Blog

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Ein Blog (eine Verkürzung von "Weblog") ist eine Diskussions- oder Informationswebsite im World Wide Web, die aus einzelnen, oft informellen Texteinträgen (Posts) im Stil eines Tagebuchs besteht. Die Beiträge werden in der Regel in umgekehrter chronologischer Reihenfolge angezeigt, so dass der jüngste Beitrag oben auf der Webseite zuerst erscheint. Bis 2009 waren Blogs in der Regel das Werk einer einzelnen Person, gelegentlich auch einer kleinen Gruppe, und behandelten häufig ein einziges Thema. In den 2010er Jahren tauchten "Multi-Autoren-Blogs" (MABs) auf, die von mehreren Autoren verfasst und manchmal professionell bearbeitet wurden. MABs von Zeitungen, anderen Medien, Universitäten, Think Tanks, Interessengruppen und ähnlichen Institutionen machen einen immer größeren Teil des Blogverkehrs aus. Das Aufkommen von Twitter und anderen "Microblogging"-Systemen trägt dazu bei, MABs und Blogs von Einzelautoren in die Nachrichtenmedien zu integrieren. Blog kann auch als Verb verwendet werden und bedeutet, einen Blog zu pflegen oder ihm Inhalte hinzuzufügen.

Das Aufkommen und Wachstum von Blogs in den späten 1990er Jahren fiel mit dem Aufkommen von Web-Publishing-Tools zusammen, die das Einstellen von Inhalten durch technisch nicht versierte Benutzer ohne große Erfahrung mit HTML oder Computerprogrammierung erleichterten. Zuvor waren Kenntnisse von Technologien wie HTML und File Transfer Protocol erforderlich, um Inhalte im Web zu veröffentlichen, und die ersten Webnutzer waren daher eher Hacker und Computerenthusiasten. In den 2010er Jahren sind die meisten interaktiven Web 2.0-Websites, die es den Besuchern ermöglichen, Online-Kommentare zu hinterlassen, und es ist diese Interaktivität, die sie von anderen statischen Websites unterscheidet. In diesem Sinne kann das Bloggen als eine Art sozialer Netzwerkdienst betrachtet werden. In der Tat produzieren Blogger nicht nur Inhalte, um sie in ihren Blogs zu veröffentlichen, sondern bauen oft auch soziale Beziehungen zu ihren Lesern und anderen Bloggern auf. Es gibt jedoch auch Blogs mit hoher Leserschaft, die keine Kommentare zulassen.

Viele Blogs bieten Kommentare zu einem bestimmten Thema, von Philosophie, Religion und Kunst bis hin zu Wissenschaft, Politik und Sport. Andere dienen eher als persönliche Online-Tagebücher oder als Online-Markenwerbung für eine bestimmte Person oder ein Unternehmen. Ein typischer Blog kombiniert Text, digitale Bilder und Links zu anderen Blogs, Webseiten und anderen Medien, die mit dem Thema in Verbindung stehen. Die Möglichkeit der Leser, öffentlich einsehbare Kommentare zu hinterlassen und mit anderen Kommentatoren zu interagieren, ist ein wichtiger Beitrag zur Popularität vieler Blogs. Allerdings werden die Online-Kommentare von den Blog-Besitzern oder -Autoren häufig moderiert und gefiltert, um Hassreden oder andere anstößige Inhalte zu entfernen. Die meisten Blogs sind in erster Linie textbasiert, einige konzentrieren sich jedoch auch auf Kunst (Kunstblogs), Fotos (Fotoblogs), Videos (Videoblogs oder "Vlogs"), Musik (MP3-Blogs) und Audio (Podcasts). Im Bildungsbereich können Blogs als Unterrichtsressourcen verwendet werden; diese werden als edublogs bezeichnet. Microblogging ist eine weitere Form des Bloggens, bei der sehr kurze Beiträge verfasst werden.

Die Begriffe "Blog" und "Blogging" werden heute ganz allgemein für die Erstellung von Inhalten und deren Weitergabe in sozialen Medien verwendet, insbesondere wenn es sich um langfristige Inhalte handelt, die regelmäßig erstellt und weitergegeben werden. Man könnte also einen Blog auf Facebook führen oder auf Instagram bloggen.

Am 16. Februar 2011 gab es über 156 Millionen öffentliche Blogs. Am 20. Februar 2014 gab es weltweit rund 172 Millionen Tumblr- und 75,8 Millionen WordPress-Blogs. Nach Ansicht von Kritikern und anderen Bloggern ist Blogger der beliebteste Blogging-Dienst, der heute genutzt wird. Blogger bietet jedoch keine öffentlichen Statistiken an. Technorati listet 1,3 Millionen Blogs auf (Stand: 22. Februar 2014).

Das oder auch der Blog /blɔg/ oder auch Weblog /ˈwɛb.lɔg/ (Wortkreuzung aus englisch Web und Log für Logbuch oder Tagebuch) ist ein meist auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, international auch Weblogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als Bloggen bezeichnet. Die Deutsche Nationalbibliothek bezeichnet Blogs als Internetpublikationen und vergibt seit Herbst 2013 auch ISSNs an Weblogs.

Meist ist ein Blog eine chronologisch abwärts sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird. Der Blogger ist Hauptverfasser des Inhalts, und häufig sind die Beiträge aus der Ich-Perspektive geschrieben. Das Blog bildet ein Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen, je nach Professionalität bis in die Nähe einer Internet-Zeitung mit besonderem Gewicht auf Kommentaren. Oft sind auch Kommentare oder Diskussionen der Leser über einen Artikel möglich. Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Zugänglichmachen von Informationen, Gedanken und Erfahrungen, etwas untergeordnet auch der Kommunikation dienen, ähnlich einem Internetforum. In den jüngsten Jahren haben sogenannte „Microblogging“-Plattformen wie Twitter und Instagram zu Lasten traditioneller Web-basierter Blogs an Bedeutung gewonnen.

Geschichte

Frühes Beispiel eines "tagebuchartigen" Blogs, bestehend aus Text und Bildern, die drahtlos in Echtzeit von einem tragbaren Computer mit Head-up-Display übertragen werden, 22. Februar 1995

Der Begriff "Weblog" wurde von Jorn Barger am 17. Dezember 1997 geprägt. Die Kurzform "Blog" wurde von Peter Merholz geprägt, der im April oder Mai 1999 in der Seitenleiste seines Blogs Peterme.com das Wort Weblog scherzhaft in die Phrase we blog umwandelte. Kurz darauf verwendete Evan Williams von Pyra Labs "blog" sowohl als Substantiv als auch als Verb ("to blog", d. h. "to edit one's weblog or to post to one's weblog") und entwickelte den Begriff "blogger" im Zusammenhang mit dem Produkt Blogger von Pyra Labs, was zur Popularisierung der Begriffe führte.

Ursprünge

Bevor das Bloggen populär wurde, gab es viele Formen digitaler Gemeinschaften, darunter das Usenet, kommerzielle Online-Dienste wie GEnie, Byte Information Exchange (BIX) und das frühe CompuServe, E-Mail-Listen und Bulletin Board Systems (BBS). In den 1990er Jahren schuf die Software für Internet-Foren laufende Unterhaltungen mit "Threads". Threads sind thematische Verbindungen zwischen Nachrichten auf einer virtuellen "Pinnwand". Seit dem 14. Juni 1993 unterhielt die Mosaic Communications Corporation eine "What's New"-Liste mit neuen Websites, die täglich aktualisiert und monatlich archiviert wurde. Die Seite war über eine spezielle Schaltfläche "What's New" im Mosaic-Webbrowser zugänglich.

Das früheste Beispiel für einen kommerziellen Blog war die erste Business-to-Consumer-Website, die 1995 von Ty, Inc. erstellt wurde und einen Blog in einem Bereich namens "Online Diary" enthielt. Die Einträge wurden von Beanie Babies verfasst, die monatlich von den Besuchern der Website gewählt wurden.

Der moderne Blog hat sich aus dem Online-Tagebuch entwickelt, in dem Menschen über die Ereignisse in ihrem persönlichen Leben berichten. Die meisten dieser Autoren nannten sich selbst Tagebuchschreiber, Journalisten oder Journalisten. Justin Hall, der 1994 als Student am Swarthmore College mit dem persönlichen Bloggen begann, wird allgemein als einer der ersten Blogger angesehen, ebenso wie Jerry Pournelle. Dave Winers Scripting News gilt ebenfalls als eines der älteren und länger laufenden Weblogs. Das australische Netguide-Magazin unterhielt ab 1996 die Daily Net News auf seiner Website. Daily Net News enthielt Links und tägliche Berichte über neue Websites, vor allem in Australien.

Ein weiteres frühes Blog war Wearable Wireless Webcam, ein gemeinsames Online-Tagebuch des persönlichen Lebens einer Person, das Text, digitales Video und digitale Bilder kombinierte, die live von einem tragbaren Computer und einem EyeTap-Gerät auf eine Website übertragen wurden (1994). Diese Praxis des halbautomatischen Bloggens mit Live-Video zusammen mit Text wurde als Sousveillance bezeichnet, und solche Tagebücher wurden auch als Beweismittel in Rechtsangelegenheiten verwendet. Einige frühe Blogger, wie z. B. The Misanthropic Bitch, die 1997 begann, bezeichneten ihre Online-Präsenz als Zine, bevor der Begriff Blog in den allgemeinen Sprachgebrauch einging.

Die erste Forschungsarbeit über das Bloggen war Torill Mortensens und Jill Walker Rettbergs Arbeit "Blogging Thoughts", in der analysiert wurde, wie Blogs zur Förderung von Forschungsgemeinschaften und zum Austausch von Ideen und wissenschaftlichen Erkenntnissen eingesetzt werden und wie dieses neue Mittel der Vernetzung traditionelle Machtstrukturen umstürzt.

Technik

Die ersten Blogs waren einfach manuell aktualisierte Komponenten gewöhnlicher Websites. Im Jahr 1995 wurde das "Online-Tagebuch" auf der Website von Ty, Inc. Website manuell erstellt und aktualisiert, bevor es Blogging-Programme gab. Die Beiträge wurden in umgekehrter chronologischer Reihenfolge angezeigt, indem der textbasierte HTML-Code mit Hilfe von FTP-Software mehrmals täglich in Echtzeit manuell aktualisiert wurde. Den Nutzern bot dies den Eindruck eines Live-Tagebuchs mit mehreren neuen Einträgen pro Tag. Zu Beginn eines jeden neuen Tages wurden neue Tagebucheinträge manuell in eine neue HTML-Datei kodiert, und zu Beginn eines jeden Monats wurden die Tagebucheinträge in einem eigenen Ordner archiviert, der für jeden Tag des Monats eine eigene HTML-Seite enthielt. Anschließend wurden die Menüs, die Links zu den neuesten Tagebucheinträgen enthielten, auf der gesamten Website manuell aktualisiert. Diese textbasierte Methode zur Organisation von Tausenden von Dateien diente als Sprungbrett für die Definition künftiger Blogging-Stile, die von der Jahre später entwickelten Blogging-Software übernommen wurden.

Die Entwicklung elektronischer und softwaretechnischer Hilfsmittel zur Erleichterung der Erstellung und Pflege von Webartikeln, die in umgekehrter chronologischer Reihenfolge gepostet werden, machte den Veröffentlichungsprozess für eine viel größere und technisch weniger versierte Bevölkerungsgruppe zugänglich. Letztendlich führte dies zu der besonderen Art der Online-Veröffentlichung, die wir heute als Blogs kennen. So ist beispielsweise die Verwendung einer browserbasierten Software heute ein typischer Aspekt des "Bloggens". Blogs können bei speziellen Blog-Hosting-Diensten oder bei normalen Web-Hosting-Diensten gehostet oder mit einer Blog-Software betrieben werden.

Zunehmende Popularität

Nach einem langsamen Start gewann das Bloggen schnell an Popularität. Die Nutzung von Blogs verbreitete sich im Laufe des Jahres 1999 und der folgenden Jahre und wurde durch die fast zeitgleiche Einführung der ersten gehosteten Blog-Tools weiter popularisiert:

  • Bruce Ableson startete im Oktober 1998 Open Diary, das bald auf Tausende von Online-Tagebüchern anwuchs. Open Diary erfand den Leserkommentar und wurde zur ersten Blog-Community, in der Leser Kommentare zu den Blogeinträgen anderer Schreiber hinzufügen konnten.
  • Brad Fitzpatrick gründete LiveJournal im März 1999.
  • Andrew Smales gründete im Juli 1999 Pitas.com als einfachere Alternative zum Führen einer "Nachrichtenseite" auf einer Website, gefolgt von DiaryLand im September 1999, das sich mehr auf eine persönliche Tagebuchgemeinschaft konzentrierte.
  • Evan Williams und Meg Hourihan (Pyra Labs) starteten Blogger.com im August 1999 (im Februar 2003 von Google aufgekauft).

Politischer Einfluss

Am 6. Dezember 2002 machte Josh Marshall in seinem Blog talkingpointsmemo.com auf die Kommentare von US-Senator Lott über Senator Thurmond aufmerksam. Senator Lott musste daraufhin sein Amt als Senatspräsident aufgeben.

Ein früher Meilenstein in der zunehmenden Bedeutung von Blogs war das Jahr 2002, als sich viele Blogger auf die Kommentare des Mehrheitsführers im US-Senat, Trent Lott, konzentrierten. Auf einer Party zu Ehren des US-Senators Strom Thurmond lobte Senator Lott Senator Thurmond mit der Bemerkung, dass die Vereinigten Staaten besser dran gewesen wären, wenn Thurmond zum Präsidenten gewählt worden wäre. Lotts Kritiker sahen in diesen Äußerungen eine stillschweigende Billigung der Rassentrennung, einer Politik, die von Thurmonds Präsidentschaftskampagne 1948 befürwortet wurde. Diese Ansicht wurde durch Dokumente und aufgezeichnete Interviews untermauert, die von Bloggern ausgegraben wurden. (Siehe Talking Points Memo von Josh Marshall.) Obwohl Lott sich auf einer öffentlichen Veranstaltung äußerte, an der auch die Medien teilnahmen, berichteten die großen Medienorganisationen erst über seine umstrittenen Äußerungen, nachdem Blogs die Geschichte publik gemacht hatten. Blogs trugen dazu bei, dass eine politische Krise entstand, die Lott zum Rücktritt als Mehrheitsführer zwang.

In ähnlicher Weise waren Blogs eine der treibenden Kräfte hinter dem "Rathergate"-Skandal. Um es kurz zu machen: (Fernsehjournalist) Dan Rather präsentierte (in der CBS-Sendung 60 Minutes) Dokumente, die im Widerspruch zu den anerkannten Darstellungen der Militärdienstzeiten von Präsident Bush standen. Blogger erklärten die Dokumente zu Fälschungen und legten Beweise und Argumente vor, die diese Ansicht stützen. Daraufhin entschuldigte sich CBS für die seiner Meinung nach unzureichenden Berichterstattungsmethoden (siehe Little Green Footballs). Viele Blogger sehen in diesem Skandal den Beginn der Akzeptanz von Blogs durch die Massenmedien, sowohl als Nachrichten- und Meinungsquelle als auch als Mittel zur Ausübung von politischem Druck. Die Wirkung dieser Geschichten hat die Glaubwürdigkeit von Blogs als Medium für die Verbreitung von Nachrichten erhöht. Obwohl sie oft als parteiische Klatschtanten angesehen werden, sind Blogger manchmal führend bei der Veröffentlichung wichtiger Informationen, so dass die Mainstream-Medien ihrem Beispiel folgen müssen. Häufiger jedoch reagieren Nachrichtenblogs auf Material, das bereits von den Mainstream-Medien veröffentlicht wurde. Inzwischen bloggen immer mehr Experten und machen die Blogs zu einer Quelle für eingehende Analysen.

In Russland haben einige politische Blogger damit begonnen, die Dominanz der offiziellen, überwiegend regierungsfreundlichen Medien herauszufordern. Blogger wie Rustem Adagamow und Alexej Nawalny haben viele Anhänger, und der Spitzname des letzteren für die Regierungspartei Einiges Russland als "Partei der Gauner und Diebe" wurde von den Regimegegnern übernommen. Dies führte dazu, dass das Wall Street Journal im März 2012 Nawalny als "den Mann, den Wladimir Putin am meisten fürchtet" bezeichnete.

Popularität im Mainstream

Ab 2004 wurde die Rolle von Blogs immer mehr zum Mainstream, da politische Berater, Nachrichtendienste und Kandidaten begannen, sie als Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit und Meinungsbildung zu nutzen. Das Bloggen wurde von Politikern und politischen Kandidaten eingeführt, um ihre Meinung zu Kriegen und anderen Themen zu äußern, und festigte die Rolle der Blogs als Nachrichtenquelle. (Siehe Howard Dean und Wesley Clark.) Selbst Politiker, die nicht aktiv am Wahlkampf teilnehmen, wie der Abgeordnete der britischen Labour-Partei Tom Watson, begannen zu bloggen, um mit ihren Wählern in Kontakt zu treten. Im Januar 2005 listete die Zeitschrift Fortune acht Blogger auf, die von Geschäftsleuten "nicht ignoriert werden können": Peter Rojas, Xeni Jardin, Ben Trott, Mena Trott, Jonathan Schwartz, Jason Goldman, Robert Scoble und Jason Calacanis.

Israel war eine der ersten nationalen Regierungen, die einen offiziellen Blog einrichtete. Unter David Saranga wurde das israelische Außenministerium aktiv bei der Übernahme von Web 2.0-Initiativen, einschließlich eines offiziellen Videoblogs und eines politischen Blogs. Das Außenministerium hielt auch eine Microblogging-Pressekonferenz über Twitter zum Krieg mit der Hamas ab, bei der Saranga während einer weltweiten Live-Pressekonferenz Fragen der Öffentlichkeit in gängigen SMS-Kürzeln beantwortete. Die Fragen und Antworten wurden später auf IsraelPolitik, dem offiziellen politischen Blog des Landes, veröffentlicht.

Der Einfluss des Bloggens auf die Mainstream-Medien wurde auch von den Regierungen anerkannt. Im Jahr 2009 war die Präsenz des amerikanischen Journalismus so weit zurückgegangen, dass mehrere Zeitungskonzerne Konkurs anmeldeten, was zu weniger direktem Wettbewerb zwischen den Zeitungen innerhalb desselben Verbreitungsgebiets führte. Es kam die Diskussion auf, ob die Zeitungsbranche von einem Konjunkturpaket der Bundesregierung profitieren würde. US-Präsident Barack Obama erkannte den sich abzeichnenden Einfluss des Bloggens auf die Gesellschaft an, indem er sagte: "Wenn die Nachrichten nur noch aus der Blogosphäre bestehen, nur noch aus Meinungen, ohne ernsthafte Überprüfung der Fakten und ohne ernsthafte Versuche, die Geschichten in einen Kontext zu stellen, dann wird man am Ende nur noch Leute haben, die sich gegenseitig anschreien, aber nicht viel gegenseitiges Verständnis". Zwischen 2009 und 2012 wurde ein Orwell-Preis für das Bloggen verliehen.

Typen

Ein Screenshot von der BlogActive-Website.

Es gibt viele verschiedene Arten von Blogs, die sich nicht nur in der Art des Inhalts, sondern auch in der Art und Weise unterscheiden, wie dieser Inhalt geliefert oder geschrieben wird.

Persönliche Blogs
Der persönliche Blog ist ein fortlaufendes Online-Tagebuch oder ein Kommentar, der von einer Einzelperson und nicht von einem Unternehmen oder einer Organisation geschrieben wird. Während die überwiegende Mehrheit der persönlichen Blogs außer der unmittelbaren Familie und den Freunden des Bloggers nur sehr wenige Leser anzieht, sind einige wenige persönliche Blogs so populär geworden, dass sie ein lukratives Werbesponsoring angezogen haben. Eine winzige Anzahl von persönlichen Bloggern ist sowohl in der Online-Community als auch in der realen Welt berühmt geworden.
Kollaborative Blogs oder Gruppenblogs
Eine Art von Weblog, in dem Beiträge von mehr als einem Autor geschrieben und veröffentlicht werden. Die meisten bekannten kollaborativen Blogs haben ein gemeinsames Thema, z. B. Politik, Technologie oder Interessenvertretung. In den letzten Jahren hat die Blogosphäre das Aufkommen und die wachsende Beliebtheit von mehr gemeinschaftlichen Bemühungen erlebt, die oft von bereits etablierten Bloggern gegründet wurden, die Zeit und Ressourcen zusammenlegen wollten, um den Druck zu verringern, eine populäre Website zu unterhalten, und um eine größere Leserschaft zu gewinnen.
Microblogging
Unter Microblogging versteht man das Veröffentlichen kleiner digitaler Inhalte - wie Texte, Bilder, Links, kurze Videos oder andere Medien - im Internet. Microblogging bietet eine mobile Kommunikationsform, die vielen Nutzern organisch und spontan erscheint. Es hat das Interesse der Öffentlichkeit geweckt, unter anderem, weil die kurzen Beiträge auch unterwegs oder in Wartezeiten leicht zu lesen sind. Freunde nutzen es, um in Kontakt zu bleiben, Geschäftspartner nutzen es, um Treffen zu koordinieren oder nützliche Ressourcen auszutauschen, und Prominente und Politiker (oder ihre Publizisten) berichten in Microblogs über Konzerttermine, Vorträge, Buchveröffentlichungen oder Tourneepläne. Ein breites und wachsendes Angebot an Zusatztools ermöglicht anspruchsvolle Aktualisierungen und die Interaktion mit anderen Anwendungen. Die daraus resultierende Fülle an Funktionen trägt dazu bei, neue Möglichkeiten für diese Art der Kommunikation zu definieren. Beispiele hierfür sind Twitter, Facebook, Tumblr und - mit Abstand am größten - Weibo.
Unternehmens- und Organisationsblogs
Ein Blog kann privat sein, wie in den meisten Fällen, oder er kann für geschäftliche, gemeinnützige oder staatliche Zwecke genutzt werden. Intern genutzte Blogs, die nur den Mitarbeitern über ein Intranet zur Verfügung stehen, werden als Unternehmensblogs bezeichnet. Unternehmen nutzen interne Unternehmensblogs, um die Kommunikation, die Kultur und das Engagement der Mitarbeiter in einem Unternehmen zu verbessern. Interne Corporate Blogs können dazu verwendet werden, Neuigkeiten über Unternehmensrichtlinien oder -verfahren zu kommunizieren, den Zusammenhalt der Mitarbeiter zu stärken und die Arbeitsmoral zu verbessern. Unternehmen und andere Organisationen nutzen auch externe, öffentlich zugängliche Blogs für Marketing-, Branding- oder PR-Zwecke. In der Praxis werden viele dieser Blogs von einem Ghostwriter verfasst, der die Beiträge im Stil des Autors verfasst. Ähnliche Blogs für Vereine und Verbände werden als Club-Blogs, Gruppen-Blogs oder ähnlich bezeichnet; in der Regel dienen sie dazu, Mitglieder und andere Interessierte über Vereins- und Mitgliederaktivitäten zu informieren.
Aggregierte Blogs
Einzelpersonen oder Organisationen können ausgewählte Feeds zu bestimmten Themen, Produkten oder Dienstleistungen zusammenfassen und ihren Lesern eine kombinierte Ansicht bieten. Dies ermöglicht es den Lesern, sich auf das Lesen zu konzentrieren, anstatt nach hochwertigen themenbezogenen Inhalten zu suchen und Abonnements zu verwalten. Viele solcher Aggregationen werden Planeten genannt, nach dem Namen von Planet (Software), die solche Aggregationen durchführt; Hosting-Sites haben in der Regel Planet. http://planet.gnome.org/).
Nach Genre
Einige Blogs konzentrieren sich auf ein bestimmtes Thema, z. B. politische Blogs, Journalismus-Blogs, Gesundheits-Blogs, Reise-Blogs (auch Reiseberichte genannt), Garten-Blogs, Haus-Blogs, Bücher-Blogs, Mode-Blogs, Schönheits-Blogs, Lifestyle-Blogs, Party-Blogs, Hochzeits-Blogs, Fotografie-Blogs, Projekt-Blogs, Psychologie-Blogs, Soziologie-Blogs, Bildungs-Blogs, Nischen-Blogs, klassische Musik-Blogs, Quiz-Blogs, Rechts-Blogs (oft als Blawgs bezeichnet) oder Dreamlogs. How-to/Tutorial-Blogs werden immer beliebter. Zwei häufige Arten von Genre-Blogs sind Kunst- und Musik-Blogs. Ein Blog, in dem vor allem über Haus und Familie diskutiert wird, wird nicht selten als Mom-Blog bezeichnet. Ein Blog, das ausschließlich zum Spammen verwendet wird, ist zwar keine legitime Art von Blog, wird aber als Splog bezeichnet.
Nach Medientyp
Ein Blog mit Videos wird als Vlog bezeichnet, ein Blog mit Links als Linklog, eine Website mit einem Portfolio von Skizzen als Sketchblog und ein Blog mit Fotos als Fotoblog. Blogs mit kürzeren Beiträgen und gemischten Medientypen werden Tumblelogs genannt. Blogs, die mit der Schreibmaschine geschrieben und dann eingescannt werden, nennt man Typecast oder Typecast-Blogs. Eine seltene Art von Blogs, die über das Gopher-Protokoll gehostet werden, wird als Phlog bezeichnet.
Nach Gerät
Ein Blog kann auch durch die Art des Geräts definiert werden, mit dem es verfasst wurde. Ein Blog, das von einem mobilen Gerät wie einem Mobiltelefon oder PDA geschrieben wird, könnte als Moblog bezeichnet werden. Ein frühes Blog war Wearable Wireless Webcam, ein gemeinsames Online-Tagebuch über das persönliche Leben einer Person, das Text, Video und Bilder kombiniert, die live von einem tragbaren Computer und einem EyeTap-Gerät auf eine Website übertragen werden. Diese Praxis des halbautomatischen Bloggens mit Live-Video zusammen mit Text wurde als Sousveillance bezeichnet. Solche Journale wurden bereits als Beweismittel in Rechtsangelegenheiten verwendet.
Umgekehrtes Blog
Ein Reverse-Blog wird von seinen Nutzern und nicht von einem einzelnen Blogger verfasst. Dieses System weist die Merkmale eines Blogs auf und wird von mehreren Autoren verfasst. Diese können von mehreren Autoren zu einem Thema verfasst werden oder für jeden zugänglich sein. In der Regel ist die Anzahl der Einträge begrenzt, damit es nicht wie ein Webforum funktioniert.

Gemeinschaft und Katalogisierung

Eine künstlerische Darstellung der Verbindungen zwischen Blogs und Blogautoren in der "Blogosphäre" im Jahr 2007.
Blogosphäre
Die kollektive Gemeinschaft aller Blogs und Blog-Autoren, insbesondere der namhaften und viel gelesenen Blogs, wird als Blogosphäre bezeichnet. Da sich alle Blogs per Definition im Internet befinden, können sie als miteinander verbunden und sozial vernetzt angesehen werden, und zwar durch Blogrolls, Kommentare, Linkbacks (Refbacks, Trackbacks oder Pingbacks) und Backlinks. Diskussionen "in der Blogosphäre" wurden von den Medien gelegentlich als Gradmesser für die öffentliche Meinung zu verschiedenen Themen genutzt. Da innerhalb weniger Jahre neue, unerschlossene Gemeinschaften von Bloggern und ihren Lesern entstehen können, achten Internet-Vermarkter genau auf die "Trends in der Blogosphäre".
Blog-Suchmaschinen
Mehrere Blog-Suchmaschinen wurden zum Durchsuchen von Blog-Inhalten verwendet, wie z. B. Bloglines (nicht mehr aktiv), BlogScope (nicht mehr aktiv) und Technorati (nicht mehr aktiv).
Blogging-Gemeinschaften und -Verzeichnisse
Es gibt mehrere Online-Communities, die Menschen mit Blogs und Blogger mit anderen Bloggern verbinden. Es gibt auch interessenbezogene Blogging-Plattformen. Blogster zum Beispiel hat eine große Gemeinschaft von politischen Bloggern unter seinen Mitgliedern. Global Voices fasst internationale Blogger zusammen, wobei der Schwerpunkt auf Stimmen liegt, die in den internationalen Mainstream-Medien normalerweise nicht zu hören sind.
Bloggen und Werbung
Es ist üblich, dass Blogs Bannerwerbung oder Werbeinhalte enthalten, entweder um den Blogger finanziell zu unterstützen, die Kosten für das Website-Hosting zu decken oder um die bevorzugten Anliegen oder Produkte des Bloggers zu fördern. Die Popularität von Blogs hat auch zu "Fake-Blogs" geführt, bei denen ein Unternehmen einen fiktiven Blog als Marketinginstrument zur Förderung eines Produkts erstellt.

Da die Popularität des Bloggens weiter zunimmt (Stand 2006), nimmt auch die Kommerzialisierung des Bloggens rasch zu. Viele Konzerne und Unternehmen arbeiten mit Bloggern zusammen, um mehr Werbung zu machen und Online-Gemeinschaften für ihre Produkte zu gewinnen. In dem Buch Fans, Bloggers, and Gamers (Fans, Blogger und Spieler) stellt Henry Jenkins fest, dass "Blogger das Wissen in ihre eigenen Hände nehmen und so eine erfolgreiche Navigation innerhalb und zwischen diesen entstehenden Wissenskulturen ermöglichen. Man kann ein solches Verhalten als Kooptation in die Warenkultur sehen, insofern es manchmal mit den Interessen der Unternehmen zusammenarbeitet, aber man kann es auch so sehen, dass es die Vielfalt der Medienkultur vergrößert, Möglichkeiten für eine größere Inklusivität bietet und den Verbrauchern mehr entgegenkommt".

Popularität

  • vor 2006: Das Blogdex-Projekt wurde von Forschern des MIT Media Lab ins Leben gerufen, um das Web zu durchforsten und Daten von Tausenden von Blogs zu sammeln, um deren soziale Eigenschaften zu untersuchen. Das Tool sammelte über vier Jahre lang Informationen und verfolgte selbstständig die ansteckendsten Informationen, die sich in der Blog-Community verbreiteten, und ordnete sie nach Aktualität und Popularität ein. Es kann daher als die erste Instanz eines Memetrackers betrachtet werden. Das Projekt wurde durch tailrank.com ersetzt, das wiederum von spinn3r.com abgelöst wurde.
  • 2006: Blogs werden von Alexa Internet (Web-Hits von Alexa-Toolbar-Nutzern) und früher von der Blog-Suchmaschine Technorati auf der Grundlage der Anzahl der eingehenden Links eingestuft (Technorati hat diese Funktion 2014 eingestellt). Im August 2006 stellte Technorati fest, dass das am häufigsten verlinkte Blog im Internet das der chinesischen Schauspielerin Xu Jinglei war. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass dieser Blog mehr als 50 Millionen Seitenaufrufe verzeichnete, und behauptete, er sei der beliebteste Blog der Welt. Technorati stufte Boing Boing als das meistgelesene von einer Gruppe geschriebene Blog ein.
  • 2008: Im Jahr 2008 war das Bloggen zu einer solchen Manie geworden, dass jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde und jeden Tag ein neues Blog erstellt wurde. Forscher haben die Dynamik, wie Blogs populär werden, aktiv analysiert. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Maßstäbe: Popularität durch Zitate und Popularität durch Zugehörigkeit (d. h. Blogroll). Die grundlegende Schlussfolgerung aus Studien über die Struktur von Blogs ist, dass es zwar einige Zeit dauert, bis ein Blog durch Blogrolls populär wird, Permalinks aber die Popularität schneller steigern können und vielleicht ein besserer Indikator für Popularität und Autorität sind als Blogrolls, da sie zeigen, dass Menschen den Inhalt des Blogs tatsächlich lesen und ihn in bestimmten Fällen für wertvoll oder bemerkenswert halten.

Vermischung mit den Massenmedien

Viele Blogger, insbesondere diejenigen, die sich mit partizipativem Journalismus beschäftigen, sind Amateurjournalisten und unterscheiden sich damit von den professionellen Reportern und Redakteuren, die in den großen Medienunternehmen arbeiten. Andere Blogger sind Medienprofis, die online und nicht über einen Fernsehsender oder eine Zeitung publizieren, entweder als Zusatz zu einer traditionellen Medienpräsenz (z. B. als Gastgeber einer Radiosendung oder als Kolumnist in einer Zeitung) oder als alleinige journalistische Leistung. Einige Institutionen und Organisationen sehen im Bloggen ein Mittel, um den Filter der Medien-"Gatekeeper" zu umgehen und ihre Botschaften direkt an die Öffentlichkeit zu bringen. Viele Mainstream-Journalisten schreiben inzwischen ihre eigenen Blogs - laut der J-Blog-Liste von CyberJournalist.net weit über 300. Der erste bekannte Einsatz eines Blogs auf einer Nachrichtenseite war im August 1998, als Jonathan Dube vom Charlotte Observer einen Blog über den Hurrikan Bonnie veröffentlichte.

Einige Blogger sind zu anderen Medien übergegangen. Die folgenden Blogger (und andere) sind in Radio und Fernsehen aufgetreten: Duncan Black (weithin bekannt unter seinem Pseudonym Atrios), Glenn Reynolds (Instapundit), Markos Moulitsas Zúniga (Daily Kos), Alex Steffen (Worldchanging), Ana Marie Cox (Wonkette), Nate Silver (FiveThirtyEight.com) und Ezra Klein (Ezra Klein Blog in The American Prospect, jetzt in The Washington Post). Im Gegensatz dazu ist Hugh Hewitt ein Beispiel für eine Persönlichkeit der Massenmedien, die sich in die andere Richtung bewegt hat und ihre Reichweite in den "alten Medien" als einflussreicher Blogger vergrößert. In ähnlicher Weise waren es die Artikel des Blogs Emergency Preparedness and Safety Tips On Air and Online, die die Aufmerksamkeit des Surgeon General of the United States Richard Carmona erregten und ihm Lob für die damit verbundenen Sendungen der Talkshow-Moderatorin Lisa Tolliver und der Direktorin des Westchester Emergency Volunteer Reserves-Medical Reserve Corps Marianne Partridge einbrachten.

Blogs haben sich auch auf Minderheitensprachen ausgewirkt und bringen verstreute Sprecher und Lernende zusammen; dies gilt insbesondere für Blogs in gälischen Sprachen. Die Veröffentlichung von Büchern in Minderheitensprachen (denen es möglicherweise an wirtschaftlicher Durchführbarkeit mangelt) kann durch kostengünstiges Blogging ein Publikum finden. Es gibt Beispiele von Bloggern, die Bücher auf der Grundlage ihrer Blogs veröffentlicht haben, z. B. Salam Pax, Ellen Simonetti, Jessica Cutler, ScrappleFace. Blog-basierte Bücher haben den Namen Blook erhalten. Im Jahr 2005 wurde ein Preis für das beste blogbasierte Buch ins Leben gerufen: der Lulu Blooker Prize. Offline ist der Erfolg jedoch schwer fassbar, da sich viele dieser Bücher nicht so gut verkaufen wie ihre Blogs. Das auf dem Blog von Julie Powell basierende Buch "The Julie/Julia Project" wurde verfilmt, offenbar als erstes.

Verbrauchergenerierte Werbung

Verbrauchergenerierte Werbung ist eine relativ neue und kontroverse Entwicklung, die ein neues Modell der Marketingkommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern geschaffen hat. Unter den verschiedenen Formen der Werbung in Blogs sind die gesponserten Beiträge am umstrittensten. Dabei handelt es sich um Blogeinträge oder Beiträge in Form von Feedback, Rezensionen, Meinungen, Videos usw., die in der Regel einen Link zu der gewünschten Website mit einem oder mehreren Schlüsselwörtern enthalten. Blogs haben zu einer gewissen Disintermediation und einem Zusammenbruch des traditionellen Werbemodells geführt, bei dem Unternehmen die Werbeagenturen (früher die einzige Schnittstelle zum Kunden) überspringen und über Social-Media-Websites direkt mit den Kunden in Kontakt treten können. Andererseits wurden neue Unternehmen gegründet, die sich auf Blog-Werbung spezialisiert haben, um auch von dieser neuen Entwicklung zu profitieren. Es gibt jedoch viele Menschen, die dieser neuen Entwicklung negativ gegenüberstehen. Einige sind der Meinung, dass jede Form von kommerziellen Aktivitäten in Blogs die Glaubwürdigkeit der Blogosphäre zerstört.

Rechtliche und soziale Folgen

Das Bloggen kann eine Reihe rechtlicher und anderer unvorhergesehener Konsequenzen nach sich ziehen.

Verleumdung oder Haftung

Vor den nationalen Gerichten sind mehrere Fälle von Verleumdung oder Haftung gegen Blogger anhängig gemacht worden. In den USA beliefen sich die Entschädigungszahlungen im Zusammenhang mit dem Bloggen im Jahr 2009 auf insgesamt 17,4 Millionen Dollar; in einigen Fällen wurden diese durch eine Versicherung gedeckt. Die Gerichte haben unterschiedliche Urteile gefällt. Internetdienstanbieter (ISPs) sind im Allgemeinen von der Haftung für Informationen, die von Dritten stammen, befreit (U.S. Communications Decency Act und EU-Richtlinie 2000/31/EG). In der Rechtssache Doe gegen Cahill entschied der Oberste Gerichtshof von Delaware, dass strenge Anforderungen erfüllt werden müssen, um die anonymen Blogger zu entlarven, und unternahm außerdem den ungewöhnlichen Schritt, die Verleumdungsklage selbst abzuweisen (da sie nach amerikanischem Verleumdungsrecht unbegründet war), anstatt sie zur erneuten Prüfung an das Gericht zurückzuverweisen. In einer bizarren Wendung gelang es den Cahills, die Identität von John Doe herauszufinden, der sich als die von ihnen verdächtigte Person herausstellte: der Bürgermeister der Stadt, der politische Rivale von Stadtrat Cahill. Die Cahills änderten ihre ursprüngliche Klage, und der Bürgermeister legte den Fall bei, anstatt vor Gericht zu gehen.

Im Januar 2007 wurden zwei prominente malaysische politische Blogger, Jeff Ooi und Ahirudin Attan, von einer regierungsnahen Zeitung, The New Straits Times Press (Malaysia) Berhad, Kalimullah bin Masheerul Hassan, Hishamuddin bin Aun und Brenden John a/l John Pereira wegen angeblicher Verleumdung verklagt. Der Kläger wurde von der malaysischen Regierung unterstützt. Nach der Klage schlug die malaysische Regierung vor, alle Blogger in Malaysia zu "registrieren", um Parteien, die gegen ihre Interessen verstoßen, besser kontrollieren zu können. Dies ist das erste Gerichtsverfahren dieser Art gegen Blogger in dem Land. In den Vereinigten Staaten wurde der Blogger Aaron Wall im Jahr 2005 von Traffic Power wegen Verleumdung und Veröffentlichung von Geschäftsgeheimnissen verklagt. Nach Angaben des Magazins Wired wurde Traffic Power "von Google wegen angeblicher Manipulation von Suchmaschinenergebnissen ausgeschlossen". Wall und andere "White Hat"-Berater für Suchmaschinenoptimierung hatten Traffic Power in dem Bemühen, die Öffentlichkeit zu schützen, bloßgestellt. Die Klage wurde wegen mangelnder persönlicher Zuständigkeit abgewiesen, und Traffic Power versäumte es, innerhalb der zulässigen Frist Berufung einzulegen.

Im Jahr 2009 mahnte NDTV den indischen Blogger Kunte wegen eines Blogbeitrags ab, in dem er die Berichterstattung über die Anschläge von Mumbai kritisierte. Der Blogger zog seinen Beitrag daraufhin bedingungslos zurück, was dazu führte, dass mehrere indische Blogger NDTV vorwarfen, Kritiker zum Schweigen bringen zu wollen.

Beschäftigung

Arbeitnehmer, die über Elemente ihres Arbeitsplatzes bloggen, können sich auf den Ruf ihres Arbeitgebers auswirken, entweder in positiver Weise, wenn der Arbeitnehmer den Arbeitgeber und seine Arbeitsplätze lobt, oder in negativer Weise, wenn der Blogger negative Kommentare über das Unternehmen oder seine Praktiken abgibt.

Im Allgemeinen haben sich die Versuche von Arbeitnehmer-Bloggern, sich durch Wahrung der Anonymität zu schützen, als unwirksam erwiesen. Im Jahr 2009 verweigerte The Hon. Mr Justice Eady in einer umstrittenen und bahnbrechenden Entscheidung eine Anordnung zum Schutz der Anonymität von Richard Horton. Horton war ein Polizeibeamter im Vereinigten Königreich, der unter dem Namen "NightJack" über seine Arbeit bloggte.

Delta Air Lines entließ die Flugbegleiterin Ellen Simonetti, weil sie Fotos von sich in Uniform in einem Flugzeug und Kommentare in ihrem Blog "Queen of Sky: Diary of a Flight Attendant", die der Arbeitgeber für unangemessen hielt. Dieser Fall warf ein Schlaglicht auf die Frage des persönlichen Bloggens und der freien Meinungsäußerung im Gegensatz zu den Rechten und Pflichten des Arbeitgebers und erregte daher große Aufmerksamkeit in den Medien. Simonetti verklagte die Fluggesellschaft auf "ungerechtfertigte Kündigung, Verleumdung und entgangene zukünftige Löhne". Die Klage wurde aufgeschoben, da sich Delta im Konkursverfahren befand.

Anfang 2006 wurde Erik Ringmar, ein leitender Dozent an der London School of Economics, vom Leiter seines Fachbereichs aufgefordert, seinen Blog, in dem er die Qualität der Ausbildung an der Schule diskutierte, zu löschen und zu vernichten.

Mark Jen wurde 2005 nach 10 Tagen als stellvertretender Produktmanager bei Google gekündigt, weil er in seinem persönlichen Blog, der damals 99zeros hieß und auf dem Google-eigenen Blogger-Dienst gehostet wurde, über Unternehmensgeheimnisse sprach. Er bloggte eine Woche vor der Bekanntgabe der Unternehmensgewinne über noch nicht veröffentlichte Produkte und die Finanzen des Unternehmens. Er wurde zwei Tage, nachdem er der Aufforderung seines Arbeitgebers, das sensible Material aus seinem Blog zu entfernen, nachgekommen war, entlassen.

In Indien kündigte der Blogger Gaurav Sabnis bei IBM, nachdem er in seinen Beiträgen die Behauptungen einer Managementschule in Frage gestellt hatte. Jessica Cutler, auch bekannt als "The Washingtonienne", bloggte über ihr Sexleben, während sie als Assistentin des Kongresses arbeitete. Nachdem der Blog entdeckt und sie gefeuert worden war, schrieb sie einen Roman, der auf ihren Erfahrungen und ihrem Blog basiert: The Washingtonienne: A Novel. Seit 2006 wird Cutler von einem ihrer ehemaligen Liebhaber verklagt, ein Fall, der Aufschluss darüber geben könnte, inwieweit Blogger verpflichtet sind, die Privatsphäre ihrer realen Partner zu schützen.

Catherine Sanderson, auch bekannt als Petite Anglaise, verlor ihren Job in Paris bei einer britischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wegen des Bloggens. Obwohl sie sich in ihrem Blog relativ anonym äußerte, waren einige der Beschreibungen der Firma und einiger ihrer Mitarbeiter wenig schmeichelhaft. Sanderson gewann jedoch später einen Schadensersatzprozess gegen die britische Firma.

Andererseits schrieb Penelope Trunk 2006 einen optimistischen Artikel in The Boston Globe mit dem Titel "Blogs 'essential' to a good career". Sie war eine der ersten Journalistinnen, die darauf hinwies, dass ein großer Teil der Blogger Fachleute sind und dass ein gut geschriebener Blog dazu beitragen kann, Arbeitgeber zu gewinnen.

Geschäftsinhaber

Geschäftsinhaber, die über ihr Unternehmen bloggen, können auch mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Mark Cuban, der Besitzer der Dallas Mavericks, wurde während der NBA-Playoffs 2006 zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er die NBA-Offiziellen auf dem Spielfeld und in seinem Blog kritisiert hatte.

Politische Gefahren

In politisch sensiblen Bereichen kann das Bloggen manchmal unvorhergesehene Folgen haben. In einigen Ländern kann die Internetpolizei oder die Geheimpolizei Blogs überwachen und Blogautoren oder Kommentatoren verhaften. Blogs können viel schwerer zu kontrollieren sein als Rundfunk oder Printmedien, da eine Person ein Blog erstellen kann, dessen Urheberschaft schwer zu ermitteln ist, indem sie Anonymitätstechnologie wie Tor verwendet. Infolgedessen versuchen totalitäre und autoritäre Regime oft, Blogs zu unterdrücken und/oder diejenigen zu bestrafen, die sie betreiben.

In Singapur wurden zwei ethnische Chinesen unter dem Anti-Aufruhr-Gesetz des Landes inhaftiert, weil sie in ihren Blogs antimuslimische Äußerungen veröffentlicht hatten. Der ägyptische Blogger Kareem Amer wurde angeklagt, in seinem Blog den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und eine islamische Einrichtung beleidigt zu haben. Dies ist das erste Mal in der Geschichte Ägyptens, dass ein Blogger strafrechtlich verfolgt wurde. Nach einer kurzen Verhandlung in Alexandria wurde der Blogger für schuldig befunden und wegen Beleidigung des Islams und Anstiftung zum Aufruhr zu drei Jahren Gefängnis und wegen Beleidigung von Mubarak zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der ägyptische Blogger Abdel Monem Mahmoud wurde im April 2007 wegen regierungsfeindlicher Äußerungen in seinem Blog verhaftet. Monem ist Mitglied der damals verbotenen Muslimbruderschaft. Nach der ägyptischen Revolution 2011 wurde der ägyptische Blogger Maikel Nabil Sanad wegen eines Artikels in seinem persönlichen Blog wegen Beleidigung des Militärs angeklagt und zu drei Jahren Haft verurteilt.

Nachdem er sich in seinem persönlichen Blog über den Zustand der sudanesischen Streitkräfte geäußert hatte, wurde Jan Pronk, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für den Sudan, mit einer Frist von drei Tagen aufgefordert, den Sudan zu verlassen. Die sudanesische Armee hatte seine Abschiebung gefordert. In Myanmar wurde der Blogger Nay Phone Latt zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er eine kritische Karikatur über Staatschef Than Shwe veröffentlicht hatte.

Persönliche Sicherheit

Eine Folge des Bloggens ist die Möglichkeit von Online- oder persönlichen Angriffen oder Drohungen gegen den Blogger, manchmal ohne ersichtlichen Grund. In einigen Fällen wurden Blogger Opfer von Cybermobbing. Kathy Sierra, Autorin des Blogs "Creating Passionate Users", war Ziel von Drohungen und frauenfeindlichen Beleidigungen, die so weit gingen, dass sie ihre Grundsatzrede auf einer Technologiekonferenz in San Diego absagte, weil sie um ihre Sicherheit fürchtete. Auch wenn die Anonymität eines Bloggers oft nicht gewährleistet ist, können Internet-Trolle, die einen Blogger mit Drohungen oder Beleidigungen angreifen würden, durch die Anonymität der Online-Umgebung ermutigt werden, in der einige Benutzer nur unter einem pseudonymen "Benutzernamen" bekannt sind (z. B. "Hacker1984"). Sierra und seine Unterstützer initiierten eine Online-Diskussion, um missbräuchlichem Online-Verhalten entgegenzuwirken, und entwickelten einen Blogger's Code of Conduct, der Regeln für das Verhalten im Online-Raum aufstellt.

Verhalten

Der Blogger's Code of Conduct ist eine Liste von sieben Vorschlägen.

Technische Merkmale von Weblogs

Grundsätzlich lässt sich die Menge der Weblogs in zwei Kategorien unterteilen, nämlich in

  • solche, die ähnlich dem Software-as-a-Service-Prinzip von einem meist kommerziellen Anbieter betrieben und beliebigen Nutzern nach einfacher Registrierung zur Verfügung gestellt werden, und
  • solche, die von den jeweiligen Inhabern auf ihrem individuellen Server oder Webspace meist unter eigener Domain betrieben werden.

Bekannte Anbieter für Blog-Communitys sind Googles Blogger.com, WordPress und Tumblr; daneben bieten auch einige soziale Netzwerke ihren Mitgliedern Blog-Funktionalitäten an.

Für den Betrieb eines individuellen Weblogs auf eigenem Webspace benötigt man eine entsprechende Weblog-Software und zumindest rudimentäre Kenntnisse in HTML und der jeweils verwendeten Servertechnik. Da sich individuelle Weblogs sehr flexibel an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen, werden diese oft auch als reine Content-Management-Systeme eingesetzt, was sie rein technisch gesehen auch sind. Unter Umständen kann eine solche Konfiguration dazu führen, dass die entsprechende Website überhaupt nicht als Blog wahrgenommen wird.

Während viele Blogs in den Blog-Communitys naturgemäß sehr stark auf den sozialen und kommunikativen Aspekt abzielen, finden sich unter den individuell gehosteten Blogs auch viele, die der publizistischen Meinungsäußerung oder dem Bereich der Kundenkommunikation zuzuordnen sind und dementsprechend unter die Regelungen des Telemediengesetzes (unter anderem die Impressumspflicht) fallen.

Kommunikationswissenschaftliche Merkmale von Weblogs

Charakteristische Merkmale dieser Kommunikationsform sind die Individualisierung der Kommunikation, die Reflexivität hinsichtlich der Medienkommunikation, die Verlinkung und Vernetzung der Webkommunikation bis hin zur Blogosphäre, die Filterung und Selektion der Medienkommunikation durch die Blogger als eine Art neue Gatekeeper, die Interaktivität aller Beteiligten, die Aufhebung der Grenze zwischen Rezipient und Produzent und damit auch zwischen Profis und Laien (was allerdings nicht das Bloggen durch „Kommunikationsprofis“ wie Journalisten ausschließt).

Technik

Software

Charakteristisch für Weblog-Publishing-Systeme ist, dass es mit ihnen sehr einfach ist, Webseiten zu publizieren. Es sind Content-Management-Systeme, die das Anlegen neuer Inhalte sowie die Veränderung und Kommentierung auch für ungeübte Nutzer ermöglichen, dabei jedoch wenig Variationen im Webdesign zulassen. Die gestalterische Anpassung erfolgt meist einmalig bei der Installation durch die Auswahl einer von mehreren verfügbaren Design-Schablonen (Vorlagen). Bei vielen Blogsystemen (zum Beispiel WordPress) lässt sich das Aussehen durch Wechsel der Vorlagen (englisch: „templates“) (oder gar Einspielen eigener) auch nachträglich ändern.

Weblog-Software kann auf eigenem Webspace installiert oder als ASP-Dienst bei kostenlosen oder kostenpflichtigen Anbietern genutzt werden. Zu den bekanntesten Blog-Softwaresystemen gehören Serendipity, WordPress, Movable Type und Textpattern, die meist auf PHP basieren. Mietangebote (Application Service Provider) im deutschsprachigen Raum sind zum Beispiel LiveJournal, Twoday.net, Blog.de oder Blogger.com.

Die veröffentlichten Beiträge und Kommentare sind meist auch per Web-Feed lesbar. Dafür erscheint in modernen Browsern ein Icon (meist in der Adressleiste), oder es wird ein Hyperlink bereitgestellt, der mit dem zu abonnierenden Datenstrom verbunden ist.

Elemente

Einträge bzw. Posts

Die Einträge, auch Postings, Blogpostings oder Posts genannt, sind die Artikel, welche die Hauptbestandteile eines Weblogs darstellen. Sie werden üblicherweise umgekehrt chronologisch aufgelistet, die neuesten Beiträge findet man also zuoberst im Weblog. Ältere Beiträge werden zum Teil auf weiteren Seiten angezeigt oder in Archiven aufgelistet.

Permalinks

Jeder Eintrag, bei manchen Weblog-Systemen auch jeder Kommentar, besitzt eine eindeutige und sich nicht verändernde, permanente Webadresse (URL). So können andere Nutzer oder andere Blogs direkt einzelne Texte anstatt des gesamten Weblogs verlinken und auf diese verweisen. Diese permanenten Links („Permalinks“) werden z. B. genutzt, wenn man einen einzelnen Artikel aus einem Web-Feed heraus aufruft.

Kommentare

Bei vielen Weblogs ist es möglich, eine eigene Meinung zu einem Eintrag zu veröffentlichen. Ein solcher Kommentar wird dann auf derselben Seite wie der Eintrag selbst oder als Popup angezeigt. Bei vielen Weblogs kann man jedoch festlegen, ob der Kommentar sofort angezeigt wird oder moderiert, also vom Inhaber geprüft und dann freigeschaltet werden muss. Dies wird häufig angewandt, um Vandalismus und Spam in den Blogs zu verhindern.

Trackback und Pingback

Wenn der Blogger A auf einen Beitrag von Blogger B verlinkt, wird dies über die Trackback-Funktion automatisch auf der verlinkten Seite angezeigt, ähnlich wie ein Kommentar. So weiß der verlinkte Blogger B oder einer seiner Leser, dass ein anderer Blogger auf diesen Beitrag verwiesen hat. Nicht jede Weblog-Software unterstützt diese Funktion.

Web-Feed

Feedreader mit mehreren abonnierten Blogs

Ein Web-Feed enthält die Inhalte eines Weblogs in vereinheitlichter Form. Ein Feed kann mittels Feedreader von einem interessierten Leser abonniert werden. Mit dem Feedreader kann der Leser mehrere Blogs auf einen Blick überschauen und erkennen, in welchem abonnierten Weblog es neue Beiträge gibt. Diese Beiträge können auch im Feedreader gelesen werden. Es gibt mehrere technische Formate für Feeds, die gängigsten sind RSS und Atom.

Blogroll

Eine Blogroll (deutschsprachig auch „Blogrolle“) ist eine öffentliche Linksammlung zu anderen Weblogs, die meist gut sichtbar auf der Startseite und allen Unterseiten platziert ist. Autoren von Weblogs haben unterschiedliche Kriterien für die Aufnahme eines fremden Weblogs in ihre Blogroll. Diese reichen von ähnlichen Interessen über die Frequenz neuer Artikel oder Kommentare und geografischen Kriterien bis zu Linktausch. Manche Blogrolls bestehen einfach aus einer Liste von Blogs, die der Autor selbst liest. Blogger, die Blogrolls erstellen, erwarten häufig Backlinks von den verlinkten Blogs.

Asides

Asides (auch Clippings oder Snippets) sind kleinere Einträge, die häufig nur aus wenigen Wörtern oder Zeilen bestehen und dazu verwendet werden, um mit einer kurzen Erklärung auf interessante Themen auf anderen Seiten oder Weblogs zu verweisen.

Blog-Aktionen

Auf Blogs werden diverse Aktionen durchgeführt, die unter anderem dem Informationsaustausch dienen. Auch der Bekanntheitsgrad eines Blogs hängt von solchen Aktionen ab. Bekannte Blog-Aktionen sind koordiniert, etwa Blogtouren und Blogparaden.

Blogtouren

Bei einer Blogtour „tourt“ ein Blogger durch verschiedene Blogs, beispielsweise in Form von Gastbeiträgen oder einem Interview durch den Blogbetreiber. Eine Blogtour wird beispielsweise von Autoren zur Vorstellung ihres Buches genutzt.

Blogparade

Bei einer Blogparade ruft ein Websitebetreiber dazu auf, zu einem vorgegebenen Thema Beiträge zu verfassen und sie – meist in Form eines Kommentars zu seinem Startbeitrag – im eigenen Blog einzureichen. Ziel ist die Vernetzung von Bloggern und die Sammlung verschiedener Gedanken und Zugänge zu einem konkreten Themenkomplex. Der Veranstalter kann dabei neben dem Thema auch noch verschiedene Regeln vorgeben und beispielsweise konkrete Fragen stellen.

Schlagwortwolken

Schlagwortwolken („Tag Clouds“) listen und gewichten die im Blog verwendeten Schlagwörter auf visuell eindringliche Weise. Sie helfen zum Beispiel beim Indizieren.

Auswirkungen

Politik

Viele Menschenrechtler, insbesondere in Ländern wie Iran oder China, benutzen Blogs, um ohne jegliche Zensurmaßnahmen der Regierungen Berichte über Menschenrechtsverletzungen, Zensur und aktuelle politische und soziale Lage etc. zu veröffentlichen. So bloggten viele Journalisten während der gewaltsamen Proteste zu den Präsidentenwahlen im Iran 2009 ihre Berichte für ausländische Medien. Diese Blogs waren eine wichtige Nachrichtenquelle westlicher Medien.

Einige vielgelesene Blogger haben in ihren Heimatländern Kultstatus und können sich aufgrund dieser Prominenz Meinungsäußerungen erlauben, die unbekannte Blogger ins Gefängnis bringen würden. Auch im Westen bekannt ist z. B. der chinesische Blogger Han Han. 2009 bloggten schon 150 Millionen Chinesen.

Viele Politiker benutzen heutzutage Blogs und ähnliche Formate als PR-Mittel während Wahlkampfreisen oder -veranstaltungen. Als eines der ersten Portale weltweit bot wahl.de bereits im August 2005 ausschließlich Politikern das Erstellen eines Blogs an und bündelte die Ergebnisse auf dem Portal. Zu anderen, ähnlichen Formaten gehört beispielsweise Twitter. Bekannt geworden sind dabei einige Fälle, in denen Abgeordnete des deutschen Bundestags während geheimer Abstimmungen Vorab-Ergebnisse an die Öffentlichkeit „twitterten“.

Deutsches Telemediengesetz

In Deutschland fallen Blogs in den Regelungsbereich des Telemediengesetzes (in Kraft seit März 2007). Da nach dem Gesetzestext auch Weblogs als Telemedien anzusehen sind, sind Weblog-Betreibern damit bestimmte Kennzeichnungspflichten auferlegt. Dazu zählen unter anderem die Notwendigkeit eines Impressums, sofern es sich um ein geschäftsmäßiges Weblog handelt.

Kritiker bemängeln die Unschärfe des Gesetzestextes, der nicht explizit die Kriterien nennt, ab wann genau ein Weblog als geschäftsmäßig gilt.

Blog-Aggregatoren

Neben speziellen Werkzeugen zur Suche in und Analyse von Blogs gibt es auch sogenannte Blog-Aggregatoren. Diese dienen, ähnlich wie die Nachrichten-Aggregatoren, dazu, entweder eine allgemeine Diskussionszusammenfassung der Blogosphäre zu erstellen oder eine nutzerspezifische Zusammenfassung und Sammlung von ausgewählten Blogposts zu erzeugen.

Ein Beispiel für einen Blog-Aggregator ist Rivva.