Perineum

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Perineum
1116 Muscle of the Male Perineum.png
Die Muskeln des männlichen Dammes
1116 Muscle of the Female Perineum.png
Die Muskeln des weiblichen Dammes
Einzelheiten
Aussprache/ˌpɛrɪˈnəm/;
SystemMuskuloskelettales System
ArteriePerinealarterie, Dorsalarterie des Penis und tiefe Arterie des Penis
NervDammnerv, hinterer Hodensacknerv, Nervus dorsalis des Penis oder Nervus dorsalis der Klitoris
LympheVor allem oberflächliche Leistenlymphknoten
Bezeichnungen
LateinischPerineum, Perinaeum
Anatomische Terminologie
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Das Perineum (Damm) ist beim Menschen der Raum zwischen Anus und Hodensack beim Mann bzw. zwischen Anus und Vulva bei der Frau. Das Perineum ist der Bereich des Körpers zwischen der Schambeinfuge (Schambeinbogen) und dem Steißbein (Steißbein), einschließlich des Dammkörpers und der umgebenden Strukturen. Die Definition der Grenzen ist unterschiedlich. Die Perinealraphe ist in unterschiedlichem Maße sichtbar und ausgeprägt. Das Perineum ist ein erogener Bereich.

Das Wort Perineum gelangte aus dem Spätlateinischen über das Griechische περίναιος ~ περίνεος perinaios, perineos, selbst von περίνεος, περίνεοι 'männliche Genitalien' und früher περίς perís 'Penis' durch Einfluss von πηρίς pērís 'Hodensack' ins Englische. Ursprünglich wurde der Begriff als rein männliches Körperteil verstanden, wobei die Raphe perinea als Fortsetzung des Septum scrotalis angesehen wurde, da die Vermännlichung bei Männern einen großen anogenitalen Abstand hervorruft, im Gegensatz zu dem entsprechenden Mangel an Abstand bei Frauen. Infolge volkstümlicher Etymologien (wie ἰνάω ináō, "durch Ausscheidungen abtreiben") wird er gleichzeitig auf beide Geschlechter ausgedehnt.

Das Perineum (lateinisch, aus altgriechisch περίνεος perineos, deutsch ‚Damm‘; älter Perinäum) oder der Damm ist die Region zwischen After und den äußeren Geschlechtsorganen bei Säugetieren. Beim Mann ist dies die Region zwischen Anus und Hodensack (Skrotum), bei der Frau die zwischen Anus und dem hinteren Schamspaltenwinkel. In der Medianebene liegt hier die Dammnaht (Raphe perinei), die sich beim Mann in die Hodensacknaht fortsetzt. Neben der bedeckenden Haut, die reichlich sensibel innerviert ist, besteht das Perineum hauptsächlich aus Muskeln, die zur Beckenbodenmuskulatur gehören. Die Muskeln des Perineums untergliedern sich in Muskeln der Analregion und in Muskeln der urogenitalen Region.

Das Perineum gilt bei beiden Geschlechtern als erogene Zone. Die Innervation erfolgt vor allem über Äste des symmatrischen Nervus pudendus, darüber hinaus beteiligen sich beidseits der Nervus ilioinguinalis, der Nervus genitofemoralis, der Nervus cutaneus femoris posterior und die Nervi anococcygei. Beim Mann kann eine Erektion durch Druck auf das Perineum verstärkt werden. Bei Berührung kommt es zu einem reflektorischen Zusammenziehen des äußeren Afterschließmuskels (Musculus sphincter ani externus), dem sogenannten Perinealreflex.

Aufbau

Das Perineum wird im Allgemeinen als der Oberflächenbereich zwischen der Schambeinfuge und dem Steißbein definiert. Das Perineum befindet sich unterhalb des Zwerchfells und zwischen den Beinen. Es handelt sich um einen rautenförmigen Bereich, der den Anus und bei Frauen die Vagina einschließt. Seine Definition ist unterschiedlich: Er kann sich nur auf die oberflächlichen Strukturen in diesem Bereich beziehen oder sowohl oberflächliche als auch tiefe Strukturen einschließen. Der Damm entspricht dem Ausgang des Beckens.

Eine quer über die Oberfläche gezogene Linie, die die Sitzbeinhöcker verbindet, unterteilt den Raum in zwei Dreiecke:

  • Das vordere urogenitale Dreieck, das den Penis (bei Männern) bzw. die Vagina (bei Frauen) enthält
  • Das hintere anale Dreieck, das den Anus enthält

Die formalen anatomischen Grenzen des Dammes können wie folgt bezeichnet werden

  • vorne: der Schambeinbogen und das Ligamentum arcuatum des Schambeins
  • hinten: die Spitze des Steißbeins
  • zu beiden Seiten: die unteren Schambein- und Sitzbeinhöcker sowie das Ligamentum sacrotuberale
  • oberhalb: Beckenboden
  • Unterhalb: Haut und Faszien

Dammkörper

Der Dammkörper (oder zentrale Dammsehne) ist eine pyramidenförmige fibromuskuläre Masse in der Mittellinie des Dammes an der Verbindung zwischen dem urogenitalen Dreieck und dem analen Dreieck. Bei Männern befindet er sich zwischen dem Peniswulst und dem Anus, bei Frauen zwischen Vagina und Anus und etwa 1,25 cm vor letzterem.

Der Dammkörper ist für die Integrität des Beckenbodens unerlässlich, insbesondere bei Frauen. Wenn er bei einer vaginalen Geburt reißt, vergrößert sich der Spalt zwischen den vorderen freien Rändern des Musculus levator ani auf beiden Seiten, wodurch die Frau für einen Gebärmutter-, Mastdarm- oder sogar Harnblasenvorfall prädisponiert wird. Dammrisse und Dammschnitte kommen bei Erstgeburten häufig vor, aber das Risiko dieser Verletzungen kann durch die Vorbereitung des Dammes, oft durch Massage, verringert werden.

An diesem Punkt laufen die folgenden Muskeln zusammen und sind miteinander verbunden:

  1. Äußerer Analschließmuskel
  2. Bulbospongiosus-Muskel
  3. Oberflächlicher transversaler Dammmuskel
  4. Vordere Fasern des Levator ani
  5. Fasern des männlichen oder weiblichen äußeren Harnröhrenschließmuskels
  6. Tiefer transversaler Dammmuskel

Ein Dammriss bei der Frau ist eine häufigere Geburtsverletzung durch die hohe biomechanische Belastung des Perineums unter der Geburt. Manchmal wird vorbeugend ein Dammschnitt vorgenommen.

Eine Perinealhernie ist eine Hernie (Bruch) des Beckenbodens mit Ausstülpung des Perineums. Sie ist bei unkastrierten männlichen Haushunden relativ häufig. Der Bruch erfolgt entweder zwischen Musculus sphincter ani externus und Musculus levator ani oder zwischen Musculus levator ani und Musculus coccygeus.

Faszien

Die Terminologie der Dammfaszie kann verwirrend sein, und es gibt einige Kontroversen über die Nomenklatur. Dies rührt daher, dass die Faszie aus zwei Teilen besteht, dem oberflächlichen und dem tiefen Teil, die jeweils in einen oberflächlichen und einen tiefen Teil unterteilt werden können.

Die Schichten und Inhalte sind wie folgt, von oberflächlich bis tief:

  1. Haut
  2. oberflächliche Dammfaszie: Subkutanes Gewebe, das in zwei Schichten unterteilt ist: (a) eine oberflächliche Fettschicht und (b) die Colles'sche Faszie, eine tiefere, membranöse Schicht
  3. tiefe Dammfaszie und Muskeln:
Oberflächliche Dammtasche Enthält oberflächliche Dammmuskeln: transversus perinei superficialis, bulbospongiosus, ischiocavernosus
Inferiore Faszie des urogenitalen Zwerchfells oder Dammmembran Eine membranartige Schicht der tiefen Faszie
Tiefer Dammbeutel (Pouch perineus) Enthält die tiefen Dammmuskeln: transversus perinei profundus, sphincter urethrae membranaceae
Obere Faszie des urogenitalen Zwerchfells Wird von einigen modernen Anatomen als hypothetisch betrachtet, wird aber immer noch häufig verwendet, um den Inhalt der Region logisch zu unterteilen
4. Faszien und Muskeln des Beckenbodens (Levator ani, Coccygeus)

Bereiche

Die Region des Dammes kann als ein von der Beckenhöhle getrennter Bereich betrachtet werden, wobei die beiden Regionen durch das Zwerchfell getrennt sind. Der perianale Bereich (peri- und anal) ist eine Untergruppe des Dammes. Die folgenden Bereiche werden daher als Teile der Dammregion klassifiziert:

  • Dammlöcher: oberflächlich und tief (Einzelheiten siehe oben)
  • Fossa ischioanal - ein fettgefüllter Raum an den Seiten des Analkanals, der seitlich durch den Musculus obturator internus und medial durch das Zwerchfell und den Analkanal begrenzt wird; sein Boden ist die Haut
    • Analkanal
    • Pudendalkanal - enthält die Arteria pudendis interna und den Nervus pudendus

Klinische Bedeutung

Männliches Perineum in rotem Quadrat hervorgehoben
Weibliches Perineum in rotem Quadrat hervorgehoben

Bei einer vaginalen Entbindung kommt es zu erheblichen Verformungen des Beckenbodens. Etwa 85 % der Frauen erleiden während einer vaginalen Entbindung einen Dammriss, der in etwa 69 % der Fälle genäht werden muss. Ein geburtshilfliches Dammtrauma trägt zur postpartalen Morbidität und Frustration der Frauen nach der Entbindung bei. Bei vielen Frauen manifestiert sich das Geburtstrauma im fortgeschrittenen Alter, wenn die Kompensationsmechanismen des Beckenbodens geschwächt sind, so dass das Problem in der älteren Bevölkerung noch gravierender ist.

Der Anogenitalabstand ist ein Maß für den Abstand zwischen dem Mittelpunkt des Anus und der Unterseite des Hodensacks oder der Vagina. Studien zeigen, dass der menschliche Damm bei Männern doppelt so lang ist wie bei Frauen. Die Messung des Anogenitalabstands bei neugeborenen Menschen wurde als nichtinvasive Methode zur Bestimmung der männlichen Feminisierung und damit zur Vorhersage von Fortpflanzungsstörungen bei Neugeborenen und Erwachsenen vorgeschlagen.

Es wird behauptet, dass der Damm nach der Geburt manchmal übermäßig repariert wird, indem ein so genannter "Ehemannstich" verwendet wird, und dass dies die vaginale Enge erhöhen oder zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann.

Gesellschaft und Kultur

Die gebräuchlichsten Slangausdrücke für diesen Körperbereich sind gooch, taint und grundle. Andere, weniger gebräuchliche Slangausdrücke sind "chode" und "aintcha", wie in "well it aintcha balls, or your arse".

Galerie

Anogenitalabstand

Der Anogenitalabstand ist der Abstand vom Zentrum des Anus zu den Genitalien, d. h. bis zur Unterseite des Skrotums beziehungsweise bis zur Vulva. In der Tiermedizin wird bei männlichen Tieren die Präputialöffnung herangezogen. Der Anogenitalabstand wird sowohl bei Menschen als auch bei Tieren herangezogen u. a. bei der Geschlechtsbestimmung und als Marker für die Belastung durch endokrine Disruptoren in utero oder allenfalls in der frühen Kindheit. Als Normalwert wird für neugeborene Jungen ein mit 22 mm doppelt so großer Anogenitalabstand wie für neugeborene Mädchen (Mittelwert 11 mm) angegeben. Eine indirekte Kennzahl für diesen Abstand ist der Anogenitalindex (AGI), welcher der Quotient ist aus dem Anogenitalabstand (in mm) und der Körpermasse (in kg).