Anbaubedingungen
Der Anbau erfolgt großteils in subtropischen Gebieten, aber auch in den Tropen und gemäßigten Breiten. Basilikum wird im Freiland wie im Gewächshaus angebaut. Es wird als Topf- und Bundware angebaut. Im Freiland benötigt Basilikum lockere, wasserdurchlässige, sich gut erwärmende Böden. Der Boden-pH-Wert liegt optimalerweise zwischen 6,5 und 7,2. Basilikum ist eine wärmebedürftige Pflanze, unter 12 °C findet praktisch kein Wachstum statt, dafür steigt der Pilzbefall stark an. In Deutschland kommt Freilandware zwischen etwa Ende Juni und Anfang Oktober auf den Markt, Gewächshausware das ganze Jahr. Für die Sortierung wie die Verpackung gibt es keine speziellen Vorschriften. Bundware sind häufig 30 bis 40 g schwere, in Folie verpackte Bunde. Im Gewächshaus wird vor allem Topfware angebaut. Die Kultur dauert zwischen 40 Tagen im Sommer und 80 bis 100 Tagen im Winter. Aber auch als Topfpflanze ist es gut haltbar. ⓘ
Abgeschnittene Triebe, welche in Wasser gestellt werden, bilden nach wenigen Wochen neue Wurzeln aus. Auf diese Weise kann Basilikum auch in Privathaushalten günstig und ohne großen Aufwand vermehrt werden. Basilikum kann ab 12 °C Außentemperatur problemlos im Freien angebaut werden. Bei entsprechendem Licht, wobei im Sommer Halbschatten bevorzugt wird, wächst die Pflanze krautig und ist auch wesentlich beständiger als Basilikum als Topfpflanze im Gebäude. Das im Einzelhandel erhältliche Basilikum ist eine im Treibhaus gezogene Jungpflanze, die sehr dicht und eng in einem stark durchwurzelten Plastiktopf vertrieben wird und nicht als Zimmerpflanze gedacht ist. Dieses Basilikum ist nur für den schnellen Verzehr geeignet und erleidet beim Transport durch unzureichende Lichtverhältnisse, durch wenig Nährstoffe und niedrige Temperaturen eine Schwächung. Daher sollten die Pflanzen vereinzelt und mit ausreichendem Platz für eine intensive Bewurzelung in ein neues Pflanzgefäß umgetopft werden, wo sie erst im Freien ihre Robustheit entwickeln kann. Neben dem Auspflanzen ganzer Pflanzen kann Basilikum auch ausgesät oder durch Bilden von Wurzeln in einem mit Wasser gefüllten Gefäß gezogen werden. ⓘ
Basilikum ist kälteempfindlich und wächst am besten unter warmen und trockenen Bedingungen. Bei Frostgefahr verhält es sich wie eine einjährige Pflanze. Aufgrund seiner Beliebtheit wird Basilikum jedoch in vielen Ländern der Welt angebaut. Zu den Anbaugebieten gehören Länder im Mittelmeerraum, in der gemäßigten Zone und andere in subtropischem Klima. ⓘ
In Nordeuropa, Kanada, den nördlichen Bundesstaaten der USA und der Südinsel Neuseelands wächst Basilikum am besten, wenn es unter Glas in einen Torfkübel gesät und im späten Frühjahr/Frühsommer (wenn die Wahrscheinlichkeit von Frost gering ist) ausgepflanzt wird; es kann in diesen Klimazonen aber auch im Freien gedeihen. Außerdem kann sie in den Boden gepflanzt werden, sobald die Frostgefahr vorüber ist. Am besten gedeiht er in gut durchlässigem Boden mit direkter Sonneneinstrahlung. ⓘ
Obwohl Basilikum am besten im Freien gedeiht, kann es auch in einem Topf im Haus angebaut werden. Wie die meisten Kräuter gedeiht es am besten auf einer sonnigen Fensterbank, die vor extrem kalter Zugluft geschützt ist. Falls vorhanden, ist ein Gewächshaus oder eine Überdachung ideal. Sie kann aber auch im Keller unter Leuchtstoffröhren angebaut werden. Zusätzliche Beleuchtung führt zu mehr Biomasse und Phenolproduktion, wobei Rot + Blau speziell das Wachstum und die Blütenknospenproduktion steigern. UV-B erhöht den Gehalt an flüchtigen Stoffen im ätherischen Öl von O. basilicum, was bei anderen Pflanzen nicht reproduzierbar ist und daher möglicherweise einzigartig für die Gattung oder sogar für diese Art ist. ⓘ
Basilikumpflanzen müssen regelmäßig gegossen werden, aber nicht so intensiv wie in anderen Klimazonen. Wenn die Blätter aufgrund von Wassermangel verwelkt sind, erholen sie sich, wenn man sie gründlich gießt und an einen sonnigen Standort stellt. Gelbe Blätter an der Unterseite der Pflanze sind ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze gestresst ist; dies bedeutet in der Regel, dass sie weniger Wasser, weniger oder mehr Dünger braucht. Basilikum lässt sich zuverlässig aus Stecklingen vermehren, indem man die Stängel von Kurzstecklingen zwei Wochen lang oder bis zur Wurzelbildung in Wasser eintaucht. ⓘ
Rückschnitt, Blüte und Aussaat
Sobald ein Stängel Blüten trägt, hört die Blattproduktion an diesem Stängel auf, der Stängel verholzt und die Produktion des ätherischen Öls geht zurück. Um dies zu verhindern, kann der Basilikumanbauer alle Blütenstängel abschneiden, bevor sie voll ausgereift sind. Da nur der blühende Stängel betroffen ist, können einige Stängel für die Blattproduktion eingekürzt werden, während andere zur Dekoration oder für die Samenbildung blühen gelassen werden. Das Abzupfen der Blätter fördert das Wachstum der Pflanze, vor allem weil die Pflanze darauf reagiert, indem sie Blattpaare neben den obersten Blättern in neue Triebe umwandelt. ⓘ
Wenn man die Pflanze blühen lässt, kann sie Samenschoten mit kleinen schwarzen Samen bilden, die man aufbewahren und im nächsten Jahr auspflanzen kann. Lässt man die Basilikumpflanze aussamen, wächst sie im nächsten Jahr wieder nach. ⓘ
Krankheiten
Basilikum wird von mehreren Pflanzenkrankheiten befallen, die die Ernte zerstören und den Ertrag verringern können. Die Fusariumwelke ist eine bodenbürtige Pilzkrankheit, die jüngere Basilikumpflanzen schnell abtötet. Setzlinge können durch Pythium abgetötet werden. Eine häufige Blattkrankheit von Basilikum ist der Grauschimmel, der durch Botrytis cinerea verursacht wird; er kann nach der Ernte Infektionen verursachen und die gesamte Pflanze abtöten. Die Schwarzfleckenkrankheit kann auf Basilikumblättern auftreten und wird durch die Pilzgattung Colletotrichum verursacht. Der Falsche Mehltau, der durch Peronospora belbahrii verursacht wird, ist eine bedeutende Krankheit, die erstmals 2004 in Italien gemeldet wurde. In den Jahren 2007 und 2008 wurde er auch in den USA gemeldet. ⓘ
Zu den nicht-pathogenen Bakterien, die auf Basilikum vorkommen, gehören Novosphingobium-Arten. ⓘ
Krankheiten und Schädlinge
Bedeutendste Virenerkrankung ist das von Blattläusen übertragene Luzernemosaikvirus (Alfalfa mosaic virus (AMV)), das Blattvergilbungen auslöst. Bei den Pilzerkrankungen steht die Blattfleckenkrankheit (ausgelöst durch Septoria-Arten) an erster Stelle, die während Regenperioden auftritt. Daneben ist im Freiland wie im Gewächshaus die Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum) von Bedeutung. An tierischen Schädlingen sind solche von Bedeutung, die an den Blättern fressen: Zwergzikaden, Raupen der Ampfereule (Acronycta rumicis), Gemeine Wiesenwanzen (Lygus pratensis) und Schnecken. Geschwächte Pflanzen können unter einem starken Blattlausbefall leiden, welche vor allem die jungen Triebe befallen. ⓘ
Verwendungen
Nährwert pro 100 g (3,5 Unzen) | |
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Energie | 94 kJ (22 kcal) |
Kohlenhydrate | 2.65 g |
Ballaststoffe | 1.6 g |
0.64 g | |
Eiweiß | 3.15 g |
Vitamine | Menge %DV† |
Vitamin A-Äquiv. Beta-Carotin | 33% 264 μg29% 3142 μg |
Thiamin (B1) | 3% 0,034 mg |
Riboflavin (B2) | 6% 0,076 mg |
Niacin (B3) | 6% 0,902 mg |
Pantothensäure (B5) | 4% 0,209 mg |
Vitamin B6 | 12% 0,155 mg |
Folat (B9) | 17% 68 μg |
Cholin | 2% 11,4 mg |
Vitamin C | 22% 18,0 mg |
Vitamin E | 5% 0,80 mg |
Vitamin K | 395% 414,8 μg |
Mineralstoffe | Menge %DV† |
Kalzium | 18% 177 mg |
Kupfer | 19% 0,385 mg |
Eisen | 24% 3,17 mg |
Magnesium | 18% 64 mg |
Mangan | 55% 1.148 mg |
Phosphor | 8% 56 mg |
Kalium | 6% 295 mg |
Selen | 0% 0,3 μg |
Natrium | 0% 4 mg |
Zink | 9% 0,81 mg |
Andere Inhaltsstoffe | Menge |
Wasser | 92.06 g |
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†Die Prozentsätze wurden anhand der US-Empfehlungen für Erwachsene grob geschätzt. Quelle: USDA FoodData Central |
Kulinarisch
Basilikum wird am häufigsten frisch in Rezepten verwendet. Im Allgemeinen wird es als letztes hinzugefügt, da das Kochen den Geschmack schnell zerstört. Das frische Kraut kann für kurze Zeit in Plastikbeuteln im Kühlschrank oder für längere Zeit im Gefrierschrank aufbewahrt werden, nachdem es kurz in kochendem Wasser blanchiert wurde. ⓘ
Blätter und Blüten
Die am häufigsten verwendeten mediterranen Basilikumsorten sind "Genovese", "Purple Ruffles", "Mammoth", "Cinnamon", "Lemon", "Globe" und "African Blue". Basilikum ist eine der Hauptzutaten für Pesto, eine italienische Soße mit Olivenöl und Basilikum als Hauptzutaten. Es ist auch ein wesentlicher Bestandteil der beliebten italienisch-amerikanischen Marinara-Sauce. Auch in der chinesischen Küche wird frisches oder getrocknetes Basilikum in Suppen und anderen Speisen verwendet. In Taiwan gibt man frische Basilikumblätter in dicke Suppen. Man isst auch gebratenes Huhn mit frittierten Basilikumblättern. Basilikum (vor allem Thai-Basilikum) wird häufig in Sahne oder Milch eingelegt, um Eis oder Pralinen (z. B. Trüffel) einen interessanten Geschmack zu verleihen. Die Blätter sind nicht der einzige Teil des Basilikums, der für kulinarische Zwecke verwendet wird; die Blütenknospen haben einen subtileren Geschmack und sind essbar. ⓘ
Die meisten asiatischen Basilikumpflanzen haben ein nelkenartiges Aroma, das im Allgemeinen stärker ist als das der mediterranen Basilikumpflanzen. Zitronenbasilikum hat einen starken zitronigen Geruch und Geschmack, der auf das Vorhandensein von Citral zurückzuführen ist. Es ist in Indonesien weit verbreitet, wo es kemangi genannt wird und roh mit rohem Kohl, grünen Bohnen und Gurken als Beilage zu gebratenem Fisch oder Ente serviert wird. Ihre Blüten sind eine pikante Salatzutat. ⓘ
Aufgequollene Samen (Basil seeds) werden, ähnlich wie Mexikanische Chia, in manchen Modegetränken verwendet. ⓘ
Samen
In Wasser eingeweicht werden die Samen verschiedener Basilikumsorten gallertartig und finden Verwendung in asiatischen Getränken und Desserts wie dem indischen faluda, dem iranischen sharbat-e-rihan oder hột é. In Kaschmir wird das Ramadan-Fasten oft mit babre beole gebrochen, einem sharbat aus Basilikumsamen. ⓘ
Volksmedizin
Basilikum wird in der Volksmedizin verwendet, z.B. in der Ayurveda oder der traditionellen chinesischen Medizin. ⓘ
Toxizität für Schädlinge und Krankheitserreger
Insektizid und insektenabweisend
Untersuchungen des ätherischen Öls haben insektizide und insektenabwehrende Eigenschaften gezeigt, einschließlich einer potenziellen Toxizität für Moskitos. Huignard et al. 2008 stellten fest, dass das ätherische Öl die elektrische Aktivität hemmt, indem es die Amplitude des Aktionspotenzials verringert, die Phase nach der Hyperpolarisation verkürzt und die Aktionsfrequenz der Aktionspotenziale reduziert. Nach Ansicht von Huignard ist dies auf Linalool und Estagol zurückzuführen, wobei die Amplitudenverringerung auf Linalool und die Phasenverkürzung auf beide zurückzuführen ist. ⓘ
Callosobruchus maculatus, ein Schädling, der die Kuhbohne befällt, wird durch das ätherische Öl abgestoßen. Das mit Kaolin gemischte ätherische Öl ist sowohl adultizid als auch ovizid und wirkt drei Monate lang gegen C. maculatus in der Kuhbohne. Die Thripse Frankliniella occidentalis und Thrips tabaci werden von O. basilicum abgewehrt, so dass es sich auch in anderen Kulturen als Insektenschutzmittel eignet. Die Schädlinge Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Tribolium castaneum und Bruchus chinensis werden von Deshpande et al. 1974 und '77 untersucht. ⓘ
Nematizid
Das ätherische Öl wird von Malik et al. 1987 und Sangwan et al. 1990 als nematizid gegen Tylenchulus semipenetrans, Meloidogyne javanica, Anguina tritici und Heterodera cajani bewertet. ⓘ
Bakterielle und pilzliche Hemmung
Das ätherische Öl des Blattes und/oder des Sprosses wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterienarten, darunter Lactiplantibacillus plantarum und Pseudomonas spp. Das ätherische Öl des Blattes und/oder des Sprosses wirkt auch gegen eine Vielzahl von Pilzarten, darunter Aspergillus spp., Candida spp., Mucor spp. und Geotrichum candidum. ⓘ
Kultur
Es gibt viele Rituale und Glaubensvorstellungen, die mit Basilikum verbunden sind. Die alten Ägypter und Griechen glaubten, dass Basilikum einem Verstorbenen das Himmelstor öffnen würde. Der jüdische Volksglaube besagt, dass es beim Fasten Kraft verleiht. Der Kräuterkundler Nicholas Culpeper hingegen sah im Basilikum eine Pflanze des Schreckens und des Misstrauens. ⓘ
In Portugal wird Basilikum in einem Topf zusammen mit einem Gedicht und einer Papiernelke traditionell an den religiösen Feiertagen Johannes des Täufers (siehe Johannisnacht § Portugal) und Antonius von Padua an die Liebste verschenkt. In Giovanni Boccaccios Dekameron aus dem 14. Jahrhundert ist in der fünften Geschichte des vierten Tages der Erzählung ein Topf mit Basilikum ein zentrales Element der Handlung. Diese berühmte Geschichte inspirierte John Keats zu seinem Gedicht Isabella, or the Pot of Basil" (Isabella oder der Topf mit Basilikum) aus dem Jahr 1814, das wiederum die Inspiration für zwei Gemälde der Präraffaeliten-Bruderschaft war: John Everett Millais' "Isabella" von 1849 und 1868 "Isabella and the Pot of Basil" von William Holman Hunt. ⓘ
Basilikum hat eine religiöse Bedeutung in der griechisch-orthodoxen Kirche, wo es zum Besprengen mit Weihwasser verwendet wird. Die bulgarisch-orthodoxe Kirche, die serbisch-orthodoxe Kirche, die mazedonisch-orthodoxe Kirche und die rumänisch-orthodoxe Kirche verwenden Basilikum (bulgarisch: босилек, bosilek; serbisch: босиљак, bosiljak; mazedonisch: босилек, bosilek), um Weihwasser zuzubereiten, und Töpfe mit Basilikum werden oft unter Kirchenaltären aufgestellt. Einige griechisch-orthodoxe Christen vermeiden es sogar, es zu essen, weil es mit der Legende der Kreuzerhöhung in Verbindung gebracht wird. ⓘ
Verbreitung
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Basilikums umfasst das tropische und subtropische Asien. ⓘ
Herkunft
Die Herkunft des Basilikums ist heute nicht mehr feststellbar. Als Herkunftsgebiet wird Nordwest-Indien vermutet. In Vorderindien wurde Basilikum bereits rund 1000 v. Chr. als Gewürz-, Heil- und Zierpflanze kultiviert. Funde in Pyramiden belegen den Anbau in Ägypten bereits im Altertum. Die Bezeichnung des Basilienkraut (siehe dazu auch den Gattungsartikel) ist als Basilicum latinisiert aus dem Griechischen basilicon (später auch basylicon geschrieben) übernommen. In Griechenland gibt es bis heute zahlreiche Volkssagen um das Basilikum und dessen Herkunft. Neben der griechischen wird Basilikum traditionell auch in der italienischen Küche häufig verwendet. ⓘ
Nach Deutschland dürfte das Basilikum im 12. Jahrhundert n. Chr. gekommen sein. ⓘ
Verwendung
Medizinische Bedeutung
Seit dem Altertum wird Basilikum in der Heilkunde verwendet. So wurde die Pflanze eingesetzt bei der Therapie von Kopfschmerzen und Tränenfisteln. ⓘ
Die pharmazeutische Droge wird als Basilici herba (lat.: des Basilikums Kraut) bezeichnet. Basilikum wird in der Volksmedizin, vor allem im mediterranen Raum, bei Appetitlosigkeit (Stomachikum), bei Blähungen und Völlegefühl (Karminativum) und seltener als Diuretikum, Laktagogum und bei Rachen-Entzündungen zum Gurgeln eingesetzt. ⓘ
Das ätherische Öl besitzt anthelmintische (entwurmende) und antiphlogistische (entzündungshemmende) Eigenschaften und hemmt die Bildung von Magengeschwüren. ⓘ
Es sind zwar bei Einnahme therapeutischer Dosen keine Nebenwirkungen bekannt, jedoch wird aufgrund des Gehaltes an Estragol eine arzneiliche Anwendung für nicht vertretbar angesehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stellte 2002 im Tierversuch fest, dass Estragol karzinogene Wirkungen und in In-vitro- und in In-vivo-Untersuchungen genotoxische Effekte zeigen, wobei die Datenlage für eine endgültige wissenschaftliche Bewertung unzureichend ist. Die Kommission E kam zu folgender Beurteilung: Da die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten nicht belegt ist und aufgrund der Risiken kann eine therapeutische Anwendung nicht vertreten werden. Gegen die Verwendung als Geruchs- und Geschmackskorrigens bis 5 % in Zubereitungen bestehen keine Bedenken. ⓘ