Großkatzenhybride

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Ein Panthera-Hybrid ist eine Kreuzung zwischen einer der fünf Arten - Tiger, Löwe, Jaguar, Leopard und Schneeleopard - in Gefangenschaft. Die meisten Hybriden würden sich in freier Wildbahn nicht fortpflanzen, da die Männchen in der Regel unfruchtbar sind. Mitochondriale Genomforschung hat gezeigt, dass es auch in der Antike wilde Hybride gab. Die mitochondrialen Genome von Schneeleopard und Löwe waren einander ähnlicher als die anderer Panthera-Arten, was darauf hindeutet, dass sich irgendwann in ihrer Geschichte die weiblichen Nachkommen der männlichen Vorfahren der heutigen Schneeleoparden und die weiblichen Vorfahren der heutigen Löwen mit den männlichen Vorfahren der heutigen Schneeleoparden gekreuzt haben.

Großkatzenhybride sind Hybride (Mischlinge) zwischen verschiedenen Arten von Großkatzen, vorrangig zwischen Vertretern der Gattung Panthera. Besonders bekannt sind dabei Hybride zwischen Löwen (Panthera leo) und Tiger (Panthera tigris), wobei mit Liger und Töwe bzw. Tigon je nach Elternpaar zwei Formen unterschieden werden. Beide Namen sind Zusammensetzungen aus den Worten englisch tiger und englisch lion für Löwe. Außerhalb der Gattung Panthera können durch Kreuzung auch Pumaparden entstehen.

Geschichte

Theoretisch können sich Löwen und Tiger in freier Wildbahn paaren und Nachkommen zeugen, aber in der Realität gibt es wohl keinen natürlich geborenen Tigon oder Liger auf der Welt, da sie sowohl geografisch als auch durch Verhaltensunterschiede getrennt sind. In England wurden afrikanische Löwen und asiatische Tigerinnen erfolgreich gepaart, und 1824 wurden in Windsor drei Löwen-Tiger-Hybridjunge geboren, was wahrscheinlich der früheste Nachweis ist.

Tabelle mit Namen für Hybriden

Nachfolgend finden Sie einige Tabellen mit den vielen Panthera-Hybriden. Panthera-Hybriden erhalten in der Regel einen Portmanteau-Namen, der sich danach richtet, welche Art der Vater (männlicher Elternteil) und welche die Mutter (weiblicher Elternteil) ist. Zum Beispiel ist ein Hybrid zwischen einem Löwen und einer Tigerin ein Liger, weil der Löwe der männliche Elternteil und die Tigerin der weibliche Elternteil ist.

Tigerin ♀ Löwin ♀ Jaguaress ♀ Leopardin ♀
Tiger ♂ Tiger ♂
Tigerin ♀
Tigon ♂
Tigonin ♀
Tiguar ♂
Tiguaress ♀
Tigard ♂
Tigardin ♀
Löwe ♂ Liger
Ligress ♀
Löwe
Löwin ♀
Liguar ♂
Liguaress ♀
Lipard ♂
Lipardess ♀
Jaguar ♂ Jagger ♂
Jaggress ♀
Jaglion ♂
Jaglioness ♀
Jaguar
Jaguaress ♀
Jagupard ♂
Jagupardin ♀
Leopard ♂ Leoger ♂
Leogress ♀
Leopon ♂
Leoponess ♀
Leguar ♂
Leguaress ♀
Leopard
Leopardin ♀

Hybride aus Jaguar und Leopard

Ein Jagupard, Jagulep oder Jagleop ist ein Hybrid aus einem Jaguar und einer Leopardin. Ein einziger weiblicher Jagupard mit Rosetten wurde in einem Zoo in Chicago (Amerika) gezüchtet. Jaguar-Leoparden-Hybriden, die im Zoo Hellbrun in Salzburg gezüchtet wurden, wurden als Jaguparden bezeichnet, was der üblichen Portmanteau-Benennung entspricht.

Ein Leguar oder Lepjag ist ein Hybrid aus einem männlichen Leoparden und einem weiblichen Jaguar. Die Begriffe Jagulep und Lepjag werden häufig synonym verwendet, unabhängig davon, welches Tier das Vatertier war. Zahlreiche Lepjags wurden als Tierdarsteller gezüchtet, da sie umgänglicher sind als Jaguare.

A.D. Bartlett erklärte: "Ich bin mehr als einmal auf Fälle gestoßen, in denen sich der männliche Jaguar (P. onca) mit einem weiblichen Leoparden (P. pardus) gepaart hat. Diese Hybriden wurden kürzlich auch in Wombells bekannter Reisesammlung gezüchtet. Ich habe einige Tiere dieser Art gesehen, die zwischen einem männlichen schwarzen Jaguar und einem weiblichen indischen Leoparden gezüchtet wurden: die Jungtiere ähnelten stark dem Männchen und waren fast schwarz."

In Barnabos Menagerie (in Spanien) brachte ein Jaguar aus der Verbindung mit einem schwarzen Leoparden zwei Jungtiere zur Welt; eines ähnelte dem Muttertier, war aber etwas dunkler, das andere war schwarz und zeigte die Rosetten des Muttertiers. Da der Melanismus beim Panther (Leopard) rezessiv ist, wäre der Jaguar entweder schwarz gewesen oder selbst ein Jaguar-Schwarzleoparden-Hybrid, der das rezessive Gen in sich trägt. Scherren fuhr fort: "Dieselbe Kreuzung, aber mit umgekehrten Geschlechtern, wurde von Professor Sacc (F) vom Zoo von Barcelona (Zoolog. Gart., 1863, 88) festgestellt: "Das Jungtier, ein Weibchen, war grau: es soll zwei Jungtiere von ihrem Vater bekommen haben; eines wie ein Jaguar, das andere wie die Mutter. Herr Rorig drückte sein Bedauern darüber aus, dass die Schilderung der beiden zuletzt genannten Fälle nicht vollständig und genau genug war."

Weibliche Jaguleps oder Lepjags sind fruchtbar, und wenn ein Weibchen mit einem männlichen Löwen gepaart wird, werden die Nachkommen als Lijaguleps bezeichnet. Ein solcher komplexer Hybrid wurde in den frühen 1900er Jahren als "kongolesischer gefleckter Löwe" ausgestellt, was eher auf ein exotisches afrikanisches Tier als auf einen vom Menschen geschaffenen Hybriden hindeutet.

Hybride aus Jaguar und Löwe

Jaguar/Löwen-Hybrid, Rothschild-Museum, Tring

Ein Jaguar oder Jaguon ist die Nachkommenschaft eines männlichen Jaguars und eines weiblichen Löwen (Löwin). Ein berittenes Exemplar ist im Walter Rothschild Zoological Museum in Hertfordshire, England, zu sehen. Es hat die Grundfarbe des Löwen, braune, jaguarähnliche Rosetten und den kräftigen Körperbau des Jaguars.

Am 9. April 2006 wurden im Bear Creek Wildlife Sanctuary in Barrie (nördlich von Toronto), Ontario, Kanada, zwei Jaguare geboren. Jahzara (weiblich) und Tsunami (männlich) waren das Ergebnis einer ungewollten Verpaarung zwischen einem schwarzen Jaguar namens Diablo und einer Löwin namens Lola, die zusammen aufgezogen wurden und unzertrennlich waren. Sie wurden getrennt, als Lola in die Brunstphase kam. Tsunami ist gefleckt, aber Jahzara ist ein melanistischer Jaguar, da sie das dominante Melanismus-Gen des Jaguars geerbt hat. Bisher war nicht bekannt, wie das dominante Melanismus-Gen des Jaguars mit den Genen für die Löwenfärbung zusammenwirkt.

Ein Liguar ist ein Nachkomme eines männlichen Löwen und eines weiblichen Jaguars.

Wenn sich der fruchtbare Nachkomme eines männlichen Löwen und eines weiblichen Jaguars mit einem Leoparden paart, wird der daraus resultierende Nachkomme als Leoliguar bezeichnet.

Hybride aus Jaguar und Tiger

Ein Tiguar ist die Nachkommenschaft eines männlichen Tigers und einer Jaguarin. Berichten zufolge wurde im Altiplano-Zoo in der Stadt San Pablo Apetatlan (in der Nähe von Tlaxcala, Mexiko) aus der Kreuzung eines männlichen sibirischen Tigers und eines weiblichen Jaguars aus dem südlichen Dschungel von Chiapas ein männlicher Tiguar namens Mickey gezüchtet. Mickey wird in einem 400 m2 großen Lebensraum ausgestellt. Im Juni 2009 war er zwei Jahre alt und wog 180 kg. Versuche, diesen Bericht zu verifizieren, wurden durch aktuelle Bilder unterstützt, die angeblich den erwachsenen Mickey zeigen (siehe Abschnitt Externe Links). Es gibt keinen Bericht über die Geburt eines Hybriden aus einem männlichen Jaguar und einem weiblichen Tiger, der als "Jaguar" bezeichnet werden würde.

Es gibt eine angebliche Sichtung einer Kreuzung aus Löwe und schwarzem Jaguar (männlich) und einer Kreuzung aus Tiger und schwarzem Jaguar (weiblich) auf Maui, Hawaii. Es gibt keine bestätigten Tiger/Jaguar-Hybriden, und die Beschreibung entspricht der eines Ligers. Der angebliche Tiger × schwarze Jaguar war groß, hatte einen relativ langen Hals (wahrscheinlich wegen des Fehlens einer Halskrause oder Mähne) und wies sowohl Streifen als auch "jaguarähnliche" Rosetten an den Seiten auf. Die Kombination aus schwarzer, dunkelbrauner, hellbrauner, dunkeloranger, dunkelgelber und beiger Zeichnung sowie die tigerähnlichen Streifen, die aus dem Gesicht strahlen, ließen auf eine Mischlingsidentität schließen. Es ist wahrscheinlicher, dass es sich um einen freigelassenen Liger handelt, da diese sehr groß sind und eine Mischung aus Rosetten (Junglöwenabzeichen) und Streifen aufweisen und genau wie beschrieben eine gestromte Farbmischung haben können (ihre Abzeichen sind extrem variabel).

Hybriden aus Leopard und Löwe

Taxidermie-Leopon

Ein Leopon ist das Ergebnis der Verpaarung eines männlichen Leoparden mit einer Löwin. Der Kopf des Tieres ähnelt dem eines Löwen, während der Rest des Körpers Ähnlichkeiten mit Leoparden aufweist. Leoparden sind sehr selten.

Ein Lipard oder Liard ist die korrekte Bezeichnung für eine Kreuzung aus einem männlichen Löwen und einer Leopardin. Er wird manchmal auch als umgekehrtes Leopon bezeichnet. Der Größenunterschied zwischen einem männlichen Löwen und einer Leopardin macht die Paarung normalerweise schwierig.

Ein Lipard wurde 1951 im Zoo Schönbrunn in Wien geboren.

Ein weiterer Lipard wurde in Florenz, Italien, geboren. Er wird oft fälschlicherweise als Leopon bezeichnet. Der Vater war ein zweijähriger, 250 kg schwerer Löwe mit einer Schulterhöhe von 1,08 m und einer Länge von 1,8 m (ohne Schwanz). Die Mutter war eine 3,5 Jahre alte Leopardin mit einem Gewicht von nur 38 kg. Das weibliche Jungtier wurde in der Nacht vom 26. auf den 27. August 1982 nach einer geschätzten Tragzeit von 92-93 Tagen geboren.

Es wurde auf dem Gelände einer Papierfabrik in der Nähe von Florenz geboren, und zwar von einem Löwen und einer Leopardin, die aus einem Zoo in Rom erworben wurden. Der Besitzer hatte zwei Tiger, zwei Löwen und eine Leopardin als Haustiere und erwartete oder beabsichtigte nicht, dass sie sich fortpflanzen würden. Das Löwen-/Leopardenmischbaby kam für den Besitzer überraschend, der das kleine, gefleckte Wesen im Käfig ursprünglich für eine streunende Hauskatze hielt.

Die Mutter begann, die Unterseite des Schwanzes des Jungtiers zu putzen und biss ihm später den Schwanz ab. Das Jungtier wurde dann von Hand aufgezogen. Im November 1982 paarten sich die Eltern erneut, und der Löwe und die Leopardin wurden getrennt.

Am 25. Januar 1983 wurden sie für Fotos zusammengebracht, aber der Löwe bestieg die Leopardin sofort, und sie mussten wieder getrennt werden, weil man befürchtete, ihre fortgeschrittene Schwangerschaft zu gefährden.

Das Jungtier hatte den Körperbau eines Löwenjungen mit einem großen Kopf (ein Löwenmerkmal), aber einer zurückweichenden Stirn (ein Leopardenmerkmal), gelbem Fell und dicken braunen Flecken. Als es fünf Monate alt war, bot der Besitzer es zum Verkauf an und bemühte sich um weitere Nachzuchten.

Der männliche Leopon ist ein fruchtbarer Nachkomme eines männlichen Leoparden und eines weiblichen Löwen. Das fruchtbare Liguarweibchen, das von einem Löwenmännchen und einem Jaguarweibchen abstammt, ist in der Lage, von einem Leopon befruchtet zu werden. Ihre Paarung ist zwar selten, führt aber zu einem Leopliguar.

Hybriden aus Leopard und Tiger

Der Name Dogla ist ein indianischer Name für eine angeblich natürliche Kreuzung aus einem männlichen Leoparden und einer Tigerin, die in der obigen Tabelle als Leoger bezeichnet wird. In der indischen Folklore wird behauptet, dass sich große männliche Leoparden manchmal mit Tigerinnen paaren, und es gibt in Indien vereinzelte Hinweise auf Nachkommen aus der Paarung von Leoparden und Tigerinnen. Eine angebliche Dogla wurde in den frühen 1900er Jahren gemeldet. Viele Berichte beziehen sich wahrscheinlich auf große Leoparden mit Bauchstreifen oder anderen gestreiften Schultern und Körpern eines Tigers. In einem Bericht heißt es: "Als ich ihn untersuchte, stellte ich fest, dass es sich um einen sehr alten männlichen Hybriden handelte. Sein Kopf und sein Schwanz waren die eines indischen Pantherleoparden, aber der Körper, die Schultern und die Halskrause waren die eines Tigers. Die Zeichnung war eine Kombination aus Rosetten und Streifen; die Streifen waren schwarz, breit und lang, wenn auch etwas verschwommen und neigten dazu, sich in Rosetten aufzulösen. Der Kopf war gefleckt. Die Streifen überwogen gegenüber den Rosetten. Das Fell dieses Hybriden, falls es ihn je gab, ist verloren gegangen. Er war angeblich größer als ein Leopard, und obwohl er männlich war, wies er eine gewisse Verweiblichung der Merkmale auf, was bei einem sterilen männlichen Hybriden zu erwarten wäre.

In K Sankhalas Buch Tiger werden große, lästige Leoparden als adhabaghera bezeichnet, was er mit "Bastard" übersetzt und auf einen Leoparden-Tiger-Hybriden hindeutet (die umgekehrte Kreuzung ist in freier Wildbahn unwahrscheinlich, da ein wilder männlicher Tiger wahrscheinlich eher töten als sich mit einem weiblichen Leoparden paaren würde). Sankhala stellte fest, dass die Einheimischen glauben, dass sich Leoparden und Tiger auf natürliche Weise kreuzen.

Aus "The Tiger, Symbol Of Freedom", herausgegeben von Nicholas Courtney: "Es gibt seltene Berichte über Tigerinnen, die sich in freier Wildbahn mit Leoparden paaren. Es wurde sogar von der Sichtung von Rosetten berichtet, wobei die Streifen des Tigers am Körper am deutlichsten hervortraten. Bei dem Tier handelte es sich um ein Männchen mit einer Größe von etwas mehr als 2,44 m [Fuß]. Dies ist die gleiche Beschreibung wie die von Hicks.

In dem Buch Mammalian Hybrids von 1951 wird berichtet, dass Tiger-Leoparden-Kreuzungen unfruchtbar sind und spontan abgetriebene "walnussgroße Föten" hervorbringen.

Ein Tigard ist der hybride Nachkomme eines männlichen Tigers und einer Leopardin. Die einzigen bekannten Versuche, die beiden miteinander zu paaren, führten zu Totgeburten.

Im Jahr 1900 kreuzte Carl Hagenbeck einen weiblichen Leoparden mit einem bengalischen Tiger. Die totgeborenen Nachkommen hatten eine Mischung aus Flecken, Rosetten und Streifen. Henry Scherren schrieb: "Ein männlicher Tiger aus Penang bediente zwei weibliche indische Leoparden, und das zweimal mit Erfolg. Einzelheiten werden nicht genannt, und die Geschichte endet etwas lahm. Die Leopardin ließ ihre Jungen vorzeitig fallen, die Embryonen befanden sich im ersten Entwicklungsstadium und waren kaum so groß wie junge Mäuse. Von der zweiten Leopardin ist nicht die Rede."

Hybriden aus Löwe und Tiger

Liger
Tiliger-Kreuzung aus (Panthera leo x Panthera tigris) x Panthera tigris

Die daraus resultierenden Hybriden aus der Kreuzung von Löwen und Tigern werden als Tigon (/ˈtaɪɡən/) und Liger (/ˈlaɪɡə/) bezeichnet. Die Hybriden der zweiten Generation von Liger oder Tigon werden als Liliger, Tiliger, Litigon und Titigon bezeichnet. Der Tigon (Panthera tigris X leo), auch Tiglon (/ˈtaɪɡlən/) genannt, ist ein Nachkomme eines männlichen Tigers (Panthera tigris) und einer weiblichen Löwin (Panthera leo). Ein Liger unterscheidet sich von einem Tigon (Panthera leo X tigris), der ein Hybrid aus einem weiblichen Tiger und einem männlichen Löwen ist. Wenn sich ein fruchtbarer Tigon mit einem weiblichen Tiger gekreuzt hat, ist der Hybrid selten.

Professor Valentine Bail hat einige Löwen-Tiger-Hybriden lange beobachtet und aufgezeichnet; diese Löwen-Tiger sind im Besitz von Mr. Atkins und seinem Zoo:

Datum der Geburt Ort der Geburt Anzahl der Jungtiere Anzahl der männlichen Jungtiere Anzahl der weiblichen Jungtiere Lebenserwartung
erste Aufzeichnung Oktober 24, 1824 Windsor 3 2 1 1 Jahr
zweite Eintragung 22. April 1825 Clapham Common 3 nicht erfasst nicht erfasst kurze Zeit
dritte Aufzeichnung 31. Dezember 1826 Edinburgh 3 1 2 ein paar Monate
vierter Datensatz 2. Oktober 1828 Windsor 3 1 2 nicht erfasst
fünfte Eintragung Mai 1831 Kensington 3 nicht erfasst nicht erfasst nicht erfasst
sechster Eintrag 19. Juli 1833 Liverpool 3 1 2 10 Jahre

In At Home In The Zoo (1961) schrieb Gerald Iles: "Für das Protokoll muss ich sagen, dass ich noch nie einen Liger gesehen habe, einen Hybriden, der durch Kreuzung eines Löwen mit einer Tigerin entstanden ist. Sie scheinen sogar noch seltener zu sein als Tigons".

Liger

Ein Liger ist der Nachwuchs eines Löwen und einer Tigerin, der größer ist als seine Eltern, weil der Löwe ein wachstumsförderndes Gen hat und die Tigerin im Gegensatz zur Löwin kein wachstumshemmendes Gen besitzt.

Tigon

Ein Tigon ist die Nachkommenschaft eines Tigers und einer Löwin. Der Tigon ist nicht so verbreitet wie der umgekehrte Hybrid, der Liger. Entgegen mancher Annahmen ist das Tigon am Ende kleiner als die beiden Elterntiere, da männliche Tiger und Löwinnen einen Wachstumshemmer besitzen. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert waren Tigons weiter verbreitet als Liger.

Liger

Ein Liliger ist die Nachkommenschaft eines Löwen und einer Löwin. Der erste bekannte Liliger ist ein Jungtier namens Kiara.

Litigon

Rudrani, eine Tigerin aus dem Zoo von Alipore, paarte sich mit Debabrata, einem männlichen (angeblich) asiatischen Löwen (der jedoch später genetisch als Hybrid zwischen der afrikanischen und der asiatischen Unterart des Löwen identifiziert wurde), und brachte drei Litigons zur Welt. Nur ein Litigon-Junges, das den Namen Cubanacan erhielt, überlebte.

Tiliger

Ein Tiliger ist die Nachkommenschaft eines männlichen Tigers und einer Ligress.

Titigon

Ein Titigon ist die Nachkommenschaft eines männlichen Tigers und einer Tigonin.

Wachstum und Größe

In der Regel ist ein Liger größer und schwerer als alle anderen existierenden Katzen. Einige Biologen sind der Ansicht, dass die Ursachen für die unregelmäßige Größe oder den "Gigantismus" auf das Fehlen bestimmter Gene zurückzuführen sind, die das Wachstum von Löwen begrenzen. Die Gene der männlichen Löwen neigen dazu, das Wachstum ihrer Nachkommen zu maximieren, da die größere Größe eine größere Wettbewerbsfähigkeit darstellt, so dass die männlichen Löwen mit anderen männlichen Löwen konkurrieren können. Um die Größe der Nachkommen innerhalb eines bestimmten Bereichs zu kontrollieren, wird das Gen der Löwin das wachstumsmaximierende Gen des männlichen Löwen ausgleichen. Die Gene eines weiblichen Tigers sind jedoch nicht an die Begrenzung des Wachstums angepasst, so dass Liger extrem groß werden können - viel größer und schwerer als ihre Elterntiere. Im Allgemeinen werden die meisten Liger mehr als 3,3 Meter lang und wiegen mehr als 400 kg. Nach den Guinness-Weltrekorden (bis 2013) war die größte Katze der erwachsene männliche Liger, Hercules, von Myrtle Beach Safari, einem Wildtierreservat in South Carolina, USA. Er wurde mit 3,33 m gemessen, hat eine Schulterhöhe von 1,25 m und wiegt 418,2 kg. Herkules frisst etwa 13,6 kg Fleisch pro Tag und trinkt mehrere Liter Wasser pro Tag.

Auch Tigons haben eine Wachstumsdysplasie, allerdings in umgekehrter Richtung. Sie sind kleiner als die Mitglieder der Elternart und wiegen weniger als 150 kg. Ein Tigon ist etwa doppelt so leicht wie ein Liger.

Im Gegensatz zu Ligern sind Tigons eine Kreuzung zwischen einem männlichen Tiger und einem weiblichen Löwen, wobei das Fehlen von wachstumsfördernden Genen des männlichen Löwen dazu führt, dass sie kleiner werden.

Äußeres Erscheinungsbild

Tiger und Tigons sehen genauso aus wie ihre Eltern, nur größer oder kleiner. Sie haben riesige Zähne, die etwa fünf Zentimeter lang sind. Ihre Gene enthalten die genetischen Komponenten von Tigern und Löwen, daher können sie Tigern und Löwen sehr ähnlich sein und sind oft schwer zu erkennen. Ihre Färbung reicht von Gold über Braun bis hin zu Weiß, und sie können Flecken oder Streifen haben oder nicht. Ein erwachsener männlicher Liger hat normalerweise eine kleinere Mähne als ein männlicher Löwe.

Langlebigkeit

Ein Liger namens Samson starb 2006 im Alter von dreizehn Jahren. Shasta, ein weiblicher Liger, wurde 1948 im Hogle Zoo in Salt Lake City geboren und starb 1972. Sie lebte 24 Jahre lang. Viele behaupten, dass Liger kurzlebig sind, aber laut der Studie ist eine solche Schlussfolgerung immer noch unsicher. Ein männlicher Tigon im Besitz von Atkins, der am 19. Juli 1833 geboren wurde, lebte 10 Jahre lang.

Fruchtbarkeit

Laut Guggisberg gelten Liger und Tigon als ausnahmslos steril, das heißt, sie können keine Nachkommen zeugen. Der erste Hybrid eines Hybriden (d.h. ein Kind des Ligers) wurde 1943 im Zoo München-Hellabrunn entdeckt. Die Geburt der zweiten Generation von Hybriden hat bewiesen, dass das Wissen der Biologen über Tigon und Liger falsch war; es scheint nun, dass nur männliche Löwe-Tiger-Hybriden ausnahmslos steril sind, während weibliche Hybriden auch als andere Panthera-Tiere gebären können.

Zootiere

Im Jahr 2017 ging man von mehr als 100 Ligern aus, aber es gibt nur noch wenige Tigons, da sie schwieriger zu züchten sind. Außerdem ziehen Liger eher Touristen an, so dass die Zoos lieber Liger als Tigons züchten.

Einige Zoos behaupten, dass sie Tiger oder Tigons aus Gründen des Artenschutzes züchten, doch Gegner sind der Meinung, dass es sinnlos ist, eine Art zu erhalten, die in freier Wildbahn nicht mehr existiert.