Turnen

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Daniele Hypólito auf dem Schwebebalken

Turnen ist eine Sportart, die körperliche Übungen umfasst, die Gleichgewicht, Kraft, Flexibilität, Beweglichkeit, Koordination, Einsatzbereitschaft und Ausdauer erfordern. Die Bewegungen beim Turnen tragen zur Entwicklung der Arme, Beine, Schultern, des Rückens, der Brust und der Bauchmuskulatur bei. Das Turnen entwickelte sich aus den Übungen der alten Griechen, zu denen auch das Auf- und Absteigen auf ein Pferd gehörte, und aus Zirkusvorführungen.

Die häufigste Form des Wettkampfs ist das Kunstturnen (AG), das für Frauen (WAG) aus den Disziplinen Boden, Sprung, Stufenbarren und Balken und für Männer (MAG) aus den Disziplinen Boden, Sprung, Ringe, Pauschenpferd, Parallelbarren und Reck besteht. Die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) ist der weltweite Dachverband des Turnens. Die FIG ist für acht Sportarten zuständig, darunter Turnen für alle, Kunstturnen für Männer und Frauen, Rhythmische Sportgymnastik, Trampolin (einschließlich Doppel-Minitrampolin), Tumbling, Akrobatik, Aerobic und Parkour. Zu den Disziplinen, die derzeit nicht von der FIG anerkannt sind, gehören das Rhönradturnen, das Ästhetische Gruppenturnen, TeamGym und Mallakhamba.

Zu den Teilnehmern an turnerischen Sportarten gehören Kleinkinder, Freizeitsportler und Leistungssportler auf verschiedenen Leistungsniveaus, darunter auch Weltklasseathleten.

Turnen ist ein Teilbereich des Sports. Ursprünglich eine Sammelbezeichnung für sämtliche Arten körperlicher Ertüchtigung, einschließlich etwa des Schwimmens und des Wanderns, findet der Ausdruck heute, sowohl in der wissenschaftlichen Terminologie als auch in der Alltagssprache, nahezu ausschließlich noch für das Boden- und Gerätturnen Verwendung. Hierzu gehören auch etwa das Trampolinturnen oder das Rhönradturnen. Der Turnlehrer wurde zum Sportlehrer, die Turnhalle zur Sporthalle, der Turnschuh zum Sportschuh. Für das organisierte Turnen in Deutschland gilt Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) als Begründer. Turnen entwickelt konditionelle Fähigkeiten (Fitness) und koordinative Fähigkeiten (siehe hierzu die Geschichte des Sports).

Etymologie

Das Wort Gymnastik leitet sich vom griechischen Adjektiv γυμνός (gymnos) ab, und zwar über das verwandte Verb γυμνάζω (gymnazo), dessen Bedeutung "nackt trainieren", "gymnastische Übungen machen", allgemein "trainieren, üben" ist. Das Verb hatte diese Bedeutung, weil die Athleten in der Antike ohne Kleidung trainierten und an Wettkämpfen teilnahmen.

Geschichte

color lithograph of the bust of an elderly white man with a bald head except for long white hair on the sides of his head and a long beard that extends to his breast. His white collar is visible above a simple black coat. His eyes are locked on the viewer's and his countenance is serious but calm.
Friedrich Ludwig Jahn, der "Vater des Turnens"

Das Turnen lässt sich auf Übungen im antiken Griechenland - in Sparta und Athen - zurückführen. Das damalige Turnen wurde in Philostratus' Werk Gymnastik dokumentiert. In späteren Epochen bereitete die Gymnastik die Männer auf den Krieg vor. Die ursprüngliche Bezeichnung für das Turnen stammt von dem verwandten griechischen Verb γυμνάζω (gumnázō), das mit "nackt oder nackt trainieren" übersetzt werden kann, da die jungen Männer ohne Kleidung trainierten. Im antiken Griechenland war körperliche Fitness sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein hoch geschätztes Attribut. Erst nach der Eroberung Griechenlands durch die Römer im Jahr 146 v. Chr. wurde die Gymnastik stärker formalisiert und zur Ausbildung von Männern für die Kriegsführung eingesetzt. Auf der Grundlage von Philostratus' Behauptung, dass Gymnastik eine Form der Weisheit sei, vergleichbar mit Philosophie, Poesie, Musik, Geometrie und Astronomie, verband Athen dieses eher körperliche Training mit der Ausbildung des Geistes. In der Palestra, einem Trainingszentrum für Leibesübungen, wurden die Disziplinen der körperlichen und der geistigen Ausbildung miteinander verbunden, was eine ästhetischere und individuellere Form des Turnens ermöglichte, die die auf Strenge, Disziplin, die Betonung des Sieges über Rekorde und die Konzentration auf Kraft beruhende Form hinter sich ließ.

Don Francisco Amorós y Ondeano, wurde am 19. Februar 1770 in Valencia geboren und starb am 8. August 1848 in Paris. Er war ein spanischer Oberst und der erste, der die erzieherische Gymnastik in Frankreich einführte. Der Deutsche Friedrich Ludwig Jahn begründete 1811 die deutsche Turnbewegung, die zur Erfindung des Barrens, der Ringe, des Recks, des Pauschenpferds und des Sprungpferds führte.

Die Deutschen Charles Beck und Charles Follen sowie der Amerikaner John Neal brachten in den 1820er Jahren die erste Welle des Turnens in die Vereinigten Staaten. Beck eröffnete 1825 in der Round Hill School in Northampton, Massachusetts, die erste Turnhalle in den USA. Follen eröffnete 1826 am Harvard College bzw. in Boston, Massachusetts, die erste College-Turnhalle und die erste öffentliche Turnhalle in den USA. Neal war der erste Amerikaner, der 1827 in Portland, Maine, eine öffentliche Turnhalle eröffnete. Er dokumentierte und förderte diese frühen Bemühungen auch im American Journal of Education und in The Yankee und trug so zur Gründung des amerikanischen Zweigs der Bewegung bei.

Gymnastik im frühen 20. Jahrhundert in Stockholm, Schweden

Der Internationale Turnerbund (FIG) wurde 1881 in Lüttich gegründet. Jahrhunderts war das Männerturnen so populär, dass es 1896 in die ersten modernen Olympischen Spiele aufgenommen wurde. Von da an bis in die frühen 1950er Jahre wurden sowohl bei nationalen als auch bei internationalen Wettkämpfen eine Vielzahl von Übungen unter dem Begriff Gymnastik zusammengefasst, wie z. B. Bodenturnen, Seilklettern, Hochsprung, Laufen und horizontale Leitern. In den 1920er Jahren organisierten Frauen Turnwettbewerbe und nahmen an ihnen teil. Der erste olympische Wettbewerb für Frauen war begrenzt und umfasste nur Synchrongymnastik und Leichtathletik. Diese Spiele fanden 1928 in Amsterdam statt. Bis 1954 waren die Geräte und Wettkämpfe der Olympischen Spiele für Männer und Frauen im modernen Format standardisiert und einheitliche Bewertungsstrukturen (einschließlich eines Punktesystems von 1 bis 15) vereinbart worden. Damals verblüfften die sowjetischen Turnerinnen und Turner die Welt mit hochdisziplinierten und schwierigen Leistungen und schufen damit einen Präzedenzfall, der bis heute Bestand hat. Das Fernsehen hat dazu beigetragen, das moderne Zeitalter des Turnens bekannt zu machen und einzuleiten. Sowohl das Männer- als auch das Frauenturnen stößt heute auf großes internationales Interesse, und hervorragende Turnerinnen und Turner sind auf allen Kontinenten zu finden.

Im Jahr 2006 wurde ein neues Punktesystem für das Kunstturnen in Kraft gesetzt. Die A-Note (oder D-Note) ist die Schwierigkeitsnote, die seit 2009 auf den 8 höchstbewerteten Elementen einer Übung (außer Sprung) basiert. Die B-Wertung (oder E-Wertung) ist die Wertung für die Ausführung und wird dafür vergeben, wie gut die Fähigkeiten ausgeführt werden.

Bilder vom Stiftungsfest des Leipziger Allgemeinen Turnvereins 1895 (nach einer Zeichnung von A. Liebing)
Die Lübecker Hundertjahrfeier des deutschen Turnens in der Hauptturnhalle, Ansprache des Generals von Falk (25. März 1917)

In der (Schul-)Bildung des 18. Jahrhunderts spielte die körperliche Ertüchtigung praktisch keine Rolle. Lediglich in den Ritterakademien wurden Fechten und Tanzen gelehrt. Die Philanthropen der Aufklärung betrachteten dann den Geist und den Körper als eine Einheit, weshalb körperliche Übungen zuerst in den 1770er Jahren am Philanthropinum in Dessau, bald darauf auch in Schnepfenthal eingeführt wurden.

Das Turnwesen stand, aufgrund eines unterschiedlichen kulturellen Ursprungs, von Beginn an in Konkurrenz zum Sport (siehe die Geschichte des Sports). Erst im Zuge der „Versportung“ des Turnwesens und der Nationalisierung des Sports kam es nach längeren internen Konflikten (zeitweise zwei nationale Turnerzeitungen) zu einem Abbau der Differenzen. So wurden auf der einen Seite sportliche Wettkämpfe wie die Olympischen Spiele zu einem „Gradmesser nationaler Tüchtigkeit“, und auf der anderen Seite hielt der Zeitgeist des Sports (Reglementierung, Spezialisierung, Methodisierung, Rationalisierung) auch im Turnwesen Einzug. Dies führte zu einem veränderten Gebrauch des Begriffes Turnen. Galt er im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch für alle im Turnverein praktizierten Übungen, wird er heute nur noch für das Boden- und Gerätturnen verwendet. Auch für das Schulfach hat sich die Bezeichnung Schulsport bzw. Sport inzwischen allgemein gegenüber der alten Bezeichnung Schulturnen durchgesetzt. Der jahrzehntelang gebräuchliche Begriff Kunstturnen für das leistungsorientierte Turnen an den Geräten ist in Deutschland mittlerweile offiziell durch Gerätturnen, manchmal mit dem Zusatz olympisch, ersetzt. In Österreich wird der Begriff Kunstturnen weiterhin für die Bewerbe im olympischen Sechskampf verwendet.

FIG-anerkannte Disziplinen

Die folgenden Disziplinen sind von der FIG anerkannt.

Artistische Gymnastik

Das Kunstturnen wird in der Regel in Männer- und Frauenturnen unterteilt. Die Männer treten in sechs Disziplinen an: Bodenturnen, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck, während die Frauen an vier Geräten antreten: Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Bodenturnen. In einigen Ländern traten die Frauen früher auch an den Ringen, am Reck und am Barren an (z. B. in den 1950er Jahren in der UdSSR).

2006 führte die FIG ein neues Punktesystem für das Kunstturnen ein, bei dem die Wertung nicht mehr auf 10 Punkte begrenzt ist. Dieses System wird in den USA für Wettkämpfe auf Elite-Ebene verwendet. Im Gegensatz zum alten Punktesystem gibt es nun zwei getrennte Wertungen, eine Ausführungswertung und eine Schwierigkeitswertung. Im früheren System war die Ausführungsnote die einzige Punktzahl. Sie wurde und wird immer noch mit 10,00 Punkten bewertet, außer bei kurzen Übungen. Während der Darbietung des Turners ziehen die Kampfrichter nur diese Wertung ab. Ein Sturz innerhalb oder außerhalb des Wettkampfes bedeutet im Eliteturnen einen Abzug von 1,00. Die Einführung der Schwierigkeitsnote ist eine bedeutende Änderung. Die Schwierigkeitspunkte der Turnerinnen und Turner basieren auf den von ihnen geturnten Elementen und können sich ändern, wenn sie nicht alle Übungen ausführen oder abschließen oder eine Übung, die mit einer anderen verbunden werden soll, nicht ausführen. Bei den Verbindungsboni kommt es am häufigsten zu Abweichungen zwischen dem beabsichtigten und dem tatsächlichen Schwierigkeitsgrad, da es schwierig sein kann, mehrere Flugelemente zu verbinden. Es ist sehr schwer, Fertigkeiten zu verbinden, wenn die erste Fertigkeit nicht korrekt ausgeführt wird. Der neue Punkteschlüssel ermöglicht es den Turnerinnen und Turnern, je nach Schwierigkeitsgrad der ausgeführten Übungen und deren Ausführung eine höhere Punktzahl zu erreichen. Es gibt keine Höchstpunktzahl für die Schwierigkeit, da diese mit zunehmender Schwierigkeit der Übungen immer weiter ansteigen kann.

Wettkämpfe für Frauen im Kunstturnen

Tsukahara-Sprung mit Pflock
Voltigieren

Bei den Voltigierwettbewerben sprinten die Turnerinnen und Turner eine 25 Meter lange Bahn hinunter, um auf einem Sprungbrett abzuheben (oder einen Absprung oder Handstandüberschlag auf ein Sprungbrett auszuführen), um kurzzeitig auf den Händen kopfüber auf dem Voltigierpferd oder dem Sprungtisch zu landen (Vorflugsegment) und sich dann vorwärts oder rückwärts von dieser Plattform zu einer Landung auf zwei Füßen abzustoßen (Nachflugsegment). Jeder Turner und jede Turnerin beginnt an einem anderen Punkt der Sprungbahn, je nach Körpergröße und Kraft. Der Abgang kann einen oder mehrere Mehrfachsaltos oder Drehungen beinhalten. Ein runder Einstiegs-Salto, genannt Yurchenko, ist ein üblicher Sprung in den höheren Stufen des Turnens. Bei einem Yurchenko drehen sich die Turnerinnen und Turner so, dass ihre Hände auf der Startbahn liegen, während ihre Füße auf dem Sprungbrett landen. Von der Absprungposition aus bewegt sich der Turner rückwärts, so dass die Hände auf dem Sprungtisch landen. Der Turner oder die Turnerin blockt dann vom Sprungtisch ab und führt verschiedene Drehungen und/oder Saltos aus. Nach dem Flug kommt die Turnerin wieder auf die Beine. Zu den weniger schwierigen Sprüngen gehört der gleichzeitige Absprung vom Sprungbrett mit beiden Füßen und entweder ein Handstandüberschlag oder ein Absprung auf den Sprungtisch.

Im Jahr 2001 wurde das traditionelle Voltigierpferd durch ein neues Gerät ersetzt, das auch als Zunge, Pferd oder Voltigiertisch bezeichnet wird. Das neue Gerät ist stabiler, breiter und länger als das alte Voltigierpferd, etwa 1 m lang und 1 m breit, so dass die Turner eine größere Blockierfläche haben. Dieses Gerät wird daher als sicherer angesehen als das früher verwendete Voltigierpferd. Dank dieses neuen, sichereren Sprungtisches wagen die Turnerinnen und Turner schwierigere Sprünge.

Turnerin am Stufenbarren
Ungleicher Barren

Am Stufenbarren turnen die Turnerinnen und Turner eine Übung auf Zeit an zwei parallelen Reckstangen, die auf unterschiedlichen Höhen angebracht sind. Diese Barren bestehen aus Glasfaser, die mit einem Holzlaminat überzogen ist, um zu verhindern, dass sie bricht. In der Vergangenheit waren die Barren aus Holz, aber die Barren waren anfällig für Brüche, was einen Anreiz für den Wechsel zu neueren Technologien bot. Die Breite und Höhe des Barrens kann an die Größe der einzelnen Turner angepasst werden. In der Vergangenheit standen die ungeraden Parallelbarren enger beieinander. Die Barren wurden immer weiter auseinander gerückt, so dass die Turnerinnen und Turner Schwünge, Kreise, Übergänge und Abgänge über, unter und zwischen den beiden Barren turnen können. Auf der Elite-Ebene müssen die Bewegungen durch den Handstand gehen. Die Turnerinnen und Turner steigen oft mit Hilfe eines Sprungbretts oder einer kleinen Matte auf den Stufenbarren. Die Turnerinnen und Turner können bei diesem Wettkampf Kreide (MgCO3) und Griffe (ein Lederstreifen mit Löchern für die Finger zum Schutz der Hände und zur Verbesserung der Leistung) verwenden. Die Kreide hilft den Turnerinnen und Turnern, die Feuchtigkeit aus den Händen zu nehmen, um die Reibung zu verringern und Risse (Risse in der Haut der Hände) zu vermeiden; die Dübelgriffe helfen den Turnerinnen und Turnern, den Barren zu greifen.

Schwebebalken
Dorina Böczögő bei der Ausführung eines einarmigen Druckgriffs während ihres Schwebebalkenaufstiegs, 2013

Auf einem gepolsterten Balken zeigt die Turnerin eine choreografierte Übung von bis zu 90 Sekunden Länge, die aus Sprüngen, akrobatischen Fähigkeiten, Saltos, Drehungen und Tanzelementen besteht. Der Balken befindet sich 125 Zentimeter über dem Boden, ist 5 Meter lang und 10,16 Zentimeter breit. Dieses stationäre Objekt kann auch verstellt werden, um es höher oder niedriger zu machen. Die Veranstaltung erfordert Gleichgewicht, Flexibilität, Anmut, Ausgeglichenheit und Kraft.

Boden
Turnerin bei einem Hirschsprung in der Bodenübung

Die Disziplin im Turnen, die am Boden ausgeführt wird, heißt Bodenübung. Die englische Abkürzung für den Wettkampf in der Gymnastikwertung lautet FX. Früher wurde das Bodenturnen auf dem blanken Boden oder auf Matten wie z. B. Ringermatten ausgeführt. Heute findet der Bodenkampf auf einem mit Teppich ausgelegten 12 × 12 m großen Quadrat statt, das in der Regel aus Hartschaum über einer Sperrholzschicht besteht, die durch Federn gestützt wird, die im Allgemeinen als Schwingboden bezeichnet werden. Dieser bietet eine feste Oberfläche, die beim Zusammendrücken zusätzlich federt und den Turnerinnen und Turnern eine größere Höhe und eine weichere Landung nach der zusammengesetzten Übung ermöglicht. Beim Bodenturnen zeigen die Turnerinnen und Turner eine choreografierte Übung, die bis zu 90 Sekunden dauert. Je nach Stufe können die Turnerinnen und Turner ihre Kür selbst wählen; in einigen Stufen gibt es jedoch Pflichtübungen, bei denen eine vorgegebene Musik gespielt werden muss. In den Stufen drei bis sechs ist die Musik für alle Stufen gleich, ebenso wie die Übungen innerhalb der Kür. Vor kurzem haben die Stufen jedoch gewechselt. Jetzt sind die Stufen 6-10 optionale Stufen, für die eigene Routinen erstellt werden können. In den optionalen Levels (Level sechs bis zehn) gibt es bestimmte Anforderungen an die Übungen, aber die Athleten können ihre eigene Musik ohne Text auswählen. Die Kür sollte aus Purzelbäumen, Sprungfolgen, Sprüngen, Tanzelementen, akrobatischen Fähigkeiten und Drehungen auf einem Fuß bestehen. Ein Turner oder eine Turnerin kann bis zu vier Purzelbäume turnen, von denen jeder in der Regel mindestens ein Flugelement ohne Handunterstützung enthält. In jeder Stufe des Turnens muss der Sportler eine unterschiedliche Anzahl von Purzelbäumen turnen. In der Stufe 7 in den Vereinigten Staaten muss ein Turner 2 bis 3 Tumbling-Durchgänge absolvieren, in den Stufen 8 bis 10 sind mindestens 3 bis 4 Tumbling-Durchgänge erforderlich.

Wertung

Sowohl bei den olympischen Jugendwettkämpfen als auch bei den NCAA-Wettkämpfen wird eine 10,0-Skala verwendet. Stufen unterhalb von Stufe 9 beginnen automatisch mit einer 10,0, wenn alle Anforderungen für einen Wettkampf erfüllt sind. Die Stufen 9 und 10 sowie das NCAA-Turnen beginnen alle unter einer 10,0 und erfordern, dass die Turnerinnen und Turner Bonuspunkte durch Verbindungen und Fähigkeiten erwerben, um ihren Startwert auf eine 10,0 zu erhöhen. Während einer Übung werden von den Kampfrichtern Abzüge für Fehler in der Form der Technik einer Übung vorgenommen. Zum Beispiel können Schritte bei der Landung oder gebeugte Füße je nach Schwere des Fehlers zwischen 0,05 und 0,1 Punkten abgezogen werden.

Wettkämpfe für Männer im Kunstturnen

Boden

Männliche Turner turnen ebenfalls auf einem 12 mal 12 Meter großen Sprungboden. Es wird eine Reihe von Purzelbäumen geturnt, um Flexibilität, Kraft und Gleichgewicht zu demonstrieren. Zu den Kraftübungen gehören Kreise, Waagen und Handstandpressen. Die Bodenturnübungen der Männer bestehen in der Regel aus mehreren Durchgängen, die insgesamt zwischen 60 und 70 Sekunden dauern müssen, und werden im Gegensatz zu den Frauen ohne Musik geturnt. Die Regeln verlangen, dass die männlichen Turner jede Ecke des Bodens mindestens einmal während ihrer Übung berühren.

Chris Cameron am Pauschenpferd
Pauschenpferd

Eine typische Übung am Pauschenpferd umfasst sowohl Einbein- als auch Zweibeinübungen. Einbeinige Übungen werden im Allgemeinen in Form von Scheren geturnt, ein Element, das häufig am Pauschenpferd ausgeführt wird. Der Hauptbestandteil dieser Disziplin ist jedoch die Arbeit mit beiden Beinen. Der Turner schwingt beide Beine in einer kreisförmigen Bewegung (je nach Vorliebe im oder gegen den Uhrzeigersinn) und führt solche Übungen an allen Teilen des Geräts aus. Um die Übung anspruchsvoller zu gestalten, werden oft Variationen einer typischen Kreisübung durch Drehen (Moores und Spindles) oder durch Spreizen der Beine (Flares) eingebaut. Die Übung endet, wenn der Turner absteigt, indem er entweder seinen Körper über das Pferd schwingt oder nach einer Handstandvariation landet.

Stehende Ringe

Die Ringe sind an einem Drahtseil in einer Höhe von 5,75 m vom Boden aufgehängt. Die Turnerinnen und Turner müssen eine Übung turnen, bei der sie Gleichgewicht, Kraft, Stärke und dynamische Bewegung zeigen und gleichzeitig verhindern, dass die Ringe selbst schwingen. Mindestens eine statische Kraftübung ist erforderlich, manche Turnerinnen und Turner turnen aber auch zwei oder drei. Eine Übung endet mit einem Abgang.

Voltigieren

Die Turnerinnen und Turner sprinten eine maximal 25 Meter lange Laufbahn hinunter, bevor sie auf ein Sprungbrett hüpfen. Der Turner darf sich aussuchen, wo er auf der Laufbahn startet. Die Körperposition wird beibehalten, während der Turner mit einer Schulterbewegung auf das Sprungbrett schlägt (blockiert). Anschließend dreht sich der Turner in den Stand. Bei fortgeschrittenen Turnerinnen und Turnern können vor der Landung mehrere Drehungen und Purzelbäume hinzugefügt werden. Ob der Sprung gelingt, hängt von der Geschwindigkeit des Anlaufs, der Länge der Hürde, der Kraft, die der Turner aus den Beinen und dem Schultergürtel aufbringt, der kinästhetischen Wahrnehmung in der Luft, dem Stehenbleiben bei der Landung und der Geschwindigkeit der Drehung bei schwierigeren und komplexeren Sprüngen ab.

Parallelbarren

Die Männer turnen an zwei Barren und führen eine Reihe von Schwüngen, Balancen und Abgängen aus, die viel Kraft und Koordination erfordern. Die Breite zwischen den Barren ist je nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Turner einstellbar und normalerweise 2 m hoch.

Reck

Ein 2,8 cm dicker Stahl- oder Glasfaserbarren, der 2,5 m über der Landefläche angebracht ist, ist alles, woran sich der Turner festhalten muss, wenn er Riesenschwünge oder Riesen (Vorwärts- oder Rückwärtsdrehungen um den Barren im Handstand), Abgänge, Drehungen und Richtungswechsel ausführt. Indem man den gesamten Schwung der Riesenschwünge nutzt und dann zum richtigen Zeitpunkt loslässt, kann man genügend Höhe für spektakuläre Abgänge, wie z. B. einen dreifachen Rückwärtssalto, erreichen. Normalerweise werden Ledergriffe verwendet, um die Stange besser zu halten und Risse zu vermeiden. Beim Training dieses Wettkampfs werden oft Gurte verwendet, um sicherzustellen, dass man beim Erlernen neuer Übungen nicht vom Reck fällt.

Wie bei den Frauen werden auch die männlichen Turner nach allen Disziplinen bewertet, einschließlich der Ausführung, des Schwierigkeitsgrads und der Gesamtpräsentationsfähigkeit.

Rhythmische Gymnastik

Die russische Rhythmische Sportgymnastin Irina Tchachina dehnt sich beim Aufwärmen vor dem Training

Nach den FIG-Regeln dürfen nur Frauen in der Rhythmischen Sportgymnastik antreten. Es handelt sich um eine Sportart, die Elemente aus Ballett, Gymnastik, Tanz und Geräteturnen kombiniert. Bei dieser Sportart werden fünf verschiedene Übungen mit fünf Geräten (Ball, Band, Reifen, Keulen, Seil) auf einer Bodenfläche geturnt, wobei der Schwerpunkt eher auf der Ästhetik als auf der Akrobatik liegt. Es gibt auch Gruppenübungen, die aus 5 Gymnastinnen und 5 Geräten ihrer Wahl bestehen. Rhythmische Übungen werden mit 30 Punkten bewertet; die Punkte für die Artistik (Choreographie und Musik) werden mit den Punkten für die Schwierigkeit der Übungen gemittelt und dann zu den Punkten für die Ausführung addiert.

Die internationalen Wettkämpfe sind unterteilt in Junioren (unter sechzehn Jahren) und Senioren (ab sechzehn Jahren), wiederum nach Geburtsjahrgängen. In Russland und Europa beginnen die Turnerinnen und Turner in der Regel schon in sehr jungen Jahren mit dem Training und sind in der Regel im späten Teenageralter (15-19 Jahre) oder Anfang zwanzig. Die größten Veranstaltungen in diesem Sport sind die Olympischen Spiele, die Weltmeisterschaften, die Europameisterschaften, der Weltcup und die Grand-Prix-Serie. Die ersten Weltmeisterschaften wurden 1963 ausgetragen, die erste Teilnahme an den Olympischen Spielen erfolgte 1984.

Rhythmische Sportgymnastik

Evgenia Kanaeva mit einem Spagatsprung in ihrer Reifenübung
Galina Shugurova aus der Sowjetunion zeigt eine Attitude Balance an ihrem Ballgerät
Ball
Der Ball wird entweder aus Gummi oder aus synthetischem Material (biegsamer Kunststoff) hergestellt, sofern er die gleiche Elastizität wie Gummi besitzt. Er hat einen Durchmesser von 18 bis 20 cm und muss ein Mindestgewicht von 400 g haben. Der Ball kann eine beliebige Farbe haben und sollte in der Hand des Turners liegen, nicht im Handgelenk. Zu den grundlegenden Elementen einer Ballübung gehören das Werfen, Prellen und Rollen. Der Turner muss beide Hände benutzen und die gesamte Bodenfläche bearbeiten, während er eine kontinuierliche, fließende Bewegung zeigt. Der Ball soll die fließenden Linien und die Körperschwierigkeiten des Turners betonen.
Reifen
Der Reifen ist ein Gerät der Rhythmischen Sportgymnastik und kann aus Kunststoff oder Holz bestehen, sofern er während der Übung seine Form beibehält. Der Innendurchmesser liegt zwischen 51 und 90 cm und der Reifen muss mindestens 300 g wiegen. Der Reifen kann eine natürliche Farbe haben oder teilweise oder vollständig mit einer oder mehreren Farben bedeckt sein, und er kann mit Klebeband in der gleichen oder einer anderen Farbe wie der Reifen bedeckt sein. Zu den grundlegenden Anforderungen einer Reifenübung gehören die Drehung um die Hand oder den Körper und das Rollen sowie Schwünge, Kreise, Würfe und Pässe durch und über den Reifen. Die Übungen mit dem Reifen beinhalten sowohl die Beherrschung des Geräts als auch Körperschwierigkeiten wie Sprünge, Drehungen und Drehungen.
Band
Das Band besteht aus Satin oder einem ähnlichen Material in einer beliebigen Farbe und kann mehrfarbig oder mit Mustern versehen sein. Das Band selbst muss mindestens 35g (1 oz) wiegen, 4-6 cm (1.6-2.4") breit sein und für die Seniorenkategorie eine Mindestlänge von 6m (20') (5m (16.25') für Junioren) haben. Das Band muss in einem Stück sein. Das Ende, das am Stock befestigt ist, wird für eine maximale Länge von 1 m (3') verdoppelt. Es wird an beiden Seiten festgenäht. Am oberen Ende ist eine sehr dünne Verstärkung oder eine Reihe von Maschinenstichen mit einer Länge von maximal 5 cm zulässig. Dieses Ende kann in einer Schlaufe enden oder eine Öse haben (ein kleines Loch, das mit einem Knopflochstich oder einem Metallkreis umrandet ist), um das Band zu befestigen. Das Band wird mit einer biegsamen Befestigung, wie z. B. einem Faden, einer Nylonschnur oder einer Reihe von gelenkigen Ringen, am Stock befestigt. Die Befestigung hat eine maximale Länge von 7 cm (2,8"), wobei das Band oder der Metallring am Ende des Stocks, an dem es befestigt wird, nicht mitgezählt wird. Zu den Pflichtelementen des Bandes gehören Schnipsen, Kreise, Schlangen und Spiralen sowie Würfe. Es erfordert ein hohes Maß an Koordination, um die Spiralen und Kreise zu formen, da jeder Knoten, der sich versehentlich im Band bildet, bestraft wird. Bei einer Bandübung wird auf große, gleichmäßige und fließende Bewegungen geachtet.
Keulen
Mehrteilige Keulen sind die beliebtesten Keulen. Die Keule ist entlang einer inneren Stange aufgebaut, die eine Basis bildet, um die ein Griff aus Polyolefin-Kunststoff gewickelt ist, der einen Luftraum zwischen ihm und der inneren Stange bildet. Dieser Luftraum sorgt für Flexibilität, dämpft den Aufprall und macht den Schläger weicher für die Hände. Schaumstoffenden und -noppen dämpfen den Schläger zusätzlich. Mehrteilige Schläger werden sowohl in einem dünnen europäischen Stil als auch in einem größeren amerikanischen Stil und in verschiedenen Längen hergestellt, die im Allgemeinen zwischen 19 und 21 Zoll (480 und 530 mm) liegen. Die Griffe und Körper sind in der Regel mit dekorativen Kunststoffen und Bändern umwickelt. Die Keulen werden abwechselnd aus der einen und der anderen Hand geworfen, wobei jede Keule unter den anderen durchläuft und in der anderen Hand aufgefangen wird. Im einfachsten Fall dreht sich jede Keule einmal pro Wurf, wobei sich der Griff zunächst nach unten und von der Wurfhand weg bewegt. Häufig werden jedoch doppelte und dreifache Drehungen ausgeführt, so dass die Keule für fortgeschrittenere Muster höher geworfen werden kann und Tricks wie 360er darunter ausgeführt werden können.
Seil
Dieses Gerät kann aus Hanf oder einem synthetischen Material hergestellt werden, das leicht und geschmeidig ist. Die Länge des Seils ist proportional zur Größe des Turners. Das Seil sollte, wenn es mit den Füßen nach unten gehalten wird, bis zu beiden Achselhöhlen des Turners reichen. Ein oder zwei Knoten an jedem Ende dienen dazu, das Seil während der Ausführung der Übung zu halten. An den Enden (unter Ausschluss aller anderen Teile des Seils) darf ein rutschhemmendes Material, entweder farbig oder neutral, maximal 10 cm bedecken. Das Seil muss ganz oder teilweise farbig sein und kann entweder einen gleichmäßigen Durchmesser haben oder in der Mitte zunehmend dicker werden, sofern diese Verdickung aus dem gleichen Material wie das Seil besteht. Zu den grundlegenden Anforderungen einer Seilübung gehören Sprünge und Hüpfen. Weitere Elemente sind Schwünge, Würfe, Kreise, Drehungen und Achterfiguren. Im Jahr 2011 beschloss die FIG, das Seil aus dem Programm der Einzelwettbewerbe der Senioren zu streichen. Es wird noch bei Juniorenwettbewerben und gelegentlich bei Gruppenwettbewerben der Senioren eingesetzt (z. B. 2017-2018).

Rhythmische Sportgymnastik der Männer

Die Rhythmische Sportgymnastik der Männer ist sowohl mit der Kunstgymnastik der Männer als auch mit dem Wushu-Kampfsport verwandt. Sie hat sich in Japan aus der Stockgymnastik entwickelt. Die Stockgymnastik wird seit vielen Jahren mit dem Ziel gelehrt und ausgeführt, die körperliche Kraft und Gesundheit zu verbessern. Männliche Athleten werden nach einigen der gleichen körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten wie ihre weiblichen Kollegen beurteilt, z. B. nach der Hand-Körper-Augen-Koordination, doch stehen Purzelbäume, Kraft, Stärke und Kampfkunstfertigkeiten im Vordergrund, im Gegensatz zu Flexibilität und Tanz bei der rhythmischen Gymnastik der Frauen. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die allein oder im Team antreten, nimmt zu; am beliebtesten ist sie in Asien, vor allem in Japan, wo Highschool- und Universitätsteams in hartem Wettbewerb stehen. Im Jahr 2002 gab es in Japan 1000 männliche rhythmische Gymnastinnen.

Die technischen Regeln für die japanische Version der Rhythmischen Sportgymnastik der Männer entstanden in den 1970er Jahren. Für Einzelpersonen werden nur vier Gerätetypen verwendet: die Doppelringe, der Stock, das Seil und die Keulen. Die Gruppen verwenden keine Geräte. In der japanischen Version werden auch Purzelbäume auf einem Federboden geturnt. Die Punktevergabe basiert auf einer 10-Punkte-Skala, die den Schwierigkeitsgrad der Übungen und die Handhabung der Geräte bewertet. Vom 27. bis 29. November 2003 fand in Japan die erste Ausgabe der Weltmeisterschaft der Rhythmischen Sportgymnastik der Männer statt.

Die Wettkämpfe bestehen aus:

  • Stock
  • Keulen
  • Seil
  • Doppelte Ringe
  • Gruppe

Neben der japanischen Version der Rhythmischen Sportgymnastik der Männer gibt es auch eine spanische Version, die das gleiche Format und die gleichen Regeln wie die von der FIG anerkannte Form der Rhythmischen Sportgymnastik der Frauen verwendet.

Trampolinturnen

Doppelter Mini-Trampolin-Wettkämpfer

Trampolinturnen

Trampolinturnen und Tumbling bestehen aus vier Disziplinen: Einzel- und Synchrontrampolin, Doppelminitrampolin und Tumbling (auch bekannt als Power Tumbling oder Rod Floor). Seit dem Jahr 2000 ist Trampolin als Einzelsportart Teil der Olympischen Spiele. Die ersten Weltmeisterschaften wurden 1964 ausgetragen.

Einzel-Trampolin

Einzelübungen im Trampolinturnen bestehen aus einer Aufbauphase, in der der Turner wiederholt springt, um Höhe zu gewinnen, gefolgt von einer Folge von zehn Sprüngen ohne Pause, in denen der Turner eine Folge von Kunststücken aus der Luft zeigt. Die Übungen werden mit einer Höchstpunktzahl von 10 Punkten bewertet. Je nach Schwierigkeitsgrad der Übungen und der Zeit, die für die Ausführung der zehn Sprünge benötigt wird, können zusätzliche Punkte (ohne Höchstpunktzahl auf den höchsten Wettkampfniveaus) erzielt werden. Bei Wettkämpfen auf hohem Niveau gibt es zwei Vorübungen, eine, bei der nur zwei Übungen für die Schwierigkeit gewertet werden, und eine, bei der der Sportler eine beliebige Übung zeigen kann. Danach folgt eine Endkür, die freigestellt ist. Bei einigen Wettkämpfen beginnt die Wertung für das Finale wieder bei Null, bei anderen wird die Endwertung zu den Vorergebnissen addiert.

Synchrones Trampolin

Das Synchrontrampolin ist ähnlich, mit dem Unterschied, dass beide Wettkämpfer die Übung gemeinsam turnen müssen und die Synchronität sowie die Form und Schwierigkeit der Übungen bewertet werden.

Doppel-Mini-Trampolin

Beim Doppel-Mini-Trampolin wird ein kleineres Trampolin mit Anlauf verwendet, und es werden zwei Wertungsübungen pro Übung geturnt. Die Übungen können auf dem Doppel-Mini-Trampolin während eines Wettkampfs nicht in der gleichen Reihenfolge wiederholt werden. Eine Übung kann wiederholt werden, wenn sie in einer Übung als Aufsteiger und in einer anderen als Absteiger geturnt wird. Die Wertungen werden ähnlich wie beim Trampolinturnen bewertet.

Tumbling

Beim Tumbling führen die Athleten eine explosive Reihe von Sprüngen und Drehungen auf einer gefederten Tumblingbahn aus. Die Wertung erfolgt ähnlich wie beim Trampolinspringen. Tumbling wurde ursprünglich bei den Olympischen Sommerspielen 1932 sowie 1955 und 1959 bei den Panamerikanischen Spielen als eine der Disziplinen im Kunstturnen der Männer ausgetragen. Von 1974 bis 1998 wurde es bei den Weltmeisterschaften im akrobatischen Turnen als Disziplin für beide Geschlechter ausgetragen. Seit 1976 wird der Wettkampf auch bei den Trampolin- und Tumbling-Weltmeisterschaften ausgetragen.

Tumbling wird auf einer 25 Meter langen Sprungbahn mit einem 10 Meter langen Anlauf ausgetragen. Ein Tumbling-Pass oder -Lauf ist eine Kombination aus 8 Übungen, die mit einer Eingangsübung, normalerweise einem Round-Off, über Peitschen bis hin zu einer Endübung reichen. Normalerweise ist die Endübung die schwierigste Übung des Passes. Auf höchstem Niveau führen die Turnerinnen und Turner Übergänge aus, die keine Peitschenschläge sind, sondern Doppel- oder Dreifachsaltos, die normalerweise am Ende des Durchgangs geturnt werden, jetzt aber in der Mitte des Durchgangs, verbunden mit einem Peitschenschlag oder einem Flickflack davor und danach.

Übliche Arten von Übungen im Tumbling
Geschicklichkeit Erläutert
Abrunden Eine übliche Einstiegsübung, die in allen Turnarten vorkommt, um horizontale Geschwindigkeit in vertikale Geschwindigkeit umzuwandeln. Ein Round-Off wird meistens mit einer Back Tumbling-Fertigkeit verbunden, wie z.B. einem Backflip / Back Twist oder Back Handspring.
End-Fertigkeit Die Fertigkeit, die am Ende des Laufs ausgeführt wird. Dies ist entweder ein Doppel-/Dreifachsalto, ein Drehsalto oder ein Kombinationssalto.
Flickflack Ein Langsalto, bei dem sich der Turner rückwärts von den Füßen zu den Händen und wieder zu den Füßen bewegt.
Peitsche Ein langer, niedriger und schneller Salto, der ohne die Hände ausgeführt wird. Diese Bewegung ist einzigartig im Tumbling und das Markenzeichen dieser Disziplin.
Doppelsalto Der Turner springt in die Luft und dreht sich zweimal vertikal, bevor er auf den Füßen landet. Diese Übung wird in einer Tuck-, Pike- oder geraden Position ausgeführt.
Dreifacher Salto Der Turner startet in die Luft und dreht sich dreimal vertikal, bevor er auf den Füßen landet. Diese Übung wird in der Tuck- oder Pike-Position geturnt und muss noch in der geraden Position geturnt werden.
Twisting Somersault Ein einfacher Salto, bei dem sich der Tumbler horizontal dreht. Er kann als einfacher "voller" Twist, als doppelter Twist oder als dreifacher Twist ausgeführt werden.
Kombinations-Salto Ein Salto, der eine Kombination aus Doppel-/Dreifach- und Twisting-Fähigkeiten ist. Bei einem doppelt gedrehten Doppelsalto gerade dreht sich der Turner vor der Landung zweimal vertikal und zweimal horizontal. Die schwierigsten Kombinationssalti sind entweder der dreifache Hechtsprung, bei dem sich der Turner dreimal vertikal in der Hechtstellung dreht und in der ersten Drehung eine volle Drehung vollführt, oder der Müller, bei dem sich der Turner viermal horizontal und zweimal vertikal dreht.
Übergangskunststück Dies ist eine Übung, bei der ein Turner entweder einen Doppelsalto oder einen Kombinationssalto in der Mitte seines Durchgangs ausführt, anstatt ihn als Endübung zu turnen. Dreifachsaltos oder Kombinationssaltos, die eine dreifache vertikale Drehung beinhalten, müssen noch nicht geturnt werden.

Der Wettbewerb besteht aus einer Qualifikationsrunde und einer Finalrunde. Es gibt zwei verschiedene Arten von Wettkämpfen im Tumbling, Einzel- und Mannschaftswettkämpfe. Im Mannschaftswettkampf turnen drei Turner eines Viererteams je einen Durchgang, fällt ein Durchgang aus, darf das letzte Teammitglied antreten, wobei die drei höchsten Wertungen gezählt werden. In der Qualifikation für den Einzelwettkampf werden zwei Durchgänge geturnt, ein gerader Durchgang (einschließlich Doppel- und Dreifachsalto) und ein Drehdurchgang (einschließlich vollem Drehdurchgang und Kombinationen wie z. B. vollem Drehdurchgang mit doppelter Geraderück). Im Finale des Einzelwettkampfs muss der Wettkämpfer zwei verschiedene Durchgänge turnen, die entweder eine Drehung oder eine Gerade sein können, aber in jedem Durchgang werden in der Regel beide Durchgänge geturnt (mit Übergangsübungen).

Akrobatische Gymnastik

Akrobatisches Frauenpaar bei der Ausführung einer Übung

Das akrobatische Turnen (früher Sportakrobatik), oft auch als Akro bezeichnet, wenn es mit dem Sport zu tun hat, Akrobatiksport oder einfach Sportakro, ist eine gymnastische Gruppendisziplin für Männer und Frauen. Die Akrobaten führen in Zweier-, Dreier- und Vierergruppen Übungen mit den Köpfen, Händen und Füßen ihrer Partner durch. Dabei dürfen sie, vorbehaltlich der Vorschriften (z. B. keine Liedtexte), ihre eigene Musik auswählen.

Es gibt vier internationale Alterskategorien: 11-16, 12-18, 13-19 und Senior (15+), die bei den Weltmeisterschaften und vielen anderen Veranstaltungen auf der ganzen Welt, einschließlich der Europameisterschaften und der World Games, verwendet werden.

Alle Stufen erfordern eine Balance- und Dynamikkür; 12-18, 13-19 und Senioren müssen zusätzlich eine Final- (kombinierte) Kür zeigen.

Gegenwärtig wird die akrobatische Gymnastik bei den Junioren mit 30,00 Punkten bewertet und kann bei den FIG-Senioren je nach Schwierigkeitsgrad höher ausfallen:

  • Schwierigkeit - Eine offene Wertung, die die Summe der Schwierigkeitswerte der Elemente (bewertet aus den Schwierigkeitstabellen), die in einer Übung erfolgreich geturnt wurden, geteilt durch 100, darstellt. Diese Wertung ist bei Seniorenwettkämpfen unbegrenzt.
  • Ausführung - Die Kampfrichter geben eine Note von 10,00 für die technische Leistung (wie gut die Übungen ausgeführt werden), die dann verdoppelt wird, um ihre Bedeutung zu unterstreichen.
  • Artistik - Die Kampfrichter vergeben eine Note von 10,00 für die Artistik (die Gesamtleistung der Übung, d. h. die Choreographie).

Es gibt fünf Wettkampfkategorien:

  • Frauen-Paare
  • Gemischte Paare
  • Männer-Paare
  • Frauengruppen (3 Frauen)
  • Männergruppen (4 Männer)

Die Weltmeisterschaften werden seit 1974 ausgetragen.

Aerobes Turnen

Aerobic-Gymnastik (früher Sport-Aerobic) umfasst die Ausführung von Übungen durch Einzelpersonen, Paare, Trios, 5er-Gruppen sowie Aerobic Dance und Aerobic Step (8 Personen). Dabei stehen Kraft, Flexibilität und aerobe Fitness im Vordergrund und nicht akrobatische oder Gleichgewichtsfähigkeiten. Die Programme werden für alle Einzelpersonen auf einer Fläche von 7x7 m sowie für Trios und gemischte Paare von 12-14 und 15-17 Jahren durchgeführt. Seit 2009 müssen alle Seniorentrios und gemischten Paare auf dem größeren Boden (10x10m) turnen, auf dem auch alle Gruppen turnen. Die Übungen dauern in der Regel 60-90 Sekunden, je nach Alter der Teilnehmer und Kategorie der Übung. Die Weltmeisterschaften werden seit 1995 ausgetragen.

Die Wettkämpfe bestehen aus:

  • Einzel Frauen
  • Einzel Männer
  • Gemischte Paare
  • Dreiergruppen
  • Gruppen
  • Tanz
  • Schritt

Parkour

Am 28. Januar 2018 erhielt Parkour, auch bekannt als Freerunning, grünes Licht für die Entwicklung als FIG-Sportart. Die FIG plant, ab 2018 Weltcup-Wettbewerbe durchzuführen und 2020 die ersten Parkour-Weltmeisterschaften zu veranstalten.

Die Wettkämpfe bestehen aus:

  • Schnelllauf
  • Freistil

Andere Disziplinen

Die folgenden Disziplinen sind derzeit nicht von der Fédération Internationale de Gymnastique anerkannt.

Ästhetisches Gruppenturnen

Die Ästhetische Gruppengymnastik (AGG) wurde aus dem finnischen "naisvoimistelu" entwickelt. Sie unterscheidet sich von der Rhythmischen Sportgymnastik dadurch, dass die Körperbewegung groß und kontinuierlich ist und die Teams größer sind. Im Gegensatz zur Rhythmischen Sportgymnastik, bei der Bälle, Bänder, Reifen und Keulen auf der Bodenfläche verwendet werden, benutzen die Athleten bei internationalen AGG-Wettkämpfen keine Geräte. Die Sportart erfordert körperliche Qualitäten wie Flexibilität, Gleichgewicht, Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Rhythmusgefühl, wobei die Bewegungen des Körpers durch Fluss, Ausdruck und Ästhetik betont werden. Eine gute Leistung zeichnet sich durch Gleichmäßigkeit und Gleichzeitigkeit aus. Das Wettkampfprogramm besteht aus vielseitigen und abwechslungsreichen Körperbewegungen wie Körperwellen, Schwüngen, Balancen, Drehungen, Sprüngen und Sprüngen, Tanzschritten und Hebungen. Die International Federation of Aesthetic Group Gymnastics (IFAGG) wurde 2003 gegründet. Die ersten Weltmeisterschaften im Ästhetischen Gruppenturnen fanden im Jahr 2000 statt.

TeamGym

TeamGym ist eine von der Europäischen Turnunion geschaffene Wettkampfform, die ursprünglich EuroTeam hieß. Der erste offizielle Wettkampf wurde 1996 in Finnland ausgetragen. TeamGym-Wettkämpfe bestehen aus drei Sektionen: Frauen, Männer und gemischte Teams. Die Athleten treten in drei verschiedenen Disziplinen an: Boden, Tumbling und Trampette. Gemeinsam ist den Leistungen eine effektive Teamarbeit, eine gute Technik in den Elementen und spektakuläre akrobatische Fähigkeiten. Es gibt keine Weltmeisterschaften, aber seit 2010 findet eine Europameisterschaft statt.

Rhönradturnen

Rhönradturnerinnen und -turner turnen in einem großen Rad, das als Rhönrad, Turnrad, Gymnastikrad oder Deutsches Rad, anfangs auch als Rhönrad, Rhonstab oder Rhönrad bezeichnet wurde.

Es gibt vier Hauptkategorien von Übungen: Gerade, Spirale, Sprung und Rhönrad. Die ersten Weltmeisterschaften wurden 1995 ausgetragen.

Mallakhamba

Mallakhamba (Marathi: मल्लखम्ब) ist eine traditionelle indische Sportart, bei der ein Turner Kunststücke und Posen im Zusammenspiel mit einer vertikalen Holzstange oder einem Seil vollführt. Das Wort bezieht sich auch auf die Stange, die bei dieser Sportart verwendet wird.

Mallakhamba leitet sich von den Begriffen malla für einen Ringer und khamba für einen Stock ab. Mallakhamba kann daher mit "Stangenturnen" ins Englische übersetzt werden. Am 9. April 2013 erklärte der indische Bundesstaat Madhya Pradesh Mallakhamba zum Staatssport. Im Februar 2019 fand die erste Mallahkhamb-Weltmeisterschaft in Mumbai statt.

Nicht-Wettkampfturnen

Das allgemeine Turnen, auch bekannt als "Turnen für alle", ermöglicht es Menschen jeden Alters und jeder Fähigkeit, in Leistungsgruppen von 6 bis über 150 Sportlern teilzunehmen. Sie können synchronisierte, choreografierte Übungen vorführen. Die Gruppen können aus beiden Geschlechtern bestehen und sind in Altersklassen unterteilt. Die größte allgemeine Turnausstellung ist die alle vier Jahre stattfindende Weltgymnaestrada, die erstmals 1939 veranstaltet wurde. Im Jahr 1984 wurde das Turnen für alle zunächst von der FIG (Internationaler Turnerbund) und später von den nationalen Turnverbänden weltweit offiziell als Sportprogramm anerkannt, an dem inzwischen 30 Millionen Menschen teilnehmen. Gymnastik ohne Wettkampfcharakter wird wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt.

Stufen

In den USA beginnen die Turnstufen für Frauen, das so genannte Junior Olympic (JO)-Programm, bei 1 und gehen bis 10. Es gibt zwei Arten von Stufen: Pflichtstufen (Stufen 1-5) und Wahlstufen (Stufen 6-10). Jede Stufe (1-10) hat ihre eigenen Regeln, deren Schwierigkeitsgrad von Stufe zu Stufe ansteigt.</ref> Auf die Stufe 10 kann die Stufe Elite folgen, die im Allgemeinen als olympisches Niveau angesehen wird. Männerturnen oder Das Junior Olympic Program besteht aus zehn Trainings- oder Wettkampfstufen mit mehreren Altersgruppen auf jeder Stufe, die Athleten und Trainern die Möglichkeit zur Teilnahme und zum Wettkampf bieten.

Seit 2015 hat Kanada das JO-Programm der Frauen mit einigen Änderungen für die Provinzen und Territorien übernommen.

Punktevergabe (Code of Points)

Die Punktzahl einer Kunstturnerin ergibt sich aus den Abzügen, die vom Startwert der Elemente einer Übung vorgenommen werden. Der Startwert einer Übung richtet sich nach dem Schwierigkeitsgrad der geturnten Elemente und danach, ob der Turner die Kompositionsanforderungen erfüllt oder nicht. Die Anforderungen an die Zusammensetzung sind für jedes Gerät unterschiedlich. Dieser Wert wird als D-Wert bezeichnet. Abzüge in Ausführung und Artistik werden von einem Maximum von 10,0 abgezogen. Diese Punktzahl wird als E-Punktzahl bezeichnet. Die Endnote ergibt sich aus der Addition der D und E Wertung.

Die derzeitige Bewertungsmethode, bei der die D- und E-Punkte addiert werden, um die endgültige Punktzahl zu erhalten, wird seit 2006 angewandt. Die derzeitige Methode wird "open-end" genannt, weil es keine theoretische Obergrenze für die D-Note und damit die mögliche Gesamtpunktzahl für eine Übung gibt (obwohl es eine praktische Obergrenze gibt). Vor 2006 wurde die Endpunktzahl eines Turners von einer möglichen Höchstpunktzahl von 10 für eine Übung abgezogen.

Der Code of Points oder die Richtlinien für die Bewertung der Schwierigkeit und Ausführung einer Übung werden für jedes Quadrennium, d.h. für den Zeitraum von vier Jahren, der im Olympiajahr gipfelt, leicht überarbeitet.

Landung

Bei einem Tumbling, Abgang oder Sprung ist die Landung die letzte Phase nach dem Start und dem Flug. Sie ist eine kritische Fähigkeit in Bezug auf die Ausführung in den Wettkampfpunkten, die allgemeine Leistung und das Auftreten von Verletzungen. Ohne den notwendigen Energieabbau beim Aufprall steigt das Risiko, sich beim Salto zu verletzen. Diese Verletzungen treten häufig an den unteren Extremitäten auf, wie z. B. Knorpelverletzungen, Bänderrisse und Knochenprellungen/-brüche. Um solche Verletzungen zu vermeiden und eine hohe Punktzahl zu erreichen, muss der Turner die richtige Technik anwenden. "Die anschließende Bodenkontakt- oder Stoßlandungsphase muss mit einer sicheren, ästhetischen und gut ausgeführten Doppelfußlandung ausgeführt werden. Eine erfolgreiche Landung im Turnen wird als weich eingestuft, was bedeutet, dass die Knie- und Hüftgelenke in einer Beugung von mehr als 63 Grad stehen.

Eine höhere Flugphase führt zu einer höheren vertikalen Bodenreaktionskraft. Die vertikale Bodenreaktionskraft stellt eine äußere Kraft dar, die die Turner mit ihrer Muskelkraft überwinden müssen, und beeinflusst den linearen und den Drehimpuls der Turner. Eine weitere wichtige Variable, die den linearen und den Drehimpuls beeinflusst, ist die Zeit, die die Landung dauert. Die Turner können die Aufprallkraft verringern, indem sie die Zeit für die Landung verlängern. Die Turner können dies erreichen, indem sie die Amplitude von Hüfte, Knie und Knöchel erhöhen.

Frühere Geräte und Disziplinen

Klettern am Seil

Im Allgemeinen kletterten die Wettkämpfer entweder ein 6 m (6,1 m = 20 ft in den USA) oder ein 8 m (7,6 m = 25 ft in den USA) langes Seil aus Naturfasern mit einem Durchmesser von 38 mm (1,5 Zoll) für die Schnelligkeit, wobei sie aus einer sitzenden Position auf dem Boden starteten und nur die Hände und Arme benutzten. Das Abstoßen der Beine in einer Art "Tride" war normalerweise erlaubt. Viele Turnerinnen und Turner können dies in der Grätsch- oder Hechtstellung tun, wodurch die Hilfe der Beine entfällt, obwohl es auch mit den Beinen geturnt werden kann.

Fliegende Ringe

Die fliegenden Ringe sind ein ähnlicher Wettkampf wie die stillen Ringe, bei dem der Turner jedoch eine Reihe von Stunts ausführt, während er schwingt. Bis in die frühen 1960er Jahre war dieser Wettkampf sowohl von der NCAA als auch von der AAU anerkannt.

Keulenschwingen

Das Keulenschwingen, auch bekannt als indische Keulen, war ein Wettkampf im Kunstturnen der Männer bis in die 1950er Jahre. Es ähnelte den Keulen in der Rhythmischen Sportgymnastik der Frauen und Männer, war aber viel einfacher und erlaubte nur wenige Würfe. Es wurde geübt. Sie war Teil der Olympischen Sommerspiele 1904 und 1932.

Sonstiges (Kunstturnen der Männer)

  • Mannschaftsreck und Parallelbarren bei den Olympischen Sommerspielen 1896
  • Mannschaftskür und schwedisches System bei den Olympischen Sommerspielen 1912 und 1920
  • Mehrkampf und Dreikampf bei den Olympischen Sommerspielen 1904
  • Seitlicher Pferdsprung bei den Olympischen Sommerspielen 1924
  • Purzelbaum bei den Olympischen Sommerspielen 1932

Sonstiges (Kunstturnen der Frauen)

  • Mannschaftsübungen bei den Olympischen Sommerspielen 1928, 1936 und 1948
  • Parallelbarren bei den Weltmeisterschaften 1938
  • Mannschaftsgeräteturnen bei den Olympischen Sommerspielen 1952 und 1956

Gesundheit und Sicherheit

Turnen ist eine der gefährlichsten Sportarten, mit einer sehr hohen Verletzungsrate bei Mädchen zwischen 11 und 18 Jahren. Im Vergleich zu Sportlern anderer Sportarten haben Turnerinnen ein überdurchschnittlich hohes Risiko für Überlastungsschäden und für Verletzungen, die durch eine frühe sportliche Spezialisierung bei Kindern und jungen Erwachsenen verursacht werden. Turnerinnen und Turner haben ein besonders hohes Risiko für Fuß- und Handgelenksverletzungen. Krafttraining kann helfen, Verletzungen vorzubeugen.

Neben körperlichen Verletzungen wird das Turnen im Leistungssport auch mit Essstörungen und in einigen Fällen mit emotionalem und sexuellem Missbrauch in Verbindung gebracht.

Turnerinnen und Turner sind eher kleinwüchsig, aber es ist unwahrscheinlich, dass der Sport ihr Wachstum beeinträchtigt. Auch die Eltern von Turnern sind in der Regel kleiner als der Durchschnitt.

Einige turnerische Übungen sind aus Sicherheitsgründen verboten.

Populäre Kultur

Bücher

  • Kleine Mädchen in hübschen Boxen
  • Der Geist des Turnens: Die Biographie von Hartley D'Oyley Price, von Tom Conkling (1982)

Filme

  • Eine 2. Chance
  • Amerikanische Hymne
  • Kreide es auf
  • Fliegen
  • Volles Rohr
  • Die Geschichte von Gabby Douglas
  • Gymkata
  • Der Turner (Dreya Weber Film)
  • Kleine Mädchen in hübschen Boxen
  • McKenna schießt nach den Sternen
  • Nadia
  • Friedliche Kriegerin
  • Perfekter Körper
  • Die Latte höher legen
  • Die Geschichte von Simone Biles: Mut zum Aufschwung
  • Ein Geisteszustand
  • Bleib dran

Fernsehen

  • Mach es oder mach es kaputt
  • Meine perfekte Landung

Videospiele

  • Athen 2004
  • Barbie Team Gymnastik
  • Peking 2008
  • Capcoms Goldmedaillen-Herausforderung '92
  • Tanz-Aerobic
  • Ener-G Gym Rockets
  • Stellen Sie sich vor: Turner
  • London 2012
  • Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen in London 2012
  • Mario und Sonic bei den Olympischen Spielen
  • Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020
  • Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen in Rio 2016
  • Shawn Johnson Turnen
  • Sommerspiele

Organisation

Der Fachverband in Deutschland ist der Deutsche Turner-Bund (DTB), der zweitgrößte Fachverband nach dem Deutschen Fußball-Bund im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Auffällig ist der hohe Frauenanteil beim DTB. In der Schweiz ist es der Schweizerische Turnverband, der 1985 nach der Fusion mit dem Frauenturnverein als Nachfolgeverein aus dem Eidgenössischen Turnverein hervorging.

Turnen in der Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtübernahme der NSDAP haben die Turner versucht, sich als weitere Kolonne neben NSDAP, SA und SS zu etablieren und die Sportbewegung zu vereinnahmen. Ohne Not trennte man sich von seinen jüdischen und seinen sozialistischen Mitgliedern, führte den Arierparagraphen ein und wollte das Amt des Reichssportführers übernehmen. Edmund Neuendorff war auf nationaler Ebene die treibende Kraft, auf regionaler halfen ihm hierbei aber Turnführer wie Nikolaus Bernett in Oldenburg. Das Deutsche Turnfest 1933 in Stuttgart sollte die Übernahme besiegeln. Die NSDAP hatte jedoch andere Pläne, folgte den italienischen Modellen des Staatssports und gliederte das Turnen als Fachamt (= unselbstständige Abteilung) in den neuen Reichsbund für Leibesübungen ein. Während die Turner zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereit waren, sich von vielen Mitgliedern wegen der Antisemitismusfrage zu trennen, wollten sie nun Teil der NS-Bewegung werden.

Disziplinen des Turnens

Zum Turnen zählen neben den klassischen Disziplinen Gerätturnen und Trampolinturnen im erweiterten Sinne auch die allgemeine Gymnastik, Rhythmische Sportgymnastik, Rhönradturnen, Aerobic, Akrobatik, Seilspringen und Voltigieren sowie verschiedene Turnspiele.

Das klassische Gerätturnen (bzw. Kunstturnen) besteht bei den Männern aus einem Sechskampf an den Geräten Boden, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck. Bei den Frauen werden vier Geräte geturnt: Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden.

In der Schule, aber auch im Freizeit- und Breitensport, werden zunehmend wieder Inhalte, Geräte sowie Übungs- und Organisationsformen des sogenannten „Alternativen Turnens“ (Hindernisturnen, Erlebnis- und Abenteuerturnen, Bewegungslandschaften, geselliges Turnen) angewendet.

International werden das Allgemeine Turnen sowie die Sportarten Gerätturnen, Trampolinturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Tumbling, Sportaerobic und Sportakrobatik durch die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG, Internationaler Turnverband) und die Union Européenne de Gymnastique (UEG, Europäische Turnunion) vertreten.

Nacktturnen gehörte zu den Nacktsportarten.

Turnergruß

Der Turnergruß lautete „Gut Heil!“ und wurde um 1840 von Otto Leonhard Heubner geprägt. Beim Arbeiter-Turnerbund änderte sich der Gruß 1899 in „Frei Heil“.

Verwandte Themen

  • Als Turnvereine bezeichnen sich auch viele allgemeine Sportvereine.
  • Akademische Turnvereine waren die Vorläufer der Turnerschaften, also spezieller Studentenverbindungen.