Koloskopie
Koloskopie ⓘ | |
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ICD-9-CM | 45.23 |
MeSH | D003113 |
OPS-301-Code | 1-650 |
MedlinePlus | 003886 |
Die Koloskopie (/ˌkɒləˈnɒskəpi/) oder Koloskopie (/kəˈlɒskəpi/) ist die endoskopische Untersuchung des Dickdarms und des distalen Teils des Dünndarms mit einer CCD-Kamera oder einer Glasfaserkamera an einem durch den Anus eingeführten flexiblen Schlauch. Sie kann eine visuelle Diagnose liefern (z. B. Geschwüre, Polypen) und bietet die Möglichkeit zur Biopsie oder Entfernung von Läsionen mit Verdacht auf Darmkrebs. ⓘ
Mit der Koloskopie können Polypen entfernt werden, die kleiner als ein Millimeter sind. Sobald die Polypen entfernt sind, können sie mit Hilfe eines Mikroskops untersucht werden, um festzustellen, ob es sich um eine Krebsvorstufe handelt oder nicht. Es kann bis zu 15 Jahre dauern, bis ein Polyp zu Krebs wird. ⓘ
Die Koloskopie ähnelt der Sigmoidoskopie - der Unterschied liegt darin, welche Teile des Dickdarms jeweils untersucht werden können. Bei einer Koloskopie kann der gesamte Dickdarm (1200-1500 mm lang) untersucht werden. Eine Sigmoidoskopie ermöglicht die Untersuchung des distalen Teils (ca. 600 mm) des Dickdarms, was ausreichend sein kann, da sich der Nutzen der Koloskopie für das Überleben von Krebs auf die Erkennung von Läsionen im distalen Teil des Dickdarms beschränkt hat. ⓘ
Eine Sigmoidoskopie wird häufig als Screening-Verfahren für eine vollständige Koloskopie eingesetzt, oft in Verbindung mit einem Test auf okkultes Blut im Stuhl (FOBT). Etwa 5 % der so untersuchten Patienten werden zur Koloskopie überwiesen. ⓘ
Die virtuelle Koloskopie, bei der 2D- und 3D-Bilder verwendet werden, die aus Computertomographien (CT) oder Kernspintomographien (MR) rekonstruiert werden, ist ebenfalls möglich und stellt eine völlig nicht-invasive medizinische Untersuchung dar. Die virtuelle Koloskopie ermöglicht weder therapeutische Maßnahmen wie die Entfernung von Polypen und Tumoren oder eine Biopsie noch die Visualisierung von Läsionen, die kleiner als fünf Millimeter sind; wird eine Wucherung oder ein Polyp mit Hilfe der CT-Koloskopie entdeckt, müsste sie/er bei einer normalen Koloskopie entfernt werden. Chirurgen haben den Begriff Pouchoskopie für eine Koloskopie des Ileo-Anal-Pouches verwendet. ⓘ
Eine Koloskopie (auch Darmspiegelung oder Colonoskopie) dient der Untersuchung des Dickdarmes und meistens auch der letzten Zentimeter des Dünndarmes.
Ein Pionier auf dem Gebiet war der Schweizer Peter Deyhle (1969). ⓘ
Medizinische Anwendungen
Zu den Erkrankungen, die eine Koloskopie erforderlich machen, gehören gastrointestinale Blutungen, unerklärliche Veränderungen der Darmgewohnheiten und der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung. Koloskopien werden häufig zur Diagnose von Dickdarmpolypen und Dickdarmkrebs, aber auch zur Diagnose von entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Bei älteren Patienten (manchmal auch bei jüngeren) ist ein unerklärlicher Abfall des Hämatokrits (ein Anzeichen für Blutarmut) ein Hinweis darauf, dass eine Darmspiegelung erforderlich ist, in der Regel zusammen mit einer Ösophagogastroduodenoskopie (EGD), auch wenn kein offensichtliches Blut im Stuhl festgestellt wurde. ⓘ
Der Test auf okkultes Blut im Stuhl ist ein Schnelltest, mit dem sich mikroskopisch kleine Blutspuren im Stuhl nachweisen lassen. Ein positiver Test ist fast immer eine Indikation für eine Darmspiegelung (Koloskopie). In den meisten Fällen ist das positive Ergebnis nur auf Hämorrhoiden zurückzuführen; es kann aber auch auf Divertikulose, entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Dickdarmkrebs oder Polypen zurückzuführen sein. Die Polypektomie des Dickdarms ist zu einem Routineverfahren bei der Koloskopie geworden, das eine schnelle und einfache Entfernung von Polypen während des Eingriffs ermöglicht, ohne dass ein invasiver Eingriff erforderlich ist. ⓘ
Als Gründe (Indikation) für die Durchführung einer Koloskopie gelten:
- Vorsorgekoloskopie ab dem 50. Lebensjahr
- Vorsorgekoloskopie bei familiären Formen des kolorektalen Karzinoms bereits vor dem 20. Lebensjahr
- Blut im Stuhl (Haemoccult positiv)
- Rektaler Blutabgang oder Teerstuhl bei unauffälliger Gastroskopie
- Tumorsuche insbesondere bei unklarer Gewichtsabnahme oder Metastasen bei unbekanntem Primärtumor
- Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung
- Verdacht auf eine sonstige entzündliche Darmerkrankung
- Unklare Stuhlgangsveränderungen wie Verstopfung (Obstipation) und/oder Durchfall (Diarrhoe)
- Unklare Mittel- und Unterbauchbeschwerden
- Kontrolluntersuchung nach Darmkrebstherapie und/oder Polypektomie ⓘ
Früherkennung von Dickdarmkrebs
Die Koloskopie ist eine der Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs, die in den USA für Personen ab 45 Jahren angeboten werden. Zu den anderen Screening-Tests gehören die flexible Sigmoidoskopie, der Doppelkontrast-Bariumeinlauf, die Computertomographie (CT) (virtuelle Koloskopie), der Test auf okkultes Blut im Stuhl auf Guajakbasis (gFOBT), der fäkale immunochemische Test (FIT) und der Multitarget-DNA-Screeningtest im Stuhl (Cologuard). ⓘ
Auf der Grundlage der ersten Ergebnisse werden dann weitere Untersuchungen angesetzt, wobei bei Koloskopien mit normalem Befund eine Wiedervorstellung nach fünf oder zehn Jahren üblich ist. Menschen, in deren Familie Darmkrebs vorkommt, werden oft schon im Teenageralter erstmals untersucht. Bei Menschen, bei denen bei der ersten Darmspiegelung keine Polypen gefunden wurden, ist das Risiko, innerhalb von fünf Jahren an Darmkrebs zu erkranken, äußerst gering. Daher besteht für diese Menschen keine Notwendigkeit, früher als fünf Jahre nach der ersten Untersuchung eine weitere Darmspiegelung durchführen zu lassen. ⓘ
Einige medizinische Fachgesellschaften in den USA empfehlen für Erwachsene ohne erhöhtes Darmkrebsrisiko eine Vorsorgekoloskopie alle 10 Jahre ab einem Alter von 50 Jahren. Die Forschung zeigt, dass das Krebsrisiko 10 Jahre lang gering ist, wenn bei einer qualitativ hochwertigen Darmspiegelung kein Krebs entdeckt wird, so dass die Untersuchungen zu diesem Zweck alle zehn Jahre angezeigt sind. ⓘ
Das Koloskopie-Screening verhindert etwa zwei Drittel der Todesfälle aufgrund von Darmkrebs auf der linken Seite des Dickdarms und ist nicht mit einer signifikanten Verringerung der Todesfälle aufgrund von Erkrankungen der rechten Seite verbunden. ⓘ
Die Koloskopie senkt die Krebsrate, indem sie einige Dickdarmpolypen und Krebsarten auf der linken Seite des Dickdarms so früh entdeckt, dass sie behandelt werden können, und eine kleinere Anzahl auf der rechten Seite; viele dieser linksseitigen Wucherungen wären bei einer Sigmoidoskopie entdeckt worden. ⓘ
Da es bei Personen mit durchschnittlichem Darmkrebsrisiko oft 10 bis 15 Jahre dauert, bis sich Polypen in Krebs umwandeln, empfehlen die Leitlinien, 10 Jahre nach einer normalen Vorsorgekoloskopie die nächste Koloskopie durchzuführen. (Dieses Intervall gilt nicht für Personen mit hohem Darmkrebsrisiko oder für Personen, die Symptome von Darmkrebs aufweisen). ⓘ
Obwohl die Darmspiegelung in den USA weithin als "Goldstandard" der Darmkrebsvorsorge angepriesen wird, wurde sie nie als Screening-Instrument untersucht. Die meisten potenziellen Vorteile der Koloskopie wurden aus randomisierten Studien zur Sigmoidoskopie extrapoliert. Die CONFIRM-Studie, eine randomisierte Studie zur Koloskopie im Vergleich zur FIT, läuft derzeit noch. ⓘ
Empfehlungen
Die Amerikanische Krebsgesellschaft empfiehlt, dass Männer und Frauen ab einem Alter von 45 Jahren eines der folgenden Untersuchungsprogramme zur Früherkennung von Darmpolypen und/oder Darmkrebs durchführen lassen:
- Flexible Sigmoidoskopie alle 5 Jahre, oder
- Koloskopie alle 10 Jahre, oder
- Doppelkontrast-Bariumeinlauf alle 5 Jahre, oder
- CT-Kolonographie (virtuelle Kolonoskopie) alle 5 Jahre
- Jährlicher Guajak-basierter Test auf okkultes Blut im Stuhl (gFOBT)
- Jährlicher fäkaler immunchemischer Test (FIT)
- Stuhl-DNA-Test (sDNA) alle 3 Jahre ⓘ
Medicare-Versicherung
In den Vereinigten Staaten deckt die Medicare-Versicherung die folgenden Tests zur Darmkrebsvorsorge ab:
- Koloskopie: mittleres Risiko - alle 10 Jahre ab einem Alter von 50 Jahren, hohes Risiko - alle 2 Jahre ohne Altersbeschränkung
- Flexible Sigmoidoskopie - alle 4 Jahre ab einem Alter von 50 Jahren
- Doppelkontrast-Bariumeinlauf: mittleres Risiko - alle 4 Jahre ab dem 50. Lebensjahr, hohes Risiko - alle 2 Jahre
- (CT-)Kolongraphie: nicht von Medicare abgedeckt
- gFOBT: mittleres Risiko - jedes Jahr ab dem Alter von 50 Jahren
- FIT: durchschnittliches Risiko - jedes Jahr ab dem Alter von 50 Jahren
- Cologuard: mittleres Risiko - alle 3 Jahre ab dem Alter von 50 Jahren ⓘ
Risiken
Bei etwa 1 von 200 Personen, die sich einer Darmspiegelung unterziehen, tritt eine ernsthafte Komplikation auf. Eine Perforation des Dickdarms tritt bei etwa 1 von 2000 Eingriffen auf, Blutungen bei 2,6 von 1.000 und der Tod bei 3 von 100.000, wobei das Gesamtrisiko für schwere Komplikationen bei 0,35 % liegt. ⓘ
In einigen Bevölkerungsgruppen mit geringem Risiko wiegt die Vorsorgeuntersuchung durch Koloskopie bei fehlenden Symptomen die Risiken des Verfahrens nicht auf. So liegt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwischen 20 und 40 Jahren an Darmkrebs zu erkranken, wenn keine spezifischen Risikofaktoren vorliegen, bei etwa 1 zu 1 250 (0,08 %). ⓘ
Die Komplikationsrate variiert je nach Arzt und Einrichtung, die den Eingriff durchführt, sowie nach anderen Variablen. ⓘ
Perforation
Die schwerwiegendste Komplikation ist im Allgemeinen die Magen-Darm-Perforation, die lebensbedrohlich ist und in den meisten Fällen eine sofortige größere Operation erfordert. Weniger als 20 % der Fälle können mit einem konservativen (nicht-chirurgischen) Ansatz erfolgreich behandelt werden. ⓘ
Eine Analyse der relativen Risiken von Sigmoidoskopie und Koloskopie aus dem Jahr 2003 machte darauf aufmerksam, dass das Perforationsrisiko bei der Koloskopie etwa doppelt so hoch ist wie bei der Sigmoidoskopie (was damit zusammenhängt, dass bei der Koloskopie ein längerer Abschnitt des Dickdarms untersucht wird), wobei sich dieser Unterschied zu verringern scheint. ⓘ
Blutungen
Blutungskomplikationen können unmittelbar während des Eingriffs durch Kauterisation mit dem Instrument behandelt werden. Verzögerte Blutungen können auch an der Stelle der Polypenentfernung bis zu einer Woche nach dem Eingriff auftreten, und dann kann ein erneuter Eingriff durchgeführt werden, um die Blutungsstelle zu behandeln. Noch seltener kann es nach einer Koloskopie zu einer Milzruptur kommen, die durch Verwachsungen zwischen Darm und Milz verursacht wird. ⓘ
Anästhesie
Wie bei jedem Verfahren, das eine Narkose erfordert, können auch hier kardiopulmonale Komplikationen auftreten, wie z. B. ein vorübergehender Abfall des Blutdrucks und der Sauerstoffsättigung, der in der Regel auf eine Übermedikation zurückzuführen ist und leicht rückgängig gemacht werden kann. Eine Anästhesie kann auch das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln erhöhen und zu einer Lungenembolie oder tiefen Venenthrombose führen. (In seltenen Fällen können schwerwiegendere kardiopulmonale Ereignisse wie ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder sogar der Tod auftreten; diese sind jedoch äußerst selten, außer bei schwerkranken Patienten mit mehreren Risikofaktoren. In seltenen Fällen kann ein anästhesiebedingtes Koma auftreten. ⓘ
Vorbereitung des Darms
Eine Dehydrierung kann auch durch die Abführmittel verursacht werden, die normalerweise während der Darmvorbereitung für die Koloskopie verabreicht werden. Daher müssen die Patienten am Tag der Koloskopievorbereitung große Mengen Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Elektrolytverluste oder Dehydrierung sind ein potenzielles Risiko, das sogar tödlich sein kann. In seltenen Fällen kann eine schwere Dehydratation zu Nierenschäden oder Nierenfunktionsstörungen in Form einer Phosphatnephropathie führen. ⓘ
Andere
Virtuelle Koloskopien bergen Risiken, die mit einer Strahlenbelastung verbunden sind. ⓘ
Die Vorbereitung der Koloskopie und die Durchführung der Koloskopie können zu Darmentzündungen und Durchfall oder Darmverschluss führen. ⓘ
Bei Koloskopien, bei denen ein Polyp entfernt wird (Polypektomie), ist das Risiko von Komplikationen höher, aber mit etwa 2,3 Prozent immer noch gering. Eine der schwerwiegendsten Komplikationen, die nach einer Koloskopie auftreten können, ist das Postpolypektomiesyndrom. Dieses Syndrom entsteht durch mögliche Verbrennungen der Darmwand, wenn der Polyp entfernt wird, und kann Fieber und Bauchschmerzen verursachen. Es handelt sich dabei um eine seltene Komplikation, die mit intravenöser Flüssigkeit und Antibiotika behandelt wird. ⓘ
Darminfektionen sind ein mögliches, wenn auch seltenes Risiko bei der Koloskopie. Der Dickdarm ist keine sterile Umgebung; viele Bakterien, die normalerweise im Dickdarm leben, sorgen dafür, dass der Darm gut funktioniert, und das Risiko von Infektionen ist minimal. Infektionen können bei Biopsien auftreten, wenn zu viel Gewebe entfernt wird und Bakterien in Bereiche vordringen, in die sie nicht gehören, oder wenn die Darmschleimhaut perforiert wird und die Bakterien in die Bauchhöhle gelangen. Eine Infektion kann auch von Patient zu Patient übertragen werden, wenn das Koloskop zwischen den Untersuchungen nicht ordnungsgemäß gereinigt und sterilisiert wird. ⓘ
Zu den geringeren Risiken einer Koloskopie gehören Übelkeit, Erbrechen oder Allergien gegen die verwendeten Beruhigungsmittel. Wenn Medikamente intravenös verabreicht werden, kann es zu einer Reizung der Vene kommen. Die meisten lokalen Venenreizungen hinterlassen eine schmerzhafte Beule, die einige Tage anhält, dann aber wieder verschwindet. Die Häufigkeit dieser Komplikationen beträgt weniger als 1 %. ⓘ
In seltenen Fällen kann es zu einer intrakolonischen Explosion kommen. Eine sorgfältige Vorbereitung des Darms ist der Schlüssel zur Vermeidung dieser Komplikation. ⓘ
Anzeichen für Komplikationen sind starke Bauchschmerzen, Fieber und Schüttelfrost oder rektale Blutungen (mehr als eine halbe Tasse oder 100 ml). ⓘ
Verfahren
Vorbereitung
Der Dickdarm muss frei von festen Stoffen sein, damit der Test ordnungsgemäß durchgeführt werden kann. Ein bis drei Tage lang muss der Patient eine ballaststoffarme Diät oder eine Diät nur mit klarer Flüssigkeit einhalten. Beispiele für klare Flüssigkeiten sind Apfelsaft, Hühner- und/oder Rinderbrühe oder Bouillon, Zitronen-Limetten-Limonade, Limonade, Sportgetränke und Wasser. Es ist wichtig, dass der Patient hydriert bleibt. Sportgetränke enthalten Elektrolyte, die während der Darmentleerung verbraucht werden. Ballaststoffhaltige Getränke wie Pflaumen- und Orangensaft sollten nicht konsumiert werden, ebenso wenig wie rot, lila, orange oder manchmal braun gefärbte Flüssigkeiten; Cola ist jedoch erlaubt. In den meisten Fällen sind auch Tee oder Kaffee ohne Milch erlaubt. ⓘ
Am Tag vor der Darmspiegelung erhält der Patient entweder ein Abführmittel (z. B. Bisacodyl, Phosphorsoda, Natriumpicosulfat oder Natriumphosphat und/oder Magnesiumcitrat) und große Mengen an Flüssigkeit, oder es wird eine Darmspülung mit einer Polyethylenglykol- und Elektrolytlösung durchgeführt. Das Verfahren kann sowohl ein Abführmittel in Pillenform als auch ein Darmspülungspräparat umfassen, bei dem das Polyethylenglykol-Pulver in einer beliebigen klaren Flüssigkeit, z. B. in einem elektrolythaltigen Sportgetränk, aufgelöst ist. ⓘ
Ein typischer Ablauf wäre dann wie folgt: Am Morgen des Tages vor dem Eingriff wird eine 238-g-Flasche Polyethylenglykol-Pulver in 1,9 Liter (64 oz.) der gewählten klaren Flüssigkeit geschüttet, die dann gemischt und gekühlt werden sollte. Um 15 Uhr werden zwei Tabletten Bisacodyl 5 mg eingenommen; um 17 Uhr beginnt der Patient mit dem Trinken des Gemischs (ca. 0,5 Liter alle 15-30 Minuten, bis er fertig ist); um 20 Uhr werden zwei Tabletten Bisacodyl 5 mg eingenommen; bis zum Abend und bis zum Schlafengehen wird mit klarer, erlaubter Flüssigkeit weiter getrunken/getrunken. Der Eingriff kann früh am Tag geplant werden, so dass der Patient erst später auf Nahrung und Flüssigkeit verzichten muss. ⓘ
Ziel der Vorbereitung ist es, den Dickdarm von festen Stoffen zu befreien, und dem Patienten kann geraten werden, den Tag zu Hause zu verbringen, wo er Zugang zu einer Toilette hat. Der Patient sollte auch feuchte Tücher oder ein Bidet zur Reinigung des Anus zur Hand haben. Eine lindernde Salbe wie Vaseline, die nach der Reinigung des Anus aufgetragen wird, lindert die Unannehmlichkeiten. ⓘ
Der Patient kann aufgefordert werden, bis zu zehn Tage vor dem Eingriff kein Aspirin oder ähnliche Produkte wie Salicylate, Ibuprofen usw. einzunehmen, um das Risiko von Blutungen zu vermeiden, falls während des Eingriffs eine Polypektomie durchgeführt wird. Vor dem Eingriff kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. ⓘ
Vor der Untersuchung muss der Dickdarm entleert werden, damit die Untersuchung nicht durch Stuhlreste behindert wird. Dafür wird am Vortag oder gelegentlich auch einige Stunden vor der Untersuchung ein starkes Abführmittel meistens in Form einer orthograden Darmspülung, seltener als Einlauf, verabreicht. Das Abführen mittels PEG-Abführlösung empfinden viele Patienten als belastend und unangenehm. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts mussten 3 bis 5 Liter wenig wohlschmeckende Flüssigkeit innerhalb weniger Stunden getrunken werden. Der unangenehme Geschmack kann durch Kühlung der Lösung oder Mischung mit klarem Apfelsaft abgemildert werden. Es sind auch 2-Liter-Präparate mit Zitronen- oder Orangengeschmack auf dem Markt, die den Vorgang erleichtern sollen. Wer das Abführmittel nicht trinken kann oder will, kann die Lösung auch über eine Magensonde erhalten. Es gibt auch die Möglichkeit, mit der Kombination von osmotischen und motilitäts- und sekretionsbeeinflussenden Abführmitteln den Darm zu reinigen. Zwar muss der Patient dabei auch viel trinken (Tee, Wasser usw.), aber das Trinken fällt ihm meistens leichter. Der Nachteil dieser Methode liegt darin, dass es hierbei häufiger zu Elektrolytverschiebungen im Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers kommt, die Kreislaufbelastung höher sein kann und der Darm nicht ganz so sauber wird. ⓘ
Untersuchung
Während des Eingriffs erhält der Patient häufig eine intravenöse Sedierung mit Mitteln wie Fentanyl oder Midazolam. Obwohl Meperidin (Demerol) als Alternative zu Fentanyl verwendet werden kann, ist dieses Mittel wegen der Gefahr von Krampfanfällen nur die zweite Wahl für die Sedierung hinter der Kombination aus Fentanyl und Midazolam. Die durchschnittliche Person erhält eine Kombination aus diesen beiden Medikamenten, in der Regel zwischen 25 und 100 µg Fentanyl und 1-4 mg Midazolam intravenös. Die Praxis der Sedierung variiert von Arzt zu Arzt und von Land zu Land; in einigen Kliniken in Norwegen wird nur selten eine Sedierung verabreicht. ⓘ
Einige Endoskopiker experimentieren mit alternativen oder zusätzlichen Methoden wie Lachgas und Propofol oder wenden sie routinemäßig an. Diese haben Vor- und Nachteile in Bezug auf die Erholungszeit (insbesondere die Dauer der Amnesie nach Abschluss des Eingriffs), die Erfahrung des Patienten und das Maß an Überwachung, das für eine sichere Verabreichung erforderlich ist. Diese Sedierung wird als "Dämmerschlafnarkose" bezeichnet. Bei einigen Patienten ist sie nicht vollständig wirksam, so dass sie während des Eingriffs tatsächlich wach sind und das Innere ihres Dickdarms auf dem Farbmonitor beobachten können. Der Ersatz von Midazolam durch Propofol, von dem sich der Patient schneller erholt, wird immer häufiger eingesetzt, erfordert aber eine genauere Überwachung der Atmung. ⓘ
Eine Meta-Analyse ergab, dass das Abspielen von Musik die Verträglichkeit des Verfahrens für die Patienten verbessert. ⓘ
Der erste Schritt ist in der Regel eine digitale rektale Untersuchung, um den Tonus des Schließmuskels zu prüfen und festzustellen, ob die Vorbereitung angemessen war. Das Endoskop wird dann durch den Anus in den Enddarm, den Dickdarm (Sigma, absteigender, querverlaufender und aufsteigender Dickdarm, das Zökum) und schließlich in das terminale Ileum eingeführt. Das Endoskop hat eine bewegliche Spitze und mehrere Kanäle für Instrumente, Luft, Absaugung und Licht. Gelegentlich wird der Darm mit Luft insuffliert, um die Sicht zu verbessern (ein Verfahren, das dem Patienten das falsche Gefühl vermittelt, dass er einen Stuhlgang haben muss). Häufig werden Biopsien für die Histologie entnommen. Zusätzlich kann bei einem als Chromoendoskopie bezeichneten Verfahren ein Kontrastmittel (z. B. Indigokarmin) durch das Endoskop auf die Darmwand gesprüht werden, um Anomalien in der Schleimhautmorphologie sichtbar zu machen. Eine 2016 aktualisierte Cochrane-Review ergab, dass die Chromoskopie die Erkennung von Krebstumoren im Dick- und Mastdarm verbessert. ⓘ
In den erfahrensten Händen wird das Endoskop in 95 % der Fälle in weniger als 10 Minuten bis zur Einmündung des Dickdarms in den Dünndarm (Zökum) vorgeschoben. Aufgrund von engen Windungen und Redundanzen in Bereichen des Dickdarms, die nicht "fixiert" sind, können sich Schlingen bilden, in denen das Vorschieben des Endoskops einen "Krümmungseffekt" erzeugt, der dazu führt, dass sich die Spitze tatsächlich zurückzieht. Diese Schlingen führen häufig zu Beschwerden aufgrund der Dehnung des Dickdarms und des dazugehörigen Gekröse. Zu den Manövern, mit denen die Schlinge verkleinert" oder entfernt werden kann, gehört das Zurückziehen des Endoskops, während es gedreht wird. Alternativ kann das Endoskop durch Veränderung der Körperposition und Unterstützung des Abdomens durch Druck von außen mit der Hand oft "aufgerichtet" werden, so dass es sich nach vorne bewegen kann. Bei einer Minderheit von Patienten wird die Schlaufenbildung häufig als Ursache für eine unvollständige Untersuchung genannt. Die Verwendung alternativer Instrumente, die zum Abschluss der Untersuchung führen, wurde untersucht, einschließlich der Verwendung von pädiatrischen Koloskopen, Push-Enteroskopen und Varianten des oberen GI-Endoskops. ⓘ
Zu Screening-Zwecken wird dann häufig nach dem Zurückziehen des Endoskops im Laufe von 20 bis 25 Minuten eine genauere visuelle Inspektion durchgeführt. Rechtsstreitigkeiten über entgangene Krebsläsionen haben in letzter Zeit einige Einrichtungen dazu veranlasst, die Rückzugszeit besser zu dokumentieren, da schnelle Rückzugszeiten eine Quelle potenzieller medizinischer Haftung darstellen können. Dies ist oft ein echtes Problem in klinischen Einrichtungen, in denen hohe Fallzahlen einen finanziellen Anreiz bieten könnten, Koloskopien so schnell wie möglich abzuschließen. ⓘ
Verdächtige Läsionen können kauterisiert, mit Laserlicht behandelt oder mit einem elektrischen Draht geschnitten werden, um eine Biopsie oder eine vollständige Polypektomie durchzuführen. Es können auch Medikamente injiziert werden, z. B. um blutende Läsionen zu kontrollieren. Der Eingriff dauert in der Regel 20-30 Minuten, je nach Indikation und Befund; bei mehreren Polypektomien oder Biopsien können die Eingriffszeiten länger sein. Wie bereits erwähnt, können sich auch anatomische Überlegungen auf die Verfahrensdauer auswirken. ⓘ
Nach dem Eingriff ist in der Regel eine gewisse Erholungszeit vorgesehen, damit das Beruhigungsmittel abklingen kann. Bei ambulanten Eingriffen kann die Erholungszeit schätzungsweise 30-60 Minuten betragen. In den meisten Einrichtungen ist es erforderlich, dass die Patienten eine Person dabei haben, die sie anschließend nach Hause begleitet (je nach der verwendeten Sedierungsmethode). ⓘ
Eine häufige Nachwirkung des Verfahrens sind Blähungen und leichte Blähungen, die durch das Einblasen von Luft in den Dickdarm während des Eingriffs verursacht werden. ⓘ
Ein Vorteil der Koloskopie gegenüber Röntgenaufnahmen oder anderen weniger invasiven Untersuchungen ist die Möglichkeit, während der Untersuchung therapeutische Eingriffe vorzunehmen. Ein Polyp ist eine Wucherung von überschüssigem Gewebe, die sich zu Krebs entwickeln kann. Wenn ein Polyp gefunden wird, kann er beispielsweise mit einer von mehreren Techniken entfernt werden. Eine Schlinge kann um einen Polypen gelegt werden, um ihn zu entfernen. Auch wenn der Polyp flach auf der Oberfläche liegt, kann er oft entfernt werden. Das folgende Beispiel zeigt einen Polypen, der in mehreren Schritten entfernt wird:
Der Polyp wird vollständig entfernt. ⓘ
Schmerzbehandlung
Die mit dem Eingriff verbundenen Schmerzen werden nicht durch das Einführen des Endoskops verursacht, sondern durch das Aufblähen des Dickdarms zur Durchführung der Untersuchung. Das Endoskop selbst ist im Wesentlichen ein langes, flexibles Röhrchen mit einem Durchmesser von etwa einem Zentimeter - also etwa so groß wie der kleine Finger, was weniger ist als der Durchmesser eines durchschnittlichen Stuhls. ⓘ
Der Dickdarm ist faltig und gewellt, ähnlich wie eine Ziehharmonika oder ein Abluftrohr eines Wäschetrockners, was ihm die für die Wasseraufnahme erforderliche große Oberfläche verleiht. Um diese Oberfläche gründlich zu untersuchen, bläst der Arzt sie wie einen Ballon auf, entweder mit Luft aus einem Kompressor oder mit Kohlendioxid aus einer Gasflasche (CO2 wird von der Darmschleimhaut viel schneller als Luft in den Blutkreislauf aufgenommen und dann über die Lunge ausgeatmet, was mit weniger Schmerzen nach dem Eingriff verbunden ist), um die Falten herauszuholen. Magen, Darm und Dickdarm sind von einem so genannten "zweiten Gehirn" umgeben, das die chemische Fabrik der Verdauung selbstständig steuert. Es nutzt komplexe Hormon- und Nervensignale, um mit dem Gehirn und dem Rest des Körpers zu kommunizieren. Normalerweise besteht die Aufgabe des Dickdarms darin, die Nahrung zu verdauen und die Darmflora zu regulieren. Die schädlichen Bakterien in ranzigen Lebensmitteln zum Beispiel erzeugen Blähungen. ⓘ
Der Dickdarm verfügt über Dehnungssensoren, die feststellen können, wenn unerwartet Gas die Darmwände nach außen drückt - so teilt das "zweite Gehirn" der Person durch das Gefühl der Übelkeit mit, dass sie Probleme mit dem Darm hat. Die Ärzte empfehlen in der Regel entweder eine Vollnarkose oder ein partielles Dämmerschlafmittel, damit der Patient Schmerzen, Unbehagen oder auch nur die ungewohnten Empfindungen des Eingriffs nicht oder nur in geringerem Maße wahrnimmt. Nachdem der Dickdarm aufgeblasen wurde, untersucht der Arzt ihn mit dem Endoskop, während er ihn langsam nach hinten zieht. Wenn Polypen gefunden werden, werden sie für eine spätere Biopsie herausgeschnitten. ⓘ
Einige Ärzte ziehen es vor, mit vollständig betäubten Patienten zu arbeiten, da das Fehlen von Schmerzen oder Unbehagen eine ruhige Untersuchung ermöglicht. Die Dämmerschlafnarkose ist jedoch von Natur aus sicherer als eine Vollnarkose und ermöglicht es den Patienten, einfache Befehle zu befolgen und den Eingriff sogar auf einem geschlossenen Monitor zu verfolgen. Jährlich müssen sich mehrere Millionen Erwachsene einer Darmspiegelung unterziehen, doch viele verzichten darauf, weil sie Bedenken vor dem Verfahren haben. ⓘ
Die Darmspiegelung kann ohne jegliche Sedierung und ohne Schmerzprobleme durchgeführt werden, was in mehreren Einrichtungen in vielen Ländern mit Zustimmung des Patienten praktiziert wird. Dadurch kann der Patient seine Körperposition verändern, um dem Arzt bei der Durchführung des Eingriffs zu helfen, und die Erholungszeit und die Nebenwirkungen werden erheblich verkürzt. Die Entleerung des Dickdarms mit Luft ist zwar etwas unangenehm, aber in der Regel nicht besonders schmerzhaft und geht relativ schnell vorüber. Nicht sedierte Patienten können ohne Übelkeitsgefühl aus dem Krankenhaus entlassen werden, können ihren normalen Aktivitäten nachgehen und benötigen keine Begleitperson, wie es nach einer Sedierung empfohlen wird. ⓘ
Ultraschall
Duodenographie und Kolonographie werden wie eine Standardabdominaluntersuchung mit B-Mode- und Farbfluss-Doppler-Ultraschall unter Verwendung eines Niederfrequenz-Schallkopfes - z. B. einer 2,5-MHz-Sonde - und eines Hochfrequenz-Schallkopfes, z. B. einer 7,5-MHz-Sonde, durchgeführt. Die detaillierte Untersuchung der Duodenalwände und -falten, der Kolonwände und der Haustra wurde mit einer 7,5-MHz-Sonde durchgeführt. Tief liegende abdominale Strukturen wurden mit einer 2,5-MHz-Sonde untersucht. Alle Ultraschalluntersuchungen werden nach einer nächtlichen Nüchternheit (mindestens 16 Stunden) mit einem Standard-Scan-Verfahren durchgeführt. Die Probanden werden mit und ohne Wasserkontrast untersucht. Für die Bildgebung mit Wasserkontrast nehmen erwachsene Probanden vor der Untersuchung mindestens einen Liter Wasser zu sich. Die Patienten werden in Rückenlage, in linker hinterer Schräglage und in linker seitlicher Dekubitus-Lage über den interkostalen und subkostalen Zugang untersucht. Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm, Dickdarm und Nieren werden bei allen Patienten routinemäßig untersucht. ⓘ
In Rückenlage erfolgt die Untersuchung des Zwölffingerdarms mit Hochfrequenz-Ultraschall-Duodenographie mit einer 7. Bei der Hochfrequenz-Ultraschall-Kolonographie wird der aufsteigende Dickdarm untersucht, wobei der Ausgangspunkt in der Regel in der Mitte einer imaginären Linie liegt, die vom Beckenkamm zum Nabel verläuft und durch den rechten Mittelbauch verläuft; für den absteigenden Dickdarm beginnt die Untersuchung im linken Oberbauch, verläuft nach kaudal und durchquert den linken Mittelbauch und den linken Unterbauch und endet am Colon sigmoideum in der unteren Beckenregion. Mit der Farbfluss-Dopplersonographie wird die Lokalisation der Läsionen in Bezug auf die Gefäße untersucht. Alle Messungen des Durchmessers und der Wanddicke werden mit einer integrierten Software durchgeführt. Die Messungen werden zwischen den Peristaltikwellen durchgeführt. ⓘ
Wirtschaft
Forscher haben herausgefunden, dass ältere Patienten mit drei oder mehr schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, wie Demenz oder Herzinsuffizienz, eine hohe Rate an Wiederholungs-Koloskopien ohne medizinische Indikation aufweisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Patienten lange genug leben, um an Darmkrebs zu erkranken, ist geringer. Gordon erklärt: "Bei einem Preis von etwa 1.000 Dollar pro Untersuchung besteht eindeutig ein wirtschaftlicher Anreiz". ⓘ
Der Hemoccult II FOBT (in Kombination mit einer Folgekoloskopie, wenn der Test dies anzeigt) ist mehr als fünfmal so kosteneffizient wie andere Screening-Strategien, aber nur etwa 85 % so empfindlich. Aufgrund dieser relativ geringen Sensitivität empfehlen die US-Leitlinien stattdessen die mehr als fünfmal so teuren Verfahren, da selbst der relativ geringe Anstieg der geretteten Leben und der fünffache Kostenanstieg angesichts des Lebensstandards in den USA als lohnenswert erachtet wird. ⓘ
Geschichte
In den 1960er Jahren entwickelten Dr. Niwa und Dr. Yamagata an der Universität Tokio das Gerät. Nach 1968 leisteten Dr. William Wolff und Dr. Hiromi Shinya Pionierarbeit bei der Entwicklung des Kolonoskops. Ihre Erfindung, die 1969 in Japan gemacht wurde, war ein Fortschritt gegenüber dem Bariumeinlauf und dem flexiblen Sigmoidoskop, da sie die Visualisierung und Entfernung von Polypen im gesamten Dickdarm ermöglichte. Wolff und Shinya setzten sich für ihre Erfindung ein und veröffentlichten einen Großteil der frühen Beweise, die nötig waren, um die Skepsis über die Sicherheit und Wirksamkeit des Geräts zu überwinden. ⓘ
Die Erfindung der Koloskopie mit CCD und der Markt werden von Fuji Film, Olympus und Hoya in Japan angeführt. 1982 berichtete Dr. Lawrence Kaplan von der Aspen Medical Group in St. Paul, Missouri, über eine Serie von 100 aufeinanderfolgenden Koloskopien und oberen Endoskopien, die in einer freistehenden Klinik meilenweit vom nächsten Krankenhaus entfernt durchgeführt wurden und die Sicherheit und Kosteneffizienz dieser ambulanten Verfahren belegten. (Persönliche Mitteilung an die Joint Commission on Ambulatory Care, Mai 1983) ⓘ
Etymologie
Die Begriffe Koloskopie oder Koloskopie leiten sich von dem altgriechischen Substantiv κόλον, gleich dem englischen colon, und dem Verb σκοπεῖν, (hinein)schauen, untersuchen ab. Der Begriff Kolonoskopie ist jedoch schlecht konstruiert, da diese Form voraussetzt, dass der erste Teil der Verbindung aus einer möglichen Wurzel κολων- oder κολον-, mit dem Verbindungsvokal -o, anstelle der Wurzel κόλ- von κόλον besteht. Eine Verbindung wie κολωνοειδής, wie ein Hügel, (mit dem Zusatz -on-) ist vom altgriechischen Wort κολώνη oder κολωνός, Hügel, abgeleitet. In ähnlicher Weise kann Koloskopie (mit dem zusätzlichen -on-) wörtlich mit Untersuchung des Hügels übersetzt werden, anstatt mit Untersuchung des Dickdarms. ⓘ
Im Englischen gibt es mehrere Wörter, die von κόλον abgeleitet sind, wie z. B. colectomy, colocentesis, colopathy und colostomy unter vielen anderen, denen der falsche Zusatz -on- tatsächlich fehlt. Einige zusammengesetzte Wörter wie Kolonopathie haben Dubletten mit eingefügtem -on-. ⓘ
Gerät
Das flexible Koloskop hat einen Durchmesser von etwa 1 cm und eine Länge von zirka 1,2 Metern. Zumeist wird heute ein Video-Koloskop verwendet, das an der Spitze eine Kamera besitzt und das Bild auf einen Monitor überträgt. So ist es möglich, dass der Patient die Untersuchung mitverfolgen kann. Das Koloskop ist mit einer Absaugvorrichtung ausgerüstet, um flüssige Stuhlreste und Spülflüssigkeit absaugen zu können. Ein Arbeitskanal ermöglicht das Einführen von kleinen Instrumenten (Zangen und Schlingen), mit denen kleine Gewebeproben bzw. Polypen entnommen werden können. ⓘ
Untersuchungsablauf
Zu Beginn der Untersuchung liegt der Patient auf dem Rücken. Während ggf. die Sedierung oder Narkose zu wirken beginnt, wird der Patient mit leicht angewinkelten Beinen in eine stabile linksseitige Lage gebracht. Das Instrument wird unter Sicht mit Begradigungs- oder Umlagerungsmanövern vorgeschoben, bis der Blinddarm (Caecum) bzw. der letzte Teil des Dünndarmes (terminales Ileum) erreicht ist. Beim Rückzug des Koloskops wird dann mittels Luftinsufflation (Lufteinblasung) der Darm zur Entfaltung gebracht und die gesamte Darmschleimhaut sorgfältig nach krankhaften Veränderungen abgesucht. Die Untersuchung dauert normalerweise etwa 25 Minuten. Das zur Darmentfaltung eingeblasene Luftvolumen von einigen Litern kann während und auch nach der Untersuchung kurzzeitig Darmblähungen (sogenannte „Winde“) verursachen, die allerdings meist schnell wieder verschwinden. Die Verwendung von CO2 anstelle von Raumluft kann das Problem minimieren, da CO2 von der Darmschleimhaut bis zu 150-mal schneller resorbiert wird. ⓘ
Befunde
- Aussackungen (Divertikel)
- Polypen
- Entzündungen (z. B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, pseudomembranöse Colitis)
- Geschwüre (Ulcera)
- Tumoren
- Engstellen (Stenosen)
- Schleimhautblutungen
- Fremdkörper, Parasiten ⓘ
Angiodysplasie im Blinddarm ⓘ
Therapie
Divertikel
Divertikel bedürfen keiner Therapie und sind auch nicht als Krankheit anzusehen. Lediglich bei einer Blutung aus Divertikeln ist in sehr seltenen Fällen eine Blutstillung endoskopisch möglich. Ebenfalls kann eine Divertikulitis diagnostiziert werden, wobei während der Entzündungsphase wegen einer möglichen Perforation der entzündeten und dadurch leichter verletzbaren Darmwand von einer Koloskopie abzuraten ist. ⓘ
Polypen
Polypen sind makroskopisch sichtbare, meist gestielte Ausstülpungen der Mukosa. Im Laufe mehrerer Jahre können sie entarten und zu Dickdarmkrebs (siehe auch Adenom-Karzinom-Sequenz) führen, und sie werden deshalb (auch im Rahmen von Vorsorgekoloskopien) in derselben Sitzung entfernt. ⓘ
Entzündungen/Geschwüre
Zur genaueren Differenzierung von entzündlichen Veränderungen und Geschwüren werden mit einer durch das Endoskop geschobenen Zange Proben aus der Schleimhaut entnommen (Biopsie) und/oder gezielt Sekret zur bakteriologischen Untersuchung gewonnen. ⓘ
Tumoren
Bei Tumoren und hier insbesondere dem Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) werden zur genauen feingeweblichen Untersuchung Gewebsproben Biopsien entnommen. Bei nicht mehr operablen Patienten kann endoskopisch bei hochgradiger Einengung ein Stent eingelegt werden, um die Kotpassage zu ermöglichen und einen künstlichen Darmausgang (Anus praeter) zu vermeiden. In einer groß angelegten Studie im Saarland konnte gezeigt werden, dass Personen, die sich innerhalb der letzten zehn Jahre einer vorbeugenden Koloskopie (Krebsvorsorge) unterzogen hatten, deutlich weniger häufig fortgeschrittene Krebsvorstufen hatten als die Personen einer Vergleichsgruppe, die sich zum ersten Mal einer Koloskopie unterzogen (6,1 % zu 11,4 %). ⓘ
Stenosen
Bei Engstellen kann durch das Endoskop ein Ballon eingeführt werden, der nach Füllung mit Luft oder Wasser die Engstelle aufdehnt (Ballondilatation). Diese Therapie ist jedoch nur Spezialisten vorbehalten, da die Gefahr des Darmrisses (Perforation) besteht. ⓘ
Blutungen
Blutungen treten auf bei:
- entzündlichen Veränderungen
- Divertikelblutungen
- Hämorrhoiden-Blutungen
- Gefäßfehlbildungen (Angiodysplasien)
- Geschwüren (Ulcera) ⓘ
Blutungen können endoskopisch mit Einspritzen von Medikamenten oder durch Hitze (Koagulation) gestillt werden. ⓘ