Sputum

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Abnormales Sputum
Andere NamenSchleim
Enterococcus histological pneumonia 01.png
Kokkenförmige Enterococcus sp. Bakterien aus einem Patienten mit Lungenentzündung
Aussprache
  • /'spju:təm/
FachgebietLungenheilkunde

Sputum ist Schleim, der aus den unteren Atemwegen (Luftröhre und Bronchien) abgehustet wird. In der Medizin werden Sputumproben in der Regel für eine Untersuchung mit bloßem Auge, für mikrobiologische Untersuchungen von Atemwegsinfektionen und für zytologische Untersuchungen der Atemwege verwendet. Entscheidend ist, dass die Probe kein mukoides Material aus der Nase oder der Mundhöhle enthält.

Eine Untersuchung des Sputums mit bloßem Auge kann vom Patienten zu Hause durchgeführt werden, um die verschiedenen Farben zu erkennen (siehe unten). Jeder Hinweis auf eine gelbe oder grüne Farbe (Eiter) deutet auf eine Atemwegsinfektion hin (gibt aber keinen Hinweis auf die Art des verursachenden Organismus). Solche Farbspuren lassen sich am besten erkennen, wenn der Auswurf vor einem sehr weißen Hintergrund betrachtet wird, z. B. auf weißem Papier, einem weißen Topf oder einer weißen Waschbeckenoberfläche. Je intensiver die gelbe Farbe ist, desto wahrscheinlicher handelt es sich um eine bakterielle Infektion (Bronchitis, Bronchopneumonie oder Lungenentzündung).

Grüner, gelber oder eingedickter Schleim (Sputum) ist nicht immer ein Hinweis auf eine Infektion. Auch wenn eine Infektion vorliegt, sagt die Farbe des Schleims (Sputums) nichts darüber aus, ob ein Virus, ein Bakterium oder ein anderer Erreger die Ursache ist. Auch einfache Allergien können zu Farbveränderungen des Schleims führen.

Klassifikation nach ICD-10
R09.- Sonstige Symptome, die das Kreislaufsystem und das Atmungssystem betreffen
R09.3 Abnormes Sputum
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als das Sputum (auch der Auswurf, das Expektorat oder umgangssprachlich auch der Qualster) wird die ausgehustete Absonderung der Atemwegsschleimhaut und beigemischter Zellen bezeichnet.

Diese Zellen können bei der zytologischen Untersuchung weiter in weiße Blutkörperchen, Epithelzellen, beim Bronchialkarzinom auch als Malignomzellen unterschieden werden. Daneben kann das Sputum auch mit Speichel, Nahrungsresten, Staub, Rauchteilchen, Erregern, Eiter und im Falle eines Bluthustens auch mit Blut versetzt sein.

Sputum kann der Erkennung und Untersuchung von Krankheiten, vor allem Bronchial- und Lungenerkrankungen, wie einer Lungenentzündung, einer akuten oder der Exazerbation einer chronischen Bronchitis oder zur Diagnose einer Tuberkulose sowie von Tumorbildungen des unteren Atemtrakts dienen.

Pathologisches Sputum auf Zellstofftüchern

Beschreibung

Die besten Sputumproben enthalten sehr wenig Speichel, da Speichel die Probe mit oralen Bakterien verunreinigt. Dies gilt insbesondere für Proben für zytologische oder mikrobiologische Laboruntersuchungen. Die Angemessenheit der Probe wird von den Labortechnikern anhand einer Gram-Färbung oder einer zytologischen Färbung des Sputums beurteilt. Mehr als 25 Plattenepithelzellen bei geringer Vergrößerung unter dem Mikroskop deuten stark auf eine Speichelkontamination hin. Sputumproben wurden verwendet, um den Grad der Atemwegsentzündung bei menschlichen Erkrankungen wie Asthma zu quantifizieren. Diese Arbeit hat insbesondere gezeigt, dass eine Untergruppe von Patienten mit schwerem Asthma eine Atemwegsentzündung aufweist, die auf eine Behandlung mit Kortikosteroiden nicht anspricht.

Wenn eine Sputumprobe in der Mikrobiologie ausplattiert wird, ist es am besten, den Teil der Probe, der fast wie gelber Eiter aussieht, auf den Tupfer zu bekommen. Wenn sich Blut im Sputum befindet, sollte dies ebenfalls auf dem Abstrich zu sehen sein. Mikrobiologische Sputumproben werden verwendet, um nach Infektionen wie Moraxella catarrhalis, Mycobacterium tuberculosis, Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae zu suchen. Es können auch andere Erreger gefunden werden.

Eitriger Auswurf enthält Eiter, der aus weißen Blutkörperchen, Zelltrümmern, abgestorbenem Gewebe, seröser Flüssigkeit und viskoser Flüssigkeit (Schleim) besteht. Eitriger Auswurf ist typischerweise gelb oder grün. Er tritt bei Lungenentzündung, Bronchiektasen, Lungenabszessen oder einem fortgeschrittenen Stadium der Bronchitis auf.

Auswertung

Sputum kann (bei Betrachtung mit bloßem Auge) sein:

  • blutig (Hämoptyse)
    • Blutdurchsetztes Sputum - ein Hinweis auf eine mögliche Entzündung des Rachens (Kehlkopf und/oder Luftröhre) oder der Bronchien; Lungenkrebs; andere blutende Erosionen, Geschwüre oder Tumore der unteren Atemwege.
    • Rosafarbener Auswurf - zeigt an, dass der Auswurf gleichmäßig mit Blut aus den Alveolen und/oder kleinen peripheren Bronchien vermischt ist, wie es bei einem möglichen Lungenödem der Fall ist.
    • Massives Blut - ein Hinweis auf eine mögliche Lungentuberkulose oder einen Tumor wie Lungenkrebs oder einen Lungenabszess; Bronchiektasie; Lungeninfarkt; Lungenembolie.
    • Roter, geleeartiger Auswurf - ein Hinweis auf eine mögliche Lungenentzündung, die durch Klebsiella verursacht wurde.
  • Grün oder grünlich gefärbt - Hinweis auf eine möglicherweise schon länger bestehende Atemwegsinfektion (grün durch degenerative Veränderungen der Zelltrümmer) wie bei Lungenentzündung, rupturiertem Lungenabszess, chronisch infektiöser Bronchitis und infizierter Bronchiektasie oder zystischer Fibrose.
  • Rostfarben - in der Regel verursacht durch Pneumokokkenbakterien (bei Lungenentzündung), Lungenembolie, Lungenkrebs oder Lungentuberkulose.
  • Bräunlich - möglicher Hinweis auf chronische Bronchitis (grünlich/gelblich/braun); chronische Lungenentzündung (weißlich-braun); Tuberkulose; Lungenkrebs.
  • Gelb, gelblich eitrig - ein Indikator dafür, dass die Probe Eiter enthält. "Die Farbe des Sputums von Patienten mit akutem Husten und ohne zugrundeliegende chronische Lungenerkrankung impliziert keine therapeutischen Konsequenzen wie die Verschreibung von Antibiotika." Bei Patienten mit chronischer Bronchitis kann die Farbe Hinweise auf eine wirksame Behandlung liefern:
    • Eine gelb-grünliche (mukopurulente) Farbe deutet darauf hin, dass eine Behandlung mit Antibiotika die Symptome lindern kann. Die grüne Farbe wird durch die Entartung der neutrophilen Verdoperoxidase verursacht.
  • Weißlich-grauer Auswurf vor weißem Hintergrund (z. B. einer weißen Spüle) deutet entweder auf eine dehydrierte Probe und/oder eine ältere Person hin und/oder auf eine Probe mit einer gemischten, bescheidenen Anzahl von Eosinophilen und vielleicht einigen akut entzündlichen neutrophilen Zellen (letzteres deutet eher auf eine chronische allergische Bronchitis hin).
  • Ein weißes, milchiges oder undurchsichtiges (mukoides) Erscheinungsbild bedeutet, dass Antibiotika bei der Behandlung weniger wahrscheinlich wirksam sind, da die Wahrscheinlichkeit einer Virusinfektion oder Allergie (sogar Asthma... dickes Sputum) größer ist als die von auf Antibiotika ansprechenden Mikroorganismen.
  • Schaumig-weiß - kann von einem Lungenödem in einem früheren Stadium herrühren.
  • Schaumig rosa - kann auf ein schwereres Lungenödem hinweisen. Antibiotika sind zu diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht erforderlich.
  • Klar - Lungenembolie (klar bis schaumig); COPD chronisch obstruktive Lungenerkrankung (klar bis grau); virale Atemwegsinfektion (klar bis weißlich und manchmal ein Hauch von gelb); Asthma (dickflüssig und weiß bis gelblich).

Diese Aussagen sind nicht überzubewerten. So fand man beispielsweise in einer Studie mit an akuter Bronchitis erkrankten Patienten, dass nur in 22 von 136 Fällen gelb oder grün verfärbter Sputa tatsächlich bakterielle Erreger nachweisbar waren. Bei starkem Husten nimmt die Bronchialschleimhaut mit der Zeit Schaden, es ist dann normal, dass einige kleine „Fädchen“ Blut im Sputum enthalten sind.

Gewinnung für Auswurfuntersuchungen

Die Gewinnung des morgendlichen Sputums durch den Patienten selbst ist für diesen weniger belastend, allerdings kann es so leicht zu einer Verunreinigung mit Keimen aus dem Nasenrachenraum kommen.