Gabelstapler

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Gabelstapler
Elektrostapler Still RX 20 mit seitlicher Batterieentnahme durch Niederhubwagen EXU
Manitou-Gabelstapler im Hafen von Pors-Éven, Bretagne
Teleskoplader und mittlerer Gabelstapler

Gabelstapler oder Hubstapler gehören zu den Flurförderzeugen und dienen dem innerbetrieblichen Warenumschlag und Transport. Im Gegensatz etwa zu einfachen Hubwagen haben sie einen eigenen Antrieb und ein Hubgerüst, um Stapel zu bilden oder Lagerregale zu bedienen.

Die gebräuchlichsten Hublasten liegen zwischen ein und acht Tonnen. Hubhöhen bis zu sechs Meter sind üblich. Es sind jedoch auch weit größere Fahrzeuge erhältlich; die Tragkraft von Gabelstaplern kann je nach Größe und Gewicht über 70 Tonnen betragen, Hubgerüste können auf bis zu zwölf Meter ausgelegt sein, um Hochregale bedienen zu können. Grundsätzlich gestatten die Berufsgenossenschaften in Deutschland nur Stapel- und Einlagerungsvorgänge bis zehn Meter Höhe, an denen Menschen durch Flurfördermittel direkt beteiligt sind; Ausnahmeregelungen sind möglich.

(In Hochregallagern mit entsprechend hohen Deckenhöhen werden (deshalb) – häufig bereits computergesteuerte – Regalförderer verwendet. Sie sind fest mit dem Regalsystem verbunden und sind im Gegensatz zu den Flurfördermitteln durch den Einlagerungsvorgang nicht umsturzgefährdet; außerdem brauchen sie weniger Platz und können die Ware in der Regel schneller und präziser einlagern, vor allem wenn sie automatisiert sind. Sie übernehmen die einzulagernde Ware von den Flurförderfahrzeugen und lagern sie ein.)

Gabelstapler sind insbesondere für den Transport von Paletten ausgelegt. Wesentliches Element des Gabelstaplers ist seine Hubeinheit, die aus Hubmast und Gabelträger besteht. Der Gabelträger trägt (in der Regel) zwei in ihrem Abstand verstellbare stählerne Zinken, die üblicherweise mit einem Hydraulikzylinder über einen Flaschenzug mit einer Laschenkette auf und ab bewegt werden können. Manche Gabeln sind auch als Schlitten quer beweglich oder der Abstand der Gabelstaplerzinken zueinander kann hydraulisch verändert werden. Die Zinken werden Gabel genannt und geben dem Gabelstapler seinen Namen.

Der erste Gabelstapler wurde von Mitarbeitern des Unternehmers Eugene Clark im Jahre 1924 entwickelt. Aus dieser Erfindung heraus entstand die Clark Material Handling Company, die noch heute existiert. Heute wird ein Großteil der Gabelstapler in Asien gefertigt, wobei bestehende Qualitätsstandards durch die Verwendung europäischer und japanischer Bauteile (Nissan- oder Cummins-Motoren, Okamura-Getriebe, Iskra-Hydraulik, Hoesch-Profile, ZF-Getriebe, Metalrota-Rollen, Steuerungen von Curtis Instruments) eingehalten werden.

In größeren Lagern kommen Staplerleitsysteme zum Einsatz, die für eine optimale Disposition der Fahrzeuge sorgen sollen.

Gabelstapler
Airforce forklift.jpg
Gabelstapler, der von einem US-Airman bedient wird.
KlassifizierungFahrzeug
IndustrieVerschiedene
AnwendungMehrere
KraftstoffquelleVerschiedene, darunter:
  • Benzin
  • Propan
  • CNG
  • Diesel
  • Bleibatterie
  • Brennstoffzelle
AngetriebenJa
RäderVerschiedene Radkonfigurationen
Achsen2–3
Komponenten
  • Stromquelle
  • Mast
  • Rahmen
  • Gegengewicht
  • Kabine
  • Achsen
  • Räder
  • Fahrerschutzdach
  • Rückenlehne
  • Hydraulische Pumpe
  • Hydraulische Leitungen
  • Hydraulische Steuerungen
  • Hydraulikzylinder und Anbaugeräte

Geschichte

Ein Gabelstapler im Einsatz während des Zweiten Weltkriegs

Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es die Entwicklungen, die zu den heutigen modernen Gabelstaplern führten. Die Vorläufer des modernen Gabelstaplers waren handbetriebene Hebezeuge, die zum Heben von Lasten verwendet wurden. Im Jahr 1906 führte die Pennsylvania Railroad batteriebetriebene Plattformwagen für den Gepäcktransport an ihrem Bahnhof in Altoona, Pennsylvania, ein. Während des Ersten Weltkriegs wurden im Vereinigten Königreich von Ransomes, Sims & Jefferies aus Ipswich verschiedene Arten von Materialtransportgeräten entwickelt. Dies war zum Teil auf den kriegsbedingten Mangel an Arbeitskräften zurückzuführen. 1917 begann Clark in den Vereinigten Staaten mit der Entwicklung und dem Einsatz von Motorschleppern und Hubschleppern in ihren Fabriken. Im Jahr 1919 traten die Towmotor Company und 1920 Yale & Towne Manufacturing in den USA in den Markt für Hubwagen ein. In den 1920er und 1930er Jahren wurden die Gabelstapler weiter entwickelt und verstärkt eingesetzt. Die Einführung der Hydraulik und die Entwicklung der ersten elektrisch betriebenen Gabelstapler sowie die Verwendung standardisierter Paletten in den späten 1930er Jahren trugen dazu bei, dass Gabelstapler immer beliebter wurden.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs förderte, wie schon zuvor der Erste Weltkrieg, den Einsatz von Gabelstaplern im Kriegseinsatz. Nach dem Krieg wurden effizientere Methoden zur Lagerung von Produkten in Lagerhäusern eingeführt. Die Lagerhäuser benötigten wendigere Gabelstapler, die größere Höhen erreichen konnten, und es wurden neue Gabelstaplermodelle entwickelt, die diesen Bedarf deckten. Zum Beispiel entwickelte 1954 das britische Unternehmen Lansing Bagnall, das heute zur KION Group gehört, den angeblich ersten Schmalgang-Elektrostapler. Diese Entwicklung veränderte die Konstruktion von Lagerhäusern und führte zu schmaleren Gängen und einer höheren Stapelung von Lasten, was die Lagerkapazität erhöhte. In den 1950er und 1960er Jahren wurde die Sicherheit der Bediener aufgrund der zunehmenden Hubhöhen und -kapazitäten immer wichtiger. In dieser Zeit wurden Gabelstapler mit Sicherheitsmerkmalen wie Lastlehnen und Fahrerkäfigen, den so genannten Überkopfschutzvorrichtungen, ausgestattet. In den späten 1980er Jahren begann man, neue Gabelstapler nach ergonomischen Gesichtspunkten zu konstruieren, um den Fahrerkomfort zu erhöhen, Verletzungen zu vermeiden und die Produktivität zu steigern. In den 1990er Jahren begann man sich mit den Abgasemissionen von Gabelstaplern zu befassen, was dazu führte, dass in verschiedenen Ländern Emissionsnormen für Gabelstaplerhersteller eingeführt wurden. Die Einführung von Gabelstaplern mit Wechselstromantrieb und die Brennstoffzellentechnologie sind weitere Fortschritte in der Entwicklung von Gabelstaplern.

Allgemeiner Betrieb

Gabelstaplerkabine mit Steueranordnung.

Gabelstapler sind für Lasten mit einem bestimmten Höchstgewicht und einem bestimmten vorderen Schwerpunkt ausgelegt. Diese Angaben befinden sich auf einem vom Hersteller bereitgestellten Typenschild, und die Lasten dürfen diese Spezifikationen nicht überschreiten. In vielen Ländern ist es illegal, das Typenschild ohne die Genehmigung des Gabelstaplerherstellers zu verändern oder zu entfernen.

Ein wichtiger Aspekt beim Betrieb von Gabelstaplern ist, dass sie über eine Hinterradlenkung verfügen müssen. Dies erhöht zwar die Manövrierfähigkeit in engen Kurven, unterscheidet sich aber von den Erfahrungen, die der Fahrer mit anderen Radfahrzeugen gemacht hat. Da es keinen Nachlauf gibt, muss beim Lenken keine Lenkkraft aufgewendet werden, um eine konstante Kurvengeschwindigkeit beizubehalten.

Eine weitere kritische Eigenschaft des Gabelstaplers ist seine Instabilität. Der Gabelstapler und die Last müssen als eine Einheit betrachtet werden, deren Schwerpunkt sich bei jeder Bewegung der Last ständig ändert. Ein Gabelstapler darf niemals mit angehobener Last eine Kurve mit hoher Geschwindigkeit durchfahren, bei der Zentrifugal- und Schwerkraftkräfte zusammenwirken und einen Kippunfall verursachen können. Der Gabelstapler ist mit einer Belastungsgrenze für die Gabelzinken ausgestattet, die mit zunehmender Höhe der Gabelzinken und dem Unterfahren der Last (d. h., wenn die Last nicht an der Gabelzinke "L" anstößt) abnimmt. In der Regel befindet sich auf dem Gabelstapler eine Ladeplatte, die als Referenz für die Belastung dient. Ein Gabelstapler sollte nicht als Personenaufzug verwendet werden, wenn er nicht mit einer speziellen Sicherheitsausrüstung ausgestattet ist, wie z. B. einer "Hebebühne" oder einem "Arbeitskorb".

Gabelstapler sind ein wichtiger Bestandteil von Lagerhäusern und Vertriebszentren. Es wird als zwingend erforderlich angesehen, dass diese Strukturen so konstruiert sind, dass sie eine effiziente und sichere Bewegung ermöglichen. Bei Drive-In-/Drive-Thru-Regalen muss ein Gabelstapler in ein Lagerfach fahren, das mehrere Palettenplätze tief ist, um eine Palette ein- oder auszulagern. Oft werden die Staplerfahrer durch Führungsschienen am Boden in das Regal geführt, und die Palette wird auf auskragenden Armen oder Schienen abgelegt. Diese Manöver erfordern gut geschulte Fahrer. Da der Stapler für jede Palette in das Lager einfahren muss, kommt es häufiger zu Beschädigungen als bei anderen Lagertypen. Bei der Konstruktion eines Drive-in-Systems müssen die Abmessungen des Gabelstaplers, einschließlich Gesamtbreite und Mastbreite, sorgfältig berücksichtigt werden.

Spezieller Containergabelstapler des Schiffs HMNZS Canterbury der neuseeländischen Marine

Gabelstaplersteuerung und -funktionen

Die Gabelstaplerhydraulik wird entweder mit Hebeln gesteuert, die direkt die Hydraulikventile betätigen, oder mit elektrisch gesteuerten Aktuatoren, die kleinere "Finger"-Hebel zur Steuerung verwenden. Letzteres ermöglicht den Konstrukteuren von Gabelstaplern mehr Freiheit bei der ergonomischen Gestaltung.

Gabelstapler gibt es in vielen Varianten und mit unterschiedlichen Tragfähigkeiten. In einer typischen Lagerumgebung haben die meisten Gabelstapler eine Tragfähigkeit zwischen einer und fünf Tonnen. Größere Maschinen mit einer Tragfähigkeit von bis zu 50 Tonnen werden zum Heben schwerer Lasten, einschließlich beladener Versandcontainer, eingesetzt.

Zusätzlich zu den Bedienelementen zum Heben und Senken der Gabeln (auch als Schaufeln oder Zinken bezeichnet) kann der Fahrer den Mast neigen, um die Tendenz der Last auszugleichen, die Schaufeln in Richtung Boden zu neigen und von den Gabeln zu rutschen. Die Neigung ermöglicht auch den Einsatz auf nicht ebenem Boden. Erfahrene Gabelstaplerfahrer nehmen jährlich an Hindernis- und Zeitwettbewerben bei regionalen Gabelstapler-Rodeos teil.

Bauarten

Querläufer-Schubmaststapler von Linde Material Handling

Eine weitere Spezialvariante ist der Schubmaststapler. Schubmaststapler sind freitragend und radunterstützt zugleich. Zur Lastenaufnahme wird der Mast vorgeschoben, so dass die Gabel frei vor dem Fahrzeug liegt und sich bis auf den Boden absenken lässt. Zum Transport der Last wird jedoch der Mast zwischen die Radarme zurückgezogen, was die Fahrstabilität verbessert und den Bedarf an Gegengewicht verringert. Bei seitlich angeordnetem Mast wird die Last mit dem seitlich angeordneten, ausfahrbaren Hubgerüst aufgenommen und für den Transport auf dem Tisch abgesetzt. Da man auf diesem Stapler seitlich sitzt, spricht man auch von einem Seitsitzstapler. Schubmaststapler sind für den innerbetrieblichen Transport insbesondere langer Lasten gedacht. Schubmaststapler gibt es seit jeher nur mit Elektroantrieb.

Ein Mitnahmestapler.
Eine mitlaufende Version

Niederhubwagen

Angetriebener Gabelhubwagen, in der Regel elektrisch betrieben. Niederhubwagen können je nach Ausführung von einer Person bedient werden, die auf dem Gerät sitzt, oder von einer Person, die neben dem Gerät geht.

Stapler

In der Regel elektrisch angetrieben. Ein Stapler kann je nach Ausführung von einer Person bedient werden, die auf dem Gerät sitzt, oder von einer Person, die daneben geht.

Schubmaststapler

Eine Variante des Mitfahrstaplers, die für kleine Gänge konzipiert ist. Sie sind in der Regel elektrisch angetrieben. Die Gabeln eines Schubmaststaplers können ausgefahren werden, um die Last zu erreichen, daher der Name. Es gibt zwei Varianten: mit beweglichem Fahrgestell, das in Nordamerika üblich ist, und mit beweglichem Hubgerüst, das im Rest der Welt üblich ist und allgemein als sicherer gilt.

Gegengewichtsstapler

Standard-Gabelstapler verwenden ein Gegengewicht am Heck des Staplers, um das Gewicht einer vorne am Stapler befindlichen Last auszugleichen. Elektrostapler nutzen das Gewicht der Batterie als Gegengewicht und sind daher in der Regel kleiner.

Seitenstapler

Ein Seitenstapler ist ein Flurförderzeug, das für lange Lasten ausgelegt ist. Die Fahrerkabine befindet sich vorne auf der linken Seite. Der Bereich rechts von der Kabine wird als Ladefläche oder Plattform bezeichnet. In der Mitte befindet sich eine Mulde, in der die Gabeln positioniert sind. Das Hubgerüst und die Gabelzinken heben die Last in der Mitte an und senken sie auf die Ladefläche ab. Das Vorwärtsfahren mit einer in Längsrichtung getragenen Last ermöglicht es, Langgut, typischerweise Holz, Stahl, Beton oder Kunststoff, leichter durch Türöffnungen zu bewegen und zu lagern als mit herkömmlichen Gabelstaplern.

Kommissionierstapler

Ähnlich wie ein Schubmaststapler, mit dem Unterschied, dass der Fahrer je nach Ausführung entweder in einem an den Gabelträger geschweißten Käfig mitfährt oder nebenher läuft. Wenn der Bediener im Kommissionierstapler mitfährt, trägt er ein speziell entwickeltes Sicherheitsgeschirr, um Stürze zu vermeiden. Ein spezieller gezahnter Greifer hält die Palette an den Gabeln fest. Der Bediener überträgt die Last auf die Palette, indem er einen Artikel nach dem anderen von Hand einlegt. Dies ist eine effiziente Methode zur Kommissionierung von Sendungen mit geringerer als der üblichen Palettenladung und wird gerne in großen Vertriebszentren eingesetzt.

Ein Schubmaststapler mit einem Stromabnehmer, der das Ausfahren der Gabeln in engen Gängen ermöglicht.

Geführter Schmalgangstapler

Ein elektrischer Gabelstapler mit Gegengewicht und Sitz, der mit einem speziellen Hubgerüst ausgestattet ist. Der Mast kann um 90 Grad gedreht werden, und die Gabeln können dann wie bei einem Schubmaststapler vorfahren, um volle Paletten aufzunehmen. Da sich der Gabelstapler nicht drehen muss, können die Gänge außerordentlich schmal sein, und wenn der Boden des Gebäudes mit einer Drahtführung versehen ist, kann das Gerät fast von alleine arbeiten. Die Masten dieser Art von Maschinen sind in der Regel sehr hoch. Je höher das Regal, das installiert werden kann, desto höher ist die Dichte, die das Lager erreichen kann. Diese Art von Lagersystem ist in Städten mit sehr hohen Grundstückspreisen sehr beliebt, denn durch den Bau von bis zu dreimal so hohen Regalen und den Einsatz dieser Maschinen ist es möglich, eine viel größere Menge an Material in einem Gebäude mit einer relativ kleinen Fläche zu lagern.

Um eine möglichst hohe Flächennutzung zu erreichen, werden Schmalganglager angelegt. Die Flure zwischen den Regalen sind hierbei so eng, dass der Stapler zwischen den Regalen keinen Platz mehr zum Rangieren hat. Der Schmalgangstapler hat deshalb eine um 90 Grad zur Fahrtrichtung gedrehte Gabel, die seitlich aus- und eingefahren werden kann. Da diese Lager eine Höhe von zehn Metern und mehr erreichen können und man vom Boden aus keinen guten Überblick mehr über die aus- oder einzulagernden Waren hat, wird bei einigen Schmalgangstaplern die Führerkabine mit der Gabel angehoben. Im Schmalgang werden die Stapler meist mit Führungsschienen oder elektronischen Systemen in der Spur gehalten, da zwischen Stapler und Regal nur wenige Zentimeter Platz sind.

Geführter Kommissionierstapler mit sehr schmalen Gängen

Gegengewichts-Kommissionierstapler, der dem geführten Schmalgangstapler ähnelt, mit dem Unterschied, dass sich der Bediener und die Steuerungen, die das Gerät bedienen, in einem Käfig befinden, der an den Mast geschweißt ist. Der Bediener trägt ein Rückhaltesystem, das ihn vor Stürzen schützt. Ansonsten gilt die gleiche Beschreibung wie für geführte Schmalgangstapler.

Mitnehmbarer Gabelstapler

Wird auch als Sodenlader bezeichnet. Wird in der Mitte sitzend gesteuert. Hat normalerweise einen Verbrennungsmotor. Die Motoren sind fast immer Dieselmotoren, werden aber manchmal auch mit Kerosin betrieben und verwenden manchmal Propaneinspritzung zur Leistungssteigerung. Einige alte Einheiten sind Zweitaktmotoren mit Selbstzündung, die meisten sind Viertaktmotoren mit Selbstzündung. Die nordamerikanischen Motoren sind mit fortschrittlichen Emissionskontrollsystemen ausgestattet. Gabelstapler, die in Ländern wie dem Iran oder Russland gebaut werden, haben in der Regel keine Abgasreinigungssysteme.

Spezialisierte Stapler

Ein Containerumschlaggerät mit geradem Mast im Hafen von Haikou Xiuying, Hainan, China
Containerumschlaggerät, das zwei leere 53-Fuß-Boxen an ihren 40-Fuß-Masten bewegt

Am anderen Ende des Spektrums der Gegengewichtsstapler stehen die Spezialstapler der gehobenen Klasse

Knickgelenkte Gegengewichtsstapler

Knickarmstapler sind so konstruiert, dass sie sowohl Anhänger entladen als auch die Last in Schmalgangregalen unterbringen können. Der zentrale Drehpunkt des Staplers ermöglicht es, Lasten im rechten Winkel zum Stapler im Regal zu lagern, was den Platzbedarf reduziert (und damit die Lagerdichte der Paletten erhöht) und den doppelten Transport vom Hof zum Lager vermeidet.

Frederick L. Brown wird zugeschrieben, dass er das Prinzip des knickgelenkten Staplers etwa 1982 perfektioniert hat. 2002 wurde er von der britischen Fork Lift Truck Association für seine Verdienste um die Gabelstaplerindustrie ausgezeichnet und 2003 erhielt er den Queen's Award for Innovation. Er ließ sich vom Handgabelhubwagen inspirieren und fand heraus, dass er durch die Umkehrung des Stabilitätsdreiecks und die Änderung der Gewichtsverteilung die Probleme lösen konnte, die bei früheren Versuchen, einen Gabelstapler gelenkig zu machen, lange Zeit unbeachtet geblieben waren. Freddys Patentanmeldung bezog sich auf bestimmte Antriebsmethoden, so dass Konkurrenten auf den Markt kommen konnten, indem sie alternative Methoden anboten, aber dasselbe Gelenkprinzip verwendeten.

Geführte Schmalgangstapler

Sie sind schienen- oder drahtgeführt und mit Hubhöhen von bis zu 40 Fuß (nicht kopfüber) und 98 Fuß (kopfüber) erhältlich. Es gibt zwei Formen: "Man-Down"- und "Man-Riser"-Stapler, bei denen der Bediener mit der Last hochfährt, um eine bessere Sicht zu haben oder um auf mehreren Ebenen "Break Bulk" zu kommissionieren. Im Gegensatz zu knickgelenkten Schmalgangstaplern erfordert dieser Staplertyp einen hohen Standard an Bodenebenheit.

Yachthafen-Gabelstapler

Diese Stapler findet man in Yachthäfen und Bootslagern. Sie sind mit hohen Masten, schweren Gegengewichten und einer Speziallackierung gegen seewasserbedingte Korrosion ausgestattet und werden zum Ein- und Auslagern von Booten in Regale verwendet. Der Gabelstapler kann das Boot sowohl ins Wasser setzen als auch entfernen, wenn die Bootsfahrt beendet ist. Yachthafen-Gabelstapler unterscheiden sich von den meisten anderen Gabelstaplern dadurch, dass sie mit einem "Negativ-Hub"-Zylinder ausgestattet sind. Diese Art von Zylinder ermöglicht es den Gabeln, tatsächlich tiefer als der Boden zu sinken. Diese Funktion ist notwendig, da der Boden, auf dem der Gabelstapler arbeitet, höher liegt als der Wasserspiegel darunter. Darüber hinaus gehören die Gabeln von Hafenstaplern zu den längsten auf dem Markt, einige sind bis zu 24 Fuß lang. Die Gabeln sind in der Regel mit einer Gummibeschichtung versehen, um Schäden am Rumpf der Boote zu vermeiden, die auf ihnen ruhen.

Omnidirektionale Stapler

Omnidirektionale Technologie (z. B. Mecanum-Räder) ermöglicht es einem Gabelstapler, sich vorwärts, diagonal und seitlich oder in jede beliebige Richtung auf einer Fläche zu bewegen. Ein omnidirektionales Radsystem ist in der Lage, den Stapler um 360 Grad in seiner eigenen Aufstandsfläche zu drehen oder seitwärts zu fahren, ohne die Staplerkabine zu drehen. Diese Art von Gabelstapler ist auch in der Fernsehserie MythBusters zu sehen.

Stapler mit der Sicherheitsklasse UL 558

In Nordamerika sind einige verbrennungsmotorische Flurförderzeuge von Underwriters Laboratories nach UL 558 eingestuft. Flurförderzeuge, die als "sicher" gelten, tragen die Bezeichnungen GS (Gasoline Safety) für benzinbetriebene, DS (Diesel Safety) für dieselbetriebene, LPS (Liquid Propane Safety) für mit Flüssigpropan betriebene oder GS/LPS für bivalente benzin-/flüssigpropanbetriebene Fahrzeuge.

UL 558 ist eine zweistufige Sicherheitsnorm. Die Grundnormen werden als G, D, LP und G/LP bezeichnet. Sie werden von Underwriters Laboratories als das absolute Minimum für einen Gabelstapler angesehen. Es handelt sich um eine freiwillige Norm, die zumindest in Nordamerika von keiner staatlichen Stelle für die Hersteller vorgeschrieben ist.

Die etwas strengeren Sicherheitsnormen GS, DS, LPS und GP/LPS bieten zwar einen gewissen Mindestschutz, der jedoch äußerst gering ist. In der Vergangenheit bot das Underwriter's Laboratory spezielle EX- und DX-Sicherheitszertifizierungen an.

Stapler mit Sicherheitszertifikat UL 583

UL 583 ist die elektrische Entsprechung von UL 558. Wie bei UL 558 handelt es sich um eine zweistufige Norm.

Explosionsgeschützte Stapler

Sie sind für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen vorgesehen, wie sie in der Chemie, Petrochemie, Pharmazie, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, in der Logistik oder in anderen Bereichen, in denen mit brennbarem Material gearbeitet wird, vorkommen. Sie werden in Europa gemeinhin als Pyroban-Stapler bezeichnet und müssen die Anforderungen der ATEX-Richtlinie 94/9/EG erfüllen, wenn sie in Bereichen der Zonen 1, 2, 21 oder 22 eingesetzt und entsprechend gewartet werden.

Automatisierte Gabelstapler

Um die Arbeitslöhne zu senken, die Betriebskosten zu reduzieren und die Produktivität zu verbessern, wurden auch automatisierte Gabelstapler entwickelt. Automatisierte Gabelstapler werden auch als gabelförmige, fahrerlose Fahrzeuge bezeichnet und sind bereits auf dem Markt erhältlich.

Antriebsmethoden

Verbrennungsmotor

Motoren können mit Diesel, Kerosin, Benzin, Erdgas, Butan oder Propan betrieben werden, und zwar entweder mit Zweitakt-Funkenzündung, Viertakt-Funkenzündung (üblich), Zweitakt-Kompressionszündung oder Viertakt-Kompressionszündung (üblich). Nordamerikanische Motoren sind mit fortschrittlichen Emissionskontrollsystemen ausgestattet. Gabelstapler, die in Ländern wie dem Iran oder Russland gebaut werden, haben in der Regel keine Abgasreinigungssysteme.

Flüssiggas (LPG)

Diese Gabelstapler verwenden einen Verbrennungsmotor, der für den Betrieb mit Flüssiggas modifiziert wurde. Der Kraftstoff wird häufig in einer Gasflasche gelagert, die am Heck des Staplers angebracht ist. Dies ermöglicht einen schnellen Wechsel der Gasflasche, wenn das Flüssiggas zur Neige geht. Treibgasstapler sind leiser als ihre Pendants mit Dieselmotor, bieten aber ähnliche Leistungsmerkmale.

Batterieelektrisch

Zu den batterieelektrischen Staplern, die mit Blei-Säure-Batterien oder zunehmend auch mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden, gehören: Gabelstapler, Scherenhubwagen, Kommissionierer, Stapler, Schubmaststapler und Palettenhubwagen. Elektrostapler werden hauptsächlich in Innenräumen auf ebenen Flächen eingesetzt. Die Batterien verhindern die Emission schädlicher Abgase und werden für Innenräume empfohlen, z. B. in der Lebensmittelverarbeitung und im Gesundheitswesen.

Wasserstoff-Brennstoffzelle

Gabelstapler mit Wasserstoff-Brennstoffzellen werden durch eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff angetrieben. Durch die Reaktion wird Strom erzeugt, der in einer Batterie gespeichert und anschließend zum Antrieb von Elektromotoren für den Gabelstapler verwendet werden kann. Diese Antriebsmethode verursacht keine lokalen Emissionen, kann innerhalb von drei Minuten aufgetankt werden und wird häufig in Kühllagern eingesetzt, da ihre Leistung durch niedrigere Temperaturen nicht beeinträchtigt wird.

Komponenten von Gegengewichtsstaplern

Ein typischer Gegengewichtsstapler besteht aus den folgenden Komponenten:

Datei:Forklift Truck.jpg
Abbildung eines Elektrostaplers mit Komponentenbeschreibungen
  • Staplerrahmen - die Basis des Geräts, an der der Mast, die Achsen, die Räder, das Gegengewicht, das Fahrerschutzdach und die Stromquelle befestigt sind. Der Rahmen kann Kraftstoff- und Hydraulikflüssigkeitstanks enthalten, die als Teil der Rahmenbaugruppe konstruiert sind.
  • Gegengewicht - eine Masse, die an der Rückseite des Gabelstaplerrahmens angebracht ist. Der Zweck des Gegengewichts ist es, die angehobene Last auszugleichen. Bei einem elektrischen Gabelstapler kann die große Batterie als Teil des Gegengewichts dienen.
  • Kabine - der Bereich, in dem sich der Sitz für den Fahrer sowie die Steuerpedale, das Lenkrad, die Hebel, die Schalter und das Armaturenbrett mit den Anzeigen für den Fahrer befinden. Die Kabine kann im Freien oder in einem geschlossenen Raum untergebracht sein, der jedoch durch eine käfigartige Schutzvorrichtung abgedeckt ist. Wenn die Kabine geschlossen ist, kann sie auch mit einer Kabinenheizung für kalte Klimazonen und einem Gebläse oder einer Klimaanlage für heiße Tage ausgestattet sein.
  • Fahrerschutzdach - ein Metalldach, das von Pfosten an jeder Ecke der Kabine getragen wird und den Fahrer vor herabfallenden Gegenständen schützt. Bei einigen Gabelstaplern ist das Fahrerschutzdach ein integrierter Bestandteil der Rahmenbaugruppe.
  • Antriebsquelle - kann aus einem Verbrennungsmotor bestehen, der mit LP-Gas, CNG, Benzin oder Dieselkraftstoff betrieben werden kann. Elektrostapler werden entweder von einer Batterie oder einer Brennstoffzelle angetrieben, die die Elektromotoren mit Strom versorgen; einige Brennstoffzellenstapler können von mehreren Brennstoffzellen gleichzeitig betrieben werden. Für Lagerhäuser und andere Innenanwendungen haben Elektrostapler den Vorteil, dass sie kein Kohlenmonoxid produzieren.
  • Kippzylinder - Hydraulikzylinder, die am Staplerrahmen und am Hubgerüst montiert sind. Die Kippzylinder schwenken das Hubgerüst nach hinten oder vorne, um das Anheben der Last zu unterstützen.
  • Mast - die vertikale Baugruppe, die das Anheben und Absenken der Last übernimmt. Er besteht aus ineinander greifenden Schienen, die auch die seitliche Stabilität gewährleisten. Die ineinander greifenden Schienen können entweder Rollen oder Buchsen als Führung haben. Das Hubgerüst wird hydraulisch angetrieben und über einen oder mehrere Hydraulikzylinder direkt oder über Ketten von dem oder den Zylindern bedient. Er kann an der Vorderachse oder am Rahmen des Gabelstaplers montiert werden. Bei der Variante "Containermast" können die Gabeln um einige Meter angehoben werden, ohne dass sich die Gesamthöhe des Staplers erhöht. Dies ist nützlich, wenn Paletten doppelt in einen Container oder unter ein Zwischengeschoss geladen werden.
  • Schlitten - die Komponente, an der die Gabeln oder andere Anbaugeräte befestigt werden. Er wird in die Mastschienen montiert und bewegt sich mit Hilfe von Ketten oder durch direkte Verbindung mit dem Hydraulikzylinder auf und ab. Wie der Mast kann auch der Schlitten entweder mit Rollen oder Buchsen ausgestattet sein, um ihn in den ineinandergreifenden Mastschienen zu führen.
  • Laststütze - eine zahnstangenartige Verlängerung, die entweder mit dem Schlitten verschraubt oder verschweißt ist, um zu verhindern, dass die Last nach hinten rutscht, wenn der Schlitten auf volle Höhe angehoben wird.
  • Anbaugeräte - können aus einem Mechanismus bestehen, der entweder dauerhaft oder vorübergehend am Schlitten angebracht wird, um das richtige Anschlagen der Last zu unterstützen. Es gibt eine Vielzahl von Anbaugeräten für den Materialtransport. Zu den Anbaugeräten gehören Seitenschieber, Slip-Sheet-Anbaugeräte, Kartonklammern, Mehrzweckklammern, Rotatoren, Zinkenverstellgeräte, Teppichstangen, Stangenhandhabungsgeräte, Containerhandhabungsgeräte und Rollenklammern.
  • Reifen - entweder Vollgummireifen für den Inneneinsatz oder Luftreifen für den Außeneinsatz.

Anbaugeräte

Im Folgenden finden Sie eine Liste gängiger Anbaugeräte für Gabelstapler:

  • Bemessungsgeräte - auf dem Gabelstapler montierte Bemessungssysteme liefern die Abmessungen der Ladung, um die Raumnutzung von Staplern und Anhängern zu erleichtern und Lagerautomatisierungssysteme zu unterstützen. Die Systeme übermitteln die Abmessungen normalerweise über 802.11-Funkgeräte. NTEP-zertifizierte Bemessungsgeräte sind zur Unterstützung kommerzieller Aktivitäten, die nach Volumen abrechnen, erhältlich.
  • Seitenschieber - ein hydraulisches Anbaugerät, mit dem der Fahrer die Zinken (Gabeln) und die Rückenlehne seitlich bewegen kann. Dies erleichtert die Platzierung einer Ladung, ohne dass der Stapler umpositioniert werden muss.
  • Drehvorrichtung - zur Unterstützung des Umschlags von Kufen, die sich zu stark geneigt haben, und für andere spezielle Materialumschlagsanforderungen sind einige Gabelstapler mit einem Anbaugerät ausgestattet, mit dem die Zinken gedreht werden können. Diese Art von Anbaugerät kann auch zum Auskippen von Containern für eine schnelle Entladung verwendet werden.
  • Zinkenverstellgerät - ein hydraulisches Anbaugerät, das die Zinken (Gabeln) zusammen oder auseinander bewegt. Dadurch muss der Bediener die Zinken nicht mehr manuell für unterschiedlich große Lasten einstellen.
  • Rollen- und Fassklammer - ein mechanisches oder hydraulisches Anbaugerät, mit dem das zu transportierende Gut zusammengepresst wird. Es wird für die Handhabung von Fässern, Kegs oder Papierrollen verwendet. Diese Art von Anbaugerät kann auch eine Drehfunktion haben. Die Drehfunktion würde einem Bediener helfen, ein vertikal gelagertes Papier in den horizontalen Einzug einer Druckmaschine einzuführen.
  • Stangenanbaugeräte - an manchen Orten, z. B. in Teppichlagern, wird anstelle von Gabeln eine lange Metallstange zum Anheben von Teppichrollen verwendet. Ähnliche Geräte, wenn auch viel größer, werden zum Aufnehmen von Metallspulen verwendet.
  • Anbaugeräte für Kartons und Mehrzweckklammern - hydraulische Anbaugeräte, die es dem Bediener ermöglichen, eine Last zu öffnen und zu schließen und sie zum Aufnehmen zu quetschen. Produkte wie Kartons, Kisten und Ballen können mit dieser Art von Anbaugeräten bewegt werden. Mit diesen Anbaugeräten wird der Gabelstapler manchmal auch als Klammerstapler bezeichnet.
  • Gleitblech-Anbaugerät (Push-Pull) - ein hydraulisches Anbaugerät, das nach vorne greift, ein Gleitblech festklemmt und das Gleitblech zum Transport auf breite und dünne Metallgabeln zieht. Das Anbaugerät schiebt die Folie und die Ladung zum Ablegen von den Gabeln.
  • Drumhandler-Anbaugerät - ein mechanisches Anbaugerät, das auf die Zinken (Gabeln) geschoben wird. Es verfügt in der Regel über eine federbelastete Klemmbacke, die den oberen Rand des Fasses für den Transport ergreift. Ein anderer Typ umgreift das Fass auf ähnliche Weise wie die Rollen- oder Fassaufsätze.
  • Arbeitskorb - eine Hebebühne, die auf die Zinken (Gabeln) geschoben wird und zum Anheben von Arbeitern dient. Der Arbeitskorb hat ein Geländer, um die Person vor dem Absturz zu bewahren, und Halterungen zur Befestigung eines Sicherheitsgeschirrs. Außerdem wird der Arbeitskorb mit einem Gurt oder einer Kette am Wagen des Gabelstaplers befestigt.
  • Teleskopgabeln - hydraulische Anbaugeräte, die es dem Gabelstapler ermöglichen, in Lagern zu arbeiten, die für "doppelttiefe Stapelung" ausgelegt sind, d. h. zwei Palettenregale werden ohne Gang dazwischen hintereinander gestellt.
  • Waagen - Auf dem Gabelstapler montierte Waagen ermöglichen es den Bedienern, die von ihnen gehandhabten Paletten effizient zu wiegen, ohne ihren Arbeitsablauf durch die Fahrt zu einer Plattformwaage unterbrechen zu müssen. Es sind Waagen erhältlich, die eichfähige Gewichte für Vorgänge liefern, bei denen nach Gewicht abgerechnet wird. Sie lassen sich leicht am Stapler nachrüsten, indem sie an den Wagen gehängt werden, so wie die Gabeln am Stapler hängen.
  • Einzel-Doppel-Gabeln - Gabeln, die in geschlossener Position die Bewegung einer einzelnen Palette oder Plattform ermöglichen, sich aber in getrennter Position in einen Satz Doppelgabeln verwandeln, die den Transport von zwei Paletten nebeneinander ermöglichen. Bei einigen Gabelstaplern muss die Gabelsteuerung den Seitenschieber ersetzen.
  • Schneepflug - ein mechanisches Anbaugerät, mit dem der Staplerfahrer leicht und schnell Schnee schieben kann. Der Schneepflug kann oft auch zu anderen Jahreszeiten als Anbaugerät für die Reinigung von Arbeitsplätzen eingesetzt werden.
  • Mulden - ein mechanisches Anbaugerät, das an den Gabelstapler angebaut wird, um den Abfall sicher und schnell in die entsprechende Mulde oder Müllpresse zu befördern. Es gibt zwei Arten von Absetzmulden: die nach vorne rollende und die nach unten entleerende.

Jedes Anbaugerät an einem Gabelstapler verringert seine Nenntragfähigkeit, die mit einem Standard-Gabelträger und Gabeln berechnet wird. Die tatsächliche Tragfähigkeit kann deutlich niedriger sein.

Auswechseln oder Hinzufügen von Anbaugeräten

Ein typisches Tragfähigkeitsdiagramm

Es ist möglich, ein vorhandenes Anbaugerät zu ersetzen oder ein Anbaugerät zu einem Stapler hinzuzufügen, der noch keins hat. Dabei sind u. a. der Staplertyp, die Tragfähigkeit, die Art des Schlittens und die Anzahl der Hydraulikfunktionen (die die Anbaugeräte antreiben) zu berücksichtigen. Wie im vorangegangenen Abschnitt erwähnt, kann der Austausch oder das Hinzufügen eines Anbaugeräts die sichere Hubkapazität des Gabelstaplers verringern (siehe auch Allgemeine Arbeitsabläufe, unten).

Die Hersteller von Gabelstapler-Anbaugeräten bieten Online-Rechner an, um die sichere Tragfähigkeit bei Verwendung eines bestimmten Anbaugeräts zu ermitteln. Genaue Angaben zur Tragfähigkeit kann jedoch nur der Gabelstaplerhersteller machen. Gabelstapler können vom Hersteller neu eingestuft und mit einem neuen Typenschild versehen werden, auf dem die geänderte Tragfähigkeit bei Verwendung des Anbaugeräts angegeben ist.

Im Zusammenhang mit Anbaugeräten besteht eine hydraulische Funktion aus einem Ventil am Gabelstapler mit einem Hebel in der Nähe des Fahrers, der zwei Durchgänge mit unter Druck stehendem Hydrauliköl für den Antrieb der Anbaugerätefunktionen bereitstellt. Manchmal hat ein Anbaugerät mehr Funktionen als der Gabelstapler Hydraulikfunktionen hat und eine oder mehrere müssen hinzugefügt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, Hydraulikfunktionen hinzuzufügen (auch bekannt als Hinzufügen eines Ventils). Die Hersteller von Gabelstaplern bieten Ventile und Zubehör für die Schlauchführung an, aber die Teile und der Arbeitsaufwand für die Installation können unerschwinglich teuer sein. Eine andere Möglichkeit ist das Hinzufügen eines Magnetventils in Verbindung mit einer Schlauch- oder Kabeltrommel, die den Ölfluss von einer bestehenden Funktion ableitet. Schlauch- und Kabeltrommeln können jedoch die Sicht des Fahrers versperren und leicht beschädigt werden.

Staplerverbände und -organisationen

Es gibt zahlreiche nationale und kontinentale Verbände, die sich mit der Flurförderzeugbranche befassen. Einige der wichtigsten Organisationen sind:

  • Industrial Truck Association (ITA) (Nordamerika)
  • Material Handling Equipment Distributors Association (MHEDA) (Nordamerika)
  • Fédération Européenne de la Manutention - Europäischer Verband für Materialtransport (FEM)
  • Gabelstaplerverband (FLTA) (Großbritannien)
  • Britischer Verband für Flurförderzeuge (BITA)
  • Japanischer Verband für Flurförderzeuge (JIVA)
  • Koreanischer Verband der Baumaschinenhersteller (KOCEMA)

Zwischen diesen Organisationen gibt es viele wichtige Kontakte, und sie haben gemeinsame Statistik- und Entwicklungsprogramme eingerichtet. Ein Programm ist die World Industrial Trucks Statistics (WITS), die jeden Monat an die Verbandsmitglieder veröffentlicht wird. Die Statistiken sind nach Gebiet (Kontinent), Land und Maschinenklasse gegliedert. Obwohl die Statistiken allgemein gehalten sind und die Produktion der meisten kleineren Hersteller nicht berücksichtigen, sind die Informationen aufgrund ihrer Tiefe von Bedeutung. Diese Kontakte haben zu einer gemeinsamen Definition eines Klassensystems geführt, an das sich alle großen Hersteller halten.

Sicherheit von Gabelstaplern

Normen

Die Sicherheit von Gabelstaplern unterliegt weltweit einer Vielzahl von Normen. Die wichtigste Norm ist die ANSI B56, deren Federführung nach mehrjährigen Verhandlungen nun vom American National Standards Institute (ANSI) an die Industrial Truck Standards Development Foundation (ITSDF) übergegangen ist. Die ITSDF ist eine Non-Profit-Organisation, deren einziger Zweck die Bekanntmachung und Modernisierung der Norm B56 ist.

Weitere Sicherheitsnormen für Gabelstapler wurden in den Vereinigten Staaten von der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) und im Vereinigten Königreich von der Health and Safety Executive eingeführt.

Sicherheit der Fahrer

In vielen Ländern müssen Gabelstaplerfahrer für den Betrieb von Gabelstaplern geschult und zertifiziert sein. Die Zertifizierung kann für jede einzelne Staplerklasse erforderlich sein, die ein Bediener verwenden möchte.

Für die Gabelstaplerausbildung gibt es viele Bezeichnungen, z. B. Gabelstaplerlizenz oder Gabelstaplerzertifizierung. Unabhängig davon, welche Bezeichnung verwendet wird, muss die Schulung den bundesweiten oder nationalen Standards entsprechen.

Gesundheitsdienstleister empfehlen nicht, dass Arbeitnehmer, die schwere Geräte wie Gabelstapler fahren oder benutzen, chronische oder akute Schmerzen mit Opioiden behandeln.

Fahrern wird empfohlen, einen Aufpasser zu benutzen, wenn sie eine große Last platzieren, die ihre Sicht beim Vorwärtsfahren behindert.

Gabelstaplerschulung in den Vereinigten Staaten

In den Vereinigten Staaten wird die Gabelstaplerschulung auf Bundesebene von der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) geregelt. Im Jahr 1999 aktualisierte die OSHA ihre Vorschriften 29 CFR 1910.178 für "Powered Industrial Trucks" (der Begriff, den die OSHA verwendet, um Gabelstapler neben anderen Arten von Industriefahrzeugen einzuschließen). Ein wichtiger Bestandteil dieser Vorschriften betrifft die Schulung von Gabelstaplerfahrern. Die Norm verlangt von den Arbeitgebern die Entwicklung und Umsetzung eines Schulungsprogramms, das auf den allgemeinen Grundsätzen des sicheren Betriebs von Gabelstaplern, den am Arbeitsplatz eingesetzten Fahrzeugtypen, den durch den Einsatz des Fahrzeugs/der Fahrzeuge entstehenden Gefahren am Arbeitsplatz und den allgemeinen Sicherheitsanforderungen der OSHA-Norm basiert. Die OSHA geht davon aus, dass geschulte Bediener wissen müssen, wie man die Arbeit richtig und sicher ausführt, was durch eine Arbeitsplatzbewertung nachgewiesen wird. Es muss eine formale (Vorlesung, Video usw.) und praktische (Vorführung und praktische Übungen) Schulung durchgeführt werden. Der Arbeitgeber muss außerdem bescheinigen, dass jeder Bediener die Schulung erhalten hat, und jeden Bediener mindestens einmal alle drei Jahre bewerten. Vor dem Einsatz des Flurförderzeugs am Arbeitsplatz muss der Arbeitgeber die Leistung des Fahrers bewerten und feststellen, dass der Fahrer in der Lage ist, ein Flurförderzeug sicher zu bedienen. Eine Auffrischungsschulung ist immer dann erforderlich, wenn ein Bediener einen Mangel in der sicheren Bedienung des Staplers feststellt.

Gabelstaplerschulung im Vereinigten Königreich

Im Vereinigten Königreich müssen die Bediener von Gabelstaplern gemäß der Verordnung über die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln (Provision and Use of Work Equipment Regulations) angemessen geschult werden. Die allgemeinen Standards für diese Schulung und die gute Betriebspraxis finden sich im HSE Code of Practice 117 (dritte Ausgabe) aus dem Jahr 2013. Drittorganisationen haben de facto "Best-Practice"-Standards für die Gabelstaplerschulung entwickelt, die im Vereinigten Königreich gemeinhin als "Gabelstaplerlizenz" bezeichnet werden; diese werden nicht mehr als Schulungsnachweis im Sinne des COP 117 (dritte Ausgabe) anerkannt, und daher ist die Schulung nicht gesetzlich vorgeschrieben, wie gemeinhin angenommen wird. Eine organisierte Schulung hilft jedoch zu zeigen, dass ein Arbeitgeber Maßnahmen ergriffen hat, um seine "Sorgfaltspflicht" im Falle eines Unfalls zu gewährleisten.

Im Vereinigten Königreich werden Gabelstaplerschulungen von einer Reihe verschiedener freiwilliger Standardschulungsorganisationen durchgeführt. Diese können direkt von der HSE anerkannt werden, die eine neue Organisation mit der Bezeichnung "Accrediting Body Association Work place transport 2012" gegründet hat. In jedem Fall müssen qualifizierte Gabelstaplerausbilder bei mindestens einer der freiwilligen Ausbildungsorganisationen registriert sein. Obwohl die RTITB-Betreiber in einer Datenbank registriert sind, die alle drei Jahre aktualisiert werden muss, hängt die Zeitspanne zwischen den Auffrischungskursen von der Arbeitsschutzbehörde, den Versicherungsgesellschaften oder der Unternehmenspolitik ab. Die H&S Executive (HSG136 Workplace Transport Safety) empfiehlt eine Auffrischungsschulung oder Prüfung alle drei bis fünf Jahre.

Gabelstaplerausbilder im Vereinigten Königreich sind in der Regel entweder als kleine unabhängige Schulungsunternehmen oder als Teil eines größeren Schulungsanbieters tätig. Die Ausbildung wird auf zwei Arten durchgeführt: vor Ort (manchmal auch als Inhouse-Schulung bezeichnet), wobei die Ausbildung in den Räumlichkeiten des Kunden unter Verwendung seiner eigenen Ausrüstung stattfindet, oder außerhalb des Geländes (öffentliche Kurse) in einem Ausbildungszentrum. Schulungszentren bieten Arbeitslosen mit wenig oder gar keiner Erfahrung im Umgang mit Gabelstaplern die Möglichkeit, einen Befähigungsnachweis zu erwerben und ihre Beschäftigungschancen zu erhöhen. Die Zertifizierungsstandards der Schulen orientieren sich in der Regel eng an den Standards, die von der jeweiligen Akkreditierungsstelle für Ausbildungsstandards, der sie angeschlossen sind, gefordert werden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Ausbildungsstätte gleichzeitig bei einer oder mehreren Stellen registriert ist.

Die British Industrial Truck Association (BITA) hat die verschiedenen Gabelstaplertypen in Gruppen eingeteilt und jeder Klassifizierung eine eindeutige Kennung zugewiesen. Diese als "BITA-Liste" bekannte Liste hat sich im Vereinigten Königreich als Standard durchgesetzt. Auf den Schulungsbescheinigungen für Gabelstapler ist die entsprechende BITA-Klassifizierung angegeben, um die Grenzen der Zertifizierung deutlich zu machen.

Gabelstaplerschulung in Australien

Vor 2011 regelten alle australischen Bundesstaaten und Territorien unabhängig voneinander den Arbeits- und Gesundheitsschutz in ihrem Land, einschließlich der Zulassung von Gabelstaplern. Während die Arbeitsschutzgesetze der einzelnen Bundesstaaten auf ähnlichen Grundprinzipien beruhten, gab es zwischen den verschiedenen Rechtsprechungen Unterschiede in den Details und der Anwendung dieser Arbeitsschutzgesetze.

Im Jahr 2008 wurde zwischen dem Commonwealth of Australia und den sechs Bundesstaaten und zwei Territorien Australiens das Inter-Governmental Agreement for Regulatory and Operational Reform in Occupational Health and Safety (Zwischenstaatliches Abkommen zur Reform der Arbeitsschutzgesetzgebung) geschlossen, um die Zusammenarbeit zwischen diesen Rechtsordnungen bei der Harmonisierung der Arbeitsschutzgesetze zu formalisieren. Infolgedessen wurde nach einer Überprüfung der Arbeitsschutzgesetze in ganz Australien das nationale Modellgesetz für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit (WHS) erlassen, zu dem umfangreiche öffentliche Konsultationen durchgeführt wurden. Dieses Gesetz wurde im Juni 2011 fertiggestellt.

Dieses Gesetz bildete einen Rahmen für die einzelnen Gerichtsbarkeiten, um unterstützende Rechtsvorschriften zu erlassen, da die einzelnen Gerichtsbarkeiten für die Verwaltung der Arbeitsschutzgesetze der einzelnen Bundesstaaten und Territorien zuständig sind, einschließlich der Erteilung von Lizenzen, die unter das Gesetz fallen. Jeder einzelne Bundesstaat und jedes Territorium stellt in seinem Zuständigkeitsbereich Lizenzen aus, einschließlich der so genannten "Hochrisiko-Arbeitslizenzen" für risikoreiche Arbeiten. Gabelstaplerlizenzen werden als "Hochrisiko-Arbeitslizenzen" eingestuft.

Um eine Gabelstaplerlizenz in einem Staat oder Territorium zu erhalten, muss ein Antragsteller einen Ausbildungskurs bei einer zugelassenen Ausbildungsorganisation absolvieren und dann nach Abschluss des Kurses bei dem entsprechenden Staat oder Territorium einen Antrag auf eine Gabelstaplerlizenz stellen. Die Kompetenzeinheit ist bekannt als National High Risk Licence Unit of Competence TLILIC2001 - Licence to Operate a Forklift Truck, oder im Falle einer LO-Lizenz Unit of Competence TLILIC2002 - Licence to Operate an Order Picking Forklift Truck. Es ist eine Gebühr zu entrichten, die von Land zu Land unterschiedlich ist.

Gabelstaplerlizenzen, die in einem Land ausgestellt wurden, werden in allen Ländern anerkannt. Die Löschung einer Lizenz in einem Land wird ebenfalls in allen Ländern anerkannt.

Gabelstaplerausbildung in Neuseeland

Die Ausbildung zum Gabelstaplerfahrer wird in zwei Arten unterteilt:

  • Bedienerschein (früher OSH-Schein), um einen Gabelstapler auf einem privaten Hof oder Gelände zu bedienen.
  • Gabelstaplerführerschein (F), um einen Gabelstapler auf öffentlichen Straßen zu fahren.

Die Bedienerbescheinigung basiert auf dem 1995 vom damaligen Arbeitsministerium veröffentlichten Approved Code of Practice for Training Operators and Instructors of Powered Industrial Lift Trucks (ACOP"). Er gibt dem Bediener die Erlaubnis, einen Gabelstapler in einem geschlossenen Raum (d. h. einem Raum, der nicht als "Straße" gilt) zu bedienen.

Um einen Gabelstapler auf einer öffentlichen Straße zu benutzen, muss der Fahrer einen Gabelstaplervermerk (F) in seinem Führerschein haben. Fahrer mit einem Führerschein der Klasse 1 (Pkw) und einem F-Vermerk dürfen nur Gabelstapler mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 18.000 kg fahren, während Fahrer mit einem Führerschein der Klasse 2 (mittelschwerer Stapler) und einem F-Vermerk einen Gabelstapler mit beliebigem Gesamtgewicht fahren dürfen.

Der ACOP enthält eine Reihe von bewährten Praktiken, Richtlinien und Empfehlungen für die Ausbildung von Gabelstaplerfahrern. Die Schulung kann jedoch auf die spezifischen Bedürfnisse des Bedieners und die von ihm verwendeten Anbaugeräte zugeschnitten werden, wie es das Gesetz über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2015 vorschreibt.

Die Schulung besteht aus einer Theorieeinheit, die persönlich oder online abgehalten wird, gefolgt von einer kurzen praktischen Prüfung von 15-20 Minuten. Wenn die ACOP-Richtlinien befolgt werden, besteht diese aus dem Stapeln und Entstapeln von Paletten auf niedriger, mittlerer und hoher Ebene sowie dem Vorwärts- und Rückwärtsfahren um einen Achterkegel, während eine Last getragen wird.

Einheitliche Normen

Für die Ausbildung von Gabelstaplern stehen Normen zur Verfügung, die jedoch nicht vorgeschrieben sind. Die wichtigste Einheitsnorm ist US10851.

Anbaugeräte

Der ACOP befasst sich speziell mit einem Gabelstaplerfahrer, der nur die Standardgabeln verwendet. Anbaugeräte für Gabelstapler, wie z. B. Fassklammern, Gabelverlängerungen, Rotatoren und Personenkäfige, werden in einer separaten Norm behandelt (US10852). Es ist nicht zwingend erforderlich, eine Einheitsnorm zu erfüllen; ein Unternehmen kann den Bediener einfach über die verwendeten Anbaugeräte unterrichten.

Sicherheitsprodukte

Auf dem Markt gibt es heute eine Reihe von Produkten zur Verringerung der von Gabelstaplern ausgehenden Arbeitsrisiken.

Fußgängererkennungssysteme

Ein Fußgängererkennungssystem.

Dabei handelt es sich um Näherungssensoren, die Objekte und Fußgänger in einem Abstand von einigen Zentimetern bis zu mehreren Metern erkennen. Der Sensor unterscheidet zwischen einer Person und einem Objekt und warnt den Fahrer ohne unnötige Alarme. Auf der Grundlage der Stereovision analysiert ein Algorithmus in Echtzeit, ob sich eine Person im toten Winkel des Gabelstaplers befindet.

Ultraschall-Radare

Ultraschallsensoren sind Näherungssensoren, die Objekte in Entfernungen von einigen Zentimetern bis zu mehreren Metern erkennen. Der Sensor gibt einen Signalton ab und misst die Zeit, die das Signal benötigt, um zurückzukehren. Er unterscheidet nicht zwischen Personen und Objekten. Jedes Hindernis, das sich hinter dem Fahrzeug befindet, wird erkannt. Normalerweise wird dieser Sensortyp nur für die Erkennung in hinteren Bereichen verwendet.

RF-Systeme

Hierbei handelt es sich um Geräte, die Gabelstaplerfahrer vor Personen in der Nähe des Gabelstaplers warnen. Die Fußgänger müssen ein Hochfrequenzgerät (elektronische Etiketten) tragen, das ein Signal aussendet, wenn der Gabelstapler sie erkennt, und so den Gabelstaplerfahrer auf ihre Anwesenheit aufmerksam macht. Das Gerät erkennt sowohl vorne als auch hinten und unterscheidet zwischen Personen und den üblichen Hindernissen in Lagern. Aus diesem Grund wird der Fahrer nur gewarnt, wenn sich ein Fußgänger in der Nähe des Staplers befindet.

Weltweite Rangliste der Hersteller

Jedes Jahr veröffentlicht Modern Materials eine weltweite Rangliste der Top 20 der Gabelstaplerhersteller nach Umsatz in Dollar. Eine modifizierte Kopie des Berichts finden Sie unten in einer sortierbaren Tabelle.

Rangliste Name des Unternehmens 2019 Rang Umsatz 2019 Nordamerikanische Marken Weltweiter Hauptsitz Land
1 Toyota Industrien 1 $13,356,000,000 Toyota, Raymond Aichi Japan
2 KION Gruppe 2 $7,173,000,000 Linde, STILL, Baoli Wiesbaden Deutschland
3 Jungheinrich Lift Truck Corp. 3 $4,576,000,000 Jungheinrich Hamburg Deutschland
4 Mitsubishi Logisnext Co. LTD 4 $4,152,000,000 UniCarriers, Mitsubishi, CAT Kyoto Japan
5 Crown Ausrüstung Corporation 5 $3,720,000,000 Crown, Hamech New Bremen, Ohio USA
6 Hyster-Yale Material Handling 4 $3,292,000,000 Hyster, Yale, Nuvera Cleveland, Ohio USA
7 Anhui Gabelstapler Gruppe 7 $1,438,000,000 Heli, CHL Hefei, Anhui China
8 Hangcha-Gruppe 8 $1,268,000,000 HC Hangzhou China
9 Doosan Infracore 10 $1,166,000,000 Doosan Seoul Südkorea
10 Clark Material Handling Unternehmen 9 $783,000,000 Clark Seoul Südkorea
11 Komatsu Utility Co. 10 $649,000,000 Komatsu Tokio Japan
12 Hyundai Schwerindustrie 12 $406,000,000 Hyundai Ulsan Südkorea
13 Lonking Gabelstapler Gesellschaft, Ltd 13 $343,000,000 Lonking Schanghai China
14 Gabelstapler 15 $335,000,000 Gabelstapler Monaghan Irland
15 EP-Ausrüstung 14 $310,000,000 Big Joe Hangzhou China
16 Manitou 16 $218,000,000 Manitou Ancenis Cedex Frankreich
17 Konecranes 17 $185,000,000 Konecranes Hyvink Finnland
18 Liuzhou LiuGong Forklift Co. N/A $94,000,000 LiuGong Katy, Texas USA
19 Godrej & Boyce Fertigung 18 $77,000,000 Nicht verfügbar in N.A. Mumbai Indien
20 Hubtex Maschinenbau GmbH & Co. 20 $72,000,000 Hubtex Fulda Deutschland

Abgrenzung und Unterscheidung

Weitere motorbetriebene Flurförderzeuge sind zum Beispiel elektrisch angetriebene Hubwagen, Geräte zum Containerumschlag oder fahrerlose Transportfahrzeuge.

Ähnliche Aufgaben können auch andere Fahrzeuge – insbesondere Radlader und Traktoren – durch entsprechende Anbaugeräte (insbesondere Gabelzinken) wahrnehmen. Diese Fahrzeuge werden – als Einschränkung der breiteren Sichtweise der Lagerlogistiktheorie – von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung nicht den Flurförderzeugen zugerechnet.

Besondere Stapler wie Teleskoplader und Reach-Stacker benötigen in der Regel eine weitergehende zusätzliche Schulung und Unterweisung für die Fahrer.

Gabelstapler können nach folgenden Kriterien unterschieden werden:

  • Antriebsart (Diesel, Gas, Elektro)
  • Radzahl (drei- oder vierrädrig)
  • Unterfahrbarkeit (radunterstützt, freitragend, Schubmast)
  • Bediener-, Sitzposition bzw. Bedienungsstand (Deichselführung, Steh- oder Sitzstapler als Quer-, Seit- oder Frontsitz)
  • Hubhöhe (Einfach- bis Viermast)
  • Bereifung (Luft, Superelastik, Vollgummi)
  • Sicherheitsgesichtspunkten (explosionsgeschützte Stapler)

Technik

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1: Umlenkrolle 2: Mast 3: Hebekette 4: Maststeuerhebel 5: Hydrauliksystem 6: Gabelträger 7: Gabel 8: Chassis 9: Motorraum 10: Schutzdach
Gabelstapler mit Flüssiggas

Gabelstapler werden in der Regel durch einen mitfahrenden Bediener gesteuert und mit einem Verbrennungs- oder Elektromotor angetrieben. Die Verbrennungsmotoren arbeiten mit einem Propan/Butan-Gemisch (Flüssiggas), Dieselkraftstoff oder Erdgas. Benzingetriebene Gabelstapler kommen in der EU praktisch nicht mehr vor.

Elektrische oder mit Gas betriebene Gabelstapler dürfen auch in Innenräumen arbeiten. In der Schweiz dürfen Stapler mit Verbrennungsmotor nur nach gründlicher Abklärung in Innenräumen verwendet werden.

Die Kraft zum Kippen, Heben und teilweise dem Lenken wird hydraulisch übertragen, beim Fahrantrieb von Geräten mit Verbrennungsmotor auch mit Strömungsgetriebe.

Antriebe mit Elektromotor vermeiden Schadstoffemissionen. Sie benötigen eine Traktionsbatterie, deren Masse in diesem Fall zum Schwerpunktausgleich beiträgt. Oft werden daher Bleibatterien in Stahltrögen, meist mit einer Nennspannung von 80 Volt eingesetzt.

Es werden Gleichstrom- und Drehstrommotoren mit Umrichter eingesetzt. Der Motor dient auch als generatorische Bremse.

Gabelstapler haben eine Hecklenkung mit sehr großem Lenkeinschlag zum Erreichen eines geringen Wendekreises. In der Regel ist der Wendekreis etwa nur so groß wie die Fahrzeuglänge. Es werden Gabelstapler mit drei oder vier Rädern gebaut. Bei dreirädriger Bauweise ist das Einzelrad hinten, bei den vierrädrigen sind die hinteren Räder in der Regel durch eine pendelnde Starrachse verbunden, die in einem Punkt mit dem Stapler tragend fixiert ist. Dadurch kann der Stapler auch unebene Flächen befahren, allerdings bleibt damit das Standdreieck erhalten, wodurch beim unbeladenen Stapler eine höhere Kippgefahr besteht als beim Fahrzeug mit Standviereck, da der eigene Schwerpunkt näher an den seitlichen Kippkanten liegt, die sich im Auflagepunkt der Pendelachse treffen.

Um die Standsicherheit zu verbessern, haben die meisten Gabelstapler keine Achsfederung. Bei vierrädrigen Staplern können jedoch Schwingungsdämpfer an der hinteren Pendelachse montiert sein, die ein Schwanken verhindern sollen. Die Federung übernehmen spezielle Gabelstapler-Reifen sowie ein gefederter Fahrersitz, der auf das Gewicht des Fahrers eingestellt werden kann.

Bedienung

Gabelstapler werden über Pedale und Handhebel bedient. Da sie fast ausnahmslos synchronisierte Automatikgetriebe haben, gibt es im Wesentlichen zwei Bedienungssysteme. Das erste hat ein rechtes Fahr- und ein linkes Bremspedal und die Fahrtrichtung wird über einen Handhebel angewählt, der sich meistens am Lenkrad befindet. (Dieser Fahrrichtungsgeber kann sich aber zum Beispiel auch am ersten Hebel, der Bedieneinheit für das Hubgerüst befinden, damit der Fahrer die Hand an den Schalthebeln lassen kann.)

Zweitens gibt es ein System, bei dem für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt jeweils ein eigenes Pedal verwendet wird; dies gilt insbesondere für Gabelstapler des Herstellers Linde. Bei diesem System entfällt der richtungsgebende Schalter.

Bei der erstgenannten Variante ist oft zusätzlich ein sogenanntes Inchpedal vorhanden, welches dafür sorgt, dass der Stapler bei Stillstand seine volle hydraulische Kraft für die Stapelvorgänge nutzen kann. Charakteristisch kommt dieses Pedal damit einem Kupplungspedal nahe, wird vom Fahrer aber eher als zusätzliche Bremse wahrgenommen, die gerne während der Stapelvorgänge eingesetzt wird, da sie in der Regel mit weniger Kraftaufwand als die eigentliche Bremse und weniger umständlich als die Feststellbremse betrieben werden kann.

Bedienhebel

Die Bedienhebel für das Hubgerüst und/oder anderer Vorrichtungen zur Lastaufnahme befinden sich in der Regel rechts vom Fahrer. Die ersten beiden Hebel fahren den Hubmast aus und neigen ihn. Weitere Hebel steuern eventuell angeschlossene dynamische Anbaugeräte, die mit den Hydrauliksystem verbunden wurden und dem Stapler zusätzliche Funktionen und Möglichkeiten verleihen.

Insbesondere ist es üblich über den dritten Hebel – häufig bereits ab Werk – einen Seitenschieber zu betreiben, mit dem der Gabelrücken (mit den daran befestigten Gabelzinken) nach links und rechts verschoben werden können. Für Gabelstapler gibt es – ähnlich wie für Radlader und ähnliche Fahrzeuge – eine Vielzahl von Anbaugeräten, die dann in der Regel über diesen dritten oder vierten Hebel gesteuert werden können.

Bei einigen Gabelstaplern werden statt dieser Steuerhebel – die vorwärts und rückwärts gezogen werden – ein Steuerstick ähnlich einem Joystick verwendet, bei dem jeweils einer die Funktion von zwei klassischen Steuerhebeln wahrnehmen kann. Dadurch soll dem Fahrer der Handwechsel erspart werden.

Lenkung

Gängige Frontgabelstapler haben überwiegend ein Lenkrad (in der Regel mit Lenkknauf) oder alternativ einen Joystick. Insbesondere bei Seitenschubmaststaplern werden als Lenkräder mangels Platz die Lenkradbauformen „Mini“ und „Midi“ eingesetzt. Bei Minilenkrädern liegt die linke Handfläche auf dem Kurbelknopf, während der dazugehörige Arm auf einer Armlehne ruht, die sich den Bewegungen des Fahrers anpassen kann. Bei Midilenkrädern kann die gesamte Lenkeinheit ergonomisch angepasst werden.

Die Lenkung ist in der Regel auch bei Lenkrädern hydraulisch unterstützt und lenkt das Hinterrad (oder die Hinterräder) weit stärker ein, als das etwa bei einem Personenkraftwagen möglich ist. Daraus ergibt sich die große Wendigkeit eines Staplers. Seit einigen Jahren setzen Unternehmen vermehrt auch auf eine elektrische Lenkung, die eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs ermöglicht.

Ein üblicher Stapler benötigt meistens nur seine eigene Fahrzeuglänge zum Wenden und dreht dabei bei vollständigem Lenkeinschlag mehr oder minder um den kurveninneren Vorderreifen. Bei Vierwegestaplern könne alle Räder gelenkt werden, wodurch der Stapler ohne Wendemanöver auskommt. Wegen dieser Fahreigenschaften stellen Gabelstapler für Fußgänger und die Fahrer anderer Fahrzeuge eine Gefahr dar, da diese – unter anderem bei Versuchen, nahe an einem Gabelstapler vorbeizukommen – vom ausschwenkenden Heck, plötzlichen Richtungsänderungen und sonstigen, anderen Fahrzeugen nicht möglichen Fahrmanövern überrascht werden können.

Sitz

Der Sitz des Fahrers ist nicht immer in Richtung einer Vorwärtsfahrt montiert; insbesondere bei Seitenschubmaststaplern ist der Sitz um 90 Grad gedreht angebracht und der Fahrer muss zum Beispiel bei Vorwärtsfahrten nach rechts und bei Rückwärtsfahrt nach links blicken. Einige Staplersitze lassen sich (mit Pedalen und Hebeln) eingeschränkt nach links und rechts drehen; fortgeschrittene Stapler können sogar die gesamte Fahrerkabine um 360 Grad drehen.

Gabelstaplersitze sind in der Regel gefedert, da dies die einzige Möglichkeit ist, Stöße – insbesondere auf die Bandscheiben der Fahrer – zu dämpfen, die durch das Fahrwerk übertragen werden. Um die Last sicher aufzunehmen, haben Gabelstapler keine gefederten Achsen und fahren in der Regel mit profillosen Vollgummi- oder profiltragenden Superelastikreifen anstatt mit Luftreifen. Die Federung des Sitzes kann an das Gewicht des Fahres angepasst werden, um diese Gesundheitsgefährdung fehlender sonstiger Abfederung zu kompensieren.

Moderne Stapler fragen die Sitzeinstellung über einen Sensor ab; wird die eingestellte Belastung des Sitzes nicht erreicht, verweigert der Stapler die Anfahrt.

Sonstiges

Moderne Stapler haben einen berührungsempfindlichen Bildschirm, der weitere Einstellungen und Anzeigen zulässt statt einer Instrumententafel mit Schaltern und Anzeigelampen. So können Störmeldungen aus den Hydraulik- und Bremssystemen, Ölstände, Tank- und Ladestände, aber auch Betriebsstunden und Wartungsintervalle im Klartext, als Grafiken oder Zahlen angezeigt werden.

Das Schaltverhalten des Synchrongetriebes wird über die sogenannte Hase-Schildkröte-Einstellung in fünf Fahrstufen eingestellt; wobei bei Stufe fünf die Höchstgeschwindigkeit erreicht werden kann, während bei niedrigerer Fahrstufe das Synchrongetriebe die höheren Gänge nicht auswählt.

Auch wird die gesamte Beleuchtung, vorhandene Blinker, Lüftung etc. über ein solches Panel oder über Knöpfe und Schalter gesteuert. Die Vielfalt und Unterschiede – selbst bei Staplern des gleichen Herstellers – lassen eine (ohnehin gesetzlich vorgeschriebene) Unterweisung eines neuen Fahrers und ein Studium des Handbuches als unabdingbar erscheinen.

Sondervarianten

Manitou-Geländestapler

Geländestapler

Eine besonders imposante Variante der Gegengewichtsstapler ist der Geländestapler, auch Großreifenstapler genannt. Im Vordergrund steht hier die Geländegängigkeit durch hohe Bodenfreiheit, Niederdruckreifen, hohe Traktion, äußerst robuste Bauweise bei Chassis, Hubgerüst und Lenkachse, starke Motoren, in der Regel Dieselmotoren, bei Spitzenmodellen hydrostatisches Getriebe und hohe Standsicherheit bei guter Steigfähigkeit. Zum Teil haben diese Stapler Allradantrieb. Geländestapler werden auch außerbetrieblich in schwerem Terrain eingesetzt, zum Beispiel in Forstwirtschaft, Holzindustrie, Bergwerken, Recyclingindustrie, Schwerindustrie, im Anlagenbau, in Betonwerken und Ziegeleien.

Vier- und Mehrwegestapler

Um die Manövrierfähigkeit beim innerbetrieblichen Transport speziell von langen Lasten zu erhöhen, werden Mehrwege- und Vierwegestapler eingesetzt. Zu unterscheiden sind Vierwege-Schubmaststapler (Quergabelstapler), die in der Regel Paletten und Langgut transportieren, sowie Vierwege- und Mehrwege-Seitenstapler, die vorwiegend auf den Langguttransport spezialisiert sind. Mit schwenkbaren Rädern ausgestattet, können sie ohne aufwendige Rangiervorgänge quer zur Laderichtung in Lagergänge einfahren. Sind die Räder um 90 Grad schwenkbar, spricht man von Vierwegestaplern, bei beliebig schwenkbaren Rädern von Mehrwegestaplern.

Besonders die Branchen Holzindustrie, Metallindustrie, Stahlweiterverarbeiter und Stahlhandel setzen diese Seitenstapler ein.

Seitenstapler

Mitnehm-/Huckepackstapler
Ferngesteuerter Unterflur-Mitnahmestapler
Anhängevorrichtung für Mitnahmestapler

Beim Seitenstapler oder Quergabelstapler, ist das Gabelpaar quer zur Verfahrrichtung angeordnet. Die Lastaufnahme geschieht quer zur Fahrtrichtung. Die Ware wird der Länge nach transportiert, so können Längen bis zu 34 Meter gehoben und transportiert werden. Deshalb eignen sich Seitenstapler zum Befördern langer Lasten, deren Transport mit Frontstaplern ansonsten zum Beispiel durch die Breite von Gängen oder Hallentoren Grenzen gesetzt wäre. Stapler dieser Art werden häufig im Holzhandel, in Zimmereien und in der Stahlindustrie eingesetzt. Sie zeichnen sich durch große Bodenfreiheit und eine Vielzahl von Bereifungsvarianten aus. Auch für schlechte Bodenverhältnisse und hohe Fahrgeschwindigkeiten sind sie geeignet.

Sicherheit

  • In Deutschland ist eine jährliche Überprüfung nach den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) der Berufsgenossenschaften vorgeschrieben, die durchgeführte Prüfung wird mit einer Plakette angezeigt.
  • Bei Treibgasstaplern ist eine jährliche Treibgasanlagenprüfung (Über- oder Unterdruckverfahren) vorgeschrieben.
  • Bei Treibgasstaplern ist eine halbjährliche Abgasuntersuchung vorgeschrieben. Der CO-Gehalt im Teillast- und Volllastbetrieb ist auf ein Minimum zu reduzieren.
  • Bei Gabelstaplern mit Dieselverbrennungsmotor ist eine jährliche Abgasuntersuchung vorgeschrieben. Grundlage hierfür ist die TRGS 554 (die Schwärzungszahl bei Volllast- und Teillastbetrieb ist ausschlaggebend).
  • Ein Befähigungsnachweis (Fahrausweis bzw. Flurfördermittelschein) zum innerbetrieblichen Führen von Flurförderfahrzeugen ist grundsätzlich die Voraussetzung in Deutschland zur ordnungsgemäßen Benutzung aller Gabelstapler (elektrisch oder mit Verbrennungsmotor betrieben) nach Richtlinien der Berufsgenossenschaften.

Am gesamten meldepflichtigen Unfallgeschehen am Arbeitsplatz beträgt der Anteil von Unfällen mit Gabelstaplern 1,3 Prozent. Die Zahl der tödlichen Unfälle ist stark rückläufig. Mit 58 Prozent an erster Stelle stehen die sogenannten Anfahrunfälle. Dies sind Unfälle, bei denen Beteiligte vom Stapler angefahren, gestreift oder eingequetscht werden. Unfälle beim Auf- und Absteigen haben einen Anteil von 18 Prozent. Kippunfälle wegen zu hoher Geschwindigkeit besonders in Kurven oder bei unvorschriftsmäßiger Fahrt mit angehobener Last machen nur 4 Prozent aus. Die restlichen 20 Prozent der Unfälle entfallen auf Schäden durch herunterfallende Lasten, unbefugtes Mitfahren oder Montage und Reparatur. Ursache der meisten Unfälle sind Fahrfehler. Aber auch unzureichende Regelung des innerbetrieblichen Verkehrs und Wartungsmängel haben ihren Anteil.

Fahrberechtigungen

In Deutschland ist die Fahrberechtigung zum innerbetrieblichen Führen nach den berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV) der DGUV geregelt. Der Nachweis der Befähigung erfolgt durch einen Flurfördermittelschein, im Allgemeinen (Gabel-)Staplerschein genannt, der durch eine Ausbildung erworben werden kann, deren Umfang nach DGUV Grundsatz 308-001 (vormals BGG 925) in der theoretischen Ausbildung mindestens zehn Unterrichtsstunden a 45 Minuten betragen muss; die Dauer der Praxis mit Fahrprüfung ist nicht bestimmt worden. Außerdem muss der Betrieb eine Schriftliche Beauftragung erteilen und seine ausgebildeten Fahrer unterweisen, bevor diese ihre Tätigkeit aufnehmen. Weitere Unterweisungen sind einmal pro Jahr vorgeschrieben. Die Fahrer müssen gesundheitlich geeignet sein. Der Zwang auf die Unternehmen, vor Arbeitsaufnahme bei ausgewiesenen Ärzten eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G25 als Nachweis zwingend einzusetzen, wurde entschärft. Sie wird von vielen Firmen aber weiterhin eingesetzt, um keine Nachweislücken entstehen zu lassen.

Der Flurfördermittelschein ist keine Fahrerlaubnis im Sinne der Fahrerlaubnis-Verordnung. Der Gabelstapler fällt (in Deutschland) in die Führerscheinklasse L, die unter anderem in der Führerscheinklasse B enthalten ist. Wenn die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit 25 km/h nicht überschritten wird, gelten die Gewichtsbeschränkungen der Klasse B auf 3,5 Tonnen nicht. Bei Fahraufträgen mit höheren Geschwindigkeiten und Gewichtsklassen – soweit der Stapler dazu technisch fähig und zugelassen ist – muss sonst – abhängig vom zulässigen Gesamtgewicht – eine höhere geeignete Fahrerlaubnis (C1 bzw. C) vorliegen.

Der Gabelstapler muss entsprechend seiner Zulassung zum Straßenverkehr ausgerüstet sein. Ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h sind Luftreifen vorgeschrieben. Ausnahmegenehmigungen sind lokal möglich, in diesen seltenen Fällen werden aber heute in der Regel unter anderem Blinker und Spiegel verlangt.

Sollte der Fahrer eines Gabelstaplers seinen Führerschein verlieren, weil er zum Beispiel im Straßenverkehr mit seinem PKW zu schnell gefahren ist, dann ist er gemäß DGUV dazu verpflichtet, diesen Verlust seinem Arbeitgeber mitzuteilen, da er für die Dauer des Führerscheinentzugs keine motorisierten Flurförderzeuge, die der Fahrerlaubnis-Verordnung unterliegen würden, außerhalb eines Firmengeländes oder Sonderbereiches fahren darf. Der Entzug der Fahrerlaubnis kann für den Arbeitgeber ein Hinweis sein, die gesundheitliche und charakterliche Eignung des Fahrers außer der Reihe zu überprüfen und gegebenenfalls die erteilte Schriftliche Fahrerlaubnis zurückzuziehen. Eine dabei vom Arbeitgeber verlangte neue G25-Untersuchung (DGUV Information 205-427), die zu entsprechenden Befunden gelangt, führt darüber hinaus zu einer Sperre des Fahrers für weiteres Fahren unter betrieblichen Bedingungen. In einigen Firmen ist die betriebliche Erlaubnis zum Führen des Gabelstaplers an den Besitz eines gültigen Führerscheins gekoppelt; in diesen Fällen erlischt mit dem Verlust der Fahrerlaubnis im Straßenverkehr automatisch auch die Berechtigung, in diesen Betrieben fahren zu dürfen.

Flurfördermittelscheine gelten zurzeit nur national. In der Schweiz sind zum Beispiel das Unfallversicherungsgesetz (UVG), das Arbeitsgesetz (ArG) und die Verordnung zur Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) maßgebend. Gefahren wird dort nur mit einem Suva-anerkannten Ausweis. Anerkannt sind die Ausbildung durch das Militär und die Ausbildung durch die (interne) Suva-geprüfte Fahrschule.

In Österreich muss aufgrund des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) und der Fachkenntnisnachweis-Verordnung ein Kurs im Ausmaß von 20,5 Unterrichtseinheiten mit anschließender Prüfung gemacht werden.

Ähnliche Fahrzeuge

  • Hubwagen
  • Radlader
  • Teleskoplader
  • Containerstapler