Jakob

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Jakob
יַעֲקֹב
Rembrandt - Jacob Wrestling with the Angel - Google Art Project.jpg
Jakob im Ringen mit dem Engel, von Rembrandt
RuhestätteTraditionell in der Höhle der Patriarchen, Hebron
31°31′29″N 35°06′39″E / 31.5247°N 35.1107°E
Ehegatte(n)
  • Lea
  • Rahel
Kinder
  • 12 Söhne, traditionell Gründer der Zwölf Stämme Israels
  • Dinah (einzige Tochter)
Eltern
  • Isaak (Vater)
  • Rebekka (Mutter)
Verwandtschaft
  • Abraham (Großvater)
  • Sarah (Großmutter)
  • Ismael (Onkel)
  • Esau (Zwillingsbruder)
  • Laban (Onkel, Schwiegervater)

Jakob (/ˈkəb/; hebräisch: יַעֲקֹב, modern: Yaʿaqōv (help-info), tiberisch: Yaʿăqōḇ; arabisch: يَعْقُوب, romanisiert: Yaʿqūb; griechisch: Ἰακώβ, romanisiert: Iakṓb), der später den Namen Israel erhielt, gilt als Patriarch der Israeliten und ist eine wichtige Figur in den abrahamitischen Religionen wie dem Judentum, dem Christentum und dem Islam. Jakob taucht erstmals im Buch Genesis auf, wo er als Sohn von Isaak und Rebekka und als Enkel von Abraham, Sara und Bethuel beschrieben wird. Dem biblischen Bericht zufolge war er das zweitgeborene Kind von Isaak, der Älteste war Jakobs Zwillingsbruder Esau, der mit ihm verwandt war. Jakob soll Esaus Erstgeburtsrecht gekauft und mit Hilfe seiner Mutter seinen alternden Vater getäuscht haben, damit er ihn anstelle von Esau segnet. Später in der Erzählung, nach einer schweren Dürre in seinem Heimatland Kanaan, zogen Jakob und seine Nachkommen mit Hilfe seines Sohnes Joseph (der ein Vertrauter des Pharaos geworden war) nach Ägypten, wo Jakob im Alter von 147 Jahren starb. Es wird angenommen, dass er in der Höhle von Machpela begraben wurde.

Jakob hatte durch vier Frauen, seine Ehefrauen Lea und Rahel und seine Nebenfrauen Bilha und Silpa, zwölf Söhne, und zwar in der Reihenfolge ihrer Geburt: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naftali, Gad, Asser, Issaschar, Sebulon, Joseph und Benjamin, die alle zu Oberhäuptern ihrer eigenen Familiengruppen wurden, die später als die Zwölf Stämme Israels bekannt wurden, und er hatte auch eine Tochter, Dina. Der Genesis zufolge bevorzugte Jakob seine Frauen und Kinder, vor allem Rahel und ihre Söhne Joseph und Benjamin, was zu Spannungen innerhalb der Familie führte, die darin gipfelten, dass Josephs ältere Brüder ihn in die Sklaverei verkauften.

Die Gelehrten sind sich über die Historizität Jakobs uneins, und die Archäologie hat bisher keine Beweise für seine Existenz erbracht.

Jakobs Traum Statue und Ausstellung auf dem Campus der Abilene Christian University
Isaak segnet Jakob. (Gioacchino Assereto, 1640er Jahre)

Etymologie

Der hebräische Name Jakob (יַעֲקֹב ja‘ǎqov und יַעֲקֹוב ja‘ǎqôv) ist die Kurzform eines Verbalsatznamens, bei dem das Subjekt (und zugleich theophore Element) ausgefallen ist. Das Prädikat leitet sich von der Verbwurzel *עקב2 *‘qb2 ab, die außerhalb von Personennamen nur im Äthiopischen belegt ist und „beschützen“ bedeutet. Der Name lässt sich daher als „(Gott) hat beschützt“ übersetzen. Ähnliche Namen sind aus Elephantine (‘qbjh „JHWH hat beschützt“) und Nippur (lAq-qab-bi-DINGIR-MEŠ und lAq-bi-ja-a-ma) bekannt.

Die Septuaginta gibt den Namen als Ιακωβ Iakōb wieder, die Vulgata als Iacob.

In Gen 25,26 EU wird der Name Jakob mit dem Substantiv עָקֵב ‘āqev, deutsch ‚Ferse‘ verbunden und der Name als „Fersenhalter“ gedeutet. Gen 27,36 EU bezieht den Namen auf die Verbwurzel 1עקב ‘qb1, deutsch ‚betrügen‘ und versteht ihn als „Betrüger“. Beide Deutungen sind Volksetymologien.

Nach der Volksetymologie in Genesis 25,26 leitet sich der Name Yaʿaqōv יעקב von ʿaqev עָקֵב "Ferse" ab, da Jakob an der Ferse seines Zwillingsbruders Esau geboren wurde. Der historische Ursprung des Namens ist ungewiss, obwohl ähnliche Namen überliefert sind. Yaqub-Har ist als Ortsname in einer Liste von Thutmose III. (15. Jahrhundert v. Chr.) und später als Name eines Hyksos-Pharaos verzeichnet. Die Hieroglyphen sind mehrdeutig und können als "Yaqub-Har", "Yaqubaal" oder "Yaqub El" gelesen werden. Derselbe Name wird noch früher, um 1800 v. Chr., in Keilschriftinschriften erwähnt (geschrieben ya-ah-qu-ub-el, ya-qu-ub-el). Der Vorschlag, dass der Personenname aus diesem zusammengesetzten Namen abgekürzt werden könnte, was mit "möge El beschützen" zu übersetzen wäre, stammt von Bright (1960). Die Septuaginta gibt den Namen Ιακωβος wieder, daher lateinisch Jacobus, englisch Jacob.

Der Name Israel, der Jakob nach der Episode seines Ringens mit dem Engel gegeben wurde (Genesis 32:22-32), wird als Zusammensetzung von אֵל el "Gott" und der Wurzel שָׂרָה śarah "herrschen, streiten, Macht haben, siegen" etymologisiert: שָׂרִיתָ עִם-אֱלֹהִים (KJV: "ein Fürst hast du Macht bei Gott"); alternativ kann das el als Subjekt gelesen werden, für eine Übersetzung von "El herrscht/ streitet/ kämpft".

Biblische Erzählung

Jakob und Rahel (Jacopo Palma Vecchio, ca. 1515–1525)
Die Versöhnung von Jakob und Laban (Ciro Ferri, zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts)
Versöhnung zwischen Jakob und Esau (Fresko im Huldigungssaal des Stift Rein, Joseph Amonte, 1740)
Jakob kämpft mit dem Engel (Rembrandt, ca. 1659)

Jakob lebte nach dem biblischen Bericht etwa im 18. Jahrhundert v. Chr. Er wurde als zweiter Sohn seiner Eltern Isaak und Rebekka kurz nach seinem Zwillingsbruder Esau geboren. Bei der Geburt hielt er sich an der Ferse Esaus fest, weshalb sein Name im Hebräischen als Fersenhalter erklärt wird (Gen 25,26 EU). Über die Familienbeziehungen wird gesagt: „Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gerne Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber.“ (Gen 25,28 EU) Als Esau eines Tages hungrig vom Feld kam, verkaufte er sein Erstgeburtsrecht an Jakob für ein Linsengericht. Später erschlich sich Jakob auf Initiative und mit Hilfe seiner Mutter auch den Erstgeburtssegen von seinem erblindeten Vater Isaak.

Aus Angst vor Esaus Zorn schickte Rebekka ihren Sohn nach Haran zu ihren Verwandten. Auf dem Weg dahin erschien ihm im Traum die Himmelsleiter (Gen 28,12–17 EU). In Haran diente er Laban, dem Bruder seiner Mutter, jeweils sieben Jahre für dessen Töchter Lea und Rahel. Eigentlich hatte Jakob nur Rahel heiraten wollen, doch Laban sorgte mit List dafür, dass er zuerst Lea heiratete und ihm für Rahel weitere sieben Jahre dienen musste. Zwischen den Schwestern kam es zu einem regelrechten Kampf um den Ehemann. Da Rahel zunächst keine eigenen Kinder bekam, gab sie Jakob ihre Magd Bilha, mit der Jakob zwei Söhne zeugte. Schließlich erhörte Gott Rahels Gebete, und sie bekam in Haran den bis dahin jüngsten Sohn, Josef.

Durch Jakobs Fleiß wurde Laban ein reicher Mann. Aufgrund einer klugen Abmachung mit seinem Schwiegervater wurde Jakob selbst ebenfalls sehr reich. Nachdem Jakob seinem Onkel 20 Jahre gedient hatte, machte er sich mit seiner Familie und seinem ganzen Hab und Gut heimlich auf den Rückweg nach Kanaan. Als Laban drei Tage später davon erfuhr, verfolgte er Jakob. Doch in der Nacht, bevor die beiden aufeinandertreffen, erschien Gott Laban im Traum und warnte ihn, Jakob Böses zu tun. So schlossen die beiden am nächsten Tag einen Bund des Friedens und gingen getrennte Wege.

Als Jakob und Laban ihren Streit friedlich beigelegt hatten, errichtete Jakob eine Steinsäule und schichtete dann Steine zu einem Haufen auf, der dort noch jahrelang als ein Zeuge des Friedensbundes diente, den die beiden bei einem feierlichen Mahl geschlossen hatten. Sie nannten den Steinhaufen Galed (hebräisch גַּלְעֵד, „Haufen des Zeugnisses“) und „Mizpa“ (hebräisch מצפה ‚Wachtturm‘; Gen 31,46–53 EU).

Jakob fürchtete sich davor, in der Heimat auf seinen Bruder Esau zu treffen. In der Nacht, bevor die beiden sich begegneten, wurde Jakob am Fluss Jabbok von einem Mann angegriffen, der mit ihm die ganze Nacht rang. Jakob wurde dabei so schwer an der Hüfte verletzt, dass er fortan hinkte. Als die Morgendämmerung heraufzog, ließ Jakob ihn nur gegen einen Segen ziehen. Er erhielt von dem Mann, der sich als himmlisches Wesen herausstellte, den Namen Israel, „Gottesstreiter“, da er mit Gott und Menschen gerungen und gesiegt hatte. Dies ist das letzte Mal im Alten Testament, dass ein Mensch körperlichen Kontakt mit Gott (אֵל El) hatte; weder Moses noch David erfuhren diese Ehre. Am nächsten Tag begegneten sich die beiden Brüder. Esau war Jakob gegenüber, anders als befürchtet, freundlich gestimmt.

Jakobs Nachkommen

Israel-Karte von 1695

Zwölf Stämme Israels

  • Ruben
  • Simeon
  • Levi
  • Juda
  • Dan
  • Naftali
  • Gad
  • Ascher
  • Issachar
  • Sebulon
  • Josef
    • Manasse
    • Ephraim
  • Benjamin

Aus Jakobs Söhnen gehen die Zwölf Stämme Israels hervor:

„Jakob hatte zwölf Söhne. Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin. Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali. Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. Gen 35,22–27 EU

Mit Jakobs Söhnen haben Esaus Nachkommen später Streit um Landrechte. Als Jakobs Tochter Dina vom Sohn eines fremden Landherren vergewaltigt wird, töten ihre Brüder daraufhin mit List alle Männer der Stadt und nehmen alle Frauen, Kinder und Tiere als Beute mit. Bei der Geburt ihres jüngsten Sohnes Benjamin stirbt Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Etwas später stirbt auch sein Vater Isaak, den er gemeinsam mit seinem Bruder Esau begräbt.

Auszug nach Ägypten

Jakob wohnt nun im Land Kanaan. Seinen Sohn Josef bevorzugt und beschenkt er, worüber dessen Brüder sehr verärgert sind. Bei einer günstigen Gelegenheit wollen sie ihn zuerst töten, verkaufen ihn dann jedoch an midianitische Kaufleute. Ihrem Vater schicken sie Josefs bunten Mantel, den er von ihm bekommen hatte, in Ziegenblut getränkt. Jakob, der meint, sein Sohn sei von einem wilden Tier getötet worden, trauert lange um ihn. Etwa 22 Jahre später kommt Jakob wieder mit seinem Sohn Josef zusammen – der mittlerweile der zweithöchste Mann in Ägypten ist –, weil im ganzen Land eine siebenjährige Hungersnot ausgebrochen ist. Josef lässt seine ganze Verwandtschaft nach Ägypten umziehen, wo er ihnen den besten Landesteil Goschen schenkt. Vor seinem Tod lässt Jakob Josef rufen und erklärt ihm, dass er die beiden Söhne Josefs, Efraim und Manasse, als seine eigenen Söhne anerkennt:

„Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir soviel gelten wie Ruben und Simeon. Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen. Gen 48,5–7 EU

Als Jakob (Israel) die beiden segnet, gibt er Efraim, dem Jüngeren, den Segen des Erstgeborenen und Manasse, dem Älteren, den Segen des Zweitgeborenen; obwohl Josef dagegen protestiert und versucht, seinen Vater zu einem Segen entsprechend der Reihenfolge der Geburten zu bewegen, beharrt dieser auf der von ihm gewählten Reihenfolge.

„Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse. So setzte Israel Efraim vor Manasse. Gen 48,20–21 EU

Jakob segnet seine Söhne (Buchmalerei von François Maitre, 1475 bis 1480)

Jakobs Tod und Begräbnis

Unmittelbar vor seinem Tod ruft Jakob (Israel) seine zwölf leiblichen Söhne zusammen und beauftragt sie, ihn in der Höhle auf dem Grundstück des Hethiters Efron zu begraben, auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham von Efron als eigene Grabstätte gekauft. Dort hatte man Abraham und seine Frau Sara begraben, Isaak und seine Frau Rebekka ebenfalls, und auch Jakob hatte seine Frau Lea dort bestattet.

Jakob stirbt schließlich nach einem Aufenthalt von 17 Jahren in Ägypten. Auf Bitten von Josef wird der Leichnam seines Vaters einbalsamiert. Die Ärzte benötigen dafür vierzig Tage, und die Ägypter beweinen ihn siebzig Tage lang:

„Danach bat Josef den Pharao, den Leichnam seines Vaters nach Kanaan bringen zu dürfen, wie er diesem geschworen hatte. Und so zog Josef hinauf. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägyptens, das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. In Goren-Atad jenseits des Jordan hielten sie eine siebentägige große Trauerfeier. Die Einheimischen, die Kanaaniter, die die Feier beobachteten, sagten: „Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter.“ Deshalb heißt der Ort Abel-Mizrajim (Ägyptertrauer). Gen 49,28–50 EU

Stammbaum

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
unbekannt
 
 
 
Terach
 
 
 
 
 
 
 
 
 
unbekannt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Milka
 
 
 
Nahor
 
 
Haran
 
unbekannt
 
Hagar
 
Abraham
 
 
 
Sarah
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Betuël
 
 
 
unbekannt
 
Lot
 
 
 
 
 
Ismael
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
unbekannt
 
 
 
Laban
 
 
 
 
 
Rebekka
 
 
 
 
 
 
Isaak
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Lea
 
 
 
 
 
Rachel
 
 
 
 
 
 
Jakob
 
 
 
 
Bilha
 
 
 
Silpa
 
Esau
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
RubenSimeonLeviJudaIssacharSebulonDinaJosefBenjaminDanNaftaliGadAscher

Gedenktag

Folgende Kirchen erinnern am 5. Februar an Jakob:

  • Lutherische Kirche – Missouri-Synode
  • Römisch-katholische Kirche

Jakob im Islam

Jakob gilt als einer der Propheten des Islam, er wird im Koran als يعقوب / Yaʿqūb erwähnt:

  • Sure 3:84 corp: Sag: Wir glauben an Gott und (an das) was (als Offenbarung) auf uns, und was auf Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und die Stämme (Israels) herabgesandt worden ist, und was Mose, Jesus und die Propheten von ihrem Herrn erhalten haben, ohne daß wir bei einem von ihnen (den anderen gegenüber) einen Unterschied machen. Ihm sind wir ergeben.
  • Sure 4:163 corp: Wir haben dir (Offenbarungen) eingegeben (ebenso) wie (früher) dem Noah und den Propheten nach ihm: Abraham (w. und wir haben dem Abraham (Offenbarungen) eingegeben) Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels) Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Salomo. Und dem David haben wir einen Psalter gegeben.
  • Sure 38:45–47 corp: Und gedenke unserer (unermüdlich) tätigen (?) (oder: kraftvollen?) und einsichtigen Diener Abraham, Isaak und Jakob! Wir haben sie in Sonderheit mit der Mahnung an die (jenseitige) Behausung ausgezeichnet. Sie gehören bei uns (im Jenseits) zu den Auserwählten und Frommen.

Filmische Verarbeitung

In der dystopischen US-amerikanischen Drama-Fernsehserie The Handmaid's Tale – Der Report der Magd wird die Geschichte von Jakob und Bilha als zentrales Motiv der Handlung aufgegriffen und ihre Geschichte regelmäßig zitiert.

Genesis-Erzählung

Abraham, Isaak, Jakob und Juda von Michelangelo Buonarroti, Sixtinische Kapelle, Vatikanstadt

Der biblische Bericht über das Leben Jakobs findet sich im Buch Genesis, Kapitel 25-50.

Erwerb des Erstgeburtsrechts

In Genesis 25:29-34 wird erzählt, wie Esau sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft. In diesem Abschnitt wird erzählt, dass Esau, der ausgehungert von den Feldern zurückkehrte, Jakob anflehte, ihm etwas von dem Eintopf zu geben, den Jakob gerade gekocht hatte. (Esau nannte das Gericht "denselben roten Eintopf", was ihm seinen Spitznamen einbrachte, hebräisch: אדום ('Edom, was "rot" bedeutet).) Jakob bot Esau eine Schüssel Eintopf als Gegenleistung für sein Erstgeburtsrecht an, woraufhin Esau einwilligte.

Jakobs Leiter

Jakobs Traum von William Blake (um 1800, Britisches Museum, London)

In der Nähe von Luz, auf dem Weg nach Haran, hatte Jakob eine Vision von einer Leiter oder Treppe, die bis in den Himmel reichte und auf der Engel hinauf- und hinuntergingen, was gemeinhin als Jakobsleiter" bezeichnet wird. Von der Spitze der Leiter aus hörte er die Stimme Gottes, der viele Segenssprüche über ihn wiederholte.

Nach dem Midrasch Genesis Rabba steht die Leiter für die Exile, die das jüdische Volk vor dem Kommen des jüdischen Messias erleiden musste: Die Engel, die die Exile Babyloniens, Persiens und Griechenlands repräsentierten, stiegen jeweils eine bestimmte Anzahl von Stufen hinauf, die den Jahren des Exils entsprachen, bevor sie "hinunterfielen"; aber der Engel, der das letzte Exil, das von Edom, repräsentierte, stieg immer höher und höher in die Wolken. Jakob befürchtete, dass seine Nachkommen nie von der Herrschaft Esaus befreit sein würden, aber Gott versicherte ihm, dass am Ende der Tage auch Edom herunterfallen würde.

Am Morgen wachte Jakob auf und setzte seinen Weg nach Haran fort, nachdem er den Ort, an dem er die Nacht verbracht hatte, "Bethel", "Gottes Haus", genannt hatte.

Religiöse Perspektiven

Jakob/Israel
Jacob (Israel).jpg
Russisch-orthodoxe Ikone des Heiligen Jakob, 18. Jahrhundert (Ikonostase) des Klosters Kizhi, Russland
Prophet, Patriarch
Verehrt imJudentum
Christentum
Islam
Baháʼí-Religion
Bedeutendes HeiligtumHöhle der Patriarchen, Hebron

Christentum

Die orthodoxe Ostkirche und die katholischen Ostkirchen, die dem byzantinischen Ritus folgen, sehen Jakobs Traum als Prophezeiung der Inkarnation des Logos, wobei Jakobs Leiter als Symbol der Theotokos (Jungfrau Maria) verstanden wird, die nach der orthodoxen Theologie Himmel und Erde in ihrem Schoß vereinigt hat. Der biblische Bericht über diese Vision ist eine der Standardlesungen aus dem Alten Testament bei der Vesper an den großen Theotokosfesten.

In den östlichen und westlichen Kirchen wird Jakob zusammen mit anderen biblischen Patriarchen als Heiliger verehrt. Zusammen mit anderen Patriarchen wird sein Festtag im byzantinischen Ritus am zweiten Sonntag vor dem Advent (11.-17. Dezember) unter dem Titel Sonntag der Väter gefeiert.

Islam

Kenotaph von Jakob, Höhle der Patriarchen

Zwei weitere Hinweise auf Isra'il (arabisch: إِسْرَآئِیل [ˈisraāˈiyl]; klassisches/koranisches Arabisch: إِسْرَآءِیْل [ˈisraāãˈiyl]) gelten als Erwähnung von Jakob. Die arabische Form Ya'qūb (Arabisch: يَعْقُوب, romanisiert: Yaʿqūb kann direkt aus dem Hebräischen oder indirekt über das Syrische stammen.

Er ist im Islam als Prophet anerkannt, der von Gott inspiriert wurde. Er wird als Patriarch des Islam anerkannt. Muslime glauben, dass er denselben monotheistischen Glauben wie seine Vorväter ʾIbrāhīm, ʾIsḥāq und Ismā'īl verkündete. Jakob wird im Koran 16 Mal erwähnt. In den meisten dieser Erwähnungen wird Jakob neben anderen Propheten und Patriarchen als ein alter und frommer Prophet erwähnt. Dem Koran zufolge blieb Jakob sein ganzes Leben lang in der Gesellschaft der Auserwählten. (38:47) Der Koran erwähnt ausdrücklich, dass Jakob geleitet (6:84) und inspiriert (4:163) war und auserwählt wurde, das Bewusstsein für das Jenseits zu stärken. (38:46) Jakob wird als ein Wohltäter beschrieben (21:72), und der Koran macht weiter deutlich, dass Gott Jakob dazu inspirierte, zur Reinigung beizutragen und das Kontaktgebet zu verrichten. (21:73) Jakob wird außerdem als einfallsreich und als Besitzer großer Visionen beschrieben (38:45), und es wird weiter davon gesprochen, dass ihm eine "Zunge [Stimme] der Wahrhaftigkeit verliehen wurde, die gehört werden kann." (19:50)

Vom Leben Jakobs erzählt der Koran zwei besonders wichtige Ereignisse. Das erste ist die Rolle, die er in der Geschichte seines Sohnes Joseph spielt. Der Koran erzählt die Geschichte Josephs ausführlich, und Jakob, der Vater Josephs, wird dreimal erwähnt und 25 weitere Male zitiert. In der Erzählung traut Jakob einigen seiner älteren Söhne nicht (12: 11, 18, 23), weil sie ihn nicht respektieren. (12: 8, 16-17) Jakobs prophetische Natur zeigt sich in seiner Voraussicht von Josephs zukünftiger Größe (12:6), in seiner Vorahnung und Reaktion auf den vermeintlichen Tod Josephs (12: 13, 18) und in seiner Reaktion auf die Notlage der Söhne in Ägypten. (12: 83, 86-87, 96) In der islamischen Literatur wird die Geschichte Jakobs ausführlicher dargestellt und erwähnt, dass zu seinen Frauen auch Rahel gehörte. Jakob wird später im Koran im Zusammenhang mit der Verheißung erwähnt, die Zacharias im Hinblick auf die Geburt von Johannes dem Täufer gegeben wurde. (19:6) Die zweite Erwähnung Jakobs findet sich im zweiten Kapitel des Koran. Als Jakob auf seinem Sterbebett lag, bat er seine 12 Söhne, ihm ihren Glauben zu bezeugen, bevor er von dieser Welt in die nächste übergehe. (2:132) Jeder Sohn bezeugte vor Jakob, dass sie versprechen würden, bis zum Tag ihres Todes Muslime (in Unterwerfung unter Gott) zu bleiben, d. h. sie würden sich ganz Gott hingeben und nur ihn anbeten.

Im Gegensatz zur jüdisch-christlichen Sicht auf Jakob besteht ein wesentlicher Unterschied darin, dass die Geschichte von Jakobs Segen, in der er Isaak betrügt, im Islam nicht akzeptiert wird. Der Koran macht deutlich, dass Jakob von Gott als Prophet gesegnet wurde, und deshalb glauben die Muslime, dass auch sein Vater, der ebenfalls ein Prophet war, von der Größe seines Sohnes wusste. Jakob wird auch in den Hadithen als Beispiel für einen Menschen angeführt, der angesichts des Leids geduldig und gottesfürchtig war.

Nation des Islam

Nach den Lehren der Nation of Islam (NOI) waren die ursprünglichen Bewohner der Welt Schwarze (die als "asiatische Schwarze" bezeichnet werden), während die weiße Rasse "Teufel" sind, die vor 6.000 Jahren auf der heutigen griechischen Insel Patmos vom biblischen und quranischen Jakob erschaffen wurden, den die Gruppe als "großköpfigen Wissenschaftler" Yakub bezeichnet. Obwohl sie von der großen Mehrheit der amerikanischen Muslime abgelehnt wird, schließen sich mehrere abtrünnige NOI-Sekten, darunter die Fünf-Prozent-Nation, dieser Erzählung an. Im Gegensatz zur Bibel und zum Koran lehrt die NOI-Theologie, dass Yakub in Mekka geboren wurde.

Historizität

Obwohl der Archäologe und Bibelwissenschaftler William F. Albright (ca. 1961) behauptete, dass die Erzählungen von Abraham und Jakob etwa auf das 19. Jahrhundert v. Chr. datiert werden könnten, schrieb John J. Bimson 1980: "Seitdem ... hat es eine starke Reaktion gegen die Verwendung archäologischer Beweise zur Unterstützung der biblischen Überlieferungen gegeben, und Albrights Bemerkung könnte heute nicht mehr wahrheitsgemäß wiederholt werden." Nahum M. Sarna (1978) merkte an, dass die Unfähigkeit, die Erzählungen der Patriarchen zu datieren, nicht notwendigerweise ihre Historizität entkräftet, eine Ansicht, die von Bimson unterstützt wird, der zugab, dass "unser Wissen über die Jahrhunderte um 2000 v. Chr. sehr gering und unsere Unwissenheit sehr groß ist."

Gerhard von Rad postulierte in seiner alttestamentlichen Theologie (1962), dass die patriarchalischen Erzählungen tatsächliche Ereignisse beschreiben, die von der Gemeinschaft später durch ihre eigenen Erfahrungen interpretiert wurden. Andere Wissenschaftler wie Thomas L. Thompson betrachten die Erzählungen als späte literarische Kompositionen (6. und 5. Jahrhundert v. Chr.), die ideologische und theologische Zwecke verfolgen, aber für die historische Rekonstruktion der Zeit vor der Besiedlung durch die Israeliten unzuverlässig sind. In The Historicity of the Patriarchal Narratives (1974) schlug Thompson vor, dass die Erzählungen als Reaktion auf eine sich abzeichnende Situation entstanden und als fantasievolles Bild der Vergangenheit ausgedrückt wurden, um Hoffnung zu verkörpern.

In The Ascent of Man (1973) wies Jacob Bronowski auf Ähnlichkeiten zwischen Jakob und Bachtyar hin, der dem iranischen Volk der Bachtiari seinen Namen gibt. Beide waren Hirten, die zwei Frauen hatten, und gelten als Urpatriarchen ihres Nomadenvolkes.

Der Archäologe William G. Dever schrieb 2001: "Nach einem Jahrhundert erschöpfender Untersuchungen haben alle seriösen Archäologen die Hoffnung aufgegeben, irgendeinen Zusammenhang zu finden, der Abraham, Isaak oder Jakob zu 'historischen Figuren' machen würde." Bei Ausgrabungen im Timna-Tal wurden die möglicherweise frühesten Kamelknochen gefunden, die in Israel oder sogar außerhalb der Arabischen Halbinsel gefunden wurden und auf etwa 930 v. Chr. datiert werden. Dies wird von einigen als Beweis dafür angesehen, dass die Geschichten von Abraham, Jakob und Joseph (die sich angeblich tausend Jahre früher zugetragen haben) nicht vor dem 10.

Historizität der ägyptischen Episode

Nach den Forschungen zur Historizität des Alten Testaments dürfte die in Genesis 12:10-20 aufgezeichnete Ankunft Abrahams in Ägypten den frühen Jahren des 2. Jahrtausends v. Chr. entsprechen, d. h. vor der Zeit, als die Hyksos in Ägypten herrschten, aber mit den semitischen Parteien übereinstimmen, von denen bekannt ist, dass sie die Ägypter um 1900 v. Chr. besuchten, wie dies auf dem Gemälde einer westasiatischen Prozession des Grabes von Khnumhotep II. in Beni Hasan dokumentiert ist. Es wäre möglich, Abraham mit solchen bekannten semitischen Besuchern in Ägypten in Verbindung zu bringen, da sie ethnisch miteinander verbunden gewesen wären. Die Zeit von Joseph und Jakob/Israel in Ägypten (Genesis 39:50), in der sie am ägyptischen Hof beliebt waren und Joseph hohe Verwaltungsposten neben dem Herrscher des Landes innehatte, würde der Zeit der Hyksos-Herrschaft in Ägypten während der fünfzehnten Dynastie entsprechen. Die Zeit von Moses und der Vertreibung nach Palästina, von der im Exodus berichtet wird, könnte auch mit der Vertreibung der Hyksos aus Ägypten übereinstimmen.