Radiologie

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Radiologe
Beruf
Namen
  • Arzt
  • Rontegenologe
Art des Berufes
Fachrichtung
Tätigkeitsbereiche
Medizin
Beschreibung
Erforderliche Ausbildung
  • Doktor der Medizin (M.D.)
  • Doktor der Osteopathischen Medizin (D.O.)
  • Bachelor der Medizin, Bachelor der Chirurgie (M.B.B.S.)
  • Bachelor der Medizin, Bachelor der Chirurgie (MBChB)
Bereiche
Beschäftigung
Krankenhäuser, Kliniken
Ein Radiologe, der Magnetresonanztomographie interpretiert
Der Röntgenfilm von Dr. Macintyre (1896)

Die Radiologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich der medizinischen Bildgebung bedient, um Krankheiten zu diagnostizieren und ihre Behandlung im Körper von Menschen und anderen Tieren zu steuern. Sie begann mit der Radiographie (daher hat ihr Name eine Wurzel, die sich auf Strahlung bezieht), umfasst aber heute alle bildgebenden Verfahren, einschließlich derer, die keine elektromagnetische Strahlung verwenden (wie Ultraschall und Magnetresonanztomographie), sowie andere, die dies tun, wie Computertomographie (CT), Fluoroskopie und Nuklearmedizin einschließlich Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Unter interventioneller Radiologie versteht man die Durchführung von in der Regel minimal-invasiven medizinischen Eingriffen mit Hilfe der oben genannten bildgebenden Verfahren.

In der modernen Radiologie arbeiten verschiedene Gesundheitsberufe im Team zusammen. Der Radiologe ist ein Arzt, der eine entsprechende postgraduale Ausbildung absolviert hat und medizinische Bilder interpretiert, diese Befunde anderen Ärzten in Form eines Berichts oder mündlich mitteilt und die Bildgebung zur Durchführung minimalinvasiver medizinischer Verfahren einsetzt. Die Krankenschwester bzw. der Krankenpfleger ist an der Betreuung der Patienten vor und nach der Bildgebung oder den Verfahren beteiligt, einschließlich der Verabreichung von Medikamenten, der Überwachung der Vitalparameter und der Überwachung von Patienten mit Beruhigungsmitteln. Der Röntgenassistent, der in einigen Ländern wie den Vereinigten Staaten und Kanada auch als "radiologic technologist" bezeichnet wird, ist eine speziell ausgebildete medizinische Fachkraft, die mit Hilfe hochentwickelter Technologie und Positionierungstechniken medizinische Bilder erstellt, die der Radiologe interpretieren kann. Je nach Ausbildung und Land, in dem sie tätig sind, können sich Röntgenassistenten auf eine der oben genannten Bildgebungsmodalitäten spezialisieren oder erweiterte Aufgaben in der Bildberichterstattung übernehmen.

Sitzungsbericht der Physikalisch-medizinischen Gesellschaft zu Würzburg aus dem Dezember 1895

Die (medizinische) Radiologie, im engeren Sinne auch Strahlenheilkunde genannt, ist das Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung bildgebender Verfahren zu diagnostischen, therapeutischen und wissenschaftlichen Zwecken befasst.

Zur Diagnostischen Radiologie gehören als Teilgebiete die Neuroradiologie und die Kinderradiologie. Es gibt weitere Schwerpunkte wie die Interventionelle Radiologie. Von Bedeutung für die fachärztliche Tätigkeit sind auch Fragen des Strahlenschutzes und Auswirkungen von Strahlenbelastung auf den menschlichen Körper.

Strahlentherapie und Nuklearmedizin sind eng verwandte, aber heute eigenständige Fachgebiete der Medizin.

Modalitäten der diagnostischen Bildgebung

Projektionsradiographie (Normalaufnahme)

Röntgenaufnahme des Knies mit einem DR-Gerät
Projektionsradiographie des Knies

Röntgenbilder (ursprünglich Röntgenbilder genannt, benannt nach dem Entdecker der Röntgenstrahlen, Wilhelm Conrad Röntgen) werden erstellt, indem Röntgenstrahlen durch einen Patienten hindurch gesendet werden. Die Röntgenstrahlen werden durch den Körper auf einen Detektor projiziert; aus den durchgelassenen (und erfassten) Strahlen und den im Patienten absorbierten oder gestreuten (und somit nicht erfassten) Strahlen wird ein Bild erstellt. Röntgen entdeckte die Röntgenstrahlen am 8. November 1895 und erhielt 1901 für ihre Entdeckung den ersten Nobelpreis für Physik.

Bei der Film-Röntgenaufnahme erzeugt eine Röntgenröhre einen Strahl aus Röntgenstrahlen, der auf den Patienten gerichtet wird. Die Röntgenstrahlen, die den Patienten durchdringen, werden durch ein so genanntes Gitter oder Röntgenfilter gefiltert, um die Streuung zu verringern, und treffen auf einen unentwickelten Film, der in einer lichtdichten Kassette fest auf einen Schirm aus lichtemittierenden Phosphoren gehalten wird. Der Film wird dann chemisch entwickelt und ein Bild erscheint auf dem Film. Die Film-Bildschirm-Radiographie wird durch die Phosphorplatten-Radiographie und in jüngerer Zeit durch die digitale Radiographie (DR) und die EOS-Bildgebung ersetzt. Bei den beiden neuesten Systemen treffen die Röntgenstrahlen auf Sensoren, die die erzeugten Signale in digitale Informationen umwandeln, die dann übertragen und in ein auf einem Computerbildschirm angezeigtes Bild umgewandelt werden. Bei der digitalen Radiographie formen die Sensoren eine Platte, während beim EOS-System, das ein Schlitzsystem ist, ein linearer Sensor den Patienten vertikal abtastet.

In den ersten 50 Jahren der Radiologie war die einfache Röntgenaufnahme das einzige verfügbare bildgebende Verfahren. Aufgrund ihrer Verfügbarkeit, Schnelligkeit und niedrigeren Kosten im Vergleich zu anderen Modalitäten ist die Radiographie häufig die erste Wahl bei der radiologischen Diagnose. Auch trotz der großen Datenmenge bei CT-Scans, MR-Scans und anderen digital basierten Bildgebungsverfahren gibt es viele Krankheiten, bei denen die klassische Diagnose durch einfache Röntgenbilder gestellt wird. Beispiele hierfür sind verschiedene Arten von Arthritis und Lungenentzündung, Knochentumore (insbesondere gutartige Knochentumore), Knochenbrüche, angeborene Skelettanomalien und bestimmte Nierensteine.

Mammographie und DXA sind zwei Anwendungen der Projektionsradiographie mit niedriger Energie, die zur Untersuchung auf Brustkrebs bzw. Osteoporose eingesetzt werden.

Durchleuchtung

Bei den radiographischen Verfahren (auch als „konventionelles Röntgen“ bezeichnet) werden Bereiche des Körpers des Patienten aus einer Richtung mit Röntgenstrahlung durchstrahlt. Auf der Gegenseite wird die Strahlung mit geeigneten Materialien registriert und in ein Bild umgewandelt. Dieses zeigt die im Strahlengang liegenden Gewebe in der Projektion: Knochen absorbieren mehr Strahlung als Weichteile und werfen daher Schatten; luftgefüllte Gewebe wie die Lunge sind relativ durchlässig, sodass dahinter eine höhere Strahlenintensität registriert wird. Da verschiedene Strukturen sich meist im Strahlengang überlagern, ist es oft hilfreich, mehrere Bilder aus unterschiedlicher Projektionsrichtung anzufertigen.

Welche Art Sensormaterial zur Registrierung verwendet wird, hängt vom Geräte- und Aufnahmetyp ab. Bei der herkömmlichen Radiographie wird empfindliches Filmmaterial analog zur Fotografie verwendet, das sich bei Strahleneinfall schwärzt und chemisch entwickelt werden muss. Anschließend können die halbtransparenten Abzüge auf einem Leuchtkasten betrachtet werden. Fortentwicklungen dieses Prinzips erlauben anstelle der Entwicklung von Filmmaterial das digitale Auslesen eines Detektors. Das einfachste Prinzip ist dabei eine Leuchtstoffplatte, welche nach der Aufnahme eingescannt wird. Um bewegte Bilder in Echtzeit zu beurteilen (Durchleuchtung) werden traditionell Röntgenbildverstärker als Sensoren verwendet. In modernen Geräten werden zur direkten digitalen Akquisition sowohl von Standbildern als auch von Echtzeit-Bewegtbildern CCDs als Detektor eingesetzt. Radiologische Aufnahmen können in digitaler Form im DICOM-Format gespeichert werden.

Als Kontrastmittel in der Projektionsradiographie eignen sich unlösliche Bariumsalze als Aufschwemmung, Jodverbindungen, Luft und Kohlendioxid. Barium wird gewöhnlich für den Verdauungstrakt verwendet. Lösliche Jodverbindungen und Kohlendioxid eignen sich für die Injektion in Gefäße, Luft kann rektal zur Dickdarmdarstellung appliziert werden.

Röntgenaufnahme des Brustkorbes, linke Lunge ist entfernt und die Höhle vollständig mit Sekret gefüllt
CT-Angiografie der Hände in einer 3D-Rekonstruktion

Im Folgenden sind die wichtigsten Untersuchungen aufgeführt:

  • Nativ = ohne Kontrastmittel
    • Röntgen Thorax: Übersichtsaufnahme von Herz, Lunge und Brustkorb
    • Röntgen Skelett
    • Mammografie: Röntgenuntersuchung der Brust
  • Mit Kontrastmittel
    • Angiographie (Darstellung der Gefäße allgemein)
    • Arteriographie (Arterien)
    • Phlebographie/Venographie (Venen)
    • Lymphographie (Lymphgefäße)
    • intravenöse Urographie (harnableitendes System, inkorrekt: i.v.-Pyelogramm)
    • retrograde Pyelographie (Iod-Kontrastmittel via Harnleiter ins Nierenbecken appliziert)
  • Durchleuchtung
    • Kontrastmittel-Breischluckuntersuchung zur Darstellung des Ösophagus
    • Kontrastmittel-Mahlzeit zur Verfolgung der Magen-Darm-Passage
    • Dünndarm-Kontrastmitteluntersuchung mit Barium und Wasser (Doppelkontrast)
    • Dickdarm-Kontrasteinlauf mit Barium, zusätzlich meist Gabe von Luft (Doppelkontrast)
    • Kontrastuntersuchungen der Speiseröhre, Magen, Darm, Gallenwege
    • Barium-Kontrastmittel (Bariumsulfat, BaSO4) werden nur im Verdauungstrakt verabreicht und dann nur, wenn sichergestellt ist, dass das Kontrastmittel nicht aus dem Verdauungstrakt treten kann. Denn wenn Barium-Kontrastmittel in den freien Körperraum tritt, verkapselt sich dieses und kann zu Entzündungen führen. Wird Barium-Kontrastmittel in die Lunge eingeatmet kann das zu einer Lungenentzündung führen.
CT eines Nierentumors an der rechten Niere („x“-Marke, im Bild links)

Computertomographie

Bild einer CT-Untersuchung des Gehirns

Bei der Computertomographie werden Röntgenstrahlen in Verbindung mit Computeralgorithmen zur Abbildung des Körpers verwendet. Bei der CT rotiert eine Röntgenröhre gegenüber einem Röntgendetektor (oder mehreren Detektoren) in einem ringförmigen Gerät um den Patienten und erzeugt ein computergeneriertes Querschnittsbild (Tomogramm). Die CT wird in der axialen Ebene aufgenommen, wobei koronale und sagittale Bilder durch Computerrekonstruktion erzeugt werden. Zur besseren Darstellung der Anatomie werden bei der CT häufig Radiokontrastmittel eingesetzt. Obwohl Röntgenbilder eine höhere räumliche Auflösung bieten, kann die CT feinere Schwankungen in der Abschwächung der Röntgenstrahlen erkennen (höhere Kontrastauflösung). Bei der CT wird der Patient einer wesentlich höheren ionisierenden Strahlung ausgesetzt als bei einer Röntgenaufnahme.

Bei der Spiral-Multidetektor-CT werden 16, 64, 254 oder mehr Detektoren verwendet, während sich der Patient kontinuierlich durch den Strahlengang bewegt, um in kurzer Untersuchungszeit detailreiche Bilder zu erhalten. Durch die schnelle Verabreichung von intravenösem Kontrastmittel während des CT-Scans können diese feinen Detailbilder zu dreidimensionalen (3D) Bildern der Halsschlagader, der Hirnschlagader, der Herzkranzgefäße oder anderer Arterien rekonstruiert werden.

Die Einführung der Computertomographie in den frühen 1970er Jahren hat die diagnostische Radiologie revolutioniert, da sie dem Arzt Bilder von echten dreidimensionalen anatomischen Strukturen liefert. Die Computertomographie wurde zum Mittel der Wahl bei der Diagnose einiger dringender und dringender Erkrankungen, wie z. B. Hirnblutungen, Lungenembolien (Gerinnsel in den Lungenarterien), Aortendissektionen (Risse in der Aortenwand), Blinddarmentzündungen, Divertikulitis und Nierensteine. Die kontinuierlichen Verbesserungen in der CT-Technologie, einschließlich schnellerer Scanzeiten und besserer Auflösung, haben die Genauigkeit und den Nutzen des CT-Scannens drastisch erhöht, was teilweise für die zunehmende Verwendung in der medizinischen Diagnose verantwortlich sein könnte.

Siehe Hauptartikel Computertomographie

Ultraschall

Die medizinische Ultraschalluntersuchung nutzt Ultraschall (hochfrequente Schallwellen), um Weichteilstrukturen im Körper in Echtzeit sichtbar zu machen. Es ist keine ionisierende Strahlung im Spiel, aber die Qualität der mit Ultraschall gewonnenen Bilder hängt in hohem Maße von den Fähigkeiten der Person (Ultraschalldiagnostiker) ab, die die Untersuchung durchführt, sowie von der Körpergröße des Patienten. Bei Untersuchungen von größeren, übergewichtigen Patienten kann die Bildqualität abnehmen, da das Unterhautfettgewebe mehr Schallwellen absorbiert. Dies führt dazu, dass weniger Schallwellen zu den Organen vordringen und zum Schallkopf zurückreflektiert werden, was zu Informationsverlusten und einer schlechteren Bildqualität führt. Ein weiterer Nachteil des Ultraschalls besteht darin, dass er keine Bilder durch Lufteinschlüsse (Lunge, Darmschlingen) oder Knochen hindurch liefern kann. Seine Verwendung in der medizinischen Bildgebung hat sich vor allem in den letzten 30 Jahren entwickelt. Die ersten Ultraschallbilder waren statisch und zweidimensional (2D), aber mit der modernen Ultraschalltechnik können 3D-Rekonstruktionen in Echtzeit betrachtet werden, so dass sie tatsächlich "4D" sind.

Da bei der Ultraschalluntersuchung keine ionisierenden Strahlen zur Bilderzeugung eingesetzt werden (im Gegensatz zu Röntgenaufnahmen und CT-Scans), gelten sie im Allgemeinen als sicherer und werden daher in der Geburtshilfe häufiger eingesetzt. Der Verlauf der Schwangerschaft kann gründlich untersucht werden, ohne dass die Gefahr einer Schädigung durch die angewandten Techniken besteht, so dass viele fetale Anomalien frühzeitig erkannt und diagnostiziert werden können. Das Wachstum kann im Laufe der Zeit beurteilt werden, was bei Patientinnen mit chronischen oder schwangerschaftsbedingten Erkrankungen und bei Mehrlingsschwangerschaften (Zwillinge, Drillinge usw.) wichtig ist. Der Farbfluss-Doppler-Ultraschall misst den Schweregrad von peripheren Gefäßerkrankungen und wird von Kardiologen zur dynamischen Beurteilung des Herzens, der Herzklappen und der großen Gefäße eingesetzt. Eine Verengung der Halsschlagadern beispielsweise kann ein Warnzeichen für einen drohenden Schlaganfall sein. Ein Gerinnsel, das tief in einer der inneren Beinvenen sitzt, kann mit Ultraschall entdeckt werden, bevor es sich löst und in die Lunge wandert, was zu einer potenziell tödlichen Lungenembolie führen kann. Ultraschall ist nützlich bei der Durchführung von Biopsien, um die Schädigung des umliegenden Gewebes zu minimieren, und bei Drainagen wie der Pleurapunktion. Kleine, tragbare Ultraschallgeräte ersetzen jetzt die Peritoneallavage in der Traumastation, indem sie nicht-invasiv das Vorhandensein innerer Blutungen und innerer Organschäden feststellen. Ausgedehnte innere Blutungen oder Verletzungen der wichtigsten Organe können eine Operation und Reparatur erfordern.

Magnetresonanztomographie

MRT des Knies

Die MRT nutzt starke Magnetfelder, um Atomkerne (in der Regel Wasserstoffprotonen) im Körpergewebe auszurichten. Anschließend wird ein Radiosignal verwendet, um die Rotationsachse dieser Kerne zu stören, und das Hochfrequenzsignal beobachtet, das entsteht, wenn die Kerne in ihren Ausgangszustand zurückkehren. Die Funksignale werden von kleinen Antennen, so genannten Spulen, aufgefangen, die in der Nähe des zu untersuchenden Bereichs platziert werden. Ein Vorteil der MRT ist ihre Fähigkeit, Bilder in axialer, koronaler, sagittaler und mehreren schrägen Ebenen gleichermaßen zu erzeugen. MRT-Scans bieten von allen bildgebenden Verfahren den besten Weichteilkontrast. Mit Fortschritten bei der Scangeschwindigkeit und der räumlichen Auflösung sowie Verbesserungen bei den 3D-Computeralgorithmen und der Hardware hat sich die MRT zu einem wichtigen Instrument in der muskuloskelettalen Radiologie und Neuroradiologie entwickelt.

Ein Nachteil ist, dass der Patient während der Bildgebung lange Zeit in einem lauten, beengten Raum stillhalten muss. Bei bis zu 5 % der Patienten ist die Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen) so stark, dass sie die MRT-Untersuchung abbrechen. Jüngste Verbesserungen in der Magnetkonstruktion, darunter stärkere Magnetfelder (3 Tesla), kürzere Untersuchungszeiten, breitere, kürzere Magnetbohrungen und offenere Magnetkonstruktionen, haben eine gewisse Erleichterung für Patienten mit Klaustrophobie gebracht. Bei Magneten mit gleichwertigen Feldstärken besteht jedoch häufig ein Kompromiss zwischen Bildqualität und offenem Design. Die MRT hat große Vorteile bei der Bildgebung des Gehirns, der Wirbelsäule und des Bewegungsapparats. Aufgrund der starken Magnetfelder und der stark fluktuierenden Funksignale, denen der Körper ausgesetzt ist, ist die MRT derzeit kontraindiziert für Patienten mit Herzschrittmachern, Cochlea-Implantaten, bestimmten Medikamentenpumpen, bestimmten Arten von Aneurysma-Clips im Gehirn, Metallfragmenten in den Augen und einigen Metallteilen. Zu den Bereichen, in denen Fortschritte erzielt werden können, gehören die funktionelle Bildgebung, die kardiovaskuläre MRT und die MRT-gestützte Therapie.

Nuklearmedizin

Bei der nuklearmedizinischen Bildgebung werden dem Patienten Radiopharmaka verabreicht, die aus Substanzen bestehen, die eine Affinität zu bestimmten Körpergeweben haben und mit radioaktiven Tracern markiert sind. Die am häufigsten verwendeten Tracer sind Technetium-99m, Jod-123, Jod-131, Gallium-67, Indium-111, Thallium-201 und Fludeoxyglucose (18F) (18F-FDG). Das Herz, die Lunge, die Schilddrüse, die Leber, das Gehirn, die Gallenblase und die Knochen werden in der Regel mit diesen Techniken auf bestimmte Erkrankungen untersucht. Während die anatomischen Details bei diesen Untersuchungen begrenzt sind, ist die Nuklearmedizin bei der Darstellung der physiologischen Funktion nützlich. Die Ausscheidungsfunktion der Nieren, die Jodkonzentrationsfähigkeit der Schilddrüse, der Blutfluss zum Herzmuskel usw. können gemessen werden. Die wichtigsten bildgebenden Geräte sind die Gammakamera und der PET-Scanner, die die von dem Tracer im Körper abgegebene Strahlung erfassen und als Bild darstellen. Mit Hilfe der Computerverarbeitung können die Informationen als axiale, koronale und sagittale Bilder dargestellt werden (Single-Photon-Emissions-Computertomographie - SPECT oder Positronen-Emissions-Tomographie - PET). Bei den modernsten Geräten können nuklearmedizinische Bilder mit einem CT-Scan fusioniert werden, der quasi gleichzeitig aufgenommen wurde, so dass die physiologischen Informationen mit den anatomischen Strukturen überlagert oder koregistriert werden können, um die diagnostische Genauigkeit zu verbessern.

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) arbeitet mit Positronen anstelle von Gammastrahlen, die von Gammakameras erfasst werden. Die Positronen annihilieren und erzeugen zwei entgegengesetzte Gammastrahlen, die gleichzeitig detektiert werden können, wodurch die Auflösung verbessert wird. Beim PET-Scanning wird dem Patienten eine radioaktive, biologisch aktive Substanz, meist 18F-FDG, injiziert, und die vom Patienten emittierte Strahlung wird erfasst, um multiplanare Bilder des Körpers zu erstellen. Stoffwechselaktives Gewebe, wie z. B. Krebs, konzentriert die aktive Substanz stärker als normales Gewebe. PET-Bilder können mit anatomischen (CT-)Bildern kombiniert (oder "fusioniert") werden, um PET-Befunde genauer zu lokalisieren und so die diagnostische Genauigkeit zu verbessern.

Die Fusionstechnologie ist noch weiter gegangen und kombiniert PET und MRT ähnlich wie PET und CT. Die PET/MRT-Fusion, die weitgehend in akademischen und Forschungseinrichtungen praktiziert wird, könnte eine entscheidende Rolle bei der detaillierten Bildgebung des Gehirns, der Brustkrebsvorsorge und der Bildgebung kleiner Gelenke am Fuß spielen. Die Technologie hat in jüngster Zeit einen Aufschwung erlebt, nachdem die technische Hürde der veränderten Positronenbewegung in einem starken Magnetfeld überwunden wurde, was die Auflösung von PET-Bildern und die Abschwächungskorrektur beeinträchtigt.

Interventionelle Radiologie

Die interventionelle Radiologie (IR oder manchmal auch VIR für vaskuläre und interventionelle Radiologie) ist ein Teilgebiet der Radiologie, in dem minimal invasive Verfahren unter Bildführung durchgeführt werden. Einige dieser Verfahren werden zu rein diagnostischen Zwecken durchgeführt (z. B. Angiogramm), während andere der Behandlung dienen (z. B. Angioplastie).

Das Grundkonzept der interventionellen Radiologie besteht darin, Pathologien zu diagnostizieren oder zu behandeln, und zwar mit einer möglichst minimalinvasiven Technik. Minimalinvasive Verfahren werden heute häufiger als je zuvor durchgeführt. Diese Eingriffe werden oft bei vollem Bewusstsein des Patienten durchgeführt und erfordern nur eine geringe oder gar keine Sedierung. Interventionsradiologen und Interventionsradiographen diagnostizieren und behandeln verschiedene Erkrankungen, darunter periphere Gefäßerkrankungen, Nierenarterienstenosen, das Einsetzen von Filtern für die untere Hohlvene, das Legen von Gastrostomiesonden, Gallenstents und Eingriffe an der Leber. Zur Steuerung werden Röntgenbilder, Fluoroskopie und Ultraschallverfahren verwendet, und die primären Instrumente, die während des Verfahrens eingesetzt werden, sind spezielle Nadeln und Katheter. Die Bilder liefern Karten, die es dem Arzt ermöglichen, diese Instrumente durch den Körper zu den erkrankten Bereichen zu führen. Durch die Minimierung des physischen Traumas für den Patienten können periphere Eingriffe die Infektionsraten und Genesungszeiten sowie die Krankenhausaufenthalte verringern. Um in den Vereinigten Staaten als Interventionalist ausgebildet zu werden, absolviert man eine fünfjährige Facharztausbildung in der Radiologie und ein ein- oder zweijähriges Stipendium in der IR.

Analyse von Bildern

Ein Radiologe interpretiert medizinische Bilder an einer modernen PACS-Workstation (Picture Archiving and Communication System). San Diego, Kalifornien, 2010.

Einfache oder allgemeine Röntgenaufnahme

Die grundlegende Technik ist die Auswertung der optischen Dichte (d. h. die Histogramm-Analyse). Es wird dann beschrieben, dass eine Region eine andere optische Dichte aufweist, z. B. kann eine Krebsmetastase im Knochen eine Radioluzenz verursachen. Die Weiterentwicklung dieser Methode ist die digitale radiologische Subtraktion. Sie besteht darin, zwei Röntgenbilder derselben untersuchten Region zu überlagern und die optischen Dichten zu subtrahieren [1]. Das resultierende Bild enthält nur die zeitabhängigen Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Röntgenbildern. Der Vorteil dieser Technik ist die genaue Bestimmung der Dynamik von Dichteänderungen und des Ortes ihres Auftretens. Zuvor sollten jedoch die geometrische Anpassung und die allgemeine Ausrichtung der optischen Dichte vorgenommen werden [2]. Eine weitere Möglichkeit der Röntgenbildanalyse ist die Untersuchung von Merkmalen zweiter Ordnung, z. B. die digitale Texturanalyse [3] [4] oder fraktale Dimension [5]. Auf dieser Grundlage ist es möglich, die Stellen zu beurteilen, an denen Biomaterialien zum Zweck der gesteuerten Knochenregeneration in den Knochen implantiert werden. Sie nehmen eine intakte Knochenbildprobe (region of interest, ROI, Referenzstelle) und eine Probe der Implantationsstelle (zweite ROI, Teststelle) und können numerisch/objektiv beurteilen, inwieweit die Implantationsstelle einen gesunden Knochen imitiert und wie weit der Prozess der Knochenregeneration fortgeschritten ist [6] [7]. Es ist auch möglich zu überprüfen, ob der Knochenheilungsprozess durch bestimmte systemische Faktoren beeinflusst wird. [8].

Teleradiologie

Unter Teleradiologie versteht man die Übertragung von Röntgenbildern von einem Ort zu einem anderen zur Auswertung durch eine entsprechend ausgebildete Fachkraft, in der Regel einen Radiologen oder einen Röntgenassistenten. Sie wird am häufigsten eingesetzt, um eine rasche Auswertung von Untersuchungen in der Notaufnahme, auf der Intensivstation und in anderen Notfällen nach den üblichen Betriebszeiten, nachts und an Wochenenden zu ermöglichen. In diesen Fällen können die Bilder über Zeitzonen hinweg gesendet werden (z. B. nach Spanien, Australien, Indien), während der empfangende Arzt zu seinen normalen Tageszeiten arbeitet. Gegenwärtig bieten jedoch große private Teleradiologieunternehmen in den USA die meisten Nachtdienste an, bei denen nachts arbeitende Radiologen in den USA beschäftigt sind. In den USA lagern viele Krankenhäuser ihre radiologischen Abteilungen an Radiologen in Indien aus, weil dort die Kosten niedriger sind und ein schneller Internetzugang zur Verfügung steht.

Die Teleradiologie erfordert eine Sendestation, eine Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung und eine hochwertige Empfangsstation. In der Sendestation werden einfache Röntgenbilder vor der Übertragung digitalisiert, während CT-, MRT-, Ultraschall- und nuklearmedizinische Aufnahmen direkt gesendet werden können, da es sich bereits um digitale Daten handelt. Der Computer auf der Empfängerseite muss über einen hochwertigen Bildschirm verfügen, der für klinische Zwecke getestet und freigegeben wurde. Die Berichte werden dann an den anfordernden Arzt übermittelt.

Der größte Vorteil der Teleradiologie ist die Möglichkeit, verschiedene Zeitzonen zu nutzen, um rund um die Uhr radiologische Notfalldienste in Echtzeit anbieten zu können. Zu den Nachteilen gehören die höheren Kosten, der eingeschränkte Kontakt zwischen dem überweisenden und dem berichterstattenden Arzt und die Unmöglichkeit, Verfahren abzudecken, die einen berichterstattenden Arzt vor Ort erfordern. Die Gesetze und Vorschriften für den Einsatz der Teleradiologie variieren von Staat zu Staat, wobei einige eine Zulassung zur Ausübung der ärztlichen Tätigkeit in dem Staat verlangen, der die radiologische Untersuchung durchführt. In den USA verlangen einige Staaten, dass der Teleradiologiebericht vor dem offiziellen Bericht eines Radiologen des Krankenhauses erstellt wird. Ein weiterer Vorteil der Teleradiologie besteht darin, dass sie mit modernen maschinellen Lernverfahren automatisiert werden kann.

Röntgenbild einer Hand mit Berechnung der Knochenalteranalyse

Berufliche Bildung

Vereinigte Staaten

Die Radiologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich nach dem Jahr 2000 aufgrund der Fortschritte in der Computertechnologie, die eng mit den modernen bildgebenden Verfahren verknüpft ist, rasant entwickelt hat. Die Bewerbung um eine Stelle als Facharzt für Radiologie ist relativ anspruchsvoll. Die Bewerber gehören häufig zu den besten ihrer medizinischen Studiengänge und haben gute Ergebnisse bei der USMLE-Prüfung erzielt. Diagnostische Radiologen müssen ein Grundstudium, ein vierjähriges Medizinstudium zum Erwerb des Doktorgrades (D.O. oder M.D.), ein einjähriges Praktikum und eine vierjährige Facharztausbildung absolvieren. Nach der Facharztausbildung können Radiologen eine ein- oder zweijährige Zusatzausbildung absolvieren.

Das American Board of Radiology (ABR) vergibt die Fachzertifikate für diagnostische Radiologie, Strahlenonkologie und medizinische Physik sowie die Fachzertifikate für Neuroradiologie, Nuklearradiologie, pädiatrische Radiologie und vaskuläre und interventionelle Radiologie. Die "Board Certification" in diagnostischer Radiologie erfordert den erfolgreichen Abschluss von zwei Prüfungen. Die Kernprüfung wird nach 36 Monaten der Facharztausbildung abgelegt. Bisher wurde die Prüfung in Chicago oder Tucson, Arizona, abgelegt, doch ab Februar 2021 wird der Computertest dauerhaft auf ein Remote-Format umgestellt. Er umfasst 18 Kategorien. Die Mindestpunktzahl ist 350 oder höher. Eine nicht bestandene Prüfung in einer bis fünf Kategorien war früher eine bedingte Prüfung, doch ab Juni 2021 wird es die bedingte Kategorie nicht mehr geben und die Prüfung wird als Ganzes bewertet. Die Zertifizierungsprüfung kann 15 Monate nach Abschluss der Facharztausbildung für Radiologie abgelegt werden. Diese computergestützte Prüfung besteht aus fünf Modulen und wird mit "bestanden" oder "nicht bestanden" bewertet. Sie wird zweimal im Jahr in Chicago und Tucson abgelegt. Rezertifizierungsprüfungen werden alle 10 Jahre abgelegt, wobei zusätzliche medizinische Fortbildungen erforderlich sind, wie im Dokument zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung dargelegt.

Die Zertifizierung kann auch vom American Osteopathic Board of Radiology (AOBR) und dem American Board of Physician Specialties erworben werden.

Nach Abschluss der Facharztausbildung können Radiologen entweder als allgemeiner diagnostischer Radiologe praktizieren oder an Ausbildungsprogrammen für Subspezialitäten, so genannten Fellowships, teilnehmen. Beispiele für Subspezialisierungen in der Radiologie sind abdominale Bildgebung, Thoraxbildgebung, Querschnitt/Ultraschall, MRT, muskuloskelettale Bildgebung, interventionelle Radiologie, Neuroradiologie, interventionelle Neuroradiologie, pädiatrische Radiologie, Nuklearmedizin, Notfallradiologie, Brustbildgebung und Frauenbildgebung. Fellowship-Ausbildungsprogramme in der Radiologie dauern in der Regel ein oder zwei Jahre.

Einige medizinische Fakultäten in den USA haben damit begonnen, eine Einführung in die Grundlagen der Radiologie in ihre MD-Ausbildung einzubauen. Das New York Medical College, die Wayne State University School of Medicine, Weill Cornell Medicine, die Uniformed Services University und die University of South Carolina School of Medicine bieten eine Einführung in die Radiologie während ihrer jeweiligen MD-Programme an. Auch die Campbell University School of Osteopathic Medicine integriert bereits im ersten Jahr bildgebende Verfahren in ihren Lehrplan.

Röntgenuntersuchungen werden in der Regel von Röntgenassistenten durchgeführt. Die Qualifikationen für Röntgenassistenten variieren von Land zu Land, aber viele Röntgenassistenten müssen inzwischen einen Hochschulabschluss vorweisen.

Veterinärradiologen sind Tierärzte, die sich auf den Einsatz von Röntgenstrahlen, Ultraschall, MRT und Nuklearmedizin zur diagnostischen Bildgebung oder Behandlung von Krankheiten bei Tieren spezialisiert haben. Sie sind entweder für diagnostische Radiologie oder Strahlenonkologie vom American College of Veterinary Radiology zertifiziert.

Vereinigtes Königreich

Die Radiologie ist im Vereinigten Königreich ein äußerst wettbewerbsfähiges Fachgebiet, das Bewerber aus einem breiten Spektrum von Fachrichtungen anzieht. Bewerber, die direkt aus dem Grundstudium kommen, sind ebenso willkommen wie solche, die eine höhere Ausbildung absolviert haben. Die Rekrutierung und Auswahl für Ausbildungsstellen in der klinischen Radiologie in England, Schottland und Wales erfolgt in einem jährlichen, landesweit koordinierten Verfahren, das von November bis März dauert. In diesem Verfahren müssen alle Bewerber einen Specialty Recruitment Assessment (SRA)-Test bestehen. Denjenigen, deren Testergebnis über einem bestimmten Schwellenwert liegt, wird ein einziges Vorstellungsgespräch beim London and the South East Recruitment Office angeboten. Zu einem späteren Zeitpunkt geben die Bewerber an, welche Programme sie bevorzugen, wobei sie in einigen Fällen in eine benachbarte Region vermittelt werden können.

Das Ausbildungsprogramm dauert insgesamt fünf Jahre. Während dieser Zeit rotieren die Ärzte in verschiedene Subspezialitäten, wie z. B. Pädiatrie, muskuloskelettale oder Neuroradiologie und Brustbildgebung. Während des ersten Ausbildungsjahres wird von den Auszubildenden in der Radiologie erwartet, dass sie den ersten Teil der Prüfung zum Fellowship of the Royal College of Radiologists (FRCR) ablegen. Diese umfasst eine Prüfung in medizinischer Physik und Anatomie. Nach Abschluss der Prüfung in Teil 1 müssen sie sechs schriftliche Prüfungen (Teil 2A) ablegen, die alle Teilgebiete abdecken. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Prüfungen können sie die FRCR-Prüfung ablegen, indem sie Teil 2B absolvieren, der eine schnelle Berichterstattung und eine lange Fallbesprechung umfasst.

Nach Erreichen des CCT (Certificate of Completion of Training) gibt es viele Fellowship-Stellen in Spezialgebieten wie Neurointervention und Gefäßintervention, die es dem Arzt ermöglichen, als Interventionsradiologe zu arbeiten. In einigen Fällen kann das CCT-Datum um ein Jahr verschoben werden, um diese Stipendienprogramme einzuschließen.

Die britischen Radiologie-Registratoren werden von der Society of Radiologists in Training (SRT) vertreten, die 1993 unter der Schirmherrschaft des Royal College of Radiologists gegründet wurde. Die Gesellschaft ist eine gemeinnützige Organisation, die von Assistenzärzten für Radiologie geleitet wird, um die Aus- und Weiterbildung in der Radiologie im Vereinigten Königreich zu fördern. Jährlich finden Treffen statt, zu denen die Auszubildenden im ganzen Land eingeladen sind.

Der derzeitige Mangel an Radiologen im Vereinigten Königreich hat in allen Fachbereichen neue Möglichkeiten geschaffen, und mit der zunehmenden Abhängigkeit von der Bildgebung wird die Nachfrage in Zukunft voraussichtlich noch steigen. Röntgenassistenten und seltener auch Krankenschwestern werden häufig für viele dieser Möglichkeiten ausgebildet, um die Nachfrage zu decken. Röntgenassistenten können häufig eine "Liste" bestimmter Verfahren kontrollieren, nachdem sie vor Ort genehmigt und von einem beratenden Radiologen abgezeichnet wurden. Ebenso können Röntgenassistenten auch einfach eine Liste für einen Radiologen oder einen anderen Arzt in dessen Namen führen. In den meisten Fällen, in denen ein Röntgenassistent eine Liste selbständig führt, handelt er als Betreiber und Ausführender im Sinne der Verordnung über ionisierende Strahlung (medizinische Exposition) von 2000. Röntgenassistenten werden durch verschiedene Gremien vertreten; am häufigsten sind dies die Society and College of Radiographers. Eine Zusammenarbeit mit Krankenschwestern und -pflegern ist ebenfalls üblich, wobei eine Liste gemeinsam von der Krankenschwester und dem Röntgenassistenten erstellt werden kann.

Deutschland

Nach Erlangung der Approbation absolvieren deutsche Radiologen eine fünfjährige Facharztausbildung, die mit einer Facharztprüfung abgeschlossen wird.

Italien

Italienische Radiologen absolvieren eine vierjährige Facharztausbildung, nachdem sie das sechsjährige Medizinstudium abgeschlossen haben.

Die Niederlande

Niederländische Radiologen absolvieren nach Abschluss des sechsjährigen Medizinstudiums eine fünfjährige Facharztausbildung.

Indien

Die Ausbildung zum Radiologen ist ein dreijähriges Postgraduiertenprogramm (MD/DNB Radiologie) oder ein zweijähriges Diplom (DMRD).

Singapur

Radiologen in Singapur absolvieren ein fünfjähriges Grundstudium der Medizin, gefolgt von einem einjährigen Praktikum und einer fünfjährigen Facharztausbildung. Einige Radiologen können ein ein- oder zweijähriges Stipendium absolvieren, um sich in Bereichen wie der interventionellen Radiologie weiter zu spezialisieren.

Slowenien

Nach Abschluss des 6-jährigen Medizinstudiums und des Praktikums in der Notfallmedizin können sich Ärzte für eine Facharztausbildung in der Radiologie bewerben. Die Radiologie ist ein 5-jähriges postgraduales Programm, das alle Bereiche der Radiologie umfasst und mit einer Prüfung abgeschlossen wird.

Facharztausbildung für Interventionelle Radiologie

Vereinigte Staaten

Die Ausbildung in der Interventionsradiologie erfolgt im Rahmen der Facharztausbildung und hat sich weiterentwickelt.

Im Jahr 2000 schuf die Society of Interventional Radiology (SIR) ein Programm mit dem Namen Clinical Pathway in IR", das den bereits vom American Board of Radiology anerkannten Holman Pathway" abänderte und die Ausbildung in der Interventionsradiologie einschloss; dieses Programm wurde vom ABR akzeptiert, fand aber keine breite Zustimmung. Im Jahr 2005 schlug das SIR einen weiteren Weg mit der Bezeichnung "DIRECT (Diagnostic and Interventional Radiology Enhanced Clinical Training) Pathway" vor, der vom ABR akzeptiert wurde, um Auszubildenden, die aus anderen Fachbereichen kommen, das Erlernen der IR zu erleichtern; auch dieser Weg wurde nicht allgemein angenommen. Im Jahr 2006 schlug das SIR einen Weg vor, der zur Zertifizierung der IR als Fachgebiet führte. Dieser Vorschlag wurde schließlich 2007 vom ABR angenommen und 2009 dem American Board of Medical Specialities (ABMS) vorgelegt, das ihn jedoch ablehnte, weil er nicht genügend Ausbildung in diagnostischer Radiologie (DR) enthielt. Der Vorschlag wurde überarbeitet, während gleichzeitig die gesamte DR-Ausbildung überarbeitet wurde, und ein neuer Vorschlag, der zu einer dualen DR/IR-Spezialisierung führen würde, wurde dem ABMS vorgelegt und 2012 angenommen und schließlich 2014 umgesetzt. Im Jahr 2016 hatte das Fachgebiet beschlossen, dass die alten IR-Stipendien bis 2020 auslaufen würden.

Einige wenige Studiengänge bieten Stipendien für Interventionelle Radiologie an, die sich auf die Behandlung von Kindern konzentrieren.

Europa

In Europa ist das Fachgebiet seinen eigenen Weg gegangen; in Deutschland beispielsweise begann die parallele interventionelle Gesellschaft im Jahr 2008, sich von der DR-Gesellschaft zu lösen. Im Vereinigten Königreich wurde die interventionelle Radiologie im Jahr 2010 als Teilgebiet der klinischen Radiologie anerkannt. In vielen Ländern gibt es eine Gesellschaft für interventionelle Radiologie, aber es gibt auch die europaweite Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe, deren Ziel es ist, Lehre, Wissenschaft, Forschung und klinische Praxis in diesem Bereich zu unterstützen, indem sie Tagungen und Fortbildungsworkshops veranstaltet und Initiativen zur Patientensicherheit fördert. Darüber hinaus bietet die Gesellschaft eine Prüfung an, das European Board of Interventional Radiology (EBIR), eine sehr wertvolle Qualifikation in der Interventionsradiologie, die auf dem European Curriculum and Syllabus for IR basiert.

Diagnostische Radiologie

Beurteilung von radiologischen Aufnahmen

Die bildgebenden Verfahren in der seit 1895 eingesetzten diagnostischen Radiologie umfassen die Projektionsradiografie und die Schnittbildverfahren: Röntgen-Computertomographie, Sonographie und Magnetresonanztomographie. Bei all diesen Verfahren können Substanzen eingesetzt werden, die die Darstellung bzw. Abgrenzung bestimmter Strukturen erleichtern oder Aufschluss über die Funktion eines Systems geben. Diese Substanzen bezeichnet man als Kontrastmittel. Die Auswahl des Verfahrens und die Entscheidung, Kontrastmittel einzusetzen, richten sich nach der klinischen Fragestellung und einer Risiko-Nutzen-Abwägung. Die jährlichen Kosten der Strahlendiagnostik sind in Deutschland von etwa 4 Milliarden Euro im Jahr 1992 auf mehr als 7 Milliarden Euro im Jahr 2008 angestiegen.

Magnetresonanztomographie

MR-Aufnahme eines menschlichen Kniegelenks

Siehe Magnetresonanztomographie, Vorteile: wie CT, dabei besserer Weichteilkontrast, keine ionisierenden Strahlen, aber höherer zeitlicher und apparativer Aufwand, höhere Kosten, geringere Toleranz beim Patienten vor allem Klaustrophobie bei herkömmlichen Geräten, neueres Design ermöglicht offenere Geräte mit guter Patientenakzeptanz, Kontrastmittel zum Beispiel Gadoliniumverbindungen und superparamagnetische Eisenoxid-Partikel.

Ultraschalluntersuchung

Siehe Sonographie, das am häufigsten angewendete bildgebende Verfahren in der Medizin, Vorteile: schonend, wiederholbar, Echtzeitbeurteilung, zum Teil Funktionsbeurteilung; Nachteil: nicht alle Gewebe und Areale zugänglich, ungeeignet für sehr adipöse Patienten. Die Untersuchung wird zu schlecht bezahlt, sodass immer weniger Ärzte sich damit auskennen und vermehrte CT und MRT Untersuchungen eingesetzt werden. Als Kontrastmittel werden kleinste Gasbläschen (microbubbles) eingesetzt, die die Struktur- und Funktionsdarstellung von Gefäßen und der Leber erleichtern, außerdem Wasser und gasabsorbierende Substanzen zur verbesserten Darstellung der Oberbauchorgane.

Ausbildung

Facharzt für Radiologie

Um nach einem absolvierten Medizinstudium in Deutschland die Bezeichnung Facharzt für Radiologie zu erwerben, bedarf es einer fünfjährigen Weiterbildungszeit. Auf die Weiterbildung anrechenbar sind:

  • 12 Monate in einem Schwerpunktgebiet (Kinderradiologie, Neuroradiologie)
  • 12 Monate in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung
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Der Weiterbildungsinhalt zur Erlangung des Facharztes wird über die jeweils zuständigen Ärztekammern definiert: Es ist der Nachweis einer bestimmten Anzahl selbständig durchgeführter Untersuchungen bei Kindern, Erwachsenen und in der Neuroradiologie zur Zulassung zur Facharztprüfung nötig.

Statistiken hierzu

  • Am 1. Januar 2001 waren 3718 Diagnostische Radiologen registriert, von denen 1234 niedergelassen waren. 355 übten keine ärztliche Tätigkeit aus. Unter der alten (und jetzt wieder gültigen) Bezeichnung „Facharzt für Radiologie“ (umgangssprachlich „Radiologe“) waren 3638 registriert, von denen 1231 niedergelassen waren. 1107 übten keine ärztliche Tätigkeit aus.
  • Gemeinsam mit der Nuklearmedizin betrug der Praxisüberschuss 1998 im Durchschnitt 109.000 €, in den neuen Bundesländern 143.700 €.
  • Auch „Nicht-Radiologen“ dürfen in Deutschland röntgen. In der ambulanten Versorgung wird bei gesetzlich Krankenversicherten nur etwa jede vierte Röntgenuntersuchung von Vollgebietsradiologen vorgenommen. Drei Viertel der Untersuchungen dagegen entfallen auf so genannte Teilgebietsradiologen: 32 Prozent der Untersuchungen machen Orthopäden, in 13 Prozent aller Fälle röntgen Chirurgen, sieben Prozent der Untersuchungen nehmen Internisten vor. Die übrigen Untersuchungen nehmen Ärzte anderer Fachgruppen vor. Dies berichtet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in seinem neuen Jahresbericht. Demnach wurde in den Jahren 2002 bis 2004 jeder Einwohner in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 1,7 Mal geröntgt. Bei der daraus resultierenden effektiven Strahlenbelastung liegen die Deutschen mit einer effektiven Dosis von 1,8 Millisievert „im internationalen Vergleich im oberen Bereich“, heißt es im Bericht des BfS. 50 Prozent der kollektiven effektiven Dosis gehen allerdings auf Röntgenuntersuchungen durch Vollgebietsradiologen zurück (Orthopäden: zwölf; Internisten: zehn; Chirurgen: zwei Prozent).

Radiologietechnologe

Als Radiologietechnologe wird in Österreich ein Spezialist für die Anwendung bildgebender Verfahren in der Medizin (Röntgen, Schnittbildverfahren, Nuklearmedizin) und für die Durchführung von Heilbehandlungen mit ionisierender Strahlung (Strahlentherapie) bezeichnet. Er führt Untersuchungen und Therapien nach ärztlicher Anordnung eigenverantwortlich durch, ist fachlich weisungsfrei, hat die Berechtigung, Kontrastmittel und Radiopharmaka anzuwenden (in Zusammenarbeit mit Ärzten) und kann sich freiberuflich niederlassen.

Im Zuge des Bologna-Prozesses erfolgte die Umstellung auf eine Ausbildung an der Hochschule mit akademischem Abschluss. Im Wintersemester 2006 starteten an der FH Wiener Neustadt an der FH Joanneum und der Fachhochschule Salzburg die ersten Jahrgänge, die im Sommer 2008 bzw. 2009 mit dem Bakkalaureat abgeschlossen haben.

In Deutschland wird ein entsprechender Studiengang ab September 2014 am Essener Haus der Technik angeboten.

Medizinisch-technischer Radiologieassistent

Den Radiologietechnologen entsprechen in Deutschland die Medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA). Sie führen Untersuchungen mittels konventioneller oder digitaler Radiologie (bspw. CT, MRT) durch und assistieren bei Untersuchungen wie Durchleuchtungen und digitaler Subtraktionsangiografie.

MTRA in der Nuklearmedizin arbeiten im Radionuklidlabor und führen Untersuchungen wie Szintigramme, SPECT und PET durch. Sie arbeiten dabei mit radioaktiven Nukliden und müssen somit streng Dosis überwacht werden. MTRA arbeiten außerdem in der Strahlentherapie, führen die Bestrahlungsplanung und die einzelnen Bestrahlungen durch. In der Strahlentherapie sind sie Therapeuten und vermittelnde Instanz zwischen Patient und Arzt. Daher spielt in diesem Bereich das speziell medizinische und fürsorgliche Moment eine große Rolle. In der Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin erscheint der Patient oftmals nur für eine Untersuchung. In der Radiologie arbeiten die MTRA auch oft in der Notaufnahme, um beispielsweise Unfallpatienten schnellstmöglich zu untersuchen. Die MTRA in der Strahlentherapie begleiten den Tumorpatienten dagegen über mehrere Wochen, manchmal sogar über Monate. Daher müssen sie sich umfassender mit dem Patienten auseinandersetzen: mit seiner Krankheit, seinem Allgemeinzustand, aber auch mit seinem Charakter und seiner physischen und seelischen Situation. Die Ausbildung erfolgt in Deutschland an Berufsfachschulen oder Ausbildungszentren. Sie setzt den Sekundarschulabschluss voraus und dauert drei Jahre.

Zurzeit wird auch in Deutschland eine Ausbildungsumstellung auf Hochschulebene diskutiert, bzw. damit begonnen, mit dem berufsbegleitenden Studiengang Medizinische Radiologietechnologie als Ergänzung auch bereits ausgelernten MTRA eine Möglichkeit zur akademischen Fortbildung zu bieten.

In der Schweiz wird die Ausbildung an höheren Fachschulen angeboten und dauert ebenfalls drei Jahre.

Strahlenschutz

Da die angewendeten Strahlendosen in der Röntgendiagnostik zwar sehr gering, aber doch potenziell schädlich für den Patienten und den Anwender sind, wird in der Radiologie besonderer Wert auf den Strahlenschutz gelegt. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinischen Strahlenschutz ist eine Vereinigung von Ärzten und anderen fachkundigen Personen die sich zum Ziel gesetzt hat diese Strahlungsrisiken in der Medizin zu erkunden und zu minimieren.

Deutschland nimmt mit etwa 1,3 Röntgenaufnahmen pro Einwohner und Jahr einen Spitzenplatz ein. Die medizinische Anwendung von ionisierender Strahlung führt zu einer zusätzlichen Strahlenexposition von grob 2 mSv/a pro Einwohner. Auf diese lassen sich theoretisch 1,5 % der jährlichen Krebsfälle zurückführen.

Den weitaus höchsten Anteil an der medizinischen Strahlenexposition hat dabei die Computertomographie.

Eine grundsätzliche Richtlinie zur Minimierung der Strahlenbelastung bei der Anwendung von radiologischen Methoden bringt die Arbeitsgruppe „Orientierungshilfe Radiologie“, der Bundesfachgruppe Radiologie der Österreichischen Ärztekammer und der Österreichischen Röntgengesellschaft, als unverbindliches Nachschlagewerk sowohl in Papierform als auch Online heraus. Auch die deutsche Strahlenschutzkommission bietet eine solche Orientierungshilfe an.

Ökonomische Aspekte

In Deutschland stehen Radiologische Praxen im Spitzenbereich der Ärztlichen Einkommenspyramide, 2015 ging man im Schnitt von 850 000 Euro Reinertrag (nicht mit dem Gewinn zu verwechseln) aus. Dabei kamen im Schnitt über sämtliche Med. Fachrichtungen etwa 70 Prozent der Praxiseinnahmen aus der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), etwa 26 Prozent von der Privaten Krankenversicherung (PKV) und etwa 3 Prozent bezogen sich auf andere selbstständige ärztliche Tätigkeiten. 2007 soll das Gesamtvolumen der Radiologischen Leistungen in Deutschland etwa 3,4 Mrd. Euro ausgemacht haben. Die Kernspintomographie, deren Untersuchungszahlen explodiert sein dürften, sollte dabei bereits 2007 mit mehr als 50 Prozent des Gesamtwertes der Untersuchungen den wichtigsten Posten darstellen. 45 % des Gesamtleistungswertes sollen allerdings auf nicht-radiologische Fachärzte, also „Teilgebietsradiologen“ aus der Radiologie angrenzenden Spezialgebieten (u. a. Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Kardiologie), entfallen. Dabei dürfte es sich in erster Linie um Ultraschalleistungen handeln.