Energiewaffe

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Eine auf Schall gerichtete Energiewaffe (LRAD), die 2014 in den USA in einem zivilen Umfeld eingesetzt wurde. Sie ist oben auf dem zentralen Fahrzeug montiert.

Eine gerichtete Energiewaffe (DEW) ist eine Fernkampfwaffe, die ihr Ziel mit stark gebündelter Energie, einschließlich Lasern, Mikrowellen, Partikel- und Schallstrahlen, beschädigt. Zu den möglichen Anwendungen dieser Technologie gehören Waffen, die auf Personen, Flugkörper, Fahrzeuge und optische Geräte abzielen. In den Vereinigten Staaten forschen das Pentagon, die DARPA, das Air Force Research Laboratory, das United States Army Armament Research Development and Engineering Center und das Naval Research Laboratory an gerichteten Energiewaffen zur Abwehr von ballistischen Raketen, Hyperschall-Marschflugkörpern und Hyperschall-Gleitflugkörpern. Es wird erwartet, dass diese Raketenabwehrsysteme frühestens Mitte bis Ende der 2020er Jahre in Betrieb genommen werden können.

China, Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Russland, Indien und Pakistan entwickeln ebenfalls militärisch einsetzbare Energiewaffen, während der Iran und die Türkei behaupten, sie bereits im Einsatz zu haben. Der erste Einsatz von Waffen mit gerichteter Energie in Gefechten zwischen Streitkräften soll im August 2019 in Libyen durch die Türkei erfolgt sein, die behauptet, die ALKA-Waffe mit gerichteter Energie zu verwenden. Nach jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung befinden sich die meisten gerichteten Energiewaffen noch im Versuchsstadium, und es bleibt abzuwarten, ob oder wann sie als praktische, leistungsstarke militärische Waffen eingesetzt werden.

Als Energiewaffen (englisch directed-energy weapons, kurz DEW) oder Strahlenwaffen wird im Allgemeinen eine neue Generation von Waffensystemen bezeichnet, die mit gebündelter Energie militärische Ziele außer Funktion setzen, schädigen oder vernichten kann. Im Besonderen können damit auch Laserwaffen und Plasmakanonen gemeint sein.

Operative Vorteile

Gerichtete Energiewaffen könnten mehrere wesentliche Vorteile gegenüber konventionellen Waffen haben:

  • Gerichtete Energiewaffen können unauffällig eingesetzt werden; die Strahlung erzeugt keinen Schall und ist unsichtbar, wenn sie außerhalb des sichtbaren Spektrums liegt.
  • Licht ist praktisch unbeeinflusst von der Schwerkraft, dem Wind und der Corioliskraft, so dass es eine nahezu perfekt flache Flugbahn hat. Dadurch wird das Zielen sehr viel präziser und die Reichweite wird auf Sichtweite ausgedehnt, begrenzt nur durch die Beugung und Streuung des Strahls (die die Leistung verdünnen und die Wirkung abschwächen) und die Absorption oder Streuung durch die dazwischenliegenden atmosphärischen Bestandteile.
  • Laser bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit und haben eine große Reichweite, was sie für den Einsatz in der Weltraumkriegsführung geeignet macht.
  • Laserwaffen beseitigen potenziell viele logistische Probleme im Hinblick auf die Munitionsversorgung, sofern genügend Energie für den Betrieb vorhanden ist.
  • Abhängig von verschiedenen operativen Faktoren kann der Einsatz von Energiewaffen in bestimmten Kontexten kostengünstiger sein als der Einsatz konventioneller Waffen.

Arten

Mikrowellen

Obwohl einige Geräte als Mikrowellenwaffen bezeichnet werden, wird der Mikrowellenbereich üblicherweise als Bereich zwischen 300 MHz und 300 GHz definiert, der im HF-Bereich liegt - diese Frequenzen haben eine Wellenlänge von 1 Meter bis 1 Millimeter. Im Folgenden sind einige Beispiele für Waffen aufgeführt, die vom Militär veröffentlicht wurden:

Active Denial System

Das Active Denial System ist eine Millimeterwellenquelle, die das Wasser in der Haut eines menschlichen Ziels erwärmt und so betäubende Schmerzen verursacht. Es wurde vom U.S. Air Force Research Laboratory und Raytheon für die Bekämpfung von Unruhen entwickelt. Obwohl es starke Schmerzen verursachen soll, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen, wurden Bedenken geäußert, ob das System irreversible Schäden an den Augen verursachen könnte. Langzeitnebenwirkungen des Mikrowellenstrahls wurden bisher noch nicht getestet. Er kann auch nicht abgeschirmte Elektronik zerstören. Das Gerät ist in verschiedenen Größen erhältlich, unter anderem auch an einem Humvee angebracht.

Vigilant Eagle (Wachsamer Adler)

Vigilant Eagle ist ein vorgeschlagenes Flughafenverteidigungssystem, das Hochfrequenz-Mikrowellen auf jedes Projektil richtet, das auf ein Flugzeug abgefeuert wird. Das System besteht aus einem Subsystem zur Erkennung und Verfolgung von Flugkörpern (MDT), einem Kommando- und Kontrollsystem und einem Scanning-Array. Das MDT besteht aus einem festen Netz von passiven Infrarotkameras (IR). Das Kommando- und Kontrollsystem bestimmt den Abschusspunkt des Flugkörpers. Das Scanning Array projiziert Mikrowellen, die das Lenksystem der Boden-Luft-Rakete stören und sie vom Flugzeug ablenken.

Bofors HPM Blackout

Bofors HPM Blackout ist eine Hochleistungs-Mikrowellenwaffe, die in der Lage sein soll, eine Vielzahl von handelsüblichen elektronischen Geräten aus kurzer Entfernung zu zerstören, und die angeblich nicht tödlich ist.

EL/M-2080 Green Pine|EL/M-2080 Green P

Die effektive Strahlungsleistung (ERP) des EL/M-2080 Green Pine-Radars macht es zu einem hypothetischen Kandidaten für die Umwandlung in eine Waffe mit gerichteter Energie, indem Radarimpulse auf Zielflugkörper fokussiert werden. Die Energiespitzen sind so zugeschnitten, dass sie durch Antennen oder Sensoröffnungen in die Raketen eindringen und dort die Leitsysteme täuschen, den Computerspeicher stören oder sogar empfindliche elektronische Komponenten durchbrennen lassen können.

Aktives elektronisch abgetastetes Array

An Kampfflugzeugen montierte AESA-Radare wurden als Energiewaffen gegen Raketen ins Auge gefasst, wie ein hochrangiger Offizier der US-Luftwaffe jedoch anmerkte: "Sie sind wegen der begrenzten Antennengröße, Leistung und des begrenzten Sichtfelds nicht besonders geeignet, um Waffenwirkungen auf Raketen zu erzeugen". Potenziell tödliche Wirkungen werden nur innerhalb einer Reichweite von 100 Metern erzielt, störende Wirkungen bei Entfernungen in der Größenordnung eines Kilometers. Darüber hinaus können kostengünstige Gegenmaßnahmen auf bestehende Raketen angewandt werden.

Gegenelektronik High Power Microwave Advanced Missile Project

Gegenelektronik High Power Microwave Advanced Missile Project

Laser

Mitarbeiter des Programmbüros für gerichtete Energie- und Elektrowaffensysteme der US-Marine feuern einen Laser durch eine Strahlführung auf einem Kineto Tracking Mount, der von einem MK-15 Phalanx Close-In Weapons System gesteuert wird.

Eine Laserwaffe ist eine auf Lasern basierende Waffe mit gerichteter Energie.

Teilchenstrahl

Teilchenstrahlwaffen können geladene oder neutrale Teilchen verwenden und können entweder endoatmosphärisch oder exoatmosphärisch sein. Teilchenstrahlen als Strahlenwaffen sind theoretisch möglich, aber praktische Waffen wurden bisher noch nicht demonstriert. Bestimmte Arten von Teilchenstrahlen haben den Vorteil, dass sie in der Atmosphäre selbstfokussierend sind.

Blooming ist auch bei Teilchenstrahlwaffen ein Problem. Die Energie, die sonst auf das Ziel fokussiert würde, breitet sich aus und der Strahl wird weniger effektiv:

  • Thermisches Blooming tritt sowohl bei geladenen als auch bei neutralen Teilchenstrahlen auf, und zwar dann, wenn die Teilchen unter dem Einfluss thermischer Schwingungen aneinanderstoßen oder mit Luftmolekülen zusammenstoßen.
  • Elektrisches Blooming tritt nur bei geladenen Teilchenstrahlen auf, da sich Ionen mit gleicher Ladung gegenseitig abstoßen.

Plasma

Plasmawaffen feuern einen Strahl, einen Bolzen oder einen Plasmastrom ab. Plasma ist ein angeregter Zustand der Materie, der aus atomaren Elektronen und Kernen und freien Elektronen, wenn sie ionisiert sind, oder anderen Teilchen, wenn sie eingezwängt sind, besteht.

Das Projekt MARAUDER (Magnetically Accelerated Ring to Achieve Ultra-high Directed-Energy and Radiation) nutzte das Shiva-Star-Projekt (eine Hochenergie-Kondensatorbank, mit der Waffen und andere Geräte, die kurzzeitig extrem große Energiemengen benötigen, getestet werden können), um einen Plasmatoroid auf einen erheblichen Prozentsatz der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen.

Darüber hinaus entwickelt die Russische Föderation verschiedene Plasmawaffen.

Schall

Akustisches Gerät mit großer Reichweite (LRAD)

Das LRAD ist das runde schwarze Gerät auf dem Hummer der Polizei von New York City.

Das Long Range Acoustic Device (LRAD) ist ein akustisches Rufgerät, das von der LRAD Corporation entwickelt wurde, um Nachrichten und Warntöne über größere Entfernungen oder mit höherer Lautstärke als normale Lautsprecher zu senden und um als nicht-tödliche Energiewaffe eingesetzt zu werden. LRAD-Systeme werden für Langstreckenkommunikation in einer Vielzahl von Anwendungen und als Mittel zur nicht-tödlichen, nicht-kinetischen Kontrolle von Menschenmengen eingesetzt. Sie werden auch auf Schiffen zur Bekämpfung der Piraterie eingesetzt.

Nach Angaben des Herstellers wiegen die Systeme zwischen 6,8 und 145,1 kg (15 bis 320 Pfund) und können Schall in einem Winkel von 30° bis 60° bei 2,5 kHz aussenden. Ihre Größe reicht von kleinen, tragbaren Handgeräten, die auch um die Brust einer Person geschnallt werden können, bis hin zu größeren Modellen, die eine Halterung zur Stabilisierung benötigen. Die Leistung von LRADs bedeutet, dass der von ihnen erzeugte Schallstrahl Fahrzeuge und Gebäude durchdringen kann und dabei ein hohes Maß an Klangtreue beibehält, was bedeutet, dass verbale Botschaften in einigen Situationen deutlicher übermittelt werden können. Ihre Waffenfähigkeit wurde in den USA umstritten eingesetzt, um zahlreiche Proteste zu stören.

Stationäre Systeme

Drei Laser der Starfire Optical Range strahlen in die gleiche Richtung.

Zu den Energiewaffen gehören bodengestützte Hochenergie-Laserwaffen. In solche Waffensysteme werden vor allem von den USA beträchtliche Summen investiert. Bekannt ist unter anderem das Starfire-Optical-Range-Observatorium des Directed Energy Directorate auf der Kirtland Air Force Base, New Mexico.

Am 6. September 1985 wurde im Rahmen des LTH-l-Tests (von englisch Lethality and Target Hardening, zu dt. etwa Tödlichkeit und Zielhärtung) für die Strategic Defense Initiative Organization (SDIO) das High Energy Laser Systems Test Facility in Betrieb genommen. Es ist auf dem White-Sands-Raketentestgelände aufgebaut und beherbergt u. a. den Mid-Infrared Advanced Chemical Laser (MIRACL) auf Deuteriumfluorid-Basis. Mit einer Wellenlänge von 3,8 Mikrometer und Leistungen im Multi-Megawatt-Bereich war er zeitweise angeblich der stärkste in den USA betriebene Laser. Gesteuert wird der MIRACL unter anderem mit dem für die US-Marine entwickelten SEALITE Beam Director. Dieser soll das Laserlicht präzise auf definierte Bereiche etwa eines fliegenden Ziels bündeln können. Das Pulsed Laser Vulnerability Test System in White Sands dient dazu, taktische US-Systeme auf deren Verwundbarkeit und Anfälligkeit durch gerichtete Energie zu untersuchen. Die Large Vacuum Chamber (LVC, 16,5 Meter Durchmesser) schließlich kann ein Vakuum herstellen, wie es in 100 Kilometern Höhe herrscht.

Mobile Systeme

USA

Der sogenannte Tactical High Energy Laser, kurz THEL (englisch für Taktischer Hochenergie-Laser), war ein Projekt zur Entwicklung eines hochenergetischen Laser-Waffensystems, welches Komponenten der Laserstrahl-Technologie mit Sensorik und Ausrichtungstechnologie zu einem aktiven Verteidigungssystem gegen Beschuss durch Artilleriewaffen verbinden sollte. Die Entwicklung wurde nach zehn Jahren eingestellt. Die offizielle Begründung lautete, dass die Kosten zu hoch gewesen seien. Auch waren die Abschussquoten minimal und die Geräte zu groß und unbeweglich. Im März 2015 erprobte der amerikanische Rüstungskonzern Lockheed Martin das Advanced Test High Energy Asset (kurz Athena), welches mehrere Einzellaser zu einem 30-kW-System bündelt. Dabei gelang es auf eine Entfernung von 1,6 Kilometer den Motorblock eines aufgebockten Fahrzeugs zu zerstören. Nach Angaben von Lockheed Martin soll es sich um den leistungsstärksten Laser seiner Art handeln.

Die US Army will mobile Laser vor allem zum Schutz vor Artilleriegeschossen und zur Nahbereichs-Luftabwehr, auch gegen Raketen und Marschflugkörper, einsetzen. Im März 2018 testeten das 2nd Cavalry Regiment und das 7th Army Training Command auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr einen Fünf-Kilowatt-Laser auf einem Stryker Armored Vehicle unter Gefechtsbedingungen. Als nächster Schritt sollen Systeme mit 50 Kilowatt Leistung auf vier Stryker der Einheit installiert werden. Darüber hinaus hat die Army in ihren Auslandseinsätzen mehrfach Laserwaffen, die von Navy und Air Force entwickelt wurden, zur Vernichtung von Unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen genutzt.

Deutschland

Im Jahr 2010 testeten sowohl MBDA Germany als auch Rheinmetall Defence unabhängig voneinander 10-kW-Laser-Systeme. Diese sollen zur Flugabwehr und als C-RAM-Systeme (= Counter Rocket, Artillery, Mortar) verwendet werden können. Das System von Rheinmetall konnte dabei erfolgreich gegen nicht-gehärtete Ziele – eine Drohne im Flug und ein Schlauchboot – testweise eingesetzt werden. Der Konzern gab an, dass ein 100-kW-System in drei bis fünf Jahren einsatzbereit sein könnte. Über die Art der eingesetzten Laser wurde nichts bekannt gegeben. Im November 2012 gab die Firma Rheinmetall an, erfolgreich ein 50-kW-System getestet zu haben. Dabei handelte es sich um ein Verbundsystem aus zwei – mit einem Feuerleitgerät verbundenen – Waffen: einer 30-kW-Laserwaffe und einer 20-kW-Laserwaffe, die per Beam Superimposing Technology (BST) zusammen geschaltet wurden. Technisch könnte somit auch eine 100-kW-Laserwaffe realisiert werden. Auf eine Entfernung von 1000 m soll bei dem Waffentest ein 15 mm starker Stahlträger zerteilt und eine Drohne aus zwei Kilometern Entfernung zerstört worden sein. Im September 2012 gab die Firma MBDA an, dass „unter realen Umweltbedingungen das Tracking dynamischer Ziele sowie die Wirkung im Ziel auf eine Entfernung über 2300 m und einem Höhenunterschied von 1000 m erfolgreich gezeigt wurde.“ 2015 testete Rheinmetall einen fahrzeuggestützten Prototyp, dessen Präzision ausreichte, um eine Patrone am Gürtel eines Soldaten zu zerstören.

Bis 2015 wurden die Laserforschungen offiziell von der Bundesregierung bestritten und waren auch nicht gegenüber dem Bundestag meldepflichtig, da das Budget der einzelnen Projekte unterhalb 25 Millionen Euro lag. Inzwischen wurden über 80 Millionen € in die Forschung investiert.

Volksrepublik China

Im November 2018 wurden auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Zhuhai erstmals chinesische Hochenergie-Laser vorgestellt. Zum einen ein System der China Shipbuilding Industry Corporation, bei dem Zielerfassung und der Laser selbst auf einem dreiachsigen Lastwagen zusammengefasst sind. Dieses System ist dazu gedacht, kleine, niedrig fliegende Drohnen auszuschalten.

Das Laser-System LW-30 der China Aerospace Science and Industry Corporation besteht aus einem logistischen Unterstützungsfahrzeug, einem mit Radar ausgestatteten fahrbaren Kommandostand sowie einem oder mehreren Laser-Lastwagen. Das Radar erfasst anfliegende Mörsergranaten, präzisionsgelenkte Munition oder Drohnen auf große Entfernung, übermittelt die Information an das Laser-Fahrzeug, und dieses zerstört die Objekte in wenigen Sekunden. Das LW-30 dient dazu, Objekte mit einem Radarquerschnitt von unter 1 m² zu zerstören, die auf einer Höhe von unter 1 km mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h fliegen.

Libyen

Der erste reale Kriegseinsatz eines Hochenergie-Lasers (HEL) erfolgte im libyschen Bürgerkrieg. Ein mobiles Lasersystem des türkischen Rüstungsherstellers ASELSAN schoss eine Kampfdrohne vom Typ Wing Loong II der Chengdu Aircraft Industry Group in der Nähe von Misrata ab.

Im April 2013 kündigte die US Navy auf ihrer Homepage an, auf der USS Ponce – sie operiert in der Straße von Hormus – einen Prototyp einer Laserkanone zu installieren. Das System kann Patrouillenboote und Drohnen ausschalten und soll später auch angreifende Raketen und Kampfflugzeuge zerstören können. Dies kann als Warnung an den Iran gesehen werden, der nach US-Angaben seine militärischen Aktivitäten in der Region in aggressiver Weise ausweitet.

Seit dem November 2014 führt die US Navy mit dem durch das Office of Naval Research entwickelte LaWS (Laser Weapon System) Versuche und eine „operationelle Demonstration“ durch. Das LaWS wurde an Bord der Ponce installiert. Der Abschuss einer derzeit existierenden Boden-Luft-Waffe kostet pro „Schuss“ 400.000 US-Dollar. Ein LaWS-„Schuss“ soll 59 US Cent kosten. Bei LaWs handelt es sich um einen Festkörperlaser mit 30 Kilowatt Leistung.

Im Januar 2018 wurde bekannt, dass die USS Portland das LaWS von der stillgelegten USS Ponce erhält. Es wurden weitere Systeme bestellt, von denen auch die USS Arleigh Burke eines erhält. Insgesamt hat die Navy einen Auftrag in Höhe von 150 Millionen Dollar gezeichnet, der weitere Optionen für rund 942,8 Millionen USD umfasst.

Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem LaWS-Programm verfolgt die US Navy derzeit das Entwicklungsvorhaben Navy Laser Family of Systems (NLFoS). Es ist auf die Verteidigung von Flugzeugträgerverbänden gegen Flugkörper, Luftfahrzeuge und kleinere Überwassereinheiten ausgerichtet. Im Jahr 2021 soll das System High Energy Laser with Integrated Optical-dazzler and Surveillance (Helios) mit 60 Kilowattleistung aus dem NLFoS erstmals einsatzbereit werden. Ein weiteres System der Familie ist Solid State Laser–Technology Maturation system (SSL–TM), ein 150-Kilowatt-Laser, der für die Amphibischen Transportdocks der San-Antonio-Klasse vorgesehen ist. Der in seiner Leistung wohl deutlich kleinere Optical Dazzling Interdictor, Navy (Odin) soll auf Zerstörern verbaut werden.

Geschichte

Antike

Die Spiegel des Archimedes

Archimedes benutzte möglicherweise Spiegel, die gemeinsam als Parabolspiegel fungierten, um Schiffe zu verbrennen, die Syrakus angriffen.

Einer Legende zufolge schuf Archimedes einen Spiegel mit verstellbarer Brennweite (oder, was wahrscheinlicher ist, eine Reihe von Spiegeln, die auf einen gemeinsamen Punkt ausgerichtet waren), um das Sonnenlicht auf die Schiffe der römischen Flotte zu richten, die Syrakus angriffen, und sie in Brand zu setzen. Historiker weisen darauf hin, dass in den frühesten Berichten über die Schlacht nicht von einem "brennenden Spiegel" die Rede ist, sondern lediglich davon, dass Archimedes' Einfallsreichtum in Verbindung mit einer Möglichkeit, Feuer zu schleudern, für den Sieg ausschlaggebend war. Einige Versuche, dieses Kunststück zu wiederholen, waren erfolgreich; insbesondere ein Experiment von Studenten am MIT zeigte, dass eine Waffe auf Spiegelbasis zumindest möglich, wenn auch nicht unbedingt praktikabel war. Die Moderatoren von MythBusters haben sich dreimal mit den Spiegeln des Archimedes befasst (in den Folgen 19, 57 und 172) und waren nie in der Lage, das Zielschiff in Brand zu setzen, so dass der Mythos dreimal für widerlegt erklärt wurde.

20. Jahrhundert

Robert Watson-Watt

1935 fragte das britische Luftfahrtministerium Robert Watson-Watt von der Radio Research Station, ob ein "Todesstrahl" möglich sei. Er und sein Kollege Arnold Wilkins kamen schnell zu dem Schluss, dass dies nicht möglich war, schlugen jedoch vor, das Radio zur Erkennung von Flugzeugen zu verwenden, und leiteten damit die Entwicklung des Radars in Großbritannien ein.

Der fiktive "Maschinenstopp-Strahl"

In den 1930er Jahren und während des Zweiten Weltkriegs wurde die Idee des "Triebwerksstoppstrahls" geboren. Sie entstanden offenbar bei den Tests des Fernsehsenders in Feldberg, Deutschland. Da elektrische Geräusche von Automotoren die Feldstärkemessungen stören würden, hielten Wachen den gesamten Verkehr in der Umgebung für die etwa zwanzig Minuten an, die für einen Test erforderlich waren. Wenn man die Geschichte in umgekehrter Reihenfolge erzählt, entsteht ein "Märchen", in dem die Touristen zuerst den Motor ihres Autos anhielten und dann von einem deutschen Soldaten angesprochen wurden, der ihnen sagte, dass sie warten müssten. Der Soldat kehrte kurze Zeit später zurück, um zu sagen, dass der Motor jetzt funktionieren würde, und die Touristen fuhren weiter. Solche Geschichten kursierten um 1938 in Großbritannien, und während des Krieges griff der britische Geheimdienst den Mythos als "britischer Motorstopp-Strahl" wieder auf, um die Deutschen dazu zu bringen, das zu erforschen, was die Briten angeblich erfunden hatten, um so deutsche wissenschaftliche Ressourcen zu binden.

Deutsche Versuchswaffen des Zweiten Weltkriegs

In den frühen 1940er Jahren entwickelten Ingenieure der Achsenmächte eine Schallkanone, die im Zielkörper tödliche Vibrationen hervorrufen konnte. Eine Methangas-Brennkammer, die zu zwei Parabolschüsseln führte, wurde mit einer Frequenz von etwa 44 Hz zur Detonation gebracht. Dieser durch die Reflektoren der Schüsseln verstärkte Schall verursachte in 200 bis 400 Metern Entfernung Schwindel und Übelkeit, indem er die Mittelohrknochen vibrierte und die Cochleaflüssigkeit im Innenohr erschütterte. Bei Entfernungen von 50-200 Metern konnten die Schallwellen auf Organgewebe und -flüssigkeiten einwirken, indem sie kompressionsresistente Organe wie Nieren, Milz und Leber wiederholt zusammendrückten und wieder freigaben. (Bei verformbaren Organen wie Herz, Magen und Darm waren kaum Auswirkungen feststellbar). Das Lungengewebe wurde nur im engsten Bereich in Mitleidenschaft gezogen, da atmosphärische Luft stark komprimierbar ist und nur die blutreichen Lungenbläschen der Kompression widerstehen. In der Praxis war die Waffe sehr anfällig für feindliches Feuer. Gewehr-, Panzerfaust- und Mörsergeschosse verformten leicht die parabolischen Reflektoren, so dass die Wellenverstärkung unwirksam wurde.

In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs setzte Nazi-Deutschland seine Hoffnungen zunehmend auf die Erforschung technologisch revolutionärer Geheimwaffen, der Wunderwaffe.

Zu den gerichteten Energiewaffen, die die Nazis untersuchten, gehörten Röntgenstrahlwaffen, die unter Heinz Schmellenmeier, Richard Gans und Fritz Houtermans entwickelt wurden. Sie bauten einen Elektronenbeschleuniger namens Rheotron (erfunden von Max Steenbeck bei Siemens-Schuckert in den 1930er Jahren, später von den Amerikanern Betatron genannt), um harte Röntgen-Synchrotronstrahlen für das Reichsluftfahrtministerium (RLM) zu erzeugen. Damit sollte die Zündung von Flugzeugtriebwerken vorionisiert werden, um Flugzeuge in die Reichweite der Flak zu bringen. Das Rheotron wurde am 14. April 1945 von den Amerikanern in Burggrub erbeutet.

Ein anderer Ansatz war Ernst Schiebolds "Röntgenkanone", die ab 1943 in Großostheim bei Aschaffenburg entwickelt wurde. Richert Seifert & Co aus Hamburg lieferte Teile.

Angeblicher Einsatz in chinesisch-sowjetischen Konflikten

Die Central Intelligence Agency teilte Außenminister Henry Kissinger mit, dass ihr zwölf Berichte über den Einsatz von Laserwaffen durch sowjetische Streitkräfte gegen chinesische Truppen während der chinesisch-sowjetischen Grenzkonflikte im Jahr 1969 vorlägen, obwohl William Colby bezweifelte, dass sie tatsächlich eingesetzt worden seien.

Feldversuche mit der "Squawk Box" in Nordirland

1973 berichtete die Zeitschrift New Scientist, dass eine als "Squawk Box" bekannte Schallwaffe in Nordirland erfolgreich getestet wurde, wobei Soldaten als Versuchskaninchen dienten. Das Gerät kombinierte zwei leicht unterschiedliche Frequenzen, die beim Hören als Summe der beiden Frequenzen (Ultraschall) und als Differenz zwischen den beiden Frequenzen (Infraschall) wahrgenommen wurden. So würden z. B. zwei Richtlautsprecher, die die Frequenzen 16.000 Hz und 16.002 Hz ausstrahlen, im Ohr zwei Frequenzen von 32.002 Hz und 2 Hz erzeugen. In dem Artikel heißt es: Die Squawk-Box ist hochgradig richtungsabhängig, was ihr ihren Reiz verleiht. Ihre effektive Strahlbreite ist so gering, dass sie auf einzelne Personen in einem Tumult gerichtet werden kann. Andere Mitglieder einer Menschenmenge sind davon nicht betroffen, es sei denn, sie geraten in Panik, wenn sie sehen, dass Menschen in Ohnmacht fallen, ihnen schlecht wird oder sie mit den Händen über den Ohren vom Tatort weglaufen. Die Unhörbarkeit der Geräte soll eine "gespenstische" psychologische Wirkung haben. Das britische Verteidigungsministerium leugnete die Existenz eines solchen Geräts. Es erklärte jedoch, es verfüge über ein "ultralautes Lautsprechersystem, das [...] für die verbale Kommunikation über zwei Meilen hinweg eingesetzt werden kann oder eine anhaltende oder modulierte Schalldecke erzeugt, die eine Unterhaltung und damit die Organisation von Menschenmengen unmöglich macht".

Ostdeutsche "Zersetzungs"-Methoden

Der Schriftsteller Jürgen Fuchs bezeichnete die Zersetzungsmethoden als einen "Angriff auf die menschliche Seele". Er starb 1990 an einer seltenen Form von Leukämie, von der er glaubte, sie sei die Folge einer Strahlenvergiftung. Er und andere vermuteten, dass er während seiner Inhaftierung mit gezielten Röntgenstrahlen bestrahlt worden war.

In der DDR wurden in den 1960er Jahren viele Menschen verhaftet und verhört, weil sie politisch unkorrekte Ansichten vertraten oder Handlungen vornahmen, die vom herrschenden sozialistischen Staat als feindlich angesehen wurden. Solche Verhaftungen, die auch direkte körperliche Folter beinhalten konnten, wurden international verurteilt. Um eine solche Verurteilung zu vermeiden, versuchte der Staatssicherheitsdienst, die Stasi, alternative Repressionsmethoden anzuwenden, die Menschen lähmen konnten, ohne sie in einem physischen Gefängnis zu halten. Auf diese Weise konnten sie verhindern, dass es Beweise für die Repression gab, oder sie zumindest einschränken. Eine dieser alternativen Methoden wurde Zersetzung genannt. In den 1970er und 80er Jahren wurde sie zur Hauptmethode der Unterdrückung von "feindlich-negativen" Kräften im Inland. Es handelte sich dabei um eine Methode der psychologischen Kriegsführung, die unter anderem gruppenbezogenes und systematisches Gaslighting von Zielpersonen beinhalten konnte. Einige der Opfer dieser Methode litten unter Krebsverdacht und behaupteten, sie seien auch mit gezielten Röntgenstrahlen beschossen worden. Außerdem wurden nach dem Zusammenbruch der DDR leistungsstarke Röntgengeräte in Gefängnissen gefunden, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gegeben hätte. Im Jahr 1999 untersuchte der moderne deutsche Staat die Möglichkeit, dass diese Röntgengeräte als Waffen eingesetzt wurden und dass es eine bewusste Politik der Stasi war, zu versuchen, Häftlingen durch den Einsatz von gezielter Röntgenstrahlung eine Strahlenvergiftung und damit Krebs zuzufügen. Die negativen Auswirkungen der Strahlenvergiftung und des Krebses würden über die Zeit der Inhaftierung hinausreichen. Auf diese Weise konnte eine Person geschwächt werden, obwohl sie nicht mehr inhaftiert war. Die Historikerin Mary Fulbrook erklärt: "Die späteren schweren Erkrankungen und der vorzeitige Tod von Dissidenten wie dem Schriftsteller Jürgen Fuchs und dem Autor der kritischen Analyse von 'Die Alternative in Osteuropa', Rudolf Bahro, wurden von einigen mit dem Verdacht in Verbindung gebracht, dass sie während des Wartens auf Verhöre außergewöhnlich hohen und anhaltenden Röntgenstrahlen ausgesetzt waren, und das Anschnallen auf unangenehmen Stühlen in kleinen Gefängniszellen vor geheimnisvollen, verschlossenen Kästen - Kästen, die mitsamt ihrer geheimnisvollen Apparatur nach dem Zusammenbruch des SED-Systems seltsamerweise verschwunden sind. '

Strategische Verteidigungsinitiative

In den 1980er Jahren schlug US-Präsident Ronald Reagan das Programm Strategische Verteidigungsinitiative (SDI) vor, das den Spitznamen Star Wars erhielt. Darin wurde vorgeschlagen, dass Laser, möglicherweise weltraumgestützte Röntgenlaser, ICBMs im Flug zerstören könnten. In den 1980er Jahren fanden auf verschiedenen Laserkonferenzen Podiumsdiskussionen über die Rolle von Hochleistungslasern bei SDI statt, an denen auch bekannte Physiker wie Edward Teller teilnahmen.

Obwohl das Konzept der strategischen Raketenabwehr bis heute unter der Missile Defense Agency weitergeführt wird, wurden die meisten Konzepte für gerichtete Energiewaffen auf Eis gelegt. Boeing hat jedoch mit der Boeing YAL-1 und der Boeing NC-135, von denen die erste im Februar 2010 zwei Raketen zerstörte, einige Erfolge erzielt. Die Mittel für diese beiden Programme wurden gekürzt.

Irak-Krieg

Während des Irak-Kriegs wurden elektromagnetische Waffen, einschließlich Hochleistungsmikrowellen, vom US-Militär eingesetzt, um irakische elektronische Systeme zu stören und zu zerstören, und wurden möglicherweise zur Kontrolle von Menschenmengen verwendet. Art und Ausmaß der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern sind unbekannt.

Angebliche Verfolgung des Space Shuttle Challenger

Die Sowjetunion investierte einige Anstrengungen in die Entwicklung von Rubin- und Kohlendioxidlasern zur Abwehr von ballistischen Flugkörpern und später zur Verfolgung und Bekämpfung von Satelliten. Es gibt Berichte, wonach der Terra-3-Komplex in Sary Shagan bei mehreren Gelegenheiten dazu benutzt wurde, US-Spionagesatelliten im IR-Bereich vorübergehend "blind" zu machen.

Es wurde behauptet (und als falsch erwiesen), dass die UdSSR die Laser der Terra-3-Anlage nutzte, um 1984 das Space Shuttle Challenger anzugreifen. Damals war die Sowjetunion besorgt, dass die Raumfähre als Aufklärungsplattform genutzt wurde. Am 10. Oktober 1984 (STS-41-G) wurde der Terra-3-Verfolgungslaser angeblich auf die Challenger gerichtet, als diese die Anlage überflog. In frühen Berichten wurde behauptet, dass dies zu "Fehlfunktionen der Raumfähre und zu einer Notlage der Besatzung" geführt habe und dass die Vereinigten Staaten diplomatischen Protest gegen den Vorfall eingelegt hätten. Diese Geschichte wird jedoch von den Besatzungsmitgliedern von STS-41-G und sachkundigen Mitgliedern des US-Geheimdienstes umfassend bestritten. Nach dem Ende des Kalten Krieges stellte sich heraus, dass es sich bei der Terra-3-Anlage um ein Lasertestgelände mit geringer Leistung und begrenzten Möglichkeiten zur Satellitenverfolgung handelte, das inzwischen aufgegeben und teilweise demontiert wurde.

Moderne Nutzung im 21. Jahrhundert

Havanna-Syndrom

Das Havanna-Syndrom ist eine Reihe von medizinischen Symptomen, die von US-Personal in Havanna, Kuba und anderen Orten gemeldet wurden. Die National Academies of Sciences, Engineering and Medicine vermuten, dass sie durch Mikrowellenenergie verursacht werden.

Anti-Piraterie-Maßnahmen

LRADs werden häufig auf Handels- und Militärschiffen eingesetzt. Sie wurden bereits mehrfach eingesetzt, um Piratenangriffe abzuwehren, indem sie Warnsignale aussenden und unerträgliche Schallpegel erzeugen. So setzte beispielsweise das Kreuzfahrtschiff Seabourn Spirit im Jahr 2005 eine Schallwaffe ein, um sich gegen somalische Piraten im Indischen Ozean zu verteidigen. Einige Jahre später verteidigte sich auch das Kreuzfahrtschiff Spirit of Adventure gegen somalische Piraten, indem es sein LRAD einsetzte, um sie zum Rückzug zu zwingen.

Nicht-tödliche Waffenfähigkeit

Das TECOM-Technologie-Symposium von 1997 kam in Bezug auf nicht-tödliche Waffen zu dem Schluss, dass "die Bestimmung der Auswirkungen des Ziels auf das Personal die größte Herausforderung für die Testgemeinschaft darstellt", vor allem weil "die Möglichkeit von Verletzungen und Tod die Tests am Menschen stark einschränkt".

Außerdem "können Energiewaffen, die auf das zentrale Nervensystem zielen und neurophysiologische Störungen verursachen, gegen das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen von 1980 verstoßen. Waffen, die über nicht-tödliche Absichten hinausgehen und 'überflüssige Verletzungen oder unnötiges Leiden' verursachen, können auch gegen das Protokoll I der Genfer Konventionen von 1977 verstoßen.

Einige häufige biologische Wirkungen nicht-tödlicher elektromagnetischer Waffen sind:

  • Atemschwierigkeiten
  • Verwirrung
  • Übelkeit
  • Schmerzen
  • Schwindel
  • Andere systemische Beschwerden

Die Beeinträchtigung der Atmung hat die schwerwiegendsten, potenziell tödlichen Folgen.

Licht und sich wiederholende visuelle Signale können epileptische Anfälle auslösen. Auch Schwindel und Reisekrankheit können auftreten.

Berichten zufolge hat Russland bei seinem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 blendende Laserwaffen eingesetzt.

Technik und Einsatzmöglichkeiten

Die Energie dieser Waffen kann in unterschiedlichen Formen übertragen werden: durch elektromagnetische Strahlung (meist (Hochenergie)-Laser oder Maser, aber auch als Blendwaffe), durch Partikel, die Masse besitzen (Partikelstrom-Waffen), oder durch Schallwellen (Ultraschall-Waffen).

Zudem werden (Hochleistungs- oder Hochenergie-)Laser und Plasmakanonen (siehe auch Plasma (Physik)), die als Weltraumwaffen eingesetzt werden, aber auch fokussierte Mikro- und Schallwellen zu den Energiewaffen gezählt.

Forschung und Entwicklung wurden bisher, soweit bekannt, hauptsächlich in den USA vorangetrieben, woher auch so gut wie alle bekannten Systeme stammen. Wesentlicher Impuls für diese Forschung war die 1983 von US-Präsident Ronald Reagan verkündete Strategic Defense Initiative. Ab 1993 wurde sie unter Präsident Bill Clinton auf die bodengestützte Abwehr von Interkontinentalraketen durch Anti-Raketen-Raketen reduziert und bis heute weitergeführt.

Energiewaffen werden neben dem militärischen Einsatz auch für den Bereich der nicht-tödlichen Waffen propagiert. Obwohl es Überschneidungen gibt, können die beiden Begriffe nicht einfach gleichgesetzt werden, da Directed Energy Weapons oft nur aufgrund einer bewusst kurzen Impulszeit oder reduzierter Strahlung eine nicht-tödliche Wirkung haben. Gezielt und von ihrer eigentlichen Einsatzdoktrin abweichend gegen Menschen oder Fahrzeuge eingesetzt, können sie zu Verletzungen oder zum Tod führen.

Darüber hinaus können Energie- oder Strahlenwaffen auch dazu eingesetzt werden, um durch Sprengminen unbrauchbares (vermintes) Land (oder auch allgemeiner verbrannte Erde) wieder nutzbar zu machen oder etwa auch um Weltraumschrott zum Wiedereintritt zu bringen und so derartige Gefahren (auch) für die (zivile) Raumfahrt zu entfernen.

Weitere Beispiele

  • Pulsed Energy Projectile (PEP): Geschoss aus Plasma.
  • Active Denial System (ADS): Mikrowellenwaffe, die Wasserwerfer ersetzen soll.
  • ZEUS-HMMWV Laser Ordnance Neutralization System (ZEUS-HLONS): Zur Blindgänger-Beseitigung.
  • Long Range Acoustic Device (LRAD)
  • Sealite Beam Director (SLBD)
  • Magnetfluss-Kompressions-Generator (magnetic flux compressors): Wird u. a. im Los Alamos National Laboratory erforscht.