Jasminum
Jasmin ⓘ | |
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Jasminum officinale, Gewöhnlicher Jasmin | |
Wissenschaftliche Klassifizierung | |
Königreich: | Pflanzen (Plantae) |
Klade: | Tracheophyten |
Klade: | Angiospermen |
Klade: | Eudikotyledonen |
Klade: | Asteroiden |
Ordnung: | Lamiales |
Familie: | Oleaceae |
Stamm: | Jasmineae |
Gattung: | Jasminum L. |
Typusart | |
Jasminum officinale | |
Arten | |
Mehr als 200, siehe Liste der Jasminum-Arten | |
Synonyme | |
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Jasmin (taxonomischer Name: Jasminum; /ˈjæsmɪnəm/, YASS-min-əm) ist eine Gattung von Sträuchern und Reben in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Sie umfasst etwa 200 Arten, die in den tropischen und warm-gemäßigten Regionen Eurasiens, Afrikas und Ozeaniens heimisch sind. Jasmin wird wegen des charakteristischen Dufts seiner Blüten weithin kultiviert. Eine Reihe von nicht verwandten Pflanzen enthalten das Wort Jasmin" in ihrem Namen (siehe Andere Pflanzen, die Jasmin" heißen). ⓘ
Beschreibung
Die Blütenstände sind im Prinzip zymös, können dabei aber sehr verschiedene Formen – trauben- oder rispenartig, doldenförmig oder köpfchenförmig – annehmen. Bei einigen Arten, beispielsweise dem Winter-Jasmin, sind die Blütenstände auch zu oft einzelnen Blüten reduziert. ⓘ
Die zwittrigen Blüten sind bei den meisten Arten heterostyl. Bei vielen Arten duften die Blüten stark und angenehm. Die Kelchblätter sind meist glocken- oder trichterförmig verwachsen mit meist vier bis 16 winzigen Kelchzipfeln. Die Krone besteht aus einer langen, schmalen Kronröhre und vier bis 16, bei den meisten Arten jedoch nur vier bis sechs radförmig ausgebreiteten Zipfeln. Die Farbe der Krone ist in der Regel weiß oder gelb, bei einigen Arten auch rosa oder rötlich. Die Knospen und die Kronröhre sind dagegen nicht selten rötlich gefärbt. Die zwei Staubblätter sind auf etwa der Hälfte der Kronröhre inseriert und überragen sie nicht. Die Staubfäden sind kurz. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält ein bis zwei Samenanlagen. Der dünne Griffel endet in einer kopfigen oder zweilappigen Narbe. ⓘ
Die bei Reife schwarzen Beere ist zweigeteilt, wobei bei einigen Arten auch die eine Hälfte der Beere regelmäßig reduziert ist. ⓘ
Vegetative Merkmale
Es gibt in der Gattung Jasminum sowohl laubwerfende, als auch immergrüne, verholzende Arten. Viele Arten sind Kletterpflanzen (Lianen), es gibt allerdings auch aufrecht wachsende kleine Bäume und Sträucher. Die Stängel der Pflanzen sind oft hart und kantig. Die Laubblätter können sowohl wechselständig wie gegenständig sein, in seltenen Fällen auch quirlständig. Der Blattstiel besitzt meist ein Gelenk. Die Blattspreiten sind einfach, dreiteilig oder unpaarig gefiedert. ⓘ
Verbreitung und Lebensraum
Jasminen sind in den tropischen und subtropischen Regionen Eurasiens, Afrikas, Australasiens und Ozeaniens heimisch, wobei nur eine der 200 Arten in Europa heimisch ist. Das Zentrum ihrer Vielfalt liegt in Südasien und Südostasien. ⓘ
Mehrere Jasminarten haben sich im mediterranen Europa eingebürgert. So stammt beispielsweise der so genannte Spanische Jasmin (Jasminum grandiflorum) ursprünglich aus Westasien, dem indischen Subkontinent, Nordost- und Ostafrika und ist heute auf der Iberischen Halbinsel eingebürgert. ⓘ
Jasminum fluminense (manchmal auch unter dem ungenauen Namen Brasilianischer Jasmin" bekannt) und Jasminum dichotomum (Goldküsten-Jasmin) sind invasive Arten in Hawaii und Florida. Jasminum polyanthum, auch als Weißer Jasmin bekannt, ist ein invasives Unkraut in Australien. ⓘ
Taxonomie
Die Arten der Gattung werden in den Stamm Jasmineae der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) eingeordnet. Jasminum wird in fünf Sektionen unterteilt - Alternifolia, Jasminum, Primulina, Trifoliolata und Unifoliolata. ⓘ
Etymologie
Der Name "yāsamin" leitet sich von dem mittelpersischen Wort yāsaman ab. Nach der muslimischen Eroberung Persiens wurde er in arabischer Sprache als yāsamin ausgesprochen. Über das Arabische gelangte der Name ins Türkische, Lateinische und dann um 1570 ins Mittelfranzösische. Im 16. Jahrhundert wurde das Wort erstmals im Englischen verwendet. ⓘ
Arten
Zu den Arten gehören:
- J. abyssinicum Hochst. ex DC. - Waldjasmin
- J. adenophyllum Wall. - Blautraubenjasmin, Ritzeljasmin, Prinzessinnenjasmin
- J. andamanicum N.P.Balakr. & N.G.Nair
- J. angulare Vahl
- J. angustifolium (L.) Willd.
- J. auriculatum Vahl - Indischer Jasmin, Nadelblumenjasmin
- J. azoricum L.
- J. beesianum Forrest & Diels - Roter Jasmin
- J. dichotomum Vahl - Goldküstenjasmin
- J. didymum G.Forst.
- J. dispermum Wall.
- J. elegans Knobl.
- J. elongatum (P.J.Bergius) Willd.
- J. floridum Bunge
- J. fluminense Vell.
- J. fruticans L.
- J. grandiflorum L. - Katalanischer Jasmin, Jasmin odorant, Königlicher Jasmin, Spanischer Jasmin
- J. grandiflorum L. Vell.
- J. humile L. - Italienischer Jasmin, Italienischer Gelber Jasmin
- J. lanceolarium Roxb.
- J. laurifolium Roxb. ex Hornem. Engelsflügeljasmin
- J. malabaricum Wight
- J. mesnyi Hance - Japanischer Jasmin, Primeljasmin, Gelber Jasmin
- J. multiflorum (Burm.f.) Andrews - Indischer Jasmin, Sternjasmin, Winterjasmin
- J. multipartitum Hochst. - wilder Sternjasmin
- J. nervosum Lour.
- J. nobile C.B.Clarke
- J. nudiflorum Lindl. - Winterjasmin
- J. odoratissimum L. - Gelber Jasmin
- J. officinale L. - Gewöhnlicher Jasmin, Jasmin, Jessamine, Dichterjasmin, Sommerjasmin, Weißer Jasmin
- J. parkeri Dunn - Zwergjasmin
- J. polyanthum Franch.
- J. sambac (L.) Aiton - Arabischer Jasmin, Sambac-Jasmin
- J. simplicifolium G.Forst.
- J. sinense Hemsl.
- J. subhumile W.W.Sm.
- J. subtriplinerve Blume
- J. tortuosum Willd.
- J. urophyllum Hemsl.
- J. volubile Jacq. ⓘ
Jasminblüten ⓘ
Anbau und Verwendung
Der wegen seiner Blüten weit verbreitete Jasmin wird im Garten, als Zimmerpflanze und als Schnittblume angebaut. In Süd- und Südostasien werden die Blüten von Frauen im Haar getragen. ⓘ
Jasmintee
Jasmintee wird traditionell in China getrunken, wo er Jasminblütentee (茉莉花茶; pinyin: mò lì huā chá) genannt wird. Jasminum sambac-Blüten werden zur Herstellung von Jasmintee verwendet, der oft auf der Basis von grünem oder weißem Tee, manchmal aber auch auf der Basis von Oolong-Tee zubereitet wird. Die Teeblätter und Jasminblüten werden in Maschinen mit kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufgezogen. Es dauert etwa vier Stunden, bis der Tee den Duft und Geschmack der Jasminblüten aufgenommen hat. Bei den besten Jasmintees kann dieser Vorgang bis zu sieben Mal wiederholt werden. Da der Tee die Feuchtigkeit aus den frischen Jasminblüten aufnimmt, muss er nachgebrannt werden, damit er nicht verdirbt. Die gebrauchten Blüten können aus dem Endprodukt entfernt werden, da die Blüten kein Aroma mehr enthalten. Mit riesigen Fächern werden die Blütenblätter weggeblasen und von den dichteren Teeblättern entfernt. ⓘ
In Okinawa, Japan, ist der Jasmintee als sanpin cha bekannt. ⓘ
Jasmonate
Der Jasmin gab den Pflanzenhormonen der Jasmonate ihren Namen, da das aus dem Öl von Jasminum grandiflorum isolierte Methyljasmonat zur Entdeckung der Molekularstruktur der Jasmonate führte. Jasmonate kommen überall im Pflanzenreich vor und spielen eine Schlüsselrolle bei der Reaktion auf Umweltreize wie Hitze- oder Kältestress und sind an den Signalübertragungswegen vieler Pflanzen beteiligt. ⓘ
Anpflanzung
Für die Anpflanzung von Jasmin wird in der Regel der Stamm einer bestehenden Pflanze oder eine Pflanze mit Wurzeln verwendet. In seltenen Fällen tragen die Blüten dunkelviolette Früchte mit Samen. Die Samen keimen, wenn sie richtig ausgesät und gepflegt werden. Die blühenden Sträucher werden in der Regel vor dem Sommer zurückgeschnitten, da im Laufe des Sommers neue Zweige wachsen und Blüten tragen. ⓘ
Kulturelle Bedeutung
Jasmin wird kommerziell für häusliche und industrielle Zwecke angebaut, zum Beispiel für die Parfümindustrie. Er wird bei Ritualen wie Hochzeiten, religiösen Zeremonien und Festen verwendet. Verkäufer von Jasminblüten verkaufen Jasmingirlanden oder - im Falle der dickeren Motiyaa- (in Hindi) oder Mograa- (in Marathi) Sorten - Sträuße aus Jasmin. Man findet sie an den Eingängen von Tempeln, an Hauptverkehrsstraßen und in den wichtigsten Geschäftsvierteln. ⓘ
Der Präsidentschaftswechsel in Tunesien im Jahr 1987 und die tunesische Revolution von 2011 werden in Anlehnung an die Blume als "Jasminrevolution" bezeichnet. ⓘ
"Jasmin" ist ein häufiger weiblicher Vorname. ⓘ
Blühende Jasminblüte ⓘ
Symbolik
Mehrere Länder und Staaten betrachten Jasmin als nationales Symbol. ⓘ
- Syrien: Die syrische Stadt Damaskus wird die Stadt des Jasmins genannt.
- Hawaii: Jasminum sambac ("pikake") wird häufig für Blumenkränze verwendet und ist Thema vieler hawaiianischer Lieder.
- Indonesien: Jasminum sambac ist die nationale Blume, die 1990 eingeführt wurde. Sie trägt den Namen "melati putih" und wird bei Hochzeitszeremonien ethnischer Indonesier verwendet, insbesondere auf der Insel Java.
- Pakistan: Jasminum officinale ist als "chambeli" oder "yasmin" bekannt, sie ist die Nationalblume.
- Philippinen: Jasminum sambac ist die Nationalblume. Sie wurde 1935 eingeführt und ist auf den Inseln als "sampaguita" bekannt. Sie wird in der Regel zu Girlanden gebunden, mit denen dann religiöse Bilder geschmückt werden.
- Thailand: Jasminblüten werden als Symbol der Mutterschaft verwendet. ⓘ
Andere Pflanzen, die "Jasmin" genannt werden
- Brasilianischer Jasmin Mandevilla sanderi
- Kap-Jasmin Gardenie
- Carolina-Jasmin Gelsemium sempervirens
- Krepp-Jasmin Tabernaemontana divaricata
- Chilenischer Jasmin Mandevilla laxa
- Jasminreis, eine Art langkörniger Reis
- Madagaskar-Jasmin Stephanotis floribunda
- Neuseeländischer Jasmin Parsonsia capsularis
- Nachtblühender Jasmin Cestrum nocturnum
- Nachtblühender Jasmin Nyctanthes arbor-tristis
- Oranger Jasmin Murraya paniculata
- Roter Jasmin Plumeria rubra
- Sternjasmin, Konföderationsjasmin Trachelospermum
- Baumjasmin (Aufzählung) ⓘ
Literatur
- Mei-chen Chang, Lien-ching Chiu, Zhi Wei & Peter S. Green: Oleaceae in der Flora of China, Volume 15, 1996, S. 307: Jasminum - Online. ⓘ
Ergänzende Literatur
- Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica, Random House Australia 2003. Deutsche Ausgabe: Tandem Verlag GmbH 2003, ISBN 3-8331-1600-5.
- Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, 1. Ausgabe. Urania-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00497-2. ⓘ