Pampelmuse
Pampelmuse ⓘ | ||||||||||||
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Hirado Buntan, rotfleischige Pampelmuse (Citrus maxima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Citrus maxima | ||||||||||||
(Burm.) Merr. |
Die Pampelmuse (lateinisch Citrus maxima für „größte Zitrone“, auch Citrus grandis) ist ein immergrüner Baum, der die größten Zitrusfrüchte hervorbringt. Im englischen Sprachraum wird die Pampelmuse als Pomelo, Pummelo oder Shaddock bezeichnet. Die Pflanzenart gehört zu den Rautengewächsen und stammt aus dem tropischen Südostasien. ⓘ
Verschiedene Zitrusfrüchte sind durch Kreuzung aus der Pampelmuse entstanden. Durch Kreuzung der Pampelmuse mit der Mandarine entstand die Orange. Die Rückkreuzung von Orange und Pampelmuse ist die Grapefruit. Umgangssprachlich wird im Deutschen oft nicht zwischen Pampelmuse und Grapefruit unterschieden. ⓘ
Pomelo | |
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Schutzstatus
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Am wenigsten gefährdet (IUCN 3.1) | |
Wissenschaftliche Klassifizierung | |
Königreich: | Pflanzen (Plantae) |
Klade: | Tracheophyten |
Klade: | Angiospermen |
Klade: | Eudikotyledonen |
Klade: | Rosengewächse |
Ordnung: | Sapindales |
Familie: | Rutaceae |
Gattung: | Citrus |
Spezies: | C. maxima
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Binomialer Name | |
Citrus maxima Merr.
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Die Pomelo (/ˈpɒmɪloʊ, ˈpʌm-/ POM-il-oh, PUM-), Citrus maxima, ist die größte Zitrusfrucht aus der Familie der Rutaceae und der wichtigste Vorfahre der Grapefruit. Sie ist eine natürliche, nicht gezüchtete Zitrusfrucht, die in Südostasien beheimatet ist. Die Pomelo ähnelt im Geschmack der süßen Grapefruit und wird in ganz Südostasien häufig verzehrt und für festliche Anlässe verwendet. Wie bei der Grapefruit können die Phytochemikalien der Pomelo zu Wechselwirkungen mit Arzneimitteln führen. ⓘ
Etymologie und gebräuchliche Namen
Laut Oxford English Dictionary ist die Etymologie des Wortes "Pomelo" ungewiss. Möglicherweise leitet es sich vom niederländischen pompelmoes ab. Ihr botanischer Name, Citrus maxima, bedeutet "größte Zitrusfrucht". Im Englischen hat sich das Wort "pomelo" (auch pummelo, pumelo, pomello, pommelo) durchgesetzt, obwohl "pomelo" historisch gesehen für Grapefruit verwendet wurde. ⓘ
Nach der Einführung auf Barbados durch "Captain Shaddock" von der East India Company (offenbar Philip Chaddock, der die Insel in den späten 1640er Jahren besuchte) wurde die Frucht auf Englisch "Shaddock" genannt. Von dort aus verbreitete sich der Name 1696 nach Jamaika. Auf Hawaii ist die Frucht auch als Jabong und in den südasiatischen Sprachen als Jambola bekannt. In Nepali ist sie als "bhogate" bekannt. ⓘ
Beschreibung und Verwendung
Die Pampelmuse ist ein mittelgroßer, immergrüner Baum. Die jungen Zweige sind leicht behaart und rötlich gefärbt. In den Blattachseln befinden sich Dornen. Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Zitruspflanzen groß; die Unterseite ist leicht behaart. Der Blattstiel ist verbreitert (geflügelt). Die Blattspitze ist abgerundet, der Blattgrund rund bis herzförmig und mit dem geflügelten Blattstiel überlappend. ⓘ
Die großen Blüten stehen einzeln oder in ährigen Blütenständen mit bis zu 20 Blüten in den Blattachseln. Die Blütenknospen sind weiß oder rötlich. Die Blüte besteht aus fünf verwachsenen Kelch- und fünf freien Kronblättern. Im Zentrum der Blüte finden sich 20 bis 35 Staubblätter sowie der runde Fruchtknoten. Der Griffel ist deutlich vom Fruchtknoten abgesetzt. ⓘ
Die Früchte (Hesperidien) sind abgeflacht oder rund bis leicht birnenförmig. Sie sind aus zehn bis 15 Segmenten zusammengesetzt. Die Schale ist dick und außen gelb oder gelb-grün gefärbt. Die zentrale Achse der Frucht ist bei der Reife hohl, auch die Haut (Endokarp), die die einzelnen Segmente umhüllt, ist zur Mitte hin geöffnet. Die äußere Schale lässt sich leicht entfernen, und auch die einzelnen Segmente lassen sich schälen. In den Segmenten befinden sich sogenannte Saftschläuche, die bei der Pampelmuse von recht festen Häutchen umgeben sind und beim Zerlegen der Frucht nicht platzen. Es gibt viele pigmentierte Sorten mit rosa- bis rotfleischigen Früchten, hervorgerufen durch das Carotinoid Lycopin, das sich bei hohen Sommertemperaturen in den Saftschläuchen anreichert. Bei einigen Sorten kann die Frucht bis zu 30 cm im Durchmesser groß werden und ein Gewicht von über zwei Kilogramm erreichen. Die Samen können, je nach Sorte, sehr zahlreich (bis zu 200 pro Frucht) oder gar nicht vorhanden sein. Sie sind groß, unregelmäßig geformt und gefurcht, im Innern weißlich. ⓘ
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18. ⓘ
Der Pomelobaum kann 5-15 m hoch werden, möglicherweise mit einem 10-30 cm dicken, krummen Stamm und tief hängenden, unregelmäßigen Ästen. Die Blattstiele sind deutlich geflügelt, wechselständig, eiförmig oder elliptisch, 5-20 cm lang, mit lederartiger, stumpfgrüner Oberseite und behaarter Unterseite. Die Blüten - einzeln oder in Büscheln - sind duftend und von gelb-weißer Farbe. ⓘ
Der Saft gilt als köstlich, und die Schale wird zu Konserven verarbeitet oder kann kandiert werden. In Brasilien wird die dicke Schale für die Herstellung einer süßen Konfitüre verwendet, während das schwammige Mark der Schale weggeworfen wird. In Sri Lanka wird sie oft als Dessert gegessen, manchmal mit Zucker bestreut. In weiten Teilen Südostasiens, wo die Pomelo beheimatet ist, ist sie eine übliche Nachspeise, oft mit einer Salzmischung bestreut oder in diese getaucht. Sie wird auch in Salaten gegessen. Auf den Philippinen wird ein rosa Getränk aus Pomelo- und Ananassaft hergestellt. ⓘ
Die Frucht wurde möglicherweise um 100 v. Chr. in China eingeführt. In Ostasien, insbesondere in der kantonesischen Küche, wird geschmortes Pomelomark für Gerichte mit hohem Ballaststoff- und Nährwert und geringem Fettgehalt verwendet. ⓘ
Vermehrung und genetische Vielfalt
Die Samen der Pomelo sind monoembryonal, d. h., sie bringen Sämlinge hervor, die Gene von beiden Elternteilen enthalten, aber sie ähneln in der Regel dem Baum, auf dem sie wachsen. Die Samen können 80 Tage lang bei einer Temperatur von 5 °C und einer mäßigen relativen Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Außerhalb Asiens wird Citrus maxima in der Regel auf andere Zitrusunterlagen gepfropft, um Bäume zu erzeugen, die mit den Eltern identisch sind; hochwertige Sorten werden durch Aufpfropfen oder durch Knospung auf bevorzugte Unterlagen vermehrt. ⓘ
Die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Pomelo sind in Südasien sehr unterschiedlich. ⓘ
Sorten
Nicht-Hybrid-Pomelos
- Dangyuja ⓘ
Mögliche nicht-hybride Pomelos
- Banpeiyu ⓘ
Hybriden
Die Pomelo ist eine der ursprünglichen Zitrusarten, aus denen kultivierte Zitrusfrüchte gekreuzt wurden, andere sind die Zitrone, die Mandarine und in geringerem Maße auch Papedas und Kumquat. Es wird angenommen, dass die gewöhnliche Orange eine natürliche Kreuzung zwischen der Pomelo und der Mandarine ist, wobei die Pomelo für die größere Größe und größere Festigkeit sorgt. Auch bei der Grapefruit wurde ursprünglich angenommen, dass sie eine natürliche Hybride aus Pomelo und Mandarine ist; eine Genomanalyse, die mehr als zwei Jahrhunderte nach dieser Annahme durchgeführt wurde, zeigt jedoch, dass sie in Wirklichkeit eine rückgekreuzte Hybride aus Pomelo und Süßorange ist, weshalb 63 % des Genoms der Grapefruit von der Pomelo stammen. ⓘ
Die Pomelo wird heute in künstlichen Zuchtprogrammen verwendet:
- Die gewöhnliche Süßorange (Citrus × sinensis) ist eine Pomelo × Mandarinen-Hybride
- Die Bitterorange (Citrus × aurantium) ist eine weitere Pomelo-Mandarinen-Hybride
- Die Tangelo ist eine Kreuzung zwischen Pomelo oder Grapefruit und einer Mandarine; sie hat im Allgemeinen eine dickere Schale als eine Mandarine und ist weniger süß.
- K-Früh" ("Sunrise Tangelo")
- Minneola Tangelo": Bowen-Grapefruit × Dancy-Mandarine
- 'Orlando' (früher 'Take'): Bowen-Grapefruit × Dancy-Mandarine (Pollenelternteil)
- 'Seminole': Bowen-Pampelmuse × Dancy-Mandarine
- Thornton": Mandarine × Grapefruit, nicht spezifiziert
- Ugli fruit" (Jamaikanische Tangelo): Mandarine × Grapefruit, wahrscheinlich (Wildsämling)
- Grapefruit ist eine Pomelo-Rückkreuzung: Pomelo × süße Orange (siehe oben)
- Verbotene Frucht: eine weitere karibische Pomelo-/Süßorangenkreuzung
- Nova': Clementine × Orlando tangelo Kreuzung
- Die Pampelmusen 'Oroblanco' und 'Melogold' sind Hybriden zwischen Citrus maxima und der Grapefruit
- Mandelos: Pomelo × Mandarine
- Mato buntan: eine Sorte in Taiwan
- Hyuganatsu ist eine Pomelo-Hybride
- Kawachi Bankan: ujukitsu x nicht identifiziert ⓘ
Ernährung
Nährwert pro 100 g (3,5 Unzen) | |
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Energie | 159 kJ (38 kcal) |
Kohlenhydrate | 9.62 g |
Ballaststoffe | 1 g |
0.04 g | |
Eiweiß | 0.76 g |
Vitamine | Menge %DV† |
Thiamin (B1) | 3% 0,034 mg |
Riboflavin (B2) | 2% 0,027 mg |
Niacin (B3) | 1% 0,22 mg |
Vitamin B6 | 3% 0,036 mg |
Vitamin C | 73% 61 mg |
Mineralstoffe | Menge %DV† |
Eisen | 1% 0,11 mg |
Magnesium | 2% 6 mg |
Mangan | 1% 0,017 mg |
Phosphor | 2% 17 mg |
Kalium | 5% 216 mg |
Natrium | 0% 1 mg |
Zink | 1% 0,08 mg |
Sonstige Inhaltsstoffe | Menge |
Wasser | 89 g |
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†Die Prozentsätze wurden anhand der US-Empfehlungen für Erwachsene grob geschätzt. Quelle: USDA FoodData Central |
Rohes Pomelofleisch besteht zu 89 % aus Wasser, zu 10 % aus Kohlenhydraten, zu 1 % aus Eiweiß und enthält nur wenig Fett (Tabelle). Eine Referenzmenge von 100 Gramm liefert 159 Kilojoule (38 Kilokalorien) an Nahrungsenergie und ist reich an Vitamin C (73 % des Tageswerts), ohne dass andere Mikronährstoffe in nennenswertem Umfang enthalten sind (Tabelle). ⓘ
Die Pampelmuse besteht zu knapp 90 % aus Wasser. Der nahrhafte Anteil besteht größtenteils aus Kohlenhydraten (9,62 g) und einem geringen Anteil an Proteinen (0,76 g). Insgesamt besitzt die Pampelmuse eine sehr ähnliche Zusammensetzung wie die Grapefruit, enthält jedoch fast doppelt so viel Vitamin C. ⓘ
Mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten
Pomelo kann durch die Hemmung des Cytochrom-P450-vermittelten Stoffwechsels von verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Blutdrucksenkern und Gerinnungshemmern ähnliche unerwünschte Wirkungen hervorrufen wie Grapefruit und einige andere Zitrusfrüchte. ⓘ
Galerie
Die großen Segmente im Inneren einer Pomelo, die die Saftbläschen der Frucht enthalten. ⓘ
Name
Die Bezeichnung „Pampelmuse“ ist im 18. Jahrhundert aus dem Niederländischen ins Deutsche übernommen worden. Als pompelmoes oder pampelmoes lässt es sich im Niederländischen seit 1648 nachweisen. Teils findet sich noch die Angabe, das niederländische Wort stamme vom tamilischen pampaḷimācu. Allerdings ist das tamilische Wort wohl eher ein Lehnwort aus dem Niederländischen. Möglicherweise ist das niederländische pompelmoes eine Zusammensetzung aus pompel, „dickes rundes Stück oder Objekt“, und einer verkürzten Form des portugiesischen limões, „Zitronen“, (Plural von limão). Der zweite Bestandteil könnte sich auch vom mittel- bzw. frühneuniederländischen moet, „Stück“, ableiten, was sich auf die außergewöhnlich großen Segmente der Pampelmuse bezöge. In der Literatur finden sich für die Pampelmuse auch die Bezeichnungen „Paradiesapfel“ und „Adamsapfel“. ⓘ
Im Deutschen wird umgangssprachlich oft nicht zwischen „Pampelmuse“ und „Grapefruit“ unterschieden. Was im Handel erhältlich ist, ist zumeist die Grapefruit, die als Kreuzung aus Pampelmuse und Orange entstanden ist. Allerdings scheint sich die Präsenz der Grapefruit am Markt gebietsweise auch in einer Veränderung der Umgangssprache niederzuschlagen. ⓘ