Apulien
Apulien
Andere einheimische Namen
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|---|---|
Region in Italien | |
 Flagge  Wappen | |
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| Koordinaten: 41°N 16°E / 41°N 16°EKoordinaten: 41°N 16°E / 41°N 16°E | |
| Land | Italien |
| Hauptstadt | Bari |
| Regierung | |
| - Gremium | Rat |
| - Präsident | Michele Emiliano (PD) |
| Bereich | |
| - Gesamt | 19.358 km2 (7.474 sq mi) |
| Einwohnerzahl (31. Dezember 2016) | |
| - Gesamt | 4,063,888 |
| - Dichte | 210/km2 (540/qm) |
| Demonym(e) | Englisch: Apulisch Italienisch: Apulien |
| Zeitzone | UTC+01:00 (CET) |
| - Sommer (DST) | UTC+02:00 (CEST) |
| ISO-3166-Code | IT-75 |
| BIP (nominal) | 76,6 Milliarden € (2018) |
| Pro-Kopf-BIP | €19,000 (2018) |
| HDI (2018) | 0.845 sehr hoch - 18. von 21 |
| NUTS-Region | ITF |
| Website | www.regione.puglia.it |
Apulien (/əˈpuːliə/ ə-POO-lee-ə; ital: Puglia [ˈpuʎʎa]; neapolitanisch: Pùglia [ˈpuʝːə]; griech: Απουλία, romanisiert: Apoulía), auch unter dem italienischen Namen Apulien bekannt, ist eine Region Italiens, die im südlichen Teil der Halbinsel liegt und im Osten an die Adria, im Südosten an das Ionische Meer und im Süden an die Straße von Otranto und den Golf von Tarent grenzt. Die Region umfasst 19.345 Quadratkilometer (7.469 sq mi) und hat etwa vier Millionen Einwohner. ⓘ
Sie grenzt im Norden an die anderen italienischen Regionen Molise, im Westen an Kampanien und im Südwesten an die Basilicata. Die wichtigste Stadt ist Bari. ⓘ
| Apulien ⓘ | |
|---|---|
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| Basisdaten | |
| Hauptstadt | Bari |
| Provinzen | Foggia, Bari (Metropolitanstadt), Brindisi, Tarent (Taranto), Lecce, Barletta-Andria-Trani (seit 2004) |
| Fläche | 19.365,8 km² (7.) |
| Einwohner | 4.008.296 (31. Dez. 2019) |
| Bevölkerungsdichte | 207 Einwohner/km² |
| Website | www.regione.puglia.it |
| ISO 3166-2 | IT-75 |
| Präsident | Michele Emiliano (PD) |
 Reliefkarte der Region Apulien | |
Apulien (italienisch Puglia [ˈpuʎːa] oder oft im Plural Puglie [ˈpuʎːe]; lateinisch Apulia) ist eine in Südost-Italien gelegene Region mit der Hauptstadt Bari. Sie hat 4.008.296 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019). Die Halbinsel Salento im Süden Apuliens bildet den Absatz des sogenannten italienischen Stiefels und der Gargano den Stiefelsporn. ⓘ
Geografie
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Die Küstenlinie Apuliens ist länger als die jeder anderen Region des italienischen Festlands. Im Norden ragt das Vorgebirge des Gargano wie ein Sporn in die Adria, während im Süden die Halbinsel Salento den Absatz des italienischen Stiefels bildet. Der höchste Berg der Region ist der Monte Cornacchia (1.152 m/3.779 ft über dem Meeresspiegel) in den Daunischen Bergen, im Norden entlang des Apennins. ⓘ
In der Region gibt es zwei Nationalparks, den Nationalpark Alta Murgia und den Nationalpark Gargano. ⓘ
Abgesehen von den Nationalparks im Norden und Westen ist der größte Teil Apuliens und insbesondere die Halbinsel Salento geografisch flach und nur mäßig hügelig. ⓘ
Das Klima ist typisch mediterran mit heißen, trockenen und sonnigen Sommern und milden und regnerischen Wintern. Schneefälle, insbesondere an der Küste, sind selten, traten aber zuletzt im Januar 2019 auf (nach Schnee im März 2018 und Januar 2017). Apulien gehört im Sommer zu den heißesten und trockensten Regionen Italiens, wobei die Temperaturen in Lecce und Foggia manchmal bis zu 40 °C und mehr erreichen. ⓘ
Die Küstengebiete, insbesondere an der Adria und auf der südlichen Halbinsel Salento, sind häufig Winden unterschiedlicher Stärke und Richtung ausgesetzt, die die lokalen Temperaturen und Bedingungen stark beeinflussen, manchmal noch am selben Tag. Der Bora-Nordwind von der Adria kann die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit senken und die Sommerhitze abmildern, während der Schirokko-Südwind aus Nordafrika die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen und gelegentlich roten Staub aus der Wüste Sahara aufwirbeln kann. An manchen Tagen im Frühling und Herbst kann es in Gallipoli und Porto Cesareo an der ionischen Küste warm genug zum Baden sein, während in Monopoli und Otranto an der Adriaküste kühle Winde Jacken und Pullover rechtfertigen. ⓘ
Das Gebiet zwischen Otranto und Santa Maria di Leuca ist Teil des Regionalen Küsten-Naturparks Costa Otranto - Santa Maria di Leuca e Bosco di Tricase", den die Region Apulien im Jahr 2008 eingerichtet hat. In diesem Gebiet gibt es zahlreiche natürliche und historische Attraktionen wie Ciolo, eine felsige Bucht. ⓘ
Geografische Lage
Die Region erstreckt sich entlang des Adriatischen und des Ionischen Meers. Mit der Punta Palascìa erreicht die Küste bei Otranto den östlichsten Punkt Italiens, der nur 80 km von der albanischen Küste entfernt ist. Der südlichste Punkt ist die Punta Ristola. ⓘ
Oberflächengestalt
Das Gebiet besteht zu 53,3 % aus Ebenen, zu 45,3 % aus Hügelland und zu 1,5 % aus Gebirge. Damit ist Apulien die flachste Region Italiens. Die Landschaften teilen sich von Norden nach Süden in die bergige Halbinsel Gargano mit den vorgelagerten Tremiti-Inseln, der ebenen Tavoliere delle Puglie, der anschließenden Ebene Terra di Bari, der Kalkhochebene der Murge, der Küstenebene von Tarent und des Valle d’Itria, das die südlichste Region, die größtenteils ebene Halbinsel Salento abschließt. Das einzige Gebirge über 1000 m neben dem Gargano, die Monti della Daunia bilden die Grenze zu Kampanien und erreichen im Monte Cornacchia 1152 m Höhe. ⓘ
Küstenabschnitt des Gargano
Torre Sant'Andrea bei Melendugno
Grotte di Castellana bei Castellana Grotte bei Bari
Isole Tremiti
Frühherbstliche Landschaft um das Castel del Monte ⓘ
Klima
Das Klima bietet milde Winter und heiße Sommer. ⓘ
Geschichte
Apulien ist eine der archäologisch reichsten Regionen Italiens. Sie wurde zuerst von mykenischen Griechen besiedelt. ⓘ
Die Griechen nannten die Region Iapygía (daher 'Apulien'), weil es hier die drei wichtigsten iapygischen Stämme gab, die Apulien im ersten Jahrtausend v. Chr. bewohnten: die Daunier im Norden, die Peucetier im Zentrum und die Messapier im Süden. ⓘ
Einige Teile der Regionen wurden von den muslimischen Sarazenen erobert und das Emirat Bari wurde für kurze Zeit von Muhammad Abul Abbas von Sizilien gegründet. ⓘ
Der König von Sizilien und der römische Kaiser Friedrich II. errichteten in der Region eine Reihe von Burgen, darunter das Castel del Monte, das manchmal als "Krone Apuliens" bezeichnet wird. ⓘ
Apulien war bis 1130 ein autonomes Herzogtum, bis sein Herzog König von Sizilien wurde. Nach 1282, als das Königreich die Insel Sizilien selbst verlor, blieb Apulien Teil des übrig gebliebenen Königreichs Neapel (verwirrenderweise auch als Königreich Sizilien bekannt) und blieb dies bis zur Vereinigung Italiens im Jahr 1861. Dieses Königreich war von 1282 bis 1442 unter dem Haus Anjou unabhängig, gehörte dann bis 1458 zu Aragonien und war danach bis 1501 unter einem Kadettenzweig des Hauses Trastámara wieder unabhängig. Infolge des französisch-spanischen Krieges von 1501-1504 kam Neapel von 1504 bis 1714 erneut unter die Herrschaft Aragons und des spanischen Reiches. Als barbarische Piraten aus Nordafrika 1554 Vieste plünderten, erbeuteten sie schätzungsweise 7.000 Sklaven. Die Küste Apuliens war zeitweise von den Türken und zeitweise von den Venezianern besetzt. ⓘ
Im Jahr 1861 wurde die Region Teil des Königreichs Italien. ⓘ
Der Hauptartikel Geschichte Apuliens behandelt die historische Entwicklung der südostitalienischen Region Apulien, die in etwa den Stiefelabsatz der italienischen Halbinsel einnimmt. ⓘ
Wirtschaft
Der Anteil der Region an der Bruttowertschöpfung Italiens betrug im Jahr 2000 etwa 4,6 %, während die Bevölkerung 7 % der Gesamtbevölkerung ausmachte. Das Pro-Kopf-BIP ist im Vergleich zum nationalen Durchschnitt niedrig und entspricht etwa 68,1 % des EU-Durchschnitts. ⓘ
Der Anteil der Landwirtschaft und des Dienstleistungssektors an der Bruttowertschöpfung lag im Jahr 2000 über dem nationalen Durchschnitt. Die Region verfügt über Industriezweige, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben, darunter die Lebensmittelverarbeitung und die Fahrzeugindustrie in Foggia, die Schuh- und Textilindustrie in der Provinz Barletta sowie die Holz- und Möbelindustrie in der Region Murge im Westen. ⓘ
Zwischen 2007 und 2013 ist die Wirtschaft Apuliens stärker gewachsen als die des restlichen Süditaliens. Ein solches Wachstum, das sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, stellt eine große Herausforderung für das hydrogeologische System dar. ⓘ
Die florierende Wirtschaft Apuliens ist in zahlreiche Sektoren gegliedert, in denen mehrere führende Unternehmen tätig sind, von denen die meisten jedoch Materialien oder Komponenten und keine Fertigwaren herstellen:
- Luft- und Raumfahrt (Leonardo, Avio Aero, Sitael, Blackshape)
- Automobilindustrie (Bosch, Magneti Marelli, Magna Gertrag, Bridgestone)
- Mechanik (New Holland Construction, IVECO Motori, Isotta Fraschini Motori, MERMEC)
- Möbel (Natuzzi)
- Lebensmittel und Getränke (De Carlo, Divella, Quarta Caffé)
- Landwirtschaft (Casillo Group, G.C. Partecipazioni)
- Verlagswesen (Laterza, Edizioni Dedalo)
- Tourismus (Nicolaus Tour)
- Logistik (GTS Rail)
- I.C.T. (Exprivia) ⓘ
In Taranto befindet sich das größte Hüttenwerk Europas ILVA Acciaierie di Taranto (8.200 Beschäftigte) mit einem vollständigen Produktionszyklus für Eisen und Stahl. Es soll an Arcelor Mittal verkauft werden. ⓘ
In Brindisi befindet sich ein Chemie-Industriepark mit ENI-Kraftwerk, ENI-Ölraffinerie, Syndial-Chemiefabrik, Versalis-Chemiefabrik (Grundchemie, Zwischenprodukte, Polyethylen, Styrolkunststoffe und Elastomere). Polypropylenwerk von LyondellBasell, Sanofi-Werk (Antiobiotika). Eine weitere ENI-Ölraffinerie befindet sich in Tarent. ⓘ
Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 18,8 %. ⓘ
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2020 bei 14,1 %. ⓘ
| Jahr | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 ⓘ |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Arbeitslosenquote (in %) |
12.6% | 11.1% | 11.6% | 12.6% | 13.5% | 13.2% | 15.7% | 19.7% | 21.5% | 19.7% | 19.4% | 18.8% | 16.1% | 14.9% | 14.1% |
Fischerei und Aquakultur
Der Hafen von Tarent beherbergt zahlreiche Fischerboote. Die Flotte besteht hauptsächlich aus etwa 80 Fischerbooten mit einer Bruttoraumzahl von höchstens 10, die mit Schleppnetzen fischen, während die übrigen kleinen Fischerboote mit Kiemennetzen arbeiten. Das Meer ist reich und großzügig und wird von Zahnbrassen, Meerbrassen, Zackenbarschen, Meeräschen und Sardellen, Garnelen und Tintenfischen bevölkert. Weitere wichtige Fischereihäfen sind Manfredonia, Molfetta, Mola di Bari, Monopoli, Gallipoli und Castro ⓘ
Heute ist Tarent der weltweit größte Produzent von Zuchtmuscheln: Mit 1.300 Beschäftigten werden jährlich rund 30.000 Tonnen Muscheln verarbeitet. Die Muschelzucht prägt die Wirtschaft der Stadt seit Jahrhunderten und hat die Muschel zum gastronomischen Symbol von Tarent gemacht. Es heißt, dass die ersten Muschelgärten in La Spezia, Pula, Olbia und Chioggia von Muschelzüchtern gegründet wurden, die aus dieser Stadt ausgewandert sind. Der Arbeitsplatz der Tarentiner Muschelzüchter ist das Boot; jedes Detail der Arbeitsmethode hat sich im Laufe der Zeit verbessert. ⓘ
Am Meeresboden werden 10 m lange Konstruktionen aus Holz oder Metall, so genannte "pali" (Pfähle), befestigt, an denen dann Seile und Netze angebracht werden, auf denen die Muscheln gezüchtet werden. Die hier gezüchteten Miesmuscheln sind besonders schmackhaft und wertvoll, weil sie in einer besonderen Umgebung wachsen, einer Mischung aus salzigem Meerwasser und Karstsüßwasser. Diese besonderen Umweltbedingungen des Meeres von Tarent sind nicht nur für die Miesmuscheln ideal, sondern auch für die Fische und Krustentiere, die zwischen den Pfählen Nahrung und Schutz finden. Während es im Mar Piccolo etwa 18 unterseeische Süßwasserquellen gibt, die "Citri" genannt werden, gibt es im Mar Grande nur eine große Quelle, die zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt "Anello di San Cataldo" genannt wird. ⓘ
Zahnbrasse
Seebrasse
Garnele
Muscheln ⓘ
Landwirtschaft
In den fruchtbaren Küstenebenen gedeihen neben Mandeln, Oliven, Getreide und Tomaten auch Kaktusfeigen, Trauben, Feigen sowie Zitrusfrüchte. Der milde Winter ist ideal für den Stängelkohl, der an wilden Brokkoli erinnert und die Basis des berühmten apulischen Gerichts Orecchiette con cima di rapa bildet. ⓘ
Apulien ist ein wichtiges Weinbaugebiet mit vorwiegend gehaltvollen Rotweinen. Wichtige Rebsorten sind Primitivo, Negroamaro und Nero di Troia. Auf einer Anbaufläche von 107.571 Hektar wird eine Gesamtproduktion von 7.580.000 Hektolitern (DOC-Produktion: 259.900 hl) erzeugt. Bekannte Weinbau-Regionen sind Manduria, die Halbinsel Salento, die Gebiete um das Castel del Monte, Canosa di Puglia, Locorotondo und Foggia. ⓘ
Apulien wurde 2013 als erste europäische Region vom Olivenbaumsterben betroffen und in entsprechende Schutzzonen aufgeteilt. ⓘ
Weinanbaugebiet auf Salento
Orecchiette pugliesi
Kaktusfeigen bei Foggia
Olivenhain in Ostuni ⓘ
Die Landwirtschaft spielt in Apulien eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Es handelt sich vor allem um eine intensive und moderne Landwirtschaft, die es der Region ermöglicht, bei der Herstellung vieler Produkte zu den ersten in Italien zu gehören:
- Hartweizen, der für die Herstellung von Nudeln verwendet wird
- Tomaten
- Weintrauben
- Mandeln
- Olivenöl ⓘ
Auch der Gemüseanbau (Kopfsalat, Artischocke, Fenchel, Kohl, Sellerie, Barattiere, Borretsch, Süßkartoffel, Kapern, Portulak) und der Gartenbau (Kiwis, Pfirsiche, Orangen, Clementinen, Zitronen) sind entwickelt. ⓘ
Weinbau
Die Weinbauregion Apulien verfügt über ein vielfältiges Terroir, das sich in Weinen mit reichhaltigen Aromen und Geschmacksrichtungen ausdrückt. Die Reben werden von der Natur, der Sonne und den Böden begünstigt, so dass die Weine von hier einen starken Charakter und eine unverwechselbare Identität haben. Außerdem ist Apulien eine der besten Olivenölregionen Italiens, was die Qualität und Quantität des nativen Olivenöls extra angeht. Ja, es ist ein traumhafter Ort, ein Gebiet, das mit Weinbergen und Olivenhainen bedeckt ist und spektakuläre Landschaften schafft. Die Weinregion Apulien umfasst 83 000 Hektar, von denen etwa 80 % mit Rotweinsorten bepflanzt sind. Es gibt vier verschiedene DOCG- und 28 DOC-Zonen, von denen einige weit über Italiens Grenzen hinaus bekannt sind. Der Salice Salentino und der Primitivo di Manduria sind zwei der bekanntesten DOC-Weine, die in der Weinregion Apulien hergestellt werden. Die Weinberge in Apulien erstrecken sich über 106.715 ha, was Platz 1 unter den italienischen Weinbauregionen bedeutet. Bei der Produktion von DOC- und DOCG-Qualitätsweinen liegt Apulien mit 297.667 Hektolitern jedoch nur auf Platz 12 von 20. Es gibt 4 DOCG-Weine:
- Castel del Monte Bombino Nero
- Castel del Monte Nero di Troia Riserva
- Castel del Monte Rosso Riserva
- Primitivo di Manduria Dolce Naturale ⓘ
Olivenanbau
In Apulien gibt es schätzungsweise 50 bis 60 Millionen Olivenbäume, und auf die Region entfallen 40 % der italienischen Olivenölproduktion. Es gibt vier spezifische geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.) für die gesamte Region. Zu den Olivensorten gehören: Baresane, Biancolilla, Brandofino (Castiglione), Buscionetto (Biancolilla), Carolea, Cellina di Nardò, Cerasuola (Ogliara), Cerignola (Bella di Cerignola), Cima di Bitonto, Cima di Mola, Coratina, auch angebaut in Corning, CA., Gewinner der Goldmedaille des New York International Olive Oil Competition (NYIOOC) 2018, Frantoio, Garganica, La Minuta, Leccino, Moresca, Nocellara Etnea, Nocellara Messinese, Ogliarola, Ogliarola Barese, Ogliara Messinese, Ottobratica, Peranzana, das als "zertifiziertes natives Olivenöl extra der höchsten Kategorie" hergestellt wird, Rotondella, Santagatese, Saracena, Tonda Iblea und Verdello (Unterart von San Benedetto). ⓘ
Xylella fastidiosa-Krankheit
Seit den Jahren 2008-2010 ist die Olivenölindustrie in Apulien durch den Erreger Xylella fastidiosa bedroht, eine Krankheit, die die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Bäume behindert. Das Epizentrum der Epidemie in der Region liegt im südöstlichen Teil. ⓘ
Stahlindustrie
Die riesige Stahlfabrik ILVA S.p.A. in Tarent stellt mehr als 30 % des italienischen Stahls her und beschäftigt 25.000 Menschen. Es ist die größte Anlage dieser Art in Europa. Wegen massiver Umweltbelastungen mit vielen Todesfällen in der Region sind allerdings Teile der Anlage zurzeit stillgelegt und der italienische Staat übernahm die Kontrolle über den wichtigsten Arbeitgeber in der Region. ⓘ
Verkehr
Die Region verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, das Schienennetz ist jedoch weniger gut ausgebaut, insbesondere im Süden der Region. Es gibt keine Hochgeschwindigkeitsstrecken. Die Region wird von Nordwesten nach Südosten von der Autobahn A14 (Bologna-Taranto) durchquert, die die Hauptstadt der Region, Bari, mit Taranto, der zweitgrößten Stadt der Region, verbindet. Die A14 verbindet auch Foggia und weiter nördlich an der Adriaküste gelegene Orte: Pescara, Ancona, Rimini und schließlich Bologna. Die einzige andere Autobahn in der Region ist die A16 (Neapel-Canosa), die die italienische Halbinsel in Ost-West-Richtung durchquert und die Region mit Neapel verbindet. ⓘ
Es gibt zwei internationale Flughäfen, den Karol-Wojtyla-Flughafen in Bari (IATA: BRI) und den Flughafen Brindisi (IATA: BDS), der als wichtigstes logistisches Drehkreuz für das Global Service Center der Vereinten Nationen mit Sitz in Brindisi dient. Nach der Genehmigung eines Sanierungsprojekts im Jahr 2018 wird der Flugplatz Grottaglie (IATA: TAR) einen Weltraumbahnhof für die italienische Raumfahrtbehörde und Virgin Galactic beherbergen. ⓘ
Der Flughafen Bari liegt acht Kilometer nordwestlich von Bari, der Hauptstadt der Region Apulien. Er wurde Ende 2005 nach dem bürgerlichen Namen des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. Karol Wojtyła benannt. ⓘ
Demografische Daten
| Jahr | Bevölkerung. | ±% |
|---|---|---|
| 1861 | 1,335,000 | — |
| 1871 | 1,440,000 | +7.9% |
| 1881 | 1,609,000 | +11.7% |
| 1901 | 1,987,000 | +23.5% |
| 1911 | 2,195,000 | +10.5% |
| 1921 | 2,365,000 | +7.7% |
| 1931 | 2,508,000 | +6.0% |
| 1936 | 2,642,000 | +5.3% |
| 1951 | 3,220,000 | +21.9% |
| 1961 | 3,421,000 | +6.2% |
| 1971 | 3,583,000 | +4.7% |
| 1981 | 3,872,000 | +8.1% |
| 1991 | 4,032,000 | +4.1% |
| 2001 | 4,021,000 | −0.3% |
| 2011 | 4,091,000 | +1.7% |
| 2017 | 4,063,888 | −0.7% |
| Quelle: ISTAT 2001 | ||
Die Abwanderung aus den strukturschwachen Gebieten der Region nach Norditalien und in das übrige Europa war in den Jahren zwischen 1956 und 1971 sehr stark. Danach ging die Tendenz mit der Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zurück, so dass in den Jahren 1982 bis 1985 eine Nettozuwanderung stattfand. Seit 1986 hat die Stagnation der Beschäftigung zu einer erneuten Umkehrung des Trends geführt, die durch einen Rückgang der Zuwanderung verursacht wurde. ⓘ
Regierung und Politik
Seit dem 1. Juni 2015 ist der ehemalige Richter und Bürgermeister von Bari, Michele Emiliano von der Demokratischen Partei, Präsident der Region Apulien. ⓘ
Kultur
Küche
Die Küche spielt in ganz Apulien eine wichtige Rolle. Zu den wichtigsten einheimischen Zutaten gehören: Olivenöl, Artischocken, Tomaten, Auberginen/Erdäpfel, Spargel und Pilze. Im Sommer wird häufig auch der Carosello verwendet, eine Muskatmelonenart, die oft in unreifem Zustand verzehrt wird. In Apulien werden mehrere Produkte mit g.U. und g.g.A. hergestellt; Dazu gehören einige Käsesorten wie der Canestrato Pugliese g.U. und der Burrata di Andria g.g.A., Olivenöl wie Collina di Brindisi g.U., Dauno g.g.A., Terra d'Otranto g.g.A., Terre Tarentine g.g.A. und Terra di Bari g.g.A. sowie einige Obst- und Gemüsesorten wie die Arancia del Gargano g.g.A, Carciofo (Artischocke) Brindisino g.g.A., Cipolla (Zwiebel) bianca di Margherita g.g.A., Clementine del Golfo di Taranto g.g.A., La Bella della Daunia g.U., Limone (Zitrone) femminello del Gargano g.g.A., Patata (Kartoffel) novella di Galatina g.g.A. und Uva di Puglia g.g.A. (Traube). Auch die Brotart Pane di Altamura g.U. und die Hülsenfrucht Lenticchia di Altamura g.g.A. sind in der Liste enthalten. Zu den beliebten Straßengerichten gehören Panzerotti und Focaccia barese. ⓘ
Spaghetti con le cozze (mit Muscheln)
Monacelle (Landschneckenart Cantareus apertus)
Scapece gallipolina: gebratener Fisch, eingelegt in Rotweinessig mit Semmelbröseln und Safran
Cazzomarro: gebackene Involtini aus Lamminnereien
Ziegenkoteletts
Zubereitete Zwiebeln der Traubenhyazinthe Leopoldia comosa, eingelegt in Olivenöl ⓘ
Sagre-Feste
Auf den apulischen Sagre-Festen werden die regionalen Spezialitäten und die lokale Kultur vorgestellt. Auch wenn die Sagre-Feste nicht nur in Apulien stattfinden - sie sind eines der bestgehüteten kulinarischen Geheimnisse Italiens -, so ist das Essen doch ein wesentlicher Bestandteil der Identität der Region, und es handelt sich um sehr gesellige Veranstaltungen, bei denen man Seite an Seite mit den Einheimischen schlemmen kann. ⓘ
Sprache
Wie in den anderen Regionen Italiens ist die Landessprache (seit 1861) Italienisch. Aufgrund der langen und abwechslungsreichen Geschichte werden in dieser Region jedoch seit Jahrhunderten auch andere historische Sprachen verwendet. Die lokalen Sprachen des nördlichen und zentralen Apuliens (etwa die Provinzen Bari, Barletta-Andria-Trani und Foggia sowie die nordwestlichen Teile der Provinz Tarent) sind die apulischen süditalienischen Dialekte, darunter der Bari-Dialekt und der Tarantino-Dialekt. In der südlichen Region Salento, einer extremen süditalienisch-romanischen Sprache, ist der Salentino-Dialekt weit verbreitet. Im Salento gibt es auch eine italo-griechische Sprache namens Griko, die in einigen Gebieten noch von einigen Tausend Grikoern gesprochen wird. Darüber hinaus wird in den Bergdörfern Faeto und Celle di San Vito in der Provinz Foggia eine seltene Tochtersprache der französisch-provenzalischen Sprache, Faetar, gesprochen. Es wird manchmal als ein Paar von Dialekten des Frankoprovenzalischen, Faetar und Cellese, klassifiziert. Der Arbëreshë-Dialekt der albanischen Sprache wird seit der Ansiedlung von Flüchtlingen im 16. Jahrhundert von einer kleinen Gemeinschaft gesprochen. ⓘ
Verwaltungsgliederung und größte Städte
Apulien besteht aus den Provinzen Foggia, Barletta-Andria-Trani, Tarent, Brindisi, Lecce und der Metropolitanstadt Bari. Die 2004 gegründete Provinz Barletta-Andria-Trani wurde erst mit den Wahlen zur Provinzversammlung am 6. und 7. Juni 2009 geschäftsfähig. ⓘ
| Provinz bzw. Metropolitanstadt | Hauptstadt | ISO | Gemeinden | Einwohnerzahl (31. Dezember 2019) |
Fläche (km²) | Bevölkerungs- dichte (Einw./km²) ⓘ |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bari | Bari | IT-BA | 41 | 1.249.246 | 3.825 | 327 |
| Barletta-Andria-Trani | Barletta, Andria und Trani | IT-BT | 10 | 388.390 | 1.539 | 252 |
| Brindisi | Brindisi | IT-BR | 20 | 390.456 | 1.839 | 212 |
| Foggia | Foggia | IT-FG | 61 | 616.310 | 7.175 | 86 |
| Lecce | Lecce | IT-LE | 97 | 791.122 | 2.759 | 287 |
| Tarent | Tarent | IT-TA | 29 | 572.772 | 2.437 | 235 |
| Apulien | Bari | IT-75 | 258 | 4.008.296 | 19.366 | 207 |
Bari ist mit einer Agglomeration von fast 600.000 Einwohnern die Metropole Apuliens und nach Neapel die zweitgrößte Stadt Süditaliens. In der Region gibt es die folgenden größeren Städte. (Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2019) Quelle: ISTAT ⓘ
| Gemeinde | Provinz bzw. Metropolitanstadt | Einwohner ⓘ |
|---|---|---|
| Bari | Bari | 322.316 |
| Tarent | Tarent | 195.227 |
| Foggia | Foggia | 149.904 |
| Andria | Barletta-Andria-Trani | 99.307 |
| Lecce | Lecce | 96.534 |
| Barletta | Barletta-Andria-Trani | 94.316 |
| Brindisi | Brindisi | 85.881 |
Die Liste der Gemeinden in Apulien beinhaltet alle Gemeinden der Region mit Einwohnerzahlen. ⓘ
Die Altstadt von Ostuni
Polignano a Mare
Der alte Hafen von Monopoli
Der Corso San Sabino in Canosa di Puglia
Castel del Monte, eines der Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten der Region
