Klettersteig

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Klettersteiggeherin
Klammernserie am Einstieg des Hermann-von-Barth-Wegs zur Partenkirchener Dreitorspitze

Ein Klettersteig ist ein mit Eisenleitern, Eisenstiften, Klammern (als Trittstufen) und (Stahl-)Seilen gesicherter (versicherter) Kletterweg am natürlichen oder künstlichen Fels. Früher wurden Felspassagen von Wanderwegen mit Stahlseilen abgesichert. Daraus entwickelten sich mit der Zeit Klettersteige, die immer schwierigere Routen für Nicht-Kletterer begehbar machten. Heute hat sich das Begehen von Klettersteigen zu einer eigenen alpinen Disziplin weiterentwickelt.

Das in einen Klettersteig eingebrachte Eisen dient einerseits der Fortbewegung (zusätzliche Griffe und Tritte), andererseits der Selbstsicherung mit einem sogenannten Klettersteigset. In schwierigen Klettersteigen kann die Selbstsicherung zusätzlich auch durch einen Seilschaftsverband ergänzt werden. Manche Kletterer versuchen, eine Route frei zu klettern, indem sie das in den Steig eingebrachte Eisen lediglich zur Sicherung und nicht zur Fortbewegung benutzen.

Die italienische Bezeichnung für Klettersteig ist Via Ferrata (Plural: Vie Ferrate), was wörtlich Eisenweg bedeutet und den Charakter gerade moderner Klettersteige sehr gut beschreibt. Die Bezeichnung Via Ferrata wird nicht nur in Italien verwendet, sondern ist auch im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in einigen anderen Ländern üblich. Im Alpenraum gibt es weit über 1000 Klettersteige, davon entfallen gut 500 auf Österreich, wo pro Jahr im Schnitt zehn neue Steige errichtet werden.

Kletterer auf dem Klettersteig auf den Piz Mitgel in Graubünden, Schweiz
Der Gipfel der Ferrata Sandro Pertini in den Dolomiten, Italien

Infrastruktur

Ein Klettersteig ist ein Kletterweg, bei dem Stahlseile, Sprossen oder Leitern am Felsen befestigt sind, an denen die Kletterer einen Gurt mit zwei Leinen anbringen, mit dem sie sich an den Metallvorrichtungen sichern und einen Sturz verhindern können. Das Seil und andere Vorrichtungen wie Eisensprossen (Stemples), Heringe, geschnitzte Stufen, Leitern und Brücken bieten sowohl Halt als auch Griffe. Dies ermöglicht das Klettern auf ansonsten gefährlichen Routen, ohne dass die Risiken des ungesicherten Kletterns und Steigens oder die Notwendigkeit einer technischen Kletterausrüstung bestehen. Sie erweitern die Möglichkeiten für den Zugang zu schwierigen Gipfeln als Alternative zum Felsklettern und Bergsteigen, die beide ein höheres Können und eine speziellere Ausrüstung erfordern.

Die Länge der Klettersteige variiert von kurzen Routen, die weniger als eine Stunde dauern, bis hin zu langen, anspruchsvollen alpinen Routen, die große Entfernungen und Höhenunterschiede (1.000 Meter oder mehr) überwinden und acht oder mehr Stunden in Anspruch nehmen. In bestimmten Gebieten, wie den Brenta-Dolomiten, ist es möglich, Klettersteige miteinander zu verbinden, in Berghütten zu übernachten und so ausgedehnte mehrtägige Klettertouren in großer Höhe zu unternehmen. Der Schwierigkeitsgrad der Klettersteige reicht von Routen, die kaum mehr als Pfade sind, wenn auch in dramatischen und ausgesetzten Situationen, bis hin zu sehr steilen und anstrengenden, teilweise überhängenden Routen, die die Kraft - wenn auch nicht die Technik - des ernsthaften Felskletterns erfordern. In der Regel werden Klettersteige im Aufstieg begangen, obwohl es auch möglich ist, sie abzusteigen.

Die Ursprünge der Klettersteige gehen auf das 19. Jahrhundert zurück, werden aber oft mit dem Ersten Weltkrieg in Verbindung gebracht, als in den italienischen Dolomiten mehrere Klettersteige gebaut wurden, um die Truppenbewegungen zu erleichtern. Derzeit gibt es über 1000 Klettersteige in den europäischen Alpen. Die meisten davon befinden sich in Italien und Österreich. Weitere gibt es in einer Reihe von europäischen Ländern und an einigen anderen Orten. Klettersteige werden traditionell mit Kalkgebirgsregionen in Verbindung gebracht, insbesondere mit den Dolomiten und den Nördlichen Kalkalpen, da die steile Beschaffenheit des Geländes eine Form von geschützten Wegen erforderlich macht, während das Vorhandensein von Felsvorsprüngen und natürlichen Schwachstellen dazu führt, dass oft relativ einfache, aber lohnende Routen geschaffen werden können. Heute sind sie jedoch in vielen verschiedenen Gebieten zu finden.

Geschichte

Ursprünge

Einfache, geschützte Wege mit Leitern und einfachen Schutzvorrichtungen gab es in den Alpen wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten, um die Dörfer mit ihren Hochalmen zu verbinden. Der Bau von Wegen, die man als Vorläufer der modernen Klettersteige bezeichnen könnte, geht auf die zunehmende Erkundung der Alpen und den Tourismus im neunzehnten Jahrhundert zurück. Jahrhundert zurück. 1843 wurde unter der Leitung von Friedrich Simony ein Weg am Dachstein angelegt, der eine Reihe von Kletterhilfen mit Eisenstiften, Handhaken, geschnitzten Tritten und Seilen enthielt. 1869 wurde ein Seil zwischen den Gipfeln des Großglockners angebracht und 1873 wurde eine feste Sicherung auf der Zugspitze installiert. In den Pyrenäen wurden 1880 am Pic du Midi d'Ossau und 1881 an der Ordesa eiserne Kletterhilfen angebracht. In den Nördlichen Kalkalpen entstanden die ersten Routen, die noch heute als Klettersteige genutzt werden: 1899 wurde der Heilbronner Weg in den deutschen Allgäuer Alpen angelegt, kurz darauf folgten der Eggersteig (1903) und der Wildauersteig (1911) im Wilden Kaiser in Österreich. In den Dolomiten wurde 1903 der Klettersteig auf den Westgrat der Marmolada (deutsch: Marmolata) eingerichtet, und der Possnecker Weg auf den Piz Selva in der Sellagruppe wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt.

Erster Weltkrieg: Dolomiten

Nicht explodierte Munition aus dem Ersten Weltkrieg, gefunden bei Entminungsarbeiten auf dem Monte Piano in den Dolomiten

1914 gehörten die Dolomiten zu Österreich-Ungarn, das während des Ersten Weltkriegs zu den Mittelmächten gehörte. Im Jahr 1915 schloss sich Italien der Allianz aus Großbritannien, Frankreich und Russland an und erklärte den Mittelmächten den Krieg. Die österreichisch-ungarischen Truppen waren stark in Russland engagiert und zogen sich sofort auf eine Verteidigungslinie zurück, die durch die Dolomiten verlief. Die anfangs schwachen österreichisch-ungarischen Truppen wurden stark von einheimischen alten und sehr jungen Männern (Standschützen) unterstützt, die eine sehr starke Verteidigungslinie für die angreifenden Italiener bildeten. Erst später konnten lokale Elitetruppen wie Kaiserjäger und Kaiserschützen von der Ostfront nach Italien verlegt werden. Bis zur Flitsch-Tolmein-Offensive (Schlacht von Caporetto) im Herbst 1917 lieferten sich Österreich-Ungarn (unterstützt von Truppen aus Süddeutschland) und die Italiener einen erbitterten Krieg in den Bergen der Dolomiten; nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen die feindlichen Bedingungen. Beide Seiten versuchten, die Kontrolle über die Gipfel zu erlangen, um dort Beobachtungsposten und Feldgeschütze aufzustellen. Um den Truppen die Fortbewegung in großer Höhe und unter sehr schwierigen Bedingungen zu erleichtern, wurden an den Felswänden permanente Seile angebracht und Leitern aufgestellt, damit die Truppen die steilen Wände hinaufsteigen konnten. Außerdem versuchte man, unterhalb der Gipfel Stollen anzulegen und zu kontrollieren, um von dort aus anzugreifen (siehe Minen an der italienischen Front). Schützengräben, Unterstände und andere Relikte des Ersten Weltkriegs sind entlang vieler Klettersteige zu finden. Da auch heute noch gefährliche Munitionsreste und ähnliches zu finden sind, wird im Bereich der ehemaligen Hauptkampflinie vor dem Graben und Aufsammeln alter Metallteile gewarnt. Ein umfangreiches Freilichtmuseum befindet sich in 5 Torri und rund um den Lagazuoi, wo sehr schwere Kämpfe stattfanden. Dieses Netz von Klettersteigen aus der Kriegszeit wurde wiederhergestellt, wenn auch erst lange nach dem Zweiten Weltkrieg: Stahlseile haben die Seile ersetzt, und Eisenleitern und im Fels verankerte Metallsprossen sind an die Stelle der schwachen Holzkonstruktionen getreten, die von den Truppen benutzt wurden. Die meisten dieser Routen werden heute vom Club Alpino Italiano (CAI) und dem Südtiroler Alpenverein (AVS) unterhalten.

Drahtbrücke "Seufzerbrücke" an der Postalmklamm Klettersteig bei Salzburg, Österreich

Via delle Bocchette: der klassische Klettersteig

In den 1930er Jahren begann die Società degli Alpinisti Tridentini (SAT) zusammen mit dem CAI damit, die Klettersteige in den Brenta-Dolomiten zu verkürzen und besser zugänglich zu machen, indem man künstliche Hilfsmittel und Sicherungen anbrachte. Natürliche Linien und Routen im Fels wurden miteinander verbunden und ein Routensystem entwickelt, das auch nach dem Zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde. Die Via delle Bocchette wurde von den Bergwanderern entdeckt und erlangte nach und nach einen klassischen Ruf, den sie bis heute beibehalten hat. Bei der Entwicklung der Via delle Bocchette wurde eine bestimmte Ethik verfolgt: Die Kletterhilfen wurden auf ein Minimum beschränkt, und die Routen führen bewusst nicht auf Gipfel, wie es bei modernen Klettersteigen manchmal, aber nicht immer der Fall ist. Die Via delle Bocchette trug dazu bei, dass sich die Idee durchsetzte, Klettersteige als solche zu begehen und nicht als Zugang zu Gipfeln oder Klettersteigen.

Neuere Entwicklungen

Die Klettersteige erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. In den 1970er und 80er Jahren konzentrierte sich die Entwicklung auf die traditionellen Gebiete (die Dolomiten und die Nördlichen Kalkalpen). Die Routen wurden meist von der Kletterergemeinschaft entwickelt, oft unter aktiver Beteiligung eines der einschlägigen Alpenvereine (obwohl es gelegentlich Kontroversen und Widerstand gegen einige neue Routen gab). In den 1990er und 2000er Jahren wurde die Entwicklung kommerzieller und bezog mehr Organisationen mit ein: Klettersteige wurden als nützliches Mittel zur Förderung des Tourismus und zur Erweiterung des Angebots an Aktivitäten für Besucher angesehen, und so wurden Routen von lokalen Gemeinden, Outdoor-Aktivitätszentren, Seilbahnunternehmen, Berghütten und anderen sowie von den Alpenvereinen selbst entwickelt. Die Entwicklung der Klettersteige hat sich über die ursprünglichen Gebiete hinaus auf den Rest der Alpen und darüber hinaus ausgebreitet. Die ersten Klettersteige in Frankreich wurden 1988 gebaut (Via Ferrata de la Grande Falaise, Freissinières, Schwierigkeitsgrad C/D); 2003 waren es bereits 100. Während die Klettersteige im Hochgebirge weiter ausgebaut wurden, sind in der Neuzeit eher "sportliche" Routen entstanden, die manchmal näher am Tal liegen und oft anspruchsvoller sind, steile Abschnitte aufweisen und viel Kraft erfordern. Die Routen wurden an dramatischen Orten, entlang von Wasserfällen oder in Schluchten gebaut. Andere Klettersteige sind mit Seilbrücken oder sogar Seilbahnen ausgestattet, um die Attraktivität für Besucher zu erhöhen. Das Klettern auf Klettersteigen ist inzwischen als eigenständige Bergsportart anerkannt, mit eigenen Führern, Ausrüstungen, Bewertungssystemen und Liebhabern, und es gibt immer mehr Orte, an denen Klettersteige begangen werden können.

Bewertung der Schwierigkeit

Für die Bewertung von Klettersteigen gibt es bislang keine einheitliche, allgemein gültige Skala. Im deutschsprachigen Raum hat sich allerdings die Skala von Kurt Schall (A, B, C, D, E) durchgesetzt. Die von „Klettersteigpapst“ Eugen E. Hüsler aufgestellte „Hüsler-Skala“ (K1, K2, K3, …), die Skala von Paul Werner (KS1, KS2, KS3, …) sowie weitere, vorwiegend regional verbreitete Skalen sind dennoch weiterhin gebräuchlich. Neben der reinen Schwierigkeit sind weitere Kriterien (z. B. Zustiegszeit, Gesamtgehzeit, Höhenunterschied, Exposition, Ausgesetztheit usw.) für die Einschätzung der Anforderungen von Bedeutung. Üblicherweise geht man bei der Einschätzung der Schwierigkeit von Normalverhältnissen aus. In Routenbeschreibungen werden die Touren teilweise in Abschnitte unterteilt, die eine unterschiedliche Schwierigkeitsstufe aufweisen. Bei fraglichem Schwierigkeitsgrad sollte man mehrere Quellen zu Rate ziehen, da es gelegentlich Abweichungen bei der Beurteilung gibt. Subjektive Unterschiede können durch Körpergröße, Kondition, Tagesverfassung usw. auftreten.

Inzwischen gibt es mehrere extreme Klettersteige, deren Schwierigkeiten die etablierte Bewertungsskala sprengen, indem sie Schwierigkeiten oberhalb der Stufe E aufweisen. Hierzu gehören beispielsweise die Klettersteige Postalmklamm (F), Bürgeralm (F) oder Gosauschmied Hammer (F). Darüber hinaus gibt es bislang nur einen Klettersteig, der die Stufe G erreicht: der im März 2012 auf Gran Canaria errichtete Klettersteig Ferrata Extraplomix.

Bewertung Schwierigkeit Gelände Sicherung Voraussetzungen Ausrüstung Ausland bzw. Bemerkung
A
(wenig schwierig)
K1
einfach flach bis steil, meist felsig oder von Felsen durchsetzt, ausgesetzte Passagen möglich Drahtseile, Ketten, Eisenklammern („Klampfen“) und vereinzelt kurze Leitern; Begehung größtenteils ohne Verwendung der Sicherungseinrichtungen möglich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen, Bürokondition (hängt allerdings von der Länge der Tour ab) Klettersteigausrüstung empfohlen. Geübte Geher werden hier auch ohne Selbstsicherungen anzutreffen sein. Italien: F (facile)
Frankreich: F (facile)
B
(mäßig schwierig)
K2
einfach bis mäßig schwierig, teilweise etwas anstrengender bzw. kräfteraubend steileres Felsgelände, teilweise kleine Tritte, mit ausgesetzten Stellen ist auf jeden Fall zu rechnen Drahtseile, Ketten, Eisenklammern, Trittstifte, längere Leitern (u. U. auch senkrecht); Begehung ohne Sicherungseinrichtungen möglich, aber Schwierigkeiten bis zum 3. Schwierigkeitsgrad (UIAA) sind zu erwarten wie bei A, allerdings bessere Kondition und etwas Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen deutlich von Vorteil Klettersteigausrüstung empfohlen; Begehung auch im Seilschaftsverband möglich Italien: M (media difficoltà)
Frankreich: PD (peu difficile)
C
(schwierig)
K3
größtenteils schwierig, anstrengend und kräfteraubend
steiles bis sehr steiles Felsgelände, meist kleine Tritte, längere bzw. sehr häufig ausgesetzte Passagen Drahtseile, Eisenklampfen, Trittstifte, oft längere und sogar überhängende Leitern, Klammern und Stifte können auch weiter auseinander liegen; in senkrechten Abschnitten manchmal auch nur ein Drahtseil; Begehung ohne Benutzung der fixen Sicherungseinrichtungen möglich, Schwierigkeiten liegen aber oft schon im 4. Schwierigkeitsgrad (UIAA) gute Kondition, da längere Anstiege in diesem Schwierigkeitsgrad bereits zu den großen Klettersteig-Unternehmungen zählen Klettersteigausrüstung wie B ist dringend zu empfehlen, Ungeübte bzw. Kinder sind eventuell an ein Sicherungsseil zu nehmen Italien: D (difficile)
Frankreich: D (difficile)
D
(sehr schwierig)
K4
sehr schwierig, sehr anstrengend und sehr kräfteraubend
senkrechtes, oft auch überhängendes Gelände; meist sehr ausgesetzt Drahtseil, Eisenklammern und Trittstifte (liegen vielfach weit auseinander); an ausgesetzten und steilen Stellen oftmals nur ein Drahtseil wie bei C, allerdings guter körperlicher Zustand, genug Kraft in Armen und Händen, da längere senkrechte bis überhängende Stellen auftreten können; auch kleinere Kletterstellen (bis zum 2. Schwierigkeitsgrad) ohne Sicherungseinrichtungen sind möglich Klettersteigausrüstung obligatorisch, selbst erfahrene Klettersteiggeher sind im Seilschaftsverband anzutreffen; für Anfänger und Kinder nicht empfehlenswert Italien: MD (molto difficile)
Frankreich: TD (très difficile)
E
(extrem schwierig)
K5
extrem schwierig, da sehr anstrengend und äußerst kräfteraubend senkrecht bis überhängend; durchwegs ausgesetzt; sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei wie D, allerdings öfter mit Kletterei kombiniert viel Kraft in Händen (Fingern), Armen und Beinen, erhöhtes Maß an Kondition, Beweglichkeit, über längere Strecken kann die Hauptlast auf den Armen liegen Klettersteigausrüstung obligatorisch, Seilschaftsverband gerade bei Touren mit Stellen ohne Sicherungseinrichtungen überlegenswert; für Anfänger und Kinder nicht zu empfehlen Italien: ED (estrema difficoltà)
Frankreich: ED (extrêmement difficile)
F
(mehr als extrem schwierig)
K6
mehr als extrem schwierig, da sehr anstrengend und äußerst kräfteraubend und gute Klettertechnik unabdingbar ist primär überhängend; ausgesetzt; sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei wie E, kombiniert mit Kletterei wie E, jedoch gutes Kletterkönnen obligatorisch Klettersteigausrüstung obligatorisch, Toprope-Sicherung empfehlenswert; nicht empfehlenswert für Personen, die den Schwierigkeitsgrad E nicht einfach beherrschen.
Derzeit gibt es im Alpenraum nur wenige Klettersteige der Stufe F.
G
(höchste Schwierigkeit)
K7
höchste Schwierigkeit bei den Klettersteigen oft vertikal, auf langen Passagen überhängend wie F, mit größeren Anforderungen an die Athletik wie F, jedoch sehr gutes Sportkletterkönnen obligatorisch Klettersteigausrüstung obligatorisch, Toprope-Sicherung empfehlenswert; nicht empfehlenswert für Personen, die den Schwierigkeitsgrad E nicht sehr sicher beherrschen Bislang nur ein Klettersteig in dieser Stufe: Ferrata Extraplomix auf Gran Canaria.
Bewertung Schwierigkeit Gelände Sicherung Voraussetzungen Ausrüstung Ausland bzw. Bemerkung

Es gibt verschiedene Klassifizierungssysteme für Klettersteige. Die meisten konzentrieren sich auf den Schwierigkeitsgrad der schwersten Passage und verwenden eine 5- oder 6-Punkte-Skala. Miller verwendet die Noten 1 bis 5. Die Klettersteigführer von Kurt Schall (Reihe Klettersteig-Atlas) verwenden in erster Linie eine 5-Punkte-Skala von A bis E, obwohl in letzter Zeit auch eine F-Note verwendet wird, und es werden auch Zwischenstufen verwendet (z. B. C/D). Die Website www.klettersteig.de verwendet die Noten 1 bis 6, die allerdings auf dem Schall-System basieren. In Frankreich werden die 6 klassischen alpinen Noten verwendet: F - Facile; PD - Peu Difficile; AD - Assez Difficile; D- Difficile: TD - Très Difficile: ED - Extrêmement Difficile (obwohl diese Grade nicht mit ihren alpinen Gegenstücken zu vergleichen sind). Im Folgenden wird ein 5-stufiges Klassifizierungssystem skizziert, aber es ist klar, dass die Klassifizierungen der einzelnen Reiseführer anhand ihrer eigenen Definitionen überprüft werden sollten.

Ein Kritikpunkt an diesen Bewertungssystemen ist, dass sie die Schwere und Länge der Schwierigkeiten außer Acht lassen - eine lange Hochgebirgsroute mit ausgedehnten Passagen im D-Grad ist etwas ganz anderes als eine kurze Talroute, die ebenfalls mit D bewertet ist, aber nur einen kurzen schwierigen Abschnitt aufweist. Um dies zu vermeiden, werden oft zusätzliche Bewertungen der Schwierigkeit der Route angegeben - die Führer von Kurt Schall verwenden eine fünfstufige adjektivische Skala; Smith und Fletcher verwenden eine dreistufige Skala A-C. Die alten Führer von Hofler/Werner verwenden eine einzige allgemeine Bewertung auf einer Skala von A-G. In den meisten Führern finden sich weitere Angaben zur Bewertung einer Route, z. B. die Länge der Route, die maximal erreichte Höhe und sogar eine Note für die Qualität der Sicherung.

Sicherheit und Ausrüstung

Hintergrund

Viele Jahre lang wurden Klettersteige mit einfacher Ausrüstung begangen - mit Karabinern, die an kurzen Seilen befestigt waren, oder mit Schlingen, die an einem Brustgurt (oder Sitzgurt) befestigt waren, in der Annahme, dass man nicht sehr weit fallen würde. Nach und nach stellte sich jedoch heraus, dass diese Systeme schwere Verletzungen nicht verhindern konnten. Da nur ein kurzes Seil vorhanden ist, um die Energie eines Sturzes zu absorbieren, der viel länger sein kann, kann der Sturzfaktor (der beim Klettern normalerweise nicht mehr als zwei beträgt) hoch sein. Diese hohen Faktoren erzeugen erhebliche Kräfte, denen der menschliche Körper und die meisten Kletterausrüstungen nicht standhalten können, was zu schweren Verletzungen und zum Versagen der Ausrüstung führen kann. Aus diesem Grund wurde eine Reihe von Geräten entwickelt, die als Stoßdämpfer oder progressive Bremsen wirken. Sie sollen die Energie des Sturzes effektiver ableiten als eine kurze Seillänge und so den Kletterer und die Ausrüstung unversehrt lassen.

Trotz dieser Ausrüstungsentwicklungen und des Eindrucks, dass Klettersteige sicherer sind als Felsklettereien, ist die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Sturz zu verletzen, größer, zum einen wegen der erhöhten Sturzfaktoren und zum anderen, weil es oft Sprossen und Stufen gibt, auf denen man landen kann. Nach einem tödlichen Klettersteigunfall im August 2012, bei dem beide elastischen Verbindungsmittel der energieabsorbierenden Systeme (EAS) eines Klettersteigsets versagten, arbeitete der Internationale Bergsteiger- und Kletterverband (UIAA) mit den Herstellern zusammen, um mehrere Modelle von EAS-Systemen zu identifizieren und zurückzurufen.

Im Europäischen Wirtschaftsraum werden energieabsorbierende Systeme für die Verwendung beim Klettersteiggehen als persönliche Schutzausrüstung (PSA) eingestuft und unterliegen den Sicherheitsanforderungen und Konformitätsbewertungsverfahren der PSA-Verordnung (EU) 2016/425. Die Anforderungen der Verordnung werden durch eine Europäische Harmonisierte Norm, EN 958, unterstützt. Diese Norm wurde 2017 überarbeitet und enthält mehrere neu konzipierte Tests, um die Art von Fehlern zu verhindern, die bei dem Unfall im Jahr 2012 aufgetreten sind.

Klettersteigset

Ein Y-förmiges Verbindungsmittel mit progressivem Reißdämpfer
Nahaufnahme eines Bandfalldämpfers mit progressivem Riss
Ein Y-förmiges Verbindungsmittel mit Energieabsorber aus Fadenseilen, das inzwischen weitgehend zurückgezogen wurde

Ein Klettersteigset besteht aus einem Verbindungsmittel und zwei Karabinern. Das Verbindungsmittel besteht aus einem energieabsorbierenden System, zwei Armen, die mit dem Seil und den Karabinern verbunden sind, und einer Verbindungsvorrichtung zum Klettergurt. Moderne Verbindungsmittel verwenden eine "Y"-Bandkonfiguration, die derzeit die einzige von der UIAA zugelassene Art ist, da sie einfacher und sicherer zu handhaben ist und eine unsachgemäße Verwendung erschwert. Bei der Verwendung des Y-Verbindungsmittels sollten beide Arme am Stahlseil befestigt werden, obwohl das System auch funktioniert, wenn nur ein Arm eingeklinkt ist. Einige frühere Verbindungsmittel verwenden jedoch eine "V"-Konfiguration. Diese waren die ersten, die entwickelt wurden, weisen jedoch eine wesentliche Einschränkung auf: Es darf immer nur ein Arm am Seil befestigt werden. Wenn beide Arme eingeklinkt sind, funktioniert der Energieabsorber nicht. Einige Seile haben auch einen kurzen dritten Arm, der es dem Kletterer ermöglicht, sich an steilen Abschnitten auszuruhen. Einige im Handel erhältliche Verbindungsmittel haben einziehbare Arme, um sie aus dem Weg zu halten.

Energieabsorber

Der heute gebräuchlichste Typ von Falldämpfern ist ein Reißdämpfer. Er besteht aus einem Stück Gurtband, das so zusammengenäht ist, dass es im Falle eines Sturzes nach und nach reißt. Solche Geräte können nur einmal verwendet werden, um einen schweren Sturz abzufangen, und weisen danach sichtbare Schäden auf. Die Vorteile dieser Art von Energieabsorbern sind, dass sie kompakt sind und dass leicht überprüft werden kann, dass sie nach einem Sturz nicht wiederverwendet werden (besonders wertvoll bei gemieteter Ausrüstung); der Nachteil ist, dass sie nur einmal verwendet werden können und der Kletterer im Falle eines zweiten Sturzes ungeschützt bleibt.

Die andere Art von Energieabsorber ist eine Bremsvorrichtung aus Metall, durch die ein Seil läuft, das am Klettergurt befestigt ist. Diese früher sehr beliebten Geräte wurden nach der Neubewertung der Sicherheit von Klettersteigen, die nach einem Unfall im Jahr 2012 stattfand, weitgehend aus dem Verkehr gezogen. Das Gerät bietet einen hohen Widerstand, wenn das Seil gezogen wird, und absorbiert so allmählich die Energie des Sturzes. Es gab mehrere Varianten dieser Absorber. Der Vorteil dieser Absorber ist, dass sie nach einem Sturz wieder verwendet werden können und so einen gewissen Schutz bieten, während der Aufstieg beendet wird. Beachten Sie, dass das Verbindungsmittel nach jedem größeren Sturz ausgetauscht werden sollte. Ein Stück des Seils, das durch die Platte geht, hängt während der Benutzung lose von der Platte herab, so dass es bei hohen Sturzkräften durch die Platte gezogen werden kann. Dieser "Schwanz" ist dem Kletterer oft im Weg; kommerziell hergestellte Verbindungsmittel verwenden verschiedene Methoden, um den Schwanz am Gurt zu befestigen und/oder ihn in einem kompakten Bündel zu halten, das beim Auslösen leicht auseinander gezogen werden kann. Wenn der Kletterer jedoch versucht, das Ende zu sichern, und dadurch dessen Fähigkeit behindert, sich unter Last durch die Platte zu ziehen, werden übermäßige Kräfte nicht abgeleitet und es entsteht eine unsichere Situation.

Karabiner

Karabiner werden ebenfalls speziell für Klettersteige hergestellt. Sie sind in der Regel so konstruiert, dass sie eine größere Öffnung als üblich haben und mit einem Federverschlussmechanismus versehen sind, der mit einer Hand geöffnet werden kann. Sie sind auch stark genug, um hohen Sturzfaktoren standzuhalten. Solche Karabiner sind mit einem K in einem Kreis gekennzeichnet, wobei das K für Klettersteig steht. Dies sind die einzigen Karabiner, die am Ende des Sicherungsseils verwendet werden sollten. Eine typische Konstruktion verwendet eine federbelastete Hülse am Karabinerverschluss. Wenn der Schnapper geschlossen ist, wird die Hülse durch die Feder über der Schnapperöffnung gehalten; zum Entriegeln und Öffnen des Schnappers gleitet die Hülse direkt am Schnapperschaft entlang von der Öffnung weg. Durch das einfache Öffnen eignen sich diese Vorrichtungen für Klettersteige mit ihrem ständigen Ein- und Ausklinken, aber nicht für Anwendungen, bei denen sicherere Verriegelungsmechanismen (automatisch oder manuell) erforderlich sind. Es ist jedoch bekannt, dass die Verriegelungshülsen von Klettersteigkarabinern in der Öffnung des Verschlusses hängen bleiben und das ordnungsgemäße Schließen des Verschlusses verhindern. Die Karabiner müssen sorgfältig gewartet (reinigen und schmieren) und/oder bei Bedarf ausgetauscht werden, um diese potenziell unsichere Situation zu vermeiden. Außerdem sind diese Karabiner keine echten "Verriegelungskarabiner", wie sie beim Seilklettern und in Höhlensystemen verwendet werden, und sollten nicht als solche benutzt werden.

Sonstige Ausrüstung

Es wird ein normaler Klettergurt verwendet. Kindern und Personen mit schweren Rucksäcken wird empfohlen, einen Ganzkörpergurt oder einen normalen Gurt in Kombination mit einem Brustgurt zu verwenden.

Ein Helm wird im Allgemeinen dringend empfohlen, insbesondere auf längeren oder steileren Routen oder dort, wo der Fels locker sein kann. Der Helm sollte ein von der UIAA zugelassener Kletterhelm sein, da die Gefahr von Steinschlag oder Kopfverletzungen bei einem Sturz immer hoch ist. Andere Arten von Helmen können gefährlich sein, da sie in der Regel nicht so konstruiert sind, dass sie bei einem Sturz an Ort und Stelle bleiben.

Es ist ratsam, robuste Handschuhe zu tragen, da die Stahlseile einige lose Stahlfäden aufweisen können und die Handschuhe Ihre Hände vor Abrieb durch den ständigen Kontakt mit dem Stahlseil und den Felsen schützen.

Bei schwierigen Klettertouren oder wenn Sie mit Anfängern oder Kindern klettern, können ein Kletterseil und ein Sicherungsgerät für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Weitere Ausrüstungsgegenstände hängen von der Art des Klettersteigs, dem Zustieg und dem Abstieg ab - auf alpinen Klettersteigen sollte daher ein angemessener Wetterschutz mitgenommen werden. Einige Klettersteige erfordern Stirnlampen, da sie durch lange Tunnel führen; andere Routen können Gletscher oder Schneefelder überqueren und erfordern Steigeisen und einen Eispickel. Auf sehr schwierigen Klettersteigen benutzen manche Kletterer Kletterschuhe statt der sonst üblichen Wanderschuhe.

Routen

Italien

In Italien gibt es mehr als 400 Klettersteige, von denen sich mehr als die Hälfte in den Dolomiten befindet.

Dolomiten

Am Anfang des VF Ivano Dibona auf ca. 3000m.

Neben den historischen Klettersteigen, die auf Festungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg basieren, sind die Dolomiten vor allem für ihre dramatischen Hochgebirgswege bekannt. Einige von ihnen bieten anspruchsvolle Möglichkeiten, einige der Gipfel des Gebirges zu erreichen. Zu den bemerkenswertesten Routen gehören:

  • Eine interessante und historische Route ist die VF Ivano Dibona, die eine Überquerung des Hauptkamms des Monte Cristallo beinhaltet. Die gesamte Route dauert etwa acht Stunden und beginnt am Rifugio Lorenzi (2950 m) an der Bergstation der Seilbahn Rio Gere. Sie beginnt mit der Überquerung einer charakteristischen Hängebrücke und verläuft größtenteils bergab, vorbei an mehreren Befestigungen aus dem Ersten Weltkrieg. Häufig wird zuvor der Klettersteig Marino Bianchi begangen, der von der Bergstation der Seilbahn zu einem Nebengipfel des Monte Cristallo führt.
  • Der Klettersteig Marmolada (Hans-Seyffert-Weg) führt über den Westgrat der Marmolada, mit 3343 m der höchste Gipfel der Dolomiten. Die Route stammt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
  • Die Klettersteige Gianni Aglio und Giuseppe Olivieri (auch als Klettersteig Punta Anna bekannt), die eine sehr luftige Route zum Gipfel der Tofana di Mezzo (3244 m) bieten.
  • Via ferrata Giovanni Lipella, die auf die benachbarte Tofana di Rozes (3225 m) führt. Die Route beginnt durch einen Tunnel aus der Kriegszeit.
  • Via ferrata degli Alleghesi; eine lange und klassische Route zum Gipfel der Civetta (3220 m), die 1966 eröffnet wurde.
  • Der Klettersteig Bolver-Lugli (1970 von Bergführern aus San Martino di Castrozza errichtet) führt auf den Cimon della Pala, das "Matterhorn der Dolomiten", bis zum Biwak Fiamme Gialle (3.005 m). Von dort aus führt die "Gipfelvariante" in mäßiger Kletterei zum Gipfel (3.184 m).
  • Klettersteig Cesco Tomaselli über die Punta Sud der Fanesgruppe (2980 m), ein anspruchsvoller Weg mit minimalen Kletterhilfen und ungesicherten Abschnitten, und ein weiterer Klettersteig als Abstiegsroute.
  • Die Via ferrata delle Mésules (Pössnecker Weg), einer der ersten Klettersteige, der den Piz Selva (2941 m) in der Sellagruppe über eine "landschaftlich großartige" und auch heute noch anspruchsvolle Route besteigt.
  • Der Klettersteig Piz da Lech, auf der anderen Seite der Sellagruppe, besteigt die Südwand des Piz da Lech (2911 m) (Boeseekofel) oberhalb von Corvara, ein beliebter Halbtagesweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad.
  • Die Ferrata Gianni Costantini, die die Cima Moiazza Sud (2878 m) in der Nähe der Civetta erklimmt, ist eine der schwersten, längsten (1000 m) und berühmtesten Routen der Dolomiten
  • Via ferrata Zandonella (Süd), vielleicht die beste von mehreren Routen, die die Sextener Rotwand (2936 m) besteigen. In diesem Gebiet gibt es zahlreiche Überreste aus dem Ersten Weltkrieg, und in der Nähe befindet sich die viel einfachere Strada degli Alpini, vielleicht die bekannteste der Klettersteige, die auf Routen aus dem Ersten Weltkrieg basieren.
  • Alta via Bruno Federspiel, ein sehr langer Weg entlang des Rizzoni-Kamms mit hervorragenden Aussichten. Er überquert den Spiz di Taricignon (2647 m) in den Fassaner Dolomiten im Südwesten der Marmolada.

Der wohl ungewöhnlichste Klettersteig ist der Via ferrata Lagazuoi Tunnels. Während des Ersten Weltkriegs kämpften österreichische und italienische Truppen um die Kontrolle über den Lagazuoi und bauten eine Reihe von Tunneln durch das Gebirge. Ziel war es, sich dem Feind zu nähern und dessen Befestigungen durch Sprengungen zu zerstören. Heute nutzt ein Klettersteig diese Tunnels und ermöglicht den Abstieg in und durch den Berg.

Es gibt noch viele andere Klettersteige in den Dolomiten, darunter auch viele kürzere Routen wie den leichten Klettersteig Averau oder den schwierigen Klettersteig del Canalone. Auch in den Tälern rund um die Dolomiten gibt es Klettersteige, wie den Klettersteig Burrone Giovannelli bei Mezzocorona im Etschtal, der über eine Schlucht führt.

Brenta

Westlich der Hauptdolomiten, auf der anderen Seite der A22/E45, befinden sich die kleineren Brenta-Dolomiten, die kompakt, aber dramatisch sind und sich über der Stadt Madonna di Campiglio erheben. In der Brenta gibt es ein dichtes Netz von Klettersteigen, deren Kernstück das System der Via delle Bocchette ist, das aus mehreren Abschnitten besteht, darunter der Sentiero Bocchette Alte und der Sentiero delle Bocchette Centrali. Das nördliche Ende des Gebirgszuges ist mit den Aufstiegsanlagen von Madonna di Campiglio aus zu erreichen, und es ist möglich, mehrere Tage in großer Höhe auf dem Netz der Klettersteige zu verbringen und in Berghütten zu übernachten. Auf Wunsch der Bergsteiger in der Region führen die Routen jedoch nicht zu den großen Gipfeln.

Andere Klettersteige in Italien

Außerhalb der Dolomiten gibt es in Italien über 150 Klettersteige, von denen die meisten erst vor kurzem angelegt wurden. Besonders zahlreich sind sie am nördlichen Ende des Gardasees, im Aostatal, in den Bergen östlich des Comer Sees und in der Region Friaul, die zwischen den Karnischen und den Julischen Alpen liegt. Einige der bemerkenswertesten Routen sind:

  • Via ferrata del Venticinquennale, in Canzo, in der Mitte des Dreiecks um den Comer See
  • Via dell'Amicizia, die oberhalb der Stadt Riva del Garda am Gardasee aufsteigt
  • Via ferrata Ernesto Che Guevara, auf dem Monte Casale, nördlich des Gardasees in Trient
  • Via Ferrata del Centenario C.A.O. am Westufer des Comer Sees, der bekannteste der Comer See-Klettersteige.
  • Via Ferrata del Monte Emilius, auf dem Monte Emilius im Aostatal (einer der höchsten Klettersteige in den Alpen).
  • Via Italiana, in den Julischen Alpen in Friaul (einer von nur 3 Klettersteigen, die von www.klettersteig.de mit 6* bewertet wurden).
  • Via ferrata Deanna Orlandini, in Genua
  • Via Ferrata del Cabirol (IT), am Capo Caccia, Alghero, Sardinien (ein Küstenklettersteig).
  • Via Ferrata Blu Selvaggio, einer der Wege von Selvaggio Blu, Ogliastra, Sardinien

Spanien

Der erste Klettersteig in Spanien wurde 1954 gebaut (Canal del Palomo, Huesca, Grad D). Danach dauerte es länger, bis 1993 in Montserrat in Katalonien ein sportlicher Weg angelegt wurde. Heute gibt es in Spanien etwa 300 Klettersteige. Die meisten von ihnen befinden sich in Katalonien, Aragonien und Andalusien (um Ronda und Malaga). Aufgrund des Wetters können sie meist das ganze Jahr über begangen werden. Nur wenige Routen führen zu einem Gipfel. Der schwierigste Klettersteig der Welt befindet sich auf den Kanarischen Inseln (Via Ferrata Extraplomix, Gran Canaria, einmalige Einstufung G). Eine Besonderheit sind Routen, die durch wasserlose Kanäle führen (z.B. Canal de las Damas, Collbató, Schwierigkeitsgrad D).

Österreich

Österreich mit seinen über 550 Klettersteigen ist wohl das Land, das sich am stärksten für den Klettersteig begeistert hat - mit Klettersteigen als Naturerlebnis und mit den regionalen Sektionen des ÖAV (Österreichischer Alpenverein), die viele ihrer anspruchsvollen Wanderungen auf Klettersteigen aufbauen. Die Klettersteige in Österreich haben eine lange Geschichte: Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in den Nördlichen Kalkalpen Routen angelegt. Jahrhunderts in den Nördlichen Kalkalpen angelegt wurden. Viele Jahre lang konzentrierte sich die Entwicklung der Routen auf dieses Gebiet, und erst in jüngerer Zeit wurden Klettersteige in den gesamten österreichischen Alpen angelegt. Im Großen und Ganzen liegen die Routen in Österreich irgendwo zwischen den langen Bergrouten in den Dolomiten und den kürzeren, sportlichen Routen in Frankreich. Der Klettersteig, der derzeit (2012) als der technisch schwierigste der Welt gilt, liegt allerdings in Österreich: die "Arena"-Variante des Bürgeralm-Panorama-Klettersteigs in der Steiermark.

Die Nördlichen Kalkalpen, die sich von der Nähe Wiens bis zur Schweizer Grenze erstrecken, sind nach wie vor das Herzstück des österreichischen Klettersteigs, wobei sich die Routen auf die wichtigsten Gebirgsgruppen konzentrieren: die Rax (wo sich einige der ältesten Klettersteige befinden), die Hohe Wand, das Tote Gebirge, der Dachstein, der Wilde Kaiser und das Karwendel. Vor allem das Dachsteingebirge in der Steiermark beherbergt einige bemerkenswerte Klettersteige, darunter den Ramsauer Klettersteig, den Jubiläumsklettersteig und auf der Nordseite des Dachsteins den Seewand-Klettersteig, der zu den schwierigsten langen Routen Österreichs zählt. Das Highlight ist aber vielleicht der lange und schwierige Dachstein-Super-Klettersteig, der erst kürzlich durch die Verbindung von drei Routen entstanden ist und vielleicht der anspruchsvollste Klettersteig Österreichs überhaupt ist. Weitere bemerkenswerte Routen in den Nördlichen Kalkalpen sind der Innsbrucker Klettersteig im Karwendel und der Tajakante-Klettersteig in der Mieminger Kette gleich östlich davon (beide Routen liegen in Tirol, in der Nähe von Innsbruck).

Die zentralen Ostalpen haben sich erst in jüngerer Zeit entwickelt, mit einer großen Anzahl von Routen im Otztal und in den Stubaier Alpen sowie auf beiden Seiten der Hohen Tauern. Bekannte Routen sind der Schlicker Klettersteig und der Ilmspitz Klettersteig im Stubai, der Tiroler Weg im Otztal und der Bella Vista Klettersteig auf der Südseite der Hohen Tauern in Kärnten. Weitere Klettersteige in diesem Gebiet führen auf eine Reihe von 3000er-Gipfeln. Die Südlichen Kalkalpen in Kärnten und Osttirol sind ein eher traditionelles Gebiet für Klettersteige. Mehrere Routen liegen in der Nähe der italienischen Grenze (in den Karnischen Alpen), die im Ersten Weltkrieg die Frontlinie bildete, und einige Klettersteige führen an Befestigungsanlagen aus der Zeit des Konflikts vorbei, darunter der Weg der 26er, der auf die Hohe Warte, den höchsten Gipfel des Gebirges, führt.

Frankreich

Den ersten Klettersteig in Frankreich gab es 1988 - La Grande Falaise in Freissinière in den Ecrins. Kurz darauf folgten die Klettersteige in Les Vigneaux im Norden (der leichtere Weg, La Voie du Colombier, ist mit 15 000 Kletterern pro Jahr der beliebteste in Frankreich) und der Aiguillette du Lauzet, etwas weiter nördlich (ein traditionellerer Hochgebirgsklettersteig). Heute gibt es in Frankreich etwa 200 Klettersteige, die sich über die gesamten französischen Alpen verteilen, sowie einige Routen im Zentralmassiv, in den Pyrenäen und sogar auf Korsika. Sie verteilen sich gut auf die sechs französischen Schwierigkeitsgrade, mit jeweils einer Handvoll F und ED, wobei der Großteil in die vier mittleren Klassifizierungen fällt. Da sich die Klettersteige im ganzen Land entwickelt haben, haben einige einen ausgeprägten "französischen Stil" ausgemacht, mit Metallsprossen, die in unwahrscheinliche Überhänge getrieben werden, gewürzt mit Drahtbrücken, und einer Betonung des Nervenkitzels - obwohl einige kritisieren, dass die französischen Routen ein Übermaß an eisernen Kletterhilfen haben. Viele der bemerkenswerten Routen weisen dramatische Merkmale auf: lange Hängebrücken (59 m am Klettersteig de la Grande Fistoire), Affenbrücken aus Draht (Klettersteig de la Chal), Routen in und über Schluchten (der "spektakuläre" Klettersteig Gorges de la Durance), Routen an und um Wasserfälle (Klettersteig de l'Adret: la Passerelle) oder einfach überhängend und anstrengend (der benachbarte Klettersteig de l'Adret: Le Bastion).

Andere Routen ermöglichen den Besuch historischer Stätten. Les Mines du Grand Clôt in der Nähe des Dorfes La Grave im Departement Hautes Alpes führt den Kletterer über eine steile Felswand, in der zwischen 1807 und 1925 eine Bleimine mit geringem Erfolg betrieben wurde. Die Route ist mit Schautafeln in englischer und französischer Sprache versehen, die die Geschichte des Kampfes um den Abbau kleiner Erzmengen unter sehr schwierigen Bedingungen erzählen. Ein anderer Weg in der Nähe von Lumbin im Departement Isère, der Vire des Lavandières, führt über einen alten Streckenabschnitt, die Échelle des Maquisards, die 1943 gebaut wurde und von Widerstandskämpfern während des Zweiten Weltkriegs genutzt wurde.

Für die Instandhaltung der Klettersteige in Frankreich ist die Gemeinde zuständig, in der sich der Weg befindet. Die Instandhaltung kann je nach Standort sehr kostspielig sein, da Vias in höheren Lagen in den Wintermonaten durch Schnee und Eis beschädigt werden können. Einige Gemeinden haben beschlossen, diese Instandhaltung durch eine Eintrittsgebühr zu finanzieren, aber dies gilt nur für wenige Wege, die meisten sind kostenlos.

Schweiz

Trotz der zentralen Lage in den Alpen dauerte es lange, bis die Klettersteige in der Schweiz Einzug hielten. Erst 1993 wurde mit dem Tälli Klettersteig an den steilen Südwänden der Gadmer Flue in den Urner Alpen der erste echte Schweizer Klettersteig (und bis heute einer der besten) angelegt. Auch danach passierte einige Jahre lang nicht viel mehr, aber in diesem Jahrhundert gab es eine rasante Entwicklung der Klettersteige, von denen heute über 150 verzeichnet sind. Laut Rother-Führer haben die Schweizer Klettersteige in der Regel einen ähnlichen Charakter wie die "Sport"-Klettersteige in Frankreich; sie sind jedoch meist nicht so großzügig mit künstlichen Griffen ausgestattet, so dass die Kletterer den Kontakt mit dem Fels suchen und überlegen müssen, wo der nächste Standplatz ist.

Die Klettersteige sind heute in der ganzen Schweiz verbreitet, vor allem aber in den zentralen und westlichen Gebieten. Gebiete mit einer grossen Anzahl von Klettersteigen sind das Berner Oberland mit 32 Routen und das Wallis mit 39 Routen. In der Zentralschweiz gibt es mehrere Routen rund um den Vierwaldstättersee, in den Urner und Vierwaldstätter Alpen (15 bzw. 17 Routen), wobei sich Engelberg zu einem nennenswerten Zentrum für Klettersteige entwickelt hat - hier gilt der Fürenwand-Klettersteig als der "spektakulärste". Das Angebot an Routen ist vielfältig: "actionreiche" Schluchtenrouten (Alpenschlucht in Saas Fee, Gornerschlucht bei Zermatt), Panorama-Routen auf Dreitausender (Jegisteig [Jägihorn] und Mittaghorn-Klettersteig, beide bei Saas Fee), hochalpine Herausforderungen (Salbit-Kettenweg bei Andermatt) und anspruchsvolle sportliche Routen (Via ferrata San Salvatore bei Lugano). Als landschaftlich und klettertechnisch herausragende Routen bezeichnet der Rother Führer den Braunwalder Klettersteig im Ostschweizer Kanton Glarus und den Daubenhorn-Klettersteig bei Leukerbad im Wallis. Letzterer, auch als Leukerbadner Klettersteig (1&2) bekannt, ist auch der längste Klettersteig der Schweiz.

Deutschland

In Deutschland gibt es etwa 180 Klettersteige, von denen die einfachsten ohne spezielle Ausrüstung begangen werden können. Viele befinden sich in den südlichen Regionen Deutschlands nahe der österreichischen Grenze. Auch in anderen Gebieten - vor allem in der Sächsischen Schweiz - gibt es viele Klettersteige. Im Gegensatz zu den Klettersteigen in den Dolomiten wurden viele Routen erst in der Neuzeit gebaut und haben einen sportlichen Charakter. Sie können kurz und viel schwieriger sein als die Klassiker in den Dolomiten.

Rest von Europa

Andorra

In diesem kleinen Land gibt es 15 Klettersteige.

Bosnien und Herzegowina

Bosnien und Herzegowina hat 2019 seinen ersten Klettersteig auf Velež bekommen.

Bulgarien

In Bulgarien gibt es mindestens 7 vía ferratas. Einer der beliebtesten wurde 2010 in der Nähe der Malyovitsa-Hütte gebaut. Außerdem gibt es 4 Klettersteige in den Rhodopen - bei Smolyan, Rakitovo und Trigrad.

Tschechische Republik

In der Stadt Děčín gibt es ein Klettersteigsystem. Er verfügt über einen einfachen gemeinsamen Einstieg, an dessen Ende man verschiedene Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen kann. Auch in Semily gibt es einen Klettersteig namens Vodní Brána (Wassertor). Ein weiteres System von drei Klettersteigen, die einen geschlossenen Kreis bilden, befindet sich in der Nähe des Dorfes Vír und der gleichnamigen Talsperre.

Ungarn

In Ungarn gibt es mindestens 4 Klettersteige.

Kosovo

In den Rugova-Bergen in der Nähe von Peja gibt es mehrere Klettersteige. Der Klettersteig Ari wurde 2012 konzipiert und in Zusammenarbeit mit italienischen und kosovarischen Bergvereinen gebaut. Der Klettersteig Berim liegt in der Nähe von Zubin Potok und ist der längste und höchste auf dem Balkan.

Norwegen

In Norwegen gibt es mehrere Klettersteige (15 im Jahr 2020), die in der Regel nach dem norwegischen Wort klatresti benannt sind, was so viel wie "Klettersteig" bedeutet. In den letzten Jahren wurden mehrere neue Klettersteige gebaut - Klettersteige haben in Norwegen eine geringere Tradition als in Südeuropa.

In Tyssedal gibt es den Klettersteig Tysso, der am Norwegischen Museum für Wasserkraft und Industrie beginnt und entlang der sehr steilen Wasserkraftleitung führt. Kyrkjeveggen ("die Kirchenmauer") befindet sich in Fjæra im Fjord Åkrafjorden. Die Route der Kyrkjeveggen führt 500 Meter hoch zum Gipfel. Es gibt auch einen in Hemsedal. Der bekannteste Klettersteig ist der Via Ferrata Loen in Stryn. Er wurde im Jahr 2012 eröffnet. Auf diesem Weg befindet sich die dramatische Hängebrücke Gjølmunnebrua. In Trondheim gibt es einen Klettersteig gegenüber dem Trondheimsfjord auf dem Berg Munken, von dem aus man die Stadt überblicken kann. Der Straumsfjell im Setesdal ist seit 2015 Nordeuropas längster Klettersteig. Der Klettersteig in Lom beginnt auf 380 m ü.d.M. und endet auf 1524 m ü.d.M. - ein norwegischer Rekord sowohl für die Höhenmeter als auch für den höchsten Endpunkt. Ein weiterer Klettersteig wurde 2017 auch in Åndalsnes eröffnet.

Rumänien

In Rumänien gibt es mindestens neun Gebiete mit Klettersteigrouten. Die meisten Routen sind "sportlich" ausgerichtet und wurden in den letzten Jahren eröffnet. In der Nähe der Peștera Muierilor in der Gemeinde Baia de Fier im Kreis Gorj gibt es eine Gruppe von einundzwanzig Routen, von denen die letzte im Dezember 2021 fertiggestellt wurde. Im Dezember 2021 erhielt Baia de Fier den nationalen Rekord für die größte Ansammlung von akrobatischen Klettersteigen in Rumänien. Eine weitere Gruppe von fünf Routen heißt "Astragalus" (benannt nach der Kräuterart Astragalus) und befindet sich in der Nähe des Flusses Șugău (Bicaz) - diese Routen wurden im Frühjahr 2017 eröffnet und sind gebührenpflichtig. Der Bergrettungsdienst im Kreis Bihor hat zwei Routen in der Nähe von Vadu Crișului und eine Route in Pietrele Negre, in der Nähe der Gemeinde Arieșeni im Apuseni-Gebirge, eingerichtet. Der Bergrettungsdienst im Kreis Harghita hat 2016 in der Nähe des Roten Sees die Route "Wild Ferenc" eingerichtet.

Slowakei

In der Slowakei gibt es mehrere Klettersteige, wobei sich die größte Konzentration in einem Ski- und Klettersteiggebiet in Skalka in der Nähe der Stadt Kremnica befindet. In Skalka gibt es zwei nebeneinander liegende, kostenlose öffentliche Teilgebiete. Der eine heißt Via Ferrata Komin und verfügt über einen E-, einen D-, einen C-, einen B-, zwei A/B- und einen A-Klettersteig sowie mehrere Felsen. Das zweite Gebiet, Via Ferrata Land, verfügt über einen mit F bewerteten (45 Meter), einen mit E bewerteten, einen mit D bewerteten, drei mit B bewertete und einen mit A bewerteten Klettersteig. Weitere Klettersteige gibt es in Martinske Hole (B & C), Kysel oder Liptov, wo sich der Klettersteig Dve veze (3 Routen - B, C & C/D) befindet.

Slowenien

In Slowenien gibt es zahlreiche Klettersteige oder Klettersteigabschnitte, aber es gibt keine endgültige Liste. Im westlichen Teil (Julische Alpen) gibt es einige, die ähnlich wie in den Dolomiten aus der Kriegszeit stammen, alle anderen sind baufällig oder wurden erst später angelegt. Die Routen haben sich im Zuge der Absicherung der Wege der Kategorie "sehr schwierig" weiterentwickelt - der Schwierigkeitsgrad ist in der Regel variabler und die Absicherung weniger durchgängig als bei speziell angelegten Klettersteigen anderswo. Erwähnenswert sind die Routen auf den Triglav aus dem Vrata-Tal (die Prag-Route, die Tomisek-Route und der Bamberger Weg), die Kopiščar-Route "durch das Fenster" auf den Prisank und der slowenische Weg auf den Mangart.

Im Jahr 2010 wurde in der Nähe von Vinska Gora der erste Sportklettersteig gebaut, der Gonžarjeva peč, Schwierigkeit D/E. In den letzten Jahren kamen weitere hinzu, z. B. Lisca (Cerje), Schwierigkeit B/C (oberster Teil D/E), Mojstrana (Grančišče) und Češka koča (Jezersko).

Schweden

In Schweden gibt es mindestens sieben Klettersteige. Einen auf der östlichen Route zum Gipfel des Kebnekaise, einen im Funäsdalen, einen im Kittelfjäll und vier am Skuleberget in der Region Hohe Küste.

Vereinigtes Königreich

Im Lake District basiert der Klettersteig von Honister auf einem alten Bergarbeiterpfad an der Steilwand von Fleetwith Pike.

In den Yorkshire Dales wurde der Klettersteig in der How Stean Gorge im Jahr 2009 zu Erholungszwecken errichtet und umfasst feste Balken und Leitern über den Fluss sowie Felsabschnitte.

Der westlich des Dorfes Elie in der schottischen Grafschaft Fife gelegene Elie Chain Walk war vielleicht das, was einem Klettersteig in Schottland am nächsten kam, bis vor kurzem der Klettersteig in Kinlochleven eingerichtet wurde. Der Elie Chain Walk besteht aus acht Ketten entlang einer Route, die an steilen Meeresklippen entlangführt, und die typische Klettersteigausrüstung (Sicherungsseile, Helm, Klettergurt) wird nie verwendet. Er soll ursprünglich eingerichtet worden sein, um den Fischern zu helfen, ihre Netze zu erreichen. Heute wird er von der Gemeindeverwaltung unterhalten und wurde kürzlich renoviert. Der Klettersteig ist für Personen ab etwa 10 Jahren geeignet (unter Aufsicht); bei Hochwasser ist er nicht zu empfehlen, da die Gefahr besteht, dass man dort strandet.

Vor kurzem wurde in Schottland der erste Klettersteig fertiggestellt. Die Via Ferrata Scotland befindet sich in Kinlochleven, in der Nähe von Fort William und Glencoe. Er verläuft neben dem drittgrößten Wasserfall in Schottland, dem Grey Mare's Tail, und wurde von Vertical Descents installiert und betrieben.

Auch in Kendal Climbing Wall gibt es einen Indoor-Klettersteig, der auf Stahlleitern und Sprossen um die Kletterbereiche herumführt.

The Gobbins in Nordirland ist ein Wanderweg entlang der Meeresklippen.

Via Ferrata Cornwall in Halvasso, einem Gebiet in der Nähe von Penryn und Falmouth, befindet sich in einem Steinbruch und bietet Metallsprossen, Leitern, Hängebrücken und Seilrutschen.

Der Rest der Welt

Kanada

In Kanada gibt es mehrere Klettersteige, die meist privat betrieben werden. Im Jahr 2002 richtete der Bergführer François Guy Thivierge im Canyon St. Anne in der Nähe von Québec City die ersten beiden Klettersteige mit einer Seilbahn in Kanada ein. Im Jahr 2003 entwickelte Thivierge 2 weitere Klettersteige (mit 2 Seilbahnen) in Les Palissades de Charlevoix, 10 km nördlich auf der Straße 170 von St. Siméon. Es gibt einen in Arbraska Laflèche in Val-des-Monts, Quebec und einen zweiten in Arbraska Rawdon in Rawdon, Quebec.

Im Westen Kanadas gibt es acht Routen. Der größte Klettersteig Kanadas befindet sich am Mt. Nimbus in den Purcell Mountains in British Columbia. Dieser Klettersteig, einer von zwei, die von Canadian Mountain Holidays betrieben werden, ist nur per Hubschrauber erreichbar. Weitere Klettersteige in British Columbia befinden sich im Kicking Horse Mountain Resort bei Golden, an der Sea to Sky Gondola bei Squamish und in Whistler.

Der erste öffentliche Klettersteig Westkanadas befindet sich am Mt. Stelfox in Alberta, auf halbem Weg zwischen Nordegg und dem Icefield Parkway in den Rocky Mountains; der Ausgangspunkt ist der Parkplatz auf der Ostseite des Cline River. Der Aufstieg ist ca. 180 m lang und dauert etwa 2 Stunden, um zum Parkplatz zurückzukehren. Die anderen Klettersteige in Alberta befinden sich am Mount Ernest Ross und am Mt. Norquay.

China

In den letzten Jahren ist in China ein professionelles Unternehmen für den Bau von Klettersteigen entstanden, Yuehua Junning. Das Team des Unternehmens wurde größtenteils von der Cave Union und der IRATA professionell ausgebildet und verfügt über eigene Produktionslinien für Klettersteigkomponenten und Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Das Team hat mehr als 20 Ferrata in Hainan, Guizhou, Sichuan, Chongqing, Henan, Shandong, Zhejiang, Jiangxi, Peking und anderen Orten gebaut. Die bekanntesten Strecken befinden sich im Kreis Xiushui in der Provinz Jiangxi und im Landschaftsschutzgebiet Ost-Huhai.

Der Berg Hua in der Nähe von Xi'an in China verfügt über mindestens zwei kurze Klettersteige. Bis 2016 wurden mehr als 10 Klettersteige in China gebaut, darunter in Peking, Guizhou, Chongqing, Jiangxi, Yunnan und Shanxi. Prisme hat über seinen chinesischen Partner Beijing Via Ferrata Development & Services Co. Ltd, 3 Klettersteige in Peking, Shanxi und Yunnan gebaut. Einige lokale Unternehmen haben ebenfalls mit dem Bau von Klettersteigen begonnen, obwohl die Sicherheitsstandards der von lokalen Unternehmen gebauten Klettersteige nicht die gleichen sind wie die von Prisme oder anderen europäischen Anbietern.

Japan

Am Berg Hōken in den japanischen Zentralalpen befinden sich Klettersteige auf mittlerer Höhe. In einer Höhe von über 2900 Metern überwinden sie 300 Meter hohe Steilwände. Mehrere Menschen haben auf dieser Route ihr Leben verloren, und die Klettersteige können unerwartet vereisen.

Kenia

Im Juli 2012 wurde am Mount Kenya ein von der kenianischen Wildtierbehörde (KWS) entwickelter Klettersteig eröffnet, der eine sichere Passage auf dem nordwestlichen Zugang zum Point Lenana (über die Austrian Hut) sowie auf der Südseite (Shipton) ermöglicht. Er wurde auf den Namen "Olonana" getauft und ist mit einer Höhe von 4.985 Metern der höchste Klettersteig der Welt. Er löst damit den Klettersteig am Mount Kinabalu in Malaysia als Rekordhalter ab.

Laos

Im Jahr 2011 wurde ein von Green Discovery Laos entwickelter Klettersteig als Teil des Tree Top Explorer eröffnet. Es handelt sich um einen mittelschweren Klettersteig. Das Projekt wird von der Welttourismusorganisation (UNWTO) und der International Union for the Conservation of Nature (IUCN, Niederlande) wegen seines umweltfreundlichen Ansatzes und der Einbeziehung der lokalen Gemeinschaften unterstützt und soll auch die Diversifizierung des Tourismus in Laos fördern. Seit seiner Eröffnung wurden mehrere andere Klettersteige in ganz Laos eröffnet.

Malaysia

Der Klettersteig in Malaysia befindet sich auf dem Mount Kinabalu in Sabah. Mit einer Höhe von 3.776 Metern wurde er von Guinness World Records als der höchste Klettersteig der Welt bestätigt.

Mexiko

In Mexiko gibt es einen neuen Klettersteig in der Huasteca-Schlucht, 30 Minuten von der Stadt Monterrey entfernt, den größten in Lateinamerika. Sein Schwierigkeitsgrad ist mittelschwer.

Neuseeland

Es gibt einen Klettersteig an der Westwand des Queenstown Hill. Er umfasst 12 Routen, die über 300 Höhenmeter überwinden.

Ein Klettersteig in Wanaka wird von einem privaten Unternehmen namens Wildwire Wanaka betrieben. Der Klettersteig umfasst einen Abschnitt, der einen 60 Meter hohen Wasserfall hinaufführt, und ist der höchste Wasserfall-Klettersteig der Welt.

Oman

In Oman gibt es fünf Klettersteige; drei davon werden vom Tourismusministerium betrieben: Jabal Shams, Wadi Bani Awf (Schlangenschlucht) und Bandar Khayran (Western Isle), die seit 2012 nicht mehr in Betrieb sind. Derzeit sind nur noch zwei in Betrieb, die privat von Alila Jabal Akhdar betrieben werden - einer davon ist Level 2 und der zweite Level 5, der eine Hängebrückenwanderung (22 Meter) über einen Höhleneingang beinhaltet.

Peru

Im Heiligen Tal der Inkas (2.650 m), zwischen Cuzco und der Festung Ollantaytambo gelegen. Der Klettersteig erreicht eine vertikale Höhe von 300 Metern, einschließlich einer Hängebrücke auf 250 Metern, und hat eine Gesamtlänge von 700 Metern. Private Route. Mittleres Niveau. Der Ausstieg erfolgt über eine 100 Meter lange Abseilstelle.

Vereinigte Arabische Emirate

Es gibt eine Route in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die sich im Emirat Ras Al Khaimah befindet. Die Route verläuft entlang des Jebel Jais und hat eine Gesamtlänge von einem Kilometer, wobei 3 Seilrutschen Teil der Route sind.

Vereinigte Staaten

In einer Publikation werden die "besten" Klettersteige in den Vereinigten Staaten genannt: Waterfall Canyon, Utah; Torrent Falls, Red River Gorge, Kentucky; Nelson Rocks, West Virginia; Jackson Hole Mountain Resort, Wyoming; Telluride, Colorado; Ouray, Colorado und Tahoe Via Ferrata, Palisades Tahoe, Kalifornien. Weitere Routen sind die Royal Gorge Bridge in Cañon City, Colorado, der Picacho Peak im Picacho Peak State Park in Arizona und das Amangiri Resort im Süden Utahs.

Siehe auch

  • Alta Via 1 - 150 km langer Wanderweg in den östlichen Dolomiten
  • Caminito del Rey
  • Selbstsicherung

Weitere Informationen

  • John Smith; Graham Fletcher (2002). Klettersteige in den italienischen Dolomiten: Band 1 [Norden, Mitte und Osten]. Cicerone Press. ISBN 1-85284-362-4.
  • John Smith; Graham Fletcher (2003). Klettersteige in den italienischen Dolomiten: Band 2 [Südliche Dolomiten, Brenta und Gardasee]. Cicerone. ISBN 1-85284-380-2.
  • Tobacco Maps von Casa Editrice Tobacco.
  • Kompass Karten von Kompass Wanderkarten.

Bauelemente eines Klettersteigs

Klettersteig-Bauelemente

Das wesentliche Bauelement eines Klettersteiges ist üblicherweise ein den Steig längs begleitendes Drahtseil, das in je nach Gelände unterschiedlichen Abständen mittels Haken im Fels verankert ist. Diese „Haken“ bestehen häufig aus Bewehrungsstahl (mit erhabenen Rillen gewalzte Stäbe von etwa 12 mm Durchmesser), hier oft mit gebogenen geschweißten Ösen und eingeklebt mit Dübelkleber in Bohrlöcher im Fels.

Das Seil dient ähnlich einem Fixseil sowohl als Hilfe zum Aufstieg als auch zur Sicherung. Manche Klettersteige (vor allem in den Westalpen) sind auch mit zwei getrennten Drahtseilen für die Sicherung und zum Halten ausgestattet. Darüber hinaus gibt es auch weitere, meist aus Eisen gefertigte Hilfen wie Klammern, Stifte, Leitern und Brücken. Manchmal findet man auch künstlich in den Fels geschlagene Griffe und Tritte.

Als Drahtseile überwiegen Seile aus Stahl. Aludrähte über Stahlseilkern („STALU“), wie es bei Hochspannungsleitungen häufig verwendet wird, hat den Vorteil, bei gleichem Metergewicht einen handfreundlicheren größeren Durchmesser aufzuweisen, die Aluminiumlitzen scheuern sich jedoch leichter durch und können dann aufspleißen, also mit den Enden spitz abstehen. Stahlseile mit Kunstfaserkern kommen aus dem Seilbahnbereich, ihr Vorteil ist höhere Flexibilität und ebenfalls größerer Durchmesser.

Jedes Seilende wird durch eine Verankerungsöse zu einer Schlaufe gebogen, innen gegen Abrieb häufig mit einer Kausche verstärkt und typisch mit Bügelklemmen so geklemmt, dass deren Muttern zur Kontrolle gut sichtbar bleiben.