Jacaranda

Jacaranda ⓘ
Eine Blüte von Jacaranda mimosifolia
Wissenschaftliche Klassifizierung
Königreich:	Pflanzen (Plantae)
Klade:	Tracheophyten
Klade:	Angiospermen
Klade:	Eudikotyledonen
Klade:	Asteroiden
Ordnung:	Lamiales
Familie:	Bignoniaceae
Stamm:	Jacarandeae
Gattung:	Jacaranda Juss.
Typusart
Jacaranda caerulea

Jacaranda ist eine Gattung von 49 Arten blühender Pflanzen aus der Familie der Bignoniaceae, die in den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas beheimatet sind. ⓘ

Als kosmopolitische Pflanze ist Jacaranda mimosifolia in Paraguay, Uruguay, Südkalifornien, Florida, Mexiko, Kolumbien, Saudi-Arabien, Argentinien, Brasilien, Südafrika, Botswana, Simbabwe, Australien, Neuseeland, Israel, Italien, Portugal, Spanien (vor allem in Málaga) und Sambia recht häufig anzutreffen und wurde in den meisten tropischen und subtropischen Regionen so weit eingeführt, dass sie in die Volkskultur eingegangen ist. In Asien wurde sie weit verbreitet angepflanzt, und in vielen Teilen Nepals, Pakistans und Indiens sind Bäume zu sehen. ⓘ

Der Gattungsname wird auch als gebräuchlicher Name verwendet. ⓘ

Etymologie

Der Name ist südamerikanischen Ursprungs (genauer gesagt Tupi-Guarani) und bedeutet duftend. Das Wort Jacaranda wurde in A supplement to Mr. Chambers's Cyclopædia, 1st ed. (1753) als "ein Name, der von einigen Autoren dem Baum gegeben wurde, dessen Holz das Stammholz ist, das zum Färben und in der Medizin verwendet wird" beschrieben und als von Tupi-Guarani stammend, über das Portugiesische. Obwohl er nicht mit der Guarani-Quelle übereinstimmt, wird eine gängige Aussprache des Namens im Englischen mit /ˌdʒækəˈrændə/ angegeben. ⓘ

Beschreibung

Bei Jacaranda-Bäumen handelt es sich um mittelgroße bis große, sommer- oder immergrüne Bäume oder Sträucher. Sie haben gegen- bis wechselständige, meist doppelt oder einfach gefiederte, selten einfache, Laubblätter und glockenförmige, überwiegend purpur- bis malvenfarbige Blüten. Einige wenige Arten haben weiße Blüten. Es werden end- oder achselständige Rispen oder Thyrsen gebildet. Die zwittrigen und fünfzähligen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Es sind vier didynamische Staubblätter und ein langes, teils drüsig behaartes, schopfiges Staminodium vorhanden. Die Theken der Antheren sind ungleich oder es ist nur eine vorhanden. Der Fruchtknoten ist oberständig und die Narbe ist zweilappig. Es ist ein Diskus vorhanden. ⓘ

Es werden elliptische bis längliche oder rundliche Kapselfrüchte gebildet. Die Samen sind geflügelt. ⓘ

Taxonomie

Die Gattung ist in zwei Sektionen unterteilt, sect. Monolobos und sect. Dilobos DC. unterteilt, die auf der Anzahl der Thecae an den Staubbeuteln basieren. Sektion. Monolobos umfasst 18 Arten und ist hauptsächlich im westlichen Südamerika, in Mittelamerika, Mexiko und in der Karibik verbreitet. Sektion. Dilobos, von der man annimmt, dass sie die Urform ist, umfasst 31 Arten und kommt vor allem im Südosten Brasiliens, einschließlich des Paraná-Tals, vor. Die Anatomie des Holzes in den beiden Sektionen unterscheidet sich ebenfalls. Obwohl sie üblicherweise in der sect. Monolobos behandelt wird, unterscheidet sich J. copaia in gewisser Weise von allen anderen Mitgliedern der Gattung und ist möglicherweise ein Zwischenglied zwischen den beiden Sektionen (Dos Santos & Miller 1997). ⓘ

Arten

Sekt. Monolobos

• Jacaranda acutifolia Bonpl.
• Jacaranda arborea Urb.
• Jacaranda brasiliana (Lam.) Pers.
• Jacaranda caerulea (L.) J.St.-Hil.
• Jacaranda caucana Pittier
• Jacaranda copaia (Aubl.) D.Don
• Jacaranda cowellii Britton & P.Wilson
• Jacaranda cuspidifolia Mart. ex DC.
• Jacaranda decurrens Cham.
• Jacaranda ekmanii Alain
• Jacaranda hesperia Dugand.
• Jacaranda mimosifolia D.Don
• Jacaranda obtusifolia Humboldt & Bonpl.
• Jacaranda orinocensis Sandw.
• Jacaranda poitaei Urb.
• Jacaranda praetermissa Sandw.
• Jacaranda selleana Urb.
• Jacaranda sparrei A.H.Gentry

Sekt. Dilobos

• Jacaranda bracteata Bur. & K.Schum.
• Jacaranda bullata A.H.Gentry
• Jacaranda campinae A.Gentry & Morawetz
• Jacaranda carajasensis A.Gentry
• Jacaranda caroba (Vell.) DC.
• Jacaranda crassifolia Morawetz
• Jacaranda duckei Vattimo
• Jacaranda egleri Sandwith
• Jacaranda glabra (DC.) Bur. & K.Schum.
• Jacaranda grandifoliolata A.H.Gentry
• Jacaranda heterophylla M.M.Silva-Castro
• Jacaranda intricata A.Gentry & Morawetz
• Jacaranda irwinii A.Gentry
• Jacaranda jasminoides (Thunb.) Sandw.
• Jacaranda macrantha Cham.
• Jacaranda macrocarpa Bur. & K.Schum.
• Jacaranda micrantha Cham.
• Jacaranda montana Morawetz
• Jacaranda morii A.Gentry
• Jacaranda mutabilis Hassl.
• Jacaranda obovata Cham.
• Jacaranda oxyphylla Cham.
• Jacaranda paucifoliata Mart. ex DC.
• Jacaranda puberula Cham.
• Jacaranda racemosa Cham.
• Jacaranda rufa Manso
• Jacaranda rugosa A.H.Gentry
• Jacaranda simplicifolia K.Schum.
• Jacaranda subalpina Morawetz
• Jacaranda ulei Bur. & K.Schum. ⓘ

Kultivierung

Jacaranda-Setzling ⓘ

Jacaranda kann durch Pfropfen, Stecklinge und Samen vermehrt werden, wobei die aus Samen gezogenen Pflanzen lange brauchen, bis sie blühen. Jacaranda wächst in gut durchlässigen Böden und verträgt Trockenheit und kurze Frostperioden. ⓘ

Diese Gattung gedeiht in voller Sonne und auf sandigen Böden, was ihr häufiges Vorkommen in wärmeren Klimazonen erklärt. Reife Pflanzen können in kälteren Klimazonen bis zu -7 °C überleben, blühen dann aber nicht so üppig. Jüngere Pflanzen sind empfindlicher und können in kälteren Klimazonen nicht überleben, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen. ⓘ

Verwendungen

Mehrere Arten werden in den subtropischen Regionen der Welt als Zierpflanzen angebaut und wegen ihrer intensiven Blütenpracht geschätzt. Die am häufigsten anzutreffende Art ist der Blaue Jacaranda (Jacaranda mimosifolia; syn. J. acutifolia hort. non Bonpl.). Andere Mitglieder der Gattung sind ebenfalls von kommerzieller Bedeutung; so ist die Copaia (Jacaranda copaia) wegen ihres außergewöhnlich langen Stammes als Nutzholz von Bedeutung. ⓘ

Jacarandas als Zierpflanze

Jacaranda-Allee in Johannesburg ⓘ

Ihre auffällige Blütenpracht, die etwa zwei Wochen anhält, hat dazu geführt, dass sie in vielen klimatisch geeigneten Regionen als Zierpflanzen angebaut werden. Zu den Bäumen dieser Gattung, die besonders häufig angepflanzt werden, zählt der Palisanderholzbaum (Jacaranda mimosifolia). ⓘ

In Mitteleuropa, wo die Bäume aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit nicht im Freien gedeihen, werden sie sehr selten als Zimmerpflanze angeboten. Samen von Jacaranda mimosifolia, der von Saatgutfirmen angeboten wird, keimt relativ leicht nach 7–10 Tagen aus. Zur Blüte kommt der Palisanderbaum als Zimmerpflanze jedoch nur selten. Blüten werden erst dann angesetzt, wenn die Pflanze eine Höhe erreicht, die sie als Zimmerpflanze ungeeignet macht. ⓘ