Kognition

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A cognitive model illustrated by Robert Fludd
Ein kognitives Modell, wie es von Robert Fludd (1619) dargestellt wurde

Kognition (/kɒɡˈnɪʃ(ə)n/ (listen)) bezieht sich auf "die geistige Tätigkeit oder den Prozess der Aneignung von Wissen und Verständnis durch Denken, Erfahrung und die Sinne". Er umfasst alle Aspekte der intellektuellen Funktionen und Prozesse wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Denken, Intelligenz, Wissensbildung, Gedächtnis und Arbeitsgedächtnis, Urteilsvermögen und Bewertung, Argumentation und Rechnen, Problemlösung und Entscheidungsfindung, Sprachverständnis und Sprachproduktion. Die Vorstellungskraft ist ebenfalls ein kognitiver Prozess und wird als solcher betrachtet, weil sie das Nachdenken über Möglichkeiten beinhaltet. Bei kognitiven Prozessen wird vorhandenes Wissen genutzt und neues Wissen entdeckt.

Kognitive Prozesse werden aus verschiedenen Blickwinkeln in unterschiedlichen Kontexten analysiert, insbesondere in den Bereichen Linguistik, Musikwissenschaft, Anästhesie, Neurowissenschaft, Psychiatrie, Psychologie, Pädagogik, Philosophie, Anthropologie, Biologie, Systematik, Logik und Informatik. Diese und andere Ansätze zur Analyse der Kognition (z. B. die verkörperte Kognition) werden in der sich entwickelnden Kognitionswissenschaft zusammengefasst, einer zunehmend eigenständigen akademischen Disziplin.

Kognition ist die von einem verhaltenssteuernden System ausgeführte Umgestaltung von Informationen. Die Bezeichnung ist abgeleitet von lateinisch cognoscere und bedeutet: ,erkennen‘, ‚erfahren‘ oder ‚kennenlernen‘. Kognition ist ein uneinheitlich verwendeter Begriff, mit dem auf die Informationsverarbeitung von Menschen, anderen Organismen und anderen Systemen Bezug genommen wird. Oft ist mit „Kognition“ das Denken in einem umfassenden Sinne gemeint.

Etymologie

Das Wort Kognition stammt aus dem 15. Jahrhundert, wo es "Denken und Bewusstsein" bedeutete. Der Begriff stammt von dem lateinischen Substantiv cognitio ("Prüfung", "Lernen" oder "Wissen"), das von dem Verb cognosco abgeleitet ist, einer Zusammensetzung aus con ("mit") und gnōscō ("wissen"). Die letzte Hälfte, gnōscō, ist wiederum ein Kognat eines griechischen Verbs, gi(g)nósko (γι(γ)νώσκω, "ich weiß" oder "wahrnehmen").

Frühe Studien

Obwohl das Wort "kognitiv" selbst aus dem 15. Jahrhundert stammt, begann die Beschäftigung mit kognitiven Prozessen mehr als achtzehn Jahrhunderte früher, nämlich mit Aristoteles (384-322 v. Chr.) und seinem Interesse an den inneren Abläufen des Geistes und deren Auswirkungen auf die menschliche Erfahrung. Aristoteles konzentrierte sich auf die kognitiven Bereiche des Gedächtnisses, der Wahrnehmung und der geistigen Vorstellungskraft. Er legte großen Wert darauf, dass seine Studien auf empirischen Erkenntnissen beruhten, d. h. auf wissenschaftlichen Informationen, die durch Beobachtung und gewissenhaftes Experimentieren gewonnen wurden. Zwei Jahrtausende später wurde der Grundstein für moderne Konzepte der Kognition während der Aufklärung von Denkern wie John Locke und Dugald Stewart gelegt, die versuchten, ein Modell des Geistes zu entwickeln, in dem Ideen erworben, erinnert und manipuliert werden.

Jahrhunderts wurden kognitive Modelle sowohl in der Philosophie - insbesondere von Autoren, die über die Philosophie des Geistes schrieben - als auch in der Medizin entwickelt, insbesondere von Ärzten, die zu verstehen versuchten, wie man Wahnsinn heilen kann. In Großbritannien wurden diese Modelle von Wissenschaftlern wie James Sully am University College London erforscht und sogar von Politikern bei der Ausarbeitung des nationalen Grundschulgesetzes von 1870 verwendet.

Als sich die Psychologie in Europa zu einem aufstrebenden Studienfach entwickelte und auch in Amerika immer mehr Anhänger fand, leisteten Wissenschaftler wie Wilhelm Wundt, Herman Ebbinghaus, Mary Whiton Calkins und William James ihren Beitrag zur Erforschung der menschlichen Kognition.

Frühe Theoretiker

Wilhelm Wundt (1832-1920) legte den Schwerpunkt auf das, was er Introspektion nannte: die Untersuchung der inneren Gefühle eines Menschen. Bei der Introspektion musste die Versuchsperson darauf achten, ihre Gefühle so objektiv wie möglich zu beschreiben, damit Wundt die Informationen als wissenschaftlich einstufen konnte. Obwohl Wundts Beiträge keineswegs gering sind, halten moderne Psychologen seine Methoden für recht subjektiv und verlassen sich lieber auf objektivere Verfahren des Experimentierens, um Rückschlüsse auf den menschlichen Erkenntnisprozess zu ziehen.

Hermann Ebbinghaus (1850-1909) führte kognitive Studien durch, die hauptsächlich die Funktion und Kapazität des menschlichen Gedächtnisses untersuchten. Ebbinghaus entwickelte ein eigenes Experiment, in dem er über 2.000 Silben aus nicht existierenden Wörtern konstruierte, zum Beispiel EAS. Anschließend untersuchte er seine eigene persönliche Fähigkeit, diese Nicht-Wörter zu lernen. Er wählte absichtlich keine echten Wörter, sondern Nicht-Wörter, um den Einfluss bereits vorhandener Erfahrungen auf die Symbolik der Wörter zu kontrollieren und so ein leichteres Erinnern an sie zu ermöglichen. Ebbinghaus stellte eine Reihe von Beobachtungen und Hypothesen auf, die seine Fähigkeit, die von ihm kreierten Nicht-Wörter zu lernen und abzurufen, beeinflusst haben könnten. Einer der Gründe, so schlussfolgerte er, war die Zeitspanne zwischen der Präsentation der Liste von Reizen und dem Aufsagen oder Abrufen derselben. Ebbinghaus war der erste, der eine "Lernkurve" und eine "Vergessenskurve" aufzeichnete und darstellte. Seine Arbeit hat die Untersuchung der seriellen Position und ihrer Auswirkungen auf das Gedächtnis stark beeinflusst (siehe weiter unten).

Mary Whiton Calkins (1863-1930) war eine einflussreiche amerikanische Pionierin auf dem Gebiet der Psychologie. Ihre Arbeit konzentrierte sich auch auf die menschliche Gedächtnisleistung. Eine gängige Theorie, der so genannte Recency-Effekt, kann auf ihre Studien zurückgeführt werden. Der Rezenzeffekt, der auch im folgenden Abschnitt über Experimente erörtert wird, beschreibt die Tendenz von Personen, sich genau an die letzten Elemente zu erinnern, die in einer Folge von Reizen präsentiert werden. Calkins Theorie steht in engem Zusammenhang mit der bereits erwähnten Studie und den Schlussfolgerungen der Gedächtnisexperimente von Hermann Ebbinghaus.

William James (1842-1910) ist eine weitere Schlüsselfigur in der Geschichte der Kognitionswissenschaft. James war mit Wundts Betonung der Introspektion und Ebbinghaus' Verwendung von Nonsensreizen nicht einverstanden. Stattdessen konzentrierte er sich auf die menschliche Lernerfahrung im Alltag und deren Bedeutung für die Erforschung der Kognition. James' wichtigster Beitrag zur Erforschung und Theorie der Kognition war sein Lehrbuch Principles of Psychology, in dem Aspekte der Kognition wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken und Aufmerksamkeit vorläufig untersucht werden.

René Descartes (1596-1650) war ein Philosoph des siebzehnten Jahrhunderts, der den Satz "Cogito, ergo sum" erfand. Das bedeutet: "Ich denke, also bin ich". Mit seinen Meditationen wollte er, dass die Menschen mit ihm zusammen meditieren, um zu denselben Schlussfolgerungen zu gelangen wie er, aber in ihrer eigenen freien Erkenntnis.

Psychologie

Diagram
Wenn der Verstand eine Verallgemeinerung vornimmt, wie z. B. das Konzept des Baumes, zieht er Ähnlichkeiten aus zahlreichen Beispielen heraus; die Vereinfachung ermöglicht ein Denken auf höherer Ebene (abstraktes Denken).

In der Psychologie wird der Begriff "Kognition" in der Regel im Rahmen einer informationsverarbeitenden Sichtweise der psychologischen Funktionen eines Individuums verwendet, und so ist es auch in der kognitiven Technik. Bei der Untersuchung der sozialen Kognition, einem Zweig der Sozialpsychologie, wird der Begriff verwendet, um Einstellungen, Attribution und Gruppendynamik zu erklären. Die psychologische Forschung auf dem Gebiet der Kognitionswissenschaft hat jedoch auch einen verkörperten Ansatz zum Verständnis der Kognition vorgeschlagen. Im Gegensatz zum traditionellen computationalistischen Ansatz betont die verkörperte Kognition die bedeutende Rolle des Körpers beim Erwerb und bei der Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten.

Die menschliche Kognition ist bewusst und unbewusst, konkret oder abstrakt sowie intuitiv (wie die Kenntnis einer Sprache) und konzeptuell (wie ein Modell einer Sprache). Sie umfasst Prozesse wie Gedächtnis, Assoziation, Begriffsbildung, Mustererkennung, Sprache, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Handeln, Problemlösung und mentale Bilder. Traditionell wurden Emotionen nicht als kognitiver Prozess betrachtet, aber heute wird viel Forschung betrieben, um die kognitive Psychologie der Emotionen zu untersuchen; die Forschung konzentriert sich auch auf das Bewusstsein der eigenen Strategien und Methoden der Kognition, was als Metakognition bezeichnet wird.Das Konzept der Kognition hat durch die Entwicklung der Disziplinen innerhalb der Psychologie mehrere Revisionen erfahren.

Ursprünglich verstanden Psychologen die Kognition, die das menschliche Handeln bestimmt, als Informationsverarbeitung. Dies war eine Bewegung, die in den 1950er Jahren als Kognitivismus bekannt wurde, nachdem die Behavioristen Kognition als eine Form von Verhalten betrachtet hatten. Der Kognitivismus betrachtete die Kognition als eine Form der Berechnung, den Geist als eine Maschine und das Bewusstsein als eine ausführende Funktion. Der Postkognitivismus kam jedoch in den 1990er Jahren auf, als die Entwicklung der Kognitionswissenschaft Theorien präsentierte, die die Notwendigkeit kognitiver Handlungen als verkörperte, erweiterte und dynamische Prozesse im Geist hervorhoben. Die Entwicklung der kognitiven Psychologie entstand, als die Psychologie auf der Grundlage verschiedener Theorien begann, diese Dynamik in Bezug auf den Geist und die Umwelt zu erforschen, und damit eine Abkehr von den früheren dualistischen Paradigmen einleitete, die der Kognition als systematischer Berechnung oder ausschließlichem Verhalten den Vorrang gaben.

Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung

Jahrelang haben Soziologen und Psychologen Studien zur kognitiven Entwicklung durchgeführt, d. h. zum Aufbau des menschlichen Denkens oder der mentalen Prozesse.

Jean Piaget war eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie. Er vertrat die Ansicht, dass der Mensch im Vergleich zu Tieren einzigartig ist, weil er die Fähigkeit besitzt, "abstraktes symbolisches Denken" zu entwickeln. Seine Arbeit kann mit Lev Vygotsky, Sigmund Freud und Erik Erikson verglichen werden, die ebenfalls einen großen Beitrag zur Entwicklungspsychologie geleistet haben. Heute ist Piaget für seine Studien zur kognitiven Entwicklung von Kindern bekannt. Er untersuchte seine eigenen drei Kinder und deren intellektuelle Entwicklung, woraufhin er eine Theorie der kognitiven Entwicklung aufstellte, die die Entwicklungsstufen der Kindheit beschreibt.

Stufe Alter oder Zeitraum Beschreibung
Sensomotorische Phase Säuglingsalter (0-2 Jahre) Intelligenz ist vorhanden; motorische Aktivität, aber keine Symbole; Wissen entwickelt sich, ist aber begrenzt; Wissen basiert auf Erfahrungen/Interaktionen; Mobilität ermöglicht es dem Kind, neue Dinge zu lernen; am Ende dieses Stadiums sind einige Sprachkenntnisse entwickelt. Ziel ist es, Objektpermanenz zu entwickeln und ein grundlegendes Verständnis von Kausalität, Zeit und Raum zu erlangen.
Präoperationales Stadium Kleinkind und frühes Kindesalter (2-7 Jahre) Symbole oder Sprachkenntnisse sind vorhanden; Gedächtnis und Vorstellungskraft sind entwickelt; nicht-reversibles und nicht-logisches Denken; zeigt intuitives Problemlösen; beginnt, Beziehungen wahrzunehmen; begreift das Konzept der Erhaltung von Zahlen; überwiegend egozentrisches Denken.
Konkret-operatives Stadium Grundschulalter und frühe Adoleszenz (7-12 Jahre) Logische und systematische Form der Intelligenz; Manipulation von Symbolen, die sich auf konkrete Objekte beziehen; das Denken ist nun durch Reversibilität und die Fähigkeit, die Rolle eines anderen zu übernehmen, gekennzeichnet; Erfassung der Konzepte der Erhaltung von Masse, Länge, Gewicht und Volumen; überwiegend operatives Denken; nicht reversibel und egozentrisch
Formal-operatives Stadium Adoleszenz und Erwachsenenalter (ab 12 Jahren) Logische Verwendung von Symbolen im Zusammenhang mit abstrakten Konzepten; erwirbt Flexibilität im Denken sowie die Fähigkeit zu abstraktem Denken und zum Testen von Hypothesen; kann bei komplexen Überlegungen und Problemlösungen mögliche Alternativen in Betracht ziehen.

Gängige Arten von Tests zur menschlichen Kognition

Serielle Position

Mit dem Experiment zur seriellen Position soll eine Gedächtnistheorie getestet werden, die besagt, dass wir uns bei seriell gegebenen Informationen eher an die Informationen am Anfang der Sequenz (Primacy-Effekt) und an die Informationen am Ende der Sequenz (Recency-Effekt) erinnern. Folglich werden Informationen, die in der Mitte der Sequenz gegeben werden, in der Regel vergessen oder nicht so leicht abgerufen. In dieser Studie wird vorausgesagt, dass der Recency-Effekt stärker ist als der Primacy-Effekt, weil die zuletzt gelernten Informationen noch im Arbeitsgedächtnis sind, wenn sie abgerufen werden sollen. Informationen, die zuerst gelernt wurden, müssen noch einen Abrufprozess durchlaufen. Dieses Experiment konzentriert sich auf die menschlichen Gedächtnisprozesse.

Wortüberlegenheit

Beim Wortüberlegenheitsexperiment wird einer Versuchsperson ein Wort oder ein Buchstabe für eine kurze Zeit, z. B. 40 ms, präsentiert, und sie wird dann gebeten, sich an den Buchstaben zu erinnern, der sich an einer bestimmten Stelle des Wortes befand. Theoretisch sollte die Versuchsperson besser in der Lage sein, sich an den Buchstaben zu erinnern, wenn er in einem Wort vorkam, als wenn er isoliert präsentiert wurde. Dieses Experiment befasst sich mit menschlicher Sprache und Sprechen.

Brown-Peterson

Beim Brown-Peterson-Experiment wird den Versuchsteilnehmern kurz ein Trigramm präsentiert. In einer bestimmten Version des Experiments erhalten sie dann eine Ablenkungsaufgabe, bei der sie erkennen sollen, ob es sich bei einer Folge von Wörtern tatsächlich um Wörter oder um Nicht-Wörter handelt (weil sie falsch geschrieben sind usw.). Nach der Ablenkungsaufgabe werden sie gebeten, das Trigramm von vor der Ablenkungsaufgabe abzurufen. Theoretisch ist es für die Teilnehmer umso schwieriger, das Trigramm korrekt abzurufen, je länger die Ablenkungsaufgabe dauert. Dieses Experiment konzentriert sich auf das menschliche Kurzzeitgedächtnis.

Gedächtnisspanne

Beim Experiment zur Gedächtnisspanne wird jeder Versuchsperson eine Folge gleichartiger Reize vorgelegt: Wörter, die Objekte darstellen, Zahlen, ähnlich klingende Buchstaben und unähnlich klingende Buchstaben. Nach der Präsentation der Reize wird die Versuchsperson gebeten, sich an die Abfolge der Reize in der genauen Reihenfolge zu erinnern, in der sie gegeben wurden. In einer bestimmten Version des Experiments wurde die Länge der Liste für diese Art von Material um eins erhöht, wenn die Versuchsperson eine Liste richtig abrief, und umgekehrt, wenn sie falsch abgerufen wurde. Die Theorie besagt, dass Menschen eine Gedächtnisspanne von etwa sieben Elementen für Zahlen haben, dasselbe gilt für unterschiedlich klingende Buchstaben und kurze Wörter. Bei ähnlich klingenden Buchstaben und längeren Wörtern wird die Gedächtnisspanne voraussichtlich kürzer sein.

Visuelle Suche

In einer Version des Experiments zur visuellen Suche wird einem Teilnehmer ein Fenster präsentiert, in dem Kreise und Quadrate verstreut sind. Der Teilnehmer soll erkennen, ob sich ein grüner Kreis auf dem Fenster befindet. Bei der "featured search" werden der Versuchsperson mehrere Fenster präsentiert, die blaue Quadrate oder Kreise und einen grünen Kreis oder gar keinen grünen Kreis enthalten. Bei der konjunktiven Suche werden dem Probanden Versuchsfenster mit blauen Kreisen oder grünen Quadraten und einem vorhandenen oder fehlenden grünen Kreis vorgelegt, dessen Vorhandensein der Teilnehmer erkennen soll. Es wird erwartet, dass sich bei der Merkmalsuche die Reaktionszeit, d. h. die Zeit, die ein Proband benötigt, um zu erkennen, ob ein grüner Kreis vorhanden ist oder nicht, nicht ändert, wenn die Anzahl der Ablenker zunimmt. Bei konjunktiven Suchen, bei denen das Ziel abwesend ist, sollte die Reaktionszeit länger sein als bei konjunktiven Suchen, bei denen das Ziel anwesend ist. Die Theorie besagt, dass es bei der Suche nach Merkmalen leicht ist, das Ziel zu erkennen, oder dass es aufgrund des Farbunterschieds zwischen dem Ziel und den Ablenkern nicht vorhanden ist. Bei konjunktiven Suchvorgängen, bei denen das Ziel nicht vorhanden ist, verlängert sich die Reaktionszeit, weil die Versuchsperson jede Form betrachten muss, um festzustellen, ob es sich um das Ziel handelt oder nicht, da einige der Ablenkungsreize, wenn nicht sogar alle, dieselbe Farbe haben wie die Zielreize. Die konjunktive Suche, bei der das Ziel vorhanden ist, nimmt weniger Zeit in Anspruch, da die Suche zwischen den einzelnen Formen aufhört, wenn das Ziel gefunden ist.

Wissensrepräsentation

Das semantische Netz von Wissensrepräsentationssystemen ist in verschiedenen Paradigmen untersucht worden. Eines der ältesten Paradigmen ist die Nivellierung und Schärfung von Geschichten bei der Wiederholung aus dem Gedächtnis, die von Bartlett untersucht wurde. Das semantische Differential verwendete die Faktorenanalyse, um die Hauptbedeutungen von Wörtern zu bestimmen, und fand heraus, dass der Wert oder die "Güte" von Wörtern der erste Faktor ist. In weiteren kontrollierten Experimenten wurden die kategorialen Beziehungen von Wörtern beim freien Abruf untersucht. Die hierarchische Struktur von Wörtern wurde in George Millers Wordnet explizit abgebildet. Es wurden dynamischere Modelle semantischer Netze erstellt und mit neuronalen Netzexperimenten getestet, die auf Computersystemen wie der latenten semantischen Analyse (LSA), der Bayes'schen Analyse und der multidimensionalen Faktorenanalyse basieren. Die Semantik (Bedeutung) von Wörtern wird von allen Disziplinen der Kognitionswissenschaft untersucht.

Verbesserung der Kognition

Körperliche Betätigung

Aerobes und anaerobes Training wurde im Hinblick auf kognitive Verbesserungen untersucht. In einigen Studien scheint sich die Aufmerksamkeitsspanne sowie das verbale und visuelle Gedächtnis kurzfristig zu verbessern. Die Auswirkungen sind jedoch vorübergehend und lassen nach Beendigung der körperlichen Betätigung mit der Zeit nach.

Nahrungsergänzungsmittel

Studien, in denen Phytoöstrogene, Blaubeersupplemente und Antioxidantien untersucht wurden, zeigten eine geringfügige Verbesserung der kognitiven Funktionen nach der Supplementierung, jedoch keine signifikanten Auswirkungen im Vergleich zu Placebo.

Angenehme soziale Stimulation

Wenn Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen (z. B. Demenz) in einem sozialen Umfeld tägliche Aktivitäten ausüben, die das Denken und das Gedächtnis anregen, scheint sich die Kognition zu verbessern. Obwohl das Studienmaterial klein ist und größere Studien die Ergebnisse bestätigen müssen, scheint die Wirkung der sozialen kognitiven Stimulation größer zu sein als die Wirkung einiger medikamentöser Behandlungen.

Andere Methoden

Es hat sich gezeigt, dass die transkranielle Magnetstimulation (TMS) die kognitiven Fähigkeiten von Personen ohne Demenz 1 Monat nach der Behandlung im Vergleich zur Zeit vor der Behandlung verbessern kann. Die Wirkung war im Vergleich zu Placebo nicht signifikant größer. Ein computergestütztes kognitives Training, bei dem verschiedene kognitive Funktionen am Computer trainiert werden, wurde in einem klinischen Umfeld untersucht, zeigte jedoch keine dauerhafte Wirkung.

Grenzen der Kognition

„Bauartbedingt“ weist die kognitive Leistungsfähigkeit einige Schwächen auf:

Wahrnehmung
Nicht alle Informationen, die den Sinnesorganen zur Verfügung stehen, können bewusst wahrgenommen werden. Ein großer Teil von ihnen wird vielmehr massiv gefiltert, integriert und auf viele andere Weisen verändert, bevor sie ins Bewusstsein gelangen.
Beispiel: Sie gehen die Straße entlang und kommen zu einem Feld frisch duftender, aber Ihnen unbekannter Blumen. Sie sind in Eile und Gedanken, nebenbei hören sie Vögel zwitschern, Autos und riechen beim Anblick der Blumen unbewusst verstärkt eine Geruchsnote die Ihnen missfällt, wie z. B. einen zu „süßen“ Duft (Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.) Dies ruft allerdings eine negative Emotion für Sie hervor, da ihr Gehirn diesen Duft mit einer bereits ähnlich abgespeicherten Domäne verbindet. Fazit: Für Sie werden wahrscheinlich alle Arten von Blumen in diesem Moment nicht angenehm duften, da das Gehirn unter all diesen Einflüssen keine Zeit hat, einzelne Düfte herauszufiltern. Dies liegt allerdings auch nicht in der derzeitigen Situationspriorität und somit werden nur die momentan „wichtigsten“ Informationen weitergeleitet, um mit den von ihnen priorisierten Aufgaben voranzukommen (Das Weg-Ziel sicher erreichen).
Denken
Das Arbeitsgedächtnis, in dem die geistige Verarbeitung von Informationen stattfindet, hat im Regelfall eher eine kleinere Kapazität im Verhältnis zu den anderen Formen des Gedächtnisses.
Lernen
Die im Langzeitgedächtnis gespeicherten Informationen werden häufig sowohl im Voraus (z. B. durch Erwartungen) als auch im Nachhinein (z. B. durch nachfolgende Informationen) verändert.
Erinnern
Die im Langzeitgedächtnis „eigentlich“ vorhandenen Informationen sind häufig nicht genau abrufbar (das sog. Retrieval-Problem).
Motivation und Konzentration
Müdigkeit, Lustlosigkeit, mangelnde Motivation, Ablenkbarkeit usw. können die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
Es kann allerdings auch ein Indikator von Langeweile sein, da Ihre Fähigkeiten das zu behandelnde Thema vielleicht schon übersteigen und Sie sich nach einer neuen Herausforderung sehnen.
Informationsverarbeitungs- und Handlungsgeschwindigkeit

Kognition im Marketing

Kognition ist für das Marketing insofern relevant, als der Prozess der Informationsverarbeitung eine wichtige Rolle für das Kauf- bzw. Konsumentenverhalten spielt. Hierbei gelten des Weiteren mehrere verschiedene grundlegende Theorien zum Prozess der Informationsverarbeitung. Die Informationsverarbeitung bezeichnet dabei einen Prozess, der zwischen einem Sender von Informationen, dem Unternehmen, und einem Empfänger dieser Informationen, dem vor einer Kaufentscheidung stehenden Konsumenten, stattfindet. Das Ausmaß und die Qualität dieses Informationsverarbeitungsprozesses bestimmen also, welche Informationen beim Kunden ankommen und wie dieser jene aufnimmt, beurteilt, speichert und bezüglich seiner Kaufentscheidung einsetzt. Allerdings gibt es nachweislich auch eine unbewusste Entscheidung, die den Kaufprozess beeinflusst.

Phasen der Informationsverarbeitung

Informationssuche

Die Informationssuche bezeichnet die Gewinnung von externen Informationen, d. h. solche, die noch nicht im Langzeitgedächtnis verfügbar sind. Das Marketing interessiert sich dabei vor allem für das Ausmaß der Informationssuche, um Informationen entsprechend bereitzustellen. Das Ausmaß der Informationssuche wiederum hängt von folgenden Faktoren ab:

  • der Fähigkeit des Konsumenten, Informationen zu suchen,
  • der Erwartung des Konsumenten bezüglich des Nutzens der Informationssuche,
  • der Erwartung des Konsumenten in Bezug auf den Aufwand der Informationssuche,
  • die Erfahrungen, welche der Konsument mit dem Produkt bereits gemacht hat,
  • das Involvement des Konsumenten.

Kognition in der Rechtswissenschaft

Die Kognitionspflicht ist ein verfahrensrechtlicher Grundsatz, nach dem ein Gericht den ihm zur Beurteilung vorliegenden Sachverhalt bei der Urteilsfindung in dem gesetzlich vorgesehenen Umfang berücksichtigen muss.

In der römischen Kaiserzeit wurde das Kognitionsverfahren eingeführt.