Kork

Aus besserwiki.de
Unbehandelte Korkplatte

Kork ist ein undurchlässiges, schwimmfähiges Material, die Phellemschicht des Rindengewebes, das für die kommerzielle Nutzung hauptsächlich von Quercus suber (der Korkeiche) geerntet wird, die in Südwesteuropa und Nordwestafrika beheimatet ist. Kork besteht aus Suberin, einer hydrophoben Substanz. Aufgrund seiner undurchlässigen, schwimmfähigen, elastischen und feuerhemmenden Eigenschaften wird er für eine Vielzahl von Produkten verwendet, von denen das gebräuchlichste der Weinkorken ist. In der portugiesischen Montado-Landschaft wird etwa die Hälfte des jährlich weltweit geernteten Korks produziert, wobei Corticeira Amorim das führende Unternehmen der Branche ist. Kork wurde von Robert Hooke mikroskopisch untersucht, was zu seiner Entdeckung und Benennung der Zelle führte.

Die Zusammensetzung von Kork variiert je nach geografischer Herkunft, Klima- und Bodenbedingungen, genetischer Herkunft, Baumgröße, Alter (jungfräulich oder reproduktiv) und Wachstumsbedingungen. Im Allgemeinen besteht Kork jedoch aus Suberin (durchschnittlich etwa 40 %), Lignin (22 %), Polysacchariden (Zellulose und Hemizellulose) (18 %), extrahierbaren Bestandteilen (15 %) und anderen.

Halb geschälte Korkeiche
Schälung von Korkrinde in Aracena, Südspanien
Gesammelte Stücke von Korkrinde in Südspanien

Als Kork (auch Phellem, von altgriechisch φελλός phellós „Korkeiche, Kork“) wird die äußerste Gewebeschicht der Periderm bezeichnet. Es wird aus dem Korkkambium (Phellogen) gebildet.

Geschichte

Kork ist ein natürliches Material, das von der Menschheit seit über 5000 Jahren genutzt wird. Es handelt sich um ein Material, dessen Anwendungen seit dem Altertum bekannt sind, vor allem in schwimmenden Vorrichtungen und als Verschluss für Getränke, vor allem Wein, dessen Markt seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert einen massiven Aufschwung erlebte, insbesondere durch die Entwicklung verschiedener Agglomerate auf Korkbasis. In China, Ägypten, Babylon und Persien wurde Kork bereits um 3000 v. Chr. zum Verschließen von Behältern, für Fischereigeräte und für häusliche Zwecke verwendet. Im antiken Griechenland (1600 bis 1100 Jahre v. Chr.) wurde Kork für die Herstellung von Sandalen verwendet, die mit Riemen am Fuß befestigt wurden, in der Regel aus Leder und mit einer Sohle aus Kork oder Leder. Im zweiten Jahrhundert n. Chr. stellte der griechische Arzt Dioskurides mehrere medizinische Anwendungen von Kork fest, hauptsächlich zur Behandlung von Haarausfall. Heutzutage kennen die meisten Menschen Kork wegen seiner Verwendung als Verschluss für Weinflaschen. Jahrhunderts von dem Benediktinermönch Dom Pérignon eingeführt, der sie zum Verschließen der Flaschen seines berühmten Champagners verwendete. Der Korkverschluss wurde 1729 von Ruinart und 1973 von Moët et Chandon übernommen.

Struktur

Kork weist eine charakteristische zelluläre Struktur auf, bei der die Zellen in der Regel eine fünfeckige oder sechseckige Form haben. Die Zellwand besteht aus einer dünnen, ligninreichen Mittellamelle (innere Primärwand), einer dicken Sekundärwand, die abwechselnd aus Suberin- und Wachslamellen besteht, und einer dünnen Tertiärwand aus Polysacchariden. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Sekundärwand verholzt ist und daher möglicherweise nicht ausschließlich aus Suberin und Wachsen besteht. Die Zellen des Korks sind mit einem luftähnlichen Gasgemisch gefüllt, wodurch sie sich wie echte "Polster" verhalten, was dazu beiträgt, dass sich Kork nach dem Zusammendrücken erholen kann.

Quellen

Rinde von Quercus suber (Korkeiche), Portugal

Weltweit gibt es etwa 2.200.000 Hektar Korkwälder, davon 34 % in Portugal und 27 % in Spanien. Die Jahresproduktion beträgt etwa 300.000 Tonnen; 49,6 % stammen aus Portugal, 30,5 % aus Spanien, 5,8 % aus Marokko, 4,9 % aus Algerien, 3,5 % aus Tunesien, 3,1 % aus Italien und 2,6 % aus Frankreich. Sobald die Bäume etwa 25 Jahre alt sind, wird der Kork traditionell alle neun Jahre von den Stämmen entfernt, wobei die ersten beiden Ernten im Allgemeinen eine geringere Korkqualität ergeben. Die Bäume werden etwa 300 Jahre alt.

Die Korkindustrie gilt allgemein als umweltfreundlich. Die Korkproduktion gilt im Allgemeinen als nachhaltig, da die Korkeiche nicht gefällt wird, um Kork zu gewinnen, sondern nur die Rinde abgeschält wird, um den Kork zu ernten. Der Baum lebt und wächst weiter. Die Nachhaltigkeit der Produktion und die einfache Wiederverwertung von Korkprodukten und -nebenprodukten sind zwei seiner herausragendsten Aspekte. Korkeichenwälder verhindern auch die Wüstenbildung und sind ein besonderer Lebensraum auf der Iberischen Halbinsel und Zufluchtsort für verschiedene gefährdete Arten.

Studien zur CO2-Bilanz, die von Corticeira Amorim, Oeneo Bouchage aus Frankreich und der Cork Supply Group aus Portugal durchgeführt wurden, kamen zu dem Schluss, dass Kork im Vergleich zu anderen Alternativen der umweltfreundlichste Weinverschluss ist. Die Studie von Corticeira Amorim ("Analysis of the life cycle of Cork, Aluminum and Plastic Wine Closures") wurde von PricewaterhouseCoopers in Übereinstimmung mit ISO 14040 erstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass jeder Kunststoffverschluss 10 Mal mehr CO2 freisetzt als ein Korkverschluss, während ein Aluminiumschraubverschluss 26 Mal mehr CO2 freisetzt als ein Korkverschluss. So werden beispielsweise bei der Herstellung von 1000 Korken 1,5 kg CO2 emittiert, bei der Herstellung der gleichen Menge an Kunststoffstopfen jedoch 14 kg CO2 und bei der Herstellung der gleichen Menge an Aluminiumschraubverschlüssen 37 kg CO2.

Die Korkeiche ist nicht verwandt mit den "Korkbäumen" (Phellodendron), die zwar eine korkige Rinde haben, aber nicht zur Korkherstellung verwendet werden.

Die Rinde der Korkeiche wird seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. im Mittelmeerraum, vor allem in Mittelitalien und in Spanien bzw. der damaligen römischen Provinz Hispania und heute vorwiegend im Süden von Portugal, mit Schneideäxten von Stämmen und Hauptästen geschält und verarbeitet. Eine Korkeiche wird erstmals im Alter von 25 Jahren geschält. Die Korkrinde wächst dann nach und wird alle 9 Jahre, insgesamt bis zu 17 Mal, geschält. Die Korkeiche erreicht in der Regel ein Alter von mehr als 200 Jahren. Ursprünglich waren Korkschneider mit der Verarbeitung beschäftigt.

Über die Hälfte des Welthandels von Kork wird mittlerweile in Portugal abgewickelt, wo auch über 30 % der Korkeichen weltweit wachsen.

Ernte

Korkgewinnung in der Nähe von Aracena, Spanien

Kork wird nur von Anfang Mai bis Ende August geerntet, wenn der Korken ohne bleibende Schäden vom Baum getrennt werden kann. Wenn der Baum 25-30 Jahre alt ist und einen Umfang von etwa 60 cm erreicht hat, kann der Kork zum ersten Mal entfernt werden. Diese erste Ernte ergibt jedoch fast immer minderwertigen oder "jungfräulichen" Kork (portugiesisch cortiça virgem; spanisch corcho bornizo oder corcho virgen). Die Rinde der ersten Ernten kann zur Herstellung von Fußböden, Schuhen, Dämmstoffen und anderen Industrieprodukten verwendet werden. Nachfolgende Entnahmen erfolgen in der Regel im Abstand von 9 Jahren, es kann jedoch bis zu 13 Jahre dauern, bis der Kork eine akzeptable Größe erreicht hat. Wenn das Produkt von hoher Qualität ist, wird es als "sanfter" Kork bezeichnet (portugiesisch cortiça amadia, aber auch cortiça secundeira, nur wenn es sich um das zweite Mal handelt; spanisch corcho segundero, ebenfalls beschränkt auf das "zweite Mal") und wird idealerweise für die Herstellung von Korken für Wein- und Sektflaschen verwendet.

Die Arbeiter, die sich auf das Entfernen des Korks spezialisiert haben, werden als Extraktoren bezeichnet. Der Korkenzieher führt mit einer sehr scharfen Axt zwei Arten von Schnitten am Baum durch: einen horizontalen Schnitt rund um die Pflanze, die so genannte Krone oder Kette, in einer Höhe, die etwa dem 2-3-fachen des Baumumfangs entspricht, und mehrere vertikale Schnitte, die so genannten Lineale oder Öffnungen. Dies ist die heikelste Phase der Arbeit, denn obwohl das Schneiden des Korkens viel Kraft erfordert, darf der Extraktor das darunter liegende Phellogen nicht beschädigen, sonst wird der Baum geschädigt.

Um den Korken aus dem Baum zu lösen, stößt der Auszieher den Stiel der Axt in das Lineal. Ein guter Korkenzieher muss einen festen, aber präzisen Griff haben, um eine große Menge Kork zu lösen, ohne das Produkt oder den Baum zu beschädigen.

Diese freigeschnittenen Korkstücke werden als Bohlen bezeichnet. Da die Korkeichenwälder nur selten mit Fahrzeugen befahren werden können, werden die Bohlen in der Regel von Hand abtransportiert. Der Kork wird in den Wäldern oder auf den Höfen der Fabriken zu Stapeln aufgeschichtet und traditionell zum Trocknen gelagert.

Eigenschaften und Verwendung

Bei der ersten Schälung fällt eine raue, harzreiche Korkrinde an, die sich zur Herstellung von reinexpandierten dunkelbraunen Korkplatten (ohne Zusatz künstlicher Bindemittel) eignet, wie sie als Naturbaustoff zur Wärmedämmung eingesetzt werden. Danach kann alle 8 bis 12 Jahre die nachwachsende Sekundärkorkrinde geerntet werden. Sie ist harzarm und weitgehend homogen, weshalb sie sich zur maschinellen Verarbeitung eignet. Der Sekundärkork dient vor allem zur Herstellung von Flaschenkorken und einer Reihe weiterer Industrieprodukte. Weltweiter Marktführer bei der Herstellung von Korkprodukten ist die portugiesische Corticeira Amorim.

Korkplatte
Fußbett aus Kork-Elastomer-Material

Die Reste der Flaschenkorkenproduktion werden zu hellbraunem Granulat gemahlen. Dieses Sekundärkorkgranulat kann mit Latex-, Polyurethan- und anderen Klebstoffen im Vakuum und/oder unter mechanischem Druck so verklebt werden. Aus solchem künstlichen Agglomeratkork können Produkte mit höherer Festigkeit (wie Sektkorken) oder – aus Blöcken in Scheiben geschnitten – Fußbodenbeläge, hergestellt werden. Aufgrund geringer Wärmeleitfähigkeit ist Kork auch als Dämmstoff geeignet, beispielsweise als Korkplatten oder Korkschüttung, sowie als Spritzkork auch zur Abdichtung. Auch Verbundwerkstoffe mit einer Kunststoffmatrix gehören in den letzten Jahren zu diesem Spektrum (Cork-Plastic-Composites).

Über die genaue Menge des in Deutschland verwendeten Kork-Kontingents liegen keine Zahlen vor, diese lassen sich nur durch Handelsdaten rekonstruieren. So werden jährlich 900 bis 1.400 t Rohkork und 10.000 bis 40.000 t Korkprodukte importiert, jedoch nur 30 bis 80 t Rohkork und 2.000 bis 5.000 t Korkprodukte wieder exportiert (Statistisches Bundesamt 2008). Insgesamt werden in Deutschland pro Jahr entsprechend 10.000 bis 35.000 t Kork verarbeitet.

Lackierte Korkfliesen können als Bodenbelag verwendet werden, als Alternative zu Linoleum, Stein oder Keramikfliesen.

Die Elastizität von Kork in Verbindung mit seiner nahezu Undurchlässigkeit macht ihn zu einem geeigneten Material für Flaschenverschlüsse, insbesondere für Weinflaschen. Korkverschlüsse machen etwa 60 % der gesamten Korkproduktion aus. Kork hat eine Poissonzahl von nahezu Null, was bedeutet, dass sich der Radius eines Korkens beim Zusammendrücken oder Ziehen nicht wesentlich verändert.

Kork ist ein ausgezeichnetes Dichtungsmaterial. Einige Vergaserschwimmergehäusedichtungen werden beispielsweise aus Kork hergestellt.

Kork ist auch ein wesentliches Element bei der Herstellung von Badminton-Federbällen.

Aufgrund seiner blasenförmigen Struktur und seines natürlichen Feuerschutzes eignet sich Kork für die akustische und thermische Isolierung von Hauswänden, Böden, Decken und Fassaden. Als Nebenprodukt der lukrativeren Korkenproduktion erfreut sich die Korkplatte zunehmender Beliebtheit als nicht allergene, leicht zu handhabende und sichere Alternative zu Dämmstoffen auf petrochemischer Basis.

Die geringe Dichte von Kork macht ihn zu einem geeigneten Material für Angelschwimmer und Bojen sowie für Griffe von Angelruten (als Alternative zu Neopren).

Korkgranulat kann auch in Beton eingemischt werden. Die durch die Mischung von Korkgranulat und Zement hergestellten Verbundwerkstoffe haben eine geringere Wärmeleitfähigkeit, eine geringere Dichte und eine gute Energieabsorption. Einige der Eigenschaften der Verbundstoffe sind Dichte (400-1500 kg/m3), Druckfestigkeit (1-26 MPa) und Biegefestigkeit (0,5-4,0 MPa).

Verwendung bei der Weinabfüllung

Ein Korken für eine Weinflasche

Noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts verwendeten die französischen Winzer keine Korken, sondern mit Öl getränkte Lappen, die in den Flaschenhals gestopft wurden.

Weinkorken können entweder aus einem einzigen Stück Kork bestehen oder aus Partikeln zusammengesetzt sein, wie bei Champagnerkorken; Korken aus körnigen Partikeln werden als "Agglomeratkorken" bezeichnet.

Naturkorken werden für etwa 80 % der 20 Milliarden Weinflaschen verwendet, die jedes Jahr hergestellt werden. Nach einem Rückgang der Verwendung als Weinverschlüsse aufgrund der zunehmenden Verwendung synthetischer Alternativen erleben Korkverschlüsse ein Comeback und machen derzeit etwa 60 % der Weinverschlüsse im Jahr 2016 aus.

Hochgeschwindigkeits-Luftspaltblitzbild einer entkorkten Champagnerflasche

Aufgrund seiner Zellstruktur lässt sich Kork beim Einsetzen in eine Flasche leicht zusammendrücken und dehnt sich aus, um einen dichten Verschluss zu bilden. Der Innendurchmesser des Flaschenhalses von Glasflaschen ist in der Regel unbeständig, so dass diese Fähigkeit, durch variables Zusammenziehen und Ausdehnen abzudichten, eine wichtige Eigenschaft ist. Unvermeidbare natürliche Fehler, Rillen und Risse in der Rinde machen den Korken selbst jedoch sehr unbeständig. In einer Studie über Verschlüsse aus dem Jahr 2005 zeigten 45 % der Korken bei Drucktests Gaslecks, sowohl an den Seiten des Korkens als auch durch den Korkkörper selbst.

Seit Mitte der 1990er Jahre sind eine Reihe von Weinmarken zu alternativen Weinverschlüssen wie Kunststoffstopfen, Schraubverschlüssen oder anderen Verschlüssen übergegangen. Im Jahr 1972 verdarb mehr als die Hälfte des australischen Flaschenweins aufgrund von Korken. Große Verärgerung und Misstrauen richteten sich gegen portugiesische und spanische Korklieferanten, die verdächtigt wurden, absichtlich schlechte Korken an Nicht-EG-Winzer zu liefern, um Billigimporte zu verhindern. Billigere Weinhersteller entwickelten den "Stelvin"-Verschluss aus Aluminium mit einem Polypropylenpfropfen. Bei teureren Weinen und kohlensäurehaltigen Sorten wurde weiterhin Kork verwendet, obwohl nun viel stärker auf die Qualität geachtet wurde. Dennoch bevorzugen einige Spitzenwinzer den Stelvin, da er eine Garantie dafür ist, dass der Wein auch nach jahrzehntelanger Reifung noch gut ist. Einige Verbraucher haben vielleicht die Vorstellung, dass Schraubverschlüsse aufgrund ihres niedrigeren Preises für Weine minderer Qualität stehen; in Australien beispielsweise werden diese Stelvin-Verschlüsse jedoch bei einem Großteil der Nicht-Schaumweinproduktion als Korkalternative verwendet, auch wenn einige in letzter Zeit aufgrund von Problemen mit Schraubverschlüssen wieder zu Kork zurückgekehrt sind. Diese Alternativen zum Korken haben sowohl Vor- als auch Nachteile. So gelten Schraubverschlüsse im Allgemeinen als trichloranisolfrei (TCA), aber sie reduzieren auch den Sauerstofftransfer zwischen der Flasche und der Atmosphäre auf nahezu Null, was zu einer Qualitätsminderung des Weins führen kann. TCA ist die wichtigste dokumentierte Ursache für Korkfehler im Wein. Einige in der Weinindustrie sagen jedoch, dass Naturkorken wichtig sind, weil sie den Sauerstoff mit dem Wein interagieren lassen, um eine ordnungsgemäße Alterung zu ermöglichen, und am besten für Weine geeignet sind, die mit der Absicht gekauft werden, zu altern. Korken, die dem Naturkorken sehr ähnlich sind, können hergestellt werden, indem man die Suberinkomponente des Korkens vom unerwünschten Lignin isoliert, sie mit der gleichen Substanz mischt, die für Kontaktlinsen und einen Klebstoff verwendet wird, und sie zu einem standardisierten Produkt formt, das frei von TCA oder anderen unerwünschten Substanzen ist. Bei billigeren Weinen werden Verbundkorken mit echten Korkfurnieren verwendet. Der berühmte australische Weinschriftsteller und -kritiker James Halliday schrieb, dass ein Korken im Hals einer Weinflasche eine 350 Jahre alte Technologie sei und es daher logisch sei, andere, modernere und präzisere Methoden zu erforschen, um den Wein sicher aufzubewahren.

Die Studie "Analysis of the life cycle of Cork, Aluminum and Plastic Wine Closures" (Analyse des Lebenszyklus von Kork-, Aluminium- und Kunststoff-Weinverschlüssen), die von PricewaterhouseCoopers durchgeführt und von einem großen Korkhersteller, Amorim, in Auftrag gegeben wurde, kam zu dem Schluss, dass Kork in einer einjährigen Lebenszyklusanalyse im Vergleich zu Kunststoff- und Aluminiumschraubverschlüssen der umweltfreundlichste Verschluss ist.

Andere Verwendungen

Wert der Einfuhren von Korkprodukten nach Australien seit 1988 (Mio. $/Monat), mit einem Höchststand im Jahr 2002
REM-Aufnahme von Kork (MUSE - Wissenschaftsmuseum)
Die berühmte frühe (1665) mikroskopische Aufnahme von Kork, gezeichnet von Robert Hooke und beschrieben in dem von ihm verfassten Buch Micrographia. Abb. A (rechts) ist TS und Abb. B (links) ist LS von Kork.
  • Am 28. November 2007 gab die portugiesische Post (CTT) die erste Briefmarke der Welt aus Kork heraus.
  • Bei Musikinstrumenten, insbesondere bei Holzblasinstrumenten, wird er verwendet, um Teile des Instruments miteinander zu verbinden und die Nähte luftdicht zu machen. Auch die Griffe von Dirigentenstöcken minderer Qualität werden häufig aus Kork hergestellt.
  • In Schuhen, vor allem in solchen mit Rahmenkonstruktion zur Verbesserung der Klimakontrolle und des Komforts.
  • Da Kork undurchlässig und feuchtigkeitsbeständig ist, wird er oft als Alternative zu Leder für Handtaschen, Geldbörsen und andere Modeartikel verwendet.
  • Zur Herstellung von Ziegeln für die Außenwände von Häusern, wie im portugiesischen Pavillon auf der Expo 2000.
  • Als Kern von Baseballs und Kricketbällen. Ein Korkschläger wird hergestellt, indem das Innere eines Baseballschlägers durch Kork ersetzt wird - eine Praxis, die als "Verkorken" bekannt ist. In der Vergangenheit war dies eine Methode, um beim Baseball zu betrügen; die Wirksamkeit dieser Praxis ist inzwischen in Verruf geraten.
  • In verschiedenen Formen in Hitzeschilden und Verkleidungen von Raumfahrzeugen.
  • In den Papieraufnahmemechanismen von Tintenstrahl- und Laserdruckern.
  • Zur Herstellung späterer Modelle von Tropenhelmen.
  • An Hüten aufgehängt, um Insekten fernzuhalten. (Siehe Korkhut)
  • Als Kernmaterial in der Sandwich-Verbundbauweise.
  • Als Reibbelagmaterial einer Automatikgetriebe-Kupplung, wie sie in bestimmten Mopeds verwendet wird.
  • Als Alternative zu Holz oder Aluminium im Automobilinnenraum.
  • Korkplatten werden manchmal von Orchideenzüchtern als natürliches Trägermaterial verwendet.
  • Korkpaddel werden von Glasbläsern verwendet, um heißes, geschmolzenes Glas zu manipulieren und zu formen.
  • Die Lenker vieler Rennräder sind mit Korkband umwickelt, das in einer Vielzahl von Farben hergestellt wird.
  • Zur Herstellung von Architekturmodellen.

Bildung und Eigenschaften

Bildung

Kork wird vom Phellogen (Korkkambium) gebildet und dient als sekundäres Abschlussgewebe, vor allem an den Stellen, an denen die Epidermis und die Rinde der Umfangserweiterung der Sprossachse beim sekundären Dickenwachstum nicht folgen können. Das Phellogen bildet nach außen Kork und nach innen eine dünne Schicht parenchymatischer Zellen, das Phelloderm (Korkrinde), das auch Chloroplasten enthalten kann. Phellem, Phellogen und Phelloderm werden in ihrer Gesamtheit als Periderm bezeichnet.

Der sich bildende Kork ist artspezifisch und bei den meisten Pflanzen nur wenige Zellschichten dick, wie dies beispielsweise bei den weißen Korkfahnen an Birkenstämmen der Fall ist. Bei wenigen Arten, speziell der Korkeiche, bilden sich dagegen durch eine lange Aktivität des Phellogens zentimeterdicke Korkschichten. Diese sind dann in Jahresringe unterteilt. Bei den Pfaffenhütchen (Euonymus) und einigen anderen Arten werden Korkleisten an jungen Ästen gebildet.

Die Ausbildung spezifischer Korkzellen geschieht durch Auflagerung (Akkrustierung) von Suberin, einem lipophilen und wasserundurchlässigen Biopolymer. Dadurch wird auch die hydrophobe (wasserabweisende) Wirkung der Korkzellen gewährleistet. Als lipophiler Stoff kann Suberin (und somit Kork) lichtmikroskopisch mittels Sudan-III-Glycerol sichtbar gemacht werden. Nach Abschluss der Wandbildung sterben die Zellen ab und füllen sich mit Gas, außerdem können Gerbstoffe als Schutz gegen eindringende Insekten eingelagert werden, die zu einer Braunfärbung führen.

Eigenschaften

Der aus luftgefüllten abgestorbenen Zellen bestehende Kork ist für den Stoffaustausch (Wasser/Gas) von Lentizellen durchsetzt, die den natürlichen Hartschaum durchziehen. Durch diese Korkporen wird die Atmung der darunter liegenden Epidermis ermöglicht. Sie besitzt keine Interzellularen. Kork ist hydrophob, sehr elastisch und schlecht brennbar. Die Wärmeleitfähigkeit von Kork ist sehr gering, wodurch sich seine Eignung als Dämmstoff ergibt. Er ist in einem breiten Temperaturbereich von −200 bis +120 °C einsetzbar.

Die Transpiration wird bereits durch eine dünne Korkschicht sehr stark eingeschränkt.

Nutzung

Anwendungsgebiete

Kork ist wirtschaftlich für zahlreiche Anwendungen interessant: in der Fischerei als Schwimmer an Angeln und Netzen, als Dichtungsmaterial in Maschinen und Geräten, als Flaschenverschluss, als Pinnwand, als Fußbodenbelag, im Blasinstrumentenbau, als orthopädisches Schuheinlagenmaterial, für Yoga-Blöcke, im Textilbereich für Kleidung, Taschen und Portemonnaies sowie als Bau- und Wärmedämmstoff.

Bodenbeläge aus Kork

Übersicht

Es gibt verschiedene Arten der Korkoberfläche bei Fußbodenbelägen: einerseits die einschichtigen Presskork-Korkbeläge und andererseits die furnierten, mehrschichtigen Bodenbeläge. Die furnierten Korkbodenbeläge unterscheiden sich durch ein aufgeklebtes Korkfurnier von den einschichtigen Presskork-Korkplatten. Massiven Kork gibt es bisher nur als Korkmosaik. Das Furnier wird auf den Presskork-Korkbelag geklebt und dient in erster Linie dekorativen Zwecken. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Farbdeckung bei eingefärbten Korkplatten. Der Nachteil furnierter Korkfliesen ist die schlechtere Abriebfestigkeit. Diese kann jedoch mit Siegellack verbessert werden.

Die Hersteller verkaufen Korkparkett als Fliesen, welche sich vollständig mit dem Untergrund verkleben lassen, und Kork-Fertigparkett, welches mit Nut-und-Feder-Systemen schwimmend verlegt, also nicht mit dem Untergrund verklebt wird. Ganz ohne Klebstoff beim Verlegen kommen Korkparkettsysteme mit speziellen Verbindungen zwischen den Fliesen (Klick-Systeme) aus. Seit 2001 gibt es Korkmosaik, dieses besteht aus massiven Korkstücken (kein Granulat mit Bindemittel) und ist ähnlich wie Steinmosaik auf einem Trägermaterial vorgefertigt. Es wird vollflächig verklebt und nachträglich wie Steinfliesen ausgefugt. Die Oberflächenbehandlung kann ähnlich wie bei Klebekork und Kork–Fertigparkett dem Verwendungszweck angepasst werden. Der Vorteil von massivem Korkmosaik liegt in der erweiterten Anwendung für Außenbereiche und in Nasszellen.

Herkömmliche Korkfliesen und herkömmliches Kork-Fertigparkett bestehen aus Korkgranulat, das in verschiedenen Verfahren mit Bindemitteln gemischt und gepresst wird.

Bindemittel

Zur Herstellung von Korkblöcken wird dem Korkgranulat ein Bindemittel zugefügt, welches die natürlichen Harze im Korkgranulat unterstützt. Als Bindemittel werden Polyurethanharze oder Phenolharze verwendet.

Oberflächenbehandlung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Oberflächen der Korkfliesen zu behandeln. Die Fliesen können eingefärbt oder naturbraun belassen werden. Eingefärbte Fliesen müssen anschließend mit einem Siegellack behandelt werden, dabei müssen Lack und Farbe aufeinander abgestimmt sein, um ungewollte chemische Reaktionen und Verfärbungen zu vermeiden. Ölen oder Wachsen als andere Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung kann bei ungefärbten Korkfliesen vorgenommen werden. Für Korkmosaik im Außenbereich eignen sich auch farbige Öle, wie zum Beispiel Teaköl. Bei Verlegungen von Korkmosaik auf Schiffen kann auch Bootslack verwendet werden. Um die Rutschhemmung zu verbessern, kann feiner Quarzsand in den frisch aufgetragenen Lack eingestreut werden.

Recycling

Kork hat den Recycling-Code-51 (FOR), siehe im Übrigen Korkrecycling.