Massaker
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Mordfall |
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Mord |
Hinweis: Je nach Gerichtsbarkeit unterschiedlich
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Totschlag |
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Nicht-strafrechtliche Tötung |
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Durch Opfer oder Opfer |
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Terrorismus |
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Ein Massaker ist die Tötung einer großen Zahl von Menschen, insbesondere von solchen, die nicht in Kämpfe verwickelt sind oder sich nicht verteidigen können. Ein Massaker wird im Allgemeinen als moralisch inakzeptabel angesehen, insbesondere wenn es von einer Gruppe politischer Akteure an wehrlosen Opfern verübt wird. Das Wort ist eine Entlehnung eines französischen Begriffs für "Gemetzel" oder "Gemetzel". Ein "Massaker" ist nicht unbedingt ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Andere Begriffe mit überlappendem Geltungsbereich sind Kriegsverbrechen, Pogrom, Massentötung, Massenmord und außergerichtliche Tötung. ⓘ
Ein Massaker (von französisch massacre; abgeleitet von altfranzösisch maçacre ‚Metzgerei, Schlachterei‘) ist ein Massenmord unter besonders grausamen Umständen, ein Gemetzel oder Blutbad, häufig im Zusammenhang mit Motiven wie Hass oder Rache. In der Soziologie wird darunter ein „zumeist kollektives, auf die Vernichtung von Nichtkombattanten“ (Zivilisten oder entwaffnete Soldaten) zielendes Handeln verstanden. ⓘ
Etymologie
Die moderne Definition von Massaker als "wahlloses Abschlachten, Gemetzel" und das nachfolgende Verb dieser Form stammen aus dem Mittelfranzösischen des späten 16. Jahrhunderts, das sich aus dem mittelfranzösischen "macacre, macecle" mit der Bedeutung "Schlachthaus, Metzgerei" entwickelt hat. Die weiteren Ursprünge sind zweifelhaft, könnten aber mit dem lateinischen macellum "Proviantlager, Metzgerei" zusammenhängen. ⓘ
Das mittelfranzösische Wort macecre "Metzgerei, Gemetzel" wird erstmals im späten 11. Jahrhundert erwähnt. Seine Hauptverwendung blieb bis ins 18. Jahrhundert hinein im Zusammenhang mit dem Schlachten von Tieren (in der Jagdterminologie auf den Kopf eines Hirsches bezogen). Die Verwendung von "macecre" für die Massentötung von Menschen geht auf das 12. Jahrhundert zurück und bedeutet, dass Menschen wie Tiere geschlachtet werden. Der Begriff implizierte nicht notwendigerweise eine Vielzahl von Opfern, z. B. verwendet Fénelon in Dialogue des Morts (1712) l'horride massacre de Blois ("das schreckliche Massaker in [dem Schloss] Blois") für die Ermordung von Heinrich I., Herzog von Guise (1588), während Boileau in Satires XI (1698) L'Europe fut un champ de massacre et d'horreur "Europa war ein Feld des Massakers und des Grauens" für die europäischen Religionskriege verwendet. ⓘ
Das französische Wort wurde in den 1580er Jahren ins Englische entlehnt, und zwar im Sinne von "wahlloses Abschlachten einer großen Anzahl von Menschen". Es wird in Bezug auf das Massaker am St. Bartholomäus-Tag in The Massacre at Paris von Christopher Marlowe verwendet. Der Begriff wird 1695 erneut für die sizilianische Vesper von 1281 verwendet, die in der englischen Übersetzung von De quattuor monarchiis von Johannes Sleidanus (1556) als "that famous Massacre of the French in Sicily" bezeichnet wird, in der Übersetzung illa memorabilis Gallorum clades per Siciliam, d. h. Massaker wird hier als Übersetzung des lateinischen clades "Hämmern, Brechen; Zerstörung" verwendet. Die Verwendung des Begriffs in der Geschichtsschreibung wurde durch Gibbons History of the Decline and Fall of the Roman Empire (1781-1789) popularisiert, der z. B. "Massaker der Lateiner" für die Ermordung der römischen Katholiken in Konstantinopel im Jahr 1182 verwendete. Als eine Art Massaker wurde auch das Blutbad von Åbo bezeichnet, eine am 10. November 1599 auf dem Alten Großen Platz in Turku durchgeführte Massenbestrafung, bei der 14 Gegner von Herzog Karl (dem späteren König Karl IX.) in Finnland enthauptet wurden; in der Schlacht zwischen Herzog Karl und Sigismund besiegte Herzog Karl 1598 die Truppen von König Sigismund in der Schlacht von Stångebro in Schweden und unternahm anschließend eine Expedition nach Finnland, wo er den Widerstand im Knüppelkrieg besiegte und die Ländereien in Turku ohne Rücksprache mit den führenden Adligen Finnlands hinrichten ließ. ⓘ
Ein frühes Beispiel für die propagandistische Darstellung aktueller Ereignisse war das "Massaker von Boston" von 1770, mit dem um Unterstützung für die amerikanische Revolution geworben wurde. Noch 1770 wurde in Boston ein Pamphlet mit dem Titel A short narrative of the horrid massacre in Boston, perpetrated in the evening of the fifth day of March, 1770, by soldiers of the 29th regiment gedruckt. ⓘ
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff Massaker im Journalismus inflationär verwendet. In den 1970er Jahren konnte er auch rein metaphorisch verwendet werden, für Ereignisse, die keine Todesopfer forderten, wie z. B. das Saturday Night Massacre - die Entlassungen und Rücktritte von politischen Amtsträgern während Richard Nixons Watergate-Skandal. ⓘ
Definitionen und Erklärungsansätze
In kriegerischen Konflikten versteht man darunter typischerweise die politisch oder ethnisch motivierte Tötung von Zivilpersonen, Soldaten oder paramilitärischen Kräften nach deren Kapitulation oder nach der Kapitulation ihrer Stadt beziehungsweise ihres Dorfes. Massaker sind somit Massenmorde, die von bewaffneten Einheiten ohne militärische Notwendigkeit außerhalb der eigentlichen Kriegshandlungen verübt werden. Sie dienen der Verbreitung von Terror oder der Abschreckung oder sie sind als systematische Rache- und Strafaktion organisiert. Bei Massakern größeren Ausmaßes an Menschen, die nach ihrer nationalen, religiösen oder ethnischen Gruppenzugehörigkeit ausgesucht werden, handelt es sich unter Umständen um Völkermord. ⓘ
Im Völkerrecht werden genauer definierte Begriffe wie Völkermord, Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwendet, weil die Bezeichnung Massaker unscharfe Nebenbedeutungen mit sich trägt und deshalb propagandistisch leichter missbraucht werden kann. ⓘ
Auch außerhalb von Kriegssituationen gibt es Massaker, etwa bei der exzessiven Niederschlagung von Demonstrationen und Aufständen durch staatliche oder staatsnahe Akteure oder bei Pogromen von Angehörigen einer (meist ethnisch oder religiös definierten) Bevölkerungsgruppe gegen eine andere. Gemeinsam ist dabei, dass eine typischerweise zahlenmäßig kleinere, aber besser bewaffnete Tätergruppe tödliche Gewalt gegen eine größere, aber wehrlose und unentrinnbar ausgelieferte Opfergruppe ausübt. Ein weiteres typisches Element ist eine besondere, über das eigentliche Töten hinausgehende Brutalität, indem z. B. die Opfer vor der Tötung gequält, gefoltert oder nach der Tötung die Leichen noch verstümmelt werden. Innerhalb der Tätergruppen kommt es oft zu einem Blutrausch, einer gegenseitigen Aufstachelung zu noch größerer Gewalt. Es herrscht eine Art Gruppenzwang: Eher ängstliche oder gehemmte Mitglieder des Kollektivs tun sich oftmals besonders hervor, um ihre Zugehörigkeit zu demonstrieren. Massaker werden begünstigt durch die Erwartung von Straflosigkeit, wie sie in Kriegen und Bürgerkriegen herrscht, bei Abwesenheit rechtsstaatlicher Strukturen oder wenn staatliche Stellen die Tat selbst angeordnet haben oder zumindest tolerieren. ⓘ
Umgangssprachlich wird das Wort bei zivilen kriminellen Handlungen mit ähnlichen Folgen verwendet, etwa bei Amokläufen (Beispiel: „Schulmassaker“) oder bei terroristischen Anschlägen mit erheblicher Opferzahl. Dabei handelt es sich aber nicht um Massaker im soziologischen oder sozialpsychologischen Sinne, da es zumindest bei Einzeltätern an dem für Massaker typischen kollektiven Element fehlt. ⓘ
Der Begriff Massaker ist als Synonym für "Gemetzel, Blutbad" von Natur aus hyperbolisch oder subjektiv und wird hauptsächlich in parteiischen Beschreibungen von Ereignissen verwendet. ⓘ
Robert Melson (1982) verwendete im Zusammenhang mit den "Hamidian-Massakern" eine "grundlegende Arbeitsdefinition": "Unter einem Massaker verstehen wir die absichtliche Tötung einer beträchtlichen Anzahl von relativ wehrlosen Menschen durch politische Akteure... die Motive für ein Massaker müssen nicht rational sein, damit die Tötungen absichtlich erfolgen... Massentötungen können aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden, unter anderem als Reaktion auf falsche Gerüchte... Politische Massentötungen... sollten von kriminellen oder pathologischen Massentötungen unterschieden werden... Als politische Organe schließen wir natürlich den Staat und seine Organe ein, aber auch nichtstaatliche Akteure..." ⓘ
In ähnlicher Weise versucht Levene (1999) eine objektive Klassifizierung von "Massakern" in der Geschichte, wobei er den Begriff für Tötungen verwendet, die von Gruppen mit überwältigender Gewalt gegen wehrlose Opfer durchgeführt werden. Er schließt bestimmte Fälle von Massenexekutionen aus und fordert, dass Massaker die Eigenschaft haben müssen, moralisch inakzeptabel zu sein. ⓘ