Affiliate-Marketing

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Affiliate-Marketing ist eine Art des leistungsbezogenen Marketings, bei dem ein Unternehmen einen oder mehrere Partner für jeden Besucher oder Kunden belohnt, der durch die eigenen Marketingbemühungen des Partners gewonnen wurde.

Affiliate-Marketing kann sich mit anderen Internet-Marketing-Methoden überschneiden, darunter organische Suchmaschinenoptimierung (SEO), bezahltes Suchmaschinenmarketing (PPC - Pay Per Click), E-Mail-Marketing, Content-Marketing und Display-Werbung.

Affiliate-Marketing wird von Werbetreibenden häufig übersehen. Während Suchmaschinen, E-Mail und Website-Syndizierung einen Großteil der Aufmerksamkeit von Online-Händlern auf sich ziehen, ist das Affiliate-Marketing weit weniger bekannt. Dennoch spielen Affiliates weiterhin eine wichtige Rolle in den Marketingstrategien von Online-Händlern.

Affiliate-Systeme (engl. affiliate „angliedern“) sind internetgestützte Vertriebsarten, bei denen in der Regel ein kommerzieller Anbieter (engl. Merchant oder Advertiser) seinen Vertriebspartnern (engl. Affiliates oder Publisher) Provisionen anbietet. Der Produktanbieter stellt hierbei Werbemittel zur Verfügung, die der Affiliate auf seinen Websites verwendet oder über andere Kanäle wie Keyword-Advertising oder E-Mail-Marketing einsetzen kann.

Geschichte

Ursprung

Das Konzept der Umsatzbeteiligung - die Zahlung von Provisionen für vermittelte Geschäfte - geht auf das Affiliate-Marketing und das Internet zurück. Die Übertragung der Prinzipien der Umsatzbeteiligung auf den Mainstream-E-Commerce erfolgte im November 1994, fast vier Jahre nach der Entstehung des World Wide Web.

Das Konzept des Affiliate-Marketings im Internet wurde von William J. Tobin, dem Gründer von PC Flowers & Gifts, erdacht, in die Praxis umgesetzt und patentiert. PC Flowers & Gifts wurde 1989 über das Prodigy Network gestartet und blieb bis 1996 bei diesem Dienst. Bis 1993 erwirtschaftete PC Flowers & Gifts mit dem Prodigy-Dienst einen Umsatz von mehr als 6 Millionen Dollar pro Jahr. 1998 entwickelte PC Flowers & Gifts das Geschäftsmodell, eine Provision für Verkäufe an das Prodigy Network zu zahlen.

1994 startete Tobin in Zusammenarbeit mit IBM, dem die Hälfte von Prodigy gehörte, eine Beta-Version von PC Flowers & Gifts im Internet. Bis 1995 hatte PC Flowers & Gifts eine kommerzielle Version der Website gestartet und hatte 2.600 Affiliate-Marketing-Partner im World Wide Web. Tobin meldete am 22. Januar 1996 ein Patent auf Tracking und Affiliate-Marketing an und erhielt am 31. Oktober 2000 das US-Patent Nr. 6.141.666. Tobin erhielt außerdem am 5. Oktober 2007 das japanische Patent Nr. 4021941 und am 17. März 2009 das US-Patent Nr. 7,505,913 für Affiliate-Marketing und Tracking. Im Juli 1998 fusionierte PC Flowers and Gifts mit Fingerhut und Federated Department Stores.

Im November 1994 startete CDNow sein BuyWeb-Programm. CDNow hatte die Idee, dass musikorientierte Websites auf ihren Seiten Alben rezensieren oder auflisten könnten, an deren Kauf ihre Besucher interessiert sein könnten. Diese Websites könnten auch einen Link anbieten, der die Besucher direkt zu CDNow führt, um die Alben zu kaufen. Die Idee zum Fernkauf entstand ursprünglich aus Gesprächen mit dem Musiklabel Geffen Records im Herbst 1994. Das Management von Geffen wollte die CDs seiner Künstler direkt von seiner Website aus verkaufen, wollte diese Möglichkeit aber nicht selbst implementieren. Geffen fragte CDNow, ob es ein Programm entwerfen könnte, bei dem CDNow die Auftragsabwicklung übernehmen würde. Geffen erkannte, dass CDNow direkt von der Website des Künstlers auf die Website von Geffen verlinken konnte, so dass die CDNow-Homepage umgangen wurde und man direkt auf die Musikseite des Künstlers gelangte.

Amazon.com (Amazon) startete sein Partnerprogramm im Juli 1996: Amazon-Partner konnten auf ihrer Website Banner oder Textlinks für einzelne Bücher platzieren oder direkt auf die Amazon-Homepage verlinken.

Wenn Besucher auf die Website des Partners klickten, um zu Amazon zu gehen und ein Buch zu kaufen, erhielt der Partner eine Provision. Amazon war nicht der erste Händler, der ein Partnerprogramm anbot, aber sein Programm war das erste, das weithin bekannt wurde und als Modell für nachfolgende Programme diente.

Im Februar 2000 gab Amazon bekannt, dass ihm ein Patent auf Komponenten eines Partnerprogramms erteilt worden war. Der Patentantrag wurde im Juni 1997 eingereicht, also vor den meisten Partnerprogrammen, nicht jedoch vor PC Flowers & Gifts.com (Oktober 1994), AutoWeb.com (Oktober 1995), Kbkids.com/BrainPlay.com (Januar 1996), EPage (April 1996) und einigen anderen.

Historische Entwicklung

Das Affiliate-Marketing hat sich seit seinen Anfängen schnell entwickelt. Die E-Commerce-Website, die in den Anfangstagen des Internets als Marketingspielzeug betrachtet wurde, wurde zu einem integrierten Bestandteil des gesamten Geschäftsplans und wuchs in einigen Fällen zu einem größeren Geschäft als das bestehende Offline-Geschäft. Einem Bericht zufolge belief sich der Gesamtumsatz, der 2006 über Affiliate-Netzwerke erzielt wurde, allein im Vereinigten Königreich auf 2,16 Milliarden Pfund. Die Schätzungen lagen bei einem Umsatz von 1,35 Milliarden Pfund im Jahr 2005. Das Forschungsteam von MarketingSherpa schätzte, dass Affiliates im Jahr 2006 weltweit 6,5 Milliarden US-Dollar an Prämien und Provisionen aus einer Vielzahl von Quellen in den Bereichen Einzelhandel, persönliche Finanzen, Spiele und Glücksspiele, Reisen, Telekommunikation, Bildung, Verlagswesen und andere Formen der Lead-Generierung als kontextbezogene Werbeprogramme verdienten.

Im Jahr 2006 waren die aktivsten Sektoren für Affiliate-Marketing die Glücksspielbranche für Erwachsene, der Einzelhandel und File-Sharing-Dienste. Die drei Sektoren, für die das größte Wachstum erwartet wird, sind der Mobiltelefon-, der Finanz- und der Reisesektor. Bald nach diesen Sektoren folgen die Unterhaltungsbranche (insbesondere Spiele) und internetbezogene Dienstleistungen (insbesondere Breitband). Auch mehrere Anbieter von Affiliate-Lösungen erwarten ein zunehmendes Interesse von Business-to-Business-Vermarktern und Werbetreibenden an der Nutzung von Affiliate-Marketing als Teil ihres Angebots.

Web 2.0

Websites und Dienste, die auf Web 2.0-Konzepten beruhen, wie z. B. Blogs und interaktive Online-Communities, haben sich auch auf die Welt des Affiliate-Marketings ausgewirkt. Diese Plattformen ermöglichen eine verbesserte Kommunikation zwischen Händlern und Affiliates. Web 2.0-Plattformen haben auch persönlichen Bloggern, Schriftstellern und unabhängigen Website-Besitzern Kanäle für das Affiliate-Marketing eröffnet. Kontextbezogene Anzeigen ermöglichen es Publishern mit geringerem Webverkehr, Affiliate-Anzeigen auf Websites zu platzieren.

Die neuen Medien haben auch die Art und Weise verändert, wie Unternehmen, Marken und Werbenetzwerke Werbung für Besucher schalten. YouTube beispielsweise ermöglicht es Videomachern, Werbung über das Partner-Netzwerk von Google einzubetten. Neue Entwicklungen haben es skrupellosen Affiliates erschwert, Geld zu verdienen. Aufkommende schwarze Schafe werden viel schneller und effizienter entdeckt und der Affiliate-Marketing-Gemeinschaft bekannt gemacht.

Vergütungsmethoden

Vorherrschende Vergütungsmethoden

Achtzig Prozent der Affiliate-Programme verwenden heute Umsatzbeteiligung oder Pay-per-Sale (PPS) als Vergütungsmethode, neunzehn Prozent verwenden Cost-per-Action (CPA), und die übrigen Programme verwenden andere Methoden wie Cost-per-Click (CPC) oder Cost-per-Mille (CPM, Kosten pro geschätzte 1000 Aufrufe).

Abgeschwächte Vergütungsmethoden

In reiferen Märkten verwenden heute weniger als ein Prozent der traditionellen Affiliate-Marketing-Programme Cost per Click und Cost per Mille. Diese Vergütungsmethoden werden jedoch in großem Umfang in der Display-Werbung und der bezahlten Suche eingesetzt.

Cost per mille erfordert lediglich, dass der Publisher die Werbung auf seiner Website zur Verfügung stellt und sie den Seitenbesuchern anzeigt, um eine Provision zu erhalten. Pay-per-Click erfordert einen zusätzlichen Schritt im Umwandlungsprozess, um Einnahmen für den Herausgeber zu generieren: Ein Besucher muss nicht nur auf die Werbung aufmerksam gemacht werden, sondern auch auf die Werbung klicken, um die Website des Werbenden zu besuchen.

Cost-per-Click war in den Anfängen des Affiliate-Marketings häufiger anzutreffen, wurde aber im Laufe der Zeit aufgrund von Klickbetrugsproblemen, die denen ähneln, mit denen moderne Suchmaschinen heute konfrontiert sind, immer seltener eingesetzt. Kontextbezogene Werbeprogramme werden in der Statistik über den Rückgang von Cost-per-Click nicht berücksichtigt, da nicht sicher ist, ob kontextbezogene Werbung als Affiliate-Marketing betrachtet werden kann.

Während diese Modelle in reifen E-Commerce- und Online-Werbemärkten zurückgegangen sind, sind sie in einigen aufstrebenden Branchen immer noch weit verbreitet. China ist ein Beispiel dafür, dass Affiliate Marketing dem westlichen Modell nicht allzu sehr ähnelt. Viele Affiliates werden pauschal mit "Kosten pro Tag" bezahlt, während einige Netzwerke Kosten pro Klick oder CPM anbieten.

Leistung/Affiliate-Marketing

Bei Cost per Mille/Klick ist es für den Publisher nicht von Belang, ob ein Besucher zu der Zielgruppe gehört, die der Advertiser anzusprechen versucht, und ob er in der Lage ist, eine Konversion zu erzielen, denn zu diesem Zeitpunkt hat der Publisher seine Provision bereits verdient. Das größere Risiko und der Verlust (wenn der Besucher nicht konvertiert werden kann) liegen beim Werbetreibenden, wenn es sich um Promille handelt.

Bei der Cost-per-Action-/Sale-Methode müssen die vermittelten Besucher nicht nur die Website des Werbenden besuchen, bevor der Partner eine Provision erhält. Der Werbetreibende muss diesen Besucher zuerst umwandeln. Es liegt im besten Interesse des Partners, möglichst zielgerichteten Traffic an den Werbetreibenden zu senden, um die Chance auf eine Umwandlung zu erhöhen. Das Risiko trägt der Partner, der seinen Traffic auf die Kampagne (in der Regel eine Landing Page) lenkt. Kommt es nicht zu einer Conversion, erhält der Publisher keine Vergütung für den Traffic.

Affiliate Marketing wird auch als "Performance Marketing" bezeichnet, in Anlehnung an die Art und Weise, wie Vertriebsmitarbeiter in der Regel entlohnt werden. Diese Mitarbeiter erhalten in der Regel eine Provision für jeden Verkauf, den sie abschließen, und manchmal werden Leistungsanreize für das Übertreffen von Zielen gezahlt. Affiliates sind nicht beim Werbetreibenden angestellt, für dessen Produkte oder Dienstleistungen sie werben, aber die Vergütungsmodelle, die beim Affiliate-Marketing angewandt werden, ähneln sehr denen, die für Mitarbeiter in der internen Verkaufsabteilung des Werbetreibenden gelten.

Der Satz "Affiliates sind ein erweitertes Verkaufspersonal für Ihr Unternehmen", der oft verwendet wird, um Affiliate Marketing zu erklären, ist nicht ganz richtig. Der Hauptunterschied zwischen den beiden besteht darin, dass Affiliate-Vermarkter wenig oder gar keinen Einfluss auf einen möglichen Interessenten im Konversionsprozess haben, sobald dieser auf die Website des Werbetreibenden geleitet wird. Das Vertriebsteam des Werbetreibenden hat jedoch die Kontrolle und den Einfluss bis zu dem Punkt, an dem der Interessent entweder a) den Vertrag unterzeichnet oder b) den Kauf abschließt.

Mehrstufige Programme

Einige Werbetreibende bieten mehrstufige Programme an, bei denen die Provisionen in ein hierarchisches Empfehlungsnetzwerk aus Anmeldungen und Unterpartnern aufgeteilt werden. In der Praxis bedeutet dies, dass sich Publisher "A" bei einem Advertiser für das Programm anmeldet und für die vereinbarte Aktivität eines vermittelten Besuchers belohnt wird. Wenn Publisher "A" die Publisher "B" und "C" dazu bringt, sich mit seinem Anmeldecode für dasselbe Programm anzumelden, führen alle künftigen Aktivitäten der Publisher "B" und "C" zu einer zusätzlichen Provision (zu einem niedrigeren Satz) für Publisher "A".

Zweistufige Programme gibt es nur bei einer Minderheit der Partnerprogramme; die meisten sind einfach einstufig. Empfehlungsprogramme, die mehr als zweistufig sind, ähneln dem Multi-Level-Marketing (MLM) oder dem Netzwerk-Marketing, sind aber anders: Multi-Level-Marketing (MLM) oder Network-Marketing-Verbände haben in der Regel komplexere Provisionsanforderungen/Qualifikationen als Standard-Affiliate-Programme.

Aus der Sicht des Werbetreibenden

Vorteile für Merchants

Händler bevorzugen das Affiliate-Marketing, weil es in den meisten Fällen ein "Pay-for-Performance"-Modell verwendet, was bedeutet, dass dem Händler keine Marketingkosten entstehen, wenn keine Ergebnisse erzielt werden (mit Ausnahme der anfänglichen Einrichtungskosten).

Implementierungsoptionen

Affiliate-Systeme basieren auf dem Prinzip der Vermittlungsprovision. Technische Grundlage in der virtuellen Welt des World Wide Web ist der Link. Ein solcher Affiliate-Link enthält einen speziellen Code, der den Affiliate eindeutig beim Händler identifiziert. Vereinfacht heißt das: Durch den Link mit Partnerkennung erkennt der Händler, von wem der Kunde geschickt wurde. Eine Provision wird je nach Geschäftsmodell für die reinen Klicks auf das Werbemittel („Click“), die Übermittlung qualifizierter Kundenkontakte („Lead“) oder den Verkauf („Sale“) berechnet. Im Gegensatz zum Merchant (wörtlich: Händler; hier auch Programm-Anbieter oder -Betreiber), der Waren oder Dienstleistungen anbietet, fungiert der Affiliate also lediglich als Schnittstelle zwischen Händlern und potenziellen Kunden.

Klickt jemand also auf einen solchen Affiliate-Link, so wird er auf die Seite des entsprechenden Händlers weitergeleitet. Hierbei werden Parameter übertragen, die die konkrete Zuordnung des generierten Umsatzes durch einen Publisher ermöglichen. Diese Methode wird Tracking genannt. So ermöglicht Cookie-Tracking das Zuordnen und Verfolgen eines Besuchers anhand eines Cookies. Der gespeicherte Cookie auf der Festplatte des Besuchers ermöglicht so das anschließende (auch bei zeitversetzter und unterbrochener Interaktivität) Wiedererkennen und Nachverfolgen. Das Tracking mithilfe von Cookies ist die am meisten genutzte Methode beim Affiliate-Marketing, um eine Person dem entsprechenden Affiliate zuordnen zu können.

Mit Affiliate-Marketing-Systemen im Online-Kooperationsmanagement vermarkten Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen durch Verlinkung auf Partner-Webseiten. Für generierten Umsatz oder messbaren Erfolg werden oft Provisionen gezahlt. Dies kann einen Vorteil für den Produktanbieter darstellen, jedoch auch einen Nachteil für den Anbieter des Werbeplatzes, da das Geschäftsrisiko des Produktanbieters je nach Wahl des Konditionsmodells zu einem nicht unerheblichen Teil auf den Werbeplatzanbieter übergeht. Da das Inventar bei dem Werbeplatzanbieter nicht unendlich vermehrt werden kann, wird er sich vorher überlegen, mit welchem Affiliate-Programm er die besten Ergebnisse erwartet. Für den Produktanbieter entsteht so Druck, ein faires Abrechnungsmodell zu finden.

Affiliate-Marketing kann grundsätzlich zunächst auch ohne Internet („offline“) umgesetzt werden. Hierzu können gedruckte Gutscheine verwendet werden, die einen Code enthalten, um die Publisher zu identifizieren. Die Vergütung erfolgt entweder als Pay per Lead oder Pay per Sale. Die weitere Abwicklung erfolgt dann meist wieder online.

Outsourcing von Affiliate-Management und Programm-Management

Unkontrollierte Partnerprogramme begünstigen unseriöse Partner, die Spamming, Markenrechtsverletzungen, falsche Werbung, Cookie-Stuffing, Typosquatting und andere unethische Methoden anwenden, die dem Affiliate-Marketing einen schlechten Ruf eingebracht haben.

Einige Händler nutzen ausgelagerte (Affiliate-)Programmverwaltungsunternehmen (OPM), die ihrerseits oft von Affiliate-Managern und Netzwerkprogramm-Managern geleitet werden. OPM-Unternehmen führen die Verwaltung von Partnerprogrammen für die Händler als Dienstleistung durch, ähnlich der Rolle, die eine Werbeagentur im Offline-Marketing spielt.

Arten von Partner-Websites

Affiliate-Websites werden häufig nach Händlern (Werbetreibenden) und Affiliate-Netzwerken kategorisiert. Derzeit gibt es keine branchenweiten Standards für die Kategorisierung. Die folgenden Arten von Websites sind allgemeiner Natur, werden aber von Affiliate-Vermarktern häufig verstanden und verwendet.

  • Such-Affiliates, die Pay-per-Click-Suchmaschinen nutzen, um die Angebote der Werbetreibenden zu bewerben (d. h. Such-Arbitrage)
  • Websites und Verzeichnisse für Preisvergleichsdienste
  • Loyalitäts-Websites, die in der Regel ein Belohnungs- oder Anreizsystem für Einkäufe in Form von Punkten, Meilen oder Cashback anbieten
  • Cause Related Marketing-Websites, die Spenden für wohltätige Zwecke anbieten
  • Coupon- und Rabatt-Websites, die sich auf Verkaufsförderungsmaßnahmen konzentrieren
  • Inhalts- und Nischenmarkt-Websites, einschließlich Produktbewertungsseiten
  • Persönliche Websites
  • Weblogs und Syndication-Feeds für Websites
  • Partner von E-Mail-Marketing-Listen (d. h. Eigentümer großer Opt-in-E-Mail-Listen, die in der Regel E-Mail-Drip-Marketing betreiben) und Partner von Newsletter-Listen, die in der Regel eher inhaltslastig sind
  • Registrierungspfade oder Co-Registrierungspartner, die während des Registrierungsprozesses auf ihrer eigenen Website Angebote von anderen Händlern einbinden
  • Einkaufsverzeichnisse, die Händler nach Kategorien auflisten, ohne Gutscheine, Preisvergleiche oder andere Funktionen anzubieten, die auf Informationen basieren, die sich häufig ändern und daher ständige Aktualisierungen erfordern
  • Cost-per-Action-Netzwerke (d. h. Top-Tier-Affiliates), die Angebote des Werbetreibenden, mit dem sie verbunden sind, in ihrem eigenen Netzwerk von Affiliates ausstellen
  • Websites, die Adbars (z. B. AdSense) verwenden, um kontextabhängige Werbung für Produkte auf der Website anzuzeigen
  • Virtuelle Währung, die Werbeeinblendungen im Austausch gegen die Ausgabe von virtueller Währung in einem Spiel oder einer anderen virtuellen Plattform anbietet.
  • Tauschbörsen: Websites, die Verzeichnisse von Musik, Filmen, Spielen und anderer Software hosten. Benutzer laden Inhalte auf File-Hosting-Sites hoch und veröffentlichen dann Beschreibungen des Materials und ihre Download-Links auf Verzeichnis-Sites. Die Uploader werden von den Filehosting-Websites auf der Grundlage der Anzahl der Downloads ihrer Dateien bezahlt. Die Filehosting-Websites verkaufen der Allgemeinheit einen Premium-Download-Zugang zu den Dateien. Die Websites, die die Verzeichnisdienste hosten, verkaufen Werbung und hosten die Dateien nicht selbst.
  • Video-Sharing-Websites: YouTube-Videos werden häufig von Partnerunternehmen für das Affiliate-Marketing genutzt. Eine Person erstellt ein Video und platziert im Video selbst und in der Beschreibung einen Link zu dem Partnerprodukt, für das sie wirbt.

Publisher-Anwerbung

Affiliate-Netzwerke, die bereits mehrere Advertiser haben, verfügen in der Regel auch über einen großen Pool von Publishern. Diese Publisher können potenziell angeworben werden, und es besteht auch eine größere Chance, dass sich die Publisher des Netzwerks von selbst für das Programm bewerben, ohne dass der Werbetreibende etwas dafür tun muss.

Relevante Websites, die dieselben Zielgruppen ansprechen wie der Advertiser, aber nicht mit ihm konkurrieren, sind ebenfalls potenzielle Affiliate-Partner. Auch Verkäufer oder bestehende Kunden können zu Werbern werden, wenn dies sinnvoll ist und nicht gegen Gesetze oder Vorschriften verstößt (wie z. B. bei Schneeballsystemen).

Fast jede Website kann als Affiliate-Publisher angeworben werden, aber Websites mit hohem Besucheraufkommen sind (zu ihrem eigenen Vorteil) eher an risikoarmen Cost-per-Mille- oder Cost-per-Click-Angeboten interessiert als an risikoreicheren Cost-per-Action- oder Revenue-Share-Angeboten.

Frühere und aktuelle Probleme

Seit dem Aufkommen des Affiliate-Marketings gab es nur wenig Kontrolle über die Aktivitäten der Partner. Skrupellose Partner haben Spam, falsche Werbung, erzwungene Klicks (um Tracking-Cookies auf den Computern der Benutzer zu platzieren), Adware und andere Methoden eingesetzt, um Besucher zu ihren Sponsoren zu bringen. Obwohl viele Partnerprogramme in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen Regeln gegen Spam enthalten, hat sich diese Marketingmethode in der Vergangenheit als besonders anfällig für den Missbrauch durch Spammer erwiesen.

E-Mail-Spam

In den Anfängen des Affiliate-Marketings waren viele Internetnutzer negativ eingestellt, weil die Partner dazu neigten, mit Spam für die Programme zu werben, bei denen sie angemeldet waren. Mit zunehmender Reife des Affiliate-Marketings haben viele Affiliate-Anbieter ihre Geschäftsbedingungen dahingehend verfeinert, dass sie den Affiliates das Spamming untersagen.

Bösartige Browser-Erweiterungen

Eine Browsererweiterung ist ein Plug-in, das die Funktionalität eines Webbrowsers erweitert. Einige Erweiterungen werden mithilfe von Webtechnologien wie HTML, JavaScript und CSS erstellt. Die meisten modernen Webbrowser bieten eine ganze Reihe von Erweiterungen von Drittanbietern zum Download an. In den letzten Jahren hat die Zahl der bösartigen Browser-Erweiterungen, die das Internet überschwemmen, ständig zugenommen. Bösartige Browser-Erweiterungen erscheinen oft als legitim, da sie scheinbar von Anbieter-Websites stammen und mit positiven Kundenrezensionen versehen sind. Im Falle des Affiliate-Marketings werden diese bösartigen Erweiterungen oft dazu verwendet, den Browser des Benutzers umzuleiten, um gefälschte Klicks an Websites zu senden, die angeblich Teil legitimer Affiliate-Marketingprogramme sind. In der Regel bemerken die Benutzer nichts davon, außer dass sich die Leistung ihres Browsers verlangsamt. Die Websites zahlen schließlich für die gefälschten Besucherzahlen, und die Benutzer sind unwissentliche Teilnehmer an diesen Werbetricks.

Suchmaschinen-Spam

Mit der zunehmenden Bedeutung von Suchmaschinen sind einige Affiliate-Vermarkter vom Versenden von E-Mail-Spam dazu übergegangen, automatisch generierte Webseiten zu erstellen, die häufig von Händlern bereitgestellte Produktdaten enthalten. Das Ziel solcher Webseiten ist es, die Relevanz oder den Stellenwert von Ressourcen zu manipulieren, die von einer Suchmaschine indiziert werden, was auch als Spamdexing bekannt ist. Jede Seite kann durch die Verwendung bestimmter Schlüsselwörter auf einen anderen Nischenmarkt ausgerichtet sein, was zu einer verzerrten Form der Suchmaschinenoptimierung führt.

Spam ist die größte Bedrohung für organische Suchmaschinen, deren Ziel es ist, qualitativ hochwertige Suchergebnisse zu den von ihren Nutzern eingegebenen Stichwörtern oder Begriffen zu liefern. Die Aktualisierung des PageRank-Algorithmus von Google ("BigDaddy") im Februar 2006 - die letzte Phase der großen Google-Aktualisierung ("Jagger"), die im Hochsommer 2005 begann - zielte mit großem Erfolg speziell auf Spamdexing ab. Diese Aktualisierung ermöglichte es Google, eine große Menge an meist computergenerierten doppelten Inhalten aus seinem Index zu entfernen.

Websites, die hauptsächlich aus Affiliate-Links bestehen, hatten zuvor einen negativen Ruf, weil sie keine qualitativ hochwertigen Inhalte lieferten. Im Jahr 2005 wurden von Google aktive Änderungen vorgenommen, bei denen bestimmte Websites als "Thin Affiliates" eingestuft wurden. Solche Websites wurden entweder aus dem Google-Index entfernt oder innerhalb der Ergebnisseite verschoben (d. h. von den obersten Ergebnissen auf eine niedrigere Position). Um diese Einstufung zu vermeiden, müssen Webmaster von Affiliate-Vermarktern qualitativ hochwertige Inhalte auf ihren Websites erstellen, die ihre Arbeit von der Arbeit von Spammern oder Bannerfarmen unterscheiden, die nur Links enthalten, die zu Händlerseiten führen.

Adware

Obwohl sie sich von Spyware unterscheidet, verwendet Adware oft die gleichen Methoden und Technologien. Händler waren anfangs nicht über Adware informiert und wussten nicht, welche Auswirkungen sie hat und wie sie ihre Marken schädigen kann. Affiliate-Vermarkter wurden viel schneller für das Problem sensibilisiert, vor allem, weil sie feststellten, dass Adware häufig Tracking-Cookies überschreibt, was zu einem Rückgang der Provisionen führt. Affiliates, die keine Adware einsetzen, hatten das Gefühl, dass diese ihnen die Provisionen stiehlt. Adware hat oft keinen nützlichen Zweck und bietet dem Benutzer selten einen nützlichen Inhalt, der in der Regel nicht weiß, dass diese Software auf seinem Computer installiert ist.

Die Partner diskutierten die Probleme in Internetforen und begannen, ihre Bemühungen zu organisieren. Sie waren der Meinung, dass das Problem am besten dadurch gelöst werden kann, dass man die Händler davon abhält, mit Adware zu werben. Händler, die Adware entweder gleichgültig gegenüberstanden oder sie unterstützten, wurden von den Partnern aufgedeckt, was dem Ruf dieser Händler schadete und ihre Bemühungen im Affiliate-Marketing beeinträchtigte. Viele Partner beendeten entweder die Zusammenarbeit mit solchen Händlern oder wechselten zu einem Partnerprogramm eines Wettbewerbers. Schließlich wurden auch die Affiliate-Netzwerke von Händlern und Affiliates gezwungen, Stellung zu beziehen und bestimmte Adware-Publisher aus ihrem Netzwerk auszuschließen. Das Ergebnis war der Code of Conduct von Commission Junction/beFree und Performics, das Anti-Predatory Advertising Addendum von LinkShare und das vollständige Verbot von Softwareanwendungen als Medium für Affiliates zur Förderung von Angeboten von Werbetreibenden durch ShareASale. Ungeachtet der erzielten Fortschritte ist Adware weiterhin ein Problem, wie die am 20. April 2007 eingereichte Sammelklage gegen ValueClick und dessen Tochterunternehmen Commission Junction zeigt.

Bieten mit Markenzeichen

Affiliates gehörten zu den ersten Anwendern von Pay-per-Click-Werbung, als die ersten Pay-per-Click-Suchmaschinen Ende der 1990er Jahre aufkamen. Später im Jahr 2000 führte Google seinen Pay-per-Click-Dienst Google AdWords ein, der für die weit verbreitete Nutzung und Akzeptanz von Pay-per-Click als Werbekanal verantwortlich ist. Eine wachsende Zahl von Händlern begann mit Pay-per-Click-Werbung, entweder direkt oder über eine Suchmarketing-Agentur, und stellte fest, dass dieser Platz bereits von ihren Partnern besetzt war. Obwohl diese Situation allein schon zu Konflikten und Debatten zwischen Werbetreibenden und Affiliates führte, betraf das größte Problem die Affiliates, die auf Namen, Marken und Warenzeichen von Werbetreibenden boten. Mehrere Werbetreibende begannen, ihre Partnerprogramm-Bedingungen anzupassen, um ihren Partnern das Bieten auf diese Art von Schlüsselwörtern zu untersagen. Einige Werbetreibende jedoch begrüßten dieses Verhalten und gehen sogar so weit, dass sie ihren Partnern erlauben oder sie sogar dazu ermutigen, auf jeden Begriff zu bieten, einschließlich der Marken des Werbetreibenden.

Offenlegung von Vergütungen

Blogger und andere Verleger sind sich möglicherweise der Offenlegungsrichtlinien der FTC nicht bewusst. Die Richtlinien betreffen prominente Befürwortungen, Werbesprache und die Vergütung von Bloggern.

Fehlende Industriestandards

Zertifizierung und Ausbildung

Im Affiliate-Marketing gibt es derzeit keine Branchenstandards für Ausbildung und Zertifizierung. Es gibt einige Ausbildungskurse und Seminare, die zu Zertifizierungen führen; die Akzeptanz solcher Zertifizierungen hängt jedoch meist vom Ruf der Person oder des Unternehmens ab, das die Zertifizierung ausstellt. Affiliate-Marketing wird in der Regel nicht an Universitäten gelehrt, und nur wenige Hochschullehrer arbeiten mit Internet-Vermarktern zusammen, um Studenten mit dem Schwerpunkt Marketing in das Thema einzuführen.

Die Ausbildung erfolgt meist im "wirklichen Leben", indem man selbst aktiv wird und sich die Details im Laufe der Zeit aneignet. Es gibt zwar mehrere Bücher zu diesem Thema, aber einige so genannte "How-to"- oder "Silver Bullet"-Bücher leiten die Leser an, Löcher im Google-Algorithmus zu manipulieren, die schnell veraltet sein können, oder schlagen Strategien vor, die von den Werbetreibenden nicht mehr gebilligt oder zugelassen werden.

Ausgelagerte Programmmanagement-Unternehmen kombinieren in der Regel formelle und informelle Schulungen, wobei ein Großteil der Schulungen in Form von Gruppenarbeit und Brainstorming erfolgt. Solche Unternehmen versuchen auch, jeden Marketingmitarbeiter zu einer Branchenkonferenz seiner Wahl zu schicken.

Weitere Schulungsressourcen sind Online-Foren, Weblogs, Podcasts, Videoseminare und spezielle Websites.

Verhaltenskodex

Im Dezember 2002 wurde von den Affiliate-Netzwerken Commission Junction/beFree und Performics ein Verhaltenskodex veröffentlicht, der die Praktiken und die Einhaltung ethischer Standards für Online-Werbung regelt.

Umsatzsteuerliche Anfälligkeit

Im Jahr 2008 verabschiedete der Staat New York ein Gesetz, das die Zuständigkeit für die Umsatzsteuer bei Verkäufen von Amazon.com an Einwohner von New York festlegt. New York wusste, dass Amazon-Filialen im Bundesstaat tätig waren. In der Rechtssache Quill Corp. gegen North Dakota entschied der Oberste Gerichtshof der USA, dass das Vorhandensein unabhängiger Handelsvertreter es einem Staat ermöglichen kann, die Erhebung der Umsatzsteuer zu verlangen. New York entschied, dass Partnerunternehmen solche unabhängigen Handelsvertreter sind. Das New Yorker Gesetz wurde als "Amazons Gesetz" bekannt und fand schnell Nachahmung in anderen Bundesstaaten. Während dies das erste Mal war, dass Staaten erfolgreich gegen die Internetsteuerlücke vorgingen, steht es den Staaten seit 2018 frei, die Zuständigkeit für die Umsatzsteuer auf Verkäufe an ihre Einwohner geltend zu machen, unabhängig vom Vorhandensein von Tochtergesellschaften von Einzelhändlern.

Klicken Sie zum Aufdecken

Viele Gutscheincode-Websites verwenden ein "Click-to-Reveal"-Format, bei dem der Website-Nutzer klicken muss, um den Gutscheincode zu sehen. Durch das Anklicken wird das Cookie auf dem Computer des Website-Besuchers abgelegt. Im Vereinigten Königreich kündigte der IAB Affiliate Council unter dem Vorsitzenden Matt Bailey eine Regelung an, die besagt, dass "Affiliates keinen Mechanismus verwenden dürfen, bei dem Benutzer dazu aufgefordert werden, zu klicken, um mit Inhalten zu interagieren, bei denen unklar oder verwirrend ist, was das Ergebnis sein wird.

Arten von Teilnehmern

Affiliate-System-Betreiber

Der Affiliate-System-Betreiber ist für die Bereitstellung und den Betrieb des Portals zuständig. Er soll den fehlerfreien Betrieb gewährleisten und ist für die Vermarktung des Portals zuständig. In der Realität unterscheidet man zwei Arten von Betreibern: Zum einen haben sich unabhängige Plattformen, die Affiliate-Netzwerke, etabliert, welche als Schnittstelle zwischen Händlern (Merchants) und Vertriebspartnern (Affiliates) fungieren. Diese sind vor allem für die Bereitstellung und Administration der Technik und die finanzielle Abwicklung zuständig. Andererseits sind Plattformen zu finden, innerhalb derer der Händler selbst die Betreiberfunktion übernehmen kann (sog. „In-House Programme“). Diese von den Händlern selbst betriebenen Partnerprogramme spielen im deutschen Markt kaum eine Rolle. Beim Spendenmarketing wird die Provision an eine registrierte Organisation gezahlt.

Händler

Händler, also Werbetreibende und Merchants, stellen ihre online angebotenen Produkte und Dienstleistungen über das Affiliate-System zur Verfügung und ermöglichen den angeschlossenen Vertriebspartnern die Vermarktung der Güter über deren Websites. Den Vertriebspartnern (Affiliates, Publisher) werden kostenlose Werbemittel zur Verfügung gestellt, die sie auf ihrer Website als Gestaltungselemente einsetzen und mit denen sie (bei E-Mail-Publishern) per E-Mail werben können. Erzielt der Vertriebspartner Erfolge (durch einen Verkauf, eine Registrierung, einen Website-Besuch), berechnet der Händler die vorher für die jeweilige Vertriebsart festgelegte Provision und zahlt diese gemäß dem jeweiligen Vertrag aus. Bei Amazon wird zum Beispiel in Deutschland erst ab einem Mindestbetrag von 10 Euro ausbezahlt.

Vertriebspartner

Vertriebspartner (Publisher, Affiliates) nutzen das Affiliate-System zur Kooperation mit den angeschlossenen Shop-Betreibern (Händler). Sie können durch den Verkauf der auf den eigenen Websites oder in Social-Media-Kanälen beworbenen Produkte profitieren.

Klickt beispielsweise ein Webseitenbesucher auf einen Affiliate-Link und schließt daraufhin einen Kauf ab, wird der Vertriebspartner, welcher die Webseite betreibt, dafür vergütet.

Konditionsmodelle

Pay per Lead

Die Provision wird pro Kontaktaufnahme durch den Kunden berechnet, beispielsweise bei Anforderung von Werbematerial durch den Kunden. Pay per Lead eignet sich insbesondere für die Online-Vermarktung beratungsintensiver Güter. Produkte, die sich inhaltlich komplex darstellen, werden von Kunden nur selten ohne eingehende Beratung über das Internet bestellt, weshalb eine „Pay per Sale“-Vergütung auszuschließen ist, da die Zuordnung eines offline bestellten Gutes zum jeweiligen Vermittler nicht möglich ist. Der Vorteil des „Pay per Lead“ gegenüber dem „Pay per Click“ besteht jedoch in der aktionsgebundenen Entlohnung des Vertriebspartners. Es wird nur qualitativ hochwertiger Traffic tatsächlich vergütet.

Lifetime-Vergütung

Die Lifetime-Vergütung ist meist eine Kombination des Modells Pay per Sale mit weiteren Aktionen, indem zum Beispiel einem Publisher (Affiliate) für jeden weiteren Einkauf des geworbenen Endkunden nochmals eine Vergütung berechnet wird. Eine in den meisten praktischen Fällen anteilige Provision wird dann auf den langfristigen, „lebenslangen“ Warenkorb des geworbenen Kunden (seit seiner erstmaligen Anmeldung in einem Shopsystem) gezahlt.

Airtime-Vergütung

Eine Airtime-Vergütung ist speziell für den Telekommunikationsbereich entwickelt und gibt dem Publisher eine Provision für jede vom geworbenen Endkunden bezahlte Gesprächsminute, beispielsweise bei einem Handyvertrag, über eine gewisse Laufzeit. Oft gibt es dieses Konditionsmodell in Verbindung mit einer Lifetime-Vergütung.

Einfluss des Konditionsmodells auf den Unternehmenserfolg

Affiliate-System-Betreiber

Der Übergang zwischen Click-, Lead- und Sale-Provisionen ist fließend. Affiliate-Systeme bieten häufig Kombinationen der oben genannten Vergütungsmodelle an, wie beispielsweise die Vergütung per Click und zusätzlich per Sale. Dies geschieht neben anderen marketingstrategischen Einflussfaktoren zumeist mit dem Ziel, innerhalb umfassender Affiliate-Netzwerke mit einer großen Anzahl angeschlossener Vertriebspartner einen möglichst hohen Aufmerksamkeitsgrad beim potentiellen Kundenkreis (Community) zu erzeugen. Die Wahl des Vergütungsmodells und die Höhe der Vergütung stellen einen entscheidenden Einflussfaktor für die Platzierung der Produkte auf den Websites der Vertriebspartner dar.

Studien und Veranstaltungen

Beim Affiliate-Marketing ist vor allem die Erfolgsrate wichtig. In den letzten Jahren haben immer mehr Studien in diesem Bereich hervorgehoben, dass es wichtig ist, wie etwas beim Kunden ankommt und welcher Nutzen daraus auch für den Anbieter entsteht. Auch im Bereich der Gutscheine hat sich das Affiliate-Marketing manifestiert. Gutscheine gibt es in den letzten Jahren immer häufiger. Sie sind nicht nur in Briefkästen und im Mailordner zu finden, sondern werden auch gerne Paketen beigelegt. Um die Relevanz und die Reichweite der Gutscheine nachweisen zu können, sind Studien in diesen Bereichen unerlässlich.

Die Reichweite bei Gutscheinen wird durch die hohe Aussendung erreicht. Allerdings ist damit noch nicht die Relevanz ermittelt. Die Relevanz eines Gutscheines kommt erst dann zum Tragen, wenn der Kunde diesen auch einlöst. Stand bisher immer wieder das sogenannte Gießkannenprinzip im Vordergrund, wird dieses bereits von zahlreichen anderen Methoden abgelöst, die weitaus effektiver sind. So wird die Relevanz auch von Affiliate-Programmen unterstützt. Kann der Hersteller erst durch das Einlösen eines Gutscheines einen Gewinn verzeichnen und nicht bereits durch die Versendung, wird mehr Augenmerk auf die Attraktivität des Gutscheines gelegt. Nur wenn das Interesse des Kunden gesteigert werden kann, wird auch der Gutschein an Relevanz gewinnen. Durch diese Methode kann nicht nur der Hersteller selbst als Gewinner gesehen werden, sondern auch der Kunde, der bei seinem Einkauf in den Genuss eines Preisnachlasses kommt, einen sonstigen Rabatt erhält oder an einer Vorteilsaktion teilnimmt. Kunden fühlen sich durch relevante Gutscheine nicht betrogen, sondern sehen darin eine kleine Belohnung für einen getätigten Einkauf. Haben Gutscheine eine hohe Relevanz, dann steigt auch das Image des Herstellers an, denn der Kunde ist zufriedengestellt.

Je mehr das Image eines Unternehmens steigt, desto höher wird auch die Einlösequote der Gutscheine sein. Gutscheine werden in letzter Zeit auch immer häufiger im Internet angeboten, da sich der Einkauf in den letzten Jahren einfach immer mehr in den Online-Bereich verschoben hat. Zwar hatten Gutscheine immer wieder Kritik erleben müssen, aber in Studien wurde sehr wohl belegt, dass 90 Prozent der Deutschen ihre Gutscheine einlösen. Vor allem durch Affiliate-Systeme und die neue Technologie wurden Gutscheine wieder zum Leben erweckt und sind den schlechten Ruf rasch wieder losgeworden. Laut Studien gibt es aber einige Gründe für Kunden, Gutscheine nicht einzulösen:

  • Der Absender scheint nicht vertrauenswürdig zu sein.
  • Der Mindestbestellwert zum Einlösen des Gutscheins ist sehr hoch, so dass das Angebot insgesamt nicht attraktiv erscheint.
  • Gutscheine können ausschließlich von Neukunden und nicht von treuen Bestandskunden eingelöst werden.

Zentrale Veranstaltungen für Affiliate-Marketing-Experten sind die jährlich in München stattfindende Affiliate Tactixx und die a4uexpo, die 2014 in Berlin gastierte.

Haftungsfragen

Mehrfach waren Affiliate-Programme Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen. In den meisten Fällen ging es dabei um die Frage, ob der Werbetreibende (Merchant) für Rechtsverletzungen seiner Publisher (Affiliates) haftbar gemacht werden kann. Fast einhellig gingen die Gerichte davon aus, dass es sich beim Affiliate um einen „Beauftragten“ des Händlers, etwa im Sinne des § 8 Abs. 2 UWG, handelt. Demnach haftet ein Unternehmen auch für Rechtsverletzungen, die durch Mitarbeiter oder Beauftragte begangen werden. Ähnliche Regelungen gibt es auch in anderen Rechtsvorschriften, etwa im Markenrecht (§ 14 Abs. 7, § 15 Abs. 6 MarkenG) oder im Urheberrecht (§ 100 UrhG): „Beauftragter“ im Sinne dieser Regelungen ist, wer, ohne Mitarbeiter zu sein, im oder für das Unternehmen eines anderen aufgrund eines vertraglichen oder anderen Verhältnisses tätig ist. Ob dabei ein unmittelbares Vertragsverhältnis zwischen Affiliate und Händler besteht oder ob ein Affiliate-Netzwerk Verträge mit beiden Parteien abschließt, ist unerheblich. Auch vertragliche Haftungsausschlüsse haben auf die Haftung gegenüber Dritten keine Auswirkungen. Sie sind vielmehr ein Indiz dafür, dass der Werbetreibende Einfluss auf das Verhalten des Publishers nehmen kann, etwa mit Vertragsstrafen oder Vertragskündigung. Neben der Beauftragtenhaftung ist auch eine Verantwortlichkeit des Händlers als Störer möglich.