Hermann-Teig
Typ | Torte |
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Wichtigste Zutaten | Hefe, Zucker, Mehl, Milch |
Herman-Kuchen (oft Herman genannt) ist ein "Freundschaftskuchen". Ähnlich wie beim amischen Freundschaftsbrot wird der Starter von Person zu Person weitergegeben (wie ein Kettenbrief) und wächst weiter, da er Hefe und Milchsäurebakterien enthält. Eine Vorspeise kann theoretisch unendlich lange halten. Die anderen Zutaten für die Mischung sind Milch, Zucker, Mehl und warmes Wasser. Sie wurden in den 1970er Jahren populär. ⓘ
Der Herman-Starter muss nicht gekühlt werden und hält sich zehn Tage lang auf einer Arbeitsplatte. Der Starter "atmet", wenn er locker mit einem Geschirrtuch abgedeckt auf der Arbeitsfläche steht und gelegentlich umgerührt wird. Das liegt an der Hefe im Herman-Starter, die die Mischung häufig zum Blubbern bringt. Außerdem riecht der Teig durch die Hefe stark nach Bier. ⓘ
Der Herman-Starter wird in einem Glas mit einer Reihe von Anweisungen gegeben, die durch die nächsten zehn Tage mit der Mischung führen. Nach vier Tagen werden zusätzliche Zutaten hinzugefügt und umgerührt, und am achten Tag erneut. Am neunten Tag wird Herman in gleiche Teile geteilt (vier oder fünf) und alle bis auf einen Teil an Freunde weitergegeben. Der letzte Teil wird aufbewahrt und am zehnten Tag gekocht. Vor dem Backen des Herman-Kuchens können dem Herman viele Zutaten hinzugefügt werden. Diese Zutaten können Eier, Zimt, Äpfel, Schokolade und Kirschen sein, um den Herman süß zu machen, oder Oliven und getrocknete Tomaten für einen herzhaften Geschmack. ⓘ
Das deutsche Magazin Stern bemerkte das Wiederaufleben der Popularität von Hermann Teig" in Deutschland in den frühen 2000er Jahren - einschließlich der Veröffentlichung eines Buches von Dr. Oetker mit dem Titel Backen mit Hermann und Siegfried" - und kommentierte die Ähnlichkeit mit einem anderen Lebensmitteltrend: Kombucha, ein fermentierter, gesüßter Tee. ⓘ
Hermann, auch Glückskuchen, Glücksbrot und Vatikanbrot genannt, ist ein Sauerteig aus Weizenmehl, der Milchsäurebakterien, Hefe und ein wenig Milch, Pflanzenöl oder Wasser enthält. Der Teig ist die Grundlage für die sogenannten Hermannkuchen, kann aber auch in anderen Backwaren verwendet werden. Das Besondere daran ist, dass sich der Ansatz für den Hefeteig durch Fütterung vermehrt und dabei stabil bleibt. Das liegt an enzymatischen Reaktionen der Hefepilze, die den Teig verändern. Eine ähnliche enzymatische Reaktion ist an Kombucha beobachtbar. ⓘ
Dem Wesen nach sind solche Sauerteigansätze schon seit der Antike bekannt mit vergorener Milch und Mehl, gegebenenfalls unter Zusatz von Honig. Im deutschsprachigen Raum ist der Name Hermann(-Teig) spätestens seit den 1970er Jahren bekannt. Über die Ursprünge des Namens ist jedoch nichts Zuverlässiges bekannt. Üblicherweise erhält man den Teig von Freunden oder Bekannten zusammen mit Instruktionen, die in einem Hermann-Brief genannten Text zusammengefasst sind. Der Ursprung dieses Brauches ist ebenfalls ungeklärt, er entstand jedoch in der Zeit der deutschen Friedens- und Ökologiebewegung um 1980 und wurde als Kettenbrief weitergegeben. ⓘ
Ein ähnlicher Teig ist in den USA unter dem Namen Amish Friendship Bread bekannt. Die Bezeichnung Friendship Bread geht auf ein Sauerteigbrot der Amischen (engl. Amish) zurück, die dieses Brot an Bedürftige verteilten. Das süße Kuchenrezept ist jedoch keine Erfindung der Amischen. Der Hermannteig schmeckt etwas weniger süß als die amerikanische Variante des Rezeptes. ⓘ