Interstellar

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Interstellar
An astronaut on a cold mountain setting with snow falling with another mountain as a ceiling. Four of the actors names appear on the top, with a headline reading "The End of Earth will Not be the End of Us." Above the film's title, text reads "A film by Christopher Nolan", and credits are printed on the bottom.
Plakat zum Kinostart
Unter der Regie vonChristopher Nolan
Buch von
  • Jonathan Nolan
  • Christopher Nolan
Produziert von
  • Emma Thomas
  • Christopher Nolan
  • Lynda Obst
In den Hauptrollen:
  • Matthew McConaughey
  • Anne Hathaway
  • Jessica Chastain
  • Bill Irwin
  • Ellen Burstyn
  • Michael Caine
KinematographieHoyte van Hoytema
Bearbeitet vonLee Smith
Musik vonHans Zimmer
Produktion
Unternehmen
  • Paramount-Bilder
  • Warner Bros. Bilder
  • Legendäre Bilder
  • Synkopen
  • Lynda Obst Produktionen
Vertrieben von
  • Paramount-Bilder
    (Nord-Amerika)
  • Warner Bros. Bilder
    (International)
Release Daten
  • 26. Oktober 2014 (TCL Chinese Theatre)
  • 5. November 2014 (Vereinigte Staaten)
  • 7. November 2014 (Vereinigtes Königreich)
Laufzeit
169 Minuten
Länder
  • Vereinigtes Königreich
  • Vereinigte Staaten
SpracheEnglisch
Budget165 Millionen Dollar
Einspielergebnisse701,8 Millionen Dollar

Interstellar ist ein epischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2014, der von Christopher Nolan mitgeschrieben, inszeniert und produziert wurde. In den Hauptrollen spielen Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Bill Irwin, Ellen Burstyn, Matt Damon und Michael Caine. Der Film spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschheit ums Überleben kämpft, und folgt einer Gruppe von Astronauten, die auf der Suche nach einer neuen Heimat für die Menschheit durch ein Wurmloch in der Nähe des Saturn reisen.

Das Drehbuch wurde von den Brüdern Christopher und Jonathan Nolan geschrieben und geht auf ein Skript zurück, das Jonathan 2007 entwickelte. Christopher Nolan produzierte Interstellar mit seiner Frau Emma Thomas über ihre Produktionsfirma Syncopy und mit Lynda Obst über Lynda Obst Productions. Kip Thorne, theoretischer Physiker am Caltech und Nobelpreisträger für Physik 2017, war ausführender Produzent, fungierte als wissenschaftlicher Berater und schrieb das Begleitbuch The Science of Interstellar. Paramount Pictures, Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures haben den Film mitfinanziert. Kameramann Hoyte van Hoytema drehte den Film auf 35 mm im anamorphen Panavision-Format und IMAX 70 mm. Die Hauptaufnahmen begannen Ende 2013 und fanden in Alberta, Island und Los Angeles statt. Interstellar verwendet umfangreiche praktische und Miniatur-Effekte und die Firma Double Negative hat zusätzliche digitale Effekte erstellt.

Interstellar wurde am 26. Oktober 2014 in Los Angeles, Kalifornien, uraufgeführt. In den Vereinigten Staaten wurde der Film zunächst auf Filmmaterial veröffentlicht, bevor er in Kinos mit digitalen Projektoren gezeigt wurde. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 677 Millionen Dollar (und 701 Millionen Dollar bei späteren Wiederveröffentlichungen) war der Film der zehnthöchste Film des Jahres 2014. Er erhielt positive Kritiken für seine schauspielerischen Leistungen, die Regie, das Drehbuch, die Filmmusik, die visuellen Effekte, den Ehrgeiz und die Themen. Er wurde auch von vielen Astronomen für seine wissenschaftliche Genauigkeit und die Darstellung der theoretischen Astrophysik gelobt. Seit seiner Premiere hat "Interstellar" Kultstatus erlangt und wird heute von vielen Science-Fiction-Experten als einer der besten Science-Fiction-Filme angesehen. Interstellar wurde bei den 87. Academy Awards für fünf Preise nominiert, gewann den Preis für die besten visuellen Effekte und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht.

Handlung

In einer zeitlich nicht definierten Zukunft ist der Fortbestand der Menschheit auf der Erde stark gefährdet. Die industrielle Zivilisation befindet sich im Niedergang, und technische Aktivitäten wie die Raumfahrt werden als schädlich und zu teuer angesehen. Die Menschheit konzentriert sich vorwiegend auf die Produktion von Nahrungsmitteln, was jedoch durch sich ausbreitende Pflanzenkrankheiten (beispielsweise Mehltau) zunehmend erschwert wird. Außerdem leiden die Menschen unter immer schlechteren Umweltbedingungen wie starken Staubstürmen.

Die NASA gibt es offiziell nicht mehr, sie operiert jedoch ohne Wissen der Öffentlichkeit weiter. Vor 48 Jahren wurde in der Nähe des Saturn ein Wurmloch entdeckt, das in eine andere Galaxie zu einem Planetensystem um ein Schwarzes Loch führt. Vor zehn Jahren wurden zwölf Raumschiffe mit je einem Wissenschaftler durch das Wurmloch geschickt, um bewohnbare Planeten zu finden. Aus dem Planetensystem können nur rudimentäre Signale empfangen werden. Einzig die Daten der Wissenschaftler Miller, Mann und Edmunds deuten darauf hin, dass sie geeignete Planeten gefunden haben.

Der verwitwete Ingenieur und ehemalige NASA-Pilot Cooper bewirtschaftet mit seinem Schwiegervater Donald, seinem Sohn Tom und seiner zehnjährigen Tochter Murphy eine Farm. Murphy glaubt, in ihrem Zimmer Botschaften von einem „Geist“ zu empfangen, indem dieser Bücher aus ihrem Regal stößt. Die unterschiedlich breiten Lücken im Bücherregal werden von ihr als Morsezeichen interpretiert. Eines Tages entdeckt sie nach einem Staubsturm in ihrem Zimmer unerklärliche Spuren im Staub. Durch einen Münzwurf zeigt Cooper, dass eine Schwereanomalie die Spuren hervorruft. In diesen erkennt Cooper binär dargestellte Koordinaten, welche ihn und seine Tochter zu einem geheimen NASA-Standort führen. Dort erfahren sie von Professor Brand, dem Leiter der NASA, deren geheime Tätigkeit und dass es eine weitere Mission durch das Wurmloch mit dem Raumschiff Endurance geben wird. Brand glaubt, dass der unbekannte Erzeuger der Schwereanomalien Cooper als Kommandanten der Endurance ausgewählt hat. Die neue Mission soll den Signalen von Miller, Mann und Edmunds nachgehen und Gewissheit darüber bringen, ob die entdeckten Planeten tatsächlich für die menschliche Besiedlung geeignet sind.

Professor Brand arbeitet seit Jahrzehnten an einer Theorie, mit der Quantenphysik und Gravitation vereint werden sollen. Damit könnte eine große Zahl von Menschen mithilfe einer Raumstation durch das Wurmloch auf einen neuen Planeten gebracht werden. Dies ist Professor Brands Plan A zur Rettung der Menschheit. Allerdings konnte Brand seine Theorie bislang nicht vollenden. Daher sieht sein Plan B vor, lediglich tiefgefrorene Eizellen zu einem neuen Planeten zu bringen und dort eine neue Population von Menschen heranzuziehen. Diese Eizellen werden von der Endurance mitgeführt. Cooper tritt die Mission unter einer Voraussetzung an: Brand soll seine Theorie vollenden, damit Plan A umgesetzt und Coopers Familie gerettet werden kann.

Murphy will nicht, dass ihr Vater sie verlässt, was auch der „Geist“ durch eine erneute Botschaft „Bleib!“ bekräftigt, und sie verzichtet darauf, sich von ihm zu verabschieden. Cooper wird von der Wissenschaftlerin Amelia Brand begleitet, Professor Brands Tochter, außerdem von den Wissenschaftlern Romilly und Doyle sowie den beiden Robotern TARS und CASE, die über eine künstliche Intelligenz verfügen.

Der zuerst angesteuerte, von Miller erforschte Planet befindet sich in der Nähe des Schwarzen Lochs Gargantua. Wegen der gravitationsbedingten Zeitdilatation entspricht eine Stunde auf dem Planeten sieben Jahren außerhalb des unmittelbaren Einflussbereichs der Gravitation des Schwarzen Lochs. Während Romilly im Shuttle zurückbleibt, landen Cooper, Amelia, Doyle und CASE mit einem Shuttle auf dem Planeten, der kniehoch mit Wasser bedeckt ist. Sie finden lediglich die Trümmer von Millers Raumschiff, und kurz darauf stellt sich heraus, wodurch es zerstört wurde: Über die Oberfläche des Planeten ziehen stündlich berghohe Wellen. Als Cooper die nächste Welle bemerkt, will Amelia noch einen Datenträger aus den Trümmern von Millers Wrack bergen. Dabei wird sie von einem Trümmerteil eingeklemmt und muss von CASE gerettet werden. Zwar gelangen CASE und Amelia rechtzeitig zurück ins Shuttle, Doyle wird jedoch von der Welle davongespült, die auch das Shuttle beschädigt. Knapp vor der nächsten Welle können sie starten und zur Endurance zurückkehren. Dort sind inzwischen mehr als 23 Jahre vergangen, die Romilly im Kälteschlaf und mit dem Studium des Schwarzen Lochs verbracht hat.

Als Nächstes steuern sie Manns Planeten an, der sich als unbewohnbare Eiswüste herausstellt. Mann hat im Kälteschlaf überlebt und hat bewusst falsche Daten gesendet, um eine weitere Mission anzulocken und gerettet zu werden.

Die inzwischen erwachsene Murphy arbeitet seit langem mit Professor Brand zusammen. Auf dem Sterbebett gesteht Brand ihr, bereits vor Jahrzehnten erkannt zu haben, dass seine Theorie nicht vollendet werden kann. Er hat dies geheim gehalten, weil er dem Überleben der Menschheit durch Plan B Vorrang eingeräumt hat. Lediglich Mann wusste davon. Durch eine Videobotschaft Murphys erfahren Cooper und Amelia von der Täuschung.

Mann gesteht Cooper die Täuschung und versucht, ihn zu töten, doch Amelia kann ihn in letzter Sekunde retten. Als Romilly derweil auf das Datenarchiv von Manns deaktiviertem Roboter KIPP zugreift, explodiert dieser, da er augenscheinlich zuvor von Mann manipuliert wurde, und tötet Romilly. Mann flieht mit einem Shuttle zur Endurance, die sich im Orbit um den Planeten befindet. Bei dem Versuch, manuell anzudocken, stirbt Mann infolge einer Explosion. Durch das fehlgeschlagene Manöver wird die Endurance stark beschädigt. Cooper und Amelia gelingt es dennoch, mit ihrem Shuttle anzudocken und das Raumschiff wieder unter Kontrolle zu bringen.

Sie beschließen, den dritten, von Edmunds entdeckten Planeten anzusteuern. Da nur wenig Treibstoff verblieben ist, kann der Planet nur mittels eines Swing-by-Manövers um Gargantua erreicht werden. Um die erforderliche Geschwindigkeit zu erreichen, müssen während des Manövers zwei Shuttles abgestoßen werden. An Bord dieser Shuttles befinden sich jeweils TARS und Cooper. TARS soll versuchen, die Daten über das Schwarze Loch zu sammeln, die zur Vollendung von Professor Brands Theorie führen können. Amelia verbleibt mit CASE ungewollt allein in der Endurance auf dem Weg zu Edmunds’ Planeten.

Cooper und TARS dringen mit ihren Shuttles in den Ereignishorizont von Gargantua ein. Statt durch die Gezeitenkraft des Schwarzen Lochs zerrissen zu werden, finden sie sich in einem riesigen Tesserakt wieder, in dem das Zimmer der jungen Murphy im Farmhaus zu verschiedenen Zeitpunkten vorhanden zu sein scheint. Cooper spekuliert, dass der Tesserakt und das Wurmloch nicht von unbestimmten „Wesen“ geschaffen wurden, sondern von Menschen der Zukunft, die sich zu fünfdimensionalen Wesen weiterentwickelt haben und dadurch in der Lage sind, sich nach Belieben durch die Zeit zu bewegen und die Gravitation zu manipulieren.

Cooper begreift, dass er durch Manipulation der Schwerkraft mit seiner Tochter in der Vergangenheit kommunizieren kann: Murphys „Geist“ ist kein anderer als er selbst. Cooper übermittelt die Botschaften, welche die zehnjährige Murphy empfangen hat, darunter die Koordinaten der NASA-Zentrale und das „Bleib!“. Dann meldet TARS sich bei Cooper. Er hat im Inneren des Schwarzen Lochs die notwendigen Daten zur Vollendung von Professor Brands Theorie gesammelt. Cooper übermittelt diese der erwachsenen Murphy mittels Morsezeichen über den Sekundenzeiger einer Armbanduhr, die er ihr vor seinem Weggang als Andenken geschenkt hat. Nachdem die Botschaften übermittelt worden sind, verschwindet der Tesserakt. Murphy gelingt tatsächlich die Vollendung der Theorie und damit eine Vereinigung von Relativität und Quantenphysik, wodurch die Menschen von der Erde evakuiert werden können. Cooper und TARS stranden in der Nähe des Saturn am Eingang des Wurmlochs.

Cooper kommt in einem Krankenbett zu sich. Er erfährt, dass er sich auf einer riesigen Raumstation befindet und nach Erdzeit 124 Jahre alt ist, obwohl für ihn während seines Raumflugs nur wenig Zeit vergangen ist. Viele Menschen konnten die Erde verlassen und leben nun in solchen komfortablen Raumstationen. Murphy ist inzwischen über 90 Jahre alt. Als Cooper sie besucht, liegt sie auf dem Sterbebett, umgeben von ihren Nachkommen. Sie legt ihm nahe, Amelia „dort draußen“ zu suchen. Cooper nimmt sich daraufhin ohne Erlaubnis ein Raumschiff und fliegt mit dem reaktivierten TARS davon. Amelia ist zwischenzeitlich mit CASE auf Edmunds’ Planet angekommen. Sie steht ohne Schutzhelm in einer kargen Landschaft an Edmunds’ Grab. Im Hintergrund steht eine kleine, funktionierende Station.

Cooper wird aus dem Tesserakt herausgeschleudert und vermutlich von der Besatzung eines anderen Schiffes gerettet. Er erwacht in einem Weltraumhabitat in der Umlaufbahn des Saturn, wo er sich mit der älteren Murph wiederfindet. Anhand der Quantendaten, die Cooper durch die verzerrte Zeitlinie geschickt hat, stellt sich heraus, dass der jüngere Murph die Gravitationstheorie für Plan A gelöst hat und damit den Massenexodus der Menschheit und ihre Umwandlung in eine raumfahrende Zivilisation ermöglicht hat. Dem Tod nahe und mit ihrer eigenen Familie, drängt Murph Cooper, zu Brand zurückzukehren. Cooper und TARS fliegen mit einem Raumschiff durch das Wurmloch zurück zu Edmunds' Planeten, wo Brand, nachdem er den verstorbenen Edmunds begraben hat, auf dem atembaren und lebenserhaltenden Planeten eine Basis für die künftige Besiedlung durch die Menschen vorbereitet.

Besetzung

Matthew McConaughey
Anne Hathaway
Matthew McConaughey und Anne Hathaway spielten die Protagonisten von Interstellar.
  • Matthew McConaughey als Joseph Cooper, ein verwitweter NASA-Pilot, der nach der Schließung der Behörde durch die Regierung Farmer geworden war
  • Anne Hathaway als Dr. Amelia Brand, eine NASA-Wissenschaftlerin und Astronautin
  • Jessica Chastain als Murphy "Murph" Cooper, Josephs Tochter, die schließlich NASA-Wissenschaftlerin wird
    • Mackenzie Foy als junge Murph
    • Ellen Burstyn als ältere Murph
  • John Lithgow als Donald, Coopers älterer Schwiegervater
  • Michael Caine als Professor John Brand, ein hochrangiger NASA-Wissenschaftler, Ideengeber von Plan A, ehemaliger Mentor von Cooper und Vater von Amelia
  • David Gyasi als Romilly, ein weiteres hochrangiges NASA-Mitglied und Mitglied der Endurance-Besatzung
  • Wes Bentley als Doyle, ein hochrangiges Mitglied der NASA und Mitglied der Endurance-Besatzung
  • Casey Affleck als Tom Cooper, Josephs Sohn, der schließlich zu einem Farmer heranwächst
    • Timothée Chalamet als junger Tom
  • Matt Damon als Mann, ein NASA-Astronaut, der im Rahmen des Lazarus-Programms auf einen eisigen Planeten geschickt wird
  • Bill Irwin als TARS (Stimme und Puppenspiel) und CASE (Puppenspiel)
  • Josh Stewart als CASE (Stimme)
  • Topher Grace als Getty, Murphs Kollege und Liebespartner
  • Leah Cairns als Lois, Toms Frau
  • David Oyelowo als Schuldirektor
  • Collette Wolfe als Ms. Hanley
  • William Devane als Williams, ein weiteres NASA-Mitglied
  • Elyes Gabel als Verwalter
  • Jeff Hephner als Arzt
  • Russ Fega als Crew-Chef

Produktion

Besatzung

  • Christopher Nolan - Regisseur, Produzent, Autor
  • Jonathan Nolan - Drehbuchautor
  • Emma Thomas - Produzentin
  • Lynda Obst - Produzentin
  • Hoyte van Hoytema - Kameramann
  • Nathan Crowley - Produktionsdesigner
  • Mary Zophres - Kostümbildnerin
  • Lee Smith - Schnitt
  • Hans Zimmer - Musikkomponist
  • Paul Franklin - Supervisor für visuelle Effekte
  • Kip Thorne - Berater, ausführender Produzent

Entwicklung und Finanzierung

Die Idee zu Interstellar stammt von der Produzentin Lynda Obst und dem theoretischen Physiker Kip Thorne, die gemeinsam an dem Film Contact (1997) gearbeitet haben und sich seit einem Blind Date mit Carl Sagan kennen. Sie kannten sich, seit Carl Sagan ihnen ein Blind Date verschafft hatte. Die beiden entwarfen auf der Grundlage von Thornes Arbeit ein Szenario über "die exotischsten Ereignisse im Universum, die plötzlich für den Menschen zugänglich werden" und weckten das Interesse des Filmemachers Steven Spielberg für die Regie. Die Entwicklung des Films begann im Juni 2006, als Spielberg und Paramount Pictures Pläne für einen Science-Fiction-Film ankündigten, der auf einem achtseitigen Drehbuch von Obst und Thorne basiert. Obst wurde als Produzent verpflichtet. Im März 2007 wurde Jonathan Nolan mit dem Schreiben eines Drehbuchs beauftragt.

Nachdem Spielberg sein Produktionsstudio DreamWorks 2009 von Paramount zu den Walt Disney Studios verlegt hatte, brauchte Paramount einen neuen Regisseur für Interstellar. Jonathan Nolan empfahl seinen Bruder Christopher, der 2012 zu dem Projekt stieß. Christopher Nolan traf sich mit Thorne, der damals als ausführender Produzent fungierte, um die Verwendung der Raumzeit in der Geschichte zu besprechen. Im Januar 2013 gaben Paramount und Warner Bros. bekannt, dass Christopher Nolan in Verhandlungen über die Regie von Interstellar steht. Nolan sagte, er wolle das Ziel der bemannten Raumfahrt fördern und beabsichtigte, das Drehbuch seines Bruders mit seinem eigenen zu verschmelzen. Im darauffolgenden März wurde Nolan als Regisseur von Interstellar bestätigt, der unter seinem Label Syncopy und Lynda Obst Productions produziert werden sollte. Der Hollywood Reporter berichtete, dass Nolan ein Gehalt von 20 Millionen Dollar bei einer Beteiligung von 20 % an den Gesamteinnahmen erhalten würde. Um für den Film zu recherchieren, besuchte Nolan die NASA und das private Raumfahrtprogramm von SpaceX.

Warner Bros. bemühte sich trotz ihrer traditionellen Rivalität um eine Beteiligung von Paramount an Nolans Produktion von Interstellar und erklärte sich bereit, Paramount die Rechte an der Mitfinanzierung des nächsten Films der Horrorfilmreihe Freitag der 13. zu überlassen, mit einer Beteiligung an einem künftigen Film auf der Grundlage der Fernsehserie South Park. Warner Bros. erklärte sich außerdem bereit, Paramount die Kofinanzierung eines unbestimmten "A-List"-Films zu überlassen. Im August 2013 schloss Legendary Pictures eine Vereinbarung mit Warner Bros. über die Finanzierung von etwa 25 % der Filmproduktion ab. Obwohl die achtjährige Produktionspartnerschaft mit Warner Bros. nicht verlängert wurde, erklärte sich Legendary Berichten zufolge bereit, im Gegenzug für die Beteiligung an Interstellar auf die Finanzierung von Batman v Superman: Dawn of Justice (2016) zu verzichten.

Drehbuch und Besetzung

Das Dust-Bowl-Phänomen der 1930er Jahre, das von Ken Burns in The Dust Bowl (2012) dokumentiert wurde, diente als Inspiration für die Brandkatastrophe.

Drehbuchautor Jonathan Nolan arbeitete vier Jahre lang an dem Skript. Um die wissenschaftlichen Aspekte kennenzulernen, studierte er Relativitätstheorie am California Institute of Technology. Jonathan war pessimistisch, was das Ende des Space-Shuttle-Programms und die fehlende Finanzierung einer bemannten Marsmission durch die NASA angeht, und ließ sich von Science-Fiction-Filmen mit apokalyptischen Themen wie WALL-E (2008) und Avatar (2009) inspirieren. Jeff Jensen von Entertainment Weekly kommentierte: "Er siedelt die Geschichte in einer dystopischen Zukunft an, die von der Pest heimgesucht wird, aber von zähen Menschen bevölkert ist, die sich der Verzweiflung nicht beugen. Sein Bruder Christopher hatte bereits an anderen Science-Fiction-Drehbüchern gearbeitet, entschied sich jedoch, das Drehbuch zu Interstellar zu nehmen und aus der Fülle der von Jonathan und Thorne vorgestellten Ideen das auszuwählen, was er als Regisseur "dem Publikum vermitteln und hoffentlich nicht verlieren" konnte, bevor er es mit einem Drehbuch zusammenführte, an dem er selbst jahrelang gearbeitet hatte. Christopher hielt sich an Jonathans Konzept für die erste Stunde, die auf einer ressourcenarmen Erde in der nahen Zukunft spielt. Der Schauplatz war inspiriert von der Dust Bowl, die in den Vereinigten Staaten während der Großen Depression in den 1930er Jahren stattfand. Er überarbeitete den Rest des Drehbuchs, in dem ein Team stattdessen in den Weltraum reist. Nachdem er 2012 den Dokumentarfilm "The Dust Bowl" gesehen hatte, wandte sich Christopher an den Regisseur Ken Burns und den Produzenten Dayton Duncan und bat um die Erlaubnis, einige ihrer Interviews in "Interstellar" zu verwenden, die ihm auch erteilt wurde.

Christopher Nolan wollte einen Schauspieler, der seine Vision der Hauptfigur als Jedermann zum Leben erwecken konnte, mit dem "das Publikum die Geschichte miterleben kann". Er interessierte sich für die Besetzung von Matthew McConaughey, nachdem er ihn in einer frühen Version des Films Mud (2012) gesehen hatte, den er als Freund eines der Produzenten, Aaron Ryder, gesehen hatte. Nolan besuchte McConaughey während der Dreharbeiten zu der Fernsehserie True Detective. Anne Hathaway wurde zu Nolan nach Hause eingeladen, wo sie das Drehbuch für Interstellar las. Anfang 2013 wurden beide Schauspieler für die Hauptrollen besetzt. Jessica Chastain wurde kontaktiert, während sie in Nordirland an Miss Julie (2014) arbeitete, und ihr wurde ein Drehbuch zugestellt. Ursprünglich wurde Irrfan Khan die Rolle des Dr. Mann angeboten, aber aufgrund von Terminkonflikten abgelehnt. Matt Damon wurde Ende August 2013 für die Rolle des Mann gecastet und drehte seine Szenen in Island.

Hauptaufnahmen

Nolan drehte Interstellar auf 35-mm-Film im anamorphen Panavision-Format und in IMAX 70-mm-Aufnahmen. Der Kameramann Hoyte van Hoytema wurde für Interstellar engagiert, da Wally Pfister, Nolans Kameramann bei all seinen bisherigen Filmen, sein Regiedebüt bei Transcendence (2014) gab. Für Interstellar wurden mehr IMAX-Kameras verwendet als für jeden anderen Film von Nolan. Um den Einsatz von computergenerierten Bildern (CGI) zu minimieren, ließ der Regisseur praktische Drehorte bauen, wie etwa das Innere eines Space Shuttles. Van Hoytema rüstete eine IMAX-Kamera so um, dass sie für Innenaufnahmen in der Hand gehalten werden konnte. Einige Sequenzen des Films wurden mit einer IMAX-Kamera gedreht, die in der Bugspitze eines Learjets installiert war.

Nolan, der dafür bekannt ist, Details seiner Produktionen geheim zu halten, bemühte sich auch bei Interstellar um Geheimhaltung. Ben Fritz schrieb für das Wall Street Journal: "Der für seine Geheimniskrämerei bekannte Filmemacher hat extreme Anstrengungen unternommen, um das Drehbuch zu ... Interstellar zu schützen, genauso wie er es bei der Dark Knight-Trilogie getan hat. Als eine Sicherheitsmaßnahme wurde Interstellar unter dem Namen Flora's Letter gedreht, da Flora eines von Nolans vier Kindern mit der Produzentin Emma Thomas ist.

Der isländische Gletscher Svínafellsjökull diente als Drehort für Interstellar und war gleichzeitig Manns Planet.

Die Dreharbeiten für den Film sollten vier Monate dauern. Sie begannen am 6. August 2013 in der Provinz Alberta, Kanada. Zu den Städten in Alberta, in denen die Dreharbeiten stattfanden, gehörten Nanton, Longview, Lethbridge, Fort Macleod und Okotoks. In Okotoks fanden die Dreharbeiten im Seaman Stadium und auf dem Olde Town Plaza statt. Für eine Maisfeldszene pflanzte der Produktionsdesigner Nathan Crowley 200 Hektar Mais an, die in einem apokalyptischen Staubsturm zerstört werden sollten, der den Stürmen während der Dust Bowl in den 1930er Jahren ähneln sollte. Weitere Szenen mit dem Staubsturm und McConaugheys Figur wurden ebenfalls in Fort Macleod gedreht, wo die riesigen Staubwolken vor Ort mit großen Ventilatoren erzeugt wurden, die synthetischen Staub auf Zellulosebasis durch die Luft bliesen. Die Dreharbeiten in der Provinz dauerten bis zum 9. September 2013 und umfassten Hunderte von Statisten sowie 130 Crewmitglieder, von denen die meisten aus der Region stammten.

Die Dreharbeiten fanden auch in Island statt, wo Nolan zuvor Szenen für Batman Begins (2005) gedreht hatte. Der Drehort wurde gewählt, um zwei außerirdische Planeten darzustellen: einen mit Eis und einen mit Wasser bedeckten. Die Crew transportierte Raumschiffattrappen mit einem Gewicht von etwa 4.500 kg (10.000 Pfund) in das Land. Während der zweiwöchigen Dreharbeiten arbeiteten rund 350 Personen, darunter 130 Einheimische, an dem Film. Zu den Drehorten gehörten der Gletscher Svínafellsjökull und die Stadt Klaustur. Bei den Dreharbeiten zu einer Wasserszene in Island erlitt Hathaway fast eine Unterkühlung, weil der Trockenanzug, den sie trug, nicht richtig befestigt war.

Nachdem die Dreharbeiten in Island abgeschlossen waren, zog die Crew nach Los Angeles, um dort 54 Tage lang zu drehen. Gedreht wurde unter anderem im Westin Bonaventure Hotel and Suites, im Los Angeles Convention Center, auf einer Sony Pictures Soundstage in Culver City und in einem Privathaus in Altadena, Kalifornien. Die Hauptaufnahmen wurden im Dezember 2013 abgeschlossen. Das Budget für die Produktion betrug 165 Millionen Dollar, 10 Millionen Dollar weniger als von Paramount, Warner Bros. und Legendary Pictures bewilligt wurde.

Produktionsdesign

Das Endurance-Raumschiff (links) ist der Internationalen Raumstation (rechts) nachempfunden.

Interstellar besteht aus drei Raumfahrzeugen - dem Ranger, der Endurance und dem Lander. Der Ranger hat eine ähnliche Funktion wie das Space Shuttle: Er kann in die Atmosphäre eines Planeten eintreten und wieder austreten. Die Endurance, das Mutterschiff der Besatzung, ist eine kreisförmige Struktur, die aus zwölf Kapseln besteht, die flach wie eine Uhr angeordnet sind. Vier Kapseln mit Ausrüstung für die Besiedlung von Planeten, vier mit Triebwerken und vier mit den ständigen Funktionen eines Cockpits, medizinischer Labore und Wohnräume. Produktionsdesigner Nathan Crowley sagte, die Endurance sei der Internationalen Raumstation nachempfunden: "Es ist ein echter Mischmasch aus verschiedenen Arten von Technologie. Man braucht sowohl analoge als auch digitale Dinge, man braucht Backup-Systeme und greifbare Schalter. Es ist wirklich wie ein U-Boot im Weltraum. Jeder Zentimeter des Raums wird genutzt, alles hat einen Zweck. Schließlich transportiert der Lander die Kapseln mit der Besiedlungsausrüstung zu den Planetenoberflächen. Crowley verglich ihn mit "einem schweren russischen Hubschrauber".

Der Film zeigt auch zwei Roboter, CASE und TARS, sowie einen demontierten dritten Roboter, KIPP. Nolan wollte vermeiden, dass die Roboter anthropomorph werden, und entschied sich für ein 1,5 m langes, viereckiges Design. Der Regisseur sagte: "Es ist eine sehr komplizierte Designphilosophie. Sie basiert auf Mathematik. Es gibt vier Hauptblöcke, die auf drei Arten miteinander verbunden werden können. Es gibt also drei Kombinationen, denen man folgt. Aber dann unterteilt sich das Ganze in drei weitere Verbindungen. Und all die Stellen, an denen wir Linien sehen, können weiter unterteilt werden. Man kann also im Grunde einen Finger ausklappen, aber das ist alles proportional. Der Schauspieler Bill Irwin hat beide Roboter gesprochen und physisch gesteuert, aber sein Bild wurde digital aus dem Film entfernt, und die Stimme des Schauspielers Josh Stewart ersetzt seine Stimme für CASE. Die menschlichen Weltraumhabitate ähneln den O'Neill-Zylindern, einem theoretischen Weltraumhabitat-Modell, das der Physiker Gerard K. O'Neill 1976 vorgeschlagen hat.

Sounddesign und Musik

Gregg Landaker und Gary Rizzo waren die Toningenieure des Films, die mit der Tonmischung betraut waren, während Sound Editor Richard King den Prozess überwachte. Christopher Nolan war bestrebt, den Ton so zu mischen, dass er die Vorteile der Kinotechnik voll ausschöpft, und legte großen Wert auf die Gestaltung der Tonmischung. Auf der Website des Studios heißt es, dass der Film "so abgemischt wurde, dass die Kraft der tiefen Frequenzen in den Hauptkanälen und im Subwooferkanal maximiert wird". Nolan wollte absichtlich, dass einige Dialoge von Umgebungsgeräuschen oder Musik übertönt werden, was einige Kinos dazu veranlasste, Hinweise zu veröffentlichen, in denen sie betonten, dass dieser Effekt beabsichtigt war und kein Fehler in ihrer Ausrüstung.

Der Komponist Hans Zimmer, der Nolans The Dark Knight Trilogy und Inception (2010) vertont hat, kehrte zurück, um Interstellar zu vertonen. Nolan gab Zimmer weder ein Drehbuch noch Details zur Handlung für die Filmmusik vor, sondern übergab dem Komponisten eine einzige Seite, die die Geschichte eines Vaters erzählte, der sein Kind für die Arbeit verlässt. Durch diese Verbindung schuf Zimmer die frühen Phasen des Soundtracks von Interstellar. Zimmer und Nolan entschieden später, dass die viermanualige Harrison & Harrison-Orgel der Londoner Temple Church aus dem Jahr 1926 das Hauptinstrument für die Partitur sein sollte. Für Interstellar führte Zimmer 45 Scoring-Sessions durch, dreimal mehr als für Inception. Der Soundtrack wurde am 18. November 2014 veröffentlicht.

Visuelle Effekte

Die Firma für visuelle Effekte Double Negative, die bereits an Inception gearbeitet hatte, wurde für Interstellar zurückgeholt. Laut Paul Franklin, dem Leiter der visuellen Effekte, war die Anzahl der Effekte im Film nicht viel größer als in Nolans The Dark Knight Rises (2012) oder Inception. Bei Interstellar wurden die Effekte jedoch zuerst erstellt und mit digitalen Projektoren hinter den Schauspielern gezeigt, anstatt die Schauspieler vor Green Screens auftreten zu lassen. Letztendlich enthielt der Film 850 visuelle Effektaufnahmen mit einer Auflösung von 5600 × 4000 Zeilen: 150 Aufnahmen wurden in der Kamera mit digitalen Projektoren erstellt, weitere 700 in der Postproduktion. Davon wurden 620 in IMAX präsentiert, während der Rest anamorphotisch war.

Die Raumschiffe "Ranger", "Endurance" und "Lander" wurden von Nathan Crowley in Zusammenarbeit mit der Effektfirma New Deal Studios mit Miniatur-Effekten erstellt, im Gegensatz zu computergenerierten Bildern, da Nolan der Meinung war, dass dies der beste Weg sei, um den Schiffen eine greifbare Präsenz im Weltraum zu verleihen. Die maßstabsgetreuen Modelle wurden in 3D gedruckt und von Hand modelliert und erhielten von der Crew aufgrund ihrer immensen Größe den Spitznamen "Maxatures"; die Miniatur des Endurance-Moduls im Maßstab 1:15 war über 7,6 m groß, während ein pyrotechnisches Modell eines Teils des Raumschiffs im Maßstab 1:5 gebaut wurde. Die Ranger- und Lander-Miniaturen waren 14 m bzw. über 15 m lang und groß genug, dass van Hoytema IMAX-Kameras direkt auf dem Raumschiff montieren konnte, um das Aussehen von IMAX-Dokumentarfilmen der NASA nachzuahmen. Die Modelle wurden dann an einem sechsachsigen Gimbal auf einem Motion-Control-System befestigt, mit dem ein Operator ihre Bewegungen steuern konnte, die mit VistaVision-Kameras auf einem kleineren Motion-Control-Rig vor dem Hintergrund des Weltraums gefilmt wurden. Die Miniaturen von New Deal Studio wurden in 150 Spezialeffektaufnahmen verwendet.

Einflüsse

Der Regisseur wurde von den, wie er es nannte, "wichtigsten Prüfsteinen" des Science-Fiction-Kinos beeinflusst, darunter Metropolis (1927), 2001: Odyssee im Weltraum (1968), Blade Runner (1982), Star Wars (1977) und Alien (1979). Andrei Tarkovskys Der Spiegel (1975) beeinflusste "elementare Dinge in der Geschichte, die mit Wind, Staub und Wasser zu tun haben", so Nolan, der Interstellar auch mit Der Schatz der Sierra Madre (1948) als Film über die menschliche Natur verglich. Er wollte Filme wie Steven Spielbergs Der weiße Hai (1975) und Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977) nachahmen, weil sie familienfreundlich sind, aber auch "so kantig, scharfsinnig und herausfordernd wie alles andere im Blockbuster-Spektrum". Vor der Produktion zeigte er der Crew den Film The Right Stuff (1983), nach dessen Vorbild er die Reflexionen auf den Visieren der Astronauten von Interstellar festhielt. Zur weiteren Inspiration lud der Regisseur die ehemalige Astronautin Marsha Ivins an den Drehort ein. Nolan und seine Crew studierten die IMAX-NASA-Dokumentarfilme des Filmemachers Toni Myers als visuelle Referenz für Raumfahrtmissionen und versuchten, deren Einsatz von IMAX-Kameras in den geschlossenen Räumen von Raumschiffen zu imitieren. Das Aufwachsen von Clark Kent in Man of Steel (2013) diente als Inspiration für die Farm im Mittleren Westen. Abgesehen von Filmen ließ sich Nolan auch von der Architektur Ludwig Mies van der Rohes inspirieren.

Wissenschaftliche Genauigkeit

Kip Thorne (2007), Berater und Executive Producer

Die Produktion von Interstellar wurde vom Astrophysiker und späteren Nobelpreisträger Kip Thorne wissenschaftlich begleitet und überwacht. Thorne hat zeitig im Entstehungsprozess zwei Richtlinien festgelegt: Nichts dürfe geltende physikalische Gesetze verletzen, und Spekulationen müssen einen wissenschaftlichen Ursprung haben. Nolan akzeptierte diese Bedingungen, sofern sie der Produktion des Films nicht im Wege standen. Hinsichtlich der filmischen Konzepte von Wurmlöchern und Schwarzen Löchern meinte Thorne, dass er die Gleichungen berechnet habe, die es ermöglichten, dass man die durch ein Wurmloch oder ein Schwarzes Loch wandernden Lichtstrahlen nachverfolgen könne. Die Einsteinringe, welche man sieht, basieren daher auf Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Weiterhin wird im Film die derzeit einzige physikalische Möglichkeit von Zeitreisen durch Zeitdilatation genutzt. Ein weiteres Beispiel ist, dass im Gegensatz zu manch anderen Science-Fiction-Filmen die nicht vorhandene Schallübertragung im Vakuum korrekt berücksichtigt wird. Bei Explosionen im Weltraum oder dem Zünden von Steuerdüsen sind keine Geräusche zu hören. Ein spezieller Aspekt wurde von Nolan und Thorne zwei Wochen lang diskutiert: Thorne konnte Nolan eine Figur ausreden, die schneller als mit Lichtgeschwindigkeit reisen würde; eine Fortbewegung mit Überlichtgeschwindigkeit ist physikalisch nicht möglich. Interstellar greift mit seiner kreativen Freiheit auf Albert Einsteins Theorie der Gravitationswellen zurück. Diese waren 2014 noch nicht messbar nachgewiesen. Das gelang Wissenschaftlern durch das LIGO erst im September 2015. Kip Thorne wurde später gemeinsam mit Rainer Weiss und Barry Barish „für entscheidende Beiträge zum LIGO-Detektor und die Beobachtung von Gravitationswellen“ mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Von einigen Physikern wird Interstellar als Ergänzung zum Lehrmaterial im Grundkurs zur Allgemeinen Relativitätstheorie empfohlen. Zudem sei der Film für Studenten der Physik ein Motivator.

Der Astrobiologe und Senior Scientist am Planetary Science Institute David Grinspoon äußerte sich skeptisch zu den Theorien und unausgesprochenen physikalischen Grundthesen des Films bezüglich des Reisens zu anderen Galaxien. Viele Dinge scheinen in Theorie möglich, bei näherer Betrachtung würde es jedoch nicht aufgehen. So würde seiner Ansicht nach der Eintritt in ein Wurmloch die Objekte zerreißen. Weiterhin kritisierte Grinspoon die Eiswolken bei einem der besuchten Planeten. Durch die Schwerkraft hätten sie zu Boden fallen müssen. Nach Thorne war der Planet mit den Eiswolken eine der Szenen mit den meisten künstlerischen Freiheiten. Zudem bemängelt Grinspoon die düstere Mehltau-Situation auf der Erde zu Anfang des Films. Selbst im Fall eines besonders unersättlichen Mehltaus würde es Millionen von Jahren dauern, bis der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre aufgebraucht sei.

Wurmlöcher und schwarze Löcher

Millers Planet in der Umlaufbahn von Gargantua

Um die visuellen Effekte für das Wurmloch und ein rotierendes, supermassives schwarzes Loch (das im Gegensatz zu einem nicht rotierenden schwarzen Loch eine Ergosphäre besitzt) zu entwickeln, arbeitete Thorne mit Franklin und einem Team von 30 Leuten bei Double Negative zusammen. Sie stellten den Ingenieuren seitenweise tiefschürfende theoretische Gleichungen zur Verfügung, die dann auf der Grundlage dieser Gleichungen eine neue CGI-Rendering-Software schrieben, um genaue Simulationen der durch diese Phänomene verursachten Gravitationslinsen zu erstellen. Das Rendern einiger Einzelbilder dauerte bis zu 100 Stunden und umfasste insgesamt 800 Terabyte an Daten. Thorne beschrieb die Akkretionsscheibe des Schwarzen Lochs als "blutarm und von niedriger Temperatur - etwa so heiß wie die Oberfläche der Sonne", so dass sie zwar nennenswertes Licht aussendet, aber nicht genug Gammastrahlung und Röntgenstrahlung, um Astronauten und Planeten in der Nähe zu gefährden. Die daraus resultierenden visuellen Effekte verschafften Thorne neue Einblicke in die Gravitationslinsen und Akkretionsscheiben, die Schwarze Löcher umgeben, und führten zur Veröffentlichung von drei wissenschaftlichen Artikeln.

Das erste Bild des Ereignishorizonts eines Schwarzen Lochs, aufgenommen mit dem Event Horizon Telescope. Die asymmetrische Helligkeit der Akkretionsscheibe ist hier gut zu erkennen.

Christopher Nolan war zunächst besorgt, dass eine wissenschaftlich korrekte Darstellung eines Schwarzen Lochs für das Publikum visuell nicht nachvollziehbar sein würde und das Effektteam das Aussehen unrealistisch verändern müsste. Die visuelle Darstellung des Schwarzen Lochs im Film berücksichtigt nicht den Dopplereffekt, der, wenn er vom Team der visuellen Effekte hinzugefügt wird, zu einem asymmetrisch beleuchteten schwarzen und blauschwarzen Loch führt, dessen Zweck das Publikum nach Nolans Ansicht nicht verstehen würde. Daher wurde dieser Effekt im Endprodukt weggelassen. Nolan empfand den fertigen Effekt als verständlich, solange er die Kameraperspektiven beibehielt.

Zum Vergleich: Die asymmetrische Helligkeit der Akkretionsscheibe ist im ersten Bild des Ereignishorizonts eines Schwarzen Lochs, das das Event Horizon Telescope Team 2019 aufgenommen hat, sehr gut zu erkennen. Futura-Sciences lobt die korrekte Darstellung des Penrose-Prozesses.

Laut Space.com wird die Darstellung, wie ein Wurmloch aussehen würde, als wissenschaftlich korrekt angesehen. Statt eines zweidimensionalen Lochs im Raum wird es als Kugel dargestellt, die einen verzerrten Blick auf die Zielgalaxie zeigt.

Vermarktung

Der Teaser-Trailer für Interstellar wurde am 13. Dezember 2013 veröffentlicht und zeigte Clips über die Erforschung des Weltraums, begleitet von einem Voiceover von Matthew McConaugheys Figur Cooper. Der Kinotrailer wurde am 5. Mai 2014 im Lockheed Martin IMAX-Theater in Washington, D.C., uraufgeführt und später im selben Monat online gestellt. In der Woche, die am 19. Mai endete, war er mit über 19,5 Millionen Aufrufen auf YouTube der meistgesehene Filmtrailer.

Christopher Nolan und McConaughey traten erstmals im Juli 2014 auf der San Diego Comic-Con auf, um Interstellar zu bewerben. Im selben Monat startete Paramount Pictures eine interaktive Website, auf der die Nutzer eine Sternenkarte im Zusammenhang mit der Mondlandung von Apollo 11 entdeckten.

Im Oktober 2014 ging Paramount eine Partnerschaft mit Google ein, um Interstellar auf mehreren Plattformen zu bewerben. Die Website des Films wurde als digitaler Knotenpunkt auf einer Google-Domain neu gestartet, auf der das Feedback des Publikums gesammelt wurde, und mit einer mobilen App verknüpft. Sie enthielt ein Spiel, in dem die Spieler Modelle des Sonnensystems bauen und einen Flugsimulator für die Weltraumfahrt benutzen konnten. Die Paramount-Google-Partnerschaft umfasste auch eine virtuelle Zeitkapsel mit nutzergenerierten Inhalten, die 2015 zur Verfügung gestellt wurde. Die Initiative Google for Education nutzte den Film als Grundlage für die Förderung von mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichtsplänen in Schulen.

Paramount stellte einen Virtual-Reality-Rundgang durch das Endurance-Raumschiff mithilfe der Oculus-Rift-Technologie zur Verfügung. Die Begehung fand vom 6. Oktober bis zum 19. November 2014 nacheinander in New York City, Houston, Los Angeles und Washington, D.C. statt. Der Verlag Running Press veröffentlichte Interstellar: Beyond Time and Space, ein Buch von Mark Cotta Vaz über die Entstehung des Films, am 11. November. W. W. Norton & Company veröffentlichte The Science of Interstellar, ein Buch von Thorne; Titan Books veröffentlichte die offizielle Romanvorlage, geschrieben von Greg Keyes; und das Magazin Wired veröffentlichte einen Online-Comic mit dem Titel Absolute Zero, geschrieben von Christopher Nolan und gezeichnet von Sean Gordon Murphy. Der Comic ist eine Vorgeschichte zum Film, mit Mann als Protagonist.

Veröffentlichung

Kinostart

Vor dem öffentlichen Kinostart von Interstellar veranstaltete der CEO von Paramount, Brad Grey, am 19. Oktober 2014 eine private Vorführung in einem IMAX-Kino am Lincoln Square in Manhattan. Am 22. Oktober zeigte Paramount Interstellar einigen Filmemachern und Schauspielern in einer Vorpremiere im California Science Center. Am folgenden Tag wurde der Film im TCL Chinese Theatre in Los Angeles, Kalifornien, vor über 900 Mitgliedern der Screen Actors Guild gezeigt. Die Premiere des Films fand am 26. Oktober im TCL Chinese Theatre in Los Angeles statt, in Europa am 29. Oktober im Odeon Leicester Square in London. In Kanada wurde der Film am 7. November uraufgeführt.

Interstellar wurde bereits am 4. November in verschiedenen 70-mm-IMAX-, 70-mm- und 35-mm-Filmtheatern gezeigt und kam am 5. November in begrenztem Umfang in die nordamerikanischen Kinos (Vereinigte Staaten und Kanada) und am 7. November in die breite Öffentlichkeit. In Belgien, Frankreich und der Schweiz kam der Film am 5. November in die Kinos, im Vereinigten Königreich am 7. November und in den darauffolgenden Tagen in weiteren Ländern. Für den begrenzten nordamerikanischen Kinostart wurde Interstellar auf 70-mm- und 35-mm-Film in 249 Kinos projiziert, die diese Formate noch unterstützten, darunter mindestens einundvierzig 70-mm-IMAX-Kinos. Ein 70-mm-IMAX-Projektor wurde im TCL Chinese Theatre in Los Angeles installiert, um das Format zu zeigen. Die breite Veröffentlichung des Films wurde auf Kinos ausgeweitet, die den Film digital zeigten. Paramount Pictures vertrieb den Film in Nordamerika, und Warner Bros. vertrieb ihn in den übrigen Territorien. Der Film wurde weltweit auf über 770 IMAX-Leinwänden gezeigt und war damit der weltweit größte Kinostart in IMAX-Kinos, bis er von Universal Pictures' Furious 7 (2015) mit 810 IMAX-Kinos übertroffen wurde.

Interstellar war eine Ausnahme von Paramount Pictures' Ziel, Filme nicht mehr auf Film zu veröffentlichen, sondern nur noch in digitaler Form zu vertreiben. Laut Pamela McClintock von The Hollywood Reporter sollte die Initiative, Interstellar auf Filmmaterial zu projizieren, dazu beitragen, ein vom Aussterben bedrohtes Format zu erhalten, das von Christopher Nolan, J. J. Abrams, Quentin Tarantino, Judd Apatow, Paul Thomas Anderson und anderen Filmemachern unterstützt wurde. McClintock berichtete, dass Kinobesitzer dies als rückständig" ansahen, da fast alle Kinos in den USA auf digitale Projektion umgestellt worden waren.

Heimmedien

Interstellar wurde am 31. März 2015 sowohl im Vereinigten Königreich als auch in den Vereinigten Staaten auf Heimvideo veröffentlicht. Der Film stand zwei Wochen lang an der Spitze der Verkaufscharts für Heimvideos. Berichten zufolge war Interstellar mit geschätzten 46,7 Millionen Downloads auf BitTorrent der am häufigsten raubkopierte Film des Jahres 2015. Er wurde am 19. Dezember 2017 im Ultra HD Blu-ray-Format veröffentlicht.

Einspielergebnisse

Interstellar spielte in den USA und Kanada 188 Mio. $ und in anderen Ländern 489,4 Mio. $ ein, was einem weltweiten Gesamteinspiel von 677,4 Mio. $ bei einem Produktionsbudget von 165 Mio. $ entspricht. Deadline Hollywood berechnete den Nettogewinn des Films auf 47,2 Millionen Dollar, wobei Produktionsbudgets, Marketing, Talentbeteiligungen und andere Kosten mit den Einnahmen an den Kinokassen und den Nebeneinnahmen aus den Heimkinos verrechnet wurden, und setzte den Film damit auf den zwanzigsten Platz ihrer Liste der wertvollsten Blockbuster des Jahres 2014. Der Film verkaufte schätzungsweise 22 Millionen Tickets im Inland.

Der Film stellte mit 20,5 Mio. $ aus 574 IMAX-Kinos einen weltweiten Eröffnungsrekord auf und übertraf damit den Rekord von 17,1 Mio. $, den The Hunger Games: Catching Fire (2013) gehaltene Rekord von 17,1 Mio. $ und ist außerdem der beste Start für einen IMAX-2D-Film, der kein Sequel ist, und für einen IMAX-Film im November. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 132,6 Mio. $ war er der zehntgrößte Film des Jahres 2014 und wurde zum zehnthöchsten Einspielergebnis des Jahres 2014. Interstellar ist der vierte Film, der durch den Verkauf von IMAX-Tickets weltweit über 100 Millionen Dollar einspielte. Interstellar kam am 6. November 2014 in Großbritannien, Irland und Malta in die Kinos und spielte an seinem Eröffnungswochenende 5,37 Mio. £ (8,6 Mio. $) ein, was weniger war als die Eröffnungen von The Dark Knight Rises (14,36 Mio. £), Gravity (6,24 Mio. £) und Inception (5,91 Mio. £). Der Film wurde am selben Tag in 35 Märkten veröffentlicht, darunter auch in großen Märkten wie Deutschland, Russland, Australien und Brasilien, wo er insgesamt $8,7 Mio. einspielte. Bis Sonntag hat der Film an seinem Eröffnungswochenende insgesamt $82,9 Mio. mit 11,1 Mio. Besuchern auf über 14.800 Leinwänden in 62 Märkten eingespielt. In 206 IMAX-Kinos spielte der Film 7,3 Millionen Dollar ein, bei einem Durchschnitt von 35.400 Zuschauern pro Kino. In Südkorea ($14,4 Mio.), Russland ($8,9 Mio.) und Frankreich ($5,3 Mio.) belegte der Film den ersten Platz. Weitere starke Eröffnungen gab es in Deutschland ($4,6 Mio.), Indien ($4,3 Mio.), Italien ($3,7 Mio.), Australien ($3,7 Mio.), Spanien ($2,7 Mio.), Mexiko ($3,1 Mio.) und Brasilien ($1,9 Mio.). Interstellar kam in China am 12. November in die Kinos und spielte am Eröffnungstag am Mittwoch $5,4 Mio. ein, was Nolans größter Start in China ist, nachdem er den Eröffnungsrekord von The Dark Knight Rises ($4,61 Mio.) überboten hat. Am Eröffnungswochenende spielte der Film 41,7 Mio. $ ein und erreichte damit 55 % des Marktanteils. Es ist Nolans größter Start in China, der größte 2D-Start von Warner Bros. und der drittgrößte Start aller Zeiten für das Studio, hinter Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere von 2014 (49,5 Mio. $) und Pacific Rim von 2013 (45,2 Mio. $).

An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden stand er an der Spitze der Kinokassen außerhalb Nordamerikas, bevor er am dritten Wochenende von "The Hunger Games" überholt wurde: Mockingjay - Teil 1 (2014) an seinem dritten Wochenende überholt wurde. Nur 31 Tage nach seinem Kinostart war der Film mit 9,1 Millionen Besuchern der 13. erfolgreichste Film und der dritterfolgreichste ausländische Film in Südkorea, hinter Avatar (13,3 Millionen Besucher) und Frozen von 2013 (10,3 Millionen Besucher). Der Film beendete seinen Kinostart in China am 12. Dezember mit Gesamteinnahmen von 122,6 Millionen Dollar. Die größten Märkte außerhalb Nordamerikas und Chinas waren Südkorea ($73,4 Mio.), Großbritannien, Irland und Malta ($31,3 Mio.) sowie Russland und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ($19 Mio.). Interstellar und Big Hero 6 starteten am selben Wochenende (7.-9. November 2014) in den USA und Kanada. Für beide wurden Einspielergebnisse zwischen $55 Mio. und $60 Mio. prognostiziert. In Nordamerika ist der Film der siebthöchste Film, der am Eröffnungswochenende nicht auf Platz 1 landete, sondern nur auf Platz 2. Interstellar lief in den USA und Kanada in ausgewählten Kinos am 4. November um 20:00 Uhr an, zeitgleich mit den US-Zwischenwahlen 2014. Mit 1,35 Millionen Dollar aus 249 Kinos (davon 42 IMAX-Leinwände) war er am folgenden Tag der erfolgreichste Film an den Kinokassen; IMAX machte 62 % des Gesamtumsatzes aus. Zweihundertvierzig dieser Kinos spielten in den Formaten 35 mm, 70 mm und IMAX 70 mm. Der Film spielte 3,6 Mio. $ bei den Late-Night-Shows ein, was einem Gesamteinspiel von 4,9 Mio. $ entspricht. Der Film kam am 7. November in die Kinos und spielte an seinem ersten Tag $17 Millionen ein, noch vor Big Hero 6 ($15,8 Millionen). An seinem Eröffnungswochenende spielte der Film 47,5 Mio. $ in 3.561 Kinos ein und landete damit nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Disneys Big Hero 6 (56,2 Mio. $) auf dem zweiten Platz. Auf IMAX entfielen $13,2 Mio. (28 %) des Eröffnungswochenendes, während auf andere Premium-Großbildleinwände $5,3 Mio. (10,5 %) des Bruttos entfielen. An seinem zweiten Wochenende fiel der Film auf Platz 3 hinter den alten Rivalen Big Hero 6 und den Neueinsteiger Dumb and Dumber To (2014) zurück und verlor 39% und spielte $29,1 Mio ein, was einem Gesamteinspiel von $97,8 Mio an zwei Wochenenden entspricht. An seinem zweiten Wochenende spielte der Film in 368 IMAX-Kinos 7,4 Mio. $ ein. In der dritten Woche spielte der Film $15,1 Mio. ein und blieb auf Platz 3, hinter dem Neueinsteiger The Hunger Games: Mockingjay - Teil 1 und Big Hero 6.

Rezeption

Auf der Kritikerseite Rotten Tomatoes sind 73% der 371 Kritiken positiv, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7.10/10. Der Konsens der Kritiker auf der Website lautet: "Interstellar repräsentiert mehr von der spannenden, zum Nachdenken anregenden und visuell prächtigen Filmkunst, die die Kinobesucher von Autor und Regisseur Christopher Nolan erwarten, auch wenn seine intellektuelle Reichweite seine Reichweite etwas übersteigt." Metacritic, das einen gewichteten Durchschnitt verwendet, gab dem Film eine Punktzahl von 74 von 100 auf der Grundlage von 46 Kritikern, was auf "allgemein positive Kritiken" hindeutet. Die von CinemaScore befragten Zuschauer gaben dem Film eine Durchschnittsnote von "B+" auf einer Skala von A+ bis F.

Scott Foundas, leitender Filmkritiker bei Variety, sagte, Interstellar sei "visuell und konzeptionell so kühn wie alles, was Nolan bisher gemacht hat" und bezeichnete den Film als "persönlicher" als Nolans vorherige Filme. Claudia Puig von USA Today lobte das visuelle Spektakel und die kraftvollen Themen, während sie die "langweiligen" Dialoge und die "langweiligen Abschnitte im Inneren des Raumschiffs" kritisierte. David Stratton von At the Movies bewertete den Film mit viereinhalb von fünf Sternen und lobte seinen Ehrgeiz, die Effekte und die 70-mm-IMAX-Präsentation, kritisierte aber den Ton, der so laut" sei, dass einige Dialoge unhörbar" seien. Die Co-Moderatorin Margaret Pomeranz hingegen bewertete den Film mit drei von fünf Punkten, da ihrer Meinung nach das menschliche Drama in den wissenschaftlichen Konzepten des Films unterging. Henry Barnes von The Guardian bewertete den Film mit drei von fünf Sternen und nannte ihn "ein glorreiches Spektakel, aber ein schwaches Drama mit wenigen Charakteren und zu seltenen Anflügen von Humor". James Berardinelli nannte Interstellar "eine erstaunliche Leistung" und "gleichzeitig ein Science-Fiction-Projekt mit großem Budget und eine sehr einfache Geschichte über Liebe und Aufopferung. Er ist abwechselnd kantig, atemberaubend, hoffnungsvoll und herzzerreißend." Er nannte ihn den besten Film des Jahres 2014 und den zweitbesten Film des Jahrzehnts und bezeichnete ihn als "echte Science-Fiction und nicht als die publikumswirksame, verwässerte Version, die Hollywood normalerweise anbietet".

"Es ist schon eine Weile her, dass jemand mit einer so großen Vision an die Dinge herangegangen ist ... Sogar die Elemente, die Tatsache, dass überall Staub ist, und dass sie in dieser Staubschüssel leben, die diesen Teil der Welt komplett umhüllt. Das ist fast etwas, was man von Tarkovsky oder Malick erwartet, nicht von einem Science-Fiction-Abenteuerfilm.

-Quentin Tarantino über Interstellar.

Oliver Gettell von der Los Angeles Times berichtete, dass "die Filmkritiker sich weitgehend einig sind, dass Interstellar eine unterhaltsame, emotionale und zum Nachdenken anregende Science-Fiction-Saga ist, auch wenn sie manchmal etwas klobig und sentimental sein kann." James Dyer von Empire verlieh dem Film volle fünf Sterne und beschrieb ihn als "schlau, verrückt und wunderschön anzusehen ... eine verblüffende Oper über Raum und Zeit mit einer Seele, die in all der Wissenschaft steckt." Dave Calhoun von Time Out London gab dem Film ebenfalls die Höchstpunktzahl von fünf Sternen und erklärte, er sei "eine kühne, wunderschöne kosmische Abenteuergeschichte mit einem Hauch von Surrealem und Traumhaftem". Richard Roeper von der Chicago Sun-Times verlieh dem Film volle vier Sterne und schrieb: "Dies ist einer der schönsten Filme, die ich je gesehen habe - in Bezug auf seine Bilder und seine übergeordnete Botschaft über die mächtigen Kräfte der einen Sache, die wir alle kennen, aber nicht mit wissenschaftlichen Begriffen messen können. Die Liebe."

Tim Robey von The Telegraph beschrieb Nolan als "Händler der Ehrfurcht" und war der Meinung, dass Interstellar "quälend" nahe an einem Meisterwerk sei, wobei er die konzeptionelle Kühnheit und "tiefgreifende Intelligenz" des Films hervorhob. Todd McCarthy von The Hollywood Reporter schrieb: "Dieses großartig konzipierte und umgesetzte Epos versucht, intime menschliche Emotionen und Spekulationen über den Kosmos gleichermaßen zu gewichten, mit gemischten Ergebnissen, aber es ist nie weniger als fesselnd, und manchmal mehr als das". In seiner Rezension für die Associated Press lobte Jake Coyle den Film für seine "große Leinwand", fand aber einige der Dialoge "klobig". Er beschrieb ihn außerdem als "ein absurdes Unterfangen" und "einen der erhabensten Filme des Jahrzehnts". Scott Mendelson von Forbes listete Interstellar als einen der enttäuschendsten Filme des Jahres 2014 auf und stellte fest, dass der Film "einen mangelnden Fluss, einen Verlust des Schwungs nach dem Höhepunkt, eine ungeschickte Tonmischung" und "dünne Charaktere" aufweist, obwohl er den Film zweimal gesehen hat, um "ihm eine zweite Chance zu geben". Er schrieb, dass Interstellar "am Ende als eine abgespeckte und etwas gedämpfte Variante einer beliebigen Anzahl von Filmen, in denen es darum geht, ins All zu fliegen und die Welt zu retten", endet. Matt Zoller Seitz von RogerEbert.com gab dem Film dreieinhalb von vier Sternen und sagte, dass trotz seiner üblichen Kritikpunkte an Nolans übermäßigen Dialogen und dem fehlenden Sinn für Komposition, "[Interstellar] immer noch ein beeindruckender, manchmal erstaunlicher Film ist, der mich bis zu dem Punkt überwältigt hat, an dem meine üblichen Einwände gegen Nolans Arbeit verschwanden ... Manchmal erinnert das One-Stop-Shopping des Films an den zäh-zarten Geist eines John-Ford-Films, ... ein Film, der lieber acht oder neun Dinge sein möchte als nur eines."

Der Kolumnist der New York Times, David Brooks, kommt zu dem Schluss, dass Interstellar die Beziehungen zwischen "Wissenschaft und Glauben und Wissenschaft und Geisteswissenschaften" erforscht und "die echte Symbiose zwischen diesen Bereichen veranschaulicht". Wai Chee Dimock schrieb in der Los Angeles Review of Books, dass Nolans Filme "um 90, 180 und 360 Grad drehbar" seien und dass "obwohl es hier ein beträchtliches magisches Denken gibt, das ihn fast zu einem Anti-Sci-Fi-Film macht, der die Hoffnung aufrechterhält, dass das Ende des Planeten nicht das Ende von allem ist, er sich jedoch ins Gegenteil verkehrt, wenn diese Magie zu kurz kommt, wenn die poetische Lizenz nackt und für alle sichtbar ist." Der Autor George R. R. Martin nannte Interstellar "den ehrgeizigsten und anspruchsvollsten Science-Fiction-Film seit Kubricks 2001". Im Jahr 2020 stufte die Zeitschrift Empire den Film als einen der besten Filme des 21.

Auszeichnungen

Hans Zimmers Filmmusik erhielt einige Anerkennung.

Interstellar wurden über 40 Auszeichnungen verliehen und über 140 weitere Nominierungen zugesprochen. Einheitlich wurde die visuelle Umsetzung sowie die musikalische Untermalung des Films hervorgehoben. So erhielt Interstellar einen Oscar sowie British Academy Film Award in der erstgenannten Kategorie. Weiterhin wurde Hans Zimmer für seine Komposition für den Oscar, den Golden Globe Award, den British Academy Film Award und den Grammy nominiert. Die nachfolgende Auflistung stellt eine Auswahl der bekanntesten Preise und Nominierungen dar.

Oscarverleihung 2015

  • Auszeichnung in der Kategorie Beste visuelle Effekte für Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter und Scott Fisher
  • Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Hans Zimmer
  • Nominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild für Nathan Crowley und Gary Fettis
  • Nominierung in der Kategorie Bester Ton für Gary Rizzo, Gregg Landaker und Mark Weingarten
  • Nominierung in der Kategorie Bester Tonschnitt für Richard King

Golden Globe Award 2015

  • Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Hans Zimmer

British Academy Film Awards 2015

  • Auszeichnung in der Kategorie Beste visuelle Effekte für Paul Franklin, Scott Fisher und Andrew Lockley
  • Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Hans Zimmer
  • Nominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild für Nathan Crowley und Gary Fettis
  • Nominierung in der Kategorie Beste Kamera für Hoyte van Hoytema

Saturn Award 2015

  • Auszeichnung in der Kategorie Bester Science-Fiction-Film
  • Auszeichnung in der Kategorie Bestes Drehbuch für Christopher Nolan und Jonathan Nolan
  • Auszeichnung in der Kategorie Beste Musik für Hans Zimmer
  • Auszeichnung in der Kategorie Beste Ausstattung
  • Auszeichnung in der Kategorie Beste Spezialeffekte
  • Auszeichnung in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin für Mackenzie Foy
  • Nominierung in der Kategorie Beste Regie für Christopher Nolan
  • Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Matthew McConaughey
  • Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Anne Hathaway
  • Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Jessica Chastain
  • Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt

Empire Award 2015

  • Auszeichnung in der Kategorie Bester Film
  • Auszeichnung in der Kategorie Bester Regisseur für Christopher Nolan
  • Nominiert in der Kategorie Bester Sci-Fi/Fantasy-Film

Kritiken

Deutsche Kritiken

In der Frankfurter Allgemeine Zeitung stellte Dietmar Dath den „Höhepunkt im bisherigen Schaffen des Autors und Regisseurs Christopher Nolan“ fest, vergleicht Interstellar mit Werken wie 2001: Odyssee im Weltraum oder Solaris und stellte ihn auf eine Stufe.

Sebastian Handke lobte im Tagesspiegel insbesondere die starken Bilder und die Visualisierung der Relativität von Zeit. Er attestierte Nolan, aus seinen Mitarbeitern Höchstleistungen herausgeholt zu haben, wie etwa bei Hans Zimmer. Jedoch beanstandete Handke, dass man regelmäßig von „kleinlich-steifen Erklär-Dialogen“ eingeholt wird, was man eher in einer alten Star-Trek-Folge erwarten würde. Zudem sei das Finale „ein Sturz aus der fünften Dimension in die Eindimensionalität des modernen Blockbusterkinos.“

In der Süddeutschen Zeitung meinte Tobias Kniebe, dass „der quasi-psychedelische Trip […] einen dann auch wirklich packt und einsaugt mit der Kraft eines gewaltigen schwarzen Lochs.“ Zudem hielt er Nolan zugute, dass er versucht habe, die Einsamkeit im Weltraum zu skizzieren, und „darin unterscheidet sich sein Film von fast allem, was das Weltraumgenre bisher hervorgebracht hat.“ Die „logischen Wurmlöcher, die zum Ende hin auch den Plot von Interstellar durchziehen“, konnte Kniebe verzeihen. Störend sei jedoch „der finale Drang, kein Ende der Geschichte lose zu lassen, auch das letzte Rätsel in einer Weise aufzulösen.“

Gregor Wossilus vom Fernsehmagazin Kino Kino nahm den Film zwiespältig auf. Er sah „ein zumindest visuell ausgesprochen starkes Weltraumabenteuer“ und auch die Actionmomente und Effekte seien packend. Die „hochphilosophischen Ansätze“ seien in ein „typisches Unterhaltungs-Sci-Fi-Szenario“ eingebettet, das klar den Regeln des Genres folge. Das Finale lasse an Logik zu wünschen übrig. Wie auch bei The Dark Knight und Inception empfand Wossilus Interstellar als „Hochglanz-Unterhaltungskino, das tiefgründiger sein will, als es am Ende ist“.

In der deutschen Filmzeitschrift epd Film urteilt Frank Schnelle, dass das Problem von Interstellar „im großen dramaturgischen Bogen“ liegt, „den Nolan und sein Bruder Jonathan diesmal zu sehr überfrachten.“

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll. In der Begründung heißt es: „In seinem Anspruch nimmt sich der Autor und Regisseur in den Augen der Jury sehr viel vor Die Komplexität des Themas, seine Aufbereitung, die Länge des Films und die teils überraschenden Wendungen stellen sicherlich eine große Herausforderung für den Zuschauer dar.“