Steinbutt
Steinbutt ⓘ | |
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Schutzstatus
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Am wenigsten gefährdet (IUCN 3.1) | |
Wissenschaftliche Klassifizierung | |
Königreich: | Tierreich |
Stamm: | Chordata |
Klasse: | Schmetterlinge (Actinopterygii) |
Ordnung: | Pleuronectiformes |
Familie: | Scophthalmidae |
Gattung: | Scophthalmus |
Arten: | S. maximus
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Binomialer Name | |
Scophthalmus maximus (Linnaeus, 1758)
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Synonyme | |
Liste
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Der Steinbutt (Scophthalmus maximus) ist eine relativ große Plattfischart aus der Familie der Scophthalmidae. Er ist ein Grundfisch, der in den Meeres- und Brackwassergewässern des Nordostatlantiks, der Ostsee und des Mittelmeers heimisch ist. Er ist ein wichtiger Speisefisch. Der Steinbutt im Schwarzen Meer wurde oft zu dieser Art gezählt, wird aber jetzt allgemein als eigenständige Art betrachtet, nämlich als Schwarzmeer-Steinbutt oder Kalkan (S. maeoticus). Echte Steinbutte kommen im Nordwestatlantik nicht vor; der "Steinbutt" dieser Region, der in den so genannten "Steinbuttkrieg" zwischen Kanada und Spanien verwickelt war, ist der Grönländische Heilbutt oder Grönlandsteinbutt (Reinhardtius hippoglossoides). ⓘ
Etymologie
Das Wort stammt aus dem Altfranzösischen tourbout, das möglicherweise eine Ableitung des lateinischen turbo ("Kreisel") ist, was auf seine Form hinweisen könnte. Ein anderer möglicher Ursprung des altfranzösischen Wortes ist das altschwedische törnbut, von törn 'Dorn' + -but 'Stumpf, Hintern, Plattfisch', was ebenfalls eine Anspielung auf seine Form sein könnte (vgl. engl. halibut). Frühe Hinweise auf den Steinbutt finden sich in einem satirischen Gedicht (The Emperor's Fish) von Juvenal, einem römischen Dichter des späten 1. und frühen 2. Jahrhunderts n. Chr., was darauf hindeutet, dass dieser Fisch im römischen Reich eine Delikatesse war. ⓘ
Im Englischen wird der Steinbutt als /ˈtɜːrbət/ TUR-bət ausgesprochen. Die französische Aussprache von "Steinbutt" ist [tyʁbo]. ⓘ
Beschreibung
Der Steinbutt ist ein großer, linksäugiger Plattfisch, der hauptsächlich in Küstennähe in sandigen, flachen Gewässern im gesamten Mittelmeer, in der Ostsee, im Schwarzen Meer und im Nordatlantik vorkommt. Der Europäische Steinbutt hat einen asymmetrischen, scheibenförmigen Körper und kann bis zu einem Meter lang und 25 Kilogramm schwer werden. ⓘ
Fischerei
Der Steinbutt wird wegen seines feinen Geschmacks als Speisefisch sehr geschätzt und ist auch als Brat, Breet, Britt oder Butt bekannt. Er ist eine wertvolle Handelsart, die durch Aquakultur und Schleppnetzfischerei gewonnen wird. Steinbutt wird in Bulgarien, Kanada, Frankreich, Spanien, Portugal, Rumänien, der Türkei, Chile, Norwegen und China gezüchtet. Der Steinbutt hat ein strahlend weißes Fleisch, das auch beim Kochen sein Aussehen behält. Wie alle Plattfische liefert der Steinbutt vier Filets mit fleischigeren Oberteilen, die gebacken, pochiert, gedünstet oder gebraten werden können. ⓘ
Merkmale
Die Unterseite, das heißt die ursprünglich rechte Körperflanke, ist weiß. Die zur Oberseite gewordene linke Körperflanke passt sich an die Umgebung an. Sie ist schuppenlos, aber mit großen Knochenhöckern versehen, die wie kleine Steine aussehen, von denen der Fisch seinen Namen erhalten hat. Der Steinbutt lebt an den europäischen Küsten des Atlantischen Ozeans, des Mittelmeeres, der Nord- und Ostsee auf Sand und Geröll in Tiefen von 20 bis 70 Metern. Hier erbeutet er vornehmlich am Boden lebende kleine Fische, aber auch Krebse und Weichtiere. Der fast kreisrunde, schuppenlose, geschätzte Speisefisch erreicht eine durchschnittliche Länge von 50 bis 70 Zentimetern, wird seltener auch bis zu einem Meter lang, wobei er dann ein Gewicht von mehr als 20 Kilogramm erreicht. Im Handel wird er auch als Turbutt bezeichnet (englisch Turbot). ⓘ
Nah verwandt mit dem Steinbutt ist der ebenfalls an europäischen Küsten vorkommende Glattbutt. ⓘ
Fortpflanzung
Die Laichzeit ist im Nordseegebiet von April bis August. Dabei gibt das Weibchen, der Rogner, in Gewässertiefen von 10 bis 40 Metern je nach Körpergröße 10 bis 15 Millionen Eier in das freie Wasser ab. Nach Besamung durch das Männchen, den Milchner, entwickeln sich aus den befruchteten Eiern nach sieben bis neun Tagen die anfangs symmetrischen Larven, die sich in den flachen Küstenabschnitten von Plankton ernähren. Wenn die – inzwischen stark asymmetrisch, nämlich linksäugig gewordenen – Jungfische eine Länge von acht bis zehn Zentimetern erreicht haben, ziehen sie in tieferes Wasser, wo sie nach fünf Jahren fortpflanzungsfähig werden. ⓘ