Schmucklilien

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Agapanthus
Agapanthus africanus1.jpg
Agapanthus praecox
Wissenschaftliche Klassifizierung e
Königreich: Pflanzen (Plantae)
Klade: Tracheophyten
Klade: Angiospermen
Klade: Monokotyle
Ordnung: Asparagales
Familie: Amaryllidaceae
Unterfamilie: Agapanthoideae
Gattung: Agapanthus
L'Hér.
Typusart
Agapanthus africanus
T.Durand und Schinz
Synonyme
  • Abumon Adans.
  • Mauhlia Dahl
  • Tulbaghia Heist. 1755, abgelehnter Name, nicht L. 1771
Agapanthus Blüte und Blätter

Agapanthus /ˌæɡəˈpænθəs/ ist die einzige Gattung in der Unterfamilie Agapanthoideae der Familie der Amaryllidaceae. Die Familie gehört zur einkeimblättrigen Ordnung Asparagales. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab: ἀγάπη (agapē - "Liebe"), ἄνθος (anthos - "Blume").

Einige Agapanthus-Arten sind im Vereinigten Königreich auch als Nil-Lilien oder Afrikanische Lilien bekannt. Es handelt sich jedoch nicht um Lilien, und alle Arten sind im südlichen Afrika (Südafrika, Lesotho, Eswatini, Mosambik) beheimatet, wenngleich einige von ihnen an verstreuten Orten auf der ganzen Welt eingebürgert wurden (Australien, Großbritannien, Mexiko, Äthiopien, Jamaika, usw.).

Die Gattung ist nicht klar abgegrenzt, und trotz intensiver Untersuchungen schwankt die Zahl der von verschiedenen Behörden anerkannten Arten zwischen 6 und 10. Die Typusart der Gattung ist Agapanthus africanus. Es wurden sehr viele Hybriden und Kultivare gezüchtet. Sie werden in allen warmen Gebieten der Welt angebaut. Sie sind vor allem in Nordkalifornien anzutreffen. Die meisten von ihnen wurden in einem 2004 erschienenen Buch beschrieben.

Beschreibung

Der hohle, blattlose Blütenstandsschaft weist eine Länge von 50 bis 100 Zentimetern auf. Der endständige, doldige Gesamtblütenstand ist aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzt, er ist von spathaähnlichen Hüllblättern umgeben und enthält viele Blüten. Die Blütenstiele sind 5 bis 8 Zentimeter lang.

Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und radiärsymmetrisch. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind meist blau, violett oder weiß und an ihrer Basis verwachsen. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblättern vorhanden, die in der Form mehr oder weniger gleich sind. Die Staubfäden sind mit der Basis der Blütenhüllblätter verbunden und untereinander frei. Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält 20 bis 50 meist campylotrope oder selten anatrope Samenanlagen. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Es sind Septalnektarien vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Agapanthus ist eine Gattung von mehrjährigen Stauden, die meist im Sommer blühen. Die Blätter sind grundständig, gebogen und linealisch und werden bis zu 60 cm lang. Sie sind eher ledrig und in zwei gegenüberliegenden Reihen angeordnet. Die Pflanze hat einen meist unterirdischen Stängel, das Rhizom (wie eine Ingwerwurzel"), das als Speicherorgan dient. Die Wurzeln, die aus dem Rhizom herauswachsen, sind weiß, dick und fleischig.

Der Blütenstand ist eine Pseudodolde mit zwei großen, sommergrünen Hüllblättern an der Spitze eines langen, aufrechten Blütenstiels, der bis zu 2 m hoch ist. Die Blüten sind trichterförmig oder röhrenförmig, blau bis violett und schattiert bis weiß. Einige Hybriden und Kultivare haben Farben, die bei Wildpflanzen nicht vorkommen, wie z. B. zweifarbige blaue/lavendelfarbene und weiße Blüten oder weiße Blüten, die mit zunehmender Reife rosa werden. Der Fruchtknoten ist überständig. Der Griffel ist hohl. Agapanthus hat nicht die ausgeprägte Chemie der Allioideae.

Taxonomie

Die Gattung Agapanthus wurde 1788 von Charles Louis L'Héritier de Brutelle aufgestellt.

Familienzugehörigkeit

Die Zugehörigkeit der Gattung zur Familie ist seit ihrer Aufstellung umstritten. Im Cronquist-System wurde die Gattung zusammen mit anderen einkeimblättrigen Liliengewächsen in eine sehr weit gefasste Familie Liliaceae gestellt. 1985 ordneten Dahlgren, Clifford und Yeo Agapanthus in die Alliaceae ein, in die Nähe von Tulbaghia. Ihre Version der Alliaceae umfasste auch mehrere Gattungen, die später in die Themidaceae überführt wurden.

Nach einer phylogenetischen Analyse der DNA-Sequenzen des Gens rbcL wurden 1996 die Themidaceae wiederbelebt und Agapanthus aus den Alliaceae entfernt. Die Autoren stellten fest, dass Agapanthus mit den Amaryllidaceae verwandt ist, und ordneten es dieser Familie zu. Dies wurde von der Angiosperm Phylogeny Group nicht akzeptiert, als sie 1998 das ursprüngliche APG-System veröffentlichte, da die aus Agapanthus und Amaryllidaceae bestehende Klade nur 63 % Bootstrap-Unterstützung hatte. Das APG-System erkannte drei separate Familien an, Agapanthaceae, Alliaceae sensu stricto und Amaryllidaceae sensu stricto. Agapanthaceae bestand nur aus Agapanthus, und Dahlgrens Idee, dass sie Tulbaghia nahe steht, wurde verworfen.

Als das APG II-System 2003 veröffentlicht wurde, bot es die Möglichkeit, Agapanthaceae, Alliaceae sensu stricto und Amaryllidaceae sensu stricto zu einer größeren Familie, Alliaceae sensu lato, zusammenzufassen. Als der Name Amaryllidaceae vom ICBN für diese größere Familie beibehalten wurde, wurde der Name von Alliaceae in Amaryllidaceae geändert, die Umschreibung blieb jedoch gleich. Als die APG II im Jahr 2009 durch die APG III ersetzt wurde, wurden die Agapanthaceae nicht mehr akzeptiert, sondern als Unterfamilie Agapanthoideae der größeren Version der Amaryllidaceae behandelt. Ebenfalls 2009 erkannte Armen Takhtajan die drei kleineren Familien an, die nach APG II zulässig sind, anstatt sie wie in APG III zu kombinieren.

Die folgende Tabelle fasst die alternativen Familieneinteilungen zusammen:

Alternative Behandlungen von Amaryllidaceae s.l.
Getrennte Familien Einzelne Familie Unterfamilien
Agapanthaceae Amaryllidaceae s.l.
(ehemals Alliaceae s.l.)
Agapanthoideae
Alliaceae s.s. Allioideae
Amaryllidaceae s.s. Amaryllidoideae

Weitere molekularphylogenetische Analysen von DNA-Sequenzen haben bestätigt, dass Agapanthus zu einer Klade gehört, die aus den Unterfamilien Allioideae und Amaryllidoideae der Familie Amaryllidaceae (sensu APG III) besteht.

Amaryllidaceae s.l.

Agapanthus (Agapanthoideae)

Allioideae

Amarylloideae

Arten

Röhrenblütige Schmucklilie (Agapanthus inapertus)
Agapanthus praecox in Madeira
Habitus und Blütenstand von Agapanthus praecox subsp. orientalis

Die Gattung Agapanthus wurde 1788 durch Charles Louis L’Héritier de Brutelle aufgestellt. Synonyme für Agapanthus L’Hér. sind: Tulbaghia Heist. nom. rej., Abumon Adans., Mauhlia Dahl. Der Gattungsname Agapanthus ist von den griechischen Wörtern agapé für Liebe und anthos Blüte abgeleitet.

Ein Synonym für Agapanthoideae Endl. ist Agapanthaceae F.Voigt.

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Agapanthus reicht im Südlichen Afrika von Mosambik bis Südafrika. Eine Art ist beispielsweise auf Madeira ein Neophyt.

Nach Snoeijer 2004 werden die von ihm akzeptierten sechs Arten der Gattung Agapanthus in zwei Sektionen (Zonneveld & Duncan 2003) gegliedert:

  • Sektion Lilacinipollini Zonn. & G.D.Duncan: Der Pollen ist purpurfarben. Sie enthält 2004 die drei Arten Agapanthus campanulatus, Agapanthus caulescens, Agapanthus coddii.
  • Sektion Ochraceipollini Zonn. & G.D.Duncan: Der Pollen ist gelb. Sie enthält 2004 die drei Arten Agapanthus africanus, Agapanthus inapertus, Agapanthus praecox. Hinzu käme Agapanthus walshii falls sie nicht als Unterart von Agapanthus africanus bewertet wird.

Es gibt etwa sieben Agapanthus-Arten (bei manchen Autoren werden auch mehr oder weniger unterschieden):

  • Afrikanische Schmucklilie (Agapanthus africanus (L.) Hoffmanns., Syn.: Agapanthus umbellatus L'Hér., Agapanthus tuberosus L. ex Redouté pro syn., Agapanthus minor G.Lodd.): Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.
  • Glockige Schmucklilie (Agapanthus campanulatus F.M.Leight.): Es gibt zwei Unterarten:
    • Agapanthus campanulatus F.M.Leight. subsp. campanulatus: Sie gedeiht in niedrigeren Höhenlagen in Lesotho und in den südafrikanischen Provinzen Ostkap, Free State sowie KwaZulu-Natal.
    • Agapanthus campanulatus subsp. patens (F.M.Leight.) F.M.Leight. (Syn.: Agapanthus patens F.M.Leight.): Sie gedeiht in Höhenlagen bis zu 2400 Metern Lesotho und in den südafrikanischen Provinzen Ostkap, Free State, Gauteng, KwaZulu-Natal, Limpopo sowie Mpumalanga.
  • Agapanthus caulescens Spreng.: Es gibt drei Unterarten:
    • Agapanthus caulescens Spreng. subsp. caulescens: Sie kommt in Eswatini vor.
    • Agapanthus caulescens subsp. angustifolius F.M.Leight.: Sie kommt in Eswatini und in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal sowie Mpumalanga vor.
    • Agapanthus caulescens subsp. gracilis (F.M.Leight.) F.M.Leight. (Syn.: Agapanthus gracilis F.M.Leight., Agapanthus nutans F.M.Leight.): Sie ist in den südafrikanischen Provinzen Ostkap, Free State, KwaZulu-Natal, Limpopo sowie Mpumalanga verbreitet.
  • Agapanthus coddii F.M.Leight.: Dieser seltene Endemit kommt nur einem sehr kleinen Gebiet in der südafrikanischen Provinz Limpopo vor.
  • Röhrenblütige Schmucklilie (Agapanthus inapertus P.Beauv.): Es gibt fünf Unterarten:
    • Agapanthus inapertus subsp. hollandii (F.M.Leight.) F.M.Leight. (Syn.: Agapanthus hollandii F.M.Leight.): Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga vor.
    • Agapanthus inapertus P.Beauv. subsp. inapertus (Syn.: Agapanthus weilligii H.B.May): Sie kommt in den südafrikanischen Provinzen Limpopo sowie Mpumalanga vor.
    • Agapanthus inapertus subsp. intermedius F.M.Leight. (Syn.: Agapanthus dyeri F.M.Leight.): Sie ist in voneinander isolierten Gebieten im südwestlichen Mosambik (nahe Namaachas) und Eswatini, KwaZulu-Natal, Limpopo sowie Mpumalanga verbreitet.
    • Agapanthus inapertus subsp. parviflorus F.M.Leight.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga vor.
    • Agapanthus inapertus subsp. pendulus (L.Bolus) F.M.Leight. (Syn.:Agapanthus pendulus L.Bolus): Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga vor.
  • Agapanthus praecox Willd.: Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist Südafrika; sie ist beispielsweise auf Madeira ein Neophyt. Es gibt drei Unterarten:
    • Agapanthus praecox subsp. minimus (Lindl.) F.M.Leight. (Syn.: Agapanthus umbellatus var. minimus Lindl., Agapanthus longispathus F.M.Leight., Agapanthus comptonii F.M.Leight.): Sie ist in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Ost- sowie Westkap verbreitet.
    • Agapanthus praecox subsp. orientalis (F.M.Leight.) F.M.Leight. (Syn.: Agapanthus orientalis F.M.Leight., Agapanthus umbellatus var. maximus Lindl.): Sie ist in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Ost- sowie Westkap verbreitet.
    • Agapanthus praecox Willd. subsp. praecox (Syn.: Agapanthus multiflorus Willd., Agapanthus medius Lodd. ex Steud., Agapanthus variegatus Steud., Agapanthus giganteus auct.): Sie ist in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Ost- sowie Westkap verbreitet.
  • Agapanthus walshii L.Bolus (Syn.: Agapanthus africanus subsp. walshii (L.Bolus) Zonn. & G.D.Duncan): Dieser Endemit kommt nur an höchstens fünf Standorten an Hängen des Elgin-Tales über Sandstein in Westkap vor. Sie wird 2004 als einzige Agapanthus-Art in der Roten Liste der gefährdeten Arten als „Endangered“ = „stark gefährdet“ gefährdet bewertet, da die wenigen Bestände durch Ausdehnung von Siedlungen zurückgehen.

In der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas werden fast alle Arten und Unterarten als „Least Concern“ = „nicht gefährdet“ bewertet. Eine Art ist zwar selten, aber da der Fundort geschützt ist, gilt sie nicht als bedroht. Nur eine Art wird als „Endangered“ = „stark gefährdet“ gefährdet bewertet. Eine Unterart wird in dieser Liste nicht bewertet, da sie nicht in Südafrika vorkommt.

Agapanthus praecox verschiedene Blütenfarben der Praecox-Gruppe
Blütenstand der Sorte ‘Blue Giant’ aus der Praecox-Gruppe
früher enthalten

Der Name Agapanthus ensifolius wurde 1799 geprägt und bezog sich auf eine Art, die heute Lachenalia ensifolia heißt. (siehe Lachenalia).

Kultivierung

Agapanthus praecox kann in den USDA-Winterhärtezonen 9 bis 11 angebaut werden. In den niedrigeren Zonen sollten die Rhizome tiefer in den Boden eingegraben und im Herbst gut gemulcht werden. Agapanthus kann durch Teilung von Büscheln oder durch Samen vermehrt werden. Die Samen der meisten Sorten sind fruchtbar.

Mehrere hundert Kultivare und Hybriden werden als Garten- und Landschaftspflanzen kultiviert. Einige sind winterhart bis USDA Zone 7.

Im Vereinigten Königreich haben die folgenden Sorten den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society erhalten:

  • 'Blue Ice' - hellblau
  • 'Blue Magic' - dunkelblau
  • Double Diamond='Rfdd' - weiß
  • Fireworks='Mdb001' - weiß/violett
  • Happy Blue' - hellblau
  • Hoyland Blue' - weiß/blassblau
  • Ice Blue Star' - blassblau-violett
  • Jacaranda' - blau/dunkel gestreift
  • Jonny's White" - weiß
  • Leicester" - weiß
  • Loch Hope' - tiefblau
  • Luly' - blassblau/violett
  • Marjorie" - blass violett-blau
  • Megan's Mauve" - lavendelblau
  • Midnight Star' - tiefblau
  • Monique' - tiefblau
  • Northern Star' - violett/tiefblau
  • 'Purple Delight' - violett
  • Royal Blue' - hellblau
  • Sandringham" - hellblau
  • Sandy" - helles Violett-Blau
  • Silbermond='Notfred' - blau
  • Sky" - himmelblau
  • Summer Days' - helles/dunkles Blau

Invasive Arten

In einigen Regionen sind einige Agapanthus als invasive Pflanzenarten gelistet. In Neuseeland wird Agapanthus praecox als "ökologisches Unkraut" eingestuft, und Forderungen, sie in den National Pest Plant Accord aufzunehmen, stoßen auf den Widerstand der Gärtner.

Schädlinge

In der Regel sind Agapanthus-Arten schädlingsresistent und werden von den üblichen Gartenschädlingen weder stark befallen noch stark beeinträchtigt. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts werden Agapanthus im äußersten Süden Südafrikas jedoch von einer Mottenart, dem Agapanthusbohrer (Neuranethes spodopterodes), befallen. Die Larven der Motte bohren sich in die knospenden Blütenstände, und wenn sie heranreifen, graben sie sich zu den Wurzeln hinunter oder schlüpfen aus dem Stamm und lassen sich nach unten fallen, um sich von den Blättern oder Rhizomen zu ernähren. Ein starker Befall fördert die Fäulnis und kann die Pflanze verkrüppeln oder sogar abtöten; selbst Pflanzen, die überleben, verlieren in der Regel einen Großteil ihrer Blütenstände und bringen nicht die gewünschte Blütenpracht hervor.

Neuranethes spodopterodes in befallenen Blütenstandsknospen, das mittlere Exemplar wurde geöffnet, um die Larven zu zeigen

Obwohl Neuranethes spodopterodes in den Regionen, in denen er als Schädling aufgetreten ist, invasiv ist, handelt es sich nicht um einen exotischen Eindringling, sondern um eine eingeschleppte Art, die versehentlich aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in nördlicheren Regionen des Landes eingeführt wurde. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist die Motte nicht von gärtnerischer Bedeutung, da sie von natürlichen Feinden bekämpft wird, die bisher weder identifiziert noch zusammen mit den Wirtspflanzen eingeführt wurden. Im Gegensatz dazu ist der Agapanthuszünsler im Südwesten des Landes von erheblicher Bedeutung, und seine Gefräßigkeit ist so beeindruckend, dass die Art vielversprechend als mögliche Bekämpfungsmethode für den invasiven Agapanthus praecox in Ländern wie Neuseeland erscheint.

Im Jahr 2016 wurde eine neue Gallmückenart, Enigmadiplosis agapanthi, beschrieben, die Agapanthus im Vereinigten Königreich befällt.

Allergenes Potenzial

Agapanthus hat ein geringes Potenzial, Allergien auszulösen; seine Bewertung auf der OPALS-Allergieskala liegt bei 2 von 10.

Beschreibung und Ökologie

Illustration aus Curtis 1800 der Afrikanischen Schmucklilie (Agapanthus africanus)
Bei der Agapanthus-Sorte ‘White Heaven’ öffnet sich der knospige Blütenstand, die Hüllblätter sind gut erkennbar
Fruchtstand mit reifen, geöffneten Kapselfrüchten und Samen von Agapanthus praecox

Erscheinungsbild und Blätter

Agapanthus-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die zwei Arten Agapanthus africanus, Agapanthus praecox sind immergrün und die vier Arten Agapanthus campanulatus, Agapanthus caulescens, Agapanthus coddii, Agapanthus inapertus sind laubabwerfend. Sie bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Die grundständig, wechselständig und mehr oder weniger zweizeilig angeordneten Laubblätter sind einfach, ungestielt und parallelnervig. Der Blattrand ist glatt.

Früchte und Samen

Die dreifächerigen, lokuliziden Kapselfrüchte enthalten viele (20 bis 100) Samen. Die schwarzen Samen sind ölhaltig.

Chromosomensätze

Bei den reinen Agapanthus-Arten liegt Diploidie vor, mit einer Chromosomenzahl von 2n = 30.

Verbreitungskarte der Gattung Agapanthus

Nutzung als Zierpflanze

Die immergrünen Arten sind weniger winterhart als solche, die im Winter zurückgehen, letztere gelten in Großbritannien als winterhart.

Viele Sorten einiger Arten, beispielsweise Agapanthus africanus, Agapanthus campanulatus, Agapanthus inapertus (siehe auch Sortengruppen), werden als Zierpflanzen für Parks, Gärten und Schnittblumen verwendet. Da sie in den gemäßigten Gebieten nicht winterhart sind, werden sie dort als Kübelpflanzen kultiviert. Es gibt viele Hybriden.

Sorten (Auswahl)

Die gezüchteten Sorten werden je nach botanischer Zugehörigkeit in Gruppen eingeteilt:

  • Africanus-Gruppe
  • Praecox-Gruppe
  • Campanulatus-Gruppe
  • Inapertus-Gruppe
  • Headburne-Hybriden

Es gibt einige Sorten, die sich als Schnittblumen eignen (hier eine Auswahl in alphabetischer Auflistung ohne Rücksicht auf die botanische Zugehörigkeit zu den einzelnen Arten): ‘Albus’, ‘Blue Giant’, ‘Blue Globe’, ‘Blue Perfection’, ‘Blue Triumphator’, ‘Donau’, ‘Josephine’, ‘Goliath’, ‘Intermedia’, ‘Wolga’.