Fitis

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Klappergrasmücke
Willow Warbler Phylloscopus trochilus.jpg
Schutzstatus

Am wenigsten gefährdet (IUCN 3.1)
Wissenschaftliche Klassifizierung bearbeiten
Königreich: Animalia
Stamm: Chordata
Klasse: Aves
Ordnung: Sperlingsvögel
Familie: Phylloscopidae
Gattung: Phylloscopus
Arten:
P. trochilus
Binomialer Name
Phylloscopus trochilus
(Linnaeus, 1758)
Unterart
  • P. t. trochilus (Linnaeus, 1758)
  • P. t. acredula (Linnaeus, 1758)
  • P. t. yakutensis (Ticehurst, 1935)
Phylloscopus trochilus Range Map.png
Gelb: Brütend (nur im Sommer)
Blau: Nichtbrütender Wintergast
Kreuzschraffiert: Durchzug.
Synonyme
  • Motacilla trochilus Linnaeus, 1758

Die Weidenlaubsängerin (Phylloscopus trochilus) ist eine sehr häufige und weit verbreitete Laubsängerin, die im gesamten nördlichen und gemäßigten Europa sowie in der Paläarktis brütet, von Irland östlich bis zum Anadyr-Flussbecken in Ostsibirien. Er ist ein starker Zugvogel, wobei fast die gesamte Population in Afrika südlich der Sahara überwintert.

Er ist ein Vogel offener Wälder mit Bäumen und Bodenbedeckung zum Nisten, vor allem in Birken-, Erlen- und Weidenwäldern. Das Nest wird gewöhnlich in engem Kontakt mit dem Boden gebaut, oft in niedriger Vegetation. Wie die meisten Grasmücken der Alten Welt (Sylviidae) ist auch dieser kleine Sperlingsvogel ein Insektenfresser. In Nordeuropa ist er einer der ersten Grasmücken, die im Frühjahr zurückkehren, wenn auch später als der eng verwandte Zilpzalp.

Ein Fitis

Der Fitis (Phylloscopus trochilus), auch Fitislaubsänger genannt, ist ein Singvogel aus der Gattung der Laubsänger (Phylloscopus) und der Familie der Laubsängerartigen (Phylloscopidae). Es werden mehrere Unterarten unterschieden. Die Nominatform Phylloscopus trochilus trochilus ist in Mitteleuropa ein verbreiteter und sehr häufiger Brut- und Sommervogel.

Taxonomie

Der Weidenlaubsänger wurde 1758 von dem schwedischen Naturforscher Carl Linnaeus in der zehnten Auflage seines Systema Naturae unter dem binomischen Namen Motacilla trochilus beschrieben. Der Weidenlaubsänger gehört heute zu den rund 80 Arten der Gattung Phylloscopus, die 1826 von dem deutschen Zoologen Friedrich Boie eingeführt wurde. Der Gattungsname setzt sich aus den altgriechischen Wörtern phullon für "Blatt" und skopos für "Sucher" (von skopeo, "beobachten") zusammen. Das spezifische Epitheton ist altgriechisch und bedeutet "Zaunkönig".

Bevor der englische Name 1843 von William Yarrell zu "willow warbler" vereinheitlicht wurde, nannte man ihn manchmal "willow wren".

Es werden drei Unterarten unterschieden. Die grüne und gelbe Färbung des Gefieders nimmt von Westen nach Osten ab, wobei die Vögel in der Mitte des Landes brauner und die Vögel im Osten überwiegend grau sind:

  • P. t. trochilus (Linnaeus, 1758). Brütet in Europa (von den Pyrenäen und Alpen nach Norden) mit Ausnahme Nordskandinaviens, überwintert in Westafrika.
  • P. t. acredula (Linnaeus, 1758). Brütet in Nordskandinavien östlich bis Westsibirien, überwintert in Zentralafrika.
  • P. t. yakutensis (Ticehurst, 1935). Brütet in Ostsibirien, überwintert im östlichen und südlichen Afrika.

Beschreibung

Vergleich Zilpzalp und Fitis.

In Mitteleuropa ist der Fitis leicht mit dem sehr ähnlichen und ebenfalls häufigen Zilpzalp zu verwechseln; es sind Zwillingsarten. Der Fitis ist etwas schlanker und langflügeliger als der Zilpzalp. Die Beine des Fitis sind meist deutlich heller, der Überaugenstreif ist vor allem hinter dem Auge länger und deutlicher ausgeprägt. Die Handschwingenprojektion, das heißt der Überstand der Handschwingen über die Schirmfedern, ist beim Fitis wesentlich größer. Weiterhin hat beim Zilpzalp die fünfte Handschwinge von innen eine Verengung an der Außenfahne, die dort beim Fitis fehlt. Dieses sichere Unterscheidungsmerkmal ist jedoch nur erkennbar, wenn man die Tiere in der Hand hält.

Anhand des Gesangs ist die Unterscheidung hingegen unproblematisch, denn dieser ist bei den beiden Arten sehr unterschiedlich. Der Fitis singt in etwas schwermütig abfallenden Melodien, wohingegen der Zilpzalp leicht an seinem zweisilbigen Zilp-Zalp-Gesang zu erkennen ist. Der Ruf ist beim Fitis deutlich zweisilbig ("hu-it") und in der Tonhöhe steigend und beim Zilpzalp kurz und hart ("huit").

Die Weidenlaubsängerin ist eine typische Laubsängerin, 11-12,5 cm lang und 7-15 g schwer. Er ist oberseits grünbraun und unterseits weißlich bis gelblich; die Flügel sind einfarbig grünbraun und ohne Flügelbinden. Die Jungtiere sind unten gelber als die Erwachsenen. Er ist dem Zilpzalp sehr ähnlich, aber die nicht singenden Vögel lassen sich von dieser Art durch die helleren, rosagelblichen Beine (dunkelbraun bis schwärzlich beim Zilpzalp), den längeren, helleren Schnabel, die elegantere Form und den längeren Hauptvorsprung (Flügelspitze) unterscheiden. Sein Gesang ist ein einfacher, sich wiederholender, abwärts gerichteter Pfiff, während der Kontaktruf ein zweisilbiges "hoo-eet" ist, das sich von dem eher einsilbigen "hweet" des Zilpzalp unterscheidet.

Der Fitis ist etwa elf bis dreizehn Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 17 bis 22 Zentimetern. Das Gewicht beträgt etwa acht bis elf Gramm. Er ist im Aussehen nur schwer vom Zilpzalp (Phylloscopus collybita) zu unterscheiden. Die Oberseite ist grün bis olivbraun, seine Unterseite gelblichweiß gefärbt. Der kleine Vogel hat eine gelbliche Kehle, Brust und Überaugenstreif. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung.

Ein Fitis kann bis zwölf Jahre alt werden.

Verhalten

Alle Populationen sind weit wandernd, wobei die Unterart P. t. yakutensis bis zu 12.000 km vom östlichen Sibirien bis ins südliche Afrika entlang der asiatisch-ostafrikanischen Zugroute zurücklegt, eine der längsten Wanderungen für einen Vogel dieser Größe. Ungefähre Zeitangaben sind:

  • Oktober bis März: Überwinterung in Afrika südlich der Sahara.
  • Mitte März bis Mitte Mai: Zug und Ankunft im Brutgebiet.
  • Ende April bis August: Brutzeit, in der Regel nur eine, selten zwei Bruten.
  • August bis Oktober: Rückwanderung nach Afrika.

Status und Erhaltung

WillowWarbler.jpg
Ei, Sammlung Museum Wiesbaden, Deutschland

Weidenlaubsänger bevorzugen junge, offene, buschige Wälder mit kleinen Bäumen, einschließlich vom Menschen veränderter Lebensräume wie Niederwälder und junge Plantagen, die bis zu 10-20 Jahre alt sind. Bevorzugt werden große Mengen an Birken, Erlen und Weiden mit einem hohen Anteil an Flechten sowie Wasserflächen (z. B. Bäche), Felder mit großen Mengen an Farnkraut und Moosen sowie Flecken mit niedrigem Brombeerstrauch (zur Nestdeckung), aber sie nutzt auch eine Vielzahl anderer Arten, einschließlich junger oder offener Nadelwälder. Die Einbindung von Waldranddickichten mit unterschiedlicher Struktur und Höhe ist von Vorteil. Sie bevorzugen feuchte Waldgebiete. Dickichtbildende Sträucher wie Schwarzdorn bieten Lebensraum. Rehwildverbiss kann die erforderliche niedrige Deckung beeinträchtigen.

Die höchsten Bestandsdichten finden sich in Skandinavien (wo er der häufigste Vogel überhaupt ist) mit bis zu 1.100 Paaren pro Quadratkilometer und einem Gesamtbestand in Schweden und Finnland von 24 Millionen Paaren. Weiter östlich ist die Dichte geringer, mit Spitzenwerten von 27 Paaren pro Quadratkilometer in Zentralsibirien. Noch geringer ist die Dichte am südlichen Rand des Verbreitungsgebiets, mit nur 9 Paaren pro Quadratkilometer in der Schweiz und insgesamt nur 100 Paaren in ganz Nordspanien.

In England ist der Bestand dieser Art in den letzten 25 Jahren im Durchschnitt um 70 % zurückgegangen, wobei die größten Rückgänge im Südosten zu verzeichnen sind. In Schottland sind einige Zunahmen zu verzeichnen. Die Forestry Commission bietet Zuschüsse im Rahmen eines Programms namens England's Woodland Improvement Grant (EWIG) an, ebenso wie das Environmental Stewardship Scheme von Natural England.

Lebensraum

Verbreitungkarte: gelb = Brutgebiete, blau = Überwinterungsgebiete, blau-gestreift = Migrationsgebiete

In fast ganz Mittel- und Nordeuropa ist der Langstreckenzieher von April bis September anwesend. Sein Winterquartier hat er südlich der Sahara in Afrika. Er legt damit eine Zugstrecke zwischen 6.000 und 13.000 Kilometer zurück. Abreisezeit und Zugrichtung sind ihm angeboren. Der Fitis lebt in lichten Laub- und Mischwäldern, Parks, Feuchtgebieten, Gebüschlandschaften und Gärten.

Ernährung

Der Fitis ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Beeren, Früchten, Insekten und deren Larven.

Stimme

Gesang
Ruf

Der Gesang des Fitis erinnert an den des Buchfinks, ist aber sehr viel weicher und gesäuselter.

Sitzender Fitis auf einem Ast im Baum
Fitis im Frühjahr

Fortpflanzung

Ei (Sammlung Museum Wiesbaden)

Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Die Hauptbrutzeit ist Mai bis Juli. Das aus Moos und Gras erbaute Nest des Bodenbrüters, das eine Überdachung mit einem seitlichen Eingang hat, ist gut im dichten Gebüsch oder Gras versteckt. Das Weibchen legt vier bis sieben Eier. Die Eier werden 12 bis 14 Tage lang gewärmt. Die Jungvögel bleiben 13 bis 14 Tage im Nest. In südlichen Gegenden kommt es häufig zu einer zweiten Brut.

Bestand

Der europäische Bestand wird auf 40 Millionen Brutpaare, der Bestand in Deutschland auf 1,8 bis 2,4 Millionen Paare geschätzt. Die Art steht damit im Jahr 2008 in der Liste der häufigen Brutvogelarten an 14. Stelle. In Abhängigkeit von Klimabedingungen und Habitatveränderungen kommt es lokal und regional zu deutlichen kurzfristigen Bestandsschwankungen von bis zu fünfzig Prozent. Durch die hohe Nachwuchsrate dieser Art wird die Population in der Regel rasch wieder aufgebaut.

Seit dem 19. Jahrhundert hat es teilweise Arealexpansionen in Nordeuropa gegeben. Diese sind sowohl klimabedingt als durch eine Veränderung der Waldbewirtschaftung oder günstiger Habitatentwicklungen bedingt. So hat sich der Fitis zum Beispiel auf den friesischen Inseln angesiedelt, nachdem dort vermehrt Gehölze gepflanzt worden waren.