Apfelbeeren

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Aronia
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Aronia-Beeren
Wissenschaftliche Klassifizierung e
Königreich: Pflanzen (Plantae)
Klade: Tracheophyten
Klade: Angiospermen
Klade: Eudikotyledonen
Klade: Rosengewächse
Ordnung: Rosengewächse
Familie: Rosengewächse
Unterfamilie: Amygdaloideae
Stamm: Maleae
Unterstamm: Malinae
Gattung: Aronia
Medik. 1789, konservierter Name nicht J. Mitch. 1769 noch Mitch. 1748
Art
  • Aronia arbutifolia (L.) Pers.
  • Aronia melanocarpa (Michx.) Elliott
  • Aronia prunifolia (Marshall) Rehder
  • Siehe auch Sorbaronia mitschurinii, manchmal auch Aronia mitschurinii genannt
Synonyme
  • Adenorachis (de Candolle) Nieuwland
  • Pyrus Linnaeus sect. Adenorachis de Candolle
  • Sorbus Linnaeus sect. Aronia (Medikus) C. K. Schneider
Aronia-Beeren.

Aronia ist eine Gattung von sommergrünen Sträuchern, den Aronia-Beeren, in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), die im östlichen Nordamerika beheimatet ist und am häufigsten in feuchten Wäldern und Sümpfen vorkommt. Die Gattung Aronia wird in 3 Arten unterteilt. Die häufigste und am weitesten verbreitete Art ist Aronia melanocarpa (Schwarze Aronia), die aus dem östlichen Nordamerika stammt. Die weniger bekannte Aronia arbutifolia (rote Aronia) und die Hybridform der oben genannten Arten namens Aronia prunifolia (violette Aronia) wurden zuerst in Mittel- und Ostnordamerika angebaut. Jahrhundert gelangten die ersten Sträucher der bekanntesten Art Aronia melanocarpa nach Europa, wo sie zunächst in Skandinavien und Russland angebaut wurden.

Aroniabeeren werden als Zierpflanzen und als Nahrungsmittel angebaut. Die sauren Beeren, auch Aroniabeeren genannt, können roh vom Strauch gegessen werden, werden aber häufiger verarbeitet. Aus ihnen lassen sich Wein, Marmelade, Sirup, Saft, Brotaufstriche, Tee, Salsa, Extrakte, Bier, Eiscreme, Gummibärchen und Tinkturen herstellen. Der Name "Aronia" rührt von der Adstringenz der Früchte her, die den Eindruck erwecken, den Mund zu verziehen.

Aroniabeeren werden oft fälschlicherweise als Aronia bezeichnet, dem gebräuchlichen Namen für Prunus virginiana. Eine Sorte von Prunus virginiana heißt melanocarpa und wird leicht mit der schwarzen Aronia verwechselt, da sie im Volksmund als "schwarze Aronia" oder "Aronia" bezeichnet wird. Aroniabeeren und Aroniabeeren enthalten beide polyphenolische Verbindungen wie Anthocyane, doch sind die beiden Pflanzen innerhalb der Rosaceae nur entfernt miteinander verwandt. Die Schwarze Aronia wird in Mitteleuropa als gewöhnlicher Strauch angebaut, wo sie hauptsächlich für die Nahrungsmittelproduktion genutzt wird.

Aroniafrucht

Identifizierung und Taxonomie

Die Blätter sind wechselständig, einfach und verkehrt eiförmig, mit gekerbten Rändern und gefiedert; im Herbst färben sich die Blätter kräftig rot. Auf der oberen Mittelrippe befinden sich dunkle Trichome. Die Blüten sind klein, mit fünf Blütenblättern und fünf Kelchblättern und stehen in Dolden von 10-25 zusammen. Das Hypanthium ist urnenförmig. Die Frucht ist ein kleiner Kern und hat einen adstringierenden Geschmack.

Aronia wurde als eng verwandt mit Photinia angesehen und in einigen Klassifizierungen in diese Gattung aufgenommen, aber der Botaniker Cornelis Kalkman stellte fest, dass eine kombinierte Gattung unter dem älteren Namen Aronia geführt werden sollte. Die kombinierte Gattung umfasst etwa 65 Arten. Im Jahr 2004 äußerte Kalkman Zweifel an der Monophylie der kombinierten Gruppe, und neue molekulare Studien bestätigen dies. Sie stellen diese beiden Gattungen nicht zusammen oder auch nur in die Nähe einer anderen.

Im östlichen Nordamerika sind zwei bekannte Arten nach ihrer Fruchtfarbe benannt, die Rote Aronia und die Schwarze Aronia, sowie eine violette Aronia, die aus einer natürlichen Kreuzung der beiden Arten hervorgegangen ist. Eine vierte Art, Aronia mitschurinii, die offenbar aus dem Anbau stammt, ist auch als Sorbaronia mitschurinii bekannt.

Blüten
Früchte
Wissenschaftlicher Name
Gebräuchlicher Name
Beschreibung Verbreitung
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Aronia arbutifolia (Photinia pyrifolia)

Rote Aronia
wird 2-4 m hoch, selten bis zu 6 m hoch und 1-2 m breit. Die Blätter sind 5-8 cm breit und auf der Unterseite dicht behaart. Die Blüten sind weiß oder blassrosa, 1 cm breit, mit drüsigen Kelchblättern. Die Früchte sind rot, 4-10 mm breit und bleiben bis in den Winter hinein bestehen. Ostkanada und im Osten und in der Mitte der Vereinigten Staaten, von Ost-Texas bis Nova Scotia, landeinwärts bis Ontario, Ohio, Kentucky und Oklahoma
Aronia melanocarpa, Black Chokeberry, Howard County, Md., 2018-05-17-14.20 (42991907975).jpg

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Aronia melanocarpa (Photinia melanocarpa),

Schwarze Aronia
ist in der Regel kleiner, wird selten höher und breiter als 1-2 m und breit und breitet sich leicht durch Wurzelsprossen aus. Die Blätter sind kleiner, nicht mehr als 6 cm breit, haben endständige Drüsen an den Blattzähnen und eine kahle Unterseite. Die Blüten sind weiß, 1,5 cm breit und haben kahle Kelchblätter. Die Früchte sind schwarz, 6-9 mm breit und bleiben nicht über den Winter erhalten. Östliches Nordamerika, von Kanada bis in die zentralen Vereinigten Staaten, von Neufundland westlich bis Ontario und Minnesota, südlich bis Arkansas, Alabama und Georgia
Aronia prunifolia.jpg Aronia prunifolia (Photinia floribunda)

Purpur-Apfelbeere
ist offenbar aus einer Kreuzung zwischen der schwarzen und der roten Aronia entstanden, kann aber eher als eigenständige Art denn als Kreuzung betrachtet werden (siehe auch Nothospezies). Die Blätter sind auf der Unterseite mäßig behaart. Auf der Oberfläche der Kelchblätter sind nur wenige oder gar keine Drüsen vorhanden. Die Früchte sind dunkelviolett bis schwarz, 7-10 mm groß und bleiben nicht bis zum Winter erhalten. Es gibt Populationen der Purpur-Apfelbeere, die sich offenbar unabhängig von den beiden Elternarten selbst erhalten - einschließlich einer in Norddeutschland eingeführten Art, in der keine der beiden Elternarten vorkommt -, was den Botaniker Alan Weakley dazu veranlasst, sie als vollwertige Art und nicht als Hybride anzusehen. Das Verbreitungsgebiet der Purpur-Apfelbeere entspricht in etwa dem der Schwarz-Apfelbeere; sie kommt in Gebieten vor (z. B. Michigan und Missouri), in denen die Rote Apfelbeere nicht vorkommt. Ostkanada und die östlichen und zentralen Vereinigten Staaten, von Nova Scotia westlich bis Ontario und Wisconsin, südlich bis zum westlichen South Carolina, mit einer isolierten Population im südlichen Alabama

Die Gattung Aronia wurde durch Friedrich Kasimir Medikus aufgestellt. Aronia Medik. nom. cons. wurde nach den Regeln der ICN (Melbourne ICN Art. 14.10 & App. III, Melbourne ICN Art. 53) konserviert gegenüber dem früher veröffentlichten Homonym Aronia Mitch. nom. rej.

Die Gattung Aronia gehört zur Subtribus Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Unterfamilie Spiraeoideae innerhalb der Familie Rosaceae.

Die Gattung Aronia ist hauptsächlich im östlichen Nordamerika verbreitet, kommt aber auch in den zentralen USA vor.

Ernährung

Nährstoff Masse in der Frucht

(g/100g)

Masse im Trester

[g/100g]

Gesamtzucker 6.21-42.1 -
Fruchtzucker 2.2-15.8 -
Ballaststoffe insgesamt - 57.8-71.6
Unlösliche Ballaststoffe - 43.8-61.7
Lignin - 22.68
Zellulose - 34.56
Pektin - 7.52
Eiweiß 0.7 -
Fett 0.14 % -
Vitamine [mg/100g] [mg/100g]
Vitamin C 7.25-98.75 -
Vitamin A 0.77 -
Vitamin B5 2.845 -
Vitamin B6 1.132 -
Mineralstoffe [mg/100g] [mg/100g]
Na 0.427-1.18 -
K 135-679 -
Ca 11.9-116.7 -
Mg 8.3-66.9 -
P 23.9-95.6 -
Organische Verbindungen [mg/100g] [mg/100g]
Anthocyane 284-631 -
Proanthocyanidin 522-1000 6200-9720
Flavonole 3.9-61.7 22.7-43-7

Kultivierung

Anforderungen an Boden und Klima

Die Aronia ist ein typischer Strauch der nördlichen Hemisphäre. Ihre klimatischen Ansprüche sind gemäßigte und kühle Temperaturen. Die Sträucher sind extrem winterhart und können in der Winterruhe Temperaturen bis zu -30 C° unbeschadet überstehen. Nach der Blütenbildung Ende April/Anfang Mai werden die Pflanzen frostempfindlich. Aroniabeeren werden in der Regel im zeitigen Frühjahr nach dem Tauwetter gepflanzt, können aber auch im Herbst gepflanzt werden, wenn die Pflanzung gemulcht oder bei Frost schneebedeckt wird.

Die Aronia hat ein flaches und kompaktes Wurzelsystem und gedeiht auf humus- und nährstoffreichen Böden, die frostfrei und nicht überflutet sind und einen eher niedrigen Grundwasserspiegel haben. Die Pflanze ist zwar feuchtigkeitsliebend, verträgt aber auch Trockenperioden. Je nach Zeitpunkt und Intensität sind diese Trockenperioden ertragsbegrenzend. Während die Pflanze mehr als 500 mm Niederschlag benötigt, können gute Erträge bei 700-800 mm erzielt werden. Außerdem sind Aroniabeeren sonnenliebend und gedeihen in der Regel besser unter direkter Sonneneinstrahlung als im Schatten.

Anforderungen an Saatbett und Aussaat

Aroniabeeren wachsen auf mittelschweren Böden, die neutral bis leicht sauer sein können. Vor der Anpflanzung ist es ratsam, die Bodenstruktur und die Humusbildung zu fördern, was durch Gründüngung mit organischen Düngemitteln und tiefe Bodenbearbeitung erreicht werden kann. Die Anpflanzung von Aroniabeeren in einer bestehenden Rasenfläche ist wegen der starken Konkurrenz durch Unkräuter im Unterwuchsbereich nicht zu empfehlen. In der Regel werden 2-3 Jahre alte wurzelnackte Pflanzen zwischen Oktober und November gesetzt. Bei der maschinellen Pflanzung werden etwa 3000 Setzlinge/ha jeweils 20-25 cm tief in den Boden gesetzt. Der Pflanzabstand beträgt 60 cm und der Reihenabstand wird von der Erntemaschine vorgegeben.

Anforderungen an die Anbaufolge

Werden Aroniabeeren direkt nach einem vorangegangenen Anbau anderer Rosaceae gepflanzt, empfiehlt sich eine Zwischenfrucht wie z. B. Getreide sowie eine versetzte Reihenpflanzung, da Aroniabeeren an einer Wiederbegrünungskrankheit leiden können (auch: Bodenmüdigkeit).

Anbaumanagement

In den ersten beiden Jahren sollte bei der Pflege viel Wert darauf gelegt werden, die Unterstockfläche frei zu halten. Die Unterstockpflege kann durch maschinelles Hacken oder durch den Einsatz eines Fadentrimmers mit Schutz erfolgen. Das Abdecken des Pflanzstreifens mit Mulch hilft ebenfalls, das Unkraut zu minimieren. Bei der Pflege der Allee ist es wichtig, sie alle 3-4 Wochen zu mähen. Die jungen Pflanzen reagieren empfindlich auf Trockenstress, daher sollte eine ausreichende Bewässerung gewährleistet sein. Zu Beginn muss die Pflanze ihre Energie in das vegetative Wachstum stecken, daher ist es hilfreich, die Blütenknospen zu entfernen. Um langfristig eine ausgewogene Fruchtqualität zu erreichen, sollte die als Strauch wachsende Pflanze regelmäßig beschnitten werden. Außerdem lassen sich einheitliche Pflanzenbestände leichter bewirtschaften und maschinell ernten. In der Regel erzielen die Aronia-Zweige die höchsten Erträge im Zeitraum von 5-6 Jahren, so dass ein erneuter Schnitt erst im 7.

Sowohl beim mechanischen als auch beim manuellen Schnitt besteht das Ziel darin, die Sträucher zu einer geschlossenen Hecke wachsen zu lassen. Beim mechanischen Schnitt wird die gesamte Pflanze jedes 6. Jahr während der Winterruhe bis auf wenige Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten. Beim manuellen Schnitt werden die ältesten Triebe, die schwachen Jahrestriebe und die Triebe, die sich in der Winterruhe im Inneren des Stocks knapp über der Stockbasis befinden, entfernt. Beim manuellen Schnitt sollten die 1- bis 6-jährigen Triebe nach dem Schnitt zu gleichen Teilen vorhanden sein, damit die Aronia robuste Triebe bildet und von Jahr zu Jahr gleichmäßige Ernten ermöglicht.

Anforderungen an die Düngung

Für eine optimale Düngung ist die Entnahme von Bodenproben vor der Pflanzung der Setzlinge erforderlich. Die Bodenanalyse ermöglicht die Planung wirksamer Düngergaben. In den ersten beiden Jahren nach dem Einpflanzen der Setzlinge müssen genügend Nährstoffe im Boden vorhanden sein, damit die Setzlinge optimal wachsen können, darunter Phosphat (P), Kalium (K) und Magnesium (Mg), die daher zu Beginn der Vegetationsperiode vorhanden sein sollten. Wenn der Kaliumgehalt im Boden niedrig ist, können die Nährstoffe über Rindermist und Rindergülle zugeführt werden. Ist der Kaliumgehalt im Boden hoch, ist es besser, Kompost zu verwenden, da eine zu hohe Kaliumkonzentration die Aufnahme von Magnesium, Kalzium und Ammonium hemmt. In den ersten Jahren braucht man jedoch nicht allzu sehr auf den Kaliumgehalt zu achten, da grundsätzlich eine hohe Menge benötigt wird. Es ist klar, dass eine Stickstoffdüngung notwendig ist. Häufig wird die eine Hälfte zu Beginn der Vegetationsperiode und die andere Hälfte zur Blütezeit ausgebracht. Da die Pflanze im zweiten Jahr bereits ein größeres Wachstumspotenzial hat, können die Düngermengen etwas erhöht werden. Ab dem dritten Jahr hat die Aronia dann den vollen Nährstoffbedarf. Je nach Wuchsstärke, Holzreife und Ertrag können die Düngermengen leicht nach oben oder unten angepasst werden. Durch die gezielte Streifendüngung kann die Düngermenge um 1/3 reduziert werden, was für den Anbauer von wirtschaftlichem Interesse sein kann.

Züchtung

Ein Teil der Züchtungsbemühungen konzentriert sich auf die Verbesserung der roten Aronia für die Verwendung als Zierpflanze. Zu den Züchtungszielen gehören die Verkleinerung der Pflanzenstatur, die Verringerung der Neigung zur Beinigkeit, die Vergrößerung der Früchte und die Verbesserung der Blatthaltung für eine länger anhaltende Herbstfärbung. Die Züchtung der roten Aronia ist schwierig, da die verfügbaren Akzessionen tetraploide Pflanzen sind und daher wahrscheinlich apomiktische Samen produzieren. Außerdem wird die Mutationszüchtung durch die Züchtung von Polyploiden erschwert, da die zusätzlichen Chromosomensätze unvollständige Mutationen verdecken können. Hätten die Züchter Zugang zu einer diploiden Wildform von A. arbutifolia, wäre die Zucht wohl erfolgreicher.

Der Züchtungserfolg der Schwarzen Aronia für die Nahrungsmittelproduktion in Europa und Russland war bisher begrenzt, da der genetische Pool der domestizierten russischen Pflanzen homogen ist. Die Züchtungsbemühungen zielen darauf ab, den Gehalt an Polyphenolverbindungen zu erhöhen und gleichzeitig die Fruchtgröße zu erhalten oder zu vergrößern. Weitere Zuchtziele sind die Verbesserung des Geschmacks.

Ernte und Nacherntebehandlung

Die kontinuierliche Beobachtung der Fruchtentwicklung hilft, den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Zur Überwachung der Fruchtentwicklung werden etwa 200 Beeren pro Hektar entnommen, gemischt und zu Saft gepresst. Aus diesem Saft kann der Zuckergehalt gemessen werden, der zwischen 15 und 20° Brix liegen sollte, denn nur dann ist der Zuckergehalt hoch genug, um die Gerbstoffe geschmacklich zu überdecken.

Die Ernte der Aronia findet zwischen Ende August und Anfang September statt. In dieser Zeitspanne befinden sich am Strauch Früchte von unterschiedlicher Reife. Während der obere Teil oft schon reif ist, ist der untere Teil noch nicht genießbar. Ein empfohlener Erntezeitpunkt ist, wenn die oberen Beeren leicht zu schrumpeln beginnen, aber noch keinen Gewichtsverlust aufweisen. Auf diese Weise kann ein großer Teil in optimalem Reifezustand geerntet werden, während der andere Teil noch nachreifen kann.

Die Ernte erfolgt von Hand, insbesondere für den Frischverkauf und die Herstellung von Trockenbeeren, bei denen das Aussehen der Beeren wichtig ist. Der Großteil der übrigen Ernte wird maschinell durchgeführt. Bei der manuellen Ernte werden die sauber geernteten Früchte in Trauben gelagert. So können pro Arbeitsstunde etwa 7 kg von Hand gepflückt werden. Es ist wichtig, dass die Beeren noch am selben Tag verarbeitet werden, um die Qualität hoch zu halten. Bei der maschinellen Ernte werden die Sträucher von der Erntemaschine seitlich eingezogen und die Beeren mit Stöcken abgeklopft. Für die maschinelle Ernte werden drei Personen benötigt, und die Maschine kann einen Hektar an einem Tag ernten. Bei der maschinellen Ernte werden viele Beeren nach der Ernte verletzt und sollten auf jeden Fall noch am selben Tag verarbeitet werden.

Ausbeute

Nach dem Anbau von Aroniabeeren aus Samen dauert es zwischen 3 und 5 Jahren, bis die Pflanzen Früchte tragen. Aus einer Mutterpflanze können jedoch bis zu 20 bewurzelte Pflanzen entstehen, die bereits nach 2 bis 3 Jahren Früchte tragen. Wenn die Pflanzen voll ausgereift sind, kann eine gut wachsende Plantage zwischen 3 und 12 Tonnen Aroniafrüchte pro Hektar erbringen.

Schädlinge und Krankheiten

Aroniabeeren sind wenig anfällig für Pflanzenkrankheiten und haben nur geringe Probleme mit Schädlingen. Ihre Widerstandsfähigkeit macht Aroniabeeren zu einer gut geeigneten Kultur für den ökologischen Landbau. Der hohe Gehalt an Flavonoiden in den Früchten und ihr säuerlicher Geschmack schützen die Aronia wahrscheinlich vor Krankheitserregern und Schädlingen.

Hier ist eine Liste möglicher Schädlinge und Krankheiten der Aronia: Schädlinge

  • Blattläuse, z. B. Apfelblattlaus (Aphis pomi), Wollige Blattlaus (Eriosoma lanigerum)
  • Milben, z. B. Blattblasenmilbe (Eriophyes piri)
  • Drosophila suzukii - einige Studien haben ergeben, dass Drosophila suzukii hauptsächlich beschädigte oder entrappte Früchte befällt, während intakte Früchte resistenter sind
  • Zahnnasen-Rüsselkäfer (Rhynchitidae)
  • Wespen
  • Maikäferwurm
  • Apfelwickler

Auch Vögel, Mäuse und Rehe können sich von verschiedenen Teilen der Aronia ernähren und dadurch die Pflanze schädigen.

Pilzkrankheiten

  • Armleuchterkrankheit (Phomopsis viticola)
  • Rostpilze (Pucciniales)
  • Echter Mehltau (Erysiphales)

Bakterielle Krankheiten

  • Pseudomonas syringae
  • Eine Infektion mit Feuerbrand ist theoretisch möglich, da die Apfelbeere zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört, wurde aber bisher noch nicht beobachtet.

Die Behandlungsmethoden für die verschiedenen Schädlinge und Krankheiten unterscheiden sich je nach gewählter Anbaupraxis (z. B. ökologische vs. konventionelle Landwirtschaft). Häufig können mechanische Maßnahmen ergriffen werden, wie z. B. die Sicherstellung einer ausreichenden Sonneneinstrahlung und Belüftung zwischen den Pflanzen oder das Aufspannen von Netzen zum Schutz vor pickenden Vögeln.

Erzeugnisse und Verwendung

Aroniabeeren sind attraktive Zierpflanzen für Gärten. Sie sind von Natur aus Unterwuchs- und Waldrandpflanzen und wachsen gut unter Bäumen. Aroniabeeren sind resistent gegen Trockenheit, Insekten, Verschmutzung und Krankheiten. Eine Reihe von Sorten, darunter A. arbutifolia 'Brilliant' und A. melanocarpa 'Autumn magic', wurden wegen ihrer auffälligen Herbstfärbung gezüchtet.

In Litauen und Minnesota wird ein Aroniawein hergestellt. In Polen werden Aroniabeeren zu Konfitüren und Säften verarbeitet oder getrocknet, um einen Kräutertee zuzubereiten, der manchmal mit anderen Zutaten wie schwarzen Johannisbeeren gemischt wird. In Bosnien und Herzegowina werden die Beeren frisch und gefroren verkauft oder zu Säften, Marmeladen und Tees verarbeitet. Aronia wird auch als Aromastoff oder Farbstoff für Getränke oder Joghurt verwendet. Der Saft aus den reifen Beeren ist adstringierend, halbsüß (mäßiger Zuckergehalt), sauer (niedriger pH-Wert) und enthält wenig Vitamin C. Die Beeren haben einen säuerlichen Geschmack und können neben dem Saft auch zu Brot gebacken werden. In den Vereinigten Staaten und Kanada wird Aroniasaftkonzentrat für die Herstellung von Saftmischungen verwendet.

Polyphenole

A. melanocarpa (Schwarze Aronia) hat aufgrund ihrer tiefvioletten, fast schwarzen Pigmentierung, die auf den hohen Gehalt an Polyphenolen, insbesondere Anthocyanen, zurückzuführen ist, das Interesse der Wissenschaft geweckt. Der Gesamtgehalt an Polyphenolen beträgt 1752 mg pro 100 g Trockengewicht, der Gehalt an Anthocyanen liegt bei 1480 mg pro 100 g Trockengewicht und die Proanthocyanidin-Konzentration bei 664 mg pro 100 g Frischgewicht. Diese Werte gehören zu den höchsten, die bisher in Pflanzen gemessen wurden. Die schwarze Aronia enthält mehr Anthocyane als die violette (Aronia prunifolia) oder rote Aronia (Aronia arbutifolia), während die rote und violette Aronia reicher an Phenolsäure und Proanthocyanen sind.

Die Pflanze produziert diese Pigmente hauptsächlich in den Blättern und der Schale der Beeren, um das Fruchtfleisch und die Samen vor der ständigen Einwirkung von UV-Strahlung und der Bildung freier Radikale zu schützen. Durch die Absorption von UV-Strahlen im blau-violetten Spektrum filtern die Blatt- und Hautpigmente intensives Sonnenlicht, haben antioxidative Funktionen und tragen so zur Regeneration der Art bei. Die farbenfrohe Pigmentierung lockt auch Vögel und andere Tiere an, die die Früchte verzehren und die Samen mit ihrem Kot ausstreuen.

Bei der Analyse der Polyphenole in Aroniabeeren wurden die folgenden Einzelstoffe (von Hunderten, die im Pflanzenreich bekannt sind) identifiziert: Cyanidin-3-galactosid, Cyanidin-3-arabinosid, Quercetin-3-glycosid, Epicatechin, Kaffeesäure, Delphinidin, Petunidin, Pelargonidin, Peonidin und Malvidin. Mit Ausnahme der Kaffeesäure gehören alle diese Stoffe zur Kategorie der Flavonoide, der Phenole.

Zu Phenolen, Flavonoiden, Anthocyanen und ähnlichen pflanzlichen Phytochemikalien bietet Wikipedia eine Liste von Phytochemikalien und Lebensmitteln, in denen sie vorkommen.

Beschreibung

Aronia-Arten sind sommergrüne Sträucher mit spitzen, auffallend weinroten Winterknospen. Die einfachen, gestielten, mehr oder weniger behaarten Laubblätter sind elliptisch bis verkehrt-eiförmig, 2 bis 8 Zentimeter lang, meist kurz zugespitzt oder bespitzt, am Rand fein gekerbt bis gesägt und oberseits auf der Mittelrippe mit entfernten, schwarzroten Haaren mit leuchtend roter Herbstfärbung. Es sind Nebenblätter vorhanden.

In schirmrispigen Blütenständen stehen zehn bis zwanzig Blüten zusammen. Die zwittrigen, meist gestielten, radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter auf. Die Vor- und Tragblätter sind zu Drüsen umgebildet. Es ist ein kleiner Blütenbecher vorhanden, ebenso fünf Kelchblätter. Die fünf freien Kronblätter sind weiß oder blass rosa. Die meist bis etwa 20 teils behaarten Staubblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Es sind mehrere, genäherte und unterständige Stempel, mit oft freien Griffeln, vorhanden.

Die roten oder schwarzen, ein- bis mehrsamigen und apfelförmigen, rundlichen, teils behaarten Früchte (Scheinfrucht) weisen einen Durchmesser von 5 bis 12 Millimetern auf. Sie haben einen beständigen, teils eingesunkenen Kelch und eine Kelchhöhlung an der Spitze, ähnlich wie beim Javaapfel. Sie besitzen ein Kerngehäuse, und die Samen sind apfelkernähnlich.

Nutzung

Aronia-Sorten sind wenig anfällig für Pflanzenkrankheiten. Die hohe Flavonoid-Konzentration in der Schale macht sie unempfindlich für äußere Einflüsse wie Ultraviolettstrahlung oder Schädlinge. Die aufgrund ihrer Apfelfrüchte am häufigsten angebauten beiden Arten sind die Filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia) und die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa). Die obstbauliche Nutzung begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den russischen Biologen und Obstzüchter Iwan Mitschurin, der die Aronia um 1910 mit anderen Obstsorten wie Ebereschen und Mispeln gekreuzt oder sie zumindest veredelt haben soll.

In Deutschland wird die Apfelbeere vor allem in Sachsen, Brandenburg und Bayern angebaut. Hier wurden im Jahr 2016 ca. 86 % der gesamtdeutschen Erntemenge erzeugt. Im Jahre 2015 wurden rund 470 Tonnen geerntet. Laut statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2016 ca. 1.100 Tonnen auf knapp 560 Hektar geerntet. Dabei stieg die Anbaufläche um ca. 41 % gegenüber dem Vorjahr 2015. Im Jahr 2019 betrug die Fläche 959 ha mit 1127 t Ertrag. In Österreich wurde die Apfelbeere zuerst 2001 von sechs Landwirten in der Südoststeiermark ausgepflanzt. Eine kontinuierlich steigende Anzahl von Betrieben haben sich inzwischen im Verein Aronia AUSTRIA mit Sitz in Feldbach zusammengeschlossen. Im Jahr 2019 wurden in Österreich auf der Fläche von 537 Hektar rund 1560 Tonnen geerntet. In der Schweiz wird Aronia seit 2007 angebaut. Die gesamte Anbaufläche beträgt 77 ha (2019). Fast alle Produzenten sind im Verein IG Aronia organisiert (50 Mitglieder 2018). Verarbeitet wird die Schweizer Ernte von Aronia Swiss und Landi Hüttwilen.

Die erbsengroßen, schwarzen, häufig wachsartig überzogenen Früchte, die ab Mitte August bis Oktober geerntet werden können, schmecken süß-säuerlich-herb und ähnlich der Heidelbeere. Die Beeren werden entweder getrocknet (wie Rosinen) verwendet, zu Konfitüre verarbeitet (beispielsweise zusammen mit Orangen), oder nach Dampfentsaften als Saft getrunken. In gemahlener Form werden sie häufig in selbstgemixten Frucht-Smoothies verarbeitet.

Aufgrund des hohen Flavonoid-, Folsäure-, Provitamin-A-, Vitamin-B2-, Vitamin-K- und Vitamin-C-Gehalts zählt(e) die Aronia in Polen und Russland zu den Heilpflanzen. In vitro wurde nachgewiesen, dass Fruchtextrakt von Aronia melanocarpa den oxidativen Stress, hervorgerufen durch Operation oder in verschiedenen Phasen der Chemotherapie, bei Patienten mit invasivem Brustkrebs dank seiner antioxidativen Wirkung signifikant reduziert. Wegen ihrer kräftigen roten Farbe (Anthocyane) wird sie ferner als Ersatz für Lebensmittelfarben (vor allem Cochenillerot A) verwendet.

Wie viele pflanzliche Lebensmittel enthalten auch Apfelbeeren cyanogene Glycoside, wobei der Blausäuregehalt frischer Früchte typischerweise etwa 0,6 bis 1,2 Milligramm pro 100 Gramm beträgt. Nach Einschätzung des Max Rubner-Instituts ist der Genuss kleiner Portionen unbedenklich. Durch Erhitzung reduziert sich der Blausäuregehalt, so dass entsprechend verarbeitete Früchte auch regelmäßig konsumiert werden können.