Ajaccio
Ajaccio
Aiacciu (Korsisch) ⓘ | |
|---|---|
Präfektur und Kommune | |
 Das Zentrum von Ajaccio | |
 Flagge  Wappen | |
  Ajaccio  Ajaccio | |
| Koordinaten: 41°55′36″N 8°44′13″E / 41.9267°N 8.7369°EKoordinaten: 41°55′36″N 8°44′13″E / 41.9267°N 8.7369°E | |
| Land | Frankreich |
| Region | Korsika |
| Departement | Corse-du-Sud |
| Arrondissement | Ajaccio |
| Kanton | Ajaccio-1, 2, 3, 4 und 5 |
| Interkommunale Zusammenarbeit | Pays Ajaccien |
| Regierung | |
| - Bürgermeister (2020-2026) | Laurent Marcangeli |
| Gebiet 1 | 82,03 km2 (31,67 sq mi) |
| Beiname(n) | Ajacciens (auf Französisch), Aiaccini oder Ajaccini (auf Italienisch), Aiaccini oder Aghjaccini (auf Korsisch) |
| Zeitzone | UTC+01:00 (CET) |
| - Sommer (DST) | UTC+02:00 (CEST) |
| INSEE/Postleitzahl | 2A004 /20000 |
| Höhenlage | 0-787 m (0-2.582 ft) (Durchschnittlich 38 m oder 125 ft) |
| Website | http://www.ajaccio.fr/ |
| 1 Französische Katasterdaten, ohne Seen, Teiche, Gletscher > 1 km2 (0,386 sq mi oder 247 acres) und Flussmündungen. | |
Ajaccio (/ˈaɪətʃoʊ/, UK auch /əˈdʒæ(k)sioʊ/, US auch /ɑːˈjɑːtʃ(i)oʊ/, Französisch: [aʒaksjo] (
hören); Italienisch: Aiaccio oder Ajaccio [aˈjattʃo]; korsisch: Aiacciu [aˈjattʃu], Ajaccino-Dialekt: Aghjacciu [aˈɟattʃu]; lateinisch: Adiacium) ist eine französische Gemeinde, Präfektur des Departements Corse-du-Sud und Sitz der Collectivité territoriale de Corse (Hauptstadt von Korsika). Sie ist auch die größte Siedlung der Insel. Ajaccio befindet sich an der Westküste der Insel Korsika, 210 Seemeilen (390 km) südöstlich von Marseille. ⓘ
Die ursprüngliche Stadt verfiel im Mittelalter, erlebte jedoch einen erneuten Aufschwung, nachdem die Genuesen 1492 südlich der früheren Siedlung eine Zitadelle errichteten. Nach der Ausrufung der Republik Korsika im Jahr 1755 hielten die Genuesen weiterhin mehrere Zitadellen, darunter auch Ajaccio, bis die Franzosen die Kontrolle über die Insel übernahmen. ⓘ
Die Einwohner der Gemeinde sind als Ajacciens (Männer) oder Ajacciennes (Frauen) bekannt. Der berühmteste von ihnen ist Napoleon Bonaparte, der 1769 in Ajaccio geboren wurde und dessen Elternhaus, das Maison Bonaparte, heute ein Museum ist. Ihm ist in der Stadt auch der Flughafen Ajaccio Napoleon Bonaparte gewidmet. ⓘ
Toponymie
Zur Etymologie des Namens Ajaccio (Aiacciu auf Korsisch, Addiazzo in alten Dokumenten) wurden mehrere Hypothesen aufgestellt. Die prestigeträchtigste Hypothese besagt, dass die Stadt vom griechischen Sagenhelden Ajax gegründet und nach ihm benannt wurde. Andere, realistischere Erklärungen sind zum Beispiel, dass der Name mit dem toskanischen agghiacciu zusammenhängen könnte, was "Schafstall" bedeutet. Eine andere Erklärung, die durch byzantinische Quellen aus der Zeit um 600 n. Chr. gestützt wird, nennt die Stadt Agiation, was auf einen möglichen griechischen Ursprung des Wortes hindeutet: agathè könnte "Glück" oder "guter Ankerplatz" bedeuten (dies war auch die Wurzel des Namens der Stadt Agde). ⓘ
Geografie
Lage
Die genuesische Altstadt mit ihren engen Gassen ist stark touristisch geprägt. Sie erstreckt in mit einem Durchmesser von rund 250 m nordwestlich der Zitadelle. Vor der Zitadelle liegt der vornehmste Yachthafen, der Port de Plaisance Tino Rossi. Innerhalb dieses Yachthafens liegt der Fischereihafen Port Abri im Schatten der Zitadelle. Die Spitze der Jetée de la Citadelle auf der Außenmole des Yachthafens bietet einen Ausblick auf Hafen, Stadt und die Bucht von Ajaccio. Die Zitadelle selbst kann nur im Rahmen einer organisierter Führungen des Tourismusbüros besichtigt werden. ⓘ
Nördlich an die Altstadt schließt sich die Place Maréchal Foch, auch Place des Palmiers genannt, mit dem von vier Löwen geschmückten Denkmal für Napoléon Bonaparte an. An der Avenue Serafini, die die Nordseite des Platzes begrenzt, liegt das Rathaus der Stadt. Auf dem Platz findet mehrmals wöchentlich ein Markt statt, auf dem korsische Produkte, insbesondere korsische Wurst und korsischer Käse angeboten werden. Jeden Donnerstag im Juli und August veranstaltet dort die Association du 2e Régiment des chasseurs à pied de la garde eine Parade in den Originaluniformen der napoleonischen Zeit. Nördlich an den Platz schließt sich das lebhafte Einkaufsviertel um die Fußgängerzone Rue du Cardinal Fesch an. ⓘ
Jachthafen von Ajaccio
Die Bucht
Der Leuchtturm der Zitadelle von Ajaccio mit Blick auf die Bucht
Îles Sanguinaires
Der Markt ⓘ
Benachbarte Gemeinden und Städte ⓘ | ||||||||||||||||
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Ajaccio
Ajaccio liegt an der Westküste Korsikas am Nordufer des Golfes von Ajaccio. ⓘ
Städtebau
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Obwohl die Gemeinde Ajaccio eine große Fläche hat (82,03 km2), ist nur ein kleiner Teil davon urbanisiert. Daher liegt das Stadtgebiet von Ajaccio im Osten der Gemeinde an einem schmalen Küstenstreifen, der einen dicht besiedelten Bogen bildet. Der Rest des Gebiets ist naturbelassen, die Besiedlung ist unbedeutend und dünn gestreut. Nördlich und östlich des eigentlichen Stadtgebiets findet eine Suburbanisierung statt. ⓘ
Der ursprüngliche Stadtkern in der Nähe der alten Sümpfebene von Cannes wurde zugunsten der heutigen Stadt aufgegeben, die in der Nähe der Punta della Lechia errichtet wurde. Die Stadt hat verschiedene Verbesserungen erfahren, insbesondere unter Napoleon, der die beiden heutigen Hauptverkehrsadern (den Cours Napoleon in Nord-Süd-Richtung und den Cours Grandval in Ost-West-Richtung) geschaffen hat. ⓘ
Ajaccio erlebte in den 1960er Jahren einen Bevölkerungsboom, was erklärt, warum 85 % der Wohnungen nach 1949 errichtet wurden. Dies spiegelt sich im Stadtbild wider, das von sehr großen Flächen mit Flachbauten und Betontürmen geprägt ist, vor allem auf den Anhöhen (Les Jardins de l'Empereur) und im Norden der Stadt - z. B. an der Uferpromenade, Les Cannes und Les Salines. In der Landschaft zeigt sich eine Dichotomie zwischen der Altstadt und den imposanten modernen Gebäuden. Ajaccio vermittelt das Bild einer Stadt, die auf zwei verschiedenen Ebenen gebaut ist. ⓘ
Klima
In der Stadt herrscht ein mediterranes Klima, das in der Köppen-Klimaklassifikation als Csa bezeichnet wird. Die durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer beträgt 2726 Stunden. ⓘ
Zwischen dem Stadtzentrum, dem Flughafen und den îles Sanguinaires gibt es erhebliche lokale Klimaschwankungen, insbesondere bei der Windexposition und den Gesamtniederschlägen. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 645,6 mm an der Wetterstation Campo dell'Oro (siehe Tabelle) und 523,9 mm an der Station Parata: der dritttrockenste Ort im französischen Mutterland. Die Hitze und Trockenheit des Sommers werden durch die Nähe des Mittelmeers etwas gemildert, es sei denn, es weht ein Schirokko. Im Herbst und Frühjahr kann es zu heftigen Regenschauern kommen. Die Winter sind mild und Schnee ist selten. Ajaccio ist die französische Stadt, die mit durchschnittlich 39 Gewittertagen pro Jahr den Rekord für die Anzahl der Gewitter im Bezugszeitraum 1971-2000 hält. ⓘ
Am 14. September 2009 wurde die Stadt von einem Tornado mit einer Stärke von F1 auf der Fujita-Skala getroffen. Außer abgerissenen Werbetafeln, umherfliegenden Dachziegeln, umgestürzten Autos und zerbrochenen Fensterscheiben gab es kaum Schäden, aber keine Verletzten. ⓘ
| Stadt | Sonnenschein (Stunden/Jahr) |
Regen (mm/Jahr) |
Schnee (Tage/Jahr) |
Sturm (Tage/Jahr) |
Nebel (Tage/Jahr) |
|---|---|---|---|---|---|
| Nationaler Durchschnitt | 1,973 | 770 | 14 | 22 | 40 |
| Ajaccio | 2,735 | 616 | 2 | 39 | 3 |
| Paris | 1,661 | 637 | 12 | 18 | 10 |
| Nizza | 2,724 | 767 | 1 | 29 | 1 |
| Straßburg | 1,693 | 665 | 29 | 29 | 56 |
| Brest | 1,605 | 1,211 | 7 | 12 | 75 |
Wetterdaten für Ajaccio
| Klimadaten für Ajaccio (AJA), Höhenlage: 5 m (16 ft), 1981-2010 Normalwerte, Extremwerte 1949-heute ⓘ | |||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Monat | Jan | Feb | März | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr |
| Rekordhoch °C (°F) | 22.4 (72.3) |
25.3 (77.5) |
29.6 (85.3) |
32.2 (90.0) |
34.6 (94.3) |
40.1 (104.2) |
40.3 (104.5) |
39.5 (103.1) |
40.0 (104.0) |
35.0 (95.0) |
29.4 (84.9) |
22.7 (72.9) |
40.3 (104.5) |
| Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) | 13.7 (56.7) |
13.9 (57.0) |
15.5 (59.9) |
17.9 (64.2) |
21.7 (71.1) |
25.3 (77.5) |
28.4 (83.1) |
28.7 (83.7) |
25.9 (78.6) |
22.5 (72.5) |
17.9 (64.2) |
14.7 (58.5) |
20.5 (68.9) |
| Tagesmittelwert °C (°F) | 8.9 (48.0) |
9.0 (48.2) |
10.6 (51.1) |
12.9 (55.2) |
16.7 (62.1) |
20.1 (68.2) |
22.8 (73.0) |
23.1 (73.6) |
20.5 (68.9) |
17.4 (63.3) |
13.2 (55.8) |
10.1 (50.2) |
15.5 (59.9) |
| Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) | 4.2 (39.6) |
4.1 (39.4) |
5.6 (42.1) |
7.9 (46.2) |
11.6 (52.9) |
14.8 (58.6) |
17.3 (63.1) |
17.6 (63.7) |
15.1 (59.2) |
12.3 (54.1) |
8.4 (47.1) |
5.5 (41.9) |
10.4 (50.7) |
| Rekordtiefstwert °C (°F) | −7.0 (19.4) |
−8.1 (17.4) |
−5.6 (21.9) |
−1.7 (28.9) |
3.0 (37.4) |
6.8 (44.2) |
9.2 (48.6) |
9.1 (48.4) |
7.6 (45.7) |
1.6 (34.9) |
−3.2 (26.2) |
−4.9 (23.2) |
−8.1 (17.4) |
| Durchschnittlicher Niederschlag mm (Zoll) | 56.7 (2.23) |
45.1 (1.78) |
49.1 (1.93) |
54.8 (2.16) |
44.0 (1.73) |
22.1 (0.87) |
6.7 (0.26) |
19.7 (0.78) |
51.5 (2.03) |
85.6 (3.37) |
103.9 (4.09) |
76.4 (3.01) |
615.6 (24.24) |
| Durchschnittliche Niederschlagstage (≥ 1,0 mm) | 6.6 | 6.6 | 6.3 | 7.3 | 5.4 | 2.7 | 1.0 | 2.1 | 5.0 | 7.6 | 9.0 | 8.9 | 68.4 |
| Durchschnittliche schneereiche Tage | 0.8 | 0.6 | 0.3 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.1 | 0.3 | 2.1 |
| Durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit (%) | 81 | 80 | 80 | 80 | 80 | 78 | 76 | 76 | 78 | 80 | 81 | 82 | 79 |
| Mittlere monatliche Sonnenstunden | 137.2 | 154.9 | 211.7 | 224.9 | 286.8 | 324.7 | 369.8 | 335.1 | 257.6 | 200.6 | 136.5 | 116.2 | 2,755.8 |
| Quelle 1: Meteo Frankreich | |||||||||||||
| Quelle 2: Infoclimat.fr (relative Luftfeuchtigkeit 1961-1990) | |||||||||||||
| Ajaccio | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ajaccio
Quelle: ⓘ
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Wappen
Blasonierung: In Blau eine auf grünem Schildfuß stehende silberne Säule mit darüber schwebender dreispitziger silberner Krone, beiderseits gehalten von zwei aufrechten zugewandten goldenen Löwen, den jeweils hinteren Fuß auf der Säulenbasis ruhend. ⓘ
Bis 1768 gehörte Korsika zur Republik Genua im heutigen Italien. Deshalb weist auch das Wappen von Ajaccio Bezüge zu Italien auf: Die Säule mit der Krone stammt aus dem Wappen des römischen Geschlechts Colonna, die ursprünglichen Wappentiere – Hunde – wurden durch Löwen ersetzt. ⓘ
Geschichte
Antike
Die Stadt wurde von dem griechischen Geographen Ptolemäus von Alexandria im 2. Jahrhundert n. Chr. nicht erwähnt, obwohl es in der Gegend von Cinarca einen Ort namens Ourkinion gab. Es ist wahrscheinlich, dass die Stadt Ajaccio zu dieser Zeit ihre erste Entwicklung erlebte. Das 2. Jahrhundert war eine Zeit des Wohlstands im Mittelmeerraum (Pax Romana), und es bestand ein Bedarf an einem geeigneten Hafen an der Spitze der verschiedenen Täler, die zum Golf führen und große Schiffe aufnehmen konnten. Einige wichtige archäologische Unterwasserfunde von römischen Schiffen, die kürzlich gemacht wurden, bestätigen dies. ⓘ
Weitere Ausgrabungen, die vor kurzem durchgeführt wurden, führten zur Entdeckung bedeutender frühchristlicher Überreste, die wahrscheinlich eine Neubewertung der Größe der Stadt Ajaccio in der Spätantike und zu Beginn des Mittelalters nach oben ermöglichen. Die Stadt war auf jeden Fall schon bedeutend genug, um Sitz einer Diözese zu sein, die von Papst Gregor dem Großen im Jahr 591 erwähnt wurde. Die Stadt lag damals weiter nördlich als der später von den Genuesen gewählte Standort - in der Nähe der heutigen Stadtteile Castel Vecchio und Sainte-Lucie. ⓘ
Die früheste gesicherte schriftliche Erwähnung einer Siedlung in Ajaccio, die auf den Namen Ajaccio zurückgeht, ist die 601 n. Chr. von Gregor dem Großen verfasste Ermahnung im Brief 77 an den Defensor Bonifatius, einen der beiden bekannten Rektoren der frühen korsischen Kirche, Aléria und Adjacium nicht ohne Bischöfe zu lassen. Es gibt keine frühere Verwendung des Begriffs, und Adjacium ist kein belegtes lateinisches Wort, was wahrscheinlich bedeutet, dass es sich um eine Latinisierung eines Wortes aus einer anderen Sprache handelt. In der Kosmographie von Ravenna (ca. 700 n. Chr.) wird Agiation genannt, was manchmal als Beweis für eine frühere griechische Stadt angesehen wird, da -ion eine griechische Endung zu sein scheint. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise auf eine griechische Präsenz an der Westküste, und die Ionier in Aléria an der Ostküste wurden von den Etruskern lange vor der römischen Herrschaft vertrieben. ⓘ
Ptolemäus, der die einheimischen Namen wohl am ehesten wiedergibt, führt den Fluss Lochra südlich einer Stelle auf, die er als "sandiges Ufer" an der Südwestküste bezeichnet. Wenn es sich bei dem Ufer um den Campo dell'Oro (Platz des Goldes) handelt, scheint die Lochra die gemeinsame Mündung der Flüsse Gravona und Prunelli zu sein, die beide nicht nach Lochra klingen. ⓘ
Nördlich davon befand sich eine römische Stadt, Ourchinion. Die westliche Küstenlinie war jedoch so verzerrt, dass es unmöglich ist, zu sagen, wo Adjacium lag; sicherlich hätte er den Namen und die Lage der Stadt gekannt, wenn er die Insel aus erster Hand gekannt hätte und wenn sie tatsächlich dort gelegen hätte. Das Ourchinion des Ptolemäus liegt weiter nördlich als Ajaccio und trägt nicht denselben Namen. Es könnte Sagone sein. Die fehlende Übereinstimmung zwischen ptolemäischen und historischen Namen, die als antik bekannt sind, lässt sich nur im Fall der beiden römischen Kolonien Aleria und Mariana rechtfertigen. Auf jeden Fall muss die Bevölkerung der Region zu den Tarabeni oder Titiani gehören, von denen man nie wieder etwas hört. ⓘ
Archäologische Funde
Die Bevölkerung der Stadt hielt über Jahrhunderte hinweg die mündliche Überlieferung aufrecht, dass die Stadt ursprünglich römisch gewesen sei. Reisende des 19. Jahrhunderts konnten auf den Hügel San Giovanni am nordwestlichen Ufer des Golfs von Ajaccio verweisen, auf dem sich noch eine Kathedrale befand, die angeblich der Sitz des Bischofs von Ajaccio aus dem 6. Das Castello Vecchio ("altes Schloss"), eine verfallene Zitadelle, wurde für römisch gehalten, wies aber gotische Elemente auf. Der Hügel war mit Weinreben bepflanzt. Die Bauern stießen immer wieder auf Artefakte und Terrakotta-Urnen, die römisch zu sein schienen. ⓘ
Im 20. Jahrhundert wurde der Hügel mit Gebäuden überbaut und wurde zu einem Teil des Stadtzentrums von Ajaccio. Im Jahr 2005 boten Baupläne für ein Grundstück auf dem Hügel dem Institut national de recherches archéologiques preventatives (Inrap) die Gelegenheit, Ausgrabungen durchzuführen. Sie fanden das Baptisterium einer Kathedrale aus dem 6. Jahrhundert und große Mengen an Keramik aus dem 6. und 7. nachchristlichen Jahrhundert, also eine frühchristliche Stadt. Über der alten Kirche war ein Friedhof angelegt worden. Darin befand sich ein einzelnes römisches Grab, das mit Dachziegeln bedeckt war, die kurze, nicht entzifferbare Inschriften trugen. Zu den Funden aus dem vorigen Jahrhundert gehörten auch römische Münzen. Dies ist bisher der einzige Beweis für eine römische Stadt, die mit der frühchristlichen Stadt verbunden war. ⓘ
Mittelalterliche genuesische Periode
Es ist erwiesen, dass die Stadt nach dem 8. Jahrhundert, wie die meisten anderen korsischen Küstengemeinden, stark zurückging und fast vollständig verschwand. Dennoch waren 1492 noch eine Burg und eine Kathedrale vorhanden, die erst 1748 abgerissen wurde. ⓘ
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wollten die Genuesen ihre Vorherrschaft im Süden der Insel behaupten und beschlossen, die Stadt Ajaccio neu zu errichten. Es wurden mehrere Standorte in Betracht gezogen: die Pointe de la Parata (die nicht gewählt wurde, weil sie zu sehr dem Wind ausgesetzt war), die alte Stadt (die schließlich wegen der Nähe der Salinen als unsicher galt) und schließlich die Punta della Lechia, die schließlich ausgewählt wurde. ⓘ
Die Arbeiten an der Stadt begannen am 21. April 1492 südlich des christlichen Dorfes durch die Bank des Heiligen Georg in Genua, die den Architekten Cristoforo von Gandini mit dem Bau beauftragte. Er begann mit einer Burg auf dem Capo di Bolo, um die er Wohnhäuser für mehrere hundert Personen errichtete. ⓘ
Die neue Stadt war im Wesentlichen eine Kolonie von Genua. Die Korsen durften sich einige Jahre lang nicht in der Stadt aufhalten. ⓘ
Dennoch wuchs die Stadt schnell und wurde zur Verwaltungshauptstadt der Provinz Au Delà Des Monts (in etwa das heutige Corse-du-Sud). Bastia blieb die Hauptstadt der gesamten Insel. ⓘ
Obwohl die Stadt zunächst ausschließlich von Genuesen bewohnt wurde, öffnete sie sich allmählich den Korsen, während die Ajaccianer fast bis zur französischen Eroberung rechtlich Bürger der Republik Genua waren und sich gerne von den insularen Paesani unterschieden, die hauptsächlich in Borgu, einem Vorort außerhalb der Stadtmauern, lebten (die heutige Rue Fesch war die Hauptstraße). ⓘ
Angliederung an Frankreich
Ajaccio war von 1553 bis 1559 von den Franzosen besetzt, fiel aber nach dem Vertrag von Cateau Cambresis im letzten Jahr wieder an die Genuesen. ⓘ
In der Folge war die Republik Genua stark genug, um Korsika bis 1755 zu halten, dem Jahr, in dem Pasquale Paoli die korsische Republik ausrief. Paoli eroberte den größten Teil der Insel für die Republik, konnte aber die genuesischen Truppen nicht aus den Zitadellen von Saint-Florent, Calvi, Ajaccio, Bastia und Algajola vertreiben. Während er sie dort zurückließ, machte er sich an den Aufbau der Nation, während die Republik Genua über Perspektiven und Lösungen nachdenken musste. Ihre endgültige Lösung bestand darin, Korsika 1768 an Frankreich zu verkaufen, und die französischen Truppen des Ancien Régime ersetzten die genuesischen in den Zitadellen, einschließlich der von Ajaccio. ⓘ
Korsika wurde 1780 formell von Frankreich annektiert. ⓘ
Napoleon
Napoleon Bonaparte (geboren als Napoleone di Buonaparte) wurde im selben Jahr wie die Schlacht von Ponte Novu, 1769, in Ajaccio geboren. Die Familie Buonaparte besaß damals ein bescheidenes vierstöckiges Haus in der Stadt (heute ein Museum, bekannt als Maison Bonaparte) und ein selten genutztes Landhaus in den Hügeln nördlich der Stadt (heute Standort des Arboretum des Milelli). Der Vater der Familie, Rechtsanwalt Carlo di Buonaparte, war während der korsischen Republik Sekretär von Pasquale Paoli. ⓘ
Nach der Niederlage von Paoli begann der Comte de Marbeuf, sich mit einigen führenden Korsen zu treffen, um die Zukunft zu planen und ihre Unterstützung zu gewinnen. Der Comte gehörte 1769 zu einer Delegation aus Ajaccio, bot seine Loyalität an und wurde zum Assessor ernannt. ⓘ
Marbeuf bot Carlo di Buonaparte auch an, einen seiner Söhne an die Militärakademie von Brienne zu berufen, aber Napoleone sprach kein Französisch, was eine Voraussetzung war, und er musste mindestens zehn Jahre alt sein. Es gibt einen Streit über das Alter Napoleons aufgrund dieser Anforderung; der Kaiser ist dafür bekannt, dass er die Bürgerregister in Ajaccio in Bezug auf seine Person geändert hat, und es ist möglich, dass er 1768 in Corte geboren wurde, als sein Vater dort geschäftlich unterwegs war. Auf jeden Fall wurde Napoleon auf eine Schule in Autun geschickt, um die Grundkenntnisse der französischen Sprache zu erlernen, und ging dann nach einem Jahr von 1779 bis 1784 nach Brienne. ⓘ
In Brienne konzentrierte sich Napoleon auf seine Studien. Er schrieb eine knabenhafte Geschichte von Korsika. Er teilte nicht die Ansichten seines Vaters, schätzte aber Pasquale Paoli sehr und war im Grunde seines Herzens ein korsischer Nationalist. Die besten Studenten wurden ermutigt, in die Artillerie einzutreten. Nach seinem Abschluss und einem kurzen Aufenthalt an der Pariser Militärschule bewarb sich Napoleon um eine Stelle als Leutnant im Artillerieregiment La Fère in Valence, die er nach einiger Zeit auch erhielt. In der Zwischenzeit starb sein Vater, und seine Mutter wurde auf Korsika in Armut gestürzt, da sie noch vier Kinder zu versorgen hatte. Ihr einziges Einkommen war das magere Gehalt von Napoleon. ⓘ
Das Regiment befand sich in Auxonne, als im Sommer 1789 die Revolution ausbrach. Napoleon kehrte im Oktober auf Urlaub nach Ajaccio zurück, wurde zum Jakobiner und begann, für die Revolution zu arbeiten. Die Nationalversammlung in Paris vereinigte Korsika mit Frankreich und begnadigte die Exilanten. Paoli kehrte 1790 nach 21 Jahren zurück und küsste den Boden, auf dem er stand. Er und Napoleon trafen sich und besichtigten das Schlachtfeld von Paolis Niederlage. Auf einer Nationalversammlung in Orezza wurde das Departement Korsika gegründet, und Paoli wurde zum Präsidenten gewählt. Er befehligte die von Napoleon aufgestellte Nationalgarde. Nach einer kurzen Rückkehr zu seinem Regiment wurde Napoleon zum Oberleutnant befördert und kam 1791 auf Urlaub wieder nach Hause. ⓘ
1792 wurden alle Offiziere aus dem Urlaub abberufen, es drohte eine Intervention und der Krieg mit Österreich (dem Heimatland von Marie-Antoinette) begann. Napoleon kehrte zur Überprüfung nach Paris zurück, wurde entlastet, dann zum Hauptmann befördert und erhielt die Erlaubnis, seine Schwester, ein Schulmädchen, auf Staatskosten nach Korsika zu begleiten. Seine Familie blühte auf, sein Vermögen wuchs. ⓘ
Napoleon wurde Oberstleutnant in der korsischen Nationalgarde. Paoli schickte ihn auf eine von Frankreich angeordnete Expedition nach Sardinien, die unter der Leitung von Paolis Neffen durchgeführt werden sollte, doch der Neffe hatte geheime Befehle von Paoli, um sicherzustellen, dass die Expedition scheiterte. Paoli war nun ein Konservativer, der sich gegen die Hinrichtung des Königs aussprach und ein Bündnis mit Großbritannien unterstützte. Nach seiner Rückkehr aus Sardinien sorgte Napoleon mit seiner Familie und all seinen Anhängern dafür, dass Paoli 1793 auf dem Nationalkonvent in Paris denunziert wurde. Napoleon hatte sich den Hass der Paolisten zugezogen, indem er vorgab, Paoli zu unterstützen, und sich dann gegen ihn wandte (als Bezahlung für Sardinien, wie man annimmt). ⓘ
Paoli wurde in Abwesenheit verurteilt, ein Haftbefehl wurde ausgestellt (der nicht vollstreckt werden konnte) und Napoleon wurde als Generalinspekteur der Artillerie nach Korsika entsandt, um die Zitadelle von Ajaccio von den Royalisten einzunehmen, die sie seit 1789 gehalten hatten. Die Paolisten, die sich mit den Royalisten verbündeten, besiegten die Franzosen in zwei heftigen Schlachten, und Napoleon und seine Familie mussten sich tagsüber verstecken, während die Paolisten ihr Anwesen niederbrannten. Napoleon und seine Mutter Laetitia wurden im Juni 1793 von Freunden per Schiff entführt, während zwei der Mädchen bei anderen Freunden Zuflucht fanden. Sie landeten in Toulon und hatten nur den Sold Napoleons für ihren Unterhalt. ⓘ
Die Bonapartes zogen nach Marseille, doch im August bot sich Toulon den Briten an und erhielt den Schutz einer Flotte unter Admiral Hood. Die Belagerung von Toulon begann im September unter revolutionären Offizieren, die in der Kriegskunst größtenteils ungeschult waren. Napoleon war eines Abends in geselliger Runde anwesend und erläuterte in einem zwanglosen Gespräch über einen fehlplatzierten 24-Pfünder den Wert der Artillerie. Man nahm ihn ernst und erlaubte ihm, über 100 Geschütze aus den Küstenstellungen zu holen, aber sein Plan für die Einnahme von Toulon wurde verworfen, da ein unfähiger Offizier den anderen ablöste. Im Dezember beschließt man, seinen Plan zu testen und ernennt ihn zum Oberst. Er platziert die Geschütze aus nächster Nähe und nutzt sie, um die britische Flotte fernzuhalten, während er die Mauern von Toulon einreißt. Sobald das Komitee für öffentliche Sicherheit von diesem Sieg erfuhr, wurde Napoleon zum Brigadegeneral ernannt, was den Beginn seines kometenhaften Aufstiegs zur Macht darstellte. ⓘ
1797 waren die Bonapartes unter dem Schutz von General Napoleon wieder in Ajaccio. Bald darauf wurde Napoleon Erster Konsul und dann Kaiser und nutzte sein Amt, um die Revolution in ganz Europa zu verbreiten. Im Jahr 1811 machte er Ajaccio zur Hauptstadt des neuen Departements Korsika. Trotz seiner anschließenden Niederlage gegen die Preußen, Russen und Briten, seines Exils und seines Todes hat keine Siegermacht diese Entscheidung rückgängig gemacht oder versucht, Korsika von Frankreich zu lösen. Unter den Einheimischen ist der korsische Nationalismus zwar stark ausgeprägt, und oft wird ein Zusammenschluss mit Italien befürwortet; die Loyalität gegenüber Frankreich ist jedoch stärker, was sich auch in den Wahlen zeigt. ⓘ
19. und 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert wurde Ajaccio, ähnlich wie Monaco, Cannes und Nizza, zu einem Wintersportort der damaligen High Society, insbesondere der Engländer. Es wurde sogar eine anglikanische Kirche gebaut. ⓘ
1855 wurde in Ajaccio das erste Kindergefängnis Frankreichs gebaut: die Gartenbaukolonie Saint-Antoine. Es handelte sich um eine Strafkolonie für jugendliche Straftäter (von 8 bis 20 Jahren), die gemäß Artikel 10 des Gesetzes vom 5. August 1850 eingerichtet wurde. Fast 1 200 Kinder aus ganz Frankreich waren dort untergebracht, bis sie 1866 geschlossen wurde. Sechzig Prozent von ihnen starben an den Folgen der schlechten sanitären Verhältnisse und der Malaria, die die ungesunden Bereiche, für deren Reinigung sie zuständig waren, befallen hatte. ⓘ
Zeitgeschichte
Am 9. September 1943 erhob sich die Bevölkerung von Ajaccio gegen die Nazi-Besatzer und wurde als erste französische Stadt von der Herrschaft der Deutschen befreit. General Charles de Gaulle reiste am 8. Oktober 1943 nach Ajaccio und sagte: "Wir sind es dem Schlachtfeld schuldig, die Lektion der Geschichte zu lernen, die in Französisch-Korsika geschrieben wurde. Korsika ist zu seinem Glück und zu seiner Ehre das erste Stück Frankreichs, das befreit wurde; dies geschah absichtlich und willentlich, im Lichte seiner Befreiung, was beweist, dass dies die Absichten und der Wille der ganzen Nation sind". ⓘ
Während dieser ganzen Zeit wurde kein Jude hingerichtet oder aus Korsika deportiert, weil die Bevölkerung und die Regierung Korsikas ihm Schutz gewährten. Dieses Ereignis erlaubt es Korsika nun, den Titel "Gerechter unter den Völkern" anzustreben, da keine französische Region außer der Gemeinde Le Chambon-sur-Lignon in Haute-Loire diesen Titel trägt. Ihr Fall wird seit 2010 untersucht. ⓘ
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich Ajaccio stark entwickelt. Die Stadt hat ein Bevölkerungswachstum und eine beträchtliche Zersiedelung erlebt. Heute ist Ajaccio die Hauptstadt Korsikas und die wichtigste Stadt der Insel und strebt danach, sich als echtes regionales Zentrum zu etablieren. ⓘ
Während der gewalttätigen Unruhen im März 2022 war Ajaccio ein Hotspot der Gewalt. ⓘ
Wirtschaft
Die Stadt ist zusammen mit Bastia das wirtschaftliche, kommerzielle und administrative Zentrum Korsikas. Ihr Stadtgebiet mit fast 90.000 Einwohnern erstreckt sich über einen großen Teil des Corse-du-Sud, auf beiden Seiten des Golfs von Ajaccio und im Tal der Gravona. Die Wirtschaft der Stadt ist hauptsächlich auf den Dienstleistungssektor ausgerichtet. ⓘ
Der Dienstleistungssektor ist bei weitem die wichtigste Beschäftigungsquelle in der Stadt. Ajaccio ist ein Verwaltungszentrum mit kommunalen, interkommunalen, departementalen, regionalen und präfektoralen Einrichtungen. ⓘ
Ajaccio ist auch ein Einkaufszentrum mit den Geschäftsstraßen des Stadtzentrums und den Randgebieten wie Mezzavia (Hypermarkt Géant Casino) und entlang der Ringstraße (Hypermarkt Carrefour und E. Leclerc). ⓘ
Der Tourismus ist einer der wichtigsten Aspekte der Wirtschaft, der sich auf den sommerlichen Badetourismus, den Kulturtourismus und die Fischerei verteilt. In der Gemeinde gibt es eine Reihe von Hotels, die von einem Stern bis zu fünf Sternen reichen. ⓘ
Ajaccio ist der Sitz der Industrie- und Handelskammer von Ajaccio und Korsika Süd. Sie verwaltet die Häfen von Ajaccio, Bonifacio, Porto-Vecchio, Propriano und den Yachthafen Tino Rossi. Außerdem verwaltet sie die Flughäfen Ajaccio und Figari sowie das Kongresszentrum und das Zentrum von Ricanto. ⓘ
Die Sekundärindustrie ist unterentwickelt, abgesehen von dem Luftfahrtunternehmen Corsica Aerospace Composites CCA, dem größten Unternehmen der Insel mit 135 Beschäftigten an zwei Standorten. Die Lagerstätten von GDF Suez (ehemals Gaz de France) und Antargaz im Bezirk Vazzio werden als hohes Risiko eingestuft. ⓘ
Energie
Die Centrale EDF du Vazzio, ein Schwerölkraftwerk, versorgt den Süden der Insel mit Strom. Der Gravona-Kanal liefert Wasser für den Verbrauch in der Stadt. ⓘ
Verkehr
Straßenanbindung
Auf der Straße ist die Stadt über die Nationalstraße NR194 von Bastia und die NR193 über die NR196 von Bonifacio aus erreichbar. ⓘ
Diese beiden Hauptachsen sowie die Straßen, die zu den Vororten führen, verbinden Ajaccio von Norden her - das Stadtgebiet von Ajaccio bildet eine Sackgasse, die im Süden durch das Meer blockiert wird. Nur der Cours Napoleon und der Boulevard du Roi Jerome durchqueren die Stadt. ⓘ
Zusammen mit der hohen städtischen Dichte erklärt dies die großen Verkehrs- und Parkplatzprobleme, vor allem zu den Hauptverkehrszeiten und während der Sommertouristensaison. Eine Umgehungsstraße durch mehrere Stadtteile steht kurz vor der Fertigstellung. ⓘ
Kommunale Busdienste
Die Muvistrada bietet 21 städtische Linien, eine "Stadtlinie" für lokale Verbindungen und 20 Vorortlinien an. Die Frequenz richtet sich nach der Nachfrage, wobei auf den wichtigsten Strecken ein 30-Minuten-Takt gilt: In Mezzana in der Nachbargemeinde Sarrola-Carcopino wurde ein Park-and-Ride-Parkplatz mit 300 Stellplätzen gebaut, um die Intermodalität zwischen Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern. Er wurde am 12. Juli 2010 eingeweiht. ⓘ
Flughafen
Die Stadt wird vom Flughafen Ajaccio Napoleon Bonaparte angeflogen, der der Sitz der korsischen Fluggesellschaft Air Corsica ist. Er verbindet Ajaccio mit einer Reihe von Städten auf dem französischen Festland (u. a. Paris, Marseille, Nizza und Brive) und mit Orten in Europa, um die Tourismusbranche zu bedienen. ⓘ
Auch die Fluggesellschaft CCM Airlines hat ihren Sitz auf dem Gelände des Flughafens. ⓘ
Hafen
Der Hafen von Ajaccio ist fast täglich mit dem französischen Festland verbunden (Marseille, Toulon, Nizza). Außerdem gibt es gelegentliche Verbindungen zum italienischen Festland (Livorno) und nach Sardinien sowie einen saisonalen Dienst nach Calvi und Propriano. Die beiden großen Reedereien, die diese Verbindungen anbieten, sind Corsica Linea und Corsica Ferries. ⓘ
Ajaccio ist auch zu einem Zwischenstopp für Kreuzfahrtschiffe geworden, mit insgesamt 418.086 Passagieren im Jahr 2007 - dem mit Abstand größten in Korsika und dem zweitgrößten in Frankreich (nach Marseille, aber vor Nizza/Villefranche-sur-Mer und Cannes). Ziel ist es, Ajaccio zum wichtigsten französischen Kreuzfahrthafen und zum Hauptabfahrtshafen zu machen. ⓘ
Die Hafenfunktion der Stadt wird auch von der kommerziellen, der Sportboot- und der handwerklichen Fischerei wahrgenommen (3 Häfen). ⓘ
Eisenbahnen
Der Bahnhof von Ajaccio gehört zu den Chemins de fer de la Corse und befindet sich in der Nähe des Hafens am Square Pierre Griffi. Er verbindet Ajaccio mit Corte, Bastia (3 h 25 min) und Calvi. ⓘ
Es gibt zwei optionale Haltestellen:
- Salines Haltestelle nördlich der Stadt im gleichnamigen Stadtteil
- Haltestelle Campo dell'Oro in der Nähe des Flughafens
Darüber hinaus hat die Gemeinde eine zusätzliche Pendlerverbindung zwischen dem Bahnhof Mezzana in den Vororten und dem Bahnhof Ajaccio im Zentrum eingerichtet. ⓘ
Verwaltung
Ajaccio war nacheinander:
- Hauptstadt des Bezirks des Departements Korsika von 1790 bis 1793
- Hauptstadt des Departements Liamone von 1793 bis 1811
- Hauptstadt des Departements Korsika von 1811 bis 1975
- Hauptstadt der Region und der Gebietskörperschaft Korsika seit 1970 und des Departements Corse-du-Sud seit 1976 ⓘ
Politik
Ajaccio blieb (mit einigen Unterbrechungen) bis zu den Kommunalwahlen 2001 eine Wahlhochburg der Bonapartisten (CCB). Die scheidende Stadtverwaltung wurde dann von einer Linkskoalition unter der Führung von Simon Renucci besiegt, in der Sozialdemokraten, Kommunisten und Charles Napoleon, der Anwärter auf den Kaiserthron, vertreten waren. ⓘ
Liste der aufeinander folgenden Bürgermeister von Ajaccio ⓘ
| Bürgermeister von der Französischen Revolution bis 1935 ⓘ | ||||
|---|---|---|---|---|
| Von | Bis | Name | Partei | Stellung |
| 1790 | 1790 | Jean Jèrome Levie | ||
| 1791 | 1796 | Vincenté Guitera | ||
| 1796 | 1796 | Lodovico Ornano | ||
| 1798 | 1798 | François Marie Levie | ||
| 1798 | 1798 | Thomas Tavera | ||
| 1798 | 1798 | Antoine Tagliafico | ||
| 1799 | 1800 | J. B. Pozzo di Borgo | ||
| 1800 | 1801 | Jean Jèrome Levie | ||
| 1801 | 1805 | Pierre Stephanopoli | ||
| 1805 | 1815 | François Levie | ||
| 1815 | 1815 | Jean Noël Martinenghi | ||
| 1815 | 1816 | François Levie | ||
| 1816 | 1817 | Georges Stephanopoli | ||
| 1817 | 1819 | Adorno de Baciocchi | ||
| 1819 | 1822 | J. B. Colonna de Bozzi | ||
| 1822 | 1826 | J. B. Spotorno | ||
| 1826 | 1832 | Constantin Stephanopoli | ||
| 1832 | 1837 | Cunéo d'Ornano | ||
| 1837 | 1848 | Paul François Peraldi | ||
| 1848 | 1848 | Bernardin Poli | ||
| 1848 | 1855 | Laurent Zevaco | ||
| 1855 | 1860 | Antoine Decosmi | ||
| 1860 | 1867 | François Xavier Braccini | ||
| 1867 | 1870 | Louis Nyer | ||
| 1870 | 1870 | Joseph Fil | ||
| 1870 | 1871 | Nicolas Peraldi | ||
| 1871 | 1871 | Joseph Fil | ||
| 1871 | 1873 | Nicolas Peraldi | ||
| 1873 | 1876 | F. X. Forcioli Conti | ||
| 1876 | 1877 | Nicolas Peraldi | ||
| 1877 | 1877 | Joseph Fil | ||
| 1877 | 1884 | Nicolas Peraldi | Republikaner | |
| 1884 | 1893 | Joseph Pugliesi | CCB | |
| 1893 | 1896 | Pierre Petreto | CCB | |
| 1896 | 1900 | Joseph Pugliesi | CCB | |
| 1900 | 1904 | Pierre Bodoy | CCB | |
| 1904 | 1919 | Dominique Pugliesi Conti | CCB | |
| 1919 | 1925 | Jérôme Peri | Radikal | |
| 1925 | 1931 | Dominique Paoli | CCB | |
| 1931 | 1931 | Joseph Marie François Spoturno | ||
| 1931 | 1934 | François Coty | CCB | |
| 1934 | 1935 | Hyacinthe Campiglia | CCB | |
| Bürgermeister ab 1935 ⓘ | ||||
|---|---|---|---|---|
| Von | Bis | Name | Partei | Stellung |
| 1935 | 1943 | Dominique Paoli | CCB | |
| 1943 | 1945 | Eugène Macchini | CCB | |
| 1945 | 1947 | Arthur Giovoni | PCF | |
| 1947 | 1949 | Nicéphore Stephanopoli de Commene | CCB | |
| 1949 | 1953 | Antoine Serafini | CCB | |
| 1953 | 1959 | François Maglioli | CCB | |
| 1959 | 1964 | Antoine Serafini | CCB | |
| 1964 | 1975 | Pascal Rossini | CCB | |
| 1975 | 1994 | Charles Napoléon Ornano | CCB | |
| 1994 | 2001 | Marc Marcangeli | CCB | Doktor |
| 2001 | 2014 | Simon Renucci | CSD | Doktor |
| 2014 | 2014 | Laurent Marcangeli | ||
| 2014 | 2015 | unbesetzt | ||
| 2015 | 2026 | Laurent Marcangeli | ||
Quartiere
10 Quartiere sind von der Gemeinde anerkannt.
- Cannes-Binda: ein Gebiet nördlich der Stadt, bestehend aus Wohnsiedlungen, das zusammen mit Les Salines als empfindliche städtische Zone (ZUS) eingestuft ist und einer Politik der Stadterneuerung unterliegt
- Centre Ville: Das touristische Herz der Stadt, bestehend aus Einkaufsstraßen und Hauptverkehrswegen
- Casone: ein bürgerliches Viertel mit einer wohlhabenden Bevölkerung im ehemaligen Wintersportort auf den Höhen der südlichen Stadt.
- Les Jardins de l'Empereur: ein als sensibles Stadtgebiet (ZUS) eingestuftes Viertel auf den Höhen der Stadt, das aus Wohnsiedlungen mit Blick auf die Stadt besteht
- Mezzavia: nördliches Viertel der Stadt mit mehreren Unterabteilungen und Geschäfts- und Wirtschaftsbereichen
- Octroi-Sainte Lucie: bildet den nördlichen Teil des Stadtzentrums in der Nähe des Hafens und des Bahnhofs
- Pietralba: Viertel im Nordosten der Stadt, klassifiziert als ZUS
- Résidence des Îles: Viertel im Süden der Stadt in der Nähe der touristischen Route von Sanguinaires in einer hochwertigen Umgebung
- Saint-Jean: Ansammlung von Gebäuden für eine Bevölkerung mit geringem Einkommen, in der Nähe des historischen Stadtkerns, eingestuft als Sensible städtische Zone (ZUS)
- Saline: Viertel im Norden der Stadt, bestehend aus großen Wohnblöcken, eingestuft als sensible städtische Zone (ZUS) mit Les Cannes, die einer Politik der Stadterneuerung unterliegt
- Vazzio: Viertel im Nordosten der Stadt, in der Nähe des Flughafens, des EDF Central und des Stadions Francois Coty. ⓘ
Interkommunale Zusammenarbeit
Seit Dezember 2001 gehört Ajaccio zusammen mit neun anderen Gemeinden zur Communauté d'agglomération du Pays Ajaccien: Afa, Alata, Appietto, Cuttoli-Corticchiato, Peri, Sarrola-Carcopino, Tavaco, Valle-di-Mezzana und Villanova. ⓘ
Ursprünge
Die geopolitische Gliederung der Gemeinde unterscheidet sich geringfügig von der für Korsika und Frankreich typischen. In der Regel umfasst ein Arrondissement Kantone und ein Kanton eine oder mehrere Gemeinden, darunter die Chef-Lieu, der Hauptort", von dem der Kanton seinen Namen hat. Die Stadt Ajaccio ist eine Gemeinde, aber sie umfasst vier Kantone, die Kantone 1-4, und einen Teil des Kantons 5. Zu letzterem gehören drei weitere Gemeinden: Bastelicaccia, Alata und Villanova, so dass die fünf Kantone von Ajaccio insgesamt aus vier Gemeinden bestehen. ⓘ
Jeder Kanton besteht aus einer bestimmten Anzahl von Quartiers, "Stadtteilen". Die Kantone 1, 2, 3 und 4 liegen entlang des Golfs von Ajaccio von Westen nach Osten, während der Kanton 5 etwas weiter oben in den Tälern der Flüsse Gravona und Prunelli liegt. Diese politischen Einteilungen unterteilen die Bevölkerung von Ajaccio in Einheiten, die demokratischer bedient werden können, aber sie geben kein genaues Bild von der Größe Ajaccios. Im allgemeinen Sprachgebrauch umfasst der "Großraum Ajaccio" etwa 100.000 Menschen mit allen medizinischen, schulischen, versorgungstechnischen und verkehrstechnischen Einrichtungen einer Großstadt. Bis zum Zweiten Weltkrieg konnte man die Stadt noch als eine Siedlung mit engen Gassen betrachten, die sich auf einen Teil des Hafens oder des Golfs von Ajaccio beschränkte: Solche bukolischen Beschreibungen passen nicht zu der Stadt von heute, und Reiseberichte, die für Erholungsgebiete in den Bergen oder an der Küste bestimmt sind, treffen im Allgemeinen nicht auf die wenigen Großstädte Korsikas zu. ⓘ
Das Arrondissement umfasst weitere Kantone, die sich im Allgemeinen entlang der beiden Flüsse bis ins Zentrum Korsikas erstrecken. ⓘ
Partnerstädte - Schwesterstädte
- La Maddalena auf Sardinien (Italien)
- Larnaka (Zypern)
- Palma auf Mallorca (Spanien) ⓘ
Einwohnerzahl
Die Bevölkerung von Ajaccio ist nach 1960 aufgrund der Landflucht und der Zuwanderung von "Pied-Noirs" (Algerienfranzosen), Einwanderern aus dem Maghreb und Franzosen vom französischen Festland stark angestiegen. ⓘ
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| Quelle: EHESS und INSEE (1968-2017) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesundheit
Ajaccio verfügt über drei Krankenhausstandorte:
- Das 1950 erbaute Krankenhaus Misericordia befindet sich auf den Höhen des Stadtzentrums. Es ist die wichtigste medizinische Einrichtung in der Region.
- Das Nebengebäude Eugenie.
- Das psychiatrische Krankenhaus von Castelluccio liegt 5 km westlich des Stadtzentrums und beherbergt auch Krebsstationen und Langzeitpatienten. ⓘ
Bildung
Ajaccio ist der Sitz der Akademie von Korsika. ⓘ
Die Stadt Ajaccio verfügt über:
- 18 Kindergärten (16 öffentliche und 2 private)
- 17 Grundschulen (15 öffentliche und 2 private)
- 6 Kollegs
- 5 öffentliche Schulen:
- Collège Arthur-Giovoni
- Collège des Padule
- Collège Laetitia Bonaparte
- Kollegium Fesch
- EREA
- 1 Privatschule: Einrichtung Saint Paul
- 5 öffentliche Schulen:
- 3 Gymnasien/Oberstufenschulen
- 2 öffentliche Schulen:
- Lycée Laetitia Bonaparte
- Lycée Fesch
- 1 private Schule: Einrichtung Saint Paul
- 2 öffentliche Schulen:
- 2 LEP (berufliche Gymnasien)
- Lycée Finosello
- Lycée Jules Antonini ⓘ
Das Hochschulwesen ist bis auf einige BTS und IFSI unterentwickelt, die Universität von Korsika Pascal Paoli befindet sich in Corte. Eine Forschungseinrichtung des INRA befindet sich ebenfalls in Ajaccio. ⓘ
Kultur und Kulturerbe
Ajaccio verfügt über ein vielseitiges touristisches Potenzial, das sowohl einen kulturellen Rahmen im Stadtzentrum als auch ein natürliches Erbe rund um die Buchten und Strände des Mittelmeers sowie das Natura-2000-Reservat der Îles Sanguinaires umfasst. ⓘ
Ziviles Erbe
Die Gemeinde verfügt über zahlreiche Gebäude und Strukturen, die als historische Denkmäler eingetragen sind:
- Das Denkmal für General Abbatucci auf dem Abbatucci-Platz (1854)
- Das Denkmal für Napoleon I. auf der Place d'Austerlitz (20. Jahrhundert)
- Das Herrenhaus der Familie Baciocchi in der Rue Bonaparte 9 (18. Jahrhundert)
- Der Fesch-Palast in der 48 bis Rue Cardinal-Fesch (1827)
- Das Denkmal für den Ersten Konsul an der Place Foch (1850)
- Das Haus Peraldi in der Rue Forcioli-Conti 18 (1820)
- Das Grand Hotel am Cours Grandval (1869)
- Das alte Château Conti am Cours Grandval (19. Jahrhundert)
- Das Denkmal für Napoleon und seine Brüder auf der Place du General de Gaulle (1864)
- Das Denkmal für Kardinal Fesch an der Cour du Musée Fesch (1856)
- Die alte Alban-Fabrik am Cours Napoleon 89 (1913)
- Das Haus Milelli im Viertel Saint-Antoine (17. Jahrhundert)
- Das Hotel Palace-Cyrnos (1880), ein altes Luxushotel aus dem 19. Jahrhundert und ein berühmter Palast aus der Zeit des Ausländerviertels, der heute zu Wohnzwecken genutzt wird.
- Der Lantivy-Palast (1837), ein italienischer Palast, der heute Sitz der Präfektur von Korsika ist.
- Das Hotel de Ville (1836)
- Das Haus von Napoleon Bonaparte (17. Jahrhundert) heute ein nationales Museum: das Maison Bonaparte
- Das alte Lazarett von Aspretto (1843)
- Die Zitadelle (1554)
- Das Sägewerk von Les Salines (1944)
- Der Leuchtturm auf den Sanguinaires-Inseln (1844)
- Andere interessante Orte
- Das Denkmal auf der Place du Casone
- Die Altstadt und der Borgu sind mit ihren engen Gassen und malerischen Gebäuden typisch mediterran
- Die Place Bonaparte, ein Viertel, das vor allem von Wintergästen besucht wird, die vom milden Klima der Stadt angezogen werden.
- Das Musée Fesch beherbergt eine große Sammlung von Gemälden der italienischen Renaissance
- Das Bandera-Museum, ein Museum für die Geschichte des mediterranen Korsikas
- Die Stadtbibliothek im Nordflügel des Musée Fesch beherbergt frühe Buchdrucke aus dem 14.
- Im so genannten Ausländerviertel befinden sich zahlreiche alte Paläste, Villen und Gebäude, die einst für die überwinternden Briten der Belle Époque gebaut wurden, wie die anglikanische Kirche und das Grand Hotel Continental. Einige der Gebäude sind in schlechtem Zustand und stark verfallen, andere wurden für den Bau moderner Gebäude zerstört.
- Die genuesischen Türme: Torra di Capu di Fenu, Torra di a Parata und Torra di Castelluchju im Archipel der Îles Sanguinaires
- Der Platz Pierre Griffi (gegenüber dem Bahnhof), Held des korsischen Widerstands, Mitglied der geheimen Mission Pearl Harbour, der ersten Operation zur Koordinierung des Widerstands auf dem besetzten Korsika.
- Die Statue des Kommandanten Jean L'Herminier (vor dem Fährterminal), Kommandant des französischen U-Boots Casabianca (1935), das aktiv am Kampf um die Befreiung Korsikas im September 1943 teilnahm. ⓘ
Religiöses Erbe
Die Stadt ist Sitz eines Bistums, das mindestens auf das 7. Jahrhundert zurückgeht. Jahrhundert zurückgeht. Sie verfügt über Gerichte erster Instanz und Handelsgerichte, Ausbildungsstätten, eine kommunale Hochschule, ein Museum und eine Bibliothek; die drei letzteren sind im Palais Fesch untergebracht, das von Kardinal Fesch gegründet wurde, der 1763 in Ajaccio geboren wurde. ⓘ
Die Gemeinde verfügt über mehrere religiöse Gebäude und Strukturen, die als historische Denkmäler eingetragen sind:
- Der ehemalige bischöfliche Palast in der Rue Bonaparte 24 (1622)
- Das Oratorium Saint Roch in der Rue Cardinal-Fesch (1599)
- Die Kapelle des Heiligen Erasmus oder Sant'Erasmu in der Rue Forcioli-Conti 22 (17. Jahrhundert)
- Das Oratorium des Heiligen Johannes des Täufers in der Rue du Roi-de-Dome (1565)
- Die Kathedrale Santa Maria Assunta in der Rue Saint-Charles (1582) aus der Renaissance, die von der Diözese Ajaccio abhing und in der Napoleon getauft wurde, mit ihrer Orgel von Cavaillé-Coll.
- Die Kapelle der Griechen an der Route des Sanguiunaires (1619)
- Das frühchristliche Baptisterium des Heiligen Johannes (6. Jahrhundert)
- Die kaiserliche Kapelle (1857) beherbergt die Gräber von Napoleons Eltern und seinen Geschwistern. ⓘ
- Andere religiöse Stätten von Interesse
- Die Kirche Saint-Roch, neoklassizistische Architektur des Architekten Barthélémy Maglioli (1885) aus Ajaccien ⓘ
Ökologisches Erbe
- Sanguinaires-Archipel:
- Die Route des Sanguinaires verläuft entlang der Südküste der Stadt nach dem Strand Saint François. Sie ist von Villen, Buchten und Stränden gesäumt. Entlang der Straße befindet sich der Friedhof von Ajaccio mit dem Grab des korsischen Sängers Tino Rossi.
- An der Mündung der Route des Sanguinaires befindet sich die Pointe de la Parata in der Nähe des Archipels und des Leuchtturms. ⓘ
Der Strand von Saint François
Golf von Ajaccio
Die iles sanguinaires und der Blick auf la Parata vom sentier des crêtes
Entlang des Sentinier des Crêtes: Der Totenkopf-Felsen ⓘ
- Der Sentier des Crêtes (Kammweg) beginnt im Stadtzentrum und ist eine leichte Wanderung, die einen herrlichen Blick auf den Golf von Ajaccio bietet. An den Ufern des Golfs gibt es eine Vielzahl kleiner Buchten und Strände, die zum Schwimmen und Tauchen einladen.
- Viele kleine Pfade durchqueren die Macchia (dicht bewachsenes Hochland) der Gemeinde, nach der das Widerstandsnetz des Maquis benannt wurde. ⓘ
Interessen
- Die Stadt verfügt über zwei Jachthäfen und ein Kasino.
- Die wichtigsten Aktivitäten konzentrieren sich auf das Stadtzentrum an der Route des Sanguinaires (Kinos, Bars, Clubs usw.). ⓘ
Populäre Kultur
In Ajaccio wurden unter anderem folgende Filme gedreht:
- Napoléon, einer der letzten erfolgreichen französischen Stummfilme von Abel Gance aus dem Jahr 1927.
- Les Radonneurs, ein französischer Film unter der Regie von Philippe Harel aus dem Jahr 1997.
- Les Sanguinaires, ein Film von Laurent Cantet aus dem Jahr 1998.
- The Amazing Race, eine amerikanische Fernsehserie von Elise Doganieri und Bertram van Munster aus dem Jahr 2001 (Staffel 6 Folge 9).
- L'Enquête Corse, ein Film von Alain Berberian aus dem Jahr 2004.
- Trois petites filles, ein französischer Film unter der Regie von Jean-Loup Hubert aus dem Jahr 2004.
- Joueuse (Königin zum Spielen), ein französischer Film unter der Regie von Caroline Bottaro aus dem Jahr 2009. ⓘ
Sport
In der ganzen Stadt gibt es verschiedene Sportanlagen. ⓘ
- Der AC Ajaccio ist ein französischer Fußballverein der Ligue 1, der im Stade François Coty (13.500 Plätze) im Nordosten der Stadt spielt
- Gazélec Football Club Ajaccio, ein Fußballverein in der Championnat National, der im Stade Ange Casanova in Mezzavia (2.900 Plätze) spielt.
- GFCO Ajaccio Handball
- GFCO Ajaccio Volleyball
- GFCO Ajaccio Basketball
- Vignetta-Rennbahn ⓘ
Persönlichkeiten
- Giuseppe Maria Buonaparte (1713–1763), Politiker und Großvater des französischen Kaisers Napoleon I.
- Carlo Buonaparte (1746–1785), Vater von Joseph Bonaparte und Napoleon Bonaparte
- Laetitia Ramolino (1750–1836), Ehefrau von Carlo di Buonaparte und Mutter Napoléon Bonapartes
- Pascal Antoine Fiorella (1752–1818), General der Infanterie
- Félix Baciocchi (1762–1841), Herzog von Lucca (1805–1814/15)
- Joseph Fesch (1763–1839), Kardinal
- Napoleon Bonaparte (1769–1821), Kaiser der Franzosen
- Lucien Bonaparte (1775–1840), Bruder des französischen Kaisers Napoleon I.
- Louis Bonaparte (1778–1846), König von Holland, Bruder Napoléon Bonapartes
- Pauline Bonaparte (1780–1825), Herzogin von Parma; Lieblingsschwester von Napoleon Bonaparte
- Caroline Bonaparte (1782–1839), Schwester von Napoléon Bonaparte, Königin von Neapel
- Jérôme Bonaparte (1784–1860), Bruder Napoléon Bonapartes, König von Westfalen, Marschall von Frankreich
- Philippe-Antoine d’Ornano (1784–1863), General
- Flaminia zu Salm-Salm (1795–1840), Adlige
- Jérôme-Eugène Coggia (1849–1919), Astronom
- François Coty (1874–1934), Parfümeur
- Irène Bordoni (1885–1953), französisch-amerikanische Schauspielerin und Sängerin
- Tino Rossi (1907–1983), Sänger und Schauspieler
- Danielle Casanova (1909–1943), Kommunistin und Angehörige der Résistance
- Pierre du Bourguet (1910–1988), Ägyptologe und Kunsthistoriker
- Achille Peretti (1911–1983), Angehöriger der Résistance, Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine
- Jean-Toussaint Desanti (1914–2002), Philosoph
- François-Xavier Ortoli (1925–2007), Politiker, Präsident der Europäischen Kommission
- Michel Giacometti (1929–1990), Ethnologe
- Paul Vecchiali (* 1930), Filmregisseur
- Jean-Jean Marcialis (1937–2013), Fußballspieler
- François Duprat (1940–1978), rechtsextremer Denker
- Michel Ferracci-Porri (* 1949), Schriftsteller
- François Alfonsi (* 1953), Politiker (PNC)
- Yvan Colonna (1960–2022), korsischer Nationalist
- César Nativi (* 1962), Fußballspieler
- Nicolas Ivanoff (* 1967), Kunstflugpilot
- Nathalie Santamaria (* 1973), Sängerin
- Salim Sdiri (* 1978), Weitspringer
- Laurent Marcangeli (* 1980), Politiker
- Alizée (* 1984), Sängerin
- Yannick Cahuzac (* 1985), Fußballspieler
- Rémy Cabella (* 1990), Fußballspieler
- Wahbi Khazri (* 1991), tunesisch-französischer Fußballspieler
- Claude Gonçalves (* 1994), portugiesisch-französischer Fußballspieler
- Adama Diakhaby (* 1996), Fußballspieler ⓘ
Bischöfe:
- Siehe: Liste der Bischöfe von Ajaccio ⓘ
Militär
Einheiten, die in Ajaccio stationiert waren:
- 163. Infanterie-Regiment, 1906
- 173. Infanterie-Regiment
- Der Marineflugplatz Aspretto für Wasserflugzeuge 1938-1993 ⓘ
Galerie
Stadtplan von 1914
Statue Napoleons in römischem Gewand
Napoleons Geburtshaus ⓘ
Sehenswürdigkeiten
Stadtbild
Die Innenstadt ist von schmalen, schattigen Gassen mit mehrstöckigen alten Häusern geprägt. In den umliegenden Vierteln finden sich größzügige Boulevards mit prachtvollen Villen. Die Fassaden der Häuser sind meist in warmen Rot-, Orange- und Gelbtönen gehalten. ⓘ
Die Westseite der Stadt ist von Häfen geprägt: Zwischen zwei Yachthäfen liegt der Gare Maritime mit Anlegern für große Fähren und Kreuzfahrtschiffe. Die Zitadelle Ajaccio an der Südwestspitze trennt als markante Landmarke das westliche vom südlichen Meeresufer der Stadt. Diese südliche Ufer ist geprägt von einem Boulevard, der sich 10 km bis über die Stadt hinaus zur Landspitze Pointe de la Parata zieht. Das gesamte südliche Ufer ist gesäumt von sandigen Badestränden. ⓘ
Friedhof
Am südlichen Uferboulevard liegt am Rande des Innenstadtbereichs der Cimetière d`Ajaccio mit vielen, teils monumental gestalteten Familiengrabkapellen. Hier befindet sich auch eine kleinere Grabkapelle für den im Ort geborenen Sänger Tino Rossi. Außerhalb des Friedhofs liegt eine Reihe besonders großer Kapellen, die Sept Chapelles. ⓘ
Pointe de la Parata
Die westliche Landspitze Pointe de la Parata wird von einem genuesischen Wachturm überragt. Der Turm selbst kann nicht betreten werden. Dessen Anhöhe und die Landspitze unterhalb bieten einen Rundblick in die erweiterte Bucht von Ajaccio, in die Berg- und Küstenlandschaft südlich davon, hinüber zu der Inselkette der Îles Sanguinaires, hinaus aufs offene Meer und hinüber zu den nördlichen Küstenabschnitten. Mit Booten kann man sich zu den Inseln übersetzen lassen. Eine Wanderpfad führt über die Klippen und durch die Macchia Richtung Norden bis hin zu abgelegenen Badestränden und zum Capo di Feno mit seinem Leuchtturm. ⓘ
Veranstaltungen
- Journées Napoléoniennes d’Ajaccio vom 12. bis 15. August. Umzüge, Konzerte, Schauspiel und Ausstellungen.
- Les Régates Imperiales – Ende Mai/Anfang Juni versammeln sich Segeloldtimer im Golf von Ajaccio
- Frühling in der Region Ajaccio – Mitte April bis Anfang Mai. Das reichhaltige Programm reicht von Sportereignissen, Kultur und Freizeitaktivitäten bis zu festlichen und kulinarischen Rendezvous in den Dörfern der Umgebung von Ajaccio. ⓘ