Hitlergruß

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Mitglieder der Hitlerjugend in Berlin beim Zeigen des Hitlergrußes bei einer Kundgebung im Jahr 1933

Hitlergruß", IPA: [ˈhɪtlɐˌɡʁuːs] (listen); von der NSDAP auch deutscher Gruß genannt, IPA: [ˈdɔʏtʃɐ ˈɡʁuːs] (hören)), oder der Sieg-Heil-Gruß, ist eine Geste, die in Nazi-Deutschland als Gruß verwendet wurde. Der Gruß wird ausgeführt, indem der rechte Arm mit gestreckter Hand von der Schulter in die Luft gestreckt wird. Normalerweise sagt die Person, die den Gruß zeigt, "Heil Hitler!" (wörtlich: "Heil Hitler!", IPA: [ˌhaɪl ˈhɪtlɐ] (hören)), "Heil, mein Führer!" ("Heil, mein Führer!") oder "Sieg Heil!" ("Heil dem Sieg!"). Er wurde in den 1930er Jahren von der NSDAP eingeführt, um den Gehorsam gegenüber dem Parteiführer Adolf Hitler zu signalisieren und die deutsche Nation (und später die deutschen Kriegsanstrengungen) zu verherrlichen. Der Gruß war für Zivilisten obligatorisch, für Militärangehörige jedoch größtenteils fakultativ. Diese behielten den traditionellen militärischen Gruß bis zum gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 bei.

Die Verwendung dieses Grußes ist im heutigen Deutschland (Strafgesetzbuch § 86a) und Österreich (Verbotsgesetz 1947) verboten und gilt auch im heutigen Polen und der Slowakei als Straftat. Die Verwendung von Nazi-Phrasen im Zusammenhang mit dem Gruß ist ebenfalls verboten. In Italien ist der Gruß nur dann eine Straftat, wenn er in der Absicht verwendet wird, "die untergegangene Nationalfaschistische Partei wiederherzustellen" oder ihre Ideologie oder Mitglieder zu verherrlichen oder zu fördern. In Kanada, der Tschechischen Republik, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz und Russland ist das Zeigen des Grußes an sich nicht strafbar, stellt aber eine illegale Hassrede dar, wenn er zur Verbreitung der Nazi-Ideologie verwendet wird.

Hitlergruß der Reichstagsabgeordneten in der Krolloper in Berlin, 1941
Einwohner von Eger im Oktober 1938 beim Einrücken des deutschen Militärs
Deutsche Christen bei der Nationalsynode in Wittenberg, September 1933
Heil Hitler! als Schlussformel eines amtlichen, maschinschriftlichen Briefs der ADERSt, Zweigstelle Meran, von 1942

Beschreibung

Nazis beim Zeigen des Nazi-Grußes auf der Kundgebung der Harzburger Front in Bad Harzburg, Oktober 1931

Der Gruß wurde ausgeführt, indem der rechte Arm in einem Winkel von 45° nach oben gestreckt und die Hand dann parallel zum Arm ausgestreckt wurde. In der Regel wurde die Geste von den Rufen "Sieg Heil", "Heil Hitler" oder "Heil" begleitet. Wenn man einen Bekannten aus der Ferne sah, reichte es aus, die rechte Hand zu heben. Wenn man einem Vorgesetzten begegnete, sagte man ebenfalls "Heil Hitler". Wenn eine körperliche Behinderung das Heben des rechten Arms verhinderte, war es akzeptabel, den linken zu heben.

Hitler und Hermann Göring (erste Reihe links) grüßen 1928 bei einer Kundgebung der NSDAP in Nürnberg

Hitler grüßte auf zwei Arten. Wenn er seine Truppen oder eine Menschenmenge anschaute, grüßte er im Allgemeinen mit dem traditionellen steifen Arm. Bei der Begrüßung von Personen, die salutierten, benutzte er eine abgewandelte Version des Grußes, indem er seinen rechten Arm in einem 90-Grad-Winkel abwinkelte, wobei der Ellbogen nach vorne zeigte, während er eine offene Hand hielt, bei der die Unterseite der Handfläche den Gegrüßten in Schulterhöhe zugewandt war und die Stirnseite der Handfläche parallel zum Himmel zeigte. Dieser Gruß wurde auch von denjenigen übernommen, die einen hohen Rang innehatten und selbst gegrüßt werden sollten.

Quenelle-Gruß

Beim Quenelle-Gruß (auch: Umgekehrter Hitlergruß oder Französische Nazi-Geste) wird der rechte Arm mit der Handfläche nach unten ausgestreckt, die andere Hand legt sich quer auf den Oberarm. Diese Geste wird teilweise als Ersatz für den Hitlergruß gesehen und ist in der Schweiz je nach konkretem Zusammenhang auch als Rassendiskriminierung strafbar.

Ursprünge und Übernahme

Der gesprochene Gruß "Heil" wurde um 1900 in der gesamtdeutschen Bewegung populär. Er wurde von den Anhängern von Georg Ritter von Schönerer verwendet, dem Vorsitzenden der österreichischen Alldeutschen Partei, der sich selbst als Führer der österreichischen Deutschen betrachtete und der von Carl E. Schorske als "der stärkste und konsequenteste Antisemit, den Österreich hervorgebracht hat", bezeichnet wurde. Hitler übernahm von Schönerer, den er bewunderte, sowohl den "Heil"-Gruß, der in seiner "Heimatstadt" Linz als Junge gebräuchlich war, als auch den Titel "Führer" für den Chef der NSDAP.

Die Geste des ausgestreckten Arms zum Gruß geht nach weit verbreiteter und irrtümlicher Meinung auf einen antiken römischen Brauch zurück, ist aber in keinem bekannten römischen Kunstwerk abgebildet und wird auch in keinem erhaltenen römischen Text beschrieben. Jacques-Louis Davids Gemälde Eid der Horatier aus dem Jahr 1784 zeigt eine Grußgeste mit erhobenem Arm in einer antiken römischen Umgebung. Die Geste und ihre Identifizierung mit dem antiken Rom wurde in anderen Werken der französischen Neoklassik weiterentwickelt.

1892 führte Francis Bellamy den amerikanischen Treueschwur ein, der von einer visuell ähnlichen Grußgeste, dem so genannten Bellamy-Gruß, begleitet werden sollte. Eine Geste mit erhobenem Arm wurde dann 1899 in der amerikanischen Bühnenproduktion von Ben-Hur und in der Verfilmung von 1907 verwendet. Die Geste wurde in mehreren frühen italienischen Filmen weiter ausgearbeitet. Besonders erwähnenswert ist der Stummfilm Cabiria aus dem Jahr 1914, an dessen Drehbuch der italienische Ultranationalist Gabriele d'Annunzio mitwirkte, der wohl ein Vorläufer des italienischen Faschismus war. Als er 1919 die Besetzung von Fiume leitete, verwendete d'Annunzio den im Film gezeigten Salut als neoimperialistisches Ritual, und die faschistische Partei Italiens übernahm ihn schnell.

Im Herbst 1923 grüßten einige Mitglieder der NSDAP Hitler mit dem starren, ausgestreckten rechten Arm, woraufhin dieser seine rechte Hand mit nach oben geöffneter Handfläche am Ellbogen nach hinten gestreckt als Zeichen der Zustimmung erhob. Im Jahr 1926 wurde der Hitlergruß für alle Parteimitglieder zur Pflicht. Er diente als Zeichen der Verbundenheit mit der Partei und als Grundsatzerklärung nach außen. Gregor Strasser schrieb 1927, dass der Gruß an sich ein Treuebekenntnis zu Hitler und ein Symbol der persönlichen Abhängigkeit vom Führer sei. Dennoch blieb das Streben nach Akzeptanz nicht unangefochten.

Einige Parteimitglieder stellten die Legitimität des sogenannten römischen Grußes, der im faschistischen Italien verwendet wurde, als undeutsch in Frage. Daraufhin wurde versucht, seine Abstammung durch die nachträgliche Erfindung einer Tradition zu begründen. Im Juni 1928 veröffentlichte Rudolf Hess einen Artikel mit dem Titel "Der faschistische Gruß", in dem er behauptete, die Geste sei in Deutschland bereits 1921 verwendet worden, bevor die Nazis von den italienischen Faschisten erfahren hatten. Er räumt in dem Artikel ein: "Die Einführung des Grußes mit erhobenem Arm durch die NSDAP vor etwa zwei Jahren bringt immer noch das Blut einiger Leute zum Kochen. Ihre Gegner verdächtigen den Gruß, undeutsch zu sein. Sie werfen ihr vor, sie ahme lediglich die [italienischen] Faschisten nach", fragen aber weiter: "Und selbst wenn der Erlass von vor zwei Jahren [Hess' Befehl, dass alle Parteimitglieder den Gruß verwenden sollen] als eine Adaption der faschistischen Geste angesehen wird, ist das wirklich so schlimm"? Ian Kershaw weist darauf hin, dass Heß den möglichen Einfluss des faschistischen Italiens nicht leugnete, selbst wenn der Gruß 1921 tatsächlich sporadisch verwendet worden war, wie Heß behauptete.

In der Nacht zum 3. Januar 1942 sagte Hitler über die Ursprünge des Grußes:

Ich habe ihn zum Gruß der Partei gemacht, lange nachdem der Duce ihn übernommen hatte. Ich hatte die Schilderung der Sitzung des Wormser Reichstages gelesen, in deren Verlauf Luther mit dem deutschen Gruß gegrüßt wurde. Er sollte ihm zeigen, dass man ihm nicht mit Waffen, sondern mit friedlichen Absichten begegnete. Zu Zeiten Friedrichs des Großen grüßte man noch mit dem Hut, mit pompösen Gesten. Im Mittelalter zogen die Leibeigenen demütig ihre Mützen ab, während die Adligen den deutschen Gruß zeigten. Im Bremer Ratskeller habe ich um das Jahr 1921 zum ersten Mal diese Art des Grußes gesehen. Er muss als Überbleibsel eines alten Brauchs betrachtet werden, der ursprünglich bedeutete: "Seht, ich habe keine Waffe in der Hand!" Ich habe den Gruß bei unserem ersten Treffen in Weimar in der Partei eingeführt. Die SS gab ihm sofort einen soldatischen Stil. Von diesem Augenblick an ehrten uns unsere Gegner mit dem Beinamen "Hunde der Faschisten".

- Adolf Hitler, Hitlers Tischrede

Nazi-Sprechchöre

Ein massenhaftes "Sieg Heil" während einer Kundgebung im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg 1935

Nazi-Sprechchöre wie "Heil Hitler!" und "Sieg Heil!" waren in ganz Nazi-Deutschland weit verbreitet, sowohl bei Massenkundgebungen als auch bei normalen Begrüßungen.

In Nazi-Deutschland waren die Nazi-Rufe "Heil Hitler!" und "Sieg Heil!" die vom Regime verwendeten Formeln: Wenn man jemandem begegnete, war es üblich, ihn mit den Worten "Heil Hitler!" zu begrüßen, während "Sieg Heil!" ein verbaler Gruß war, der bei Massenkundgebungen verwendet wurde. Insbesondere auf den Ausruf eines Offiziers "Sieg" antwortete die Menge mit "Heil". Auf der Nürnberger Kundgebung von 1934 beispielsweise beendete Rudolf Heß seine Abschlussrede mit den Worten "Die Partei ist Hitler. Aber Hitler ist Deutschland, so wie Deutschland Hitler ist. Hitler! Sieg Heil!" Bei seiner Rede zum totalen Krieg im Jahr 1943 riefen die Zuhörer "Sieg Heil!", als Joseph Goebbels von ihnen "eine Art plebiszitäres Ja" zum totalen Krieg verlangte (ja bedeutet "ja" auf Deutsch).

Am 11. März 1945, weniger als zwei Monate vor der Kapitulation Nazideutschlands, fand in Marktschellenberg, einem kleinen Ort in der Nähe von Hitlers Wohnsitz Berghof, eine Gedenkfeier für die Toten des Krieges statt. Der britische Historiker Ian Kershaw bemerkt, dass die Macht des Führerkults und des "Mythos Hitler" verschwunden war, was aus diesem Bericht hervorgeht:

Als der Führer der Wehrmachtseinheit am Ende seiner Rede ein Sieg Heil für den Führer forderte, wurde es weder von der anwesenden Wehrmacht, noch vom Volkssturm, noch von den Zuschauern aus der Zivilbevölkerung, die sich eingefunden hatten, erwidert. Dieses Schweigen der Massen ... spiegelt wohl besser als alles andere die Haltung der Bevölkerung wider.

Die Swingjugend war eine Gruppe von Jugendlichen aus dem Bürgertum, die sich bewusst vom Nationalsozialismus und seiner Kultur abgrenzte, indem sie sich mit "Swing-Heil" grüßten und sich gegenseitig mit "Alter Hitzkopf" ansprachen. Dieses spielerische Verhalten war für die Teilnehmer der Subkultur gefährlich; am 2. Januar 1942 ordnete Heinrich Himmler an, die Führer in Konzentrationslager zu bringen, wo sie gedrillt und geschlagen wurden.

Die Form "Heil, mein Führer!" (Heil, mein Führer!") diente der direkten Anrede an Hitler, während "Sieg Heil" bei öffentlichen Anlässen als Sprechgesang wiederholt wurde. Schriftliche Mitteilungen wurden entweder mit "mit deutschem Gruß" oder mit "Heil Hitler" abgeschlossen. Im Schriftverkehr mit hochrangigen NS-Funktionären wurden Briefe in der Regel mit "Heil Hitler" unterzeichnet.

Von 1933 bis 1945

Emailleschild mit dem Vermerk "Der Deutsche grüßt: Heil Hitler!" (Der Deutsche grüßt: Heil Hitler!)

Nach einem Erlass des Reichsinnenministers Wilhelm Frick vom 13. Juli 1933 (einen Tag vor dem Verbot aller nicht-nazistischen Parteien) waren alle deutschen Staatsbediensteten verpflichtet, den Gruß zu zeigen. Der Erlass verlangte auch den Gruß beim Singen der Nationalhymne und des Horst-Wessel-Liedes. Darin hieß es, dass "jeder, der nicht in den Verdacht geraten will, sich bewusst negativ zu verhalten, den Hitlergruß zeigen wird", und die Verwendung des Grußes verbreitete sich schnell, da man vermeiden wollte, als Dissident abgestempelt zu werden. In einem Zusatz zu dem Erlass, der zwei Wochen später hinzugefügt wurde, hieß es, dass, wenn eine körperliche Behinderung das Heben des rechten Arms verhindere, "es richtig ist, den Gruß mit dem linken Arm auszuführen". Am 27. September wurde den Gefängnisinsassen der Gruß untersagt, ebenso wie den Juden bis 1937.

Ende 1934 wurden Sondergerichte eingerichtet, um diejenigen zu bestrafen, die sich weigerten, den Gruß zu zeigen. Wer den Gruß verweigerte, wie der evangelische Prediger Paul Schneider, musste damit rechnen, in ein Konzentrationslager eingewiesen zu werden. Auch Ausländer, die sich weigerten zu salutieren, waren von Einschüchterungen nicht ausgenommen. So wurde beispielsweise der portugiesische Generalkonsul von Mitgliedern der Sturmabteilung verprügelt, weil er in einem Auto sitzen blieb und bei einer Prozession in Hamburg nicht salutierte. Die Reaktionen auf unangemessenen Gebrauch waren nicht nur gewalttätig, sondern manchmal auch bizarr. So heißt es beispielsweise in einem Vermerk vom 23. Juli 1934, der an die örtlichen Polizeidienststellen geschickt wurde: "Es gibt Berichte über reisende Varietékünstler, die ihre Affen darauf trainieren, den Deutschen Gruß zu zeigen. ... sorgen Sie dafür, dass diese Tiere vernichtet werden".

Zehn- und elfjährige Berliner Schulkinder, 1934. Der Gruß war eine regelmäßige Geste in deutschen Schulen.
Athlete running down steps holding the Olympic torch
Fritz Schilgen beim Tragen der olympischen Fackel im Berliner Olympiastadion, im Hintergrund grüßt das Publikum den Nazi-Gruß.

Der Gruß wurde bald Teil des täglichen Lebens, ein historisch einmaliges Phänomen, das zwölf Jahre lang die gesamte Kommunikation in Deutschland politisierte und alle früheren Grußformen (wie "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen") ablöste. Die Postboten benutzten den Gruß, wenn sie an die Türen klopften, um Pakete oder Briefe zuzustellen. Kleine Metallschilder, die an den Hitlergruß erinnerten, wurden auf öffentlichen Plätzen, an Telefonmasten und Straßenlaternen in ganz Deutschland angebracht. Kaufhausangestellte begrüßten Kunden mit "Heil Hitler, wie kann ich Ihnen helfen?". Restaurantbesucher brachten Gläser mit der Aufschrift "Heil Hitler" als Gastgeschenke mit. Der Gruß wurde von allen Personen verlangt, die die Feldherrnhalle in München passierten, den Ort des Höhepunkts des Bierhallenputsches von 1923, den die Regierung zu einem Schrein für die Toten der Nazis gemacht hatte; so viele Fußgänger umgingen dieses Gebot, indem sie durch die kleine Viscardigasse dahinter auswichen, dass die Passage den Spitznamen "Dodgers' Alley" (Drückebergergasse) erhielt. Die Tochter des amerikanischen Botschafters in Deutschland, Martha Dodd, beschreibt, wie sie den Salut zum ersten Mal sah:

Das erste Mal traf ich von Ribbentrop bei einem Mittagessen, das wir in der Botschaft gaben. Er war groß und schlank und hatte eine unbestimmte blonde Ausstrahlung. Ribbentrop stach unter den Gästen hervor, da er in einer Nazi-Uniform erschien. Die meisten Nazis kamen zu diplomatischen Veranstaltungen in gewöhnlichen Anzügen, es sei denn, es handelte sich um eine äußerst formelle Angelegenheit. Seine Art des Händeschüttelns war eine aufwendige Zeremonie für sich. Er streckte seine Hand aus, zog sich dann zurück und hielt Ihre Hand auf Armeslänge, senkte seinen Arm steif an seiner Seite und hob ihn dann schnell zu einem Nazi-Gruß, der nur knapp Ihre Nase verfehlte. Die ganze Zeit über starrte er Sie mit einer solchen Intensität an, dass Sie sich fragten, welche neue Art von Mesmerismus er zu bewirken glaubte. Das ganze Ritual wurde mit solch selbstbewusster Würde und in solcher Stille durchgeführt, dass kaum ein Wort geflüstert wurde, während Ribbentrop seine exhibitionistische Bekanntschaft mit den anwesenden Gästen machte. Für mich war die Prozedur so lächerlich, dass ich kaum eine Miene verziehen konnte.

Kinder wurden von klein auf indoktriniert. Kindergartenkindern wurde beigebracht, ihre Hand auf die richtige Höhe zu heben, indem sie ihre Lunchtüten über den erhobenen Arm ihrer Lehrerin hängten. Zu Beginn der ersten Klasse wurde ihnen beigebracht, wie man den Gruß benutzt. Der Gruß fand seinen Weg in die Märchen, darunter Klassiker wie Dornröschen. Schüler und Lehrer grüßten sich zu Beginn und am Ende des Schultages, zwischen den Unterrichtsstunden oder immer dann, wenn ein Erwachsener das Klassenzimmer betrat.

Im Jahr 1935 grüßte Hans Spemann am Ende seiner Rede zur Verleihung des Nobelpreises mit dem Hitlergruß.

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1936 in Berlin grüßten einige Athleten vor Hitler auf der Tribüne. Dies geschah durch Delegierte aus Afghanistan, Bermuda, Bulgarien, Bolivien, Frankreich, Griechenland, Island, Italien und der Türkei. Die bulgarischen Athleten zeigten den Hitlergruß und machten einen Gänseschritt; die türkischen Athleten hielten den Gruß rund um die Strecke aufrecht. Es gibt einige Verwirrung über die Verwendung des Grußes, da der Nazigruß mit steifem Arm mit dem olympischen Gruß verwechselt werden könnte, bei dem der rechte Arm leicht nach rechts von der Schulter abgewinkelt wird. Dem amerikanischen Sportjournalisten Jeremy Schaap zufolge hat nur die Hälfte der österreichischen Athleten den Nazi-Gruß gezeigt, während die andere Hälfte den Olympischen Gruß zeigte. Nach Angaben des Historikers Richard Mandell gibt es widersprüchliche Berichte darüber, ob die Sportler aus Frankreich den Nazi-Gruß oder den Olympischen Gruß gezeigt haben. Im Fußball beugte sich die englische Fußballmannschaft dem Druck des britischen Außenministeriums und zeigte den Gruß während eines Freundschaftsspiels am 14. Mai 1938.

Die Zeugen Jehovas gerieten in Konflikt mit dem Nazi-Regime, weil sie sich weigerten, Adolf Hitler mit dem Nazi-Gruß zu grüßen, da sie der Meinung waren, dass dies im Widerspruch zu ihrer Gottesverehrung stand. Da die Verweigerung des Hitlergrußes als Verbrechen angesehen wurde, wurden die Zeugen Jehovas verhaftet und ihre Kinder, die die Schule besuchten, wurden ausgewiesen, inhaftiert und von ihren Familien getrennt.

Am 7. August 1933 führte Josef Klein den Hitlergruß verbindlich im deutschen Fußballsport ein. Bereits am 6. Juni hatte er den Gruß im Westdeutschen Fußballverband durchsetzen können. Aber nicht alle Sportler benutzten den Hitlergruß. So weigerte sich beispielsweise der Fußballspieler Walter Pahl, der daraufhin vom DFB für sämtliche Fußballspiele gesperrt wurde.

Militärischer Einsatz

Karl Dönitz und die Wehrmacht beim Hitlergruß, 1941

Die Wehrmacht weigerte sich, den Hitlergruß offiziell zu übernehmen und konnte eine Zeit lang ihre Bräuche beibehalten. Ein Kompromiss-Erlass des Reichsverteidigungsministeriums vom 19. September 1933 verlangte von Soldaten und Beamten in Uniform den Hitlergruß beim Singen des Horst-Wessel-Liedes und der Nationalhymne sowie bei nichtmilitärischen Begegnungen innerhalb und außerhalb der Wehrmacht (z. B. bei der Begrüßung von Mitgliedern der Zivilregierung). Bei allen anderen Gelegenheiten durften sie ihren traditionellen Gruß verwenden. Nach dem (vornazistischen) Protokoll der Reichswehr und der Wehrmacht war der traditionelle militärische Gruß jedoch verboten, wenn der grüßende Soldat keine einheitliche Kopfbedeckung (Helm oder Mütze) trug. Aus diesem Grund wurde bei allen Salutschüssen mit bloßem Kopf der Nazi-Gruß verwendet, was ihn in den meisten Situationen de facto zur Pflicht machte.

"Millionen stehen hinter mir" (John Heartfield Fotomontage)

Die vollständige Übernahme des Hitlergrußes durch das Militär wurde im Januar 1944 auf einer Konferenz über die Traditionen im Militär in Hitlers Hauptquartier diskutiert. Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef der Wehrmacht, hatte den Wunsch geäußert, den Gruß in allen deutschen Organisationen zu vereinheitlichen. Am 23. Juli 1944, einige Tage nach dem gescheiterten Attentat, schlug Goebbels Hitler vor, dem Militär anzuordnen, den Hitlergruß als Zeichen der Loyalität vollständig zu übernehmen, da die Offiziere des Heeres für das Attentat verantwortlich gewesen seien. Hitler nahm den Vorschlag emotionslos an, und der Befehl trat am 24. Juli 1944 in Kraft.

In der Nacht zum 3. Januar 1942 äußerte sich Hitler zum Kompromiss-Erlass von 1933 wie folgt:

Ich habe den deutschen Gruß aus folgendem Grund eingeführt. Ich hatte anfangs die Anweisung gegeben, dass ich in der Armee nicht mit dem deutschen Gruß gegrüßt werden sollte. Aber viele Leute haben es vergessen. Fritsch zog seine Schlüsse und bestrafte alle, die den militärischen Gruß vergaßen, mit vierzehn Tagen Kasernenarrest. Ich wiederum zog meine Konsequenzen und führte den deutschen Gruß ebenfalls in der Armee ein.

- Adolf Hitler, Hitlers Tischrede

Satirische Reaktionen

Trotz Indoktrination und Bestrafung wurde der Gruß von einigen Leuten belächelt. Da "heil" auch der Imperativ des deutschen Verbs "heilen" ist, war es in Nazi-Deutschland ein gängiger Witz, mit "Ist er krank?" zu antworten. "Bin ich ein Arzt?" oder "Sie heilen ihn!" Witze wurden auch gemacht, indem man die Phrase verzerrte. So konnte aus "Heil Hitler" "Ein Liter" werden. Der Kabarettist Karl Valentin witzelte: "Ein Glück, dass Hitler nicht 'Kräuter' hieß. Sonst müssten wir Heilkräuter schreien". Ähnliche Wortspiele wurden mit "-bronn" (Heilbronn) und "-butt" (Heilbutt) gemacht.

Die satirische Verwendung des Grußes geht auf die Anti-Nazi-Propaganda in Deutschland vor 1933 zurück. 1932 verwendete der Fotomontagekünstler John Heartfield Hitlers abgewandelte Version, bei der die Hand über die Schulter gebogen war, in einem Plakat, das Hitler mit dem Großkapital in Verbindung brachte. Eine riesige Figur, die rechtsgerichtete Kapitalisten repräsentiert, steht hinter Hitler und drückt ihm Geld in die Hand, was auf eine "Rückhand"-Spende hindeutet. Die Bildunterschrift lautet: "Die Bedeutung des Hitlergrußes" und "Millionen stehen hinter mir". Heartfield war gezwungen, 1933 nach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland zu fliehen.

Ein weiteres Beispiel ist eine Karikatur des neuseeländischen politischen Karikaturisten David Low, die sich über die Nacht der langen Messer lustig macht. Die Karikatur, die am 3. Juli 1934 im Evening Standard erschien, zeigt Hitler mit einem rauchenden Gewehr, der verängstigten SA-Männern mit erhobenen Händen eine Grimasse schneidet. Die Bildunterschrift lautet: "Sie salutieren jetzt mit beiden Händen". Als Achille Starace vorschlug, die Italiener sollten in Briefen "Evviva Il Duce" schreiben, schrieb Mussolini einen Leitartikel in Il Popolo d'Italia, in dem er sich über diese Idee lustig machte.

August Landmesser bei seiner Salutverweigerung

August Landmesser verweigerte in bemerkenswerter Weise den Nazi-Gruß, indem er nicht salutierte und die Arme mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck verschränkte, während die anderen Personen in seiner Umgebung salutierten.

Nach 1945

Heute ist in Deutschland der Nazi-Gruß in schriftlicher oder mündlicher Form und sogar das Ausstrecken des rechten Arms als Grußgeste (mit oder ohne Phrase) verboten. Der Verstoß wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet (Strafgesetzbuch § 86a). Die Verwendung für Kunst, Unterricht und Wissenschaft ist erlaubt, es sei denn, "aus der Form der Äußerung oder den Umständen, unter denen sie erfolgt, ergibt sich das Vorliegen einer Beleidigung". Die Verwendung des Grußes oder mit dem Gruß verbundener Phrasen ist seit Ende des Zweiten Weltkriegs auch in Österreich verboten.

In Deutschland ist die "ironische und eindeutig kritische Verwendung des Hitlergrußes" ausgenommen, was zu juristischen Debatten darüber geführt hat, was eine ironische Verwendung darstellt. Ein Fall betraf Prinz Ernst August von Hannover, der vor Gericht gestellt wurde, nachdem er die Geste als Kommentar zum Verhalten eines übereifrigen Gepäckkontrolleurs am Flughafen verwendet hatte. Am 23. November 2007 verurteilte das Amtsgericht Cottbus Horst Mahler zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten ohne Bewährung, weil er nach eigenen Angaben den Hitlergruß ironisch gezeigt hatte, als er ein Jahr zuvor zu einer neunmonatigen Haftstrafe ins Gefängnis kam. Im darauffolgenden Monat wurde ein Rentner namens Roland T. zu einer Haftstrafe von fünf Monaten verurteilt, weil er unter anderem seinem Hund Adolf beigebracht hatte, jedes Mal die rechte Pfote zum Hitlergruß zu heben, wenn er das Kommando "Heil Hitler" hörte.

Der Oberste Gerichtshof der Schweiz entschied 2014, dass der Nazi-Gruß nicht gegen das Gesetz über Hassverbrechen verstößt, wenn er als persönliche Meinung geäußert wird, sondern nur dann, wenn damit versucht wird, die Naziideologie zu verbreiten.

Abgewandelte Versionen des Grußes werden manchmal von Neonazis verwendet. Eine solche Variante ist der so genannte "Kühnengruß" mit ausgestrecktem Daumen, Zeige- und Mittelfinger, der in Deutschland ebenfalls strafbar ist. Im Schriftverkehr wird von einigen Neonazis die Zahl 88 als Ersatz für "Heil Hitler" verwendet (H als achter Buchstabe des Alphabets). Es wird berichtet, dass Schweizer Neonazis eine Variante des Kühnengrusses verwenden, obwohl das Ausstrecken des rechten Arms über den Kopf und das Ausstrecken der drei Finger eine andere historische Quelle für die Schweiz hat, da die ersten drei Eidgenossen oder Eidgenossen oft mit dieser Bewegung dargestellt werden. Hisbollah-Anhänger im Libanon heben oft ihre Arme zu einem Gruß im Stil der Nazis.

Die Afrikaner Weerstandsbeweging, eine südafrikanische Neonazi-Organisation, die für ihr militantes Eintreten für den weißen Separatismus bekannt ist, hat sich bei Treffen und öffentlichen Kundgebungen braune Uniformen sowie Flaggen, Abzeichen und Grußformeln im Stil der Nazis zugelegt. Hunderte von Anhängern gaben 2010 vor der Beerdigung des AWB-Führers Eugène Terre'Blanche, der von zwei schwarzen Landarbeitern wegen eines angeblichen Lohnstreits ermordet wurde, einen Salutschuss ab.

Am 28. Mai 2012 untersuchte die BBC-Sendung Panorama die Themen Rassismus, Antisemitismus und Fußballrowdytum, die angeblich unter polnischen und ukrainischen Fußballfans weit verbreitet sind. Die Sendung mit dem Titel Euro 2012: Stadien des Hasses" zeigte u. a. Aufnahmen von ukrainischen Anhängern, die den Nazigruß zeigen und "Sieg Heil" schreien. Die beiden Länder waren Gastgeber des internationalen Fußballwettbewerbs UEFA Euro 2012.

Am 16. März 2013 wurde der griechische Fußballspieler Giorgos Katidis vom AEK Athen F.C. mit einer lebenslangen Sperre für die griechische Nationalmannschaft belegt, weil er nach einem Tor gegen Veria F.C. im Athener Olympiastadion den Gruß gezeigt hatte.

Datei:British Royal Family performing the Nazi salute in 1933.jpg
Das britische Königshaus beim Nazi-Gruß im Jahr 1933

Am 18. Juli 2015 veröffentlichte die Zeitung The Sun ein Bild des britischen Königshauses aus einem privaten Film aus dem Jahr 1933 oder 1934, das Prinzessin Elizabeth (die spätere Königin, damals ein junges Mädchen) und die Königinmutter zeigt, die beide den Nazi-Gruß zeigen, begleitet von Edward VIII. Das Filmmaterial löste im Vereinigten Königreich eine Kontroverse aus, und es wurde die Frage aufgeworfen, ob die Veröffentlichung dieses Filmmaterials angemessen war. Der Buckingham-Palast bezeichnete die Veröffentlichung dieses Materials als "enttäuschend" und erwog, rechtliche Schritte gegen The Sun einzuleiten, während Stig Abell (Geschäftsführer von The Sun) erklärte, das Material sei "eine Angelegenheit von nationaler historischer Bedeutung, um zu erforschen, was in den [1930er Jahren] vor dem Zweiten Weltkrieg geschah". Abell reagierte auf die Kritik, indem er versicherte, dass The Sun "nichts Unangemessenes von Seiten der Königin oder der Queen Mum" andeuten wolle.

Ein Demonstrant zeigt den Nazigruß bei der "Unite the Right"-Kundgebung in Charlottesville im Jahr 2017

Der amerikanische White-Supremacist Richard B. Spencer erregte in den Wochen nach der US-Präsidentschaftswahl 2016 große Aufmerksamkeit in den Medien, als er auf einer Konferenz des National Policy Institute aus der Nazi-Propaganda zitierte und Juden anprangerte. Als Reaktion auf seinen Ruf "Heil Trump, Heil unserem Volk, Heil dem Sieg!" zeigten einige seiner Anhänger den Nazigruß und skandierten in ähnlicher Weise wie die Sieg-Heil-Rufe.

CNN entließ am 10. August 2017 den politischen Kommentator Jeffrey Lord, nachdem er Angelo Carusone, dem Vorsitzenden von Media Matters for America, "Sieg Heil!" getwittert hatte und damit andeutete, Carusone sei ein Faschist.

Im August 2021 zeigte ein Mann aus Michigan namens Paul Marcum während eines Streits über die Maskenpflicht den Nazigruß und wurde daraufhin von seinem Job als Tennislehrer entlassen, nachdem die öffentlichen Schulen von Birmingham erklärt hatten, dass sie keine rassistischen, respektlosen, gewalttätigen und ungerechten Handlungen gegenüber Personen dulden würden.

Eingeschränkt wird der Tatbestand in Deutschland allerdings durch die Kunstfreiheit, Meinungsfreiheit, Forschung und Lehre, Dokumentarfilme, Theaterstücke sowie offensichtlich kritischen Gebrauch, in dem die Distanzierung zur Naziherrschaft offenkundig und eindeutig zum Ausdruck gebracht wird. Für letztere Fallgruppe beispielhaft ist der Fall, dass ein von einer Polizeikontrolle Betroffener den Hitlergruß zeigt und sich aus den Umständen eindeutig ergibt, dass er hiermit gegen die polizeiliche Maßnahme protestiert und den Beamten vorwirft, NS-Methoden anzuwenden.

In der Republik Österreich ist der Hitlergruß verboten, das Zeigen erfüllt einen Strafbestand nach § 3g des Verbotsgesetzes.

In der Schweiz wurde ein Verbot des Hitlergrußes als Ergänzung zur Rassismus-Strafnorm lange diskutiert; diese Bestrebungen scheiterten aber im Jahr 2011. Trotzdem kann das Zeigen des Hitlergrußes oder einer Variante davon strafbar sein, wenn dies offensichtlich in der Absicht der Rassendiskriminierung geschieht.

Der juden- und israelfeindlichen Demonstrant im Vordergrund zeigt den Kühnengruß und auf dem Unterarm ist die Zahl achtundachtzig als Code für den Hitlergruß eintätowiert

Vorfälle mit nordamerikanischen Schülern

Im Mai 2018 schienen Schüler der Baraboo High School in Baraboo, Wisconsin, auf einem Foto, das vor ihrem Abschlussball aufgenommen wurde, einen Nazi-Gruß zu zeigen. Das Bild ging sechs Monate später in den sozialen Medien viral und löste Empörung aus. Die Schule entschied, dass die Schüler aufgrund ihrer Rechte nach dem ersten Verfassungszusatz nicht bestraft werden konnten.

Im November 2018 wurde eine Gruppe von Schülern der Pacifica High School des Garden Grove Unified School District in Kalifornien in einem Video gezeigt, wie sie den Nazigruß zeigen und Erika singen. Der Vorfall ereignete sich bei einem außerschulischen Schülersportbankett nach Unterrichtsschluss. Die Schulverwaltung erfuhr erst im März 2019 von dem Vorfall, woraufhin die Schüler bestraft wurden. Die Schule gab keine Einzelheiten zu den Disziplinarmaßnahmen bekannt, erklärte aber, dass sie den Vorfall "in Zusammenarbeit mit Einrichtungen, die sich der Anti-Bias-Erziehung widmen", weiter aufarbeiten werde. Am 20. August 2019 gab der Schulbezirk bekannt, dass er die Untersuchung des Vorfalls wieder aufnimmt, da neue Fotos und ein weiteres Video von dem Vorfall aufgetaucht sind, zusammen mit "neuen Anschuldigungen" und "neuen Behauptungen". Eltern und Lehrkräfte kritisierten die Schulverwaltung für ihre anfängliche Geheimhaltung des Vorfalls, wofür sich der Schulleiter entschuldigte.

Im März 2019 haben Schüler aus Newport Beach, Kalifornien, auf einer privaten Party ein Hakenkreuz aus rot-weißen Plastikbechern gebastelt und darüber den Nazi-Gruß gezeigt. Einige der Schüler waren möglicherweise von der Newport Harbor High School des Newport-Mesa Unified School District, einem sehr großen Bezirk, der 58 Quadratmeilen umfasst und die Städte Newport Beach und Costa Mesa einschließt. Beamte des Bezirks verurteilten das Verhalten der Schüler und erklärten, sie arbeiteten mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um Informationen über den Vorfall zu sammeln.

Am 1. Februar 2022 grüßte ein Schüler der Charles H. Best Middle School in North York, einem Bezirk in Toronto, Ontario, Kanada, einen jüdischen Schüler mit einem Nazi-Gruß, während ein anderer angeblich ein Hakenkreuz baute, was dazu führte, dass die Schulbehörde des Bezirks Toronto eine Untersuchung einleitete und das Simon Wiesenthal Center den Vorfall verurteilte.

Ku-Klux-Klan

Zu den weiteren Gesten des Ku-Klux-Klan gehört der "Klan-Gruß", der dem Nazi-Gruß ähnelt, mit dem Unterschied, dass er mit dem linken und nicht mit dem rechten Arm ausgeführt wird und dass die Finger der Hand oft gespreizt und nicht fest zusammengehalten werden. Die vier Finger stehen für die vier Ks in "Knights of the Ku Klux Klan". Nach Angaben der Anti-Defamation League stammt der Klan-Gruß aus dem Jahr 1915.

In der Populärkultur

  • In einem Running Gag in Hogan's Heroes vergisst Colonel Klink oft, am Ende eines Telefongesprächs den Hitlergruß zu zeigen; stattdessen fragt er gewöhnlich: "Was ist das?" und sagt dann: "Ja, natürlich, Heil Hitler". In der deutschsprachigen Version der Serie, die den Titel Ein Käfig voller Helden trägt, haben "Oberst Klink und Feldwebel Schultz einen ländlichen Akzent à la Gomer Pyle", und "der Gruß mit steifem Arm wird von Witzen wie "so hoch wachsen die Kornblumen" begleitet. Der "Heil Hitler"-Gruß war die am häufigsten verwendete und mit der Serie verbundene Variante; "Sieg Heil" war selten zu hören.
  • Eine ähnliche Geste wurde von der fiktiven, mit den Nazis verbundenen Organisation Hydra aus Marvel Comics verwendet, wobei beide Arme ausgestreckt und die Fäuste geballt wurden und die Mitglieder der Organisation den Satz "Heil Hydra" aussprachen.
  • In der amerikanischen Zeichentrickserie Family Guy begrüßt ein als Teufel verkleideter Angestellter von "Cheesie Charlie's" sowohl Peter als auch Chris im "Kerker", der kurz nach der Begrüßung der beiden Figuren den Nazigruß ausführt (Staffel 1, Folge 3, "Chitty Chitty Death Bang", Erstausstrahlung: 18. April 1999). In einer anderen Folge wird eine bisher namenlose Figur, die Stadtbibliothekarin von Quohog, von einem Komitee der Stadtbewohner als Bürgermeisterkandidatin aufgestellt. Keiner von ihnen kennt ihren Namen, und sie stellt sich als "Elle Hitler" vor ("nicht verwandt", sagt sie), und alle stehen auf, strecken die Arme aus, um sie mit ihren Getränken zu begrüßen, und sagen "Hi, Elle Hitler!" (Staffel 19, Folge 7, "Wild Wild West", Erstausstrahlung: 22. November 2020).

Zeit des Nationalsozialismus

Reichsbahn

Bei der Deutschen Reichsbahn wurde der „Deutsche Gruß“ 1935 offiziell eingeführt. Um im Eisenbahnbetrieb Verwechslungen mit dem Abfahrauftrag für Züge zu vermeiden, war er allerdings im Bereich der Gleisanlagen, auf allen Fahrzeugen und auf den Bahnsteigen untersagt. Hier war der „militärische Gruß“ zu verwenden. Bereits wenige Wochen, nachdem der Hitlergruß eingeführt worden war, musste darauf hingewiesen werden, ihn auch „ordentlich“ und nicht nur nachlässig auszuführen.

Humoristische Abwandlungen

In den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft existierten auch Abwandlungen des Hitlergrußes. Zum Beispiel benutzte die sogenannte Swing-Jugend die Formulierung „Swing Heil“, um sich über die ihnen feindlich gesinnten Nationalsozialisten lustig zu machen. In Teilen des besetzten Frankreich und auch im Deutschen Reich selbst wurde gelegentlich auf „Heilt Hitler“ zurückgegriffen. Als Verballhornung kamen „Antworten“ auf den Gruß wie „Bin ich Arzt?“, „Ist er denn krank?“ oder „Heil du ihn doch“ vor. Im Deutschen Reich wurden solche Entgegnungen spätestens ab 1937 mit bis zu 18 Monaten Haft bestraft. Der Schriftsteller Ernst Jünger berichtete, wie man sich mit einem schnell gesprochenen „Drei Liter!“ ungestraft aus der Affäre ziehen konnte, wenn einem die offizielle Grußformel nicht über die Lippen wollte.

Der Hitlergruß in der Karikatur

Herbert Marxen: Wollt ihr den totalen Krieg?, ca. 1945

Herbert Marxen, ein Flensburger Karikaturist aus den letzten Jahren der Weimarer Republik und Zeitzeuge, fertigte zum Thema Totaler Krieg bzw. Hitlergruß eine seiner bekannten Karikaturen an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Sport

Auch in Ländern, in denen der Hitlergruß an sich nicht strafrechtlich verfolgt wird, kann seine Verwendung z. B. von Sportgerichten geahndet werden: Die Fußballspieler Paolo Di Canio (Italien) und Giorgos Katidis (Griechenland) wurden mit Strafen belegt, weil sie den Hitlergruß im Fußballstadion entboten hatten.

Varianten

Schlampiger Führergruß

Beim sogenannten „schlampigen Führergruß“ wird der Arm nicht ausgestreckt, sondern nach hinten angewinkelt.

Trivia

  • Im Star-Trek-Universum verwendet das Terranische Imperium den "Imperialen Gruß", welcher dem Hitlergruß nachempfunden ist. Dabei wird die rechte Hand zuerst zur Faust geballt und auf die rechte Brusthälfte gedrückt, um dann hitlergrußähnlich nach vorne gestreckt zu werden.
  • Im Film Captain America: The First Avenger verwendet die fiktive Organisation HYDRA einen eigenen Hydragruß. Dabei werden beide Hände zu Fäusten geballt und beide Arme wie beim Hitlergruß nach vorne gestreckt. Dazu kommt der Ruf: „Heil Hydra“.
  • Im Englischen wurde auch das Verb to heil gebildet; es war die Zeit von Sprachkonstruktionen wie etwa sieg-heiling the Fuehrer.