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Nebelparder

Aus besserwiki.de
Wolffleopard
Closeup of clouded leopard
Nebelparder im Zoo von Nashville
Schutzstatus

Gefährdet (IUCN 3.1)
CITES-Anhang I (CITES)
Wissenschaftliche Klassifizierung bearbeiten
Königreich: Tierreich
Stamm: Chordata
Klasse: Säugetiere
Ordnung: Fleischfresser
Unterordnung: Feliformia
Familie: Felidae
Unterfamilie: Pantherinae
Gattung: Neofelis
Spezies:
N. nebulosa
Binomialer Name
Neofelis nebulosa
(Griffith, 1821)
Clouded-leopard distribution.jpg
Verbreitung des Nebelparders, 2016

Der Nebelparder (Neofelis nebulosa), auch Festlandswolkenleopard genannt, ist eine Wildkatze, die in dichten Wäldern von den Ausläufern des Himalaya über das südostasiatische Festland bis nach Südchina lebt. Im frühen 19. Jahrhundert wurde ein Nebelparder aus China nach London gebracht und 1821 beschrieben. Er hat große, dunkelgraue Flecken und unregelmäßige Flecken und Streifen, die an Wolken erinnern. Seine Kopf-Rumpf-Länge reicht von 68,6 bis 108 cm mit einem 61 bis 91 cm langen Schwanz. Er benutzt seinen Schwanz zum Ausbalancieren, wenn er sich in Bäumen bewegt, und ist in der Lage, kopfüber an senkrechten Baumstämmen hinunterzuklettern. Er ruht sich tagsüber in den Bäumen aus und jagt nachts auf dem Waldboden.

Der Nebelparder ist die erste Katze, die sich vor 9,32 bis 4,47 Millionen Jahren vom gemeinsamen Vorfahren der Pantherkatzen genetisch abgesetzt hat. Heute ist der Nebelparder in Singapur, Taiwan und möglicherweise auf der Insel Hainan und in Vietnam lokal ausgestorben. Es wird vermutet, dass seine Gesamtpopulation weniger als 10.000 erwachsene Tiere umfasst, wobei die Tendenz rückläufig ist und keine einzelne Population mehr als 1.000 erwachsene Tiere zählt. Daher wird er seit 2008 auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet geführt. Die Population ist durch großflächige Abholzung und kommerzielle Wilderei für den Wildtierhandel bedroht. Seine Körperteile werden als Schmuck und Kleidung angeboten, obwohl er in den meisten Ländern seines Verbreitungsgebiets gesetzlich geschützt ist.

Der Nebelparder wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts in zoologischen Gärten gehalten. Zuchtprogramme in Gefangenschaft wurden in den 1980er Jahren ins Leben gerufen. In Gefangenschaft hat der Nebelparder eine durchschnittliche Lebenserwartung von 11 Jahren.

Der Nebelparder (Neofelis nebulosa) ist eine Großkatze des südöstlichen Asiens. Er sieht entfernt einem Leoparden ähnlich, ist aber kleiner und hat größere, nebelhafte Flecken, denen er seinen Namen verdankt.

Taxonomie und Phylogenie

Felis nebulosa wurde 1821 von Edward Griffith vorgeschlagen, der erstmals ein Fell eines Nebelparders beschrieb, das lebend aus der Provinz Kanton in China in die Menagerie der Exeter Exchange in London gebracht wurde. Felis macrosceloides, 1841 von Brian Houghton Hodgson vorgeschlagen, war ein Exemplar eines Nebelparders aus Nepal. Felis brachyura, 1862 von Robert Swinhoe vorgeschlagen, war ein Wolkenleopardenfell aus Taiwan. Der Gattungsname Neofelis wurde 1867 von John Edward Gray vorgeschlagen, der alle drei Arten dieser Gattung unterordnete. Gegenwärtig wird N. nebulosa als monotypische Art betrachtet, da es keine Beweise für eine Subspeziesbildung gibt.

Die von Georges Cuvier 1823 vorgeschlagene Gattung Felis diardi basierte auf einem Wolkenleopardenfell aus Java. 1917 wurde sie von Reginald Innes Pocock als Unterart des Nebelparders betrachtet. Im Jahr 2006 wurde er als eine eigenständige Neofelis-Art, der Sunda-Wolkenleopard, identifiziert. Die Populationen in Taiwan und auf der Insel Hainan werden zum Festlandswolkenleoparden gezählt.

Phylogenie

In den 1960er Jahren wurden die Schädel von Nebelpardern und Panthera-Arten morphologisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Nebelparder ein evolutionäres Bindeglied zwischen den Pantherinae und den Felinae darstellt. Die phylogenetische Analyse der Kern-DNA in Gewebeproben aller Felidae-Arten ergab, dass die evolutionäre Radiation der Felidae im Miozän vor etwa 14,45 bis 8,38 Millionen Jahren in Asien begann. Die Analyse der mitochondrialen DNA aller Felidae-Arten deutet auf eine Radiation vor 16,76 bis 6,46 Millionen Jahren hin. Man schätzt, dass der Nebelparder die erste Katze war, die sich vor 9,32 bis 4,47 Millionen Jahren genetisch vom gemeinsamen Vorfahren der Felidae unterschieden hat, basierend auf der Analyse ihrer Kern-DNA. Der Nebelparder gelangte vom asiatischen Festland über eine heute untergegangene Landbrücke nach Borneo und Sumatra, wahrscheinlich während des Pleistozäns, als die Populationen in Zeiten der globalen Abkühlung und Erwärmung isoliert wurden. Genetische Analysen von Haarproben des Nebelparders und seiner Schwesterart, dem Sunda-Wolkenleoparden (N. diardi), deuten darauf hin, dass sie sich vor 2,0-0,93 Millionen Jahren voneinander unterschieden haben.

Merkmale

Gesicht
Schädel

Das Fell des Nebelparders hat eine dunkelgraue oder ockerfarbene Grundfarbe, die oft durch schwarze und dunkelgraue Flecken überdeckt wird. Auf dem Kopf befinden sich schwarze Flecken, und die Ohren sind schwarz. Teilweise verschmolzene oder unterbrochene Streifen verlaufen vom Augenwinkel über die Wange, vom Mundwinkel zum Hals und entlang des Nackens zu den Schultern. Längliche Flecken setzen sich entlang der Wirbelsäule fort und bilden einen einzigen Mittelstreifen auf der Lendenpartie. Zwei große Flecken aus dunklem, dunkelgrauem Haar an der Seite der Schultern werden hinten jeweils durch einen dunklen Streifen hervorgehoben, der sich bis zum Vorderbein fortsetzt und in unregelmäßige Flecken aufbricht. Die Flanken sind durch dunkle, dunkelgraue, unregelmäßige Flecken gekennzeichnet, die hinten von langen, schrägen, unregelmäßig gebogenen oder geschlungenen Streifen begrenzt werden. Diese Flecken, die das wolkige Muster ergeben, sind der Grund für den englischen Namen der Katze. Die Unterseite und die Beine sind gefleckt, und der Schwanz ist durch große, unregelmäßige, gepaarte Flecken gekennzeichnet. Die Beine sind kurz und stämmig, die Pfoten breit. Die weiblichen Tiere sind etwas kleiner als die männlichen.

Das Zungenbein ist verknöchert, so dass es schnurren kann. Die Pupillen ziehen sich zu senkrechten Schlitzen zusammen. Die Iris ist bräunlich gelb bis graugrün. Melanistische Wolkenleoparden sind selten. Im Vergleich zu den anderen Großkatzen hat er eher kurze Gliedmaßen. Die hinteren Gliedmaßen sind länger als die vorderen, damit sie besser springen und hüpfen können. Seine Elle und sein Radius sind nicht miteinander verwachsen, was ebenfalls zu einem größeren Bewegungsspielraum beim Klettern auf Bäume und beim Anpirschen an Beute beiträgt. Wolkenleoparden wiegen zwischen 11,5 und 23 kg (25 und 51 lb). Die Kopf-Rumpf-Länge der Weibchen liegt zwischen 68,6 und 94 cm, der Schwanz ist 61 bis 82 cm lang. Die Männchen sind mit 81 bis 108 cm und einem 74 bis 91 cm langen Schwanz größer. Die Schulterhöhe schwankt zwischen 50 und 55 cm (20 bis 22 Zoll).

Der Schädel ist lang und niedrig mit starken Hinterhaupt- und Sagittalkämmen. Die Eckzähne sind außergewöhnlich lang, wobei der obere etwa dreimal so lang ist wie die basale Breite des Zahnfachs. Der erste Prämolar fehlt normalerweise. Das obere Eckzahnpaar misst 4 cm oder mehr. Die Bisskraft an der Eckzahnspitze beträgt 544,3 Newton und der Bisskraftquotient an der Eckzahnspitze 122,4. Der Nebelparder wird oft als "moderner Säbelzahn" bezeichnet, weil er im Verhältnis zu seiner Körpergröße die größten Eckzähne hat.

Verbreitung und Lebensraum

Nebelparder in Aizawl, Mizoram, Indien

Der Nebelparder kommt von den Ausläufern des Himalaya in Nepal, Bhutan und Indien über Myanmar, das südöstliche Bangladesch, Thailand und die malaysische Halbinsel bis südlich des Jangtse-Flusses in China vor. In Singapur und Taiwan ist die Art regional ausgestorben.

In Nepal galt der Nebelparder seit Ende der 1860er Jahre als ausgestorben. Doch 1987 und 1988 wurden im zentralen Teil des Landes, in der Nähe des Chitwan-Nationalparks und im Pokhara-Tal, vier Exemplare gefunden. Diese Funde dehnten das bekannte Verbreitungsgebiet nach Westen aus, was darauf hindeutet, dass die Art in der Lage ist, in degradierten Waldgebieten zu überleben und sich fortzupflanzen, die zuvor feuchte subtropische Laubwälder beherbergten. Seitdem wurde der Nebelparder im Shivapuri-Nagarjun-Nationalpark und im Annapurna-Schutzgebiet nachgewiesen. Zwischen 2014 und 2015 wurde er auch im Langtang-Nationalpark in einer Höhe von 1.823 bis 3.498 m nachgewiesen.

In Indien kommt er in Sikkim, im nördlichen Westbengalen, in den subtropischen Wäldern von Meghalaya, Tripura, Mizoram, Manipur, Assam, Nagaland und Arunachal Pradesh vor. Im Pakke-Tiger-Reservat wurde ein Nebelparder in einem halbimmergrünen Wald auf einer Höhe von 144 m fotografiert. In Sikkim wurden zwischen April 2008 und Mai 2010 im Khangchendzonga-Biosphärenreservat Wolkenleoparden in Höhenlagen von 2.500 bis 3.720 m mit der Kamera gefangen. Im Manas-Nationalpark wurden während einer Untersuchung zwischen November 2010 und Februar 2011 16 Individuen erfasst. Zwischen Januar 2013 und März 2018 wurden Wolkenleoparden auch im Dampa Tiger Reserve, im Eaglenest Wildlife Sanctuary und im Singchung-Bugun Village Community Reserve, im Nongkhyllem National Park in Meghalaya und in der Balpakram-Baghmara-Landschaft nachgewiesen.

In Bhutan wurde sie im Royal Manas National Park, im Jigme Singye Wangchuck National Park, im Phibsoo Wildlife Sanctuary, im Jigme Dorji National Park, im Phrumsengla National Park, im Bumdeling Wildlife Sanctuary und in mehreren nicht geschützten Gebieten nachgewiesen. In Bangladesch wurde sie 2016 in Sangu Matamuhari in den Chittagong Hill Tracts nachgewiesen. In Myanmar wurde sie 2015 zum ersten Mal mit Kamerafallen in den Bergwäldern des Karen-Staates erfasst.

In Thailand bewohnt sie relativ offene, trockene Tropenwälder im Huai Kha Khaeng Wildlife Sanctuary und geschlossene Wälder im Khao Yai National Park. In Laos wurde sie im Nam Et-Phou Louey National Protected Area in trockenen immergrünen und halbimmergrünen Wäldern nachgewiesen. In Kambodscha wurde sie zwischen 2008 und 2009 im Phnom Prich Wildlife Sanctuary in sommergrünen dipterocarpen Wäldern und zwischen 2012 und 2016 im Central Cardamom Mountains National Park, Southern Cardamom National Park, Botum Sakor National Park und Phnom Samkos Wildlife Sanctuary nachgewiesen. Auf der malaysischen Halbinsel wurde er zwischen 2009 und 2015 im Taman-Negara-Nationalpark, im Ulu-Muda-Wald, im Pasoh-Waldreservat, im Royal-Belum-Staatspark, im Temengor-Waldreservat und in einigen Verbindungsgebieten nachgewiesen.

Der letzte bestätigte Nachweis eines Formosan-Wolkenleoparden stammt aus dem Jahr 1989, als das Fell eines jungen Tieres im Taroko-Gebiet gefunden wurde. Im Rahmen einer umfassenden Erhebung mit Kamerafallen, die von 1997 bis 2012 an mehr als 1 450 Orten innerhalb und außerhalb der taiwanesischen Schutzgebiete durchgeführt wurde, wurde er nicht erfasst.

Lebensweise und Ökologie

Im Zoo und Aquarium von San Antonio, Texas, in den USA

Der Nebelparder ist eine Einzelgängerkatze. In frühen Berichten wird er als seltener, heimlicher, baumbewohnender und nachtaktiver Bewohner dichter Primärwälder beschrieben.

Er ist einer der talentiertesten Kletterer unter den Katzen. In Gefangenschaft lebende Wolkenleoparden wurden dabei beobachtet, wie sie kopfüber an senkrechten Baumstämmen hinunterkletterten und sich mit ihren Hinterpfoten an Ästen festhielten, die sie um die Verzweigungen der Baumäste banden. Sie sind zur Supination fähig und können sich sogar von Ästen herablassen, indem sie nur ihre Hinterpfoten und ihren Schwanz um diese herumbiegen. Wenn sie abspringen, halten sie sich auf diese Weise bis zum letzten Moment an einem Ast fest. Sie können mit dem Rücken zum Boden auf horizontale Äste klettern und in dieser Position kurze Sprünge nach vorne machen. Wenn sie auf dünnen Ästen balancieren, benutzen sie ihre langen Schwänze zum Lenken. Sie können mühelos bis zu 1,2 m (3 ft 11 in) hoch springen. Sie ruhen sich tagsüber auf Bäumen aus, halten sich aber auch auf dem Boden auf, wenn sie nachts jagen. In Gefangenschaft lebende Nebelparder haben beobachtet, dass sie Duftmarken setzen, indem sie Urin versprühen und ihren Kopf an markanten Objekten reiben. Zu ihren Lautäußerungen gehören ein kurzer, hoher Miau-Ruf und ein lauter Schrei, die beide ausgestoßen werden, wenn eine Katze versucht, eine andere über eine lange oder kurze Distanz zu orten; sie prusten und heben die Schnauze, wenn sie einander freundlich begegnen; wenn sie aggressiv sind, knurren sie mit einem tiefen Ton und fauchen mit entblößten Zähnen und gerümpfter Nase.

Mit Funksignalen ausgestattete Nebelparder waren vor allem nachts aktiv, zeigten aber auch dämmerungsbedingte Aktivitätsspitzen. Die im Nordosten Indiens erfassten Wolkenleoparden waren am späten Abend nach Sonnenuntergang am aktivsten.

Die Verbreitungsgebiete wurden nur in Thailand geschätzt:

  • Im Phu Khieo Wildlife Sanctuary wurden von April 2000 bis Februar 2003 vier Individuen per Funksender erfasst. Die Heimatgebiete von zwei Weibchen waren 25,7 km2 und 22,9 km2 groß, die von zwei Männchen 29,7 km2 und 49,1 km2.
  • Zwei Individuen wurden während einer Studie von 1997 bis 1999 im Khao Yai National Park mit Funksignalen versehen. Das Verbreitungsgebiet eines Weibchens betrug 39,4 km2 (15,2 sq mi), das des Männchens 42 km2 (16 sq mi). Beide Individuen hatten ein Kerngebiet von 2,9 km2 (1,1 sq mi).

Im Jahr 2016 wurden im Waldkomplex des Khlong Saeng Wildlife Sanctuary und des Khao Sok National Park während der Erhebungen mit Kamerafallen 15 Individuen in einer Kernzone von 200 km2 mit einer geschätzten Populationsdichte von 5,06 Individuen pro 100 km2 identifiziert, aber nur 12 Individuen in einer Randzone von 297 km2, die stärker durch Menschen gestört ist, mit einer geschätzten Dichte von 3,13 Individuen pro 100 km2.

Jagd und Ernährung

Bei der Jagd pirscht sich der Nebelparder an seine Beute heran oder wartet, bis sie sich nähert. Nachdem er eine Beute erlegt und gefressen hat, zieht er sich normalerweise in die Bäume zurück, um zu verdauen und sich auszuruhen. Zu seiner Beute gehören sowohl baumbewohnende als auch terrestrische Wirbeltiere. Pocock vermutet, dass er aufgrund seines kräftigen Körperbaus, seiner langen Eckzähne und der tiefen Eindringtiefe seiner Bisse für die Jagd auf pflanzenfressende Säugetiere von beträchtlicher Größe geeignet ist. In Thailand wurden Wolkenleoparden bei der Jagd auf den Südlichen Schweinsmakaken (Macaca nemestrina), den Indischen Schweinehirsch (Hyelaphus porcinus), den Bengalischen Langschläferloris (Nycticebus bengalensis), das Asiatische Bürstenschwanzstachelschwein (Atherurus macrourus), das Malaiische Schuppentier (Manis javanica) und das Berdmore-Erdhörnchen (Menetes berdmorei) beobachtet. Zu den bekannten Beutetierarten in China gehören Hirsche (Muntiacus) und Fasane. Im Norden der Halbinsel Malaysia wurde ein männlicher Nebelparder fotografiert, der einen Binturong (Arctictis binturong) im Maul trug.

Fortpflanzung und Lebenszyklus

Junger Nebelparder

Sowohl Männchen als auch Weibchen sind bei der ersten Fortpflanzung durchschnittlich 26 Monate alt. Das Weibchen ist etwa sechs Tage lang brünstig, wobei ihr Brunstzyklus etwa 30 Tage dauert. In freier Wildbahn findet die Paarung normalerweise zwischen Dezember und März statt. Das Paar paart sich mehrere Male im Laufe mehrerer Tage. Das Männchen packt das Weibchen am Hals, das darauf mit Lautäußerungen antwortet. Gelegentlich beißt er das Weibchen während der Balz und ist bei sexuellen Begegnungen sehr aggressiv. Die Weibchen können jedes Jahr einen Wurf gebären. Das Männchen ist nicht an der Aufzucht der Jungen beteiligt.

Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von 93 ± 6 Tagen einen Wurf von ein bis fünf, meist drei Jungen zur Welt. Die Jungtiere kommen mit geschlossenen Augen zur Welt und wiegen zwischen 140 und 280 g (4,9 bis 9,9 oz). Ihre Flecken sind durchgehend dunkel und nicht als dunkle Ringe. Ihre Augen öffnen sich nach etwa 10 Tagen. Sie sind innerhalb von fünf Wochen aktiv und im Alter von etwa drei Monaten vollständig entwöhnt. Mit etwa sechs Monaten erlangen sie das erwachsene Fellmuster und werden nach etwa 10 Monaten selbstständig.

In Gefangenschaft lebende Wolkenleoparden haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 11 Jahren. Ein Exemplar ist fast 17 Jahre alt geworden.

Die Generationsdauer des Nebelparders beträgt etwa sieben Jahre.

Einheimische in Südostasien behaupten, dass er seine Jungen in Baumhöhlen zur Welt bringe. Gesicherte Befunde über das Fortpflanzungsverhalten liegen aber nur von Tieren in Gefangenschaft vor.

Bedrohungen

Ein Fell aus Wolkenleopardenhaut. Eine der größten Bedrohungen für den Nebelparder ist die Wilderei für den illegalen Handel mit seinem Fell.

Viele der verbleibenden Waldgebiete sind zu klein, um das langfristige Überleben der Populationen des Nebelparders zu sichern. Sie sind durch den Verlust ihres Lebensraums infolge großflächiger Abholzung und kommerzieller Wilderei für den Wildtierhandel bedroht. Felle, Krallen und Zähne werden als Schmuck und Kleidung angeboten, Knochen und Fleisch als Ersatz für Körperteile des Tigers in traditionellen asiatischen Arzneimitteln und Stärkungsmitteln, und lebende Tiere für den Heimtierhandel. Es wurden nur wenige Fälle von Wilderei dokumentiert, aber man geht davon aus, dass es in allen Staaten des Verbreitungsgebiets ein gewisses Maß an kommerzieller Wilderei gibt. In den letzten Jahren gab es in Indonesien, Myanmar und Vietnam große Binnenmärkte.

In Myanmar wurden auf vier Märkten, die zwischen 1991 und 2006 untersucht wurden, 301 Körperteile von mindestens 279 Wolkenzwergen, hauptsächlich Felle und Skelette, gefunden. Drei der untersuchten Märkte befinden sich an den internationalen Grenzen zu China und Thailand und richten sich an internationale Käufer, obwohl der Nebelparder nach den nationalen Rechtsvorschriften Myanmars vollständig geschützt ist. Die wirksame Umsetzung und Durchsetzung der CITES-Bestimmungen wird als unzureichend angesehen.

In Nepal wurden zwischen November 1988 und März 2020 in neun Bezirken des Landes 27 Körperteile von Nebelpardern entdeckt, darunter mindestens 51 einzelne Nebelparder. In 17 dieser Fälle wurden die Wilderer und Händler verhaftet.

Naturschutz

Ein in einem Baumstamm ruhender Nebelparder im Zoo von Toronto

Der Nebelparder ist in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) aufgeführt und in den meisten Teilen seines Verbreitungsgebiets geschützt. Die Jagd ist in Bangladesch, China, Indien, Malaysia, Myanmar, Nepal, Taiwan, Thailand und Vietnam verboten. Außerhalb der Schutzgebiete in Bhutan ist die Art nicht gesetzlich geschützt. In Laos ist die Jagd geregelt. Aus Kambodscha liegen keine Informationen über ihren Schutzstatus vor. In Indien, Malaysia und Thailand werden diese Verbote jedoch nur unzureichend durchgesetzt.

In den Vereinigten Staaten ist der Nebelparder im Rahmen des Endangered Species Act als gefährdet eingestuft, was den Handel mit lebenden Tieren oder Körperteilen verbietet.

Der Internationale Tag des Nebelparders wird seit 2018 jedes Jahr am 4. August in Zoos und Naturschutzorganisationen auf der ganzen Welt begangen.

Historisches Verbreitungsgebiet des Nebelparders
Vorkommen nach Daten der IUCN 2008

Verbreitet ist der Nebelparder im Südosten Asiens, von der südlichen Volksrepublik China bis Malakka und vom östlichen Himalaya bis Vietnam. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes liegt in der chinesischen Provinz Shaanxi. Auf dem Indischen Subkontinent ist der Nebelparder nur im äußersten Nordosten zu finden. Früher kam die Art auch auf Taiwan und Hainan vor. Im Februar 2019 sollen noch zwei Sichtungen eines Nebelparders im Osten Taiwans erfolgt sein.

In Gefangenschaft

Ein Wolkenleopard im Feline Conservation Center, Rosamond, Kalifornien

Nebelparder werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Zoos gehalten. Das internationale Zuchtbuch wurde in den 1970er Jahren eingeführt. Koordinierte Zuchtprogramme wurden in den 1980er Jahren gestartet und umfassen das Europäische Programm für gefährdete Arten, den Species Survival Plan und das Indische Erhaltungszuchtprogramm. Im Jahr 2014 hielten 64 Einrichtungen Wolkenleoparden, darunter sechs Zoos in Indien:

  • Der Zoo im Sipahijola Wildlife Sanctuary seit 1996
  • Darjeeling Zoo seit 1996
  • Aizawl Zoo seit 2006
  • Itanagar Zoo seit 2009
  • Gangtok Zoo seit 2010
  • Shillong Zoo seit 2012

Frühe Zuchtprogramme mit Wolkenleoparden in Gefangenschaft waren nicht erfolgreich, was vor allem an der Unkenntnis ihres Balzverhaltens lag. Männchen haben den Ruf, aggressiv gegenüber Weibchen zu sein. Für den Zuchterfolg wird es als äußerst wichtig erachtet, dass männliche und weibliche Nebelparder kompatibel sind. Wenn Paare in jungem Alter zusammengebracht werden, haben sie die Möglichkeit, sich aneinander zu binden und erfolgreich zu vermehren. Einrichtungen, in denen Wolkenleoparden gezüchtet werden, müssen dem Weibchen einen abgelegenen Bereich außerhalb der Ausstellung zur Verfügung stellen. In jüngster Zeit gab es einige Zuchterfolge in Gefangenschaft durch künstliche Befruchtung, wobei 1992, 2015 und 2017 erfolgreich Jungtiere geboren wurden.

Eine Studie zur Morbiditäts- und Mortalitätsrate von 271 in Gefangenschaft gehaltenen Nebelpardern in 44 Zoos in Europa, Asien und Australien ergab, dass 17 % von ihnen an Atemwegserkrankungen, 12 % an Vernachlässigung und Hunger der Mutter, 10 % an allgemeinen Infektionskrankheiten, 10 % an Verdauungskrankheiten und 10 % an Traumata starben.

Im März 2011 brachten zwei weibliche Zuchttiere im Nashville Zoo in Grassmere drei Jungtiere zur Welt, die von Tierpflegern aufgezogen wurden. Jedes Jungtier wog 0,23 kg (0,5 lb). Im Juni 2011 wurden im Point Defiance Zoo & Aquarium zwei Jungtiere geboren. Das Zuchtpaar wurde im Rahmen eines laufenden Bildungs- und Forschungsaustauschprogramms aus dem Khao Kheow Open Zoo in Thailand mitgebracht. Im Jahr 2012 wurden im Zoo von Nashville vier Jungtiere geboren. Im Mai 2015 wurden vier Jungtiere im Point Defiance Zoo & Aquarium geboren.

In der Kultur

Für das Volk der Rukai in Taiwan ist die Jagd auf den Nebelparder ein Tabu. Er ist das Staatstier des indischen Bundesstaates Meghalaya. In den 1970er Jahren war der Druck des Gemäldes Wolkenleopard von Rama Samaraweera ein Bestseller in den USA.

Lebensraum

Der Nebelparder bewohnt verschiedene Waldtypen und steigt im Gebirge bis etwa 2000 m hoch. So findet man ihn in tropischen und subtropischen Primär- und Sekundärwäldern, unter anderem auch in Buschwäldern, hohem Grasland und Mangrovensümpfen.

Lebensweise

Bisher ist relativ wenig über die Lebensgewohnheiten dieser kaum erforschten, scheuen Katze bekannt. Nebelparder leben einzelgängerisch und halten sich angeblich vorwiegend im Geäst auf. Sie scheinen den Tag meist in einer Astgabel oder Baumhöhle zu verbringen und gehen offenbar erst nachts auf Jagd. Noch ist aber umstritten, ob sie nicht doch in der Regel am Boden und auch tagsüber jagen. Beobachtungen in Zoos zeigen, dass der Nebelparder einer der besten Kletterer unter den Katzen ist. Er läuft Baumstämme mit dem Kopf voran herab, hangelt an waagrechten Ästen, mit dem Rücken nach unten hängend entlang oder hängt nur mit den Hinterpfoten festgekrallt von einem Ast herab. Kein anderes Raubtier dieser Größe ist zu ähnlich akrobatischen Kletterleistungen fähig. Beim Klettern ist ihm der lange Schwanz beim Halten der Balance eine Hilfe.

Beutetiere

Zu den Beutetieren gehören Hirsche, Schweine, Stachelschweine, Affen und Vögel, aber auch Schlangen und andere Kleintiere. Er lauert ihnen oft von einem Ast aus auf und springt sie von oben herab an. Aufgrund seiner langen Eckzähne und seines verhältnismäßig kräftigen Körperbaus hatte man früher angenommen, er würde größere Huftiere als Beute bevorzugen, doch neuere Beobachtungen weisen darauf hin, dass seine Hauptnahrung wohl eher Primaten wie Nasenaffen, Schweinsaffen und Gibbons sind. Gelegentlich reißt der Räuber auch Haustiere des Menschen wie Ziegen und Geflügel. Vor der Mahlzeit raspelt der Nebelparder das Fell oder die Federn der Beute mit seiner hornigen Zunge ab.

Bezeichnungen

Bei einigen Einheimischen heißt der Nebelparder sebegyar oder bandar bagh (Hindi), was so viel wie Affenfänger bzw. Affentiger bedeutet. Die englische Bezeichnung clouded leopard („wolkiger Leopard“) bezieht sich wie die deutsche Bezeichnung auf die rauchigen Flecken, die etwas an Nebel oder Wolken erinnern.

Weitere Bezeichnungen in verschiedenen asiatischen Sprachen sind Lamchita (Bengali), Ghodaphutuki bagh (Asamiya), Pungmar (Lepcha), Kung (Bhotia), Amchita (Nepali), Kelral (Mizo).