Beere
In der Botanik ist eine Beere eine fleischige Frucht ohne Stein (Kern), die aus einer einzigen Blüte mit einem Fruchtknoten hervorgeht. Zu den Beeren gehören Weintrauben, Johannisbeeren und Tomaten sowie Gurken, Auberginen und Bananen, nicht aber bestimmte Früchte, die der kulinarischen Definition von Beeren entsprechen, wie Erdbeeren und Himbeeren. Die Beere ist die häufigste Art der fleischigen Frucht, bei der die gesamte äußere Schicht der Fruchtknotenwand zu einem potenziell essbaren "Perikarp" heranreift. Beeren können aus einem oder mehreren Fruchtknoten derselben Blüte entstehen (d. h. aus einem einfachen oder einem zusammengesetzten Fruchtknoten). Die Samen sind in der Regel in das fleischige Innere des Fruchtknotens eingebettet, aber es gibt auch einige nicht-fleischige Ausnahmen, wie z. B. Paprika, deren Samen eher von Luft als von Fruchtfleisch umgeben sind. ⓘ
Viele Beeren sind essbar, aber andere, wie die Früchte der Kartoffel und der Tollkirsche, sind für den Menschen giftig. ⓘ
Eine Pflanze, die Beeren trägt, wird als "bacciferous" oder "baccate" bezeichnet (eine Frucht, die einer Beere ähnelt, unabhängig davon, ob sie tatsächlich eine Beere ist oder nicht, kann auch als "baccate" bezeichnet werden). ⓘ
Im Alltagsenglisch ist eine "Beere" jede kleine essbare Frucht. Beeren sind in der Regel saftig, rund, farbenfroh, süß oder sauer und haben keinen Stein oder Kern, obwohl sie viele kleine Samen enthalten können. ⓘ
Als Beere (von mittelhochdeutsch bër) gilt in der Botanik eine aus einem einzigen Fruchtknoten hervorgegangene Schließfrucht, bei der die komplette Fruchtwand (Perikarp) auch noch bei der Reife saftig oder mindestens fleischig ist. ⓘ
Botanische Beeren
Im botanischen Sprachgebrauch ist eine Beere eine einfache Frucht mit Samen und fleischigem Fruchtfleisch (Perikarp), die aus dem Fruchtknoten einer einzigen Blüte hervorgeht. Der Fruchtknoten kann inferior oder superior sein. Er ist ungeschlechtlich, d. h. er hat keine besondere "Schwachstelle", an der er sich spaltet, um die Samen bei Reife freizugeben. Das Perikarp ist in drei Schichten unterteilt. Die äußere Schicht wird als "Exokarp" oder "Epikarp" bezeichnet, die mittlere Schicht als "Mesokarp" oder "Sarkokarp" und die innere Schicht als "Endokarp". Die Botaniker haben diese Begriffe nicht einheitlich verwendet. Exokarp und Endokarp können sich auf mehr oder weniger einschichtige "Häute" beschränken oder auch an sie angrenzende Gewebe einschließen; so erstreckt sich das Exokarp in einer Ansicht nach innen bis zur Schicht der Leitbündel ("Adern"). Die uneinheitliche Verwendung wurde als "Quelle der Verwirrung" bezeichnet. ⓘ
Die Beschaffenheit des Endokarps unterscheidet eine Beere von einer Steinfrucht, die ein gehärtetes oder steiniges Endokarp hat (siehe auch unten). Je nach Zustand des Endokarps können die beiden Fruchtarten ineinander übergehen. Einige Quellen haben versucht, den Unterschied zu quantifizieren, z. B. durch die Forderung, dass das Endokarp bei einer Beere weniger als 2 mm dick sein muss. ⓘ
Beispiele für botanische Beeren sind:
- Die Avocado enthält einen einzigen großen Samen, der von einem nicht wahrnehmbaren Endokarp umgeben ist. Avocados werden jedoch manchmal auch als Steinfrüchte eingestuft.
- Banane
- Berberitze (Berberis), Oregon-Traube (Mahonia aquifolium) und Maisapfel (Podophyllum spp.) (Berberidaceae)
- Erdbeerbaum (Arbutus unedo) (nicht zu verwechseln mit der Erdbeere (Fragaria), die eine Nebenfrucht ist), Bärentraube (Arctostaphylos spp.), Heidelbeere, Blaubeere, Preiselbeere, Preiselbeere/Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), Krähenbeere (Empetrum spp.) (Familie Ericaceae)
- Kaffeebeeren (Rubiaceae) (auch als Steinfrüchte bezeichnet)
- Stachelbeere und Johannisbeere (Ribes spp.; Grossulariaceae), rote, schwarze und weiße Arten
- Aubergine/Aubergine, Tomate, Goji-Beeren (Wolfsbeere) und andere Arten der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae)
- Holunder (Sambucus niger; Adoxaceae)
- Indische Stachelbeere (Phyllanthus emblica) (Phyllanthaceae)
- Garcinia gummi-gutta, Garcinia mangostana (Mangostan) und Garcinia indica aus der Familie der Clusiaceae
- Sapodilla (Manilkara zapota), Sapotaceae
- Weintraube, Vitis vinifera in der Familie der Vitaceae
- Geißblatt (Honeysuckle): Die Beeren einiger Arten sind essbar und werden Honigbeeren genannt, andere sind giftig (Lonicera spp.; Caprifoliaceae)
- Kakipflaume (Ebenaceae)
- Kürbis, Gurke und Wassermelone in der Familie der Cucurbitaceae ⓘ
Modifizierte Beeren
"Echte Beeren" oder "Baccae" können auch eine dünne Außenhaut haben, die nicht selbsttragend ist, wenn sie von der Beere entfernt wird. Dies unterscheidet z. B. eine Vaccinium- oder Solanum-Beere von einer Adansonia (Baobab) amphisarca, die eine trockene, steifere und selbsttragende Haut hat. Die Früchte von Zitrusfrüchten wie Orangen, Kumquats und Zitronen sind Beeren mit einer dicken Schale und einem sehr saftigen Inneren, das durch Scheidewände in Segmente unterteilt ist, die als Hesperidium" bezeichnet werden. Ein spezieller Begriff, pepo, wird auch für Früchte aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) verwendet, die eine harte äußere Schale haben, aber im Inneren nicht durch Septen unterteilt sind. Die Früchte von Passiflora (Passionsfrucht) und Carica (Papaya) werden manchmal auch als Pepos bezeichnet. ⓘ
Beeren, die sich aus einem unterständigen Fruchtknoten entwickeln, werden manchmal als epigyne Beeren oder falsche Beeren bezeichnet, im Gegensatz zu echten Beeren, die sich aus einem oberständigen Fruchtknoten entwickeln. Bei epigynen Beeren enthält die Beere Gewebe, das von anderen Teilen der Blüte als dem Fruchtknoten stammt. Die Blütenröhre, die aus dem basalen Teil der Kelchblätter, Blütenblätter und Staubgefäße gebildet wird, kann bei der Reife fleischig werden und sich mit dem Fruchtknoten verbinden, um die Frucht zu bilden. Zu den häufigen Früchten, die manchmal als epigyne Beeren eingestuft werden, gehören Bananen, Kaffee, Mitglieder der Gattung Vaccinium (z. B. Preiselbeeren und Heidelbeeren) und Mitglieder der Familie Cucurbitaceae (Kürbisse, Gurken, Melonen und Kürbisse). ⓘ
Beerenähnliche Früchte
Viele Früchte, die gemeinhin als Beeren bezeichnet werden, sind keine Beeren im Sinne der wissenschaftlichen Definition, sondern fallen in eine der folgenden Kategorien: ⓘ
Steinfrüchte
Steinfrüchte werden in unterschiedlicher Weise von den botanischen Beeren unterschieden. Steinfrüchte sind fleischige Früchte, die aus einem (in der Regel) einsamigen Fruchtknoten mit einer harten, holzigen Schicht (dem so genannten Endokarp) entstehen, die den Samen umgibt. Bekannte Beispiele sind die Steinfrüchte der Gattung Prunus (Pfirsiche, Pflaumen und Kirschen), Oliven, Kokosnüsse, Datteln, Lorbeeren und Persea-Arten. Einige Definitionen machen das bloße Vorhandensein eines innerlich differenzierten Endokarps zum bestimmenden Merkmal einer Steinfrucht; andere wiederum schränken die Art des Endokarps ein, das für eine Steinfrucht erforderlich ist, z. B. bei Beeren, die ein Endokarp von weniger als 2 mm Dicke aufweisen. Der Begriff "Steinfrucht" wird für Früchte verwendet, die die allgemeine Struktur und Beschaffenheit einer Steinfrucht aufweisen, ohne notwendigerweise die vollständige Definition zu erfüllen. Zu den anderen Steinfrüchten mit einem einzigen Samen, denen das steinige Endokarp fehlt, gehört der Sanddorn (Hippophae rhamnoides, Elaeagnaceae), der eine Achäne ist, die von einem geschwollenen Hypanthium umgeben ist, das die fleischige Schicht bildet. Die Früchte der Coffea-Arten werden entweder als Steinfrüchte oder Beeren bezeichnet. ⓘ
Kernobst
Die Kernobstfrüchte der Pflanzen des Unterstammes Pyrinae der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), wie z. B. Äpfel und Birnen, haben eine Struktur (den Kern), in der zähes Gewebe die Samen deutlich vom äußeren, weicheren Perikarp trennt. Kernobst ist keine Beere. Einige der kleineren Kernobstsorten werden jedoch manchmal als Beeren bezeichnet. Amelanchier-Kerne werden bei der Reife so weich, dass sie einer Heidelbeere ähneln und als Junibeeren, Elsbeeren oder Saskatoon-Beeren bezeichnet werden. ⓘ
Sammelfrüchte
Sammelfrüchte oder zusammengesetzte Früchte enthalten Samen aus verschiedenen Fruchtknoten einer einzigen Blüte, wobei die einzelnen "Früchtchen" bei der Reife zu einer vollständigen Frucht zusammengefügt werden. Beispiele für Sammelfrüchte, die gemeinhin als "Beeren" bezeichnet werden, sind Vertreter der Gattung Rubus wie Brombeere und Himbeere. Botanisch gesehen sind dies keine Beeren. Andere große Sammelfrüchte, wie z. B. der Sauerampfer (Annona muricata), werden in der Regel nicht als "Beeren" bezeichnet, obwohl einige Quellen diesen Begriff verwenden. ⓘ
Mehrfrüchtige Früchte
Mehrfrüchte sind keine botanischen Beeren. Mehrfrüchtige Früchte sind die Früchte von zwei oder mehreren Blüten, die miteinander verwachsen oder eng aneinander gepackt sind. Die Maulbeere ist ein beerenartiges Beispiel für eine Mehrlingsfrucht; sie entwickelt sich aus einem Büschel winziger Einzelblüten, die sich bei der Entwicklung zur Frucht zusammenziehen. ⓘ
Beerenfrüchte
Beifrüchte sind keine botanischen Beeren. Bei Beerenfrüchten wird der essbare Teil nicht aus dem Fruchtknoten gebildet. Beerenähnliche Beispiele sind:
- Erdbeere - die nicht-fleischige Ansammlung von samenähnlichen Achänen an ihrem Äußeren ist eigentlich die "Frucht", die aus einer Ansammlung von Eierstöcken entsteht; der fleischige Teil entwickelt sich stattdessen aus dem Rezeptor.
- Scheinerdbeere (Duchesnea indica) - hat die gleiche Struktur wie eine Erdbeere.
- Seetraube (Coccoloba uvifera; Polygonaceae) - die Frucht ist eine trockene Kapsel, umgeben von einem fleischigen Kelch. ⓘ
Beerenartige Zapfen von Nadelbäumen
Die weiblichen Samenzapfen einiger Nadelbäume haben fleischige und miteinander verwachsene Schuppen, die ihnen ein beerenartiges Aussehen verleihen. Die "Beeren" des Wacholders (Familie Cupressaceae), insbesondere die des Juniperus communis, werden zur Aromatisierung von Gin verwendet. Die Samenzapfen der Arten aus den Familien der Podocarpaceae und Taxaceae haben eine leuchtende Farbe, wenn sie voll entwickelt sind, was die Ähnlichkeit mit echten Beeren verstärkt. Die "Beeren" der Eiben (Taxus-Arten) bestehen aus einem weiblichen Samenzapfen, aus dem sich ein fleischiger roter Samenmantel entwickelt, der den giftigen Samen teilweise umschließt. ⓘ
Geschichte der Terminologie
Das lateinische Wort baca oder bacca (Plural baccae) wurde ursprünglich für "jede kleine runde Frucht" verwendet. Andrea Caesalpinus (1519-1603) unterteilte die Pflanzen in Bäume und Kräuter und teilte sie weiter nach den Eigenschaften ihrer Blüten und Früchte ein. Er machte nicht die moderne Unterscheidung zwischen "Früchten" und "Samen" und bezeichnete harte Strukturen wie Nüsse als Semina oder Samen. Eine fleischige Frucht wurde als pericarpium bezeichnet. Für Caesalpinus war eine echte Bacca oder Beere ein Pericarpium, das von einer Blüte mit einem oberen Fruchtknoten stammte; eine Blüte mit einem unteren Fruchtknoten wurde Pomum genannt. ⓘ
1751 schrieb Carl Linnaeus die Philosophia Botanica, die als das erste Lehrbuch der beschreibenden systematischen Botanik gilt. Er verwendete acht verschiedene Begriffe für Früchte, darunter bacca oder Beere, die er von anderen Fruchtarten wie drupa (Steinfrucht) und pomum (Kernobst) unterschied. Eine bacca wurde definiert als "pericarpium farctum evalve, semina ceteroquin nuda continens", was soviel bedeutet wie "unvalved solid pericarp, containing otherwise naked seeds". Das Adjektiv "farctus" hat hier die Bedeutung von "fest mit einem Gewebe, das weicher ist als die Außenseite; gefüllt". Eine Beere oder Bacca wurde von einer Steinfrucht und einer Kernfrucht unterschieden, die beide ebenfalls ein ungeschnittenes festes Perikarp hatten; eine Steinfrucht enthielt außerdem eine Nuss (nux) und eine Kernfrucht eine Kapsel (capsula), anstatt der nackten Samen der Beere. Linnaeus' Verwendung von bacca und pomum unterschied sich also deutlich von der des Caesalpinus. Die Botaniker sind sich nach wie vor uneinig, wie die Früchte zu klassifizieren sind. ⓘ
Joseph Gaertner veröffentlichte zwischen 1788 und 1792 ein zweibändiges Werk mit dem Titel De Fructibus et Seminibus Plantarum (Über die Früchte und Samen der Pflanzen). Zusätzlich zu den acht Begriffen von Linnaeus führte er sieben weitere ein, darunter pepo für die beerenartigen Früchte der Kürbisgewächse. Eine Pepo zeichnete sich dadurch aus, dass es sich um eine fleischige Beere handelte, bei der die Samen von der Achse entfernt waren und somit näher an der Fruchtwand lagen (d. h., dass sie in der modernen Terminologie eine parietale Plazentation" aufwies). Nicaise Auguste Desvaux verwendete 1813 die Begriffe Hesperidium und Amphisarca als weitere Unterteilungen der Beeren. Ein Hesperidium, von anderen bacca corticata (Beere mit Rinde) genannt, hatte getrennte innere Abteilungen (loges" im französischen Original) und ein abtrennbares membranartiges Epikarp oder eine Haut. Eine Amphisarca wurde als außen holzig und innen fleischig beschrieben. Die Bezeichnung "Hesperidium" ist nach wie vor allgemein gebräuchlich, während "Amphisarca" nur noch selten verwendet wird. ⓘ
Es gibt nach wie vor kein allgemein anerkanntes System zur Klassifizierung von Früchten, und es herrscht weiterhin "Verwirrung über die Klassifizierung von Fruchtarten und die Definitionen von Fruchtbegriffen". ⓘ
Evolution und phylogenetische Bedeutung
Definitionsgemäß haben Beeren ein fleischiges, nicht aushärtendes Perikarp, im Gegensatz zu einem trockenen, aushärtenden Perikarp. Fossile Funde zeigen, dass frühe Blütenpflanzen trockene Früchte hatten; fleischige Früchte, wie Beeren oder Steinfrüchte, traten erst gegen Ende der Kreidezeit oder zu Beginn des Paläogens auf, also vor etwa 66 Millionen Jahren. Die zunehmende Bedeutung der Samenausbreitung durch fruchtfressende Wirbeltiere, sowohl Säugetiere als auch Vögel, könnte die Entwicklung der fleischigen Früchte vorangetrieben haben. Es ist aber auch denkbar, dass die Kausalrichtung andersherum ist. Große fleischige Früchte sind an feuchte Lebensräume mit geschlossenen Baumkronen gebunden, in denen die Windausbreitung trockener Früchte weniger effektiv ist. Solche Lebensräume waren im Paläogen immer häufiger anzutreffen, und die damit verbundene Veränderung des Fruchttyps könnte zur Evolution des Fruchtfressens bei Säugetieren und Vögeln geführt haben. ⓘ
Der Fruchttyp gilt als nützliches Merkmal für die Klassifizierung und das Verständnis der Phylogenie der Pflanzen. Die Entwicklung von Früchten mit einem beerenartigen Perikarp ist in einer Vielzahl von Blütenpflanzenfamilien untersucht worden. Wiederholte Übergänge zwischen fleischigen und trockenen Perikarpen sind regelmäßig nachgewiesen worden. Eine gut untersuchte Familie sind die Nachtschattengewächse (Solanaceae), da Früchte wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Auberginen von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind. Bei den ersten Vertretern der Familie scheinen die Kapseln, die trockenen, aushärtenden Früchte, die ursprüngliche Form der Früchte zu sein. Die Beeren haben sich dann mindestens dreimal weiterentwickelt: bei Cestrum, Duboisia und in der Unterfamilie der Solanoideae. Detaillierte anatomische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Beeren von Cestrum und die der Solanoideae deutlich voneinander unterscheiden; so ist beispielsweise die Ausdehnung der Frucht während der Entwicklung bei den Beeren der Solanoideae mit Zellteilungen im Mesokarp verbunden, nicht aber bei den Cestrum-Beeren. ⓘ
Bei der Untersuchung der als Beeren bezeichneten Früchte in der Familie der Melastomaceae wurde festgestellt, dass sie in ihrer Struktur sehr unterschiedlich sind: einige sind weich mit einem Endokarp, das bald zerfällt, andere haben ein hartes, beständiges Endokarp, das bei einigen Arten sogar verholzt. Früchte, die als Beeren klassifiziert werden, sind also nicht unbedingt homolog, da der fleischige Teil von verschiedenen Teilen des Fruchtknotens abstammt und andere strukturelle und entwicklungsbedingte Unterschiede bestehen. Das Vorhandensein oder Fehlen von Beeren ist kein zuverlässiger Hinweis auf die Stammesgeschichte. In der Tat hat sich der Fruchttyp im Allgemeinen als unzuverlässiger Anhaltspunkt für die Verwandtschaft der Blütenpflanzen erwiesen. ⓘ
Verwendungen
Kulinarisch
Beeren, die nicht genau definiert sind, waren für den Menschen schon vor Beginn der Landwirtschaft eine wertvolle Nahrungsquelle und gehören auch heute noch zu den wichtigsten Nahrungsmitteln für andere Primaten. Zu den botanisch definierten Beeren mit kulinarischer Verwendung gehören:
- Beeren im engeren Sinne: Bananen und Kochbananen, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Kaffeebeeren, Stachelbeeren, rote, schwarze und weiße Johannisbeeren, Tomaten, Trauben und Paprika (Capsicum-Früchte)
- Hesperidia: Zitrusfrüchte, einschließlich Orangen, Zitronen und Limetten
- Pepos: Kürbisgewächse, darunter Kürbisse, Gurken, Melonen und Wassermelonen ⓘ
Einige Beeren sind aufgrund von Pflanzenpigmenten wie Anthocyanen und anderen Flavonoiden leuchtend gefärbt. Diese Pigmente befinden sich hauptsächlich auf der äußeren Oberfläche und in den Samen. Solche Pigmente haben in vitro antioxidative Eigenschaften, aber es gibt keine zuverlässigen Beweise dafür, dass sie im menschlichen Körper antioxidative oder andere nützliche Funktionen haben. Daher ist es in den Vereinigten Staaten und in Europa nicht erlaubt, Lebensmitteln, die Pflanzenpigmente enthalten, auf dem Etikett einen antioxidativen Gesundheitswert zu bescheinigen. ⓘ
Einige Gewürze werden aus Beeren hergestellt. Piment wird aus den getrockneten Beeren von Pimenta dioica hergestellt. Die Früchte (Beeren) verschiedener Sorten von Capsicum annuum werden zur Herstellung von Paprika (mild-scharf), Chilipfeffer (scharf) und Cayennepfeffer (sehr scharf) verwendet. ⓘ
Andere
Pepos, die sich durch eine harte äußere Schale auszeichnen, wurden auch als Behälter verwendet, indem das innere Fruchtfleisch und die Samen entfernt und das verbleibende Exokarp getrocknet wurde. Der englische Name von Lagenaria siceraria, "Flaschenkürbis", spiegelt seine Verwendung als Flüssigkeitsbehälter wider. ⓘ
Einige echte Beeren wurden auch als Quelle für Farbstoffe verwendet. Auf Hawaii waren dies die Beeren einer Dianella-Art, die zur Herstellung von Blau verwendet wurden, und die Beeren des Schwarzen Nachtschattens (Solanum americanum), die zur Herstellung von Grün verwendet wurden. ⓘ
Geschichte
Die Beeren von Kürbisgewächsen, insbesondere von Cucurbita und Lagenaria, sind die ältesten bekannten Pflanzen, die domestiziert wurden - vor 9.000-10.000 BP in Amerika und wahrscheinlich um 12.000-13.000 BP in Asien. Paprika wurde in Mesoamerika um 8.000 BP domestiziert. Viele andere frühe Kulturpflanzen waren nach der strengen botanischen Definition ebenfalls Beeren, darunter Weintrauben, die um 8.000 BP domestiziert wurden und von denen bekannt ist, dass sie um 6.000 BP zur Weinherstellung verwendet wurden. ⓘ
Bananen wurden zuerst in Papua-Neuguinea und Südostasien domestiziert. Archäologische und paläoökologische Funde im Kuk-Sumpf in der westlichen Hochlandprovinz von Papua-Neuguinea deuten darauf hin, dass der Bananenanbau dort auf mindestens 7.000 BP, möglicherweise sogar auf 10.000 BP zurückgeht. ⓘ
Die Geschichte der kultivierten Zitrusfrüchte ist nach wie vor unklar, obwohl einige neuere Forschungen darauf hindeuten, dass der Ursprung eher in Papuasia als auf dem südostasiatischen Festland liegt. Chinesische Dokumente zeigen, dass Mandarinen und Pampelmusen dort bereits um 4.200 v. Chr. angebaut wurden. ⓘ
Kommerzielle Produktion
Nach den Daten von FAOSTAT waren 2013 vier der fünf wichtigsten Obstsorten in Bezug auf die weltweite Produktion nach Gewicht botanische Beeren. Die andere war ein Kernobst (Äpfel). ⓘ
Name | Tausende von Tonnen | Fruchtart ⓘ |
---|---|---|
Bananen und Kochbananen | 144,592 | Beeren |
Zitrusfrüchte† | 135,761 | Beeren (Hesperidium) |
Wassermelonen | 109,279 | Beere (pepo) |
Äpfel | 80,823 | Kernobst |
Weintrauben | 77,181 | Beeren |
†Zitrusfrüchte umfassen unter anderem Orangen, Zitronen, Limetten, Pampelmusen (einschließlich Pomelos), Mandarinen, Mandarinen, Clementinen und Satsumas. Orangen machen 53 % der Gesamtmenge aus. ⓘ
Laut FAOSTAT machten Bananen (einschließlich Kochbananen) und Zitrusfrüchte im Jahr 2001 wertmäßig mehr als 25 % des weltweit exportierten Obsts und Gemüses aus, wobei Zitrusfrüchte wertvoller sind als Bananen. Die Ausfuhrmengen von Obst sind nicht vollständig mit den Produktionsmengen vergleichbar, da leicht unterschiedliche Kategorien verwendet werden. Die fünf wichtigsten Obstausfuhren nach Gewicht im Jahr 2012 sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Die ersten beiden Plätze werden erneut von Bananen und Zitrusfrüchten belegt. ⓘ
Name | Tausende von Tonnen | Fruchtart ⓘ |
---|---|---|
Bananen und Kochbananen | 19,725 | Beeren |
Zitrusfrüchte† | 15,262 | Beeren (Hesperidium) |
Äpfel | 8,271 | Kernobst |
Zubereitetes Obst‡ | 7,120 | – |
Weintrauben | 4,051 | Beeren |
†Zitrusfrüchte umfassen Orangen, Zitronen, Limetten, Grapefruit (einschließlich Pampelmusen), Mandarinen, Mandarinen, Clementinen und Satsumas. Orangen machen 43 % der Gesamtmenge aus.
Zubereitete Früchte sind hier "Früchte, Nüsse und Schalen, einschließlich gefrorener, zubereiteter oder haltbar gemachter Früchte, Konfitüre, Paste, Marmelade, Püree und gekochte Früchte, die nicht getrennt aufgeführt sind". ⓘ
Beschreibung
Die Beere ist oft rundlich und kräftig gefärbt. Meist ist sie vielsamig, enthält also mehr als einen Samen. ⓘ
Ist die Außenschicht hart, ledrig wie etwa beim Kürbis, bei den Zitrusfrüchten oder bei Gurken, so spricht man auch von einer Panzerbeere. Besitzt die Blüte mehrere Fruchtknoten, von denen jeder eine beerenartige Frucht ausbildet, so entsteht eine Sammelbeere. ⓘ
Ein Hesperidium bzw. eine Endokarpbeere ist die Bezeichnung für eine fleischige, spezielle Beerenfrucht, mit einem Endokarp, welches das Fruchtfleisch bildet, mit einer festen, ledrigen Schale, darum ist es aber auch eine Panzerbeere. ⓘ
Beispiele
Zu den Beeren zählen unter anderem Bananen, Heidelbeere, Zitrusfrüchte (z. B. Zitrone, Orange), Datteln, Melonen, Kiwis, Papayas, die Früchte vieler Nachtschattengewächse (z. B. Paprika, Tomate, Tamarillo, Kartoffelbeere, Aubergine, Schwarzer Nachtschatten, Bittersüßer Nachtschatten, Tollkirsche) und Avocados. ⓘ
- Beispiele für Beerenobst, die keine Beeren sind
Die folgenden Früchte, die wegen ihrer äußeren Form Beeren genannt werden, sind keine im Sinne der Botanik (Beerenobst):
- Erdbeere, eine Sammelnussfrucht
- Himbeere und Brombeere sind Sammelsteinfrüchte
- Boysenbeere und Loganbeere sind Kreuzungen aus Himbeere und Brombeere
- Holunderbeere, eine Steinfrucht
- Vogelbeere, eine Apfelfrucht
- Wacholderbeeren sind Zapfen ⓘ