Mastdarm
Rektum ⓘ | |
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Einzelheiten | |
Vorläufer | Hinterdarm |
Teil des | Dickdarm |
System | Gastrointestinales System |
Arterie | Obere Rektumarterie (erste zwei Drittel des Rektums), mittlere Rektumarterie (letztes Drittel des Rektums) |
Venen | Obere rektale Venen, mittlere rektale Venen |
Nerven | Inferiore Analenerven, inferiore Mesenterialganglien |
Lymphe | Untere Mesenteriallymphknoten, pararektale Lymphknoten, innere Iliakallymphknoten, tiefe Leistenlymphknoten |
Funktion | Speicherung von Fäkalien vor der Defäkation |
Bezeichnungen | |
Lateinisch | Rektum intestinum |
Anatomische Terminologie [Bearbeiten auf Wikidata]
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Die wichtigsten Teile des |
Gastrointestinaltraktes |
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Das Rektum ist beim Menschen und einigen anderen Säugetieren der letzte gerade Abschnitt des Dickdarms, bei anderen Tieren der Darm. Das Rektum des erwachsenen Menschen ist etwa 12 cm lang und beginnt an der rektosigmoidalen Kreuzung (dem Ende des Colon sigmoideum) in Höhe des dritten Kreuzbeinwirbels oder des Kreuzbeinvorhofs, je nachdem, welche Definition man verwendet. Sein Durchmesser entspricht dem des Colon sigmoideum an seinem Anfang, ist jedoch in der Nähe seines Endes erweitert und bildet die Ampulle des Rektums. Er endet auf der Höhe des Anorektalrings (Höhe der Puborektalschlinge) oder der Linea dentata, je nachdem, welche Definition man verwendet. Beim Menschen schließt sich an das Rektum der Analkanal an, der etwa 4 cm lang ist, bevor der Magen-Darm-Trakt an der Analfurche endet. Das Wort Rektum kommt vom lateinischen rectum intestinum, was so viel wie gerader Darm bedeutet. ⓘ
Der Mastdarm, norddeutsch auch Schlackdarm, lateinisch intestinum rectum ‚gerader Darm‘ und hieraus eingedeutscht Rektum (Adjektiv rektal), ist ein Teil des Enddarms und damit des Dickdarms und dient der Zwischenspeicherung des Kots, d. h. der unverdaulichen und unverträglichen Nahrungsreste. Durch den Defäkationsreflex wird er über den After (lateinisch-fachsprachlich: der Anus) entleert. Der Mastdarm selbst besitzt keine Schmerzrezeptoren, wohl aber seine Schließmuskeln. ⓘ
Aufbau
Der Enddarm ist ein Teil des unteren Magen-Darm-Trakts. Das Rektum ist eine Fortsetzung des Colon sigmoideum und schließt an den Anus an. Das Rektum folgt der Form des Kreuzbeins und endet in einem erweiterten Abschnitt, der als Ampulle bezeichnet wird und in dem die Fäkalien gespeichert werden, bevor sie über den Analkanal ausgeschieden werden. Eine Ampulle (von lateinisch bottle) ist ein Hohlraum oder das erweiterte Ende eines Kanals, der die Form einer römischen Ampulle hat. Das Rektum vereinigt sich mit dem Colon sigmoideum auf der Höhe von S3 und vereinigt sich mit dem Analkanal, wenn es die Beckenbodenmuskeln passiert. ⓘ
Im Gegensatz zu anderen Abschnitten des Dickdarms weist das Rektum keine ausgeprägten Taeniae coli auf. Die Taeniae gehen im Colon sigmoideum fünf Zentimeter oberhalb des Rektums ineinander über und werden zu einem einzigen Längsmuskel, der das Rektum auf seiner gesamten Länge von allen Seiten umgibt. ⓘ
Blutgefäßversorgung
Die arterielle Versorgung des Mastdarms erfolgt über die Arteria rectalis superior, Arteria rectalis media und Arteria rectalis inferior. Die Arteria rectalis superior, ein Ast der Arteria mesenterica inferior, teilt sich in Höhe des zweiten Kreuzwirbels in zwei auf jeder Seite des Mastdarms absteigende Äste. Der rechte Ast teilt sich noch einmal, so dass drei Äste die Versorgung des oberen Mastdarms übernehmen. Diese Äste anastomosieren mit denen der Arteria rectalis media (aus der Arteria iliaca interna) und der Arteria rectalis inferior (aus der Arteria pudenda interna). Die Arteria rectalis media versorgt den mittleren, die Arteria rectalis inferior den unteren Mastdarmabschnitt. ⓘ
Die entsprechenden Venen weisen einen unterschiedlichen Abfluss auf. Während die Vena rectalis superior in die Pfortader mündet, fließt das Blut der Venae rectales mediae und der Vena rectalis inferior über die Venae iliacae in die Vena cava inferior ab. Dies hat eine Bedeutung bei der hämatogenen Verbreitung von Metastasen von Mastdarmtumoren. Da die unteren Etagen nicht über die Pfortader abfließen, gelangen in den Mastdarm eingeführte Medikamente (häufig in Form von Zäpfchen) unter Umgehung der Leber direkt in das Blut. ⓘ
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Blutgefäße des Rektums und des Anus ⓘ
Mikroanatomie
Die Mikroanatomie der Rektumwand ähnelt der des übrigen Magen-Darm-Trakts, d. h. sie besitzt eine Schleimhaut mit einer Auskleidung aus einer einzigen Schicht säulenförmiger Zellen mit dazwischenliegenden schleimabsondernden Becherzellen, die auf einer Lamina propria mit einer Schicht glatter Muskeln, der Muscularis mucosa, ruht. Diese sitzt auf einer darunter liegenden Submukosa aus Bindegewebe, umgeben von einer Muscularis propria mit zwei Muskelbändern, einem inneren kreisförmigen und einem äußeren länglichen Band. Die Rektumschleimhaut weist eine höhere Konzentration von Becherzellen auf als andere Teile des Gastrointestinaltrakts. ⓘ
Die Schleimhaut des Enddarms verändert sich stark an der Stelle, wo der Enddarm auf den Anus trifft. Hier geht die Auskleidung von den säulenförmigen Zellen des Rektums in mehrere Schichten flacher Zellen über. ⓘ
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Querschnitt durch das Rektum eines Hundes (40×)
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Mikroskopischer Querschnitt des Enddarms eines Hundes (400×), der eine hohe Konzentration von Becherzellen inmitten der säulenförmigen Auskleidung zeigt. Becherzellen sind als kreisförmige Zellen mit einem klaren Innenmaterial (Zytoplasma) zu erkennen. ⓘ
Funktion
Der Enddarm dient als Zwischenlager für Fäkalien. Das Rektum nimmt Fäkalien aus dem absteigenden Dickdarm auf, die durch regelmäßige Muskelkontraktionen (Peristaltik) übertragen werden. Wenn sich die Rektumwände aufgrund der Materialien, die sie von innen füllen, ausdehnen, stimulieren Dehnungsrezeptoren des Nervensystems, die sich in den Rektumwänden befinden, den Wunsch, Stuhlgang zu haben, ein Vorgang, der Defäkation genannt wird. ⓘ
Ein innerer und ein äußerer Schließmuskel sowie die Ruhekontraktion des Puborektalis verhindern den Austritt von Stuhl (Stuhlinkontinenz). Wenn sich der Enddarm weiter ausdehnt, entspannen sich die Schließmuskeln und der Inhalt des Enddarms wird reflexartig ausgestoßen. Die Ausscheidung erfolgt durch Kontraktionen der Muskeln des Enddarms. ⓘ
Der Drang zur freiwilligen Defäkation tritt auf, wenn der Rektaldruck auf über 18 mmHg ansteigt, die reflexartige Ausscheidung bei 55 mmHg. Bei der freiwilligen Defäkation kommt es neben der Kontraktion der Enddarmmuskeln und der Entspannung des äußeren Schließmuskels zu einer Kontraktion der Bauchmuskeln und einer Entspannung des M. puborectalis. Dadurch wird der Winkel zwischen Rektum und Anus begradigt und die Defäkation erleichtert. ⓘ
Klinische Bedeutung
Untersuchung
Zur Diagnose bestimmter Erkrankungen kann eine rektale Untersuchung durchgeführt werden. Dazu gehören Stuhlverstopfung, Prostatakrebs und gutartige Prostatahypertrophie bei Männern, Stuhlinkontinenz und innere Hämorrhoiden. Zu den bildgebenden Verfahren, die zur Untersuchung des Enddarms eingesetzt werden, gehören CT- und MRT-Scans. Eine Ultraschallsonde kann in den Enddarm eingeführt werden, um nahe gelegene Strukturen wie die Prostata zu betrachten. ⓘ
Koloskopie und Sigmoidoskopie sind Formen der Endoskopie, bei denen eine geführte Kamera zur direkten Betrachtung des Enddarms eingesetzt wird. Mit diesen Instrumenten können bei Bedarf auch Biopsien zur Diagnose von Krankheiten wie Krebs entnommen werden. Ein Proktoskop ist ein weiteres Instrument, das zur Darstellung des Enddarms verwendet wird. ⓘ
Auch die Körpertemperatur kann im Enddarm gemessen werden. Die rektale Temperatur kann gemessen werden, indem ein medizinisches Thermometer nicht mehr als 25 mm (1 Zoll) durch den Anus in den Enddarm eingeführt wird. Ein Quecksilberthermometer sollte 3 bis 5 Minuten lang eingeführt werden; ein digitales Thermometer sollte so lange eingeführt bleiben, bis es piept. Die normale Rektaltemperatur liegt im Allgemeinen zwischen 36 und 38 °C und ist etwa 0,5 °C höher als die Mundtemperatur und etwa 1 °C höher als die Achseltemperatur. Die Verfügbarkeit von weniger invasiven Methoden zur Temperaturmessung, einschließlich Pauken- (Ohr-) und Stirnthermometern, hat dazu geführt, dass diese Methode seltener angewendet wird. ⓘ
Art der Verabreichung
Einige Medikamente werden auch rektal (lateinisch: per rectum) verabreicht. Definitionsgemäß werden Zäpfchen eingeführt und Einläufe in den Enddarm gespritzt. Medikamente können über den Enddarm verabreicht werden, um Verstopfung zu lindern, um Erkrankungen in der Nähe des Enddarms zu behandeln, z. B. Fissuren oder Hämorrhoiden, oder um systemisch wirksame Medikamente zu verabreichen, wenn eine Einnahme über den Mund nicht möglich ist. Die Verabreichung von Medikamenten über diesen Weg wird in der Regel nicht gern gesehen, sowohl aus kulturellen Gründen als auch aufgrund von Unbehagen und Problemen, die die Wirkung des Medikaments beeinträchtigen können, wie z. B. ein Auslaufen. ⓘ
Verstopfung
Eine Ursache für Verstopfung ist eine fäkale Impaktion im Enddarm, bei der sich ein trockener, harter Stuhl bildet. Verstopfung ist in den meisten Fällen auf Ernährungs- und Lebensstilfaktoren wie unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel und einen Mangel an Ballaststoffen zurückzuführen, obwohl es viele mögliche Ursachen gibt. Zu diesen Ursachen gehören Verstopfung aufgrund von Verengungen, lokalen Erkrankungen (wie Morbus Crohn, Fissuren oder Hämorrhoiden) oder Krankheiten, die die neurologische Kontrolle des Darms beeinträchtigen, oder eine verlangsamte Darmtransitzeit, einschließlich Rückenmarksverletzungen und Multipler Sklerose; die Einnahme von Medikamenten wie Opioiden und Erkrankungen wie Diabetes mellitus sowie schwere Krankheiten. Auch ein hoher Kalziumspiegel und eine niedrige Schilddrüsenaktivität können Verstopfung verursachen. ⓘ
Um die Ursache zu ermitteln, können Tests durchgeführt werden. Dazu können Blutuntersuchungen wie biochemische Untersuchungen, Kalziumspiegel und Schilddrüsenfunktionstests gehören. Eine digitale rektale Untersuchung kann durchgeführt werden, um festzustellen, ob sich Stuhl im Rektum befindet und ob eine Verstopfung vorliegt. Wenn Symptome wie Gewichtsverlust, Blutungen aus dem Enddarm oder Schmerzen auftreten, können zusätzliche Untersuchungen wie eine Computertomographie angeordnet werden. Bleibt die Verstopfung trotz einfacher Behandlungen bestehen, können auch eine anale Manometrie zur Messung des Drucks im Anus und im Rektum, elektrophysiologische Untersuchungen und eine Magnetresonanz-Proktographie durchgeführt werden. ⓘ
Im Allgemeinen wird Verstopfung jedoch durch die Verbesserung von Faktoren wie Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und Ballaststoffe in der Nahrung behandelt. Auch Abführmittel können eingesetzt werden. Bei anhaltender Verstopfung können Einläufe oder Zäpfchen erforderlich sein. Manchmal ist auch der Einsatz der Finger oder der Hand (manuelle Entleerung) erforderlich. Obwohl die Peristaltik im Dickdarm Material in das Rektum befördert, scheinen Abführmittel wie Bisacodyl oder Senna, die die Peristaltik im Dickdarm anregen, keine Peristaltik im Rektum auszulösen. Sie lösen ein rektales Völlegefühl und eine Kontraktion aus, die häufig zur Defäkation führt, jedoch ohne die für die Peristaltik charakteristischen Aktivitätswellen. ⓘ
Entzündung
- Proktitis ist eine Entzündung des Anus und des Enddarms.
- Colitis ulcerosa, eine Form der entzündlichen Darmerkrankung, verursacht Geschwüre, die das Rektum betreffen. Diese können schubweise auftreten und ein Leben lang andauern. Dabei kann Blut im Stuhl sichtbar sein. Seit 2014 ist die Ursache unbekannt. ⓘ
Krebs
- Rektumkarzinom, eine Untergruppe des kolorektalen Krebses, die speziell den Enddarm betrifft. ⓘ
Andere Krankheiten
Zu den anderen Erkrankungen des Enddarms gehören:
- Rektumprolaps, d. h. der Vorfall des Enddarms in den Anus oder in den Außenbereich. Dies wird häufig durch einen geschwächten Beckenboden nach einer Geburt verursacht.
- Im Zusammenhang mit der Mesenterialischämie wird das obere Rektum manchmal als Sudeck-Punkt bezeichnet und ist von klinischer Bedeutung, da es eine Wasserscheide zwischen dem Kreislauf der Arteria mesenterica inferior und dem Kreislauf der Arteria iliaca interna über die mittlere Rektalarterie darstellt und somit anfällig für Ischämie ist. Der Sudeck-Punkt wird oft zusammen mit dem Griffith-Punkt an der Milzflexur als Wasserscheide bezeichnet. ⓘ
Gesellschaft und Kultur
Sexuelle Stimulation
Aufgrund der Nähe der Vorderwand des Rektums zur Vagina bei Frauen bzw. zur Prostata bei Männern und der damit verbundenen gemeinsamen Nerven kann die rektale Stimulation oder Penetration zu sexueller Erregung führen. ⓘ
Geschichte
Etymologie
Das englische Rektum leitet sich von dem lateinischen Ausdruck intestinum rectum ab. Der englische Name straight gut' gibt die wörtliche Bedeutung dieses Ausdrucks wieder, denn lateinisch rectum bedeutet gerade, und intestinum bedeutet Darm. Dieser lateinische Ausdruck ist eine Übersetzung des altgriechischen ἀπευθυσμένον ἔντερον, abgeleitet von ἀπευθύνειν, gerade machen, und ἔντερον, Darm, der in den Schriften des griechischen Arztes Galen belegt ist. Bei seinen anatomischen Untersuchungen an Tierleichen stellte Galen fest, dass der Enddarm gerade und nicht wie beim Menschen gekrümmt war. Die Ausdrücke ἀπευθυσμένον ἔντερον und intestinum rectum sind daher keine geeigneten Bezeichnungen für den Enddarm des Menschen. Apeuthysmenon kann als Latinisierung von ἀπευθυσμένον ἔντερον betrachtet werden und euthyenteron hat eine ähnliche Bedeutung (εὐθύς = gerade). Ein Großteil des Wissens über die Anatomie des Enddarms stammt aus den detaillierten Beschreibungen von Andreas Vesalius aus dem Jahr 1543. ⓘ
Wortherkunft
Das alt- und mittelhochdeutsche Wort arsdarm („Arschdarm“) wurde spätmittelhoch durch den verhüllenden Ausdruck masdarm ersetzt und wurde über frühneuhochdeutsch maßdarm (von mittelhochdeutsch maz „Speise“) neuhochdeutsch zu Mastdarm. ⓘ
Anatomie und Physiologie
Das Rektum ist beim Menschen etwa 15–18 cm lang. Die Länge variiert von Person zu Person und auch je nach Messmethode. Die untersten 4 cm sind aber bereits dem Anus zuzurechnen. Die Unterscheidung erfolgt hier anhand des Durchstoßens des Beckenbodens. Zudem ist das Ende des Analkanals bereits mit einem mehrschichtigen Plattenepithel ausgekleidet und nicht mehr mit einer Darmschleimhaut. Mit dem After zusammen bildet der Mastdarm das Anorektum. ⓘ
In der Krebsbehandlung wird das Rektum in drei Drittel aufteilt aufgrund der Konsequenzen für die Behandlung (hier nach UICC):
- Unteres Drittel: 0–6 cm
- Mittleres Drittel: 6–12 cm
- Oberes Drittel: 12–16 cm ⓘ
Seine Lage im Körper ist im sogenannten kleinen Becken zwischen der Harnblase (beim Mann zusätzlich noch der Prostata, bei der Frau noch der Gebärmutter und der Vagina) und dem Kreuzbein. ⓘ
Charakteristischerweise verlieren sich beim Übergang vom Sigmoid zum Rectum die typischen Kennzeichen des Colons, nämlich die Appendices epiploicae, Haustren, Taenien sowie die Plicae semilunares. Statt der Plicae semilunares gibt es im Mastdarm drei Falten, von denen die mittlere auch als Kohlrausch-Falte bezeichnet wird und gerade noch anal tastbar ist. Sie ist per definitionem zugleich der Anfang der Ampulla recti, die sich nach aboral bis zum Übergang (Junctio anorectalis) in den Analkanal (Canalis rectalis) fortsetzt. ⓘ
Der Mastdarm zeigt histologisch den typischen Aufbau eines häutig-muskulösen Schlauches. Der Darmschleimhaut folgt nach außen eine Muskelschicht (Tunica muscularis) aus glatter Muskulatur, welche aus einer inneren Ring- (Stratum circulare) und einer äußeren Längsmuskelschicht (Stratum longitudinale) besteht. Den äußeren Abschluss der Mastdarmwand bildet eine Tunica serosa. Aus der Längsmuskelschicht des Mastdarms strahlen Faserzüge an die Steißbeinwirbel (Musculus rectococcygeus) und die Harnblase (Musculus rectovesicalis). ⓘ
Funktion
Die grundsätzliche Aufgabe des Enddarms, wie aller Dickdarmanteile, ist es, dem Speisebrei Flüssigkeit zu entziehen. Sie hat Bedeutung für das Kothaltevermögen (Kontinenz, Stuhlkontinenz). ⓘ
Erkrankungen
Entzündungen (Proktitis) und Geschwüre können infektiös oder in Zusammenhang mit einer Colitis ulcerosa auftreten. Krankhafte Verbindungen zu benachbarten Organen werden als Fisteln bezeichnet. Der Mastdarmkrebs ist der häufigste Tumor des Mastdarms. Darüber hinaus kann es zu Verengungen, Aussackungen (Rektumdivertikel), zum Vorfall des gesamten Organs (Rektumprolaps), zu Blutungen oder traumatischen Verletzungen kommen. ⓘ