Wachau

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Kulturlandschaft Wachau
UNESCO-Welterbe
Wachau (2).JPG
Standort Niederösterreich, Österreich
Kriterien Kulturell: (ii)(iv)
Hinweis 970
Aufschrift 2000 (24. Tagung)
Fläche 18.387 ha (45.440 Acres)
Pufferzone 2,942 ha (7,270 acres)
Website www.wachau.at
Koordinaten 48°21′52″N 15°26′3″E / 48.36444°N 15.43417°EKoordinaten: 48°21′52″N 15°26′3″E / 48.36444°N 15.43417°E
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Lage der Wachau in Österreich
Karte der Kulturlandschaft Wachau
Stift Melk

Die Wachau (deutsche Aussprache: [vaˈxaʊ̯] (listen) ist ein österreichisches Tal mit einer malerischen Landschaft, die von der Donau geformt wird. Es ist eines der bedeutendsten touristischen Ziele Niederösterreichs und liegt auf halbem Weg zwischen den Städten Melk und Krems, das auch "Kenner und Genießer" wegen seiner hochwertigen Weine anzieht. Es ist 36 Kilometer lang und war bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Ein bekannter Ort und eine Touristenattraktion ist Dürnstein, wo König Richard Löwenherz von England von Herzog Leopold V. von Österreich und der Steiermark gefangen gehalten wurde. Die architektonische Eleganz der alten Klöster (Stift Melk und Stift Göttweig), Burgen und Ruinen in Verbindung mit der städtischen Architektur der Städte und Dörfer sowie der Weinbau als wichtiges landwirtschaftliches Erzeugnis prägen das Tal.

In Anerkennung ihrer architektonischen und landwirtschaftlichen Geschichte wurde die Wachau im Dezember 2000 als "Kulturlandschaft Wachau" in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen.

Wachau
Die Burgruine Aggstein in der Wachau Blickrichtung Westen

Die Burgruine Aggstein in der Wachau Blickrichtung Westen

Lage Niederösterreich
Gewässer Donau
Gebirge Granit- und Gneishochland: Hochwaldviertel / Dunkelsteiner Wald
Geographische Lage 48° 23′ 36″ N, 15° 27′ 20″ OKoordinaten: 48° 23′ 36″ N, 15° 27′ 20″ O
Wachau (Niederösterreich)
Länge rd. 35 km
Besonderheiten UNESCO-Welterbestätte
Kernzone: 18.387 ha
Pufferzone: 2.942 ha

Geschichte

Kirche Dürnstein
Blick vom Wehrturm in St. Michael stromaufwärts. Rechts die älteste Kirche der Wachau
Die Wachau im Bereich Spitz an der Donau mit Blickrichtung Westen
Die Wachau westlich der Burgruine Aggstein

Alte Geschichte

Noch bevor die Jungsteinzeit die natürlichen Gegebenheiten des Tals veränderte, wurden in Galgenberg und Willendorf altsteinzeitliche Funde in Form von "Figurinen" gemacht, die 32.000 bzw. 26.000 Jahre alt sein sollen und von einer menschlichen Besiedlung des Tals zeugen. Man geht davon aus, dass Krems und Melk in der frühen Jungsteinzeit zwischen 4500 v. Chr. und 1800 v. Chr. gut besiedelt waren. Die Geschichte des Wachau-Tals in der Jungsteinzeit begann mit der Abholzung der Wälder durch die Menschen, die das Land für den Anbau und die Besiedlung nutzten.

Im Jahr 15 v. Chr. wurde das keltische Königreich Noricum Teil des Römischen Reiches. Seither wurden die Reichsgrenzen entlang der Donau auch in der Wachau nachgezogen und die Befestigungen des Limes an den südlichen Ufern errichtet, vor allem Castrum Favianis (das heutige Mautern an der Donau) am stromabwärts gelegenen Ende des Tals und einige burgi (d.h. wachturmartige Kleinkastelle) im Bereich der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf, deren Reste heute noch zu sehen sind, vor allem in Bacharnsdorf. Die römische Herrschaft am südlichen Donauufer endete, als König Odoaker im Jahr 488 n. Chr. die Evakuierung der lateinisch sprechenden Bevölkerung anordnete.

Der Name "wachu" als solcher wurde 853 n. Chr. als "locus Wahowa" aufgezeichnet und der Name "Krems" wurde 995 n. Chr. als "Urbs Chremisa" aufgezeichnet, was sie zur ältesten österreichischen Stadt macht.

Die Markgrafen von Babenberg, mit Leopold I. als erstem König, herrschten ab 976 n. Chr. in der Wachau. Im 11. Jahrhundert entstand unter Heinrich I. 1156 das österreichische Herzogtum Babenberg, das an das große Wachauer Rittergeschlecht der Kuenrings und später an die Babenberger überging. Mit der Auflösung dieser Herrschaftslinie kam Herzog Albrecht V. (König Albrecht II.) im Jahr 1430 an die Macht. Zwischen 1150 und 1839 n. Chr. funktionierten die vier Orte St. Michael, Wösendorf, Joching und Weißenkirchen unabhängig voneinander. Sie bildeten jedoch erst 1972 eine Einheit als Wachau oder Tal Wachau. Ein interessanter Teil der Geschichte des 12. Jahrhunderts ist die Gefangenschaft von Richard Löwenherz, dem König von England, auf der Kuenringerburg (heute eine Ruine) oberhalb der Stadt Dürnstein mit der Begründung, er habe den Babenberger Herzog Leopold V. beleidigt, weil er die österreichische Fahne nicht respektiert habe (er hatte sie in einen Abfluss geworfen). Obwohl er auf der Rückreise aus dem Heiligen Land in Österreich in Verkleidung unterwegs war (er hatte sich einen Bart wachsen lassen, um nicht entdeckt zu werden), wurde er in einem Gasthaus in Erdberg, einem heutigen Vorort von Wien, identifiziert. Nach Zahlung eines königlichen Lösegelds von 35.000 kg Silber wurde er schließlich freigelassen. Die Legende besagt, dass die Freiheit des Königs durch die Bemühungen seines französischen Adjutanten Blondel ermöglicht wurde. Diese Silberbeute soll zum Bau von Wiener Neustadt verwendet worden sein.

Zwischen 1150 und 1839 funktionierten die vier Gemeinden St. Michael, Wösendorf, Joching und Weißenkirchen unabhängig voneinander. Erst 1972 bildeten sie als Wachau oder Tal Wachau eine Einheit. Die Wachau hatte auch mit Invasionen zu kämpfen. Im 15. Jahrhundert fielen die Ungarn ein, 1477 besetzte Matthias Corvinus Krems und Stein. Zwischen 1530 und 1620 wirkten sich auch die Aktivitäten der Kirchenreformatoren aus, die schließlich 1612-31 vom Göttweiger Abt Georg II. Falb unterworfen wurden; elf österreichische Benediktinerabteien hatten sich an diesem Sieg beteiligt. Dies hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die religiöse Kultur des Tals, in dem viele Kirchen, Kapellen und andere Denkmäler errichtet wurden.

Um 1200 n. Chr. entstand in der Wachau das epische deutsche Gedicht "Nibelungenlied", dessen Fragmente in der Klosterbibliothek von Melk entdeckt wurden und dort auch ausgestellt sind und das die Politik der damaligen Zeit schildert.

Wesentliche Veränderungen in der Landschaft gab es jedoch im Mittelalter ab dem 9. Jahrhundert mit der Gründung der bayerischen und Salzburger Klöster. Während dieses Entwicklungsprozesses machten die wirtschaftlichen Erfordernisse die Anlage von Weinterrassen zur Herstellung und Vermarktung von Wein notwendig. Im 17. Jahrhundert variierte die Anbaufläche je nach den klimatischen Bedingungen und der Marktfähigkeit des Weins stark. Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Weinbau auf den Hügeln praktiziert, aber die Anpassung der Anbauflächen für Weinbau und Weiden sowie für Wein- und Gartenbau (Obstbau) wurde notwendig, um den wirtschaftlichen Bedingungen der Region gerecht zu werden. Gleichzeitig begann sich das Land zu entwickeln, was sich auch auf die landwirtschaftlichen Praktiken in der Region auswirkte.

Die Geschichte der Entwicklung der Städte im Tal geht auf das 11. und 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Diese Entwicklung, die einen homogenen Charakter mit Holzhäusern in unregelmäßig geformten Straßen aufwies, ist auch heute noch zu beobachten. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde jedoch der Stein als Baumaterial eingeführt, um die alten Holzbauten durch die Bauern und Bürger zu ersetzen. Seit 1950 sind die Wohnkomplexe am oberen Rand des Tals entstanden.

Eine Besonderheit des Tals ist die Anordnung der Winzerhöfe. Sie stammen ebenfalls aus dem 11. und 12. Jahrhundert und werden dem 16. und 17. Jahrhundert zugeschrieben. Sie sind im Wesentlichen "länglich oder U-förmig oder L-förmig" angelegt und bestehen aus zwei parallelen Gebäudekomplexen. Die Gehöfte haben auch die üblichen Tormauern, Fassaden, Wirtschaftsgebäude und gewölbten Durchgänge, die im Laufe der Jahrhunderte verändert wurden. An den Straßenfronten dominiert die barocke Architektur mit "spätmittelalterlichen/nachmittelalterlichen Erkern auf kräftigen Konsolen, Statuen in Nischen, Wandmalereien und Sgraffitoarbeiten oder Resten von Malereien oder reichen Barockfassaden". Die architektonischen Merkmale des Daches des Wachauer Hauses bestehen aus einem stark geneigten Dach mit einem aufsteigenden Walmdach.

Neuere Geschichte

Ab 1700 (in der Neuzeit) wurden zahlreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehörten der Umbau des Stifts Melk im Jahr 1702, die Renovierung des Chorherrenstifts Dürnstein zwischen 1715 und 1733 und der 1719 begonnene große Umbau des Stifts Göttweig. Im späten 18. und 19. Jahrhundert ging die Bedeutung des Stifts jedoch infolge der Schließung von Klöstern unter der weltlichen Herrschaft der Bayern zurück. Viele Ereignisse änderten jedoch die Situation, als sich alle Gemeinden zwischen Krems und Melk zusammenschlossen, um die wirtschaftliche Entwicklung der Wachau seit 1904 zu gewährleisten und das historische Erbe mit der Moderne zu verbinden. Der Tourismus und die Entwicklung der Weinberge, die durch Regierungsgesetze geschützt sind, sind heute der Inbegriff für die "Goldene Wachau", wie sie heute genannt wird.

In der Moderne sind die Gebäude aus dem 18. Jahrhundert in das Stadtbild integriert und werden für die Förderung von Handel und Handwerk genutzt. Vom Ambiente des 15. und 16. Jahrhunderts zeugen die "städtischen Wirtshäuser, Wechselstationen für Zugpferde, Schiffer- und Mauthäuser, Mühlen, Schmieden oder Salzlager". Im Tal und in den Städten sind noch einige Schlösser von historischem Wert erhalten.

Die Wachau wurde im Dezember 2000 als "Kulturlandschaft Wachau" in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen, und zwar in der Kategorie (ii) für die Flusslandschaft und in der Kategorie (iv) für die mittelalterliche Landschaft, die Baudenkmäler, menschliche Siedlungen und die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens zeigt. Bereits vor der Anerkennung durch die UNESCO, am 5. September 1994, wurde die Wachau offiziell in den Geltungsbereich von "Natura 2000" aufgenommen, einem Netz europäischer Schutzgebiete der Europäischen Union, um sicherzustellen, dass die Entwicklung in den ausgewiesenen Gebieten allen Regeln und Vorschriften entspricht. In dem ausgewiesenen Gebiet gibt es 5000 historische Denkmäler, von denen sich die meisten in Privatbesitz befinden. Für die Erhaltung der historischen Kulturlandschaft der Wachau sind jedoch das Bundesdenkmalamt (das auch eine vollständige Liste aller Denkmäler in Österreich führt) und das Landeskonservatorat für Niederösterreich zuständig.

Bei der Restaurierung des Stiftes Dürnstein in den 1980er Jahren stieß man auf eine blaue Färbelung am Kirchturm, die wiederhergestellt wurde. Zur Zeit der Restaurierung war diese Farbe stark umstritten. Erst in den Folgejahren entwickelte sich das Aussehen in dieser Farbe zu einem Wahrzeichen in der Wachau.

Anfangs der 1970er Jahre bestanden Pläne, an der Donau ein Wasserkraftwerk (Donaukraftwerk) mit dem Ziel der Energienutzung und der Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse zu errichten. Der Staudamm sollte bei Rossatz gegenüber von Dürnstein liegen und in trockener Bauweise errichtet werden. Diese Vorhaben wurden nach heftigem Widerstand der Bevölkerung nicht umgesetzt und 1983 endgültig von der Regierung aus dem Programm gestrichen. Die Donau in der Wachau ist daher noch eine verbliebene freie Fließstrecke.

Im Jahr 2006 wurde jener Altarm, der als Kanal für das Kraftwerk gedient hätte, wieder an die Donau angebunden, diesmal aber für Umweltschutzzwecke und mit Unterstützung von 80 Grundeigentümern aus Rührsdorf und Rossatz.

Neuzeit

Am 11. November 1805 fand im Zuge des Dritten Koalitionskriegs mit der Schlacht von Dürnstein in der Wachau ein heftiges und verlustreiches Gefecht zwischen französischen und russisch-österreichischen Truppen statt.

Jahrhundertwende

Ende des 19. Jahrhunderts begann infolge der Entdeckung der Landschaft durch Malerklassen der Wiener Kunstakademien und durch gezielte Förderung des Ausflugstourismus, etwa durch Augustin Weigl, der Aufschwung der Wachau als Ausflugsgebiet der Wiener. Der Tourismus erreichte in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einen weiteren Höhepunkt, der sich auch in österreichischen Filmproduktionen niederschlug. Insbesondere Der Hofrat Geiger sowie dessen Neuinszenierung Mariandl mit der Fortsetzung Mariandls Heimkehr und dem populären Schlager Mariandl („… aus dem Wachauer Landl, Landl“) nach der Melodie von Hans Lang und dem Text von Kurt Nachmann machten die Gegend bekannt. Viele der in dieser Zeit genutzten Ausflugslokale sind in der Folgezeit verschwunden. Aber auch in den letzten Jahren wurde gezielt mit Fernsehserien wie der Donauprinzessin Tourismuswerbung betrieben.

Geographie

Karten der Wachau (zum Vergrößern jeweils dreimal anklicken). Links: Obere Wachau, mit der Stadt Melk im Südwesten. Rechts: Untere Wachau, mit der Stadt Krems im Nordosten.

Das Donautal in Österreich zwischen den Städten Melk und Krems in Niederösterreich wird als Wachau bezeichnet. Dieser Abschnitt des Tals umfasst das Hügelland und den angrenzenden Dunkelsteiner Wald sowie das südliche Waldviertel. Die Donau fließt in nordnordöstlicher Richtung von Melk nach Dürnstein, von wo aus sie in einem Mäander nach Südosten fließt und dann östlich an der Stadt Krems vorbei. In der Wachau liegt die Stadt Spitz am Westufer der Donau und die Stadt Melk am Ostufer. Weitere wichtige Orte im Tal sind Dürnstein, Weißenkirchen in der Wachau und Emmersdorf an der Donau, die über eine Vielzahl von alten Gehöften aus der Mitte des 6. Die 1909 errichtete Eisenbahnlinie zwischen Krems und Emmersdorf ist ein topografisches Wunderwerk. Weitere nennenswerte Ortschaften in der Wachau sind Aggsbach, Bachamsdorf, Bergern im Dunkelsteinerwald, Furth bei Göttweig, Joching, Maria Laach am Jauerling, Mautern an der Donau, Mühldorf, Oberamsdorf, Oberloiben, Rossatz-Arnsdorf, Ruhrsdorf, Schwallenbach, Schönbühel-Aggsbach, Unterloiben und Willendorf.

Die Donau ist durch ein Binnenschifffahrtssystem gut vernetzt. Die historischen Sehenswürdigkeiten der Wachau können mit Dampferschiffen besichtigt werden; die beste Reisezeit ist zwischen Mai und September. Von Wien aus gibt es auch Autobahnverbindungen, um alle wichtigen Orte in der Wachau zu besuchen. Das gut ausgebaute Straßennetz zwischen Melk und Krems folgt der Kontur des Tals. Allerdings gibt es in dieser Region keine Brücken über die Donau, sondern nur Fähren, um den Fluss zu überqueren.

Die Donau in der Wachau (Dürnstein ganz links und Krems ganz rechts des Flusses)

Melk

Links: Melk von den Höhen des Stifts aus gesehen. Rechts: Innenhof des Stifts

Melk ist eine kleine Stadt am Ufer der Donau, am Beginn der Wachau, auf einer Höhe von 228 Metern. Eine alte Stadt, deren Geschichte sowohl mit den Römern (als Grenzposten) als auch mit den Babenbergern (als deren starke Festung) verbunden ist. Damals war sie als Festung Namare bekannt, die von den Einwohnern als Medelke des Nibenlunggenliedes oder als Festung der Babenberger bezeichnet wird. Die heutige Einwohnerzahl wird mit 5300 angegeben. Seine große Anziehungskraft verdankt der Ort der Benediktinerabtei (gegründet 1089 n. Chr.), einem Musterbeispiel für ein "barockes Gesamtkunstwerk", das das westliche Tor zur Wachau bildet und auf einem 61 m hohen Felsen steht. Am Eingang befindet sich ein Barocktor.

Der Grundriss der Stadt unterhalb der Abtei stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Viele der heutigen historischen Gebäude in den Hauptstraßen der Stadt stammen jedoch aus dem 16. bis 18. Die wichtigsten Straßen, die vom Rathausplatz ausgehen, sind die Hauptstraße und die Sterngasse, die älteste Straße der Stadt. Einige bemerkenswerte Gebäude in diesen Straßen und auf dem Platz sind: Das ehemalige Lebzelterhaus aus dem Jahr 1657, heute eine Apotheke, und das Rathaus aus dem Jahr 1575 mit einer großen Eingangstür aus Holz und Kupfer, beide am Rathausplatz, sowie eine über vierhundert Jahre alte Bäckerei mit Schindeldach. Neben dem Haus am Stein befindet sich hinter der Sterngasse ein gut erhaltener alter Weinbergsgraben. Das Donauufer zeigt beim Schifferhaus die Spuren vergangener Hochwasserstände. Interessant ist auch das alte Postgebäude von 1792, das vom damaligen Postmeister Freiher von Furnberg errichtet wurde und heute als Tagungszentrum dient. Eine weitere Dominante der Stadt ist die Birago-Kaserne, die 1910-13 erbaut wurde. In der Peripherie der Stadt sind Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. und dem frühen 20. Jahrhundert im Originalzustand zu sehen. Jahrhunderts im Originalzustand zu sehen, aber auch ein Villenviertel, das dem Wiener Cottage Verein nachempfunden ist. Die Autobahn A1 zwischen Wien und Salzburg hat eine Station in der Nähe des Stadtzentrums. Melk hat auch viele Radwege, die sehr beliebt sind.

Das westliche Stadtgebiet von Krems am Nordufer der Donau

Krems

Krems, zu dem auch die Stadt Stein gehört, eine Altstadt zwischen Kremser Tor (15. Jh.) und Gottweigerghof (13. und 14. Jh.), verfügt über viele historische Gebäude und die Obere und Untere Landstraße, die nur für Fußgänger zugänglich sind. Seit historischen Zeiten war Krems wegen seiner terrassenförmig angelegten Weinberge ein beliebter Standort für den Weinhandel. Die Minoritenkirche war die Pfarrkirche in der Altstadt und wird heute für Kunstausstellungen genutzt. Neben dieser gotischen Kirche gibt es in der Stadt auch die Pfarrkirche St. Nikolaus, deren Altar- und Deckengemälde dem berühmten Maler Kremser Schmidt zugeschrieben werden, der von 1756 bis zu seinem Tod im Linzer Tor lebte. Er war der führende Maler, Zeichner und Radierer des österreichischen Spätbarocks. In alten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1263 n. Chr. wird die Zahlung von 10 % Steuern durch die Bauern an den Zehenthof des Bischofs von Passau erwähnt. Weitere Denkmäler in Mauthaus sind ein Renaissancegebäude und das 1721 errichtete Barockschloss, das als Geburtshaus von Ludwig von Köchel bekannt ist, der über Mozart forschte. Ein mittelalterliches Tor aus dem Jahr 1480, das so genannte Steiner Tor, ist eine weitere Besonderheit.

Spitz

Spitz ist eine kleine Stadt mit gepflasterten Straßen inmitten von Weinbergen und mit Blick auf das Donautal. Es liegt 17 Kilometer von Krems entfernt. Der Ort ist seit der Keltenzeit besiedelt und wurde erstmals 830 erwähnt. Südlich von Spitz befindet sich die Festung Hinterhaus.

Dürnstein

Luftbild von Dürnstein
Links: Dürnstein Stadt. Rechts: Burg Dürnstein in Trümmern

Die Stadt Dürnstein wurde im Jahr 1019 n. Chr. auf einem felsigen Vorsprung entlang einer sanften Kurve der Donau inmitten des Wachautals gegründet. Damals noch unter dem Namen Tirnstein bekannt und später als "romantischster Ort in der Wachau wegen der malerischen alten terrassierten Weinberge und Denkmäler" beschrieben, wurde sie auf einer Höhe von 190 m mit Befestigungsanlagen für die Siedlung und zum Schutz vor Hochwasser errichtet. Sie liegt 73 km flussaufwärts von Wien. Sie hat heute 936 Einwohner. Die kleine ummauerte Stadt, die 9 km flussaufwärts von Krems liegt, ist für ihre malerische Umgebung bekannt. Die Stadt ist auch für einige der Wohngebäude an der Hauptstraße bekannt; eines davon ist das renovierte Gebäude des Chorherrenstifts, das ursprünglich ein 1410 erbautes Kloster war. Es wurde im 18. Jahrhundert restauriert.

Chronologisch gesehen sind mit der Stadt folgende geschichtliche Hinterlassenschaften verbunden: die Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz in der Kuenringer Burg (heute als Ruine zu sehen) von Dezember 1192 bis März 1193; die Eroberung durch den Babenberger Herzog Friedrich II. über die Aufständischen vom Kuenring im Jahr 1231; der Bau der St. Kunigunde-Kirche im Jahr 1231; der Bau des Rathauses, das später im Stil der Renaissance zwischen dem 13. und 14. Kunigunde 1231; Bau des Rathauses (späterer Umbau im Stil der Renaissance 1547) mit Türmen und Toren zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert; Anerkennung als Stadt 1347; Ende der dynastischen Herrschaft der Kuenringer über Dürnstein 1355; Erwerb Dürnsteins durch die Habsburger als Landesherren unter Herzog Albrecht III. von Österreich 1356; Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes Augustiner-Chorherren" und des gotischen Klosters zwischen 1410 und 1440; Verleihung des Stadtwappens durch Kaiser Friedrich III. an die Stadt 1476; Auflösung des Nonnenklosters der hl. Clara (erbaut 1330) und Übertragung der Herrschaft an die Augustinermönche 1571; Errichtung von Wohnhäusern im 16. Jahrhundert in einem einzigartigen Stil, die bis heute für ihren besonderen künstlerischen Wert anerkannt sind; Bau eines neuen Schlosses 1630; Bau des barocken Klosters zwischen 1710 und 1740; Bau des Keller-Schlößls 1714; Aufhebung des Augustinerklosters durch Kaiser Joseph II. 1788; Bekämpfung des französischen Einmarsches am 11. November 1805 (Napoleonische Kriege, bekannt als die Schlacht bei Dürnstein, die in den Auen zwischen Fluss und Gebirge in dem halbmondförmig geschwungenen Flussabschnitt zwischen Dürnstein und dem nahen Krems an der Donau ausgetragen wurde); die erste Bürgermeisterwahl 1850; Eröffnung der Eisenbahnlinie entlang der Donau 1909; Renovierung des barocken Klosterturms und Bemalung in seiner ursprünglichen blauen Farbe. Die Dörfer Oberloiben, Unterloiben und Rothenhof, die östlich von Dürnstein an der Straße nach Krems liegen, gehören heute zur Stadt. Dürnstein ist auch für das Wachauer-Laberl bekannt, das in Weinstuben serviert wird. Es handelt sich dabei um ein rund gebackenes Brot namens Gebäck, das aus dem Mehl von Roggen und Weizen hergestellt wird. Das Rezept für das Gebäck wird der Familie Schmidl aus Dürnstein zugeschrieben und ist ein streng gehütetes Geheimnis.

Das Weindorf Weißenkirchen liegt 6 km von Dürnstein entfernt. Es ist ein charmantes Dorf mit engen, gepflasterten Gassen, in dem der Teisenhoferhof aus dem 16. Jahrhundert mit seinen Arkadenhöfen eine Attraktion ist. Jahrhundert, eine Weinpresse aus dem 18. Jahrhundert und das Wachamuseum. Das Museum zeigt Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, die die malerische Landschaft der Wachau darstellen, Radierungen, die als Baechanalismus bekannt sind, sowie Selbstporträts und Familienbilder, die alle von Kremser Schmidt stammen.

Andere Orte

Weißenkirchen in der Wachau: Blick vom Marktplatz auf die Pfarrkirche

Weitere wichtige Orte im Tal sind:

Willendorf

Willendorf, 21 km von Krems entfernt, ist der Ort, an dem 1908 die primitive nackte Statue, die "Venus von Willendorf", aus Kalkstein mit einer Länge von 11 cm entdeckt wurde. Sie ist eines der herausragendsten Beispiele prähistorischer Kunst und wird allgemein als Fruchtbarkeitsgöttin angesehen. Die Statue wird auf ein Alter von 25.000 Jahren geschätzt und ist heute im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt; eine Nachbildung ist im Museum in Willendorf zu sehen.

Zum 100-jährigen Jubiläum der Venus von Willendorf wurde am 7. August 2008 eine Briefmarke mit dem Wert 3,75 Euro herausgegeben.

Die bekanntesten Fundstellen ältester Spuren der Anwesenheit von Menschen in der Wachau befinden sich in Stratzing und Willendorf. Hierzu zählen auch die Fundorte der beiden ältesten österreichischen Kunstwerke, die figürlichen Frauendarstellungen der sogenannten Venus vom Galgenberg und der Venus von Willendorf. Sie werden dem Jungpaläolithikum, der Zeit der Einwanderung des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) in das zuvor nur von Neandertalern bewohnte Europa, zugeordnet.

Artstetten-Pöbring

Artstetten-Pöbring ist eine kleine Stadt im Bezirk Melk, die vor allem für das Schloss Artstetten bekannt ist, das durch seine vielen Zwiebeltürme auffällt. Das Schloss wurde in den letzten 700 Jahren mehrmals umgebaut. Es ist berühmt dafür, dass Erzherzog Franz Ferdinand der ehemalige Besitzer des Schlosses war. Ein Museum im Schloss zeigt Bilder der Lebensgeschichte des "einzigen Herzogs" und seiner Frau während ihres Aufenthalts im Schloss. Der Herzog und seine Frau wurden während ihres Besuchs in Sarajevo ermordet, was den Ersten Weltkrieg auslöste. Das Schloss beherbergt auch ihr Grab.

Geologie

Die geologische Formation des Flusstals besteht hauptsächlich aus kristallinen Gesteinen, durchsetzt mit Ablagerungen des Tertiärs und Quartärs in den weiteren Talabschnitten sowie im Spitzer Graben. Die Bodenbildung im Tal wird von den Ton- und Schluffablagerungen um Weißenkirchen und am Beginn der Wachau bestimmt. Ein wichtiger Nebenfluss, der in der Wachau am linken Ufer in die Donau mündet, ist der Spitzer Graben, der als "Teil der Ur-Donau" bezeichnet wird. Während des Tertiärs floss dieser Fluss westlich der Wachau, an deren Nordgrenze. Der heutige Verlauf des Flusses ist ab Spitz zu sehen. Der Fluss fließt entlang einer schwachen Störungszone am südlichen Rand des Böhmischen Massivs.

Wein

Weinstöcke in St. Michael

Als „Vinea Wachau Nobilis Districtus“ bezeichnete Leuthold I. von Kuenring/Dürnstein, „Oberster Schenk in Österreich“, (1260–1312) das Kernstück seiner Besitzungen, deckungsgleich mit dem heutigen gesetzlich abgegrenzten Weinbaugebiet Wachau der Vereinigung „Vinea Wachau“. Die Mitglieder erklären verbindlich, der Wachauer Weinkultur zu dienen und ausschließlich Wein aus der Wachau zu führen. Um die Einzigartigkeit der Weine aus der Wachau zu betonen, klassifizierte die Vereinigungen sie in drei Kategorien:

  • Steinfeder ist der Name der leichten, duftigen Weine des Weinbaugebietes Wachau. Die Steinfeder (Stipa pennata) – das federleichte Gras der steilen Weinberge der Tallandschaft – gab diesen Weinen seinen Namen. Der Alkoholgehalt der Weine beträgt maximal 11,5 Vol.-%, ist also niedrig. Die Wachau ist das Weinbaugebiet, in dem es aufgrund der naturgegebenen Klimatik und Bodenbeschaffenheit möglich ist, Weine mit so geringem Alkoholgehalt zu keltern.
  • Federspiel heißen Wachauer Weine im Kabinettbereich mit einem Mostgewicht ab 17 °KMW und einem Alkoholgehalt zwischen 11,5 und 12,5 Vol.-%.
  • Smaragd ist die erstmals für Weine des Jahrgangs 1986 verwendete Bezeichnung für die besten und wertvollsten Weine der Wachau, die nur in den sonnigsten Rieden reifen. Sie sind nach den Smaragdeidechsen benannt, die sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohlfühlen. Diese besonders kostbaren Weine mit einem Alkoholgehalt ab 12,5 Vol.-% werden bis zum natürlichen Gärstillstand vergoren und sind immer trocken.

Die über 200 Mitglieder der Winzervereinigung produzieren in mehr als 100 Einzellagen auf rund 1350 ha Fläche und in einer Höhenlage zwischen 200 und 500 Metern. Die Größe ihrer sichtbaren Fläche der Steinmauern wird mit zwei Millionen Quadratmetern angegeben, deren Länge mit rund 720 Kilometern. In früheren Zeiten war der Weinanbau auch noch in höheren und schwieriger zu bearbeitenden Bereichen zu finden gewesen, wovon unzählige, mittlerweile teilweise wieder verwachsene Bereiche zeugen. Grund dafür war u. a. die Bestimmung aus der Maria Theresianischen-Epoche ("Wo ein Pflug kann gehn, darf kein Weinstock stehn"), wonach Gunstflächen am Talgrund der Nahrungs- und nicht der Genussmittelproduktion zu dienen hatten. So beträgt die durchschnittliche Betriebsgröße heute 2,2 ha. Die zwei beliebtesten Weißwein-Rebsorten sind der Grüne Veltliner (57 %) und der Riesling (17 %), beim Rotwein ist es der Zweigelt (6 %).

Marillenblüte in der Wachau (Oberloiben, März 2014)

Der Ursprung der Weinbautradition in Österreich und insbesondere in der Wachau und ihre Bekanntheit über die Grenzen hinaus wird auf die mittelalterliche Zeit der römischen Siedlungen zurückgeführt. Die Vinea Wachau Nobilis Bezirke gehen auf Leuthold I. von Kuenring (1243-1313) zurück. Die Weinproduktion erreichte ihren Höhepunkt unter den Karolingern. Krems blickt auf eine lange Geschichte als Zentrum des Wachauer Weinhandels zurück, während die Stadt Dürnstein ebenfalls als eines der Wachauer Weinzentren bekannt ist. Die 1983 gegründete Vinea Wachau ist ein Zusammenschluss von Winzern, die Kategorien für die Wachauer Weinklassifizierung geschaffen haben. Die Winzer der Vinea Wachau erheben den Anspruch, Qualitätswein nach den sechs Gesetzen der Vinea Wachau zu erzeugen, die auch als sechs Wachauer Gebote bezeichnet werden. Ihre Produkte, die für ihre Reinheit bekannt sind, werden mit den Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel oder Smaragd versehen.

Terrassenförmige Weinberge in der Wachau.

Historische Denkmäler

Die Zahl der historischen Denkmäler in der Wachau beträgt mehr als 5000. Einige von ihnen sind: Die Benediktinerabteien Melk (Stift Melk, ein mächtiges barockes Benediktinerstift) und Göttweig (ein Chorherrenstift), am Anfang und am Ende des landschaftlich reizvollen Wachauabschnitts des Donautals, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt Melk hat; die Schallaburg, ein Schloss im Renaissancestil, 4 km von Melk entfernt; die Burg Schallaburg, die in der Wachau liegt. 5 Meilen von Melk entfernt; das Steiner Tor in Krems oder Krems an der Donau, die spätgotische Piaristenkirche; Dürnstein für sein Weinanbaugebiet und das Schloss Durnstein; und die Burgruine Aggstein.

Stift Melk

Stift Melk
Wesentliche Merkmale des Stiftes

Wachau-AbteiMelk.JPG070526 Stift Melk 08.jpgMelk - Abbey - Library.jpg070526 Stift Melk 09.jpgMelk5 Museum.JPGMelk34.jpgCeiling painting of the Marble Hall - Melk Abbey - Austria.jpg
Gesamtansicht des Stiftes Wachau in Melk
Kirche und Altar im Stift - Stiftsbibliothek
Stiegenhaus zwischen Bibliothek und Kirche - Museum Melk
Marmorsaal - Deckengemälde des Marmorsaals

Stift Melk ist eine Benediktinerabtei und eine der berühmtesten Klosteranlagen der Welt. Es befindet sich oberhalb der Stadt Melk auf einem Granitfelsen in 228 m Höhe über der Donau in Niederösterreich, angrenzend an die Wachau, etwa 40 km flussaufwärts von Krems. Es erstreckt sich über eine Fläche von 17.500 Quadratmetern (188.000 sq ft).

Die Abtei wurde 1089 n. Chr. gegründet, als Leopold II., Markgraf von Österreich, eine seiner Burgen den Benediktinermönchen des Stifts Lambach schenkte. Seitdem haben hier Mönche gelebt. Im 12. Jahrhundert wurde eine Schule gegründet, und die Klosterbibliothek wurde bald für ihre umfangreiche Handschriftensammlung bekannt. Die Bibliothek verfügt über eine Sammlung von 100.000 Büchern, darunter Handschriften und 750 Bände, die vor 1500 n. Chr. gedruckt wurden und als "Inkunabeln" bezeichnet werden. Das Skriptorium des Klosters war auch ein wichtiger Ort für die Herstellung von Handschriften. Im 15. Jahrhundert wurde die Abtei zum Zentrum der "Melker Reformbewegung", die das klösterliche Leben in Österreich und Süddeutschland neu belebte.

Das heutige beeindruckende, senfgelb gestrichene Barockkloster wurde zwischen 1702 und 1736 nach Plänen von Jakob Prandtauer im Auftrag von Abt Berthed Dietmayer gegen den Widerstand seiner Mitbrüder erbaut. Als eines der "bedeutendsten und prächtigsten Barockklöster in ganz Österreich" steht dieses Monument zusammen mit Machau und anderen Klöstern wie Krems und Gottweig auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

Der Klosterkomplex wurde um sieben Höfe herum gebaut, und die Hauptkirche, deren Innenausstattung als "barocke Verrücktheit mit endlosen tänzelnden Engeln und Goldwirbeln" beschrieben wird, ist nach religiösen Praktiken ausgerichtet. Die Abtei hat eine 362 Meter lange Frontfassade und eine 64 Meter hohe Kuppel. Die schmale Westwand der Abtei ist in einer reichen ursprünglichen Farbkombination aus leuchtendem Gelb und Weiß bemalt. Die Abtei verfügt über eine Vielzahl von Fenstern, um genau zu sein 1888 Stück. Besonders erwähnenswert sind die Abteikirche mit Fresken (vor allem mit der Darstellung der Apotheose des heiligen Benedikt) von Johann Michael Rottmayr aus dem Jahr 1722 und die beeindruckende Bibliothek mit unzähligen mittelalterlichen Handschriften, darunter eine berühmte Sammlung von Musikhandschriften und symbolische Fresken des Glaubens an der Decke von Paul Troger (1731-32). Die 190 m lange Galerie, der so genannte Kaisergang, bot Zugang zu den 88 kaiserlichen Zimmern (Napoleon hatte in einem dieser Zimmer übernachtet); viele dieser Räume sind heute Teil des Museums.

Der Hochaltar und die Kuppel der Kirche werden von natürlichem Licht beleuchtet, was sehr beeindruckend wirkt. Im Querschiff der Kirche befindet sich der Sarkophag des Heiligen Koloman. Beeindruckend sind auch die Statuen der Apostel Petrus und Paulus sowie das Deckengemälde der Heiligen Dreifaltigkeit, das von mehreren Heiligen flankiert wird. Ein neueres Bauwerk ist ein von H. Hunter und F. Frost entworfener Altar, der 1976 errichtet wurde und eine barocke Innenausstattung aufweist. Der Marmorsaal (in roter und grauer Farbe), der nach der Bibliothek kommt, hat ebenfalls eine barocke Innenausstattung, wobei Marmor nur für die Türrahmen verwendet wurde. Dieser Saal, der früher als königlicher Speisesaal diente, wird heute für feierliche Anlässe und Empfänge genutzt und ist auch Teil des Museums. In diesem Saal befindet sich ein Fresko der Aufklärung, das von Paul Troger geschaffen wurde. Vom Balkon aus, der die Bibliothek mit dem Marmorsaal verbindet, hat man einen herrlichen Blick auf das Wachutal inmitten der Donau. Die Abtei beherbergt auch ein sehr eindrucksvolles Museum, in dem Klosterschätze ausgestellt sind und Informationen über die gesamte Geschichte Österreichs vermittelt werden; im Museum wird (in der Schatzkammer) eine anschauliche Darstellung des "Melker Kreuzes" aus dem späten Mittelalter (14. Jahrhundert) aufbewahrt. Dieses Kreuz, das mit kostbaren Edelsteinen wie Aquamarin und Perlen besetzt ist, wird zusammen mit zwei anderen Schätzen der Abtei, nämlich dem tragbaren Schwanhild-Altar aus dem 11. Jahrhundert, der das Leben Christi in Walrosshorn geschnitzt darstellt, und einem Reliquienschrein aus dem Unterkiefer und dem Zahn des Heiligen Koloman, der nicht regelmäßig im Museum ausgestellt wird, in der Schatzkammer der Abtei aufbewahrt. Diese drei Schätze der Abtei werden einmal im Jahr, am 13. Oktober, dem Tag des heiligen Koloman, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Abtei zieht jährlich eine halbe Million Besucher an.

Aufgrund seines Ruhmes und seines akademischen Ansehens gelang es Melk, der Auflösung unter Kaiser Joseph II. zu entgehen, als viele andere österreichische Klöster zwischen 1780 und 1790 beschlagnahmt und aufgelöst wurden. Die Abtei überstand weitere Bedrohungen ihrer Existenz während der napoleonischen Kriege und auch in der Zeit nach dem "Anschluss" Österreichs an die Nationalsozialisten im Jahr 1938, als die Schule und ein großer Teil der Abtei vom Staat beschlagnahmt wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule an das Kloster zurückgegeben und ist heute mit fast 700 Schülern beiderlei Geschlechts eine der renommiertesten Einrichtungen in Österreich.

Im 15. Jahrhundert stand das Stift im Zentrum der als "Melker Reformen" bezeichneten Klosterreformen. Seit 1625 ist die Abtei Mitglied der Österreichischen Kongregation, die heute zur Benediktinerkonföderation gehört.

Schloss Schallaburg

Schallaburg

Die Schallaburg in der Gemeinde Schollach ist eines der bekanntesten Renaissanceschlösser in Niederösterreich nördlich der Alpen. Das Renaissanceschloss Schallaburg liegt 5 km von Melk entfernt in der Region Mostviertel. Der zentrale Teil des Schlosses wurde im Mittelalter, im Jahr 1572, von der Dynastie Lose Steiner erbaut. Es stellt eine einzigartige Kombination aus einer romanischen Wohnburg und einer gotischen Kapelle dar, die dem damals angesagten italienischen Palazzo-Stil nachempfunden ist. Ästhetisch gebaut, verfügt es über einen reich verzierten zweistöckigen Arkadenhof mit eleganten Freitreppen und einem Innenhof. Die Dekoration besteht aus Terrakotta-Mosaiken, die mythologische Figuren, Götter, Masken und bemerkenswerte Menschen und Tiere darstellen; eine legendäre mythische Figur ist hier als "Hundefräulein" bekannt (eine weibliche menschliche Figur mit einem Hundekopf). Am Eingangstor des Schlosses befinden sich zwei große "rauchspuckende Drachen", die jeweils 30 m lang und 6 m hoch sind und an denen die Kinder gerne hinunterrutschen. Die kulturell reichen manieristischen Gärten bieten eine große Auswahl an Rosen, Zierbäumen und -sträuchern und Kräutern, die in den Gärten der Stadt gepflanzt wurden, sowie zwei Apfelgärten aus der Renaissance.

Steiner Tor

Links: Steiner Tor. Rechts: Landschaft des Steiner Tors.

Das Steiner Tor ist ein erhaltenes Tor in der Stadt Krems, das ursprünglich im späten 15. Jahrhundert erbaut und im Barockstil umgestaltet wurde. Es gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts war die Stadt Krems von einer Mauer umgeben. Diese wurde systematisch niedergerissen, und auch drei Stadttore wurden entfernt. Ab 2005, anlässlich der 700-Jahr-Feier der Stadtrechte, wurde das Steiner Tor weitestgehend originalgetreu restauriert.

Außerhalb des Portals befinden sich zu beiden Seiten flankierende Türme, die ebenso wie die untere Etage des Tores aus dem Spätmittelalter stammen. Auf der rechten Seite des Torbogens befindet sich ein kleines steinernes Wappen mit dem Hinweis auf Kaiser Friedrich III. und der Jahreszahl 1480 in römischen Ziffern. Es wird vermutet, dass dies auf die Wiederherstellung der Befestigungsanlagen zurückzuführen ist, die aufgrund der Zerstörung durch ungarische Truppen im Jahr 1477 notwendig geworden war. Das Turmgebäude stammt aus jüngerer Zeit, aus der Barockzeit unter Maria Theresia (1756). Außerhalb des Tores war das Steiner Tor ursprünglich durch Überschwemmungen von der Donau bedroht. An der Innenseite des steinernen Tores befindet sich ein Reiterdenkmal, das an eine solche Katastrophe im Jahr 1573 erinnert. In unmittelbarer Nähe des Steiner Tors befindet sich ein Einkaufszentrum.

Gotische Piaristenkirche

Die gotische Piaristenkirche in Krems wurde im Jahr 1014 erbaut. Sie wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts umgebaut. Ihr Chor wurde 1457 geweiht und nach den Umbauten 1508 erneut geweiht. Die Fresken und der Altar sind ein Werk des berühmten Künstlers Martin Johann Schmidt im Stil der Barockarchitektur. Zwischen 1636 und 1641 war die Kirche auch die theologische Hochschule der Piaristen.

Stift Göttweig

Stift Göttweig, von Stein aus gesehen

Stift Göttweig, ein Benediktinerstift bei Krems, wurde vom seligen Altmann, Bischof von Passau, als Chorherrenstift gegründet. Es ist auch als "österreichisches Montecassino" bekannt, benannt nach dem ursprünglichen Benediktinerkloster in Italien. Der Hochaltar der Kirche wurde 1072 geweiht, aber das Kloster selbst wurde erst 1083 gegründet: Die Gründungsurkunde, datiert auf den 9. September 1083, ist im Archiv der Abtei erhalten geblieben.

Um 1094 war die Disziplin der Gemeinschaft so lax geworden, dass Bischof Ulrich von Passau mit Erlaubnis von Papst Urban II. die Benediktsregel einführte. Prior Hartmann aus der Abtei St. Blasius im Schwarzwald wurde zum Abt gewählt. Er brachte eine Reihe ausgewählter Mönche aus St. Blasius mit, darunter den seligen Wirnto und den seligen Berthold, die späteren Äbte von Formbach bzw. Garsten. Unter Hartmann (1094-1114) wurde Göttweig zu einer berühmten Stätte der Gelehrsamkeit und der strengen klösterlichen Observanz. Er gründete eine Klosterschule, richtete eine Bibliothek ein und errichtete am Fuße des Berges ein Nonnenkloster, in dem Ava, die früheste namentlich bekannte deutschsprachige Dichterin (gest. 1127), als Ankerin gelebt haben soll. Das Nonnenkloster, das später auf die Spitze des Hügels verlegt wurde, bestand bis 1557.

Erentrudis-Kapelle

Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts verfiel die Abtei jedoch so sehr, dass sie zwischen 1556 und 1564 keinen Abt mehr hatte und 1564 kein einziger Mönch mehr hier war. In dieser Krise traf eine kaiserliche Deputation in Göttweig ein und wählte Michael Herrlich, einen Mönch des Stiftes Melk, zum Abt. Der neue Abt, der sein Amt bis 1604 innehatte, restaurierte das Kloster geistlich und finanziell und baute es wieder auf, nachdem es 1580 durch einen Brand fast völlig zerstört worden war.

Bedeutende Äbte während der Reformation waren George Falb (1612-1631) und David Corner (1631-1648), die sich erfolgreich gegen die Ausbreitung des Protestantismus in der Gegend wehrten.

Kaiserliche Treppe: Apotheose von Karl VI. (Fresko von Paul Troger, 1739)

Im Jahr 1718 brannte das Kloster ab und wurde unter der Äbtissin Gottfried Bessel (1714-1749) nach Entwürfen von Johann Lucas von Hildebrandt, die vom Escorial inspiriert waren, teilweise in größerem Umfang wiederaufgebaut - ein Vorhaben, das so aufwendig war, dass Abt Gottfried deswegen beinahe abgesetzt worden wäre. Das Fresko der Kaiserstiege gilt als Meisterwerk der Barockarchitektur in Österreich. Es wurde 1739 von Paul Troger geschaffen und stellt den Heiligen Römischen Kaiser Karl VI. als Apollo dar.

Der Stiftskomplex, der ebenfalls zum UNESCO-Kulturerbe gehört, liegt auf einem bewaldeten Hügel, nur wenige Kilometer von Krems entfernt. Die Kirche des Komplexes hat zwei unkonventionelle Türme mit flacher Pyramidenform. Zwischen den Türmen befinden sich vier toskanische Säulen. Die Kirche ist außen rosa gestrichen, während die Innenräume in Gold-, Braun- und Blautönen gehalten sind. Der Altar aus dem Jahr 1639 ist beeindruckend hoch und hat einen Hintergrund aus Glasfenstern. Hinter dem Altar befinden sich der Sarg des Stifters der Abtei, ein ornamentaler Orgelprospekt aus dem Jahr 1703, die Altmann-Krypta und das Chorgestühl.

Weitere bemerkenswerte architektonische Elemente im Westflügel der Abtei sind: Die dreigeschossige Kalserstiege aus dem Jahr 1738, das barocke Stiegenhaus (die sogenannte Kaiserstiege), dessen Decke mit einem Fresko von Paul Troger mit dem Thema der Apotheose Kaiser Karls VI. aus dem Jahr 1739 bemalt ist. Im Museum, das in den ehemaligen Gemächern des Kaisers und des Fürsten untergebracht ist, werden jedes Jahr die Kunstsammlungen der Abtei auf anschauliche Weise präsentiert.

Die Abtei verfügt über eine Bibliothek mit 130.000 Büchern und Manuskripten und einer besonders bedeutenden Sammlung religiöser Stiche sowie über wertvolle Sammlungen von Münzen, Altertümern, Musikhandschriften und naturkundlichen Werken, die alle die Gefahren des Zweiten Weltkriegs und seiner unmittelbaren Folgen fast ohne Verluste überstanden haben.

Seit 1625 ist die Abtei Mitglied der Österreichischen Kongregation, die heute zur Benediktinischen Konföderation gehört.

Burgruine Aggstein

Burgruine Aggstein

Die Burgruine Aggstein ist der Rest einer Burg am rechten Donauufer, nördlich von Melk. Sie liegt 15 Kilometer von Melk entfernt. Archäologische Ausgrabungen der Burgfundamente haben ergeben, dass die Burg zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Der alte Name der Burg war Dunkelsteinerwald. Die Burg wurde von der berühmt-berüchtigten Familie der Kuenringer erbaut. Manegold III. von Aggsbach Getbeen aus dem Geschlecht der Kuenringer und sein Sohn Aggstein Manegold IV. erbten sie als Lehen von Bayern. Sie bewohnten die Burg ab 1180 n. Chr. Berühmtheit erlangte die Burg durch die "Raubritter" von Schloss Schonbuhel und Burg Agstein, die ihre Konkurrenten gegen Lösegeld gefangen hielten und sie an einen Felsvorsprung fesselten, wobei sie ständig damit drohten, sie zu töten, indem sie sie in die Schlucht warfen. Die Burg wurde von Manegold III. von Acchispach etwa 91 m (300 Fuß) über dem Flussufer auf einem 46 m (150 Fuß) hohen Felsvorsprung errichtet. Im Jahr 1181 kam sie in den Besitz der Kuenringer Aggsbach-Gansbach. Während des Aufstandes des österreichischen Adels gegen Herzog Albrecht I. 1295/96 wurde die Burg belagert. Von 1348 bis 1355 bewohnte der Künringer Leutold die Burg, danach verfiel sie.

Im Jahr 1429 verpflichtete sich Herzog Albrecht V., die zerstörte Burg wegen ihrer strategischen Lage an der Donau wieder aufzubauen. Der Zweck war, Steuern von den vorbeifahrenden Schiffen zu erheben. Im Jahr 1438 errichtete er eine Mautstelle am Flussufer, um die Schifffahrt auf der Donau zu regulieren, und nutzte sie als Vorwand, um sich durch Raub von Schiffen zu bereichern. Später besetzte ein anderer unehrlicher Freiherr, Georg von Stain, die Burg, wurde aber 1476 gefasst und vertrieben und musste die Burg aufgeben. Herzog Leopold III. übernahm die Burg im Jahr 1477. Sie wurde mit Pächtern und Pflegern besetzt, um die Plünderungen zu unterbinden, die in den Jahrzehnten zuvor auf dem Fluss stattgefunden hatten.

Im Jahr 1529 wurde die Burg während der ersten Türkenbelagerung Wiens von einer Gruppe von Türken niedergebrannt. Sie wurde wieder aufgebaut und mit Schießscharten zur Verteidigung mit Hilfe von Artillerie versehen. Im Jahr 1606 erwarb die Baronin Anna das Schloss, doch nach ihrem Tod wurde es vernachlässigt. Im Jahr 1685 ging das Schloss in den Besitz des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg über. Einer seiner Nachkommen, Ludwig Josef Gregor von Starhemberg, verkaufte das Schloss 1819 an Graf Franz von Beroldingen, der es im 19. Jahrhundert renovierte. Die Familie Beroldingen besaß das Schloss bis 1930, als das Anwesen und die Ruine Schönbühel Aggstein an Graf Oswald von Seilern Aspang verkauft wurden.

Im Mittelalter wurde die Wachau durch die Kuenringer beherrscht, die in Aggstein (südlich der Donau) und in Dürnstein (nördlich der Donau) Burgen besaßen. Die Zwettler „Bärenhaut“, die wichtigste Quelle der Geschichte der Kuenringer, berichtet von der tatkräftigen Regierung Hadmars II. über die „edle und fruchtbare Landschaft Wachau“ (nobili et fertili districtu qui Wachawe dicitur). Seine Söhne Heinrich I. und Hadmar III. waren jedoch als „Hunde von Kuenring“ verrufen und galten als Raubritter, „deren Knechte die Donauschiffer grausam ausraubten“ (omnes in navigio Danubii descendentes vel ascendentes famuli eorum atrociter spoliaverunt). Unter den Kuenringern entstand jedoch ein vergleichsweise hoch entwickeltes Gemeinwesen. Die Kuenringer wurden schließlich militärisch geschlagen und ihre Burgen zerstört.

Mit der Zeit der Kuenringer ist auch die Einkerkerung des englischen Königs Richard Löwenherz in Dürnstein verbunden. Richard Löwenherz wurde in einer Gaststätte in Erdberg bei Wien als solcher erkannt, als er auf dem Rückweg nach England war, gefangen genommen und nach Dürnstein überstellt.

Die älteste Kirche der Wachau ist die „Wehrkirche St. Michael“. Als Vorsichtsmaßnahme gegen die vordringenden Türkenheere wurde das Gotteshaus befestigt.

Aufgrund des guten Ertrages und der hohen Qualität besaßen viele – auch weit entfernte – Klöster eigene Weingärten in der Wachau.

Schloss Schönbühel

Schloss Schönbühel ist ebenfalls ein Schloss aus dem 12. Jahrhundert und liegt auf einem Hügel etwa 5 km von Melk entfernt.

Ausländischer Einfluss

Mit der österreichischen Wachau verwandt ist das Gebiet Wachovia in North Carolina, das den größten Teil von Forsyth County umfasst. Die 1753 von Mitgliedern der Mährischen Kirche gegründete Kolonie mit einer Fläche von 400 Quadratkilometern wurde nach dem Tal in Österreich "die Wachau" genannt, weil der Westen North Carolinas ihren Anführer, Bischof August Gottlieb Spangenberg, an den Stammsitz des Patrons der Mährer, Nicolaus Ludwig, Reichsgraf von Zinzendorf, erinnerte.

Namentlich verwandt mit der donauischen Wachau ist eine Gegend mit dem Namen „Wachovia“ – lateinische Abwandlung von „Wachau“ – im Nordwesten des Bundesstaates North Carolina in den Vereinigten Staaten.

Ein 1879 in Winston (jetzt Winston-Salem) gegründetes Geldinstitut erhielt den Namen Wachovia.

Name

Die Bezeichnung Wachau findet sich als Wachowam bereits in der Confirmatio Ludovici Pii aus dem Jahr 823 und in der Schreibweise Vuachoua in einer Urkunde Kaiser Ottos I. aus dem Jahr 972.

Regionalentwicklung

1955 wurde die Wachau zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.

Seit 1994 besitzt die Region das Europäische Diplom für geschützte Gebiete des Europarates, das 1999 und 2004 jeweils auf die Dauer von fünf Jahren sowie 2009 und 2019 auf weitere 10 Jahre wiederverliehen wurde.

Mit dem Jahr 2000 ist das Tal der Donau, mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems, als Kulturlandschaft Wachau (engl. Wachau Cultural Landscape) in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und -Naturerbes aufgenommen worden.

Die Wachau betreibt seit 2002 unter Zuhilfenahme europäischer und nationaler Programme wie LEADER und LIFE Natur aktive Regionalentwicklung und Regionalpolitik mit Schwerpunkt auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Das Welterbemanagement koordiniert heute von seinem Büro in Spitz aus die Interessen der 15 Wachaugemeinden sowie einer Reihe von weiteren Institutionen und NGOs sowie vieler privater Freunde der Region.

Seit Ende 2007 ist die Wachau erneut als LEADER-Region anerkannt, diesmal mit der Kleinregion Dunkelsteinerwald als Partner. Vorangegangen ist dem der größte Beteiligungsprozess in der Geschichte der Region. An den Vorbereitungsarbeiten nahmen mehr als 1000 Bürger der Wachau, aber auch von außerhalb, teil. Für die Förderperiode 2014–2020 wurde die Region wieder gemeinsam mit der Kleinregion Dunkelsteinerwald anerkannt.

Seit 2018 gibt es zudem eine Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Wachau (OAGW), die sich um den Schutz und die Erforschung der Vogelwelt kümmert.

Landwirtschaft

Obstbau

Obwohl die Wachau vor allem für ihren Wein bekannt ist, werden am Talgrund bei der Donau und im zur Wachau gehörenden Spitzer Graben sowie auch am rechten Donauufer (insbesondere Arnsdorf) eine besondere Sorte der Marille (Aprikose) gezogen. Die Herkunftsbezeichnung Wachauer Marille ist auch innerhalb der EU geschützt. Aber auch andere Obstsorten, etwa Äpfel, werden kultiviert.

Tourismus

Marillenmarmelade aus der Wachau (inkl. japanischer Beschilderung)

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts erlebt die Wachau einen neuen Aufschwung durch die qualitativ hochstehende Weinkultur und Kochkunst, aber auch vermehrt im Massensegment infolge des Radtourismus. Die Wachau verzeichnete 2008 knapp 680.000 Nächtigungen bei nur 450 Nächtigungsbetrieben und einer zurückhaltenden Tourismusinfrastruktur.

Das angesehene Reisemagazin National Geographic Traveller der National Geographic Society stufte in seinem letzten Rating (November 2008) von 110 historischen Plätzen weltweit die Wachau an erster Stelle. Kriterien der Beurteilung der Destinationen durch Ökologen, Geographen und Tourismusforscher war „die Bewahrung des historischen Charakters und […] ihre Unversehrtheit trotz Massentourismus“

Bevorzugte Tourismuszeit ist zwischen Ostern und Allerheiligen – zu dieser Zeit haben die meisten maßgeblichen Betriebe geöffnet. Diese Einsaisonalität im Tourismus hat sich aufgrund der Vorlieben der meisten Touristen in den letzten Jahrzehnten herauskristallisiert. Grundsätzlich hat die Wachau aber zu allen Jahreszeiten viel zu bieten.

  • Frühjahr: Marillenblüte, Weinfrühling
  • Sommer: Heiße Jahreszeit, Schwimmen in der Donau, schöne Strände (z. B. gegenüberliegend von Dürnstein, in Rührsdorf und in Aggsbach-Markt)
  • Herbst: Verfärbung des Weinlaubs, Weinlese, Weinfeste
  • Winter: Nebensaison, bei (seltener) Schneebedeckung verwandelt sich die Landschaft mit den Weinterrassen in schwarz-weiße Scherenschnitte, erster Jungwein

Welterbesteig und Donauradweg

Durch die Wachau führen zwei bekannte Wege.

  • Der Donauradweg ist ein Radfernweg, der von der Quelle der Donau bis zu deren Mündung ins Schwarze Meer führt. Ein sehr beliebter Streckenabschnitt ist der Abschnitt durch die Wachau.
  • Der Welterbesteig Wachau gilt mit seinen 180 km Distanz als Weitwanderweg. Dieser Weg verbindet die 13 Gemeinden des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau und führt durch eine aussichtsreiche Landschaft dies- und jenseits der Donau. Ein möglicher Start- und Endpunkt ist Krems an der Donau.

Aussichtswarten

Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden auf markanten Berggipfeln oder Aussichtspunkten erste Türme oder Warten errichtet. Die meisten wurden jedoch im ausgehenden 19. Jahrhundert eröffnet. Aber noch heute werden Aussichtswarten gebaut (z. B. Gruberwarte, Seekopfwarte).

  • Dachberg-Warte bei Emmersdorf an der Donau
  • Jauerling-Aussichtswarte bei Maria Laach am Jauerling
  • Gruberwarte bei Weißenkirchen in der Wachau
  • Weiglwarte bei Dürnstein
  • Seekopfturm bei Rossatz-Arnsdorf
  • Starhembergwarte in Dürnstein
  • Ferdinandswarte in Bergern im Dunkelsteinerwald
  • Donauwarte in Krems an der Donau

Gesellige Ereignisse

Teilnehmer bei den Wachauer Radtagen 2018 kurz nach der Donaubrücke in Melk
Herbststimmung in der Wachau bei Weißenkirchen
  • Wachauer Weinfrühling – weit verbreitete, Weinverkostung der Vinea Wachau Mitgliedsbetriebe am ersten Wochenende im Mai
  • Marillenkirtag
  • Marillenblüte
  • Rieslingfest
  • Feuerwerk zur Sommersonnenwende
  • Weinlese
  • Weinherbst
  • Weintaufe
  • Wachau-Marathon

sind starke Publikumsmagneten.

Kulturelle Veranstaltungen

  • Wachaufestival in Weissenkirchen: Theateraufführen im Teisenhoferhof
  • Sommerspiele Melk

Tourismusschifffahrt

In der Tourismusschifffahrt zählt die Wachau zu den stärkst befahrenen Donauabschnitten (siehe DDSG Blue Danube und Brandner Schiffahrt). Kleinere Schiffe bieten individuelle Fahrten für Events, Meetings, Familienfeste, speziell die standesamtliche Hochzeit an Bord oder die „Weinriedenfahrt“ der Nostalgie-Tours Wachau.

Wachau Volunteer

Im Jahr 2011 begann der Alpenverein ein Projekt mit Freiwilligen aus verschiedenen Ländern der Welt, wobei diese bei der Naturschutzarbeit in Spitz an der Donau und Mühldorf halfen. In diesem Jahr kamen ebenso in dem für drei Jahre geplante Projekt Jugendliche im Naturpark Jauerling–Wachau zur Erhaltung der wertvollen und gefährdetsten Biotope und Naturräume. Das Projekt wurde im zweiten Jahr seines Bestehens von der UNESCO als Freiwilligenprojekt des Jahres ausgezeichnet.

In den Jahren 2018–2020 finden insgesamt zwei Arbeitscamps mit Freiwilligen statt.

  • Big Five Volunteers: Immer zwei der insgesamt fünf großen Schutzgebiete Niederösterreichs (Nationalpark Thayatal, Nationalpark Donau-Auen, Wildnisgebiet Dürrenstein, Biosphärenpark Wienerwald und Weltkulturerbe Wachau) organisieren ein zweiwöchiges Camp. Dabei verbringen die Freiwilligen jeweils eine Woche in einem Schutzgebiet und helfen bei Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der Kulturlandschaft.
  • Welterbe-Volunteers Wachau-Mittelrheintal: In Kooperation mit dem Welterbe Mittelrheintal (DE) wird ebenfalls ein zweiwöchiges Camp organisiert. Die Freiwilligen verbringen jeweils eine Woche in der Wachau und eine im Mittelrheintal. Dabei werden lokale Organisationen bei der Pflege und Erhaltung von Trockenrasenflächen, Trockensteinmauern und ähnlichem unterstützt.

Durch diese Projekte werden jährlich 5–10 ha Trockenrasenflächen gemäht und so vor einer Verbuschung bewahrt. Auf diese Weise wird ein Teil der einzigartigen Flora und Fauna der Wachau erhalten.

Verkehr

DDSG-Ausflugsschiff „Wachau“ vor St. Michael
DDSG-Ausflugsschiff „Wachau“ vor Aggsbach Markt

Die Verkehrserschließung erfolgt durch:

  • Die Straßenverbindungen Mautern–Melk (südlich der Donau) (Aggsteiner Straße B33) und Krems–Ybbs Persenbeug (Donau Straße B3) (nördlich der Donau).
  • Die Donauuferbahn Krems–St. Valentin nördlich der Donau, eine Nebenbahn betrieben von den ÖBB. Seit 2010 verkehrt die Donauuferbahn nur noch als Touristenzug; für den regulären Transport werden Busse eingesetzt.
  • Die Radwege beidseitig der Donau sind ein wesentlicher Bestandteil des Donauradweges.
  • Der 2010 eröffnete Welterbesteig ist ein 180 km langer Weitwanderweg, der die schönsten Stellen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten beider Donauufer miteinander verbindet.
  • Da zwischen der Mauterner Brücke und der Melker Brücke keine Brücken bestehen, kann man die Donau mit einer der beiden Rollfähren bei Spitz–Arnsdorf und bei Weißenkirchen-Sankt Lorenz (Gemeinde Rossatz-Arnsdorf) überqueren. Eine weitere Fähre nur für Personen und Fahrräder verbindet Dürnstein mit Rossatzbach.

Siehe auch: Liste der Donaubrücken

Filme

Donauufer mit vorgelagerter Insel nahe Dürnstein

Die Wachau war immer wieder eine beliebte Filmkulisse. Einige Filme auszugsweise:

  • Vier Mädels aus der Wachau. Heimatfilmkomödie, Franz Antel, 1957
  • Die Lindenwirtin vom Donaustrand Heimatfilm, von Hans Quest, u. a. mit Hans Moser, 1957
  • Mariandl mit Waltraud Haas, Remake von Hofrat Geiger, 1961
  • Mariandls Heimkehr, 1962
  • Wachau – Land am Strome. Dokumentation (Universum), Georg Riha, 2005

Kulturgeschichte

Sagen

Aus der Wachau sind zahlreiche Sagen überliefert, die sich zum Teil mit mythischen Ereignissen (z. B. die Teufelsmauer) oder mit historischen Ereignissen (z. B. Kriegsereignisse wie den Napoleonischen Kriegen) befassen. Aufgezeichnet wurden die Sagen unter anderem von Hans Plöckinger und Josef Wichner.