MG3

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MG 3
BundeswehrMG3.jpg
MG 3 mit einem nicht zerlegbaren DM1-Gürtel, einem auf dem Laufschützer ruhenden Ersatzlauf und einem Verschluss
TypAllzweck-Maschinengewehr
HerkunftsortWestdeutschland
Dienstgeschichte
In Dienst gestellt1959 bis heute
Benutzt vonSiehe Benutzer
KriegeNigerianischer Bürgerkrieg
Bangladescher Befreiungskrieg
Iran-Irak-Krieg
Libanesischer Bürgerkrieg
Kurdisch-türkischer Konflikt
Zweiter sudanesischer Bürgerkrieg
Somalischer Bürgerkrieg
Kargil-Krieg
Krieg in Afghanistan
Krieg in Nordwest-Pakistan
Syrischer Bürgerkrieg
Boko Haram-Aufstand
Libyscher Bürgerkrieg
Krieg im Irak (2013-2017)
Jemenitischer Bürgerkrieg (2015-heute)
Russisch-Ukrainischer Krieg
Geschichte der Produktion
Entworfen1959
HerstellerRheinmetall
Lizenzgebaut von: Beretta, MKEK, Ellinika Amyntika Systimata, Defense Industries Organization, Military Industry Corporation, Pakistan Ordnance Factories, General Dynamics Santa Bárbara Sistemas
Produziert1959 bis heute
Gebaute Stückzahlüber 1 Million
VariantenSiehe Varianten
Spezifikationen
Masse11,5 kg (25,35 lb)
27,5 kg (61 lb) (auf Stativ montiert)
Länge1.225 mm (48,2 Zoll)
1.097 mm (43,2 Zoll) (ohne Schaft)
Länge des Laufs565 mm (22,2 Zoll)

Patrone7,62×51mm NATO
SystemRückstoßbetätigt, rollenverriegelt
Feuergeschwindigkeit800-950 Schuss/min oder
1.000-1.200 Schuss/min
Mündungsgeschwindigkeit820 m/s (2.690 ft/s)
Effektive Schussentfernung200-1.200 m Visiereinstellungen
Maximale Schussentfernung600 m (1.969 ft) (Zweibein)
1.200 m (3.937 ft) (mit Stativ)
3.000 m (9.843 ft) (Lafette)
3.750 m (12.303 ft) (Terminal)
Zufuhrsystem50-schüssiges, nicht-zersetzendes DM1-Band (kann in einer Trommel kombiniert werden); 100-schüssiges, zersetzendes DM6/M13-Band
VisiereOffene tangentiale Eisenvisierung

Das MG 3 ist ein deutsches Mehrzweck-Maschinengewehr mit der Patrone 7,62×51 mm NATO. Das Design der Waffe ist vom MG 42 Einheitsmaschinengewehr aus dem Zweiten Weltkrieg abgeleitet, das die 7,92×57-mm-Mauser-Patrone verschossen hat.

Das MG 3 wurde in den späten 1950er Jahren genormt und in die neu gegründete Bundeswehr übernommen, wo es bis heute als Unterstützungswaffe für Trupps und als fahrzeugmontiertes Maschinengewehr eingesetzt wird. Die Waffe und ihre Ableitungen wurden auch von den Streitkräften von über 30 Ländern erworben. Die Produktionsrechte für das Maschinengewehr wurden von Italien (MG 42/59), Spanien, Pakistan (MG 1A3), Griechenland, Iran, Sudan und der Türkei erworben.

MG3
MG3
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: MG3
Einsatzland: Deutschland, Pakistan, Türkei sowie weitere
Entwickler/Hersteller: Rheinmetall
Produktionszeit: 1966 bis 1977 in Deutschland; Lizenzfertigung in Pakistan und in der Türkei
Waffenkategorie: Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: 1225 mm
Gewicht: (ungeladen) 11,5 kg
Visierlänge: 430 mm
Lauflänge: 565 mm
Technische Daten
Kaliber: 7,62 × 51 mm NATO
Mögliche Magazinfüllungen: 120, 150 Patronen
Munitionszufuhr: Munitionsgurt
Kadenz: 1200 Schuss/min
Feuerarten: Dauerfeuer
Anzahl Züge: 4
Drall: rechts
Visier: Offene Visierung
Verschluss: Stützrollenverschluss
Ladeprinzip: Rückstoßlader mit kurz zurücklaufendem Rohr
Listen zum Thema
Zerlegtes MG3 in einer Bundeswehrstube (1982)

Geschichte

Soldaten der westdeutschen Bundeswehr bei einer Übung im Jahr 1960. Abgebildet ist der Vorgänger des MG 3, die Variante MG 1A3. Der Soldat auf der rechten Seite trägt ein G3-Kampfgewehr. Im Hintergrund steht ein SPz 11-2.
Markierungen auf einem ursprünglichen MG 42, das 1959 zu einem MG 3 umgebaut wurde

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die ursprünglichen technischen Zeichnungen und Daten für das MG 42 mit dem Kaliber 7,92×57 mm Mauser von den Sowjets erbeutet. Sie fanden ihren Weg in die Tschechoslowakei und nach Jugoslawien. Rheinmetall musste die ersten Nachkriegsmaschinengewehre aus einem originalen MG 42-Maschinengewehr nachbauen.

Die Produktion der ersten Nachkriegsvariante des MG 42 für die NATO-Munition 7,62×51 mm (MG 1) begann 1958 im Auftrag der Bundeswehr in der Rheinmetall-Waffenfabrik. Kurz darauf wurde das Maschinengewehr mit einem verchromten Lauf und einer auf das neue Geschoss abgestimmten Visierung modifiziert und als MG 1A1 (auch bekannt als MG 42/58) bezeichnet.

Eine Weiterentwicklung des MG 1A1 war das MG 1A2 (auch bekannt als MG 42/59), das einen schwereren Verschluss (950 g für eine langsamere zyklische Feuerrate von 700-900 Schuss pro Minute, verglichen mit 550 g) und einen neuen Reibringpuffer hatte, der für die Verwendung des schwereren Verschlusses geeignet war. Das MG 1A2 verfügte über neue Verschlusssperren, die das Zurückschnellen des Bolzens verhinderten, um die Empfindlichkeit des Zündzeitpunkts der Vorgängermodelle zu beheben, und war sowohl für die Verwendung des standardmäßigen deutschen Patronengurtes DM1 als auch des amerikanischen M13 geeignet. Weitere Verbesserungen an der Mündungsvorrichtung, dem Zweibein und dem Verschluss der Waffe führten zum MG 1A3.

Gleichzeitig wurden die noch im Dienst befindlichen 7,92×57-mm-Mauser-Maschinengewehre MG 42 aus der Kriegszeit auf das 7,62×51-mm-NATO-Standardgewehr umgerüstet und als MG 2 bezeichnet.

Im Jahr 1968 wurde das MG 3 eingeführt und in Produktion genommen. Im Vergleich zum MG 1A3 verfügte das MG 3 über einen verbesserten Zuführungsmechanismus mit einer Riemenhalteklinke, die den Riemen beim Anheben der oberen Abdeckplatte an der Waffe festhielt, ein zusätzliches Fliegerabwehrvisier und einen neuen Munitionskasten. Das MG 3 wurde von Rheinmetall bis 1979 für Deutschland und für Exportkunden produziert. Die vorhergehenden Maschinengewehre der Bundeswehr, die nicht der MG 3-Variante entsprachen, wurden nach und nach auf die MG 3-Norm umgerüstet. Einige zusätzliche Produktionen des MG 3 in Deutschland wurden von Heckler & Koch durchgeführt. Das MG 3 und seine Varianten weisen einen hohen Grad an Austauschbarkeit mit dem ursprünglichen MG 42 auf.

In der Türkei und in Pakistan werden weiterhin MG 3 produziert. Für 2019 ist in Deutschland die Produktion von mehreren Tausend neuen MG 3-Empfängern geplant, um auch in naher Zukunft fahrzeugmontierte MG 3 in der Flak (Bezeichnung MG 3A0A1) und in der Turmmontage (Bezeichnung MG 3A1A1) einsetzen zu können.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann bei Rheinmetall in Düsseldorf die Neufertigung des MG42/58 und MG42/59 im NATO-Kaliber 7,62 × 51 mm NATO. Diese Waffen kamen als MG1 zur Bundeswehr. Aus Beständen des Bundesgrenzschutzes übernommene Originalwaffen, die auf das NATO-Kaliber aptiert wurden, erhielten die Bezeichnung MG2. Direkter Vorläufer des MG3 war das MG1 A3. Es konnte neben dem DM1-Gurt auch die Zerfallgurte M13 und DM60 nutzen und verfügte über einen modifizierten Rückstoßverstärker. Die MG1 A3 wurden um das Jahr 1965 produziert und später umgebaut; ab 1966 kam dann das MG3 in die Truppe. Die übrigen Vorgängerwaffen wurden nach und nach auf diesen Stand umgerüstet. Das MG3 wurde in Deutschland bei Rheinmetall bis 1977 produziert. Es wird nach wie vor von der Bundeswehr verwendet, so z. B. beim Einsatz in Afghanistan. Nachfolger in der Bundeswehr ist das MG5.

Operation

Das deutsche Militär schreibt vor, dass Dauerfeuer unter allen Umständen vermieden werden muss. In der Rolle des leichten Maschinengewehrs auf einem Zweibein werden die MG 3-Benutzer darauf trainiert, kurze Salven von 3 bis 5 Schuss abzugeben und sich zu bemühen, ihr Ziel zwischen den aufeinanderfolgenden Salven zu optimieren. Für das mittlere Maschinengewehr auf Dreibein werden die MG 3-Anwender darauf trainiert, kurze Salven und Salven von 20 bis 30 Schuss abzufeuern und ihr Ziel zwischen den aufeinander folgenden Salven zu optimieren. Nach etwa 150 Schuss Schnellfeuer tauscht der Maschinist das heiße Rohr gegen ein neues, kühleres aus. Wird diese technische Einschränkung nicht beachtet, ist das Rohr vorzeitig unbrauchbar. Der für den Wechsel des heißen Rohrs zuständige Maschinengewehrbediener erhält Asbestschutzhandschuhe oder ein Tuch, um Verbrennungen an den Händen zu vermeiden.

Einzelheiten der Konstruktion

Funktionsweise

Das MG 3 ist eine automatische, luftgekühlte, riemengespeiste Schusswaffe mit kurzem Rückstoß. Es verfügt über einen rollengesicherten Verschlussmechanismus, der aus dem Verschlusskopf, einem Rollenpaar, der Schlaghülse, dem Verschlusskörper und der Rückholfeder besteht. Der Verschluss wird durch eine keilförmige Schlaghülse sicher verriegelt, die zwei im Verschlusskopf enthaltene zylindrische Rollen nach außen und in entsprechende Aussparungen in der Verlängerung des Verschlusses des Laufes drückt. Bei der Schussabgabe schlagen sowohl der Lauf als auch die Laufverlängerung nach hinten aus. Der daraus resultierende Aufprall (ähnlich einer Newtonschen Wiege) bewegt den Schlossträger nach hinten und zieht den Keil und die beiden Rollen zurück, die durch feststehende Nocken nach innen und aus ihren Aufnahmen herausgeschoben werden, wodurch der Verschlusskopf entriegelt wird. Der Verschlussträger und der Verschluss werden dann gemeinsam von festen Führungen nach hinten geführt, während der Lauf und die Laufverlängerung in die Batterie zurückkehren. Wenn der Verschluss nach vorne zurückkehrt, werden die Rollen durch den Aufprall auf die Nockenflächen des Verschlusses aus ihren Sitzen gehoben und zusammen mit den Flächen der Schlaghülse nach außen gedrückt, wodurch der Verschlusskopf in der Laufverlängerung verriegelt und eine vollständige Verriegelung gewährleistet wird. Im Verschluss befinden sich außerdem ein federbelasteter Hülsenauszieher und ein Ausstoßer. Der Auswurf erfolgt, wenn der Auswerfer auf den Pufferkopf stößt und einen Vorwärtsstoß durch die Auswerferstange sendet, die auf den Auswerferstift trifft. Dieser Stift drückt auf den oberen Teil des Patronenbodens, der immer noch vom Auszieher am Boden gehalten wird, wodurch sich die leere Hülse dreht und durch den Auswurfschacht nach unten ausgeworfen wird.

Merkmale

Das Maschinengewehr verfügt über einen automatischen Abzugsmechanismus und eine Verschlussquersicherung in Form eines Knopfes, der von der Schusshand betätigt wird (in der "sicheren" Stellung ist die Verschlussauslösung deaktiviert). Die Waffe wird mit offenem Verschluss abgefeuert. Die Zyklusgeschwindigkeit kann durch den Einbau verschiedener Bolzen und Rückstoßfedern verändert werden. Ein schwerer Verschluss verbraucht mehr Rückstoßenergie, um die Trägheit zu überwinden, und verlangsamt so die Aktion. Für MG 3-Maschinengewehre sind zwei Arten von Bolzen erhältlich, mit Standardgewicht (ca. 650 g) für die zyklische Standardfeuerrate von 1.000-1.200 Schuss pro Minute und mit Zusatzgewicht (ca. 900 g) für eine langsamere zyklische Feuerrate von 800-950 Schuss pro Minute. Diese Bolzen werden auch zusammen mit anderen Rückholfedern verwendet.

Das MG 3 wird von der linken Seite durch einen Zuführungsblock mit metallischen, 50-schüssigen Patronengurt DM1-Munitionsgurten (die nach Patrone kombiniert werden können) oder mit zerfallenden M13- oder DM6-Gurten gespeist. Als leichtes Maschinengewehr wird das MG 3 mit einem 100-schüssigen (bzw. 120-schüssigen bei zerlegbaren Gurten) Gürtel eingesetzt, der in einer von Heckler & Koch entwickelten Kunststoffmunitionstrommel untergebracht ist, die an der linken Seite des Gehäuses eingerastet ist. Die Rückwand der Trommel ist transparent und dient als optischer Indikator für die vorhandene Munitionsmenge. Das Zuführungssystem funktioniert über einen Zuführungsarm, der in der Zuführungsabdeckung untergebracht ist. Zwei Vorschubklinken sind über ein Zwischenglied mit dem vorderen Ende des Arms verbunden und bewegen sich in entgegengesetzter Richtung, so dass der Gurt in zwei Stufen bewegt wird, wenn sich der Verschluss beim Schießen vor- und zurückbewegt.

Für die Verwendung als leichtes Maschinengewehr ist das MG3 mit einem Schaft aus synthetischem Polymer und einem klappbaren Zweibein ausgestattet.

Lauf

Das MG 3 verfügt über einen verchromten Schnellwechsellauf mit vier rechtsseitigen Nuten und einer Drallzahl von 1:305 mm und wiegt 1,7 kg. Alternativ können MG 3-Läufe auch mit polygonalem Zug versehen werden. Der Lauf ist mit dem Verschluss des Rohres verbunden. Bei Dauerfeuer muss der Lauf gewechselt werden, und so werden sie ausgetauscht: Die Waffe wird gespannt und der Laufverschluss rechts am Laufmantel nach vorne geschwenkt. Dann schwingt das Verschlussende des heißen Laufs heraus und kann durch Anheben oder Drehen der Waffe entfernt werden. Ein neuer Lauf wird durch den Laufverschluss und das Mündungslager eingeführt. Wenn der Verschluss zurückgedreht wird, ist der Lauf verriegelt und das Maschinengewehr kann wieder feuern. Sowohl das Empfängergehäuse als auch das belüftete Rohrgehäuse sind aus gepresstem Stahlblech gefertigt. Das für den Wechsel des heißen Laufs zuständige Mitglied der Maschinengewehrmannschaft erhält Asbestschutzhandschuhe, um Verbrennungen zu vermeiden. Am Ende des Laufs ist eine Mündungsvorrichtung angebracht, die als Mündungsfeuerdämpfer, Mündungsbremse und Rückstoßverstärker dient.

Fütterung

Verfahren zum Verbinden deutscher Maschinengewehrgürtel mit nicht zerfallender Metallgliedermunition
Nicht zerlegbarer Metallgürtel DM1
Zerfallender Metallgliedergürtel M13 (von Deutschland als DM60 bezeichnet)

MG 3-Maschinengewehre werden von der linken zur rechten Seite mit nicht zerlegbaren Metallgliedergurten des Typs DM1 geladen, deren Glieder sich um die Patronenhülse wickeln und auf jeder Seite mit einem Wickeldraht verbunden sind. Die DM1-Gurte sind für eine mehrfache Wiederverwendung vorgesehen und basieren auf der letzten Version der Gurt 34/41-Gurtfamilie, die im Zweiten Weltkrieg in den Maschinengewehren MG 34 und MG 42 verwendet wurde. DM1-Gurte werden in den Munitionsfabriken in 50-schüssigen koppelbaren Gurtlängen vorgeladen und können auf jede beliebige Länge gekoppelt werden. Die verbrauchten Patronenhülsen werden nach unten ausgeworfen, und die entleerten Glieder werden nach rechts transportiert.
Alternativ kann das MG3 auch durch zerlegbare M13-Gliedergurte aus Metall (von Deutschland als DM60 bezeichnet) gespeist werden, die von vielen NATO-Mitgliedstaaten verwendet werden. M13-Glieder werden unter anderem auch bei den Maschinengewehren Dillon M134D Minigun, M60, FN MAG, HK21 und MG5 verwendet. Das zerfallende Metallband wird von der linken Seite zugeführt. Der Auswurf von leeren M13-Gliedern erfolgt auf der rechten Seite, und verbrauchte Patronenhülsen werden nach unten ausgeworfen. Die preiswerten M13-Glieder gelten als Einweggeschosse.
Beide Gurttypen sind vom Durchstoßtyp und verwenden eine Metalllippe, die im Rand der Patronen arretiert wird, um die Patronen korrekt zu positionieren und zu fixieren. Das Zuführsystem basiert auf dem direkten Durchdrücken der Patrone aus dem Gurtglied in das Patronenlager der Waffe. Die Zuführung erfolgt in zwei Schritten durch einen pfotenartigen Zuführungsmechanismus, der den Gurt sowohl beim Rückwärts- als auch beim Vorwärtsgang des sich hin- und herbewegenden Verschlusses weiterbewegt und so einen gleichmäßigen Gurtverlauf erzeugt.
Für den Feldeinsatz stehen mehrere Munitionsbehälter zur Verfügung. Die Gurttrommel enthält einen 50-Schuss-Gürtel DM1 oder DM60. Die Gurttrommel ist kein echtes Magazin, sondern nimmt einen aufgerollten 50-Schuss-Gürtel auf, um zu verhindern, dass er sich bei mobilen Angriffen verheddert, verdreht oder stecken bleibt. Die DM2-Munitionskiste aus Stahl enthält einen DM1-Gürtel mit 250 Schuss und die kleinere DM40004-Munitionskiste aus Kunststoff enthält einen DM1-Gürtel mit 100 Schuss oder einen DM60/M13-Gürtel mit 120 Schuss. Das deutsche Militär tendiert dazu, nicht zerlegbare DM1-Gürtel für den allgemeinen Gebrauch und zerlegbare DM60/M13-Gürtel in fahrzeug- oder flugzeugfesten MG3-Lafetten zu verwenden, die das Auffangen der ausgeworfenen Gliedstücke zur Wiederverwendung ermöglichen.

Visiere

Die offene eiserne Visierlinie hat einen relativ kurzen Radius von 430 Millimetern und besteht aus einem höhenverstellbaren Korn vom Typ "∧" auf einem Klapppfosten und einer auf einer Rampe verschiebbaren Blattkimme mit offener V-Kerbe, die in 100-Meter-Schritten von 200 bis 1.200 Meter abgestuft ist. Ein aufklappbares Fliegerabwehrvisier ist auf der Oberseite des Empfängers direkt vor dem normalen Kimmenelement angebracht.

Dreibein

Das MG 3 in der stationären, schweren Maschinengewehrrolle, montiert auf einem stabilisierten Feldlafettenstativ und ausgestattet mit einem optischen Zielfernrohr 4 × 24 Periskop.

Als stationäres, schweres Maschinengewehr ist das MG 3 auf einer gepufferten Feldlafette montiert, die auch Staufächer für Zubehör wie das Zielfernrohr 4 × 24 aufweist. Das Zielfernrohr 4 × 24 wird wie das MG 3 auf der Feldlafette montiert und ist von 0 bis 1.600 Meter in 100-Meter-Schritten abgestuft. Das Zielfernrohr 4 × 24 kann durch eine externe Einheit beleuchtet werden. Es kann auch mit dem Nachtsichtgerät FERO-Z 51 verwendet werden.

Ein einzigartiges Merkmal der deutschen Feldlafetten des Zweiten Weltkriegs, das nicht in die MG3-Feldlafette übernommen wurde, war der Tiefenfeuerautomat. Wenn diese Funktion aktiviert war, wurde das Feuer in wellenförmigen Bewegungen zwischen vordefinierten Entfernungen auf und ab geführt. Dieses Fegen über einen bestimmten Bereich (Tiefenfeuer) wurde so lange fortgesetzt, wie die Waffe abgefeuert wurde.

Verlässlichkeit

1974 testete die US-Armee das MG3 aus deutscher Produktion zusammen mit acht anderen zeitgenössischen GPMG-Konstruktionen, um das damals im Dienst befindliche Panzermaschinengewehr M219 zu ersetzen, das von der US-Armee als inakzeptabel unzuverlässig angesehen wurde. Das MG3 wies eine geringere mittlere Schussfolge zwischen den Ausfällen auf als fünf der Kandidaten, darunter das M219, und eine geringere mittlere Schussfolge zwischen den Ausfällen als fünf der potenziellen Ersatzwaffen, darunter insbesondere das M60-Maschinengewehr, das ebenfalls als problematische Konstruktion galt.

Varianten

  • MG 1: Rheinmetall-Variante des MG 42, die vor allem auf 7,62×51 mm NATO umgerüstet wurde.
  • MG 1A1 (MG 42/58): Wie MG 1, jedoch mit einer auf das neue Geschoss abgestimmten Visierung. Nachrüstung von Zielfernrohren für bestehende MG 1.
  • MG 1A2 (MG 42/59): Variante des MG 1A1; verbessertes Produkt mit längerer Auswurföffnung, schwerem Verschluss und Reibringpuffer.
  • MG 1A3: MG 1A2-Variante; Produktverbesserung an allen wichtigen Komponenten.
  • MG 1A4: Variante MG 1; für die Verwendung mit fest montierter Panzerung.
  • MG 1A5: MG 1A3-Variante; MG1A3s wurden auf MG1A4-Standard umgerüstet.
  • MG 2: Bezeichnung für alle auf 7,62×51 mm NATO umgerüsteten MG 42 aus dem Krieg.
  • MG 3: Variante des MG 1A3; verbessertes Produkt mit AA-Kimme.
  • MG 3E: Variante des MG 3; gewichtsreduziertes Modell (ca. 1,3 kg leichter), das in den späten 1970er Jahren an NATO-Kleinwaffenversuchen teilnahm.
  • MG 3A1: Variante des MG 3; für die Verwendung mit fest montierter Panzerung.
  • MG 3KWS: MG 3-Variante; entwickelt von Rheinmetall und der Tactics Group als Ersatz für das HK121, bis es ersetzt wird.
  • MG 42/59: Italienische Variante, hergestellt von Beretta, Whitehead Motofides und Franchi, seit 1959, mit 7,62×51 mm NATO-Kaliber. Das Gewicht des Verschlusses wurde auf 1.200 g (42,33 oz) erhöht, um eine reduzierte zyklische Feuerrate von 800 Schuss pro Minute zu erreichen. Sie wurde hauptsächlich auf Fahrzeugen eingesetzt und wurde weitgehend durch die FN Minimi ersetzt.
  • Ksp m/94: Schwedische Variante mit dem NATO-Geschoss 7,62×51 mm. Hauptsächlich als Sekundärbewaffnung im Stridsvagn 122 verwendet.

Varianten mit mehreren Läufen

Eine montierte Variante mit drei rotierenden Läufen (zur Verringerung von Lauferosion und Überhitzung) ist als Rheinmetall RMG 7.62 als Fahrzeugwaffe in der Entwicklung. Es ist immer nur ein Rohr aktiv: Wenn ein Rohr überhitzt ist, wird es gegen ein kühles ausgetauscht.

Das MG14z ist eine doppelläufige Variante des MG 3-Maschinengewehrs mit zwei MG 3-Gehäusen, die miteinander verbunden sind. Das MG14z erhöht die Feuerkraft von Militäreinheiten, die noch über das MG 3 oder andere MG 42-Derivate verfügen. Es wurde von der Firma Tactics Group GmbH als "kostengünstige Alternative zu Miniguns" entwickelt.

Einsatz

Das MG 3 wird nach wie vor als Standard-Sekundärwaffe der meisten modernen deutschen gepanzerten Kampffahrzeuge (z.B. Leopard 2, PzH 2000, Marder), als Primärwaffe auf leichten/ungepanzerten Fahrzeugen (z.B. LKW 2to, MAN gl-trucks, ATF Dingo) und als Infanteriewaffe auf leichten Zweibeinen sowie verschiedenen Stativen eingesetzt. Die Bundeswehr hat als Ergänzung zum MG 3 seit 2015 das Heckler & Koch MG5 im Dienst.

Nutzer

Deutscher Soldat und U.S. Marine beim Training mit dem MG 3.
Italien setzt die Version MG 42/59 vor allem auf Fahrzeugen und Drehflüglern ein. Hier montiert auf dem gepanzerten Radfahrzeug B1 Centauro.
Spanische Marine mit dem MG 3. Die spanischen Geschütze werden von General Dynamics Santa Bárbara Sistemas hergestellt.
Ein auf einem norwegischen Bergepanzer Leopard 1 montiertes MG 3A1 mit Gelenkbolzen.
MG3, hergestellt in Lizenz von Pakistan Ordnance Factories.
  •  Albanien: Wird von der albanischen Armee verwendet.
  •  Afghanistan: Verwendet von den Mudschaheddin und Taliban.
  •  Argentinien: Verwendet von der argentinischen Armee.
  •  Australien: Das MG 3 wurde zwischen 1976 und 2007 als Flugabwehrwaffe auf dem Kampfpanzer Leopard AS1 der australischen Armee eingesetzt.
  •  Österreich: Verwendet das MG 74, eine MG 42/59-Variante, die von Beretta lizenziert und von Steyr Mannlicher hergestellt wird. Die zyklische Feuerrate des MG 74 beträgt 850 Schuss pro Minute.
  •  Aserbaidschan: Das aserbaidschanische Militär hat eine kleine Anzahl von MKEK MG 3 aus der Türkei erworben.
  •  Brasilien: MG3 und MG3A1 werden von der brasilianischen Armee im Leopard 1A5 BR verwendet.
  •  Kanada: Nur bei 20 aus Deutschland erworbenen Leopard 2A6M CAN-Panzern verwendet. Bei Leopard 2, die aus anderen Quellen erworben wurden, wird weiterhin das FN MAG verwendet.
  •  Kap Verde
  •  Chile
  •  Tschechische Republik: Verwendet bei Dingo 2.
  •  Dänemark: MG 42/59 mit der Bezeichnung M/62 im dänischen Dienst.
  •  Estland: Bezeichnet als MG 3. MG 1A3-Version mit Flugabwehrvisier.
  •  Finnland: Wie das 7,62 KK MG 3. Verwendet mit den Leopard-2-Panzern und NH90-Hubschraubern.
  •  Deutschland: Verwendet von der Bundeswehr.
  •  Ghana
  •  Griechenland: Lizenzproduktion durch Hellenic Defense Systems oder EAS (früher Hellenic Arms Industry; Elliniki Biomihania Oplon - EBO).
  •  Island: Wird von der isländischen Küstenwache verwendet.
  •  Indonesien: Lizenzfertigung
  •  Iran: Lizenzfertigung durch die Defense Industries Organization als MGA3. Verwendet von der iranischen Armee. Eingebaut in Zulfiqar (Panzer)
  •  Irak: Peshmerga der autonomen Region Irakisch-Kurdistan, 40 MG3 geliefert von Deutschland und 100 MG-42/59 von Italien
  •  ISIL
  •  Italien: Lizenzproduktion des MG 42/59 durch Beretta mit Teilen, die von Whitehead Motofides und Luigi Franchi hergestellt wurden; in der Rolle als Unterstützungswaffe für Trupps wurde es zwar weitgehend durch das belgische FN Minimi ersetzt, wird aber immer noch in großem Umfang auf Bodenfahrzeugen und Hubschraubern eingesetzt. Vor der Beschaffung der Minimi hat das Stabilimento Militare Armi Leggere (SMAL) in Terni einen Bausatz entwickelt, um die vorhandenen MG 42/59-Maschinengewehre der italienischen Armee für 5,56×45 mm NATO-Munition umzurüsten. Der Bausatz umfasst einen neuen Lauf, einen Verschlusskopf, eine Zuführungsöffnung und -abdeckung, ein rückstoßverstärkendes Element und einen leichteren Verschluss. Das Gewicht des modifizierten 5,56-mm-MG 42/59-Maschinengewehrs bleibt gegenüber der ursprünglichen Version unverändert.
  •  Lettland: Lettische Landstreitkräfte
  •  Libyen:
  •  Litauen: Litauische Streitkräfte.
  •  Mexiko: Lizenz hergestellt von SEDENA in Mexiko.
  •  Myanmar: In Myanmar hergestellte Klone wie die MA 15.
  •  Niger
  •  Nigeria
  •  Norwegen: verwendet von der Home Guard. Wird 2019 in der regulären Armee durch Minimi und FN MAG ersetzt.
  •  Pakistan: Verwendet von der pakistanischen Armee. Hergestellt unter Lizenz von Pakistan Ordnance Factories ab den 1960er Jahren in Wah Cantt.
  •  Philippinen: Verwendet von der philippinischen Nationalpolizei.
  •  Polen: Auf Leopard-2-Panzern und Unterstützungsfahrzeugen. Soll durch UKM-2000 und WKM-B ersetzt werden.
  •  Portugal
  •  Sao Tome und Principe
  •  Saudi-Arabien
  •  Spanien: In Lizenz hergestellt.
  •  Sri Lanka: Wird von den srilankischen Streitkräften in begrenzter Zahl verwendet.
  •  Sudan: Hergestellt von der Military Industry Corporation als Karar.
  •  Schweden: Als KSP m/94. Wird mit den Leopard-2-Panzern verwendet.
  •  Thailand: Verwendet mit dem Commando V-150 APC.
  •  Togo:
  •  Tunesien
  •  Türkei: Hergestellt von MKEK in Kırıkkale unter Lizenz seit 1974 für die türkischen Streitkräfte und die türkische Gendarmerie.
  •  Jemen: pro-saudische Kräfte und Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel
  •  Ukraine: Die ukrainischen Streitkräfte haben MG3 erhalten, um sie bei der russischen Invasion im Jahr 2022 zu unterstützen.
  •  Uruguay

Technik

Schnittmodell des Verschlusses

Die erste Änderung gegenüber dem MG 42 war die Einführung des Kalibers 7,62 × 51 mm NATO für das MG. Weitere Änderungen betrafen Rohr, Gehäuse, Deckel, Verschluss, Zweibein und Rückstoßverstärker.

Die theoretische Feuergeschwindigkeit wurde geringfügig von 1500 auf 1200 Schuss/min unter anderem durch Verwendung eines schwereren Verschlusses und den Einbau einer anderen Schließfeder herabgesetzt. Durch notwendige Tätigkeiten, wie beispielsweise das Wechseln des heißgeschossenen Rohres mit dem im Rohrschützer befindlichen kalten Rohr, was nach 150 Schuss Dauerfeuer mit Gefechtsmunition oder 100 Schuss Manövermunition ohne zwischenzeitliche Abkühlung auf Handwärme durchzuführen ist, sinkt dieser Wert in der Praxis auf etwa 300 Schuss/min.

Die Waffe kann als Fahrzeugbewaffnung, Handwaffe der Infanterie auf Zweibein oder schultergestützt, zur Fliegerabwehr auf Dreibein und Drehringlafette sowie auf einer tragbaren Feldlafette mit Winkelspiegel und optischem Vergrößerungsvisier eingesetzt werden. Außerdem können zwei MGs auf einer achsparallelen Lafette (Zwillingssockellafette oder auch „ZwiSoLa“) gleichzeitig mit mechanischer Fernbedienung zur Fliegerabwehr verwendet werden. Die Einheiten der Bundeswehr setzten das MG3 bei Auslandseinsätzen auch als Bordmaschinengewehr in Hubschraubern des Typs Bell UH-1D ein (siehe auch Doorgunner). Früher wurde es auch in der CH-53G verwendet, dort ist jedoch mittlerweile das M3M im Einsatz. Da die Waffe einen erheblichen Teil der Feuerkraft der Gruppe darstellt und die Bedienung (Zielerfassung, Munitionszufuhr, Transport etc.) komplex ist, sind dem MG3 in der Regel mindestens zwei Soldaten zugeteilt.

Die Blenden-Version zum Aufbau auf gepanzerte Fahrzeuge heißt MG3A1. Beim Einsatz auf Fahrzeugen wird die Waffe in der Regel über eine fernbedienbare Waffenstation von KMW bedient. Weiterhin ist das Verschießen von Übungsmunition mit dem MG3 möglich; hierzu muss der Rückstoßverstärker lediglich durch einen spezielles Zusatzgerät (Üb – Rückstoßverstärker) ersetzt werden, um eine zuverlässige Funktion der Waffe zu gewährleisten.

Baugruppen

Das MG3 besteht aus elf Baugruppen und Zubehörteilen:

  • Griffstück
  • Spannschieber
  • Gurtzuführer (Deckel mit Zuführeroberteil, Zuführerunterteil)
  • Schulterstütze
  • Bodenstück
  • Schließfeder
  • Verschluss
  • Rohr
  • Rohrführungshülse
  • Rückstoßverstärker
  • Gehäuse mit Rohrwechselklappe und Visiereinrichtung

Zubehör:

  • Zweibein
  • Trageriemen
  • Rohrschützer
  • Tragetasche mit Inhalt
  • Patronenkasten DM2
  • Gurttrommel
Schnittbild Bauteile MG3