Expressionismus

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Expressionismus
Edvard Munch, 1893, The Scream, oil, tempera and pastel on cardboard, 91 x 73 cm, National Gallery of Norway.jpg
Edvard Munch, Der Schrei, 1893, Öl, Tempera und Pastell auf Karton, 91 x 73 cm, National Gallery of Norway, inspirierte die Expressionisten des 20.
Aktive JahreDie Jahre vor dem Ersten Weltkrieg und die Zwischenkriegsjahre
LandVorwiegend in Deutschland, aber auch in Österreich, Frankreich und Russland
Wichtige PersönlichkeitenKünstler, die lose in Gruppen wie Die Brücke, Der Blaue Reiter, die Berliner Sezession und die Dresdner Sezession eingeordnet werden
BeeinflusstDer amerikanische figurative Expressionismus im Allgemeinen und der Bostoner Expressionismus im Besonderen

Der Expressionismus ist eine Bewegung der Moderne, zunächst in der Dichtung und der Malerei, die in Nordeuropa zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Nordeuropa entstanden ist. Ihr typisches Merkmal ist die Darstellung der Welt ausschließlich aus einer subjektiven Perspektive, die sie aus emotionalen Gründen radikal verzerrt, um Stimmungen oder Ideen hervorzurufen. Expressionistische Künstler haben versucht, die Bedeutung emotionaler Erfahrungen und nicht die physische Realität auszudrücken.

Der Expressionismus entwickelte sich als Avantgarde-Stil vor dem Ersten Weltkrieg. Er blieb während der Weimarer Republik populär, insbesondere in Berlin. Der Stil erstreckte sich auf ein breites Spektrum von Künsten, darunter expressionistische Architektur, Malerei, Literatur, Theater, Tanz, Film und Musik.

Der Begriff suggeriert manchmal Angst. Historisch gesehen werden viel ältere Maler wie Matthias Grünewald und El Greco manchmal als expressionistisch bezeichnet, obwohl der Begriff hauptsächlich auf Werke des 20. Jahrhunderts angewendet wird. Die Betonung der individuellen und subjektiven Perspektive durch den Expressionismus wurde als Reaktion auf den Positivismus und andere Kunststile wie den Naturalismus und den Impressionismus bezeichnet.

August Macke: Russisches Ballett 1 (1912)

Der Expressionismus (von lateinisch expressio ‚Ausdrücken, Ausdruck‘) ist eine Stilrichtung in der Kunst. Ihre Anfänge und Vorläufer finden sich im ausgehenden 19. Jahrhundert. Wie der Impressionismus, der Symbolismus und der Fauvismus ist der Expressionismus eine Bewegung gegen die Tendenzen des Naturalismus. Im Expressionismus überwiegt die expressive Ebene gegenüber der ästhetischen, appellativen und sachlichen Ebene. Der Künstler möchte sein Erlebnis für den Betrachter darstellen.

Als Ausdrucksmittel dienten den bildenden Künstlern wie auch den Literaten und Musikern des Expressionismus u. a.

  • die Wendung zur breiten Öffentlichkeit, die durch das plakative, superlativische, erregt-exklamatorische Element und den Pamphletstil der Literatur unterstrichen wurde;
  • die „aggressive Deformation“ von Formen, Figuren, Wörtern, Harmonien und Tempi, das Unkultivierte, Archaische und „Wilde“;
  • die Travestie, die Parodie des „Erhabenen“ bei gleichzeitiger Heroisierung des Banalen;
  • eine forcierte Simultaneität, die z. B. durch extreme Zeitraffung in der Literatur oder durch Wiedergabe zeitlich oder räumlich nicht übereinstimmender Ereignisse auf demselben Bild erreicht wird;
  • der Hang zum Konstruierten, zur Typisierung, Metaphorisierung, Entindividualisierung und Depersonalisierung, der sich der einfühlenden Identifikation versperrt.

Darin wird ein Destruktionswille erkennbar, der sich gegen ein dekadent-erschlafftes und wohlanständiges Bürgertum der Wilhelminischen Epoche wie auch gegen die Genussästhetik des Impressionismus und Jugendstils wendet, wobei das Ziel der Stimulation oft unklar bleibt.

Etymologie

El Greco, Ansicht von Toledo, 1595/1610, ist ein manieristischer Vorläufer des Expressionismus des 20. [16]
Wassily Kandinsky, Der Blaue Reiter, 1903
Egon Schiele, Porträt von Eduard Kosmack, 1910, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm, Österreichische Galerie Belvedere

Während das Wort Expressionist im modernen Sinne bereits 1850 verwendet wurde, wird sein Ursprung manchmal auf Gemälde zurückgeführt, die der unbekannte Künstler Julien-Auguste Hervé 1901 in Paris ausstellte und die er Expressionismes nannte. Nach einer anderen Auffassung wurde der Begriff 1910 von dem tschechischen Kunsthistoriker Antonin Matějček als Gegenbegriff zum Impressionismus geprägt: "Ein Expressionist will vor allem sich selbst ausdrücken... (ein Expressionist lehnt) die unmittelbare Wahrnehmung ab und baut auf komplexeren psychischen Strukturen auf... Eindrücke und geistige Bilder, die ... die Seele des Menschen wie durch einen Filter durchdringen, der sie von allen substanziellen Anhaftungen befreit, um ihre klare Essenz hervorzubringen [...und] werden assimiliert und verdichten sich zu allgemeineren Formen, zu Typen, die er durch einfache Kurzformeln und Symbole umschreibt."

Wichtige Vorläufer des Expressionismus waren der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900), insbesondere sein philosophischer Roman Also sprach Zarathustra (1883-1892); die späteren Stücke des schwedischen Dramatikers August Strindberg (1849-1912), darunter die Trilogie Nach Damaskus (1898-1901), Ein Traumspiel (1902), Die Geistersonate (1907); Frank Wedekind (1864-1918), insbesondere die "Lulu"-Stücke Erdgeist (1895) und Die Büchse der Pandora (1904); der amerikanische Dichter Walt Whitman (1819-1892) mit Leaves of Grass (1855-1891); der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski (1821-1881), der norwegische Maler Edvard Munch (1863-1944), der niederländische Maler Vincent van Gogh (1853-1890), der belgische Maler James Ensor (1860-1949) und der bahnbrechende österreichische Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856-1939).

Im Jahr 1905 gründete eine Gruppe von vier deutschen Künstlern unter der Leitung von Ernst Ludwig Kirchner in Dresden die Gruppe Die Brücke. Dies war wohl die Gründungsorganisation des deutschen Expressionismus, auch wenn sie das Wort selbst nicht benutzten. Einige Jahre später, im Jahr 1911, gründete eine gleichgesinnte Gruppe junger Künstler in München die Gruppe Der Blaue Reiter. Der Name stammt von Wassily Kandinskys Gemälde Der Blaue Reiter von 1903. Zu ihren Mitgliedern gehörten Kandinsky, Franz Marc, Paul Klee und August Macke. Der Begriff Expressionismus setzte sich jedoch erst 1913 durch. Obwohl es sich zunächst vor allem um eine deutsche künstlerische Bewegung handelte, die zwischen 1910 und 1930 in der Malerei, der Dichtung und dem Theater am stärksten vertreten war, waren die meisten Vorläufer der Bewegung keine Deutschen. Darüber hinaus gab es sowohl expressionistische Prosaautoren als auch nicht-deutschsprachige expressionistische Schriftsteller, und obwohl die Bewegung in Deutschland mit dem Aufstieg Adolf Hitlers in den 1930er Jahren zurückgegangen war, gab es weitere expressionistische Werke.

Der Expressionismus ist bekanntermaßen schwer zu definieren, was zum Teil daran liegt, dass er "sich mit anderen wichtigen 'Ismen' der Moderne überschnitt: mit dem Futurismus, dem Vortizismus, dem Kubismus, dem Surrealismus und dem Dadaismus". Richard Murphy merkt außerdem an, dass "die Suche nach einer allumfassenden Definition insofern problematisch ist, als die anspruchsvollsten Expressionisten wie Kafka, Gottfried Benn und Döblin gleichzeitig die lautstärksten 'Antiexpressionisten' waren."

Jahrhunderts, vor allem in Deutschland, als Reaktion auf die entmenschlichende Wirkung der Industrialisierung und des Wachstums der Städte entstand, und dass "eines der zentralen Mittel, mit denen sich der Expressionismus als Avantgarde-Bewegung identifiziert und mit denen er seine Distanz zu den Traditionen und der kulturellen Institution insgesamt markiert, in seinem Verhältnis zum Realismus und den vorherrschenden Konventionen der Darstellung besteht." Genauer gesagt, dass die Expressionisten die Ideologie des Realismus ablehnten.

Der Begriff bezieht sich auf einen "künstlerischen Stil, in dem der Künstler nicht die objektive Realität, sondern die subjektiven Emotionen und Reaktionen, die Objekte und Ereignisse in einer Person hervorrufen, darzustellen versucht". Man kann darüber streiten, ob alle Künstler expressiv sind, aber es gibt viele Beispiele für die Kunstproduktion in Europa ab dem 15. Jahrhundert, die extreme Emotionen hervorheben. Jahrhundert, die extreme Emotionen hervorheben. Solche Kunst entsteht oft in Zeiten sozialer Umwälzungen und Kriege, wie der protestantischen Reformation, dem deutschen Bauernkrieg und dem Achtzigjährigen Krieg zwischen Spanien und den Niederlanden, als extreme Gewalt, die oft gegen Zivilisten gerichtet war, in propagandistischen Volksdrucken dargestellt wurde. Diese waren oft ästhetisch unscheinbar, hatten aber die Fähigkeit, extreme Emotionen beim Betrachter zu wecken.

Der Expressionismus wurde von Kritikern wie dem Kunsthistoriker Michel Ragon und dem deutschen Philosophen Walter Benjamin mit dem Barock verglichen. Laut Alberto Arbasino besteht ein Unterschied zwischen den beiden darin, dass "der Expressionismus die gewaltsam unangenehme Wirkung nicht scheut, während der Barock dies tut. Der Expressionismus wirft ein paar grandiose 'Fuck yous', der Barock nicht. Barock ist wohlgesittet."

Bemerkenswerte Expressionisten

Alvar Cawén, Sokea soittoniekka (Blinder Musikant), 1922
Rolf Nesch, Elbbrücke I
Franz Marc, Die großen blauen Pferde (Die großen blauen Pferde), 1911

Einige der wichtigsten bildenden Künstler des frühen 20. Jahrhunderts waren:

  • Armenien: Martiros Saryan
  • Australien: Sidney Nolan, Charles Blackman, John Perceval, Albert Tucker und Joy Hester
  • Österreich: Richard Gerstl, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Josef Gassler und Alfred Kubin
  • Belgien: Marcel Caron, Anto Carte und Auguste Mambour, sowie die flämischen Expressionisten: Constant Permeke, Gustave De Smet, Frits Van den Berghe, James Ensor, Albert Servaes, Floris Jespers und Gustave Van de Woestijne.
  • Brasilien: Anita Malfatti, Cândido Portinari, Di Cavalcanti, Iberê Camargo und Lasar Segall.
  • Dänemark: Einer Johansen
  • Estland: Konrad Mägi, Eduard Wiiralt, Kuno Veeber
  • Finnland: Tyko Sallinen, Alvar Cawén und Wäinö Aaltonen.
  • Frankreich: Frédéric Fiebig, Georges Rouault, Georges Gimel, Gen Paul, Marie-Thérèse Auffray, Jacques Démoulin und Bernard Buffet.
  • Deutschland: Ernst Barlach, Max Beckmann, Fritz Bleyl, Heinrich Campendonk, Otto Dix, Conrad Felixmüller, George Grosz, Erich Heckel, Carl Hofer, Max Kaus, Ernst Ludwig Kirchner, Käthe Kollwitz, Wilhelm Lehmbruck, Elfriede Lohse-Wächtler, August Macke, Franz Marc, Ludwig Meidner, Paula Modersohn-Becker, Otto Mueller, Gabriele Münter, Rolf Nesch, Emil Nolde, Max Pechstein, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff und Georg Tappert.
  • Griechenland: George Bouzianis
  • Ungarn: Tivadar Kosztka Csontváry
  • Island: Einar Hákonarson
  • Irland: Jack B. Yeats
  • Indonesien: Affandi
  • Italien: Amedeo Modigliani, Emilio Giuseppe Dossena
  • Japan: Kōshirō Onchi
  • Mexiko: Mathias Goeritz (deutscher Emigrant in Mexiko), Rufino Tamayo
  • Niederlande: Willem Hofhuizen, Herman Kruyder, Jan Sluyters, Vincent van Gogh, Jan Wiegers und Hendrik Werkman
  • Norwegen: Edvard Munch, Kai Fjell
  • Polen: Henryk Gotlib
  • Portugal: Mário Eloy, Amadeo de Souza Cardoso
  • Russland: Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Chaïm Soutine, Alexej von Jawlensky, Natalia Goncharova, Mstislav Dobuzhinsky und Marianne von Werefkin (in Russland geboren, später in Deutschland und der Schweiz tätig).
  • Rumänien: Horia Bernea
  • Südafrika: Maggie Laubser, Irma Stern
  • Schweden: Leander Engström, Isaac Grünewald, Axel Törneman
  • Schweiz: Carl Eugen Keel, Cuno Amiet, Paul Klee
  • Ukraine: Alexis Gritchenko (in der Ukraine geboren, am aktivsten in Frankreich), Vadim Meller
  • Vereinigtes Königreich: Francis Bacon, Frank Auerbach, Leon Kossoff, Lucian Freud, Patrick Heron, John Hoyland, Howard Hodgkin, John Walker
  • Vereinigte Staaten: Ivan Albright, David Aronson, Milton Avery, Leonard Baskin, George Biddle, Hyman Bloom, Peter Blume, Charles Burchfield, David Burliuk, Stuart Davis, Lyonel Feininger, Wilhelmina Weber Furlong, Elaine de Kooning, Willem de Kooning, Beauford Delaney, Arthur G. Dove, Norris Embry, Philip Evergood, Kahlil Gibran, William Gropper, Philip Guston, Marsden Hartley, Albert Kotin, Yasuo Kuniyoshi, Rico Lebrun, Jack Levine, Alfred Henry Maurer, Robert Motherwell, Alice Neel, Abraham Rattner, Esther Rolick, Ben Shahn, Harry Shoulberg, Joseph Stella, Harry Sternberg, Henry Ossawa Tanner, Dorothea Tanning, Wilhelmina Weber, Max Weber, Hale Woodruff, Karl Zerbe.

Gruppen von Malern

Franz Marc, Rehe im Walde, 1914

Der Stil entstand vor allem in Deutschland und Österreich. Es gab eine Reihe von Gruppen expressionistischer Maler, darunter Der Blaue Reiter und Die Brücke. Der Blaue Reiter (benannt nach einem Gemälde) hatte seinen Sitz in München, während Die Brücke ursprünglich in Dresden ansässig war (obwohl einige Mitglieder später nach Berlin umzogen). Die Brücke war länger aktiv als der Blaue Reiter, der nur ein Jahr (1912) zusammen war. Die Expressionisten wurden von verschiedenen Künstlern und Quellen beeinflusst, darunter Edvard Munch, Vincent van Gogh und afrikanische Kunst. Sie waren sich auch der Arbeit der Fauves in Paris bewusst, die die Tendenz des Expressionismus zu willkürlichen Farben und schrillen Kompositionen beeinflussten. In Reaktion und in Opposition zum französischen Impressionismus, der den Schwerpunkt auf die Wiedergabe der visuellen Erscheinung von Objekten legte, versuchten die Künstler des Expressionismus, Emotionen und subjektive Interpretationen darzustellen. Es ging ihnen nicht darum, einen ästhetisch ansprechenden Eindruck des künstlerischen Gegenstands wiederzugeben, sondern vielmehr darum, durch kräftige Farben und dynamische Kompositionen lebendige emotionale Reaktionen darzustellen. Kandinsky, der wichtigste Künstler der Gruppe Der Blaue Reiter, glaubte, dass der Betrachter mit einfachen Farben und Formen die Stimmungen und Gefühle in den Bildern wahrnehmen könne, eine Theorie, die ihn zu einer zunehmenden Abstraktion ermutigte.

Die Ideen des deutschen Expressionismus beeinflussten auch das Werk des amerikanischen Künstlers Marsden Hartley, der Kandinsky 1913 in Deutschland kennenlernte. Ende 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, empfing New York City eine große Zahl bedeutender europäischer Künstler. Nach dem Krieg beeinflusste der Expressionismus viele junge amerikanische Künstler. Norris Embry (1921-1981) studierte 1947 bei Oskar Kokoschka und schuf in den folgenden 43 Jahren ein umfangreiches Werk in der Tradition des Expressionismus. Norris Embry wurde als "der erste amerikanische deutsche Expressionist" bezeichnet. Andere amerikanische Künstler des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts haben einen eigenen Stil entwickelt, der dem Expressionismus zugerechnet werden kann. Ein weiterer prominenter Künstler, der aus der deutschen "Schule" des Expressionismus stammt, ist der in Bremen geborene Wolfgang Degenhardt. Nachdem er als Werbegrafiker in Bremen gearbeitet hatte, wanderte er 1954 nach Australien aus und wurde in der Region Hunter Valley recht bekannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflusste der figurative Expressionismus weltweit eine große Zahl von Künstlern und Stilen. In den USA waren der amerikanische Expressionismus und der amerikanische figurative Expressionismus, insbesondere der Bostoner Expressionismus, ein wesentlicher Bestandteil der amerikanischen Moderne um den Zweiten Weltkrieg. Thomas B. Hess schrieb, dass "die 'Neue figurative Malerei', die einige als Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus erwartet haben, von Anfang an in ihm enthalten war und eine seiner wichtigsten Kontinuitäten darstellt".

  • Zu den wichtigsten figurativen Expressionisten in Boston gehörten: Karl Zerbe, Hyman Bloom, Jack Levine, David Aronson. Die Bostoner Expressionisten blieben nach dem Zweiten Weltkrieg bestehen, obwohl sie durch die Entwicklung des abstrakten Expressionismus in New York City an den Rand gedrängt wurden, und gehören heute der dritten Generation an.
  • Der New Yorker figurative Expressionismus der 1950er Jahre repräsentiert figurative New Yorker Künstler wie Robert Beauchamp, Elaine de Kooning, Robert Goodnough, Grace Hartigan, Lester Johnson, Alex Katz, George McNeil (Künstler), Jan Muller, Fairfield Porter, Gregorio Prestopino, Larry Rivers und Bob Thompson.
  • Lyrische Abstraktion, Tachisme der 1940er und 1950er Jahre in Europa, vertreten durch Künstler wie Georges Mathieu, Hans Hartung, Nicolas de Staël und andere.
  • Bay Area Figurative Movement, vertreten durch die frühen figurativen Expressionisten aus der Gegend von San Francisco Elmer Bischoff, Richard Diebenkorn und David Park. Dieser Bewegung schlossen sich von 1950 bis 1965 Theophilus Brown, Paul Wonner, Hassel Smith, Nathan Oliveira, Jay DeFeo, Joan Brown, Manuel Neri, Frank Lobdell und Roland Peterson an.
  • Der abstrakte Expressionismus der 1950er Jahre vertrat amerikanische Künstler wie Louise Bourgeois, Hans Burkhardt, Mary Callery, Nicolas Carone, Willem de Kooning, Jackson Pollock, Philip Guston und andere, die sich mit dem figurativen Expressionismus auseinandersetzten.
  • Sōsaku-hanga (創作版画 "kreative Drucke") war eine expressionistische Holzschnittbewegung im Japan des frühen 20. Jahrhunderts. Die Bewegung wurde durch die Arbeiten von Kanae Yamamoto (Künstler), Kōshirō Onchi und vielen anderen geprägt.
  • In den Vereinigten Staaten und Kanada begann die Lyrische Abstraktion in den späten 1960er und 1970er Jahren. Gekennzeichnet durch die Arbeiten von Dan Christensen, Peter Young, Ronnie Landfield, Ronald Davis, Larry Poons, Walter Darby Bannard, Charles Arnoldi, Pat Lipsky und vielen anderen.
  • Der Neo-Expressionismus war ein internationaler Revival-Stil, der in den späten 1970er Jahren begann.

Repräsentative Gemälde

In anderen Künsten

Die expressionistische Bewegung schloss auch andere Kulturbereiche ein, darunter Tanz, Bildhauerei, Kino und Theater.

Mary Wigman, Pionierin des expressionistischen Tanzes (links) in ihrem West-Berliner Studio 1959.

Tanz

Zu den Vertretern des expressionistischen Tanzes gehörten Mary Wigman, Rudolf von Laban und Pina Bausch.

Bildhauerei

Einige Bildhauer bedienten sich des expressionistischen Stils, wie zum Beispiel Ernst Barlach. Andere expressionistische Künstler, die hauptsächlich als Maler bekannt sind, wie Erich Heckel, arbeiteten auch mit Skulpturen.

Kino

Im deutschen Kino gab es einen expressionistischen Stil, wichtige Beispiele dafür sind Robert Wienes Das Kabinett des Dr. Caligari (1920), Der Golem: Wie er in die Welt kam (1920), Fritz Langs Metropolis (1927) und F. W. Murnaus Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922) und Das letzte Lachen (1924). Der Begriff "expressionistisch" wird manchmal auch für Stilmittel verwendet, von denen angenommen wird, dass sie denen des deutschen Expressionismus ähneln, wie z. B. die Film-Noir-Kinematografie oder der Stil einiger Filme von Ingmar Bergman. Ganz allgemein kann der Begriff "Expressionismus" verwendet werden, um Filmstile von großer Kunstfertigkeit zu beschreiben, wie z. B. die Technicolor-Melodramen von Douglas Sirk oder die Ton- und Bildgestaltung der Filme von David Lynch.

Literatur

Zeitschriften

Zwei führende Zeitschriften des Expressionismus in Berlin waren Der Sturm, der ab 1910 von Herwarth Walden herausgegeben wurde, und Die Aktion, die erstmals 1911 erschien und von Franz Pfemfert herausgegeben wurde. Der Sturm veröffentlichte Lyrik und Prosa von Autoren wie Peter Altenberg, Max Brod, Richard Dehmel, Alfred Döblin, Anatole France, Knut Hamsun, Arno Holz, Karl Kraus, Selma Lagerlöf, Adolf Loos, Heinrich Mann, Paul Scheerbart und René Schickele sowie Schriften, Zeichnungen und Grafiken von Künstlern wie Kokoschka, Kandinsky und Mitgliedern des Blauen Reiters.

Schauspiel

Das 1909 von dem Künstler und Dramatiker Oskar Kokoschka verfasste Theaterstück Mörder, die Hoffnung der Frauen wird oft als erstes expressionistisches Drama bezeichnet. Darin kämpfen ein namenloser Mann und eine Frau um die Vorherrschaft. Der Mann brandmarkt die Frau, sie ersticht und sperrt ihn ein. Er befreit sich, und sie fällt bei seiner Berührung tot um. Am Ende des Stücks schlachtet er alle um sich herum (in den Worten des Textes) "wie Moskitos" ab. Die extreme Vereinfachung der Charaktere zu mythischen Typen, die chorischen Effekte, die deklamatorischen Dialoge und die gesteigerte Intensität sollten für spätere expressionistische Stücke charakteristisch werden. Der deutsche Komponist Paul Hindemith schuf eine Opernfassung dieses Stücks, die 1921 uraufgeführt wurde.

Der Expressionismus war ein beherrschender Einfluss auf das deutsche Theater des frühen 20. Jahrhunderts, dessen bekannteste Autoren Georg Kaiser und Ernst Toller waren. Weitere bedeutende Dramatiker des Expressionismus waren Reinhard Sorge, Walter Hasenclever, Hans Henny Jahnn und Arnolt Bronnen. Wichtige Wegbereiter waren der schwedische Dramatiker August Strindberg und der deutsche Schauspieler und Dramatiker Frank Wedekind. In den 1920er Jahren erlebte der Expressionismus eine kurze Phase des Einflusses auf das amerikanische Theater, darunter die frühmodernen Stücke von Eugene O'Neill (The Hairy Ape, The Emperor Jones und The Great God Brown), Sophie Treadwell (Machinal) und Elmer Rice (The Adding Machine).

Expressionistische Stücke dramatisieren häufig das spirituelle Erwachen und die Leiden ihrer Protagonisten. Einige verwenden eine episodische dramatische Struktur und sind als Stationendramen bekannt, nach dem Vorbild der Darstellung des Leidens und Sterbens Jesu in den Kreuzwegstationen. August Strindberg war mit seiner autobiografischen Trilogie Nach Damaskus der Wegbereiter dieser Form. Auch in diesen Stücken wird häufig der Kampf gegen die bürgerlichen Werte und die etablierte Autorität dramatisiert, die häufig durch den Vater verkörpert wird. In Sorges Der Bettler zum Beispiel schwärmt der geisteskranke Vater des jungen Helden von der Aussicht, die Reichtümer des Mars abzubauen, und wird schließlich von seinem Sohn vergiftet. In Bronnens Vatermord ersticht der Sohn seinen tyrannischen Vater, um dann die wilden sexuellen Annäherungsversuche seiner Mutter abwehren zu müssen.

Im expressionistischen Drama kann die Rede entweder ausladend und rhapsodisch oder abgehackt und telegrafisch sein. Der Regisseur Leopold Jessner wurde für seine expressionistischen Inszenierungen berühmt, die oft auf kahlen, steil abfallenden Treppenstufen spielen (diese Idee hatte er von dem symbolistischen Regisseur und Designer Edward Gordon Craig übernommen). Die Inszenierung war im expressionistischen Drama besonders wichtig, da die Regisseure auf die Illusion der Realität verzichteten, um die Schauspieler in einer möglichst zweidimensionalen Bewegung zu halten. Die Regisseure setzten auch Beleuchtungseffekte ein, um starke Kontraste zu schaffen und um die Emotionen zu betonen und die Botschaft des Stücks oder einer Szene zu vermitteln.

Deutsche expressionistische Dramatiker:

  • Georg Kaiser (1878)
  • Ernst Toller (1893-1939)
  • Hans Henny Jahnn (1894-1959)
  • Reinhard Sorge (1892-1916)
  • Bertolt Brecht (1898-1956)

Vom Expressionismus beeinflusste Dramatiker:

  • Seán O'Casey (1880-1964)
  • Eugene O'Neill (1885-1953)
  • Elmer Rice (1892-1967)
  • Tennessee Williams (1911-1983)
  • Arthur Miller (1915-2005)
  • Samuel Beckett (1906-1989)

Lyrik

Zu den Dichtern, die mit dem deutschen Expressionismus in Verbindung gebracht werden, gehören:

  • Jakob van Hoddis
  • Georg Trakl
  • Walter Rheiner
  • Gottfried Benn
  • Georg Heym
  • Else Lasker-Schüler
  • Ernst Stadler
  • August Stramm
  • Rainer Maria Rilke (1875-1926): Die Notizbücher des Malte Laurids Brigge (1910)
  • Geo Milev

Andere vom Expressionismus beeinflusste Dichter:

  • T. S. Eliot
  • Rudolf Broby-Johansen
  • Tom Kristensen
  • Pär Lagerkvist
  • Edith Södergran

Prosa

In der Prosa waren die frühen Erzählungen und Romane von Alfred Döblin vom Expressionismus beeinflusst, und Franz Kafka wird manchmal als Expressionist bezeichnet. Weitere Schriftsteller und Werke, die als Expressionisten bezeichnet wurden, sind unter anderem:

  • Franz Kafka (1883-1924): "Die Verwandlung" (1915), Der Prozess (1925), Das Schloss (1926)
  • Alfred Döblin (1878-1957): Berlin Alexanderplatz (1929)
  • Wyndham Lewis (1882-1957)
  • Djuna Barnes (1892-1982): Nightwood (1936)
  • Malcolm Lowry (1909-1957): Unter dem Vulkan (1947)
  • Ernest Hemingway
  • James Joyce (1882-1941): Der Abschnitt "Die Nachtstadt" in Ulysses (1922)
  • Patrick White (1912-1990)
  • D. H. Lawrence
  • Sheila Watson: Double Hook
  • Elias Canetti: Auto-da-Fé
  • Thomas Pynchon
  • William Faulkner
  • James Hanley (1897-1985)
  • Raul Brandão (1867-1930): Húmus (1917)

Musik

Der Begriff Expressionismus "wurde wahrscheinlich erstmals 1918 auf die Musik angewandt, insbesondere auf Schönberg", denn wie der Maler Kandinsky vermied er "traditionelle Formen der Schönheit", um in seiner Musik starke Gefühle zu vermitteln. Arnold Schoenberg, Anton Webern und Alban Berg, die Mitglieder der Zweiten Wiener Schule, sind wichtige Expressionisten (Schoenberg war auch ein expressionistischer Maler). Andere Komponisten, die mit dem Expressionismus in Verbindung gebracht werden, sind Krenek (Zweite Symphonie), Paul Hindemith (Das junge Mädchen), Igor Strawinsky (Japanische Lieder) und Alexander Skrjabin (späte Klaviersonaten) (Adorno 2009, 275). Ein weiterer bedeutender Expressionist war Béla Bartók mit frühen Werken, die im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstanden, wie Blaubarts Burg (1911), Der hölzerne Prinz (1917) und Der wunderbare Mandarin (1919). Wichtige Wegbereiter des Expressionismus sind Richard Wagner (1813-1883), Gustav Mahler (1860-1911) und Richard Strauss (1864-1949).

Theodor Adorno beschreibt den Expressionismus als eine Beschäftigung mit dem Unbewussten und stellt fest, dass "die Darstellung der Angst im Mittelpunkt" der expressionistischen Musik steht, wobei die Dissonanz überwiegt, so dass das "harmonische, affirmative Element der Kunst verbannt wird" (Adorno 2009, 275-76). Erwartung und Die Glückliche Hand von Schönberg sowie Wozzeck, eine Oper von Alban Berg (nach dem Stück Woyzeck von Georg Büchner), sind Beispiele für expressionistische Werke. In Analogie zur Malerei könnte man die Technik der expressionistischen Malerei als Verzerrung der Realität (vor allem Farben und Formen) beschreiben, um einen alptraumhaften Effekt für das jeweilige Bild als Ganzes zu erzeugen. In der expressionistischen Musik geschieht in etwa das Gleiche, wobei die dramatisch gesteigerte Dissonanz akustisch eine alptraumhafte Atmosphäre erzeugt.

Architektur

Einsteinturm in Potsdam

In der Architektur werden zwei bestimmte Gebäude als expressionistisch bezeichnet: Bruno Tauts Glaspavillon für die Kölner Werkbundausstellung (1914) und Erich Mendelsohns Einsteinturm in Potsdam, Deutschland, der 1921 fertiggestellt wurde. Auch das Innere des Großen Schauspielhauses von Hans Poelzig in Berlin, das für den Regisseur Max Reinhardt entworfen wurde, wird gelegentlich zitiert. Der einflussreiche Architekturkritiker und -historiker Sigfried Giedion wies in seinem Buch Raum, Zeit und Architektur (1941) die expressionistische Architektur als Teil der Entwicklung des Funktionalismus zurück. In Mexiko veröffentlichte der deutsche Emigrant Mathias Goeritz 1953 das Manifest Arquitectura Emocional ("Emotionale Architektur"), in dem er erklärte, dass "die Hauptfunktion der Architektur die Emotion ist". Der moderne mexikanische Architekt Luis Barragán übernahm diesen Begriff, der seine Arbeit beeinflusste. Die beiden arbeiteten gemeinsam an dem Projekt Torres de Satélite (1957-58), das sich an den Grundsätzen der Arquitectura Emocional von Goeritz orientierte. Erst in den 1970er Jahren wurde der Expressionismus in der Architektur wieder positiver bewertet.

Expressionismus in der Malerei und Grafik

Charakterisierung

Der Expressionismus ist eine Stilrichtung der bildenden Kunst, die als künstlerische Bewegung im frühen 20. Jahrhundert innerhalb des deutschsprachigen Raumes erstmals in der Malerei und der Grafik durch jene explizite Namensgebung hervortrat. Wie bereits zuvor im Fauvismus in Frankreich stellte sich der Expressionismus den bildnerischen Gestaltungsweisen des Impressionismus entgegen.

In den expressionistischen Bildwerken treten ein freier Umgang mit Farbe und Form in häufiger Verwendung ungemischter Farben und im deutschsprachigen Raum des Weiteren die Verwendung holzschnittartiger Formen hervor. Weitere Charakteristika sind eine Motivreduzierung auf markante Formelemente der Bildobjekte und eine Auflösung der traditionellen Perspektive.

Den Künstlern dieser Epoche waren nicht die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Eindrücken und schöne Formen wichtig; im Gegensatz zu den impressionistischen Malern drückten die Expressionisten ihre subjektiven Regungen aus. Sie gaben direkt und spontan ein „durchfühlt“ interpretiertes Motiv weiter.

Sehr bald nach dem Ersten Weltkrieg und unter dessen Einfluss auf die Künstler wurde der Expressionismus von neuen Stilrichtungen teils überlagert und teils abgelöst (z. B. Konstruktivismus, Neue Sachlichkeit, Informel, in der Postmoderne durch die Neuen Wilden und den Fotorealismus) und durch den Dadaismus teils in Frage gestellt.

Vorläufer

Eine erste expressionistische, mit symbolischen und Jugendstilelementen vermischte Welle erschien bereits zwischen 1885 und 1900 als Reaktion auf den Impressionismus und den objektiven Ordnungswillen Paul Cézannes und Georges Seurats sowie den deutschen Impressionismus. Ihre Vertreter waren Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, James Ensor, Edvard Munch und Ferdinand Hodler.

Außerdem kamen erste Andeutungen auf den ästhetizistischen Charakter der bevorstehenden Stilrichtung des Expressionismus von Hermann Bahr, der ein Gemälde von Ludwig von Hofmann in einer Ausstellung im Künstlerhaus Wien 1895 unter dem Titel Rote Bäume besprach.

Eine zweite expressionistische Welle, weit wichtiger als die erste, zeigte sich in Frankreich bereits durch die Beiträge Georges Rouaults, im Frühwerk Pablo Picassos, im Schaffen des Fauvismus und in Deutschland mit der Gründung der Dresdner Brücke.

Liste der Maler des Expressionismus

Künstler, die dem Expressionismus zugeordnet werden oder ihm nahestanden, finden sich unter Kategorie: Maler des Expressionismus.

Einfluss außereuropäischer Kunst

Wie die kubistischen Werke beispielsweise von Pablo Picasso oder Georges Braque wurden auch die Werke der Expressionisten, insbesondere die der Künstler der Brücke, später auch die Werke des US-Amerikaners Jean-Michel Basquiat im Bereich des Neoexpressionismus, von den Objekten ozeanischer und afrikanischer Kunst angeregt.

Anfang des 20. Jahrhunderts füllten sich Europas Völkerkundemuseen mit Objekten aus Afrika und Ozeanien. Die schlichte und ausdrucksstarke Gestaltung der Masken und Figuren, allesamt mystische Sinnbilder fremder Kulturen, erfüllten die Sehnsucht der Künstler nach einer „neuen Natürlichkeit“.

Museen

Das 1967 eröffnete Brücke-Museum Berlin hat die weltweit größte zusammenhängende Sammlung von Werken der expressionistischen Brücke-Künstler. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München verfügt über die weltweit größte Sammlung der Künstler des Blauen Reiters.

Expressionismus in der Literatur

Ähnlich dem Expressionismus in der bildenden Kunst befasste sich der Expressionismus in der Literatur in erster Linie mit den Themen Krieg, Großstadt, Zerfall, Angst, Ich-Verlust und Weltuntergang (Apokalypse), des Weiteren auch mit Wahnsinn, Liebe und Rausch sowie der Natur. Die bürgerliche Ästhetik wird durch eine ‚Ästhetik des Hässlichen‘ zurückgewiesen; wie keine andere literarische Bewegung zuvor machen die Expressionisten das Hässliche, Kranke, Wahnsinnige zum Gegenstand ihrer Darstellungen. Die junge Generation der Autoren drückte sich vor allem durch Lyrik und in Lyrik aus wie bei Lasker-Schüler, van Hoddis, Stramm, Benn und Heym. Werkbeispiele sind die Gedichte Weltende von van Hoddis und Umbra Vitae von Heym. Deutlich wird hier die Abwendung von formalen Vorgaben.

Die Idee des Konstruktivismus wird in der Negierung der vorgegebenen Strukturen vorweggenommen. Obwohl auch diese Epoche – wie jede andere – fließende Übergänge besitzt und ihre Eingrenzung natürlich stark definitionsabhängig ist, hat sich in der Literaturwissenschaft das Schlagwort des ‚Expressionistischen Jahrzehnts‘ für die Blütezeit des Expressionismus zwischen 1910 und 1920 eingebürgert. Hierbei stellt der Beginn des Ersten Weltkriegs eine starke Zäsur für die Begriffe Tenor und Topos insbesondere der Expressionistischen Lyrik dar; während viele Autoren zunächst noch den Krieg als eine die überkommene bürgerliche Gesellschaft hinwegfegende, erneuernde Kraft herbeigesehnt und verherrlicht hatten (vgl. auch Futurismus), ändert sich das Kriegsbild bald durch die Schreckenseindrücke vieler Dichter, die selbst das Ausmaß der Vernichtung und des Elends als Soldaten an der Front erleben müssen.

Kunstgeschichtliche Rezeption

Die Neubewertung der romanischen Skulptur und der gotischen Architektur sowie El Grecos und die Diskussion der Farbigkeit spielten in den Forschungen einiger Kunsthistoriker Anfang des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle. Einige von ihnen wie Fritz Burger hatten engen Kontakt zu zeitgenössischen Künstlern.

Im Bereich der Kunstgeschichte sind die wichtigsten Vertreter:

  • Fritz Burger
  • Manuel Cossio
  • Max Dvořák
  • Richard Hamann
  • Jost Hermand
  • Hans Jantzen (in seinem Frühwerk)
  • Julius Meier-Graefe
  • Karl Scheffler
  • Wilhelm Worringer