Höhlenmalerei

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Höhlenmalerei
Chauvet´s cave horses.jpg
Höhlenmalerei aus der Chauvet-Höhle (Nachbildung)
Allgemeines
Ursprung
Nachfolger Tontafel

Die Höhlenmalerei ist ein Genre der Malerei, bei dem Felsbilder an die an Wände von Höhlen oder Abris aufgebracht wurden. Derartige Bilder auf Felswänden innerhalb und außerhalb von Höhlen werden als Parietalkunst (frz. art pariétal „zur Wand gehörige Kunst“, von lat. paries „Wand“) bezeichnet. Die europäischen Höhlenmalereien stammen zumeist aus dem Jungpaläolithikum, von anatomisch modernen Menschen (Cro-Magnon-Mensch).

2021 wurde die Abbildung eines lebensgroßen Sulawesi-Pustelschweins in der Leang-Tedongnge-Höhle, einer Höhle im Maros-Pangkep Karst auf Sulawesi (Indonesien), mit Hilfe der Uran-Thorium-Datierung auf ein Alter von mindestens 45.500 Jahren datiert. Auf einer Felswand in der Höhle von Leang Bulu’ Sipong, ebenfalls eine Höhle im Maros-Pangkep Karst, befinden sich Darstellungen von mehreren Tieren und Tier-Mensch-Mischwesen (Therianthropen), ausgeführt mit dunkelrotem Pigment. Das Alter dieser Malereien wird – ebenfalls aufgrund einer Uran-Thorium-Datierung – mit mindestens 43.900 Jahren angegeben; sie sind folglich die ältesten Malereien, die den Menschen darstellen. Im selben Jahr konnten 65.000 Jahre alte Farbschichten in der Cueva de Ardales (in der Gemeinde Ardales, Südspanien) auf das Werk von Neandertalern zurückgeführt werden. Die überprüften Farbschichten stehen aber nicht im Zusammenhang mit Zeichnungen oder Bildern, sondern sind ganz rudimentäre Felseinfärbungen/Farbmarkierungen.

Die ältesten Höhlenzeichnungen beziehungsweise Höhlenbilder Europas befinden sich in der spanischen El-Castillo-Höhle (ca. 40.000 Jahre BP, frühes Aurignacien) und in dem eingestürzten Abri Castanet in Frankreich (Département Dordogne). Die Malereien aus der Chauvet-Höhle (Département Ardèche) werden auf ein Alter von etwa 32.000 Jahren datiert, die Petroglyphen aus der Grotte von Pair-non-Pair (Département Gironde) auf etwa 30.000 Jahre. Den Höhepunkt der europäischen Verbreitung erlebte die Höhlenmalerei in den jungpaläolithischen Epochen Gravettien, Solutréen und Magdalénien in Mittel- und Südfrankreich sowie in Nordspanien (siehe frankokantabrische Höhlenkunst). In einigen Teilen der Erde, zum Beispiel in Südafrika und Australien, ist die Ausmalung von Höhlen bis in die Gegenwart belegt (siehe Fundortliste).

Cueva de las Manos, Perito Moreno, Argentinien. Die Kunst in der Höhle wird auf die Zeit zwischen 7.300 v. Chr. und 700 n. Chr. datiert; es handelt sich um Schablonen, die meist linke Hände zeigen.

Höhlenmalereien sind eine Art von Parietalkunst (zu dieser Kategorie gehören auch Petroglyphen oder Gravuren), die an den Wänden oder Decken von Höhlen gefunden werden. Der Begriff impliziert in der Regel prähistorischen Ursprung, und die ältesten bekannten sind mehr als 40.000 Jahre alt (Kunst des oberen Paläolithikums), gefunden in den Höhlen im Bezirk Maros (Sulawesi, Indonesien). Die ältesten sind oft aus Handschablonen und einfachen geometrischen Formen aufgebaut. Erst kürzlich, im Jahr 2021, wurde die Höhlenkunst eines Schweins auf einer indonesischen Insel gefunden und auf ein Alter von über 45.500 Jahren datiert.

Altersbestimmung

Höhlenmalerei kann auf verschiedene Weisen datiert werden. Bei allen Datierungsmethoden muss jedoch mit einer gewissen Unsicherheit gerechnet werden. Unter einer absoluten Datierung (direkte Datierung) versteht die Datierung von Farbpigmenten wie Holzkohle, mit dem Ziel ein absolutes Datum zu benennen. Das Alter von Höhlenmalereien kann mit einer Variante der Radiokohlenstoffdatierung (AMS-Datierung) ermittelt werden, wofür nur wenige Milligramm Holzkohle oder organischen Farbauftrags des Werkes benötigt werden. Seit 2012 wird auch die Uran-Thorium-Datierung zur Altersbestimmung von Sinterablagerungen auf den Höhlenmalereien verwendet. Das Mindestalter der Höhlenmalerei oder Gravur kann hiermit sehr genau bestimmt werden. Unter einer relativen Datierung (indirekte Datierung) versteht man die Methode, die Malereien mit den archäologischen Horizonten und den ergrabenen Funden in Beziehung setzen. Diese Methode ist unzuverlässig, da eine Wandmalerei auch früher oder später entstanden sein kann als eine Bodenschicht oder darin gefundene Objekte.

Andere Methoden der relativen Datierung sind:

  • die Stilanalyse (siehe Kunststile von André Leroi-Gourhan),
  • die Erstellung einer chronologischen Reihenfolge anhand der Überlagerungen von Linien,
  • die Analyse der räumlichen Anordnung der Malereien, aus der sich gegebenenfalls eine zeitliche Reihenfolge ableiten lässt.

Deutung

In der Forschung haben sich verschiedene Deutungsansätze entwickelt (hier nur in einer Auswahl vorgestellt). Die Deutungen enthalten stark spekulative Aspekte und sind miteinander kombinierbar.

Religion

Der Felsbildforscher Jean Clottes meint: „Die Menschen haben damals aufgrund ihres Glaubens in Höhlen gemalt und graviert. Höchstwahrscheinlich glaubten sie einfach, dass die unterirdische Welt eine übernatürliche Welt ist. In den Grotten glaubten sie Geistern, Göttern, ihren Vorfahren, Verstorbenen zu begegnen. Die Bilder sollten als Mittler zwischen der hiesigen und der jenseitigen Welt dienen.“ Nach Clottes ist die prähistorische Kunst Teil einer schamanistischen Religion. Womöglich waren die Höhlen auch ein Ort für Initiationsriten, nach früherer, inzwischen als überholt geltender Ansicht auch für Jagdmagie.

Zweckloses Malen

Die Höhlenkunst kann als natürliche Reaktion auf die Umwelt verstanden werden. Die Cro-Magnon-Menschen könnten das Erlebte, ihre Träume und Wünsche in den Bildern verarbeitet haben. Vielleicht wollten sie einfach darstellen, was sie gesehen hatten.

Praktische Zwecke

Die Malereien dienten möglicherweise als Symbolsprache, um Erfahrungen mit Jagdwild, Jagdtechniken oder Wanderrouten von Tieren festzuhalten. Sie könnten auch als Demonstration gedient haben, dass man sich in dieser Höhle befunden hat.

Künstlerischer Ausdruck

Teilweise werden Höhlenmalereien als Kunst in einem dem heutigen Kunstbegriff nahen Sinne verstanden. Diese Deutung ist umstritten. Steven Mithen verweist darauf, dass einige der heutigen Naturvölker Felsmalerei betreiben, ohne ein Wort für „Kunst“ in ihrem Wortschatz zu besitzen.

Paläolithische Kunststile nach Leroi-Gourhan

Einen ethnologischen beziehungsweise kunsthistorischen Ansatz verfolgte André Leroi-Gourhan (1911–1986) mit der Unterteilung in paläolithische Kunststile I–IV (vom Aurignacien bis zum Magdalénien). Wechsel im Malstil fallen nicht mit dem Wechsel der archäologischen Kulturen zusammen. Geographisch bezog sich Leroi-Gourhan auf folgende Regionen, die zugleich das Hauptverbreitungsgebiet darstellen: Asturien, Kantabrien, das französische und spanische Baskenland, die Pyrenäen, das rechte Rhoneufer und die Beckenlandschaften der Loire und der Garonne. Eine besondere Stellung nimmt die franko-kantabrische Region ein, die mit ihren noch heute erhaltenen Bilderhöhlen den größten Teil der prähistorischen Kunst stellt. Die Kunst aus Italien und Russland, dort besonders im Ural, wurden von ihm als isolierte Kunstformen angesehen, stellten jedoch um 20.000 v. Chr. eine Einheit mit Mittel- und Westeuropa dar.

Neben der Höhlenmalerei liegt der Stilunterteilung auch die erhaltene jungpaläolithische Kleinkunst zugrunde.

Stil I

Diese Phase ist durch wenige Ritzzeichnungen aus dem Périgord charakterisiert. Dargestellt wurden Tiere wie Pferd und Mammut, die jedoch meist nur durch Rückenlinien oder durch Kopfdarstellungen angedeutet werden. Umrahmt werden diese meist von Strichen oder Punkten. Teilweise lassen sich auch vulvenartige Figuren erkennen. Eine genaue Datierung kann nicht getroffen werden, jedoch gehören die wenigen Exemplare wie die eingravierten Vulven aus La Ferrassie und die Darstellungen eines „Pflanzenfressers“ aus Belcayre (beide Fundstellen in der Dordogne) in die Kulturstufe des Châtelperronien und des Aurignacien.

Stil II

Der zweite Stil beginnt während des Gravettien beziehungsweise Périgordien und erstreckt sich bis zum Solutréen, wobei sich die beiden Phasen II und III kaum voneinander unterscheiden. Leroi-Gourhan nimmt an, dass in dieser Zeit die ersten Heiligtümer mit Malereien und Gravierungen entstanden sind. Meist sind die Darstellungen noch auf Steinplatten in den Eingangszonen oder an den Abriwänden zu finden. Laut Leroi-Gourhan wurden die Malereien zu dieser Zeit noch selten in den „Dunkelzonen“ der Höhlen wie in der Höhle von Gargas angebracht, was jedoch in der folgenden Stilphase immer häufiger auftrat. Abhängig von der Periode I entwickelte sich ein festes Darstellungsschema: die geschweifte Hals-Rückenlinie. Meist sind die abgebildeten Tiere wie Pferd, Bison und Mammut mit einem übermäßig gekrümmten Vorderteil versehen. Ein bekanntes Beispiel ist die Höhle Pair-non-Pair, die zahlreiche Gravierungen von Pferden und Mammuts enthält. Auch bei den weiblichen Statuetten lässt sich in einem von Spanien bis Russland reichenden Gebiet eine einheitliche Ausführung erkennen. Die Figuren sind alle stilisiert: das Gesicht und die Arme werden nur angedeutet; die Füße fehlen zum Teil ganz. Besonders detailreich sind Hüften, Bauch, Brüste und Rumpf, die bei allen erhaltenen Figuren – ob als Plastik wie bei der Venus von Dolní Věstonice oder als Relief wie bei der Venus von Laussel – betont werden. Zudem werden auch die ersten Handabdrücke gefertigt, wie zum Beispiel in Gargas und Labatut.

Stil III

Diese Phase stellt laut dem Wissenschaftler den Höhepunkt der technischen „Kunstfertigkeiten“ dar. Die Linien sind feiner ausgeführt, und man versuchte die Bewegtheit der Tiere darzustellen. Besonders betont wurden die sehr kurzen Beine und der Körper, die im Verhältnis zum Kopf zu groß erscheinen. Auch ist die markante Rückenlinie, die im Stil II konsequent bei jeder Tierart eingehalten wurde, nun abgeschwächt und individuell umgesetzt worden. Die Geweihe und Hörner sind zu ca. 75 % in der „halbverdrehten“ Perspektive wiedergegeben. Zu den häufigsten Abbildungen zählen Bison und Pferd, die meist in Kombination auftreten. Begleitet werden sie von weiteren „Nebentieren“: in Lascaux von einem Hirsch und in Pech Merle von einem Mammut. Die Zeichen, die immer bei den Tiergruppen erscheinen, sind meist tektiform wie in La Mouthe und in Lascaux (hier sind auch die schachbrettförmigen Zeichen zu nennen, die mit verschiedenen Farben ausgemalt wurden). In dieser Phase stehen auch die Menschenabbildungen immer in einem engen Bezug zu den abgebildeten Tieren und anderen Zeichen. Die Schachtszene in der Höhle von Lascaux mit dem verwundeten Bison und der menschlichen Gestalt ist ein Beispiel für diese Tradition. Weitergeführt werden auch die Handnegative und -positive, wie in Pech Merle, El Castillo und Rocamadour. Datiert wird die Stilphase aufgrund der beiden Fundstellen Roc-de Sers und Bourdeilles in das Solutréen und das frühe Magdalénien. Leroi-Gourhan unterteilt diese Phase in vier regionale Gruppen, die sich in einigen Elementen der Darstellungsweisen unterscheiden: im Périgord, im Lot, in Kantabrien und im Ardèche-Tal.

Stil IV

Der vierte Stil stellt den größten Teil der erhaltenen Kunstwerke dar (ca. 78 %), wobei die mobilen Gegenstände diese Phase besonders prägen und eine Unterteilung in eine frühe und späte Phase erlauben. Leroi-Gourhan datiert den frühen Stil in das mittlere Magdalénien III und IV, die spätere Phase in das Magdalénien V und VI, doch erwähnt er in seiner Monographie, dass es ebenfalls Abweichungen dieser Unterteilung gibt wie in der Drei-Brüder-Höhle und in Les Combarelles. Die Umrisslinien zeigen das abgebildete Tier in einer sehr realistischen Weise, sodass die Haltung und Bewegung des Tieres deutlich hervorgehoben wird. Hörner und Geweihe werden in ihrem natürlichen Aussehen wiedergegeben. Pferdedarstellungen besitzen eine sehr geschwungene Bauchpartie und zwei Linien auf den Schultern. Bisons, meist mit einem behaarten Kopf, weisen ein „Dreieck“ an den Lenden auf. Diese Details lassen sich auf einem Gebiet von Arcy-sur-Cure bis nach Kantabrien antreffen. Begleitet werden diese Tiere von verschiedenen Zeichen, die Leroi-Gourhan den zwei Unterphasen zuweist, aber auch betont, dass es regionale Unterschiede gibt. Zunächst entwickeln sich aus den rechteckigen Zeichen (meist mit weiblichen Symbolen) „echte“ tektiforme Zeichen. Zur selben Zeit treten die Wundzeichen auf wie in Niaux, doch entwickeln sich aus diesen ovale Symbole zum Beispiel in der Drei-Brüder-Höhle.

Maltechniken

Da die Menschen der ausgehenden Altsteinzeit „schon perspektivisch zeichnen [konnten], verschiedene Maltechniken kannten und das Verhalten von Tieren naturgetreu wiederzugeben vermochten“, wird in expliziter Weise von Malerei gesprochen. Neben der auf Farbauftrag konzentrierten Höhlenmalerei wurden im selben Zeitraum auch Petroglyphe angefertigt. Durch die Vereinfachung der Motive auf wenige Striche handelt es sich bei Höhlenmalereien überwiegend um Zeichnungen.

Als Anstrichmittel wurden Eisenoxidpigmente für rote und Manganoxide oder Holzkohle für schwarze Farben verwendet. Durch unterschiedlich erhitzten Ocker konnte die Farbpalette vergrößert werden, doch wird im Allgemeinen angenommen, dass auch diverse Gesteine, Erze und Feldspat sowie Blut, Kalkstein, Pflanzenharz, Milch und Pflanzensäfte zur Farbherstellung benutzt wurden. Das aus diesen Rohstoffen gewonnene Material, vermutlich in Puderform, wurde mit Wasser, Speichel oder Fetten vermischt und anschließend mit verschiedenen Techniken auf die Wandflächen aufgetragen. Neben Pinseln aus angekauten Zweigen, Stempeln und den eigenen Fingern wurde die Farbe mit Hilfe des Mundes oder eines Röhrchens auf die Fläche gesprüht. Bei diesem Vorgang wurden teilweise Schablonen oder auch die Hände so eingesetzt, dass „saubere Kanten“ beim Auftragen entstanden sind. In der Chauvet-Höhle wurde die Verwischtechnik angewandt. Flachreliefs entstanden durch das Abmeißeln der umliegenden Fläche. Die Höhlenmaler bezogen teilweise die dreidimensionale Wirkung von Rissen und Vorsprüngen des Felsuntergrunds in das Bild mit ein (zum Beispiel in Font-de-Gaume und in der Höhle von Altamira). Auffallend häufig treten Überschneidungen auf, die in der Forschung verschieden ausgelegt werden. Zu den weiteren Hilfsmitteln zählen Steinlampen, die unter anderem mit Tierfett und einem Wacholderzweig-Docht Licht in die dunkle Höhle brachten, und Feuersteingeräte wie Kratzer, Stichel oder auch Klingen, mit denen die Gravierungen ausgeführt wurden. In Lascaux haben sich Spuren von Gerüsten und Seilen erhalten, doch könnten auch weitere Personen dem Maler geholfen haben, die höher gelegenen Stellen zu bemalen.

Elektronenrastermikroskopie und Mikrosondentechnik dienen zur Analyse der chemischen Bestandteile von Farbaufträgen.

Handnegative

Handnegative in der Cueva de las Manos in Argentinien

Technik

Meist wird die Hand als Schablone auf die Wand gelegt, und mit der oben beschriebenen Versprühtechnik wird Farbe aus Holzkohle, Rötel oder Ocker, mit Wasser angerührt, auf die Wand gesprüht. Handnegative, die durch scheinbar fehlende Fingerglieder auffallen, lassen sich mit einer Modifikation der „Schablone Hand“ durch Beugen der betreffenden Fingergelenke, zum Beispiel im Sinne einer Zeichensprache, oder durch einen Zustand nach ritueller oder medizinisch indizierter Finger(teil)amputation erklären – wie in der französischen Höhle von Gargas (Region Südpyrenäen) und in der spanischen Maltravieso-Höhle (autonome Gemeinschaft Extremadura). Der Fund mehrerer isolierter Fingerglieder in Gravettien-Schichten der polnischen Obłazowa-Höhle (Westkarpaten) wird als Hinweis auf rituelle Verstümmelungen an diesem Ort diskutiert.

Urheberschaft

Lange ging die Wissenschaft davon aus, dass in den Malereien Männer ihre Jagderfahrungen künstlerisch umgesetzt hatten, doch gab es dafür keine Beweise. Der Archäologe Dean Snow von der Pennsylvania State University analysierte Handabdrücke aus acht französischen und spanischen Steinzeithöhlen, darunter der El-Castillo-Höhle und fand heraus: Etwa drei Viertel aller farbigen Hände stammen von Frauen, und es finden sich auch zahlreiche Handabdrücke von Kindern und Jugendlichen.

Datierung

Sämtliche nach der Radiokarbonmethode datierten Handnegative stammen aus dem Gravettien. Eine davon abweichende Datierung der Handnegative aus der Chauvet-Höhle in die vorangehende Epoche des Aurignacien wurde durch eine Nachuntersuchung revidiert. Die bekanntesten Fundstellen sind die Chauvet-Höhle, die Höhle Pech Merle, die Henri-Cosquer-Höhle und die Höhle von Gargas.

Die Handnegative der Cueva de las Manos in Argentinien sind wesentlich jünger als ihre europäischen Pendants (7.000 bis 1.000 v. Chr.).

Liste der Fundorte mit Höhlenmalerei

Fundorte in Europa

Von den zahlreichen Bilderhöhlen in Frankreich (ca. 150) und Nordspanien (ca. 125) werden nachfolgend nur die wichtigsten genannt. Eine ausführliche Darstellung siehe Frankokantabrische Höhlenkunst.

Frankreich

Stil Höhle Département Koordinaten Beschreibung Epoche/Alter Zugänglichkeit
Stil I Abri Cellier und Le Ruth Dordogne 44° 59′ 38″ N, 1° 3′ 36″ O gravierte Platten im untersten Aurigancien-Horizont
Stil I Abri Castanet Dordogne 44° 59′ 57,2″ N, 1° 6′ 5,1″ O gravierte Platten Aurignacien I und II, 35.000–37.000 v. Chr.
Stil I Abri de Belcayre Dordogne eine gravierte Platte
Stil I La Ferrassie Dordogne 44° 57′ 6,5″ N, 0° 56′ 17″ O gravierte Platten aus dem Aurignacien IV
Stil II Laussel Dordogne 44° 56′ 50″ N, 1° 6′ 25″ O vier Reliefs weiblicher Figuren und einer männlichen Figur, ein steinerner Phallus und die Plastik einer ithyphallischen Person Venus von Laussel (Venus à la corne) ist ca. 25.000 Jahre alt
Stil II Pair-non-Pair Gironde 45° 2′ 20,3″ N, 0° 30′ 6,4″ W mehrere Felsgravierungen vor 33.000 bis 26.000 Jahren
Stil II La Grèze Dordogne 44° 57′ N, 1° 8′ O (Marquay) Gravierungen und eine jüngere Bisondarstellung
Stil II La Mouthe Dordogne vier Rinder und ein Pferd (Gravierungen)
Stil II Gorge d’Enfer Dordogne Gravierungen schlecht erhalten, Fisch in Hochrelief (1,05 m)
Stil II Höhle von Gargas Hautes-Pyrénées 43° 3′ 19″ N, 0° 32′ 10″ O Handnegative, gravierte Steinplatten, Ausgestaltung der Zonen "Mäander" und ein Teil des "Divertikels", gravierte Zeichen und die "Muschel"; (Entdeckung von Höhlengemälden 1902) rund 25.000 Jahre alt
Stil II Cussac Dordogne (Entdeckung 2000) rund 28.000 Jahre alt
Stil III Roc-de-Sers Charente 45° 34′ 30″ N, 0° 19′ 46″ O Werkzeuge, Parietalkunst Aurignacien, Solutréen
Stil III Bourdeilles bzw. Fourneau du Diable Dordogne 45° 20′ 4,5″ N, 0° 35′ 39″ O
Stil III Höhle von Lascaux Dordogne 45° 3′ 13,7″ N, 1° 10′ 15″ O Alter zwischen 17.000 und 10.000 Jahre, Entdeckung 1940 nicht öffentlich zugänglich, Nachbildung Lascaux II
Stil III Le Gabillou Dordogne
Stil III Villars-Höhle Dordogne 45° 26′ 32,1″ N, 0° 47′ 6,6″ O
Stil III La Mouthe Dordogne
Stil III Saint-Cirq Dordogne 44° 55′ 34″ N, 0° 58′ 3″ O
Stil III Pech Merle Lot 44° 30′ 29″ N, 1° 38′ 40″ O (Entdeckung 1922) rund 20.000 Jahre alt
Stil III Cougnac Lot
Stil III Le Portel Ariège
Stil III Höhle von Isturitz Basses-Pyrénées 43° 21′ 10″ N, 1° 12′ 22″ W
Stil IV Bernifal Dordogne 44° 55′ 52″ N, 1° 4′ 3″ O
Stil IV Limeuil (Fundstätte) Dordogne 44° 53′ 0″ N, 0° 53′ 18″ O
Stil IV Höhle von Teyjat Dordogne 45° 35′ 10″ N, 0° 34′ 17″ O
Stil IV Saut du Perron Loire
Stil IV La Colombière Ain
Stil IV Angles-sur-l’Anglin Vienne
Stil IV La Chaire à Calvin Charente
Stil IV Saint-Germain-la-Rivière Gironde
Stil IV Le Cap Blanc (Abri) Dordogne 44° 56′ 44″ N, 1° 5′ 49″ O öffentlich zugänglich
Stil IV Commarque Dordogne
Stil IV Abri Reverdit Dordogne 44° 59′ 53″ N, 1° 6′ 4″ O
Stil IV La Magdelaine Tarn
Stil IV Les Combarelles Dordogne 44° 56′ 37″ N, 1° 2′ 32″ O
Stil IV Font-de-Gaume Dordogne 44° 56′ 5″ N, 1° 1′ 44″ O
Stil IV La Mouthe Dordogne
Stil IV Höhle von Rouffignac Dordogne 45° 0′ 31″ N, 0° 59′ 16″ O
Stil IV Arcy-sur-Cure Yonne Tierdarstellungen (Entdeckung der Malereien 1990)
Stil IV Pergouset Lot
Stil IV Labastide Hautes-Pyrénées
Stil IV Le Portel Ariège
Stil IV Höhle von Niaux Ariège 42° 49′ 15″ N, 1° 35′ 37″ O Erforschung seit 1906 ca. 14.000–13.000 Jahre alt
Stil IV Grotte Les Trois-Frères Ariège 43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 42″ O
Stil IV Höhle von Tuc d’Audoubert Ariège 43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 8″ O
Stil IV Höhle von Mas d’Azil Ariège 43° 4′ 10″ N, 1° 21′ 17″ O
Stil IV Montespan Haute-Garonne
La Marche
Chauvet-Höhle Ardèche 44° 21′ 0″ N, 4° 29′ 24″ O über 400 Einzelbilder, (Entdeckung 1994 durch Jean-Marie Chauvet) Datierung der älteren Gruppe zwischen 33.000–30.000 Jahren BP, der jüngeren Gruppe 27.000–22.000 Jahre BP
Henri-Cosquer-Höhle Bouches-du-Rhône 43° 12′ 10″ N, 5° 26′ 57″ O der Eingang liegt 37 Meter unter dem Meeresspiegel; Zeichnungen von Seehunden, Fischen und großen Meeresvögeln (Entdeckung 1985 durch Henri Cosquer) ca. 27.000 Jahre alt
Grotte d’Aurignac Haute-Garonne 43° 13′ 21″ N, 0° 51′ 55″ O
La Madeleine Dordogne 44° 58′ 1″ N, 1° 2′ 11″ O Steppenwisent auf Elfenbein Magdalénien
Grotte de Gouy Seine-Maritime 49° 21′ 40″ N, 1° 7′ 49″ O Kreideschnitzereien 12.050 ± 130 Jahre v. Chr.
Bayol-Höhle Gard 43° 57′ N, 4° 29′ O Malereien fast 20000 Jahre alt
Höhle von Enlène Ariège 43° 1′ 51″ N, 1° 13′ 2″ O sehr reich an Kleinkunstobjekten „art mobilier“/ Alltagskunst und gravierten Sandsteinplaketten (Bodenfliesen?, Schneidebrettchen?). Magdalénien, Gravettien
(Volp-Höhlen) Ariège 43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 8″ O
Höhle von Font-Bargeix, Puyrignac, La Grange aux Putes (Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier) Dordogne 45° 28′ N, 0° 35′ O
Höhle von Jovelle Dordogne 45° 21′ 37″ N, 0° 25′ 48″ O Ritzzeichnungen eines Mammuts, eines Steinbocks und eines Pferdes
Rochereil Dordogne 45° 18′ 8,3″ N, 0° 32′ 6,5″ O 4000 Steinartefakt- und Knochenfunde, Grabstätte eines männlichen Erwachsenen Magdalénien VI, Azilien
Laugerie-Basse Dordogne 44° 57′ 3,5″ N, 0° 59′ 57″ O mehrere Kunstwerke Magdalénien öffentlich zugänglich
Höhle von Puymartin (bei Marquay) Dordogne 44° 57′ N, 1° 8′ O (Marquay)
Gisement préhistorique moustérien de la Gane bei Groléjac Dordogne 44° 49′ N, 1° 18′ O (Groléjac) Prähistorischer Abri - Monument historique Moustérien

Nordspanien

Stil II

Stil III

  • Las Chimeneas (Kantabrien)
  • Höhle von Altamira (Kantabrien) – über 150 Wandbilder, die zwischen 14.000 und 16.000 Jahre alt sind; (Entdeckung 1868)
  • La Pasiega (Kantabrien)
  • El Castillo Covalanas (Kantabrien)
  • Covolanas (Kantabrien)
  • La Haza (Kantabrien)

Stil IV

  • La Cullalvera (Kantabrien)
  • Altamira (Kantabrien)
  • El Pindal (Asturien)
  • Las Monedas (Santander)
  • Höhle von Ekain (Guipúzcoa, Baskenland)
  • Höhle von Altxerri (bei San Sebastián, Baskenland)

Italien

  • Grotta del Genovese auf Levanzo
  • Addaura-Höhlen im Monte Pellegrino bei Palermo

Russland

  • Höhle von Kapowa und Höhle von Ignatjewka, Ural – etwa 16.000 Jahre alt

Fundorte in Afrika

Die Felskunst der Sahara gehört nicht mehr zur Eiszeitkunst, da sie ausschließlich im Holozän entstand. Sie weist jedoch einige formale Parallelen vor allem zur mesolithischen und spätneolithischen Kunst Ostspaniens und Italiens auf und ist in ihrer späteren Phase neolithisch. Auch die Felskunst im übrigen Afrika, die wie die der Sahara fast nie Höhlenkunst ist, entstand nach der Letzten Kaltzeit und ist nur der Kulturstufe nach paläolithisch.

Ägypten

  • Oase Charga
  • Region von Uweinat und im Gilf el-Kebir in der Sahara: Höhle der Bestien und Höhle der Schwimmer, letztere entdeckt durch Ladislaus Almásy, dargestellt sind Tiere und Menschen und diese sogar als Schwimmer.

Algerien

  • Tassili n’Ajjer – über 15.000 Felsbilder, zwischen 12.000 und 8000 Jahre alt (Entdeckung 1933), UNESCO-Weltkulturerbe
  • Oued de Lechou
  • Hoggar
Höhlenmalerei in Laas Geel

Libyen

  • Tadrart Acacus (Weltkulturerbe)
  • Messak Settafet (Entdeckung durch Heinrich Barth, 1850)

Marokko

  • Höhle D’Ifri N’Ammar, 12.–14. Jahrtausend v. Chr.

Somalia

  • Laas Geel
  • Dhambalin
  • Gaanlibah
  • Karinhegane

Namibia

  • The White Lady
  • Brandberg mit über 40.000 Bildern
  • Apollo-11-Höhle mit dem ältesten Felsbild Afrikas (25.000 Jahre)
  • Phillips-Höhle

Südafrika

  • Drakensberge

Südamerika

Höhlenmalerei im Serra da Capivara-Nationalpark, Brasilien

Der Nationalpark Serra da Capivara ist ein Nationalpark im Nordosten Brasiliens mit vielen prähistorischen Malereien; der Park wurde zum Schutz der dort gefundenen prähistorischen Artefakte und Malereien eingerichtet. Seit 1991 gehört er zum Weltkulturerbe. Die bekannteste archäologische Stätte ist Pedra Furada.

Sie befindet sich im Nordosten des Bundesstaates Piauí, zwischen den Breitengraden 8° 26' 50" und 8° 54' 23" Süd und den Längengraden 42° 19' 47" und 42° 45' 51" West. Es gehört zu den Gemeindegebieten von São Raimundo Nonato, São João do Piauí, Coronel José Dias und Canto do Buriti. Es hat eine Fläche von 1291,4 Quadratkilometern (319.000 Acres). Das Gebiet weist die größte Konzentration von prähistorischen Kleinbauernhöfen auf dem amerikanischen Kontinent auf. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass die Capivara-Bergkette in prähistorischen Zeiten dicht besiedelt war.

Cueva de las Manos (spanisch für "Höhle der Hände") ist eine Höhle in der Provinz Santa Cruz, Argentinien, 163 km südlich der Stadt Perito Moreno, innerhalb der Grenzen des Nationalparks Francisco P. Moreno, der viele archäologisch und paläontologisch bedeutende Stätten umfasst.

Die Handabbildungen sind oft negativ (schabloniert). Daneben gibt es auch Darstellungen von Menschen, Guanakos, Rheas, Katzen und anderen Tieren sowie geometrische Formen, Zickzackmuster, Sonnendarstellungen und Jagdszenen. Ähnliche Malereien, wenn auch in geringerer Anzahl, finden sich auch in den nahe gelegenen Höhlen. Es gibt auch rote Punkte an den Decken, die wahrscheinlich durch das Eintauchen der Jagdbolas in Tinte und deren anschließendes Hochwerfen entstanden. Die Farben der Malereien variieren von Rot (aus Hämatit) bis Weiß, Schwarz oder Gelb. Die negativen Handabdrücke stammen aus der Zeit um 550 v. Chr., die positiven Abdrücke aus der Zeit um 180 v. Chr., während die Jagdzeichnungen auf ein Alter von mehr als 10.000 Jahren geschätzt werden. Bei den meisten Händen handelt es sich um linke Hände, was darauf schließen lässt, dass die Maler das Sprührohr mit der rechten Hand hielten.

Mexiko

  • Sierra de San Francisco
  • Sierra de Guadalupe nahe Mulegé

Fundorte in Asien, Australien und Ozeanien

Ile Kére Kére, Osttimor
  • Bemalte Höhlen in Ostkalimantan (Indonesien)
  • Ile Kére Kére (Osttimor)
  • Uluṟu (früher „Ayers Rock“) (Australien)
  • Kakadu-Nationalpark (Australien)
  • Fels Cave (Vanuatu, Ozeanien)

Museen

  • Thoth, Departement Dordogne, Frankreich
  • Ariège, Frankreich
  • Oviedo, Spanien
  • Ekainberri, Spanien
  • Deutsches Museum, München – Nachbildung der Höhle von Altamira
  • Museum für die Archäologie des Eiszeitalters, Schloss Monrepos, Neuwied – gravierte Schieferplatten des Fundplatzes Gönnersdorf

Datierung

Eine der ältesten bekannten figurativen Malereien, die Darstellung eines unbekannten Rindes, wurde in der Lubang Jeriji Saléh-Höhle entdeckt und auf ein Alter von mehr als 40.000 (vielleicht sogar 52.000) Jahren datiert.

Inzwischen wurden in Frankreich und Spanien fast 350 Höhlen entdeckt, die Kunstwerke aus prähistorischer Zeit enthalten. Ursprünglich war das Alter der Malereien umstritten, da Methoden wie die Radiokohlenstoffdatierung irreführende Ergebnisse liefern können, wenn sie durch andere Proben verunreinigt sind, und Höhlen und Felsüberhänge (in denen Scheitelkunst gefunden wird) in der Regel mit Schutt aus vielen Zeiträumen übersät sind. Mit Hilfe neuerer Technologien ist es jedoch möglich, die Malereien zu datieren, indem man das Pigment selbst, Fackelspuren an den Wänden oder die Bildung von Karbonatablagerungen auf den Malereien untersucht. Auch die Thematik kann einen Hinweis auf die Chronologie geben: Das in der spanischen Höhle Cueva de las Monedas dargestellte Rentier beispielsweise ordnet die Zeichnungen der letzten Eiszeit zu.

Die älteste bekannte Höhlenmalerei ist eine rote Handschablone in der Maltravieso-Höhle in Cáceres, Spanien. Sie wurde mit Hilfe der Uran-Thorium-Methode auf ein Alter von mehr als 64.000 Jahren datiert und von einem Neandertaler angefertigt. Das älteste Datum für eine Tierhöhlenmalerei ist eine Darstellung mehrerer menschlicher Figuren, die in den Höhlen des Maros-Pangkep-Karsts in Südsulawesi, Indonesien, Schweine jagen; sie wurde auf ein Alter von über 43 900 Jahren datiert. Davor waren die ältesten bekannten figürlichen Höhlenmalereien die eines Stiers in der Lubang-Jeriji-Saléh-Höhle in Ost-Kalimantan, Borneo, mit einem Alter von 40 000 Jahren und die Darstellung eines Schweins in der Timpuseng-Höhle in Sulawesi mit einem Mindestalter von 35 400 Jahren.

Die frühesten bekannten figurativen Höhlenmalereien in Europa sind die aus der Chauvet-Höhle in Frankreich, die laut Radiokohlenstoffdatierung in das Jungpaläolithikum vor 30.000 v. Chr. datiert werden. Einige Forscher glauben, dass die Zeichnungen für diese Epoche zu weit fortgeschritten sind und stellen dieses Alter in Frage. Bis 2011 wurden jedoch mehr als 80 Radiokohlenstoffdatierungen vorgenommen, wobei die Proben von Fackelspuren und von den Malereien selbst sowie von Tierknochen und Holzkohle, die auf dem Höhlenboden gefunden wurden, stammen. Die Radiokarbondaten aus diesen Proben zeigen, dass es in Chauvet zwei Schöpfungsperioden gab: Vor 35.000 Jahren und vor 30.000 Jahren. Eine der Überraschungen war, dass viele der Malereien im Laufe der Jahrtausende immer wieder verändert wurden, was möglicherweise die Verwirrung über die feineren Malereien erklärt, die früher entstanden zu sein scheinen als die gröberen.

Eine künstlerische Darstellung einer Gruppe von Nashörnern wurde in der Chauvet-Höhle vor 30.000 bis 32.000 Jahren fertiggestellt.

Im Jahr 2009 entdeckten Höhlenforscher in der Coliboaia-Höhle in Rumänien Zeichnungen, die stilistisch mit denen aus Chauvet vergleichbar sind. Nach einer ersten Datierung liegt das Alter eines Bildes in der gleichen Größenordnung wie in Chauvet: etwa 32 000 Jahre alt.

In Australien wurden auf der Hochebene von Arnhem Land Höhlenmalereien gefunden, die Megafauna zeigen, von der man annimmt, dass sie seit über 40.000 Jahren ausgestorben ist, was diese Stätte zu einem weiteren Kandidaten für die älteste bekannte Malerei macht; das vorgeschlagene Alter hängt jedoch von der Schätzung des Aussterbens der dargestellten Arten ab. Eine andere australische Fundstätte, Nawarla Gabarnmang, weist Kohlezeichnungen auf, die mit Radiokohlenstoff auf 28.000 Jahre datiert wurden, was sie zur ältesten Fundstätte Australiens und zu einer der ältesten der Welt macht, für die ein zuverlässiges Datum ermittelt wurde.

Andere Beispiele stammen möglicherweise aus der frühen Bronzezeit, aber der bekannte Magdalenen-Stil, der in Lascaux in Frankreich (ca. 15.000 v. Chr.) und Altamira in Spanien zu sehen ist, starb um 10.000 v. Chr. aus, was mit dem Beginn des Neolithikums zusammenfällt. Einige Höhlen wurden wahrscheinlich über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden weiter bemalt.

Die nächste Phase der überlieferten prähistorischen Malerei in Europa, die Felskunst des iberischen Mittelmeerraums, war ganz anders und konzentrierte sich auf große Ansammlungen kleinerer und weniger detaillierter Figuren, die mindestens ebenso viele Menschen wie Tiere enthielten. Sie entstand vor etwa 10.000 bis 5.500 Jahren und wurde in Felsunterständen unter Klippen oder in flachen Höhlen gemalt, im Gegensatz zu den tiefen Höhlen der früheren (und viel kälteren) Zeit. Obwohl die einzelnen Figuren weniger naturalistisch sind, werden sie in viel stärkerem Maße zu kohärenten Gruppenkompositionen zusammengefügt. Über einen langen Zeitraum hinweg wurde die Höhlenkunst weniger naturalistisch und ging von schönen, naturalistischen Tierzeichnungen zu einfachen Zeichnungen und dann zu abstrakten Formen über.

Sujets, Themen und Muster in der Höhlenmalerei

Prähistorische Höhlenmalerei von Tieren in Albarracín, Teruel, Spanien (Felskunst des iberischen Mittelmeerraums)

Höhlenkünstler verwenden eine Vielzahl von Techniken wie Fingerabdrücke, Modellieren in Ton, Gravuren, Flachreliefskulpturen, Handschablonen und zwei- oder dreifarbige Malereien. Die Wissenschaftler klassifizieren die Höhlenkunst als "Zeichen" oder abstrakte Zeichen.

 Die häufigsten Motive in Höhlenmalereien sind große Wildtiere wie Bisons, Pferde, Auerochsen und Hirsche sowie Nachzeichnungen menschlicher Hände und abstrakte Muster, die so genannten Fingerrillen. Die am häufigsten gefundenen Tierarten eigneten sich für die Jagd durch den Menschen, waren aber nicht unbedingt die typischen Beutetiere, die in den zugehörigen Knochenablagerungen zu finden sind; so haben die Maler von Lascaux vor allem Rentierknochen hinterlassen, aber diese Tierart taucht in den Höhlenmalereien überhaupt nicht auf, wo Pferde am häufigsten vorkommen.  Zeichnungen von Menschen waren selten und sind in der Regel schematisch, im Gegensatz zu den detaillierteren und naturalistischeren Darstellungen von Tiermotiven. Der Geologe Kieran D. O'Hara vermutet in seinem Buch Cave Art and Climate Change, dass das Klima die dargestellten Themen beeinflusste.

Zu den verwendeten Pigmenten gehören roter und gelber Ocker, Hämatit, Manganoxid und Holzkohle. Manchmal wurde zuerst die Silhouette des Tieres in den Fels geritzt, und in einigen Höhlen sind alle oder viele der Bilder nur auf diese Weise eingraviert, wodurch sie sich einer strengen Definition von "Höhlenmalerei" entziehen.

Auch bei den vielen kleinen geschnitzten und gravierten Stücken aus Knochen oder Elfenbein (seltener aus Stein), die aus denselben Epochen stammen, sind große Tiere die häufigsten Motive. Dazu gehört jedoch die Gruppe der Venusfiguren, die in der Höhlenmalerei keine wirkliche Entsprechung hat.

Handschablonen, bei denen eine Hand an die Wand gelegt und die Umgebung mit Pigmenten bedeckt wird, ergeben das charakteristische Bild einer ungefähr runden Fläche aus festem Pigment mit der ungefärbten Form der Hand in der Mitte, die dann mit Punkten, Strichen und Mustern verziert sein kann. Diese Schablonen finden sich oft in denselben Höhlen wie andere Malereien oder sind die einzige Form der Malerei an einem Ort. Einige Wände enthalten viele Handschablonen. Ähnliche Hände sind auch in der üblichen Weise gemalt. Bei einer Reihe von Händen fehlt ein Finger ganz oder teilweise, wofür es eine Reihe von Erklärungen gibt. Handbilder finden sich in ähnlicher Form auch in Europa, Ostasien, Australien und Südamerika.

Theorien und Interpretationen

Felsmalereien aus der Höhle der Tiere (Gilf Kebir, Libysche Wüste) Schätzungsweise 7000 BP

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts interpretierten Wissenschaftler wie Salomon Reinach, Henri Breuil und Graf Bégouën [fr] im Anschluss an die Arbeiten von Walter Baldwin Spencer und Francis James Gillen die Malereien als "utilitaristische" Jagdmagie zur Steigerung des Beuteaufkommens. Jacob Bronowski erklärt: "Ich glaube, dass die Macht, die wir hier zum ersten Mal zum Ausdruck bringen, die Macht der Antizipation ist: die vorausschauende Imagination. In diesen Gemälden wurde der Jäger mit Gefahren vertraut gemacht, von denen er wusste, dass sie ihm bevorstanden, zu denen er aber noch nicht gekommen war."

Eine andere Theorie, die von David Lewis-Williams entwickelt wurde und sich weitgehend auf ethnografische Studien über zeitgenössische Jäger- und Sammlergesellschaften stützt, besagt, dass die Bilder von paläolithischen Schamanen angefertigt wurden. Die Schamanen zogen sich in die Dunkelheit der Höhlen zurück, versetzten sich in einen Trancezustand und malten dann Bilder ihrer Visionen, vielleicht in der Vorstellung, den Höhlenwänden selbst Kraft zu entlocken.

R. Dale Guthrie, der sowohl hochkünstlerische als auch minderwertige Kunst und Figuren untersucht hat, stellt bei den Künstlern eine große Bandbreite an Fähigkeiten und Alter fest. Er stellt die Hypothese auf, dass die Hauptthemen in den Gemälden und anderen Artefakten (mächtige Tiere, riskante Jagdszenen und die Darstellung von Frauen in den Venusfiguren) das Werk von heranwachsenden Männern sind, die zu dieser Zeit einen großen Teil der menschlichen Bevölkerung ausmachten. Bei der Analyse von Handabdrücken und Schablonen in französischen und spanischen Höhlen hat Dean Snow von der Pennsylvania State University jedoch die Vermutung geäußert, dass ein Teil der Abdrücke und Schablonen, einschließlich derjenigen um die gefleckten Pferde in Pech Merle, von Frauenhänden stammen.

Paläolithische Höhlenkunst nach Regionen

Ost- und Südostasien

Cave of Pettakere, Bantimurung district (kecamatan), South Sulawesi, Indonesia. Hand stencils estimated between 0,000 years old<ref>Vorlage:Cite journal
Höhlen im Maros-Pangkep-Karst (Sulawesi, Indonesien). Handschablonen, geschätzt auf 35.000-40.000 BP, Schablonen der rechten Hand.

In Indonesien sind die Höhlen im Bezirk Maros in Sulawesi berühmt für ihre Handabdrücke. Etwa 1 500 negative Handabdrücke wurden auch in 30 bemalten Höhlen in der Region Sangkulirang in Kalimantan gefunden; eine vorläufige Datierungsanalyse aus dem Jahr 2005 schätzt ihr Alter auf etwa 10 000 Jahre. Eine Studie aus dem Jahr 2014, die auf der Uran-Thorium-Datierung basiert, datiert eine Maros-Handschablone auf ein Mindestalter von 39.900 Jahren. Ein Gemälde einer Babirusa wurde auf mindestens 35,4 ka datiert und gehört damit zu den ältesten bekannten figürlichen Darstellungen weltweit.

Im November 2018 meldeten Wissenschaftler die Entdeckung der ältesten bekannten figurativen Kunstmalerei, die über 40.000 (vielleicht sogar 52.000) Jahre alt ist und ein unbekanntes Tier zeigt, in der Höhle von Lubang Jeriji Saléh auf der indonesischen Insel Borneo.

Und erst kürzlich, im Jahr 2021, gaben Archäologen die Entdeckung von mindestens 45 500 Jahre alter Höhlenkunst in der Leang Tedongnge-Höhle in Indonesien bekannt. Laut der Zeitschrift Science Advances ist die Höhlenmalerei eines Warzenschweins der früheste Beweis für die menschliche Besiedlung der Region. Es wurde berichtet, dass sie sich infolge des Klimawandels in der Region rasch verschlechtert.

Die in der Khoit-Tsenkher-Höhle in der Mongolei gefundenen Felszeichnungen stammen aus dem Paläolithikum und umfassen Symbole und Tierformen, die von den Wänden bis zur Decke gemalt wurden. Hirsche, Büffel, Ochsen, Steinböcke, Löwen, Argali-Schafe, Antilopen, Kamele, Elefanten, Strauße und andere Tierdarstellungen sind vorhanden und bilden oft ein Palimpsest aus sich überlagernden Bildern. Die Malereien haben eine braune oder rote Farbe und ähneln stilistisch anderen paläolithischen Felszeichnungen aus der ganzen Welt, sind aber mit keinem anderen Beispiel in der Mongolei vergleichbar.

Die Padah-Lin-Höhlen in Birma enthalten 11.000 Jahre alte Malereien und zahlreiche Steinwerkzeuge.

Indien

Bhimbetka-Felsmalerei

In den Bhimbetka-Felsen befinden sich die frühesten Spuren menschlichen Lebens in Indien. Die Malereien in Bhimbetka werden auf etwa 8.000 v. Chr. datiert. Ähnliche Malereien finden sich auch in anderen Teilen Indiens. In Tamil Nadu finden sich paläolithische Höhlenmalereien in Kombaikadu, Kilvalai, Settavarai und Nehanurpatti. In Odisha findet man sie in Yogimatha und Gudahandi. In Karnataka findet man diese Malereien in Hiregudda bei Badami. Die jüngsten Malereien, die aus geometrischen Figuren bestehen, stammen aus dem Mittelalter. Die hauptsächlich in Rot und Weiß, gelegentlich auch in Grün und Gelb ausgeführten Malereien zeigen das Leben und die Zeit der Menschen, die in den Höhlen lebten, einschließlich Szenen von Geburten, gemeinsamen Tänzen und Getränken, religiösen Riten und Bestattungen sowie einheimischen Tieren.

Südliches Afrika

Die in der Apollo-11-Höhle in Namibia gefundenen Höhlenmalereien stammen schätzungsweise aus der Zeit vor etwa 25 500 bis 27 500 Jahren.

Im Jahr 2011 fanden Archäologen in der Blombos-Höhle, etwa 300 km östlich von Kapstadt an der südlichen Kapküste in Südafrika, zwischen Speerspitzen und anderem Ausgrabungsmaterial ein kleines Felsfragment. Nach umfangreichen, sieben Jahre dauernden Untersuchungen stellte sich heraus, dass die auf den Felsen gezeichneten Linien handgefertigt waren und von einer 73 000 Jahre alten Ockerkreide stammten. Es handelt sich also um die älteste bekannte Felsmalerei.

Australien

Malerei bei Jabiru Dreaming, Kakadu National Park

In Kimberley und Kakadu, Australien, wurden bedeutende frühe Höhlenmalereien in Ocker gefunden. Ocker ist kein organisches Material, so dass eine Datierung dieser Bilder mit Kohlenstoff oft unmöglich ist. Das älteste Bild, das bisher auf 17 300 Jahre datiert wurde, ist die Ockerzeichnung eines Kängurus in der Kimberley-Region, die durch Kohlenstoffdatierung von Wespennestmaterial, das unter und über dem Bild lag, datiert wurde. Manchmal lässt sich das ungefähre Datum oder zumindest eine Epoche aus dem Inhalt der Malerei, aus kontextuellen Artefakten oder aus organischem Material, das absichtlich oder versehentlich mit der anorganischen Ockerfarbe vermischt wurde, einschließlich Fackelruß, ableiten.

Eine rote Ockerfarbe, die im Zentrum des Arnhem Land Plateaus entdeckt wurde, zeigt zwei emuähnliche Vögel mit ausgestrecktem Hals. Sie wurden von einem Paläontologen als Darstellungen der Megafauna-Spezies Genyornis identifiziert, von der man annimmt, dass sie vor mehr als 40.000 Jahren ausgestorben ist; die Datierung ist jedoch nicht eindeutig. Es könnte darauf hindeuten, dass Genyornis zu einem späteren Zeitpunkt ausgestorben ist als bisher angenommen.

Hook Island auf den Whitsunday-Inseln beherbergt auch eine Reihe von Höhlenmalereien, die vom Seefahrervolk der Ngaro geschaffen wurden.

Holozäne Höhlenkunst

Dera-Felskunst in Eritrea

Asien

Auf den Philippinen in den Tabon-Höhlen ist das älteste Kunstwerk möglicherweise das Relief eines Hais über dem Höhleneingang. Es wurde durch eine spätere Krugbegräbnis-Szene teilweise verunstaltet.

Die Edakkal-Höhlen in Kerala, Indien, enthalten Zeichnungen aus der Zeit zwischen dem Neolithikum (5.000 v. Chr.) und 1.000 v. Chr.

Horn von Afrika

Felszeichnungen in der Adi Alauti-Höhle, Eritrea
Höhlenmalereien im Laas Geel-Komplex im nördlichen Somaliland.

Die Felszeichnungen in der Nähe von Qohaito deuten darauf hin, dass die Gegend seit dem fünften Jahrtausend v. Chr. besiedelt war, während die Stadt nachweislich bis ins sechste Jahrhundert n. Chr. überlebt hat. Der Mount Emba Soira, der höchste Berg Eritreas, liegt in der Nähe der Stätte, ebenso wie ein kleines Nachfolgedorf. Viele der Felszeichnungen wurden zusammen mit prähistorischen Steinwerkzeugen gefunden, was darauf hindeutet, dass die Kunst aus der Zeit vor den weithin angenommenen Hirten- und Domestizierungsereignissen vor 5000 bis 4000 Jahren stammen könnte.

Im Jahr 2002 entdeckte ein französisches Archäologenteam die Höhlenmalereien von Laas Geel am Rande von Hargeisa in Somaliland. Die rund 5.000 Jahre alten Malereien zeigen sowohl wilde Tiere als auch geschmückte Kühe. Sie zeigen auch Hirten, von denen man annimmt, dass sie die Schöpfer der Felsmalereien sind. Im Jahr 2008 gaben somalische Archäologen die Entdeckung weiterer Höhlenmalereien in der Region Dhambalin bekannt, zu denen den Forschern zufolge eine der frühesten bekannten Darstellungen eines Jägers zu Pferd gehört. Die Felsmalereien werden auf 1000 bis 3000 v. Chr. datiert.

Außerdem befinden sich zwischen den Städten Las Khorey und El Ayo in Karinhegane zahlreiche Höhlenmalereien mit realen und mythischen Tieren. Unter jeder Malerei befindet sich eine Inschrift, die insgesamt auf ein Alter von etwa 2 500 Jahren geschätzt wird. Die Felsmalereien von Karihegane sind in demselben unverwechselbaren Stil gehalten wie die Höhlenmalereien von Laas Geel und Dhambalin. Etwa 25 Meilen von Las Khorey entfernt befindet sich Gelweita, eine weitere wichtige Felskunststätte.

In Dschibuti finden sich in Dorra und Balho ebenfalls Felszeichnungen, die Antilopen und eine Giraffe darstellen sollen.

Südliches Afrika

San-Felsmalereien aus dem Westkap in Südafrika.

In uKhahlamba / Drakensberg Park, Südafrika, sind die Malereien des San-Volkes, das sich vor etwa 8.000 Jahren in diesem Gebiet niedergelassen hat, etwa 3.000 Jahre alt und stellen Tiere und Menschen dar; man nimmt an, dass sie religiöse Vorstellungen repräsentieren. Menschliche Figuren sind in der Felskunst Afrikas viel häufiger zu finden als in Europa.

Nord-Amerika

Gemalte Höhle, Santa Barbara County, Kalifornien

In den Regionen der mittleren Halbinsel im Süden von Baja California und im Norden von Baja California Sur gibt es ausgeprägte ein- und mehrfarbige Höhlenmalereien und Wandmalereien mit präkolumbianischen Darstellungen von Menschen, Landtieren, Meeresbewohnern und abstrakten Mustern. Diese Malereien sind hauptsächlich auf die Sierras dieser Region beschränkt, können aber auch in abgelegenen Tafelbergen und Felsunterkünften gefunden werden. Jüngsten Radiokohlenstoffstudien in der Region zufolge, die an Materialien aus archäologischen Ablagerungen in den Felsenunterkünften und an Materialien in den Malereien selbst durchgeführt wurden, könnten die Great Murals bis zu 7 500 Jahre alt sein.

Ureinwohner des Chumash-Stammes schufen Höhlenmalereien, die sich in den heutigen Bezirken Santa Barbara, Ventura und San Luis Obispo in Südkalifornien in den Vereinigten Staaten befinden. Dazu gehören Beispiele in der Burro Flats Painted Cave und im Chumash Painted Cave State Historic Park.

Es gibt auch Beispiele für Piktogramme der amerikanischen Ureinwohner in Höhlen im Südwesten der Vereinigten Staaten. In der Region Cumberland Plateau in Tennessee wurden 6.000 Jahre alte Höhlenmalereien gefunden.

Südostasien

Es gibt Felszeichnungen in Höhlen in Thailand, Malaysia, Indonesien und Birma. In Thailand gibt es in Höhlen und Einschnitten entlang der thailändisch-burmesischen Grenze, im Petchabun-Gebirge in Zentralthailand und oberhalb des Mekong in der Provinz Nakorn Sawan Galerien mit Felszeichnungen. In Malaysia wird die Tambun-Felskunst auf 2000 Jahre datiert, und die Malereien in der Painted Cave im Niah Caves National Park sind 1200 Jahre alt. Der Anthropologe Ivor Hugh Norman Evans besuchte Malaysia in den frühen 1920er Jahren und stellte fest, dass einige der Stämme (vor allem die Negritos) immer noch Höhlenmalereien anfertigten und diese um Darstellungen moderner Objekte, darunter vermutlich Autos, ergänzt hatten. (Siehe Prähistorisches Malaysia.)