Mumins

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Die Mumins
Moomin kuva.JPG
Die Mumins, Comicbuch-Cover von Tove Jansson
Von links nach rechts: Sniff, Snufkin, Moominpappa, Moominmamma, Moomintroll (Mumin), die Tochter des Murmeltiers, Groke, Schnorchelmädchen und Hattifatteners
AutorTove Jansson
OriginaltitelMumintroll
Übersetzer
  • Aus dem Englischen: Elizabeth Portch, Thomas Warburton, Kingsley Hart, Ant O'Neill
IllustratorTove Jansson
LandFinnland
SpracheSchwedisch
GenreKinder-Fantasy
VerlagDrawn & Quarterly, Macmillan, Farrar, Straus und Giroux, Schildts, Zangavar, Sort of Books
MedienartGedruckt, digital
WebsiteOffizielle Website

Die Mumins (schwedisch: Mumintroll) sind die Hauptfiguren einer Buchreihe und eines Comicstrips der finnischen Illustratorin Tove Jansson, die ursprünglich auf Schwedisch bei Schildts in Finnland erschienen. Es handelt sich um eine Familie weißer, runder Märchenfiguren mit einer großen Schnauze, die sie dem Nilpferd ähneln lässt. Doch trotz dieser Ähnlichkeit ist die Familie Mumin ein Troll. Die Familie lebt in ihrem Haus im Mumintal, obwohl sie in der Vergangenheit vorübergehend auch in einem Leuchtturm und einem Theater gewohnt hat. Zusammen mit ihren verschiedenen Freunden haben sie viele Abenteuer erlebt.

Insgesamt wurden neun Bücher der Serie veröffentlicht, wobei zwischen 1945 und 1993 fünf Bilderbücher und ein Comicstrip erschienen.

Die Mumins waren seither die Grundlage für zahlreiche Fernsehserien, Filme und sogar zwei Themenparks: die Mumin-Welt in Naantali, Finnland, und der Akebono Children's Forest Park in Hannō, Saitama, Japan.

Muminhaus im finnischen Themenpark Muminwelt

Die Mumins (im schwedischen Original Mumintrollen, dt. „die Mumintrolle“) sind von der finnlandschwedischen Schriftstellerin Tove Jansson erfundene, nilpferdartige Trollwesen. Sie leben im idyllischen Mumintal irgendwo in Finnland. Die Mumins und die Snorks haben eine geschätzte Körpergröße von 50 cm, sie haben einen kurzen Pelz, einen buschigen Schwanz und sind gute Schwimmer und Taucher sowie auch Bootslenker.

Die ursprünglichen Mumin-Geschichten – Bücher, Bilderbücher und Comics – erlebten zahlreiche Adaptionen, etwa in Zeichentrick- und Puppenspiel-Serien und in Hörspielen. Die Mumin-Bücher erfreuen sich weltweit großer Popularität, wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und sichern Tove Jansson einen Platz unter den bekanntesten skandinavischen Schriftstellern.

Etymologie

In einem Brief an den estnischen Linguisten Paul Ariste schrieb Jansson 1973, sie habe ein Kunstwort geschaffen, das etwas Weiches ausdrückt. Sie erfand ad hoc das schwedische Wort mumintrollet, weil ihrer Meinung nach insbesondere der Konsonantenlaut des m ein Gefühl von Weichheit vermittelt. Als Künstlerin gab Jansson den Mumins eine Form, die ebenfalls Weichheit ausdrückt, im Gegensatz zu Schlaffheit.

Inhaltsangabe und Figuren

Finnische Mumin-Spielzeuge aus den 1950er Jahren

Die Mumin-Geschichten handeln von mehreren exzentrischen und seltsam geformten Figuren, von denen einige miteinander verwandt sind. Die zentrale Familie besteht aus Muminpappa, Muminmamma und Mumintroll.

Andere Figuren wie Hemulens, Sniff, das Schnorchelmädchen, Snufkin und Little My werden von Zeit zu Zeit in die Familiengruppe aufgenommen oder schließen sich ihr an, wobei sie im Allgemeinen ein separates Leben im umliegenden Mumintal führen, in dem die Serie spielt. In diesem fiktiven Tal beschließt die Muminfamilie am Ende von Die Mumins und die große Flut zu leben.

Charaktere

Folgende Wesen bevölkern den Mumin-Kosmos: <div

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Bilder der Figuren (Muminwelt Naantali)
Mumin
Muminvater
Muminmutter
Schnüferl
Snorkfräulein
Kleine My
Schnupferich
Ein Hemul
Hatifnatten

  • Mumin: kindlich-sehnsüchtig und phantasievoll
  • Muminpapa: mit Zylinder, sowohl bürgerlich-gesetzt als auch lausbübisch-abenteuerlustig
  • Muminmama: mit Schürze und Handtasche, unerschütterlich liebend und tolerant
  • Schnüferl/Sniff: naiv und tollpatschig, ängstlich aber auch neugierig, ein wieselähnlicher Troll. Ist ein wenig gierig.
  • Snorkfräulein: Mumins Freundin und Bewunderin. Ihr Verhältnis ist nicht immer eindeutig: Sie verliebt sich manchmal in andere, wendet sich aber immer wieder Mumin zu, bevor es zu ernst wird; Eifersucht ist ihr aber nicht fremd.
  • Snork, der Bruder des Snorkfräuleins: Er ist Erfinder, z. B. von Luftschiffen, nimmt sich aus diesem Grund oft wichtig, ist ungeduldig und organisiert mit Leidenschaft. Nur in den frühen Büchern.
  • Kleine My/Klein Mü: kleinste und jüngste Tochter der Mymla, deren Geburt im Buch „Muminvaters wildbewegte Jugend“ erwähnt wird. Autonom und respektlos, durchschaut sie ihr Gegenüber meist schneller, als es diesem recht ist. Sie trägt ein rotes Kleid und feste Schuhe.
  • Tochter der Mymla: die große Schwester der Kleinen My. Die Mutter der beiden taucht nur in „Muminvaters wildbewegte Jugend“ auf.
  • Schnupferich/Snufkin/Mumrik/Schnüffel: bewunderter, die Freiheit liebender und Autoritäten ablehnender Freund von Mumin. Ab „Komet im Mumintal“ dabei. Ein weiterer menschenähnlicher Troll, der weite grüne Kleidung, einen Hut mit brauner Feder und einen gelben Schal trägt.
  • Filifjonka: eine ganze Spezies von meist weiblichen Individuen, mager und groß gewachsen und mit spitzer Schnauze. Ein Exemplar lebt mit ihren drei Kindern in der Nähe vom Muminhaus. Sie ist sehr um das Wohlergehen und die Erziehung ihrer Kinder besorgt.
  • Hemule: sind eine ganze Spezies von zumeist korrekt-zwanghaften Individuen: Briefmarkensammler, Botaniker, Parkwächter, Polizeiinspektoren. Was immer sie tun, machen sie mit größter Hingabe und Gewissenhaftigkeit. Sehen den Mumins ähnlich, sind aber wesentlich schlanker.
  • Hatifnatten: kleine, gespensterartige, spargelähnliche Wesen, die bei Gewitter in großen Mengen auftauchen. Sie suchen die elektrische Ladung von Blitzen und sind dann selbst geladen, so dass man an ihnen einen Schlag bekommen kann. Sie sind stumm und verständigen sich untereinander in unklarer Weise.
  • Bisam: ein Philosoph, der von der Sinnlosigkeit der Dinge ausgeht und Oswald Spengler liest. Er taucht in „Komet in Mumintal“ sowie in „Eine drollige Gesellschaft“ auf und lebt bei den Mumins im Haus, bis es ihm dort zu respektlos zugeht.
  • Morra (auf Schwedisch Mårran, von schwedisch morra, „murren, knurren“): ein kaltes und einsames Wesen, das hin und wieder im Mumintal erscheint. Sie lässt frieren, was sie berührt (der Boden, auf dem sie länger sitzt, gefriert steinhart) und spricht selten (z. B. in „Die Mumins. Eine drollige Gesellschaft“). Die Mumintal-Bewohner haben Angst vor ihr. Sie ist schwarz, wobei der Körper nur aus Kopf besteht, der nahtlos in einen lakenartigen Körper übergeht, und zwei Armen mit Pranken. Erst in „Winter im Mumintal“, wo Mumin und Klein My das Mittwinterfest erleben, wird etwas Sympathie für Morra geweckt.
  • Der Ameisenlöwe, lebt im Sand vergraben, lockt in einem Trichter im Sand die Ameisen an, um sie zu fressen, aber leider auch fast die Muminmutter.
  • Tooticki: eine kluge Frau, und eine gute Freundin der Familie. Sie hat, mit ihrem blauen Hut und ihrem rot-gestreiften Hemd, einen jungenhaften Look und vermag es, alle möglichen Probleme auf vernünftige und praktische Weise zu lösen. Sie ist eine der wenigen im Mumin-Kosmos, die keinen Winterschlaf macht. Den Winter verbringt Tooticki stattdessen im gemütlichen Saunagebäude des Muminhauses. Charakter und Name Tootickis hat Tove Jansson nach ihrer Lebenspartnerin Tuulikki Pietilä erschaffen.
  • Der Zauberer/Kobold: hat ein längliches, weißes Gesicht mit roten Augen, trägt einen schwarzen Mantel mit rotem Futter, einen Zylinder und reitet auf einem schwarzen Panther durch die Luft, muss stets vor Sonnenaufgang aufbrechen. Ist ständig auf der Suche nach Rubinen, besonders nach dem Königsrubin.
  • Tofslan und Vifslan: zwei kleine Wesen mit rüsselähnlichen Nasen, gekleidet in kleine Mäntel. Sie besuchen die Mumins und reisen mit einem Koffer, in welchem sich ein großer Rubin befindet.

Biografische Deutung

Kritiker haben verschiedene Mumin-Figuren als von realen Personen inspiriert interpretiert, insbesondere von Mitgliedern der Familie der Autorin, und Tove Jansson hat in Interviews über die Hintergründe und möglichen Vorbilder ihrer Figuren gesprochen. Die ersten beiden Bücher über die Mumins wurden 1945 bzw. 1946 veröffentlicht und handeln von Naturkatastrophen; sie wurden von den Kriegswirren und Janssons Depressionen während der Kriegsjahre beeinflusst.

Tove Janssons Lebenspartnerin war die Grafikerin Tuulikki Pietilä, deren Persönlichkeit die Figur Too-Ticky in Muminland Midwinter inspirierte. Mumin-Troll und Little My wurden als psychologische Selbstporträts der Künstlerin betrachtet. Die Mumins haben im Allgemeinen einen starken Bezug zu Janssons eigener Familie - sie waren Bohèmiens, lebten nahe an der Natur und waren sehr tolerant gegenüber Andersartigkeit. Muminpappa und Muminmamma werden oft als Porträts von Janssons Eltern Viktor Jansson und Signe Hammarsten-Jansson gesehen. Die meisten von Janssons Figuren stehen am Rande der Melancholie, wie die stets förmlichen Hemulen oder die seltsamen Hattifattener, die in konzertierten, unheilvollen Gruppen reisen. Jansson nutzt die Unterschiede zwischen den Philosophien der Figuren, um ihren satirischen Impulsen eine Bühne zu bieten.

Liste der Bücher

Mumin-Haus in der Mumin-Welt, Naantali, Finnland

Die Bücher der Serie sind in der folgenden Reihenfolge erschienen:

  1. Die Mumins und die große Flut (Original: Småtrollen och den stora översvämningen) - 1945.
  2. Komet im Muminland (ursprünglich: Kometjakten/Kometen kommer) - 1946.
  3. Finnische Familie Moomintroll, Einige Ausgaben: Die glücklichen Mumins -(Ursprünglich: Trollkarlens hatt) - 1948.
  4. The Exploits of Moominpappa, Einige Ausgaben: Muminpappa's Memoirs (Ursprünglich: Muminpappans bravader/Muminpappans memoarer) - 1950.
  5. Muminsommer Wahnsinn (Original: Farlig midsommar) - 1954.
  6. Muminland Midwinter (Ursprünglich: Trollvinter) - 1957.
  7. Geschichten aus dem Mumintal (Originaltitel: Det osynliga barnet) - 1962 (Kurzgeschichten).
  8. Muminpappa auf See (ursprünglich: Pappan och havet) - 1965.
  9. Mumintal im November (Originaltitel: Sent i november) - 1970 (in dem die Muminfamilie abwesend ist).

Alle Bücher der Hauptserie mit Ausnahme von Die Mumins und die große Flut (Original: Småtrollen och den stora översvämningen) wurden in den 1960er und 70er Jahren ins Englische übersetzt und veröffentlicht. Dieses erste Buch wurde schließlich 2005 von David McDuff ins Englische übersetzt und von Schildts of Finland anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Serie veröffentlicht. Eine spätere Version der gleichen Übersetzung aus dem Jahr 2012, die Janssons neues Vorwort zur skandinavischen Ausgabe von 1991 enthält, wurde in Großbritannien von Sort Of Books veröffentlicht und fand eine größere Verbreitung.

Es gibt auch fünf Mumin-Bilderbücher von Tove Jansson:

  1. Das Buch über Mumin, Mymble und Klein-My (ursprünglich: Hur gick det sen?) - 1952.
  2. Wer wird Toffle trösten? (Ursprünglich: Vem ska trösta knyttet?) - 1960.
  3. Die gefährliche Reise (Originaltitel: Den farliga resan) - 1977.
  4. Skurken i Muminhuset (dt.: Schurke im Muminhaus) - 1980
  5. Visor från Mumindalen (Englisch: Songs from Moominvalley) - 1993 (Keine englische Übersetzung veröffentlicht).

Die erste offizielle Übersetzung von Villain in the Moominhouse durch die Tove Jansson-Historikerin Ant O'Neill wurde am 25. September 2017 in einer Lesung auf dem Literaturfestival ArchWay With Words uraufgeführt.

Die Bücher und Comics wurden aus dem schwedischen bzw. englischen Original in viele Sprachen übersetzt. Das Buch über Mumin, Mymble und Little My ist das erste Mumin-Buch, das für das iPad adaptiert wurde.

Dabei legen die ersten drei Bücher den Schwerpunkt auf die grafische Ausgestaltung (das erste integriert sogar verschieden geformte Aussparungen in die Konzeption der Seiten), während das vierte ein Fotoband ist, der in einem großen Muminhaus-Modell spielt.

Der Comicstrip

Die Mumins erschienen auch in Form von Comics. Zum ersten Mal erschienen sie 1947 im Kinderteil der Zeitung Ny Tid, und 1954 wurden sie den englischen Lesern in der populären Londoner Zeitung The Evening News international vorgestellt. Tove Jansson zeichnete und schrieb alle Strips bis 1959. Bis 1961 teilte sie sich die Arbeit mit ihrem Bruder Lars Jansson; danach übernahm er die Aufgabe bis 1975, als der letzte Strip veröffentlicht wurde.

Drawn & Quarterly, ein kanadischer Verlag für grafische Romane, veröffentlichte ab Oktober 2006 Nachdrucke aller The Evening News-Strips, die sowohl von Tove als auch von Lars Jansson gezeichnet wurden. Die ersten fünf Bände von Mumin: Der komplette Tove-Jansson-Comicstrip wurden veröffentlicht, während der sechste Band, der im Mai 2011 erschien, mit Mumin: Der komplette Lars-Jansson-Comicstrip begann. Die 2015 erschienene Publikation Mumin: Die Deluxe-Jubiläumsausgabe sammelte alle Werke von Tove.

In den 1990er Jahren wurde in Skandinavien eine Comic-Version von Mumin produziert, nachdem die Zeichentrickserie von Dennis Livson und Lars Jansson im Fernsehen gezeigt worden war. Weder Tove noch Lars Jansson waren an diesen Comics beteiligt; im Anschluss an die Serie wurden jedoch zwei neue Mumin-Comics unter der künstlerischen und inhaltlichen Aufsicht von Lars und seiner Tochter Sophia Jansson-Zambra veröffentlicht. Sophia Jansson-Zambra hat nun die alleinige Aufsicht über die Comics.

Zwischen 1954 und 1957 zeichnete Tove Jansson einen in täglichen Drei-Bild-Streifen erscheinenden Mumin-Comicstrip für die englische Zeitung Evening News. Die Motive entnahm sie zum Teil verändert ihren Muminbüchern – wobei etliche Motive auch erst in späteren Büchern auftreten –, zum Teil der aktuellen Realwelt. Außerdem steht das unterhaltende Element klar im Vordergrund. Dies führt dazu, dass die Comics nicht mit dem Kosmos der Muminbücher in völligem Einklang stehen.

Die wachsende Belastung durch das Comiczeichnen auf Termin veranlasste Tove Jansson, die Serie nach 21 Episoden an ihren Bruder Lars abzugeben, der sie noch bis zur 73. Folge (1975) weiterführte.

Mumincomics erschienen in den 1950er- und 1960er-Jahren in vielen Tageszeitungen des deutschen Sprachraums, später auch in Jugendzeitschriften (Rasselbande, Flohkiste) und Illustrierten. 1980 brachte der Bastei-Verlag eine Heftreihe heraus, in der die Comics jedoch teilweise gekürzt und textlich verändert wurden.

Eine zehnbändige Gesamtausgabe in englischer Sprache wurde 2006 bis 2015 bei Drawn and Quarterly veröffentlicht. Eine deutsche Ausgabe dieser Edition erscheint seit 2009 bei Reprodukt.

In Finnland wurden seit den 1990er-Jahren neue Mumincomics von anderen Zeichnern gestaltet, die aber zumeist auf Motive aus den Muminbüchern zurückgehen.

Fernsehserien und Filme

Die Geschichte der Mumins wurde bei vielen Gelegenheiten von verschiedenen Gruppen in Fernsehserien umgesetzt. Die wohl bekannteste ist eine japanisch-niederländische Zusammenarbeit, aus der auch ein abendfüllender Film hervorgegangen ist. Es gibt aber auch zwei sowjetische Serien, die dreiteilige Puppentrickserie Mumi-troll (Mumintroll) und die dreiteilige Zeichentrickserie Shlyapa Volshebnika (Zauberhut), sowie die polnisch-österreichische Puppentrickserie The Moomins (Die Mumins), die in den 1980er Jahren im Vereinigten Königreich in bearbeiteter Form ausgestrahlt wurde und dort populär wurde.

In zwei Spielfilmen wurde das Material der polnisch-österreichischen Serie wiederverwendet: Moomin und der Mittsommerwahnsinn kam 2008 in die Kinos, und 2010 erschienen die Mumins in der ersten nordischen 3-D-Filmproduktion mit dem Titelsong von Björk in Moomins und die Kometenjagd. Der Animationsfilm mit dem Titel Mumins an der Riviera basiert auf der Mumin-Comicgeschichte Mumins an der Riviera und wurde am 10. Oktober 2014 in Finnland veröffentlicht und feierte am 11. Oktober 2014 auf dem BFI London Film Festival im Vereinigten Königreich Premiere. In einem Blogartikel auf Screendaily vom Oktober 2014 erklärt Sophia Jansson, dass das "künstlerische Team des Films sich bemüht hat, den Originalzeichnungen und dem Originaltext treu zu bleiben".

Die Mumins, aus der Fernsehanimation von 1990-91. Von links nach rechts: Sniff, Muminmamma, Muminpappa, Moomintroll (Mumin) und Little My
  • Die Muminfamilie, westdeutsche Marionetten-Fernsehserie von 1959, und ihre Fortsetzung Sturm im Mumintal von 1960
  • Mūmin (Mumin), 1969-70 japanische Anime-Fernsehserie
  • Mumintrollet (Mumintroll), 1969 von Sveriges Radio (Schwedischer Rundfunk) produzierte schwedische Fernsehserie mit Kostümdarstellern
  • Shin Mūmin (New Moomin), japanische Anime-Fernsehserie von 1972, Neuauflage der Serie von 1969 durch die Mitarbeiter der zweiten Hälfte
  • Mūmin (Mumin), japanischer traditioneller Zeichentrickfilm von 1971
  • Mūmin (Mumin), japanischer halbstündiger traditioneller Zeichentrickfilm von 1972
  • Mumindalen (Mumintal), 1973 schwedische Zeichentrickserie, basierend auf Muminland Midwinter
  • Mumi-troll (Moomintroll), 1978 sowjetischer Stop-Motion-Serienfilm von Comet in Moominland
  • Opowiadania Muminków (Die Mumins), 1977-82 von Österreich, Deutschland und Polen produzierte Stop-Motion-Fernsehserie "Fuzzy Felt", die in Polen hergestellt wurde. Die Serie wurde mehrfach in anderen Formaten neu zusammengestellt:
    • Mumin and Midsummer Madness, 2008 in Finnland produzierter Kompilationsfilm der Fernsehserie
    • Moomins and the Comet Chase (Mumins und die Kometenjagd), 2010 in Finnland produzierter 3D-Film, der aus der Serie von 1977-82 zusammengestellt und konvertiert wurde
    • Moomins and the Winter Wonderland, 2017, aus der Fernsehserie.
    • The Moomins, 2010 in Finnland produzierte hochauflösende Videoversion der Serie von 1977-82
  • Vem ska trösta knyttet?, 1980 schwedischer traditioneller halbstündiger Animationsfilm von Who Will Comfort Toffle?
  • Shlyapa Volshebnika (Magician's Hat), 1980-83 sowjetischer Zeichentrickfilm der finnischen Familie Moomintroll, mit anderem Personal und anderer Ästhetik als die Serie von 1978
  • Tanoshii Mūmin Ikka (Mumin), 1990-91 in den Niederlanden, Finnland und Japan produzierte traditionelle Anime-Fernsehserie, die in Japan hergestellt wurde
    • Tanoshii Mūmin Ikka: Bōken Nikki (Delightful Moomin Family: Adventure Diary), 1991-92 in den Niederlanden und Japan produzierte traditionelle Anime-Fernsehserie in Japan, eine Fortsetzung der Serie von 1990-91
    • Tanoshii Mūmin Ikka: Mūmindani no Suisei (Komet im Muminland), 1992 in den Niederlanden und Japan produzierter traditioneller Anime-Spielfilm, der in Japan gedreht wurde, ein Prequel zur Serie von 1990-91
  • Hur gick det sen? (What Happened Next?), 1993 schwedischer Kurz-Zeichentrickfilm von The Book about Moomin, Mymble and Little My
  • Փոքրիկ տրոլների կյանքից (Aus dem Leben der kleinen Trolle), 2008 Armenischer Kurzanimationsfilm nach dem Buch Der letzte Drache der Welt (Historien om den sista draken i världen)
  • Mumins an der Riviera, 2014 französischer handgezeichneter Animationsfilm, dessen Handlungsstrang dem Comic entnommen ist.
  • Moominvalley, 2019 in Finnland und Großbritannien produzierte Fernsehserie unter der Regie von Oscar-Preisträger Steve Box. Am 19. April 2017 wurde eine Crowdfunding-Kampagne für eine neue "TV-Serie Moominvalley" gestartet. Archived from the original on 2017-03-29. von der finnischen Firma "Gutsy Animations". Das Projekt hat die Schwelle der Kampagne erfolgreich überschritten.

Die Geschichten der Mumins wurden mehrfach verfilmt. Neben den Aufzeichnungen der Augsburger Puppenkiste ist die polnisch-österreichische Puppenanimations-Reihe Die Mumins aus dem Se-ma-for-Studios sehr bekannt (1978–1982); in der deutschen Fassung wurden sämtliche Figuren von Hans Clarin synchronisiert. Die ungekürzte Fassung erschien in den 2000er-Jahren auf 7 DVDs.

In den Jahren 1969 bis 1972 wurden zwei Animeserien mit 65 und 52 Folgen gedreht, die Tove Jansson jedoch nicht besonders mochte, da sie die Aussage der Ursprungsserie nicht originalgetreu umsetzten. In den Jahren 1990 bis 1992 wurden zwei weitere Animeserien (78 und 26 Folgen) inklusive des kurzen Kinofilmes Komet im Muminland produziert, der mit zwei anderen Filmen zusammen gezeigt wurde.

1973 wurde in Schweden eine Weihnachtsserie, Mumindalen, mit den Mumins produziert. Diese wurde als 24-teiliger Fernsehadventskalender ausgestrahlt. Die Mumins werden von Schauspielern in Kostümen dargestellt. Die Serie wurde nicht auf Deutsch synchronisiert.

2014 kam der finnisch-französische Zeichentrickfilm Muumit Rivieralla (finnisch, dt. Mumins an der Riviera) in die Kinos. Regie führten Xavier Picard und Hanna Hemilä.

Am 1. Februar 2019 wurde in Großbritannien die erste Folge der finnisch-britischen Animationsserie Moominvalley ausgestrahlt. Die Erstausstrahlung in Finnland erfolgte am 25. Februar 2019 auf dem Sender Yle TV2 unter dem finnischen Titel Muumilaakso. Am 25. November 2020 lief die Serie auf KiKA unter dem Titel Mumintal erstmals im deutschen Fernsehen.

Mumin-Musik

In den Mumin-Romanen werden die musikalischen Aktivitäten der Mumin beschrieben, insbesondere die von Snufkin und seiner Mundharmonika mit "Trillern" und "Twiddeln". Alle Muminfiguren singen Lieder, oft über ihre Gedanken und sich selbst. Die Lieder dienen oft als Kernaussagen der Persönlichkeiten der Figuren.

Original-Lieder

Die von Mika Pohjola arrangierte Mumin-Voices-CD aus dem Jahr 2003 enthält Tove Janssons originale Mumin-Lieder in schwedischer Sprache. Eine finnische Version wurde 2005 veröffentlicht.

Diese Musik wurde auch außerhalb von Muminvalley gehört, nachdem sie auf einer Theaterbühne in Stockholm aufgeführt wurde. Die Regisseurin Vivica Bandler sagte 1959 zu Jansson: "Hören Sie, hier wollen die Leute Lieder". Die frühere Version des Stücks wurde in Helsinki ohne Musik aufgeführt.

Die in Helsinki ansässige Pianistin und Komponistin Erna Tauro wurde beauftragt, die Lieder zu Janssons Texten zu schreiben. Die erste Sammlung bestand aus sechs Muminliedern (Sex muminvisor): Mumintrolls Song (Mumintrollets visa), Little My's Song (Lilla Mys visa), Mrs. Fillyjonks Song (Fru Filifjonks sång), Theaterratte Emmas Worte der Weisheit (Teaterråttan Emmas visdomsord), Misabels Lament (Misans klagolåt) und Final Song (Slutsång).

Weitere Lieder wurden in den 1960er und 1970er Jahren veröffentlicht, als Jansson und Lars Jansson eine Reihe von Mumin-Dramen für das schwedische Fernsehen produzierten. Die einfachen, aber wirkungsvollen Melodien von Tauro kamen beim Theater- und Fernsehpublikum gut an. Die ersten Lieder wurden entweder ohne Begleitung gesungen oder von einem Pianisten begleitet. Die bekanntesten Mumin-Lieder in Skandinavien sind zweifellos "Mumin-Trolls Song" und "Little My's Song", die jedoch in keinem Zusammenhang mit den Romanen stehen.

Die Originallieder von Jansson und Tauro blieben nach ihrer ersten Veröffentlichung verstreut. Die erste Gesamtaufnahme der Sammlung wurde 2003 vom Komponisten und Arrangeur Mika Pohjola auf der CD Mumin Voices (Muminröster auf Schwedisch) als Hommage an die verstorbene Tove Jansson veröffentlicht. Tauro war im Juni 1993 gestorben, und einige von Janssons letzten Texten wurden von Pohjola in Zusammenarbeit mit Janssons Erben verfasst. Pohjola war auch der Arrangeur aller Lieder für ein Vokalensemble und ein Kammerorchester. Alle Stimmen wurden von der auf Åland geborenen Sängerin Johanna Grüssner gesungen. Die gleiche Aufnahme wurde 2005 in einer finnischen Version veröffentlicht, Muumilauluja. Der finnische Text wurde von Kirsi Kunnas und Vexi Salmi übersetzt.

Die schwedischen und finnischen Aufnahmen von Mumin Voices und die dazugehörigen Partituren wurden als Kursmaterial am Berklee College of Music in Boston, Massachusetts, verwendet.

Die Mumin Voices Live Band (auch bekannt als Muumilauluja-bändi) widmet sich ausschließlich der Aufführung der Originaltexte und unveränderten Geschichten von Tove Jansson. Diese Band wird von Pohjola am Klavier und den Sängern Mirja Mäkelä und Eeppi Ursin geleitet.

Andere musikalische Adaptionen

Unabhängige musikalische Interpretationen der Mumins wurden für den Anime der neunziger Jahre von Pierre Kartner geschaffen, wobei auch in Polen und den nordischen Ländern übersetzte Versionen entstanden sind. Ihre Texte enthalten jedoch oft einfache Slogans und die Musik ist im Stil der Kinderpopmusik geschrieben und steht in starkem Kontrast zu den ursprünglichen Mumin-Romanen und Janssons bildhafter und anschaulicher, aber gereimter Lyrik sowie zu Erna Tauros skandinavisch geprägten Liedern (Visor), die gelegentlich von Kurt Weill beeinflusst sind.

Eine Mumin-Oper wurde 1974 von dem finnischen Komponisten Ilkka Kuusisto geschrieben; Jansson entwarf die Kostüme.

Musicscapes from Moominvalley ist ein vierteiliges Werk, das auf den Mumin-Kompositionen des Komponisten und Produzenten Heikki Mäenpää basiert. Es wurde auf der Grundlage der Original-Moomin-Werke für das Kunstmuseum Tampere geschaffen.

Zwanzig neue Mumin-Lieder wurden 2006 in Finnland von Timo Poijärvi und Ari Vainio produziert. Dieses finnische Album enthält keine Originaltexte von Jansson. Es basiert jedoch auf dem Roman "Komet im Muminland" und hält sich an die Originalgeschichten. Die Lieder werden von Samuli Edelmann, Sani, Tommi Läntinen, Susanna Haavisto und Jore Marjaranta und anderen etablierten finnischen Sängern aus dem Pop- und Unterhaltungsbereich gesungen. Die gleichen zwanzig Kompositionen sind auch als eigenständige Multimedia-CD-Postkarten erhältlich.

Die isländische Sängerin Björk hat das Titellied (Comet Song) für den Film Moomins and the Comet Chase (2010) komponiert und gesungen. Der Text wurde von dem isländischen Schriftsteller Sjón geschrieben.

Im Jahr 2010 veröffentlichte der russische Komponist Lex Plotnikoff (Gründer der Symphonic-Metal-Band Mechanical Poet) das New-Age-Musikalbum Hattifatteners: Stories from the Clay Shore, begleitet von Fotos von Muminfiguren, die von der Fotografin und Bildhauerin Tisha Razumovsky modelliert wurden. Aufgrund von Urheberrechtsproblemen wurde das Album später unter dem Titel Mistland Prattlers neu aufgelegt, wobei die Verweise auf die Muminfiguren entfernt wurden.

Theater

Janssons Mumin-Reihe wurde mehrfach für die Bühne inszeniert, wobei Jansson selbst an einigen Produktionen beteiligt war.

Die früheste Produktion war eine Theaterfassung von Komet im Muminland, die 1949 am Åbo Svenska Teater aufgeführt wurde.

In den frühen 1950er Jahren arbeitete Jansson zusammen mit Vivica Bandler an Kindertheaterstücken zum Thema Mumin. 1958 begann Jansson, sich direkt am Theater zu engagieren, als das Lilla Teater Troll i kulisserna (Troll in den Flügeln) produzierte, ein Mumin-Stück mit Texten von Jansson und Musik von Erna Tauro. Die Inszenierung war ein Erfolg, und es gab weitere Aufführungen in Schweden und Norwegen, zuletzt 2011 im Opern- und Musiktheater Malmö.

Mischief and Mystery in Moominvalley, eine von Get Lost and Found entwickelte Produktion mit Puppenspiel und einem riesigen Pop-up-Buch-Set, tourte 2018 durch das Vereinigte Königreich und wurde im Londoner Southbank Centre, in Kew Gardens und beim Manchester Literature Festival aufgeführt. Diese Produktion wurde von Emma Edwards und Sophie Ellen Powell geschrieben, die Puppen und das Bühnenbild wurden von Annie Brooks entworfen und hergestellt.

Videospiele

Im Jahr 2000 wurde Moomin's Tale, entwickelt und veröffentlicht von Sunsoft, für den Game Boy Color veröffentlicht. Das Spiel basiert auf der Fernsehserie von 1990 und enthält sechs verschiedene Geschichten, die alle vom Mumin-Troll gespielt werden.

Zwei Videospiele wurden für Nintendo DS veröffentlicht, eines davon exklusiv in Japan.

Am 3. November 2021 wurde das neue Mumin-Videospiel mit dem Titel Snufkin: Melody of Moominvalley angekündigt. Das Spiel wird auf Snufkin gespielt und ist ein musikalisches Abenteuerspiel. Das Spiel wird von der norwegischen Indie-Spielfirma Hyper Games entwickelt. Das Spiel soll 2023 für PC und Konsole erscheinen.

Themenparks und Ausstellungen

Mumins auf einem Flugzeug der Finnair

Tove Janssons Nachlass sowie die Rechte an ihren Kunstwerken, einschließlich der Figuren, verwaltet Janssons Nichte Sophia Jansson als Direktorin des Unternehmens Moomin Characters. Auch der finnlandschwedische Buchverlag Förlaget M – mit M(umin) im Namen – ist eine Gründung dieses Unternehmens.

Seit 1987 gibt es in Tampere ein Mumin-Museum. Ein Mumin-Freizeitpark (Muminwelt) befindet sich in Naantali (schwedisch Nådendal). Viele finnische Kinder wachsen bereits in einer Muminwelt auf: Die Geschöpfe aus Janssons Geschichten schmücken beträchtliche Teile finnischer Kinderprodukte. Die finnische Design-Firma Arabia hat die Geschirrgarnitur mit Muminmotiven zum Exportschlager gemacht. Die finnische Post gibt alle paar Jahre Mumin-Briefmarken heraus.

Mumin-Welt

Edward der Booble und die Badehütte in der Muminwelt

Moomin World (Muumimaailma auf Finnisch, Muminvärlden auf Schwedisch) ist der Mumin-Themenpark speziell für Kinder. Die Muminwelt befindet sich auf der Insel Kailo neben der alten Stadt Naantali, in der Nähe der Stadt Turku in Westfinnland.

Das blaubeerfarbene Muminhaus ist die Hauptattraktion; Touristen dürfen alle fünf Stockwerke frei besuchen. Außerdem kann man das gelbe Haus von Hemulen, die Küche von Muminmama, die Feuerwache, das Lager von Snufkin, das Boot von Muminpappa usw. besichtigen. Die Besucher können dort auch Muminfiguren treffen. Die Muminwelt ist in der Sommersaison geöffnet.

Mumin-Eishöhle

Am 26. Dezember 2020 wurde der unterirdische Themenpark Mumin-Eishöhle 30 Meter unterhalb des Spa-Hotels Vesileppis in Leppävirta (56 Kilometer südlich von Kuopio) eröffnet. Die Mumin-Eishöhle bietet Eisskulpturen zum Thema Mumin, Abfahrtski und andere Aktivitäten für Familien mit Kindern.

Kunstmuseum Tampere

Das Mumintal des Kunstmuseums von Tampere ist ein Museum, das den Originalwerken von Tove Jansson gewidmet ist. Es umfasst rund 2.000 Werke. Das Museum basiert auf den Mumin-Büchern und zeigt viele Original-Moomin-Illustrationen von Tove Jansson. Das Schmuckstück der Sammlung ist ein blaues, fünfstöckiges Modell des Muminhauses, zu dessen Erbauern Tove Jansson gehörte. Als Geburtstagsgeschenk erhielt das 20-jährige Museum ein auf den Werken von Tove Jansson basierendes Werk mit dem Titel Musicscapes from Moominvalley.

Interaktives Spielzimmer

Ein interaktives Spielzimmer über die Mumins befand sich vom 11. November 2006 bis zum 31. März 2007 im Scandinavia House in New York City.

Akebono Waldpark für Kinder

Der Akebono Children's Forest Park (あけぼの子どもの森公園, Akebono Kodomo no Mori Kōen), auch "Mumin Valley" genannt, ist ein Mumin-Themenpark für Kinder in Hannō, Saitama in Japan, der im Juli 1997 eröffnet wurde. Tove Jansson hatte bereits in den 1970er Jahren der Stadt Hannō ihre persönliche Erlaubnis gegeben, dort einen kleinen Mumin-Spielplatz zu errichten.

Erst 2013 angekündigt, wurde im März 2019 ein neuer Mumin-Themenpark am Miyazawa-See in Hannō eröffnet. Es gibt zwei Bereiche: den kostenlosen Bereich Metsä Village mit Restaurants und Geschäften am Seeufer inmitten von Naturaktivitäten und den Mumin-Themenbereich mit Attraktionen wie dem Muminhaus und einem Kunstmuseum.

Der Themenpark erfreut sich großer Beliebtheit und verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 mehr als eine Million Besucher.

Mumin-Läden

Mumin-Shop am Flughafen Helsinki

Seit Januar 2019 gibt es 20 Mumin-Shops auf der ganzen Welt, die ein umfangreiches Sortiment an Mumin-Artikeln anbieten. In Finnland, der Heimat der Mumins, gibt es drei Läden. Im Vereinigten Königreich gibt es zwei Läden, in den USA einen, in Japan sechs. China und Hongkong haben jeweils einen Laden. In Südkorea gibt es drei und in Thailand drei Geschäfte.

Mumin-Cafés

Seit Januar 2018 gibt es 15 Mumin-Cafés auf der ganzen Welt - in Finnland, Japan, Hongkong, Thailand, Südkorea und Taiwan - in denen die Gäste in die Mumin-Welt eintauchen können. Die Gäste können von Mumin inspirierte Mahlzeiten an Tischen mit überlebensgroßen Plüschversionen der Mumin-Figuren genießen.

Erfolg in der Popkultur

Finnair MD-11 mit Mumin-Figuren auf der Japan-Strecke
Muminmamma in der Mumin-Tasse

Der Mumin-Boom (muumibuumi auf Finnisch) begann in den 1990er Jahren, als Dennis Livson und Lars Jansson in Japan eine 104-teilige Zeichentrickserie mit dem Titel Tales From Moominvalley (Geschichten aus dem Mumintal) produzierten, der der Kinofilm Comet in Moominland folgte. Die Mumin-Bücher waren in Finnland, Schweden, Estland, Lettland und Litauen schon immer Bestseller, aber die Zeichentrickserie löste sowohl in Finnland als auch im Ausland einen neuen Mumin-Wahn aus, insbesondere in Japan, wo sie die offiziellen Maskottchen der Daiei-Einkaufszentrumskette sind. Rund um die Mumin-Figuren wurde eine große Merchandising-Industrie aufgebaut, die von Kaffeetassen über T-Shirts bis hin zu Plastikmodellen alles umfasst. Sogar die ehemalige finnische Präsidentin Tarja Halonen trug schon eine Mumin-Uhr. Neue Mumin-Comics und Comicstrips wurden veröffentlicht. Mumins wurden genutzt, um im Ausland für Finnland zu werben: Der internationale Flughafen Helsinki-Vantaa wurde mit Mumin-Motiven geschmückt, und Finnair dekorierte seine Flugzeuge auf den Strecken nach Japan mit Mumin-Motiven. Der Höhepunkt des Mumin-Booms war die Eröffnung des Themenparks Mumin World in Naantali, Finnland, der zu einem der internationalen Touristenziele Finnlands geworden ist.

Der Mumin-Boom wurde für die Kommerzialisierung der Mumins kritisiert. Freunde von Tove Jansson und viele alte Mumin-Fans haben betont, dass die neueren Animationen die ursprüngliche und philosophische Mumin-Welt zu harmloser Familienunterhaltung banalisieren. Ein Gegenpol zum Disneyland-ähnlichen Themenpark Mumin World ist das Mumin-Museum in Tampere, in dem die Originalillustrationen und handgefertigten Mumin-Modelle von Tove Jansson ausgestellt sind.

Die Familie Jansson hat die Rechte an den Muminfiguren behalten und den Mumin-Boom kontrolliert. Die künstlerische Kontrolle liegt nun in den Händen von Lars Janssons Tochter Sophia Jansson-Zambra. Da die Familie die Kontrolle über die Mumins behalten wollte, hat sie Angebote der Walt Disney Company abgelehnt.

Im Jahr 2017 wird der Verkaufswert der Marke Mumin auf 700 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.

Weiterverarbeitungen des Mumin-Stoffes

Musik

Die schwedische Folkrock-Prog-Band Ritual verarbeiten den Stoff frei auf ihrem Album The Hemulic Voluntary Band. Die „hemulische Freiwilligenkapelle“ aus der Muminwelt wird im Titellied sowie in den Liedern A Dangerous Journey und Seasong For The Moominpappa thematisiert.

Die israelische Komponistin Chaya Czernowin greift in ihrem Werk Pilgerfahrten für Sprecher, Knabenchor und Instrumentalensemble den Mumin-Stoff auf und verbindet ihn mit Texten des Dichters Stefan George. Das Werk wurde 2007 vom Dresdner Kreuzchor uraufgeführt.

In Russland benannte sich die Rockband Mumi Troll nach der bekanntesten Figur von Tove Jansson.