Interlaken
Interlaken ⓘ | |
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Kommune in der Schweiz | |
Koordinaten: 46°41′N 7°51′E / 46.683°N 7.850°EKoordinaten: 46°41′N 7°51′E / 46.683°N 7.850°E | |
Land | Schweiz |
Kanton | Bern |
Bezirk | Interlaken-Oberhasli |
Regierung | |
- Exekutive | Gemeinderat mit 7 Mitgliedern |
- Gemeindepräsident | Gemeindepräsident Urs Graf SPS/PSS (Stand: Juni 2018) |
- Parlament | Grosser Gemeinderat mit 30 Mitgliedern |
Bereich . | |
- Gesamt | 4,27 km2 (1,65 qkm) |
Erhebungen (Kloster/Schloss) | 568 m (1.864 ft) |
Einwohnerzahl (Dezember 2020) | |
- Gesamt | 5,719 |
- Siedlungsdichte | 1.300/km2 (3.500/qm) |
Beiname(n) | Deutsch: Interlakner(in) |
Zeitzone | UTC+01:00 (Mitteleuropäische Zeit) |
- Sommer (DST) | UTC+02:00 (Mitteleuropäische Sommerzeit) |
Postleitzahl(en) | 3800 |
SFOS-Nummer | 0581 |
Örtlichkeiten | Im Moos, Öli |
In der Umgebung von | Bönigen, Därligen, Matten bei Interlaken, Ringgenberg, Unterseen |
Partnerstädte | Scottsdale (USA), Ōtsu (Japan), Třeboň (Tschechische Republik) |
Website | www.interlaken-gemeinde.ch BFS-Statistik |
Interlaken (deutsche Aussprache: [ˈɪntərlakŋ̍]; wörtlich: zwischen den Seen) ist eine Schweizer Stadt und Gemeinde im Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli im Kanton Bern. Sie ist ein wichtiges und bekanntes touristisches Ziel in der Region Berner Oberland in den Schweizer Alpen und das wichtigste Verkehrstor zu den Bergen und Seen dieser Region. ⓘ
Die Stadt liegt auf dem Bödeli genannten flachen Schwemmland zwischen zwei Seen, dem Brienzer See im Osten und dem Thunersee im Westen, und entlang der Aare, die zwischen ihnen fließt. Die Verkehrswege nach Osten und Westen entlang der Seen werden ergänzt durch eine Route nach Süden in die nahen Berggebiete und Hochgebirge, z.B. zu den berühmten Hochalpengipfeln Eiger, Mönch und Jungfrau, die der Lütschine aufwärts folgen. ⓘ
Interlaken ist der zentrale Ort einer gleichnamigen Kleinagglomeration mit 23'300 Einwohnern. ⓘ
Die Amtssprache von Interlaken ist Deutsch, aber die Hauptsprache ist die lokale Variante des alemannischen schweizerdeutschen Dialekts, das Bernerdeutsch. ⓘ
Geschichte
Bis 1891 war Interlaken unter dem Namen Aarmühle bekannt. Das Kloster der Augustiner-Chorherren wurde um 1133 erbaut, als es als inter lacus Madon erwähnt wurde, und bestand bis 1528. Die Mühle am linken Aareufer wurde erstmals 1365 als Amuli erwähnt, während der Ort am rechten Ufer 1239 als villa Inderlappen erwähnt wurde. ⓘ
Frühgeschichte
In der Nähe von Interlaken wurden zwar vereinzelte neolithische Feuersteinfunde, frühbronzezeitliche Schwerter und Münzen aus der Römerzeit gefunden, doch gibt es keine Hinweise auf eine Besiedlung der Gegend vor dem Mittelalter. Das Kloster Interlaken wurde um 1133 auf kaiserlichem Grund auf der linken Seite der Aare errichtet. Das Kloster kontrollierte eine Brücke über den Fluss und erzielte Einkünfte aus Mautgebühren. Um das Kloster herum entstand ein Dorf mit einer Mühle (die der Gemeinde bis 1891 ihren Namen gab). Auf der rechten Seite des Flusses entwickelte sich das Dorf Interlaken. In der Nähe des Dorfes Interlaken entstand 1279/80 das Dorf Unterseen. In der Nähe des Dorfes befanden sich die kaiserliche Burg Weissenau und der Marktflecken Widen. Burg und Marktflecken gingen in den Besitz des Klosters über, verfielen aber im Spätmittelalter. ⓘ
Kloster Interlaken
Das Kloster Interlaken wurde erstmals 1133 erwähnt, als Lothar III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, das Kloster unter seinen Schutz nahm. Ab 1247 gab es auch Frauen im Kloster. Im Laufe des 13. Jahrhunderts breitete sich der Einfluss des Klosters auf das benachbarte Gebiet und das Aare- und Gürbetal aus. Es besass schliesslich die Herrschaft über zwei Dutzend Kirchen sowie eine Reihe von Dörfern und Bauernhöfen und wurde zum grössten religiösen Grundbesitzer in der Region. ⓘ
Während des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts wuchs und gedieh das Kloster. Jahrhundert wuchs und gedieh das Kloster. 1350 führten jedoch eine Reihe von Krisen und Konflikten zu einem Rückgang der Zahl der Mönche und Nonnen und einer zunehmenden Verschuldung. Aus einem Dokument von 1310 geht hervor, dass es im Kloster 30 Priester, 20 Laienbrüder und 350 Frauen gab. Im Gegensatz dazu gab es 1472 nur noch den Propst, den Prior, neun ordentliche Kanoniker, sieben Novizen und 27 Nonnen. Zu dieser Zeit hatte das Kloster auch Probleme mit seinen Pächtern und Nachbarn. Im Jahr 1348 schlossen die Einwohner von Grindelwald und Wilderswil mit Unterwalden einen gegenseitigen Schutzbund. Bern antwortete mit einer militärischen Expedition ins Berner Oberland, die mit einer Niederlage für Unterwalden und seine Verbündeten endete. 1445 erhob sich im Oberland bei Interlaken der Böse Bund (Böser Bund) und kämpfte gegen die bernische Wehrpflicht und die Steuern nach dem Alten Zürichkrieg. ⓘ
Im Laufe des 14. Jahrhunderts hörten die Chorherren und Nonnen auf, die meisten klösterlichen Regeln zu befolgen. Ein heftiger Streit zwischen dem Männer- und dem Frauenkonvent führte 1472 zu zwei Visitationen durch den Bischof von Lausanne, der schwerwiegende Missstände feststellte. Der Propst wurde verhaftet und einige der Kanoniker wurden durch Kanoniker aus anderen Klöstern ersetzt. Trotz der Reformmassnahmen wurde das Nonnenkloster 1484 geschlossen und sein Besitz dem neu gegründeten Kloster St. Vinzenz in Bern übertragen. ⓘ
Im Zuge der protestantischen Reformation wurde das Kloster 1528 säkularisiert. Die Chorherren erhielten einen finanziellen Ausgleich und die Liegenschaften wurden nun von einem Berner Landvogt verwaltet. Die Pächter des Klosters, die mit der Abschaffung der erlaubten Zinsen gerechnet hatten, reagierten mit Aufständen, die von Bern niedergeschlagen wurden. ⓘ
Nach der Reformation schuf Bern aus den Klostergütern die Landvogtei Interlaken. Ein Teil des Klostergebäudes diente als Sitz der Kreisverwaltung, der Rest wurde als Armenspital genutzt. 1562-63 baute Bern den Chor der Klosterkirche zu einem Getreidespeicher und einem Weinkeller um. 1746-50 wurde der Westflügel abgerissen und Statthalter Samuel Tillier baute das sogenannte Neue Schloss. Seither ist es der Verwaltungssitz des Bezirks Interlaken. ⓘ
Dorf Aarmühle
Aarmühle wurde nach der Mühle an der Aare benannt, die dort vor 1365 errichtet wurde. Ab 1365 hielt das Kloster in der Aarmühle Wochen- und Jahresmärkte ab. Es hatte eine eigene Bäuert, gehörte aber politisch zur Gemeinde Matten. ⓘ
Im 16. Jahrhundert begannen die Bäuerin von Aarmühle und die umliegenden Bäuerinnen und Bauern, sich um die Nutzung der gemeinsamen Felder und Wälder zu streiten. Schlichtungsversuche in den Jahren 1533, 1586 und 1618 blieben erfolglos. Nicht zuletzt als Folge der Streitigkeiten trennte sich Wilderswil 1633 von Matten und wurde eine eigenständige Gemeinde. Der Streit zwischen Aarmühle und Matten ging jedoch weiter, und 1761 versuchte der Statthalter des Bezirks Interlaken erfolglos zu vermitteln. Schliesslich teilten die beiden Dörfer 1810 ihren gemeinsamen Besitz, doch es dauerte noch bis 1838, bis Aarmühle eine unabhängige politische Gemeinde wurde. ⓘ
Zum Zeitpunkt der Trennung war die Zahl der Pächter (Bauern, denen das Land, das sie bewirtschafteten, nicht gehörte) in Aarmühle und Matten sehr unterschiedlich. Im Jahr 1831 waren in Aarmühle 37 % der Bevölkerung Pächter, in Matten dagegen nur 12 %. Das bedeutete, dass die Bevölkerung von Matten eng mit dem Land verbunden war und Bauern blieb, während sie in Aarmühle begann, den wachsenden Tourismus zu unterstützen. ⓘ
Aarmühle wird zu Interlaken
Am rechten Aareufer wird Unterseen zur einzigen Gemeinde und übernimmt das Dorf Interlaken. Am linken Ufer wurden die Dörfer 1838 zu den beiden Gemeinden Matten und Aarmühle. Aarmühle benutzte jedoch den Namen Interlaken für sein Postamt und seinen Bahnhof, was dazu führte, dass dieser Name bekannter wurde. Offiziell wurde der Name 1891 in Interlaken geändert. ⓘ
Aufschwung des Tourismus
Der Ruf Interlakens als internationaler Ferienort begann um 1800 dank der Landschaften von Franz Niklaus König und anderen Schweizer Landschaftsmalern. Der Erfolg des Unspunnenfestes, eines Festes der Schweizer Kultur, in den Jahren 1805 und 1808 brachte viele Touristen nach Interlaken. Ab 1820 kamen sie wegen der Bergluft und der Kurbehandlungen, und 1859 wurde der große Kursaal eröffnet, der ein elegantes Heilbad bot. Die vielen Hotels und die gute Verkehrsanbindung erleichterten den frühen Touristen den Besuch. 1835 wurde von Thun aus eine Dampfschifffahrtslinie über den Thunersee eröffnet, 1839 folgte eine weitere über den Brienzersee ab Brienz. ⓘ
Im Jahr 1872 wurde die Bödelibahn von Därligen am Thunersee nach Interlaken eröffnet. Zwei Jahre später wurde sie bis Bönigen am Brienzersee verlängert. Zunächst war diese Strecke nicht an das übrige Schweizer Eisenbahnnetz angeschlossen und diente als Verbindung zwischen den Dampfschiffen auf den beiden Seen. Im Jahr 1893 wurde jedoch die Thunerseebahn entlang des Thunersees eröffnet, die eine direkte Bahnverbindung nach Thun und weiter nach Bern und darüber hinaus herstellte. 1888 wurde die Brünigbahn zwischen Alpnachstad am Vierwaldstättersee und Brienz am Brienzersee eröffnet, die eine durchgehende Dampfschiff- und Bahnverbindung von Interlaken nach Luzern herstellte. Bis 1916 erreichte die Brünigbahn von Brienz aus Interlaken und bot zusammen mit einer früheren Verlängerung an ihrem östlichen Ende eine direkte Bahnverbindung nach Luzern. Im Jahr 1890 verband die Berner Oberland-Bahn Interlaken mit den Tourismusorten Lauterbrunnen und Grindelwald. ⓘ
Mit dem Ausbau der Verkehrsverbindungen entstanden Hotels entlang der Jungfraustrecke. In den Jahren 1860-75 und 1890-1914 wurden mehrere Luxushotels mit Blick auf die Jungfrau und die umliegenden Berge gebaut. Der heutige Kursaal wurde 1898-99 erbaut und 1909-10 umgestaltet. ⓘ
Trotz der Konzentration auf den Tourismus war von 1850 bis 1935 eine Parkettfabrik in Betrieb, und 1921 wurde eine Wollweberei eröffnet. Im späten 20. Jahrhundert wurden in Interlaken eine Wollgarn- und eine Metallwarenfabrik eröffnet. Seit 1988 ist Interlaken an die Autobahn A8 angeschlossen. ⓘ
Das moderne Interlaken
Der rasante Aufschwung des Fremdenverkehrs endete 1914 abrupt mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, nahm aber nach dem Krieg wieder etwas zu. Der Zweite Weltkrieg brachte eine weitere dramatische Verlangsamung. Interlaken begann sich 1955 von den Auswirkungen des Krieges zu erholen, als sich Interlaken als Kongress- und Tagungszentrum neu positionierte. Heute sind die beiden Kerndörfer (Aarmühle und das Dorf um das Landvogteischloss) durch Neubauten miteinander verbunden. Die Gemeinden Matten und Unterseen sind ebenfalls durch Neubauten mit Interlaken verbunden und verfügen über eine gemeinsame Infrastruktur. Eine Volksabstimmung über den Zusammenschluss der drei politischen Gemeinden zu einer einzigen wurde 1914 und 1927 abgelehnt. ⓘ
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung ⓘ | |||||||||||||
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Jahr | 1764 | 1850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 |
Einwohner | 397 | 1'054 | 2'085 | 2'962 | 3'771 | 4'368 | 4'738 | 4'735 | 4'852 | 5'176 | 5'199 | 5'429 | 5'610 |
Geografie
Topographie
Interlaken liegt auf 566 m ü. M., zwischen dem Brienzersee im Osten und dem Thunersee im Westen auf dem Bödeli genannten Schwemmland. Die Stadt hat ihren Namen von der geografischen Lage zwischen den Seen (lateinisch inter lacus). Die Aare fliesst durch die Stadt vom einen zum anderen See, während die Lütschine aus den Bergen von Süden her in den Brienzersee fliesst, allerdings nicht durch die Gemeinde Interlaken. ⓘ
Die Gemeinde Interlaken hat eine Fläche von 4,27 km2 (1,65 qkm). Davon werden 1,05 km2 oder 24,4% landwirtschaftlich genutzt, während 0,97 km2 oder 22,6% bewaldet sind. Von den übrigen Flächen sind 2,03 km2 oder 47,2 % besiedelt (Gebäude oder Straßen), 0,3 km2 oder 7,0 % sind Flüsse oder Seen und 0,01 km2 oder 0,2 % sind unproduktives Land. ⓘ
Von der bebauten Fläche entfallen 5,3 % auf Industriegebäude, 21,4 % auf Wohngebäude und 16,0 % auf Verkehrsinfrastrukturen und 4,0 % auf Parks, Grünanlagen und Sportplätze. Von den bewaldeten Flächen sind 20,9 % der Gesamtfläche stark bewaldet und 1,6 % sind mit Obstgärten oder kleinen Baumgruppen bedeckt. Von den landwirtschaftlich genutzten Flächen werden 6,5 % für den Anbau von Feldfrüchten und 16,3 % als Weideland genutzt, während 1,6 % für den Obst- oder Weinanbau verwendet werden. Das gesamte Wasser in der Gemeinde ist Fließwasser. ⓘ
Klima
Interlaken hat ein eher mildes, warmes, sommerlich-feuchtes Kontinentalklima (Köppen-Klimaklassifikation Dfb), wenn die Isotherme von 0 °C (32,0 °F) verwendet wird. Wird jedoch die Isotherme von -3 °C (26,6 °F) verwendet, so ist das Klima gemäßigt ozeanisch (Köppen-Klimaklassifikation Cfb). Das Klima in diesem Gebiet weist milde Unterschiede zwischen Höchst- und Tiefstwerten auf, und es gibt das ganze Jahr über ausreichend Niederschlag. ⓘ
Klimadaten für Interlaken (Referenzperiode 1991-2020) ⓘ | |||||||||||||
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Monat | Jan | Feb | März | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr |
Durchschnittlicher Höchstwert °C (°F) | 3.2 (37.8) |
5.4 (41.7) |
10.5 (50.9) |
14.7 (58.5) |
18.7 (65.7) |
22.4 (72.3) |
24.3 (75.7) |
23.7 (74.7) |
19.2 (66.6) |
14.1 (57.4) |
7.8 (46.0) |
3.7 (38.7) |
14.0 (57.2) |
Tagesmittelwert °C (°F) | 0.0 (32.0) |
1.0 (33.8) |
5.2 (41.4) |
9.2 (48.6) |
13.3 (55.9) |
16.9 (62.4) |
18.6 (65.5) |
18.1 (64.6) |
14.1 (57.4) |
9.6 (49.3) |
4.2 (39.6) |
0.8 (33.4) |
9.3 (48.7) |
Durchschnittlicher Tiefstwert °C (°F) | −2.8 (27.0) |
−2.5 (27.5) |
0.9 (33.6) |
4.1 (39.4) |
8.3 (46.9) |
12.1 (53.8) |
13.8 (56.8) |
13.6 (56.5) |
10.0 (50.0) |
6.0 (42.8) |
1.2 (34.2) |
−1.8 (28.8) |
5.2 (41.4) |
Durchschnittlicher Niederschlag mm (Zoll) | 72 (2.8) |
67 (2.6) |
73 (2.9) |
82 (3.2) |
122 (4.8) |
127 (5.0) |
146 (5.7) |
146 (5.7) |
94 (3.7) |
80 (3.1) |
80 (3.1) |
91 (3.6) |
1,178 (46.4) |
Durchschnittlicher Schneefall cm (Zoll) | 28.1 (11.1) |
26.5 (10.4) |
11.4 (4.5) |
0.8 (0.3) |
0.0 (0.0) |
0.0 (0.0) |
0.0 (0.0) |
0.0 (0.0) |
0.0 (0.0) |
0.0 (0.0) |
5.6 (2.2) |
17.8 (7.0) |
90.2 (35.5) |
Durchschnittliche Niederschlagstage (≥ 1,0 mm) | 9.1 | 8.5 | 9.9 | 10.1 | 12.5 | 13.2 | 12.8 | 12.8 | 9.5 | 9.3 | 9.6 | 10.0 | 127.3 |
Durchschnittliche schneereiche Tage (≥ 1,0 cm) | 4.6 | 4.7 | 3.1 | 0.4 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 1.1 | 3.2 | 17.1 |
Durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit (%) | 83 | 78 | 72 | 69 | 72 | 73 | 73 | 77 | 80 | 83 | 84 | 85 | 77 |
Mittlere monatliche Sonnenscheinstunden | 67 | 82 | 129 | 164 | 183 | 200 | 223 | 199 | 152 | 102 | 68 | 56 | 1,625 |
Prozentuale mögliche Sonnenscheindauer | 41 | 49 | 49 | 48 | 44 | 46 | 52 | 53 | 53 | 50 | 42 | 36 | 48 |
Quelle: MeteoSchweiz (Schnee 1981-2010) |
Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 9,3 °C, wobei im Januar mit 0,0 °C die kältesten und im Juli mit 18,6 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 89 Frosttage und 17 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 44, während im Schnitt 6 bis 7 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 577 m ü. M. ⓘ
ⓘInterlaken | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Interlaken
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020 ⓘ
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Politik
Die Legislative ist der Grosse Gemeinderat mit 30 Mitgliedern, es gibt daher keine Gemeindeversammlung mehr. Im Grossen Gemeinderat vertreten sind SVP, FDP, SP, glp, Grüne, EVP und EDU. Die rechts stehende Grafik zeigt die Sitzverteilung nach den Gemeindewahlen von 2020. ⓘ
Der Gemeinderat hat 7 Mitgliedern, präsidiert vom Gemeindepräsidenten. Alle Mitglieder sind nebenamtlich tätig. ⓘ
Wappen
Das Gemeindewappen lautet: In Silber ein halber Steinbock, gekrümmt und geschmachtet, in Gelb. ⓘ
Regierung
Der Gemeinderat bildet die Exekutive der Gemeinde Interlaken und arbeitet als Kollegialbehörde. Er setzt sich aus sieben Gemeinderäten/-rätinnen zusammen, die jeweils für ein Ressort zuständig sind. Der Gemeinderat mit dem Ressort Exekutive fungiert als Gemeindepräsident. In der Legislaturperiode 2012 - 2016 wird der Gemeinderat von Gemeindepräsident Urs Graf präsidiert. Departementsaufgaben, Koordinationsmassnahmen und der Vollzug von Gesetzen, die der Grosse Gemeinderat erlässt, werden vom Gemeinderat getragen. Die ordentliche Wahl des Gemeinderats durch alle stimmberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner findet alle vier Jahre statt, erstmals 2016. Jede stimmberechtigte Schweizerin und jeder stimmberechtigte Schweizer mit Wohnsitz in Interlaken kann als Mitglied des Gemeinderats gewählt werden. Die Delegierten werden mittels eines Proporzsystems gewählt. Die Präsidentin oder der Präsident wird ebenfalls in einer öffentlichen Wahl nach dem System Mayorz gewählt, während die Leiter der anderen Ressorts vom Kollegium bestimmt werden. ⓘ
Der Gemeinderat von Interlaken setzt sich seit Januar 2012 aus drei Mitgliedern der SP (Sozialdemokratische Partei), von denen eines auch Gemeindepräsident ist, und je zwei Mitgliedern der FDP (Die Liberalen) und der SVP (Schweizerische Volkspartei) zusammen. Die letzte ordentliche Wahl (Landsgemeinde) fand am 25. September 2016 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 44%. Alle Mitglieder und der Gemeindepräsident wurden für die Amtsperiode 2017-2020 wiedergewählt. ⓘ
Gemeinderätin/Rat (Gemeinderat/-rätin) |
Partei | Portefeuille (Ressort, seit) | gewählt seit ⓘ |
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Urs Graf | SP | Exekutivressort (Präsidiales, 2006) | 2005 |
Kaspar Boss | SP | Bau und Planung (2012) | 2011 |
Hans-Rudolf Burkhard | FDP | Vormundschaft/Soziales (April 2010) | Ersatzwahl 2010 (Wahl 2007) |
Franz Christ | SVP | Bildung (Bildung, Mai 2016) | Ersatzwahl 2016 (Wahl 2011) |
Peter Michel | SVP | Sicherheit (Sicherheit, 2012) | 2011 |
Phillipe Ritschard | FDP | Finanzen und Steuern (Finanzen und Steuern, 2012) | 2007 |
Sabina Stör | SP | Tiefbau (Industrielle Betriebe, 2010) | 2009 |
Parlament
Der Grosse Gemeinderat (GGR) ist die gesetzgebende Gewalt. Er setzt sich aus 30 Mitgliedern zusammen und wird alle vier Jahre gewählt. Der Große Gemeinderat erlässt Verordnungen und Satzungen, die vom Gemeinderat und der Verwaltung ausgeführt werden. Die Delegierten werden durch ein Proporzsystem ausgewählt. ⓘ
Die Sitzungen des Grossen Gemeinderats sind öffentlich. Jede stimmberechtigte Einwohnerin und jeder stimmberechtigte Einwohner von Interlaken kann als Mitglied in den Grossen Gemeinderat gewählt werden. Das Parlament tagt sechs bis acht Mal pro Jahr im Kunsthaus am Amman-Hofer-Platz. ⓘ
Die letzte reguläre Wahl des Grossen Gemeinderats fand am 25. September 2016 für die Legislaturperiode 2017 bis 2020 statt. Derzeit besteht der Grosse Gemeinderat aus 8 Mitgliedern der Liberalen (FDP/PLR), 8 Mitgliedern der Schweizerischen Volkspartei (SVP/UDC), 7 Mitgliedern der Sozialdemokratischen Partei (SP/PS), 3 Mitgliedern der Grünen Partei (GPS/SPE), 3 Mitgliedern der Evangelischen Volkspartei (EVP/PEV) und einem Mitglied der Eidgenössischen Demokratischen Union (EDU/UDF). ⓘ
Nationale Wahlen
Nationalrat
Bei den Nationalratswahlen 2015 war die beliebteste Partei die UDC, die 30,4 % der Stimmen erhielt. Die fünf nächstplatzierten Parteien waren die SP (18,6 %), die BDP (14,3 %), die FDP (11,4 %), die Grünen (7,9 %) und die EVP (6,1 %). Bei den eidgenössischen Wahlen wurden insgesamt Stimmen abgegeben, die Wahlbeteiligung lag bei %. ⓘ
Internationale Beziehungen
Partnerstädte - Partnerstädte
Interlaken unterhält Partnerschaften mit:
- Ōtsu, Japan
- Scottsdale, Vereinigte Staaten
- Třeboň, Tschechische Republik
- Huangshan, China
- Zeuthen, Deutschland ⓘ
Demografische Daten
Einwohnerzahl
Interlaken hat eine Bevölkerung (Stand Dezember 2020) von 5'719 Personen. Im Jahr 2010 waren 26,4% der Bevölkerung ausländische Staatsangehörige. In den letzten 10 Jahren (2000-2010) hat sich die Bevölkerung um 5,3% verändert. Davon entfielen 8,2 % auf Zuwanderung und -1,9 % auf Geburten und Sterbefälle. ⓘ
Der Großteil der Bevölkerung (Stand 2000) spricht Deutsch (4 271 oder 83,4 %) als Erstsprache, Portugiesisch ist die zweithäufigste Sprache (198 oder 3,9 %) und Italienisch die dritthäufigste (145 oder 2,8 %). Es gibt 64 Personen, die Französisch und 11 Personen, die Rätoromanisch sprechen. ⓘ
Im Jahr 2008 war die Bevölkerung zu 47,5% männlich und zu 52,5% weiblich. Die Bevölkerung setzt sich aus 1'830 Schweizer Männern (33,7% der Bevölkerung) und 751 (13,8%) Nicht-Schweizern zusammen. Es gab 2.164 Schweizer Frauen (39,9%) und 684 (12,6%) ausländische Frauen. Von der Bevölkerung der Gemeinde waren 988 oder 19,3% in Interlaken geboren und lebten dort im Jahr 2000. 1'923 oder 37,6 % wurden im gleichen Kanton geboren, 805 oder 15,7 % in der Schweiz und 1'185 oder 23,1 % ausserhalb der Schweiz. ⓘ
Im Jahr 2000 machten Kinder und Jugendliche (0-19 Jahre) 19,3% der Bevölkerung aus, während Erwachsene (20-64 Jahre) 63,1% und Senioren (über 64 Jahre) 17,6% ausmachten. Im selben Jahr gab es in der Gemeinde 2 158 ledige und unverheiratete Personen. Es gab 2.288 Verheiratete, 367 Witwen oder Witwer und 306 Geschiedene. ⓘ
Im Jahr 2000 gab es in der Gemeinde 2.418 Privathaushalte mit durchschnittlich 2,0 Personen pro Haushalt. Es gab 1.041 Haushalte, die nur aus einer Person bestanden, und 74 Haushalte mit fünf oder mehr Personen. Insgesamt 2.292 Wohnungen (83,5 % der Gesamtzahl) waren ständig bewohnt, während 329 Wohnungen (12,0 %) saisonal belegt waren und 125 Wohnungen (4,6 %) leer standen. Im Jahr 2009 lag die Neubaurate bei 4,6 neuen Wohnungen pro 1000 Einwohner. ⓘ
Im Jahr 2003 betrug der durchschnittliche Mietpreis für eine durchschnittliche Wohnung in Interlaken 1013,98 Schweizer Franken (CHF) pro Monat (ca. 810 US$, 460 £, 650 €, Umrechnungskurs von 2003). Der Durchschnittspreis für eine Einzimmerwohnung lag bei 642,58 CHF (510 US$, 290 £, 410 €), eine Zweizimmerwohnung bei 741,20 CHF (590 US$, 330 £, 470 €), eine Dreizimmerwohnung bei 945,28 CHF (760 US$, 430 £, 600 €) und eine Wohnung mit sechs oder mehr Zimmern kostete durchschnittlich 1648,96 CHF (1320 US$, 740 £, 1060 €). Der durchschnittliche Wohnungspreis in Interlaken lag bei 90,9% des nationalen Durchschnitts von 1116 CHF. Die Leerstandsquote in der Gemeinde lag 2010 bei 0,1 %. ⓘ
Die historische Bevölkerungsentwicklung ist in der folgenden Grafik dargestellt:
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korrekt festgelegt ist.Wirtschaft
Interlaken wird als Tourismusgemeinde eingestuft. Die Gemeinde ist das Zentrum der Agglomeration Interlaken. Im Jahr 2014 waren insgesamt 6'939 Personen in der Gemeinde beschäftigt. Davon arbeiteten 12 Personen in 5 Betrieben des primären Wirtschaftssektors. Der sekundäre Sektor beschäftigte 804 Personen in 100 Betrieben. Der tertiäre Sektor schließlich bot 6.123 Arbeitsplätze in 724 Betrieben. Im Jahr 2019 bezogen insgesamt 4,2 % der Bevölkerung Sozialhilfe. ⓘ
Im Jahr 2011 lag die Arbeitslosenquote in der Gemeinde bei 3,4 %. ⓘ
Im Jahr 2015 verzeichneten die örtlichen Hotels insgesamt 710.116 Übernachtungen, davon 82,2 % internationale Gäste. Im Jahr 2017 gab es in der Gemeinde rund 27 Hotels mit 1.599 Zimmern. ⓘ
Im Jahr 2008 betrug die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in Vollzeitäquivalenten 4.903. Die Zahl der Arbeitsplätze im primären Sektor betrug 4, die alle in der Landwirtschaft angesiedelt waren. Die Zahl der Arbeitsplätze im sekundären Sektor betrug 745, wovon 281 oder (37,7%) im verarbeitenden Gewerbe und 397 (53,3%) im Baugewerbe angesiedelt waren. Die Zahl der Arbeitsplätze im tertiären Sektor betrug 4.154. Im tertiären Sektor waren 1.145 oder 27,6% im Groß- oder Einzelhandel oder in der Kraftfahrzeugreparatur, 276 oder 6,6% im Warenverkehr und in der Lagerung von Gütern, 1.170 oder 28,2% im Hotel- und Gaststättengewerbe, 57 oder 1,4% in der Informationsindustrie, 168 oder 4,0% in der Versicherungs- oder Finanzindustrie, 308 oder 7,4% in technischen Berufen oder Wissenschaftlern, 119 oder 2,9% im Bildungswesen und 360 oder 8,7% im Gesundheitswesen tätig. ⓘ
Im Jahr 2000 gab es 4.253 Arbeitnehmer, die in die Gemeinde einpendelten, und 1.117 Arbeitnehmer, die wegpendelten. Die Gemeinde ist ein Nettoimporteur von Arbeitskräften, denn auf einen Zuzug von Arbeitskräften kommen etwa 3,8. Von der erwerbstätigen Bevölkerung benutzten 12,5 % öffentliche Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu kommen, und 28,5 % ein privates Auto. ⓘ
Religion
Bei der Volkszählung 2000 waren 1.139 oder 22,3 % römisch-katholisch, während 2.873 oder 56,1 % der schweizerisch-reformierten Kirche angehörten. Von der übrigen Bevölkerung gehörten 83 Personen einer orthodoxen Kirche an (ca. 1,62 % der Bevölkerung), 4 Personen (ca. 0,08 % der Bevölkerung) gehörten der christlich-katholischen Kirche an und 374 Personen (ca. 7,31 % der Bevölkerung) einer anderen christlichen Kirche. ⓘ
3 Personen (oder etwa 0,06% der Bevölkerung) waren jüdisch und 170 (oder etwa 3,32% der Bevölkerung) islamisch. 29 Personen waren Buddhisten, 43 Personen waren Hindus und 9 Personen gehörten einer anderen Kirche an. 342 Personen (ca. 6,68 % der Bevölkerung) gehörten keiner Kirche an, sind Agnostiker oder Atheisten, und 235 Personen (ca. 4,59 % der Bevölkerung) haben die Frage nicht beantwortet. ⓘ
Bildung
In Interlaken haben 2'181 oder (42,6%) der Bevölkerung eine nicht obligatorische Sekundarstufe II abgeschlossen, und 562 oder (11,0%) haben eine zusätzliche höhere Ausbildung (entweder Universität oder Fachhochschule) absolviert. Von den 562 Absolventen des Tertiärbereichs waren 62,3% Schweizer Männer, 21,4% Schweizer Frauen, 8,4% ausländische Männer und 8,0% ausländische Frauen. ⓘ
Wirtschaft
Tourismus
Die Stadt ist in erster Linie ein Ausgangspunkt für die Erkundung der umliegenden Gebiete. Zu den Hauptattraktionen gehören die Berge der Jungfrau-Region, darunter die Jungfrau (4'158 m), der Mönch (4'107 m) und der Eiger (3'967 m). Während die Gipfel dieser Berge nur für Bergsteiger zugänglich sind, ermöglicht eine Reihe von Verbindungsbahnen den Zugang zum Jungfraujoch, einem Sattel (3.454 m) zwischen Jungfrau und Mönch, der korrekterweise als Joch übersetzt wird und der höchste mit der Bahn erreichbare Punkt in Europa ist. ⓘ
Die Harderkulm (1.321 m) nördlich von Interlaken und die Schynige Platte (1.967 m) südlich von Interlaken sind ebenfalls mit der Bahn erreichbar und bieten weite Ausblicke auf die höheren Berge. Der Thuner- und der Brienzersee liegen beide in der Nähe der Stadt, und die Aare fliesst von Osten nach Westen durch die Stadt. Auf beiden Seen verkehren Schifffahrten, die verschiedene Uferorte anfahren. Eine davon, Brienz, ist der Ausgangspunkt für eine der letzten dampfbetriebenen Bergbahnen der Schweiz, die Brienz Rothorn Bahn. ⓘ
Der Jungfrau Park, ein Vergnügungspark, liegt südlich von Interlaken. Er wurde ursprünglich als Mystery Park eröffnet, ein Themenpark mit paranormalen Themen, der dem Schriftsteller Erich von Däniken gehörte, wurde aber 2006 nach drei Jahren wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen. In seiner jetzigen Form wurde er 2009 wiedereröffnet. ⓘ
Interlaken verfügt über eine große Auswahl an Hotels verschiedener Kategorien, von denen viele entlang des Höhewegs liegen, einer Straße, die die beiden Bahnhöfe der Stadt verbindet und einen Blick auf die Berge bietet. Andere Hotels befinden sich in der Nähe der beiden Bahnhöfe oder auf der anderen Seite des Flusses in der Nachbargemeinde Unterseen. ⓘ
Interlaken ist auch ein Ziel für Rucksacktouristen. Es gibt zahlreiche Backpacker-freundliche Hotels und Unternehmen, die geführte Dienste für Fallschirmspringen, Canyoning, Drachenfliegen, Gleitschirmfliegen und Skifahren anbieten. ⓘ
Bildung
Das Schulsystem des Kantons Bern sieht ein Jahr nicht-obligatorischen Kindergarten vor, gefolgt von sechs Jahren Primarschule. Daran schließt sich die dreijährige obligatorische Sekundarstufe I an, in der die Schülerinnen und Schüler nach ihren Fähigkeiten und Begabungen getrennt werden. Im Anschluss an die Sekundarstufe I können die Schüler eine weiterführende Schule besuchen oder eine Lehre absolvieren. ⓘ
Im Schuljahr 2009-10 besuchten insgesamt 667 Schülerinnen und Schüler den Unterricht in Interlaken. In der Gemeinde gab es 4 Kindergartenklassen mit insgesamt 72 Schülerinnen und Schülern. Von den Schülerinnen und Schülern des Kindergartens hatten 36,1 % einen ständigen oder vorübergehenden Wohnsitz in der Schweiz (keine Staatsangehörigkeit), und 47,2 % haben eine andere Muttersprache als die Unterrichtssprache. In der Gemeinde gab es 15 Primarklassen mit 275 Schülern. Von den Primarschülern hatten 33,8 % einen ständigen oder vorübergehenden Wohnsitz in der Schweiz (keine Staatsangehörigkeit), und 43,1 % hatten eine andere Muttersprache als die Unterrichtssprache. Im selben Jahr gab es 16 Klassen der Sekundarstufe I mit insgesamt 301 Schülern. 17,6 % der Schüler hatten einen ständigen oder vorübergehenden Wohnsitz in der Schweiz (keine Staatsangehörigkeit), und 18,3 % hatten eine andere Muttersprache als die Unterrichtssprache. Im Jahr 2000 gab es in Interlaken 450 Schülerinnen und Schüler, die aus einer anderen Gemeinde kamen, während 78 Einwohnerinnen und Einwohner Schulen außerhalb der Gemeinde besuchten. ⓘ
In Interlaken befindet sich die Bödeli-Bibliothek. Die Bibliothek besitzt (Stand 2008) 22'043 Bücher oder andere Medien und hat im gleichen Jahr 114'730 Ausleihen getätigt. Sie war in diesem Jahr an insgesamt 292 Tagen mit durchschnittlich 21 Stunden pro Woche geöffnet. ⓘ
Verkehrsmittel
Interlaken hat zwei Bahnhöfe, Interlaken Ost und Interlaken West, die beide von der Thunersee-Linie der BLS AG bedient werden, die direkte Verbindungen nach Spiez, Thun, Bern und darüber hinaus bietet, mit Weiterverbindungen in Bern in die übrige Schweiz. Durchgehende internationale Verbindungen gibt es mit dem TGV nach Paris und dem ICE nach Frankfurt und Berlin. ⓘ
Interlaken Ost ist nicht nur Endstation der Thunersee-Linie, sondern auch Endstation der Brünig-Linie der Zentralbahn nach Brienz, Meiringen und Luzern mit Weiterverbindungen in die Nordostschweiz. Vom Bahnhof Ost aus verkehrt auch die Berner Oberland-Bahn, die die erste Etappe mehrerer Bergbahnstrecken in die Jungfrauregion und vor allem zum höchstgelegenen Bahnhof Europas auf dem Jungfraujoch darstellt. ⓘ
Der Schiffsverkehr über den Brienzersee nach Brienz und über den Thunersee nach Spiez und Thun wird von der BLS AG betrieben. Die Schiffe auf dem Thunersee verkehren von einem Quai neben dem Bahnhof West, der durch den Interlakner Schiffskanal mit dem Thunersee verbunden ist. Die Schiffe auf dem Brienzersee verkehren von einem Quai an der Aare beim Bahnhof Ost. Der restliche Teil der Aare zwischen den beiden Seen wird durch mehrere Wehre kontrolliert und ist nicht schiffbar. ⓘ
Interlaken ist über die Autobahn A8 mit Thun und Luzern verbunden und hat über andere Schweizer Autobahnen Anschluss an den Rest der Schweiz. Lokale Straßen folgen auch den beiden Ufern der Seen nach Osten und Westen und folgen dem Tal der Lütschine nach Süden in die Jungfrauregion. Es gibt jedoch keine direkte Straßenverbindung über die Berge dieser Region in den südlich gelegenen Kanton Wallis; die nächstgelegenen Verbindungen sind der Grimselpass im Osten oder die Nutzung des Fahrzeugtransports durch den Lötschberg-Eisenbahntunnel im Westen. ⓘ
In der näheren Umgebung verkehren zwei Standseilbahnen, die Harderbahn und die Heimwehfluhbahn, zu nahe gelegenen Aussichtspunkten. Der lokale und regionale Busverkehr wird von PostAuto Schweiz betrieben, während die Verkehrsbetriebe STI eine Regionalbuslinie nach Thun unterhalten. ⓘ
Kultur
Veranstaltungen
- Jedes Jahr im September findet in Interlaken der Jungfrau-Marathon statt.
- Das Unspunnenfest ist ein Fest, das etwa alle zwölf Jahre in Interlaken und den Nachbargemeinden Matten und Wilderswil stattfindet. Das Fest steht im Zeichen der traditionellen Schweizer Kultur und bietet Wettbewerbe im Steinstossen, Schwingen und Jodeln. Das letzte Unspunnenfest fand im Jahr 2017 statt. Das nächste Fest ist für das Jahr 2029 geplant.
- Am 15. Juli 2007 fand auf dem Flugplatz bei Interlaken die Red Bull Air Race World Series statt.
- Im Sommer findet das Greenfield Festival am Rande von Interlaken statt. ⓘ
Jedes Jahr startet Anfang September in Interlaken der Jungfrau-Marathon, mit ca. 4000 Teilnehmern der wohl bekannteste Bergmarathon der Welt. Er führt über Wilderswil, Zweilütschinen, Lauterbrunnen, Wengen und die Wengernalp bis zur Station Eigergletscher. ⓘ
Von den Sportvereinen in Interlaken erreichte die Handballgruppe Bödeli Bekanntheit, da sie mehrfach in die Nationalliga B aufgestiegen ist. ⓘ
- Greenfield Festival
- Porsche-Treffen Showtime auf dem Flugplatz Interlaken
- Unspunnenfest
- Wilhelm-Tell-Spiele ⓘ
Kulturdenkmäler von nationaler Bedeutung
Das ehemalige Klostergebäude, das Hotel Royal-St. Georges, das Hotel Victoria-Jungfrau und der Kursaal sind als Schweizer Kulturerbe von nationaler Bedeutung aufgeführt. Das gesamte verstädterte Dorf Interlaken ist Teil des Inventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz. ⓘ
Sehenswürdigkeiten
- Kunsthaus Interlaken
- Casino Interlaken
- Tourismuseum (vormals Touristikmuseum für die Jungfrauregion)
- Heimwehfluh mit Heimwehfluhturm
- Jungfraupark (bis Ende 2009 Mystery Park)
- Japanischer Garten ⓘ
Umgebung von Interlaken
- Thunersee und Brienzersee
- die Schynige Platte (mit der Schynige Platte-Bahn) bietet eine schöne Aussicht auf Interlaken
- ebenso der Harder Kulm mit der Harderbahn
- Artilleriewerk Bödeli ⓘ
Bemerkenswerte Persönlichkeiten
- Marie Fillunger (1850-1930 in Interlaken), eine österreichische Sängerin, lebte ab 1919 in Interlaken
- Georgia Engelhard (1906-1985 in Interlaken) eine amerikanische Bergsteigerin, Malerin und Fotografin; lebte in Interlaken
- Hans Schaffner (1908 in Interlaken-2004) Politiker und ehemaliger Bundesrat
- Dölf Reist (1921-2000) Fotograf und Alpinist
- Adrian Frutiger (1928-2015) Typograf, absolvierte seine Lehre in Interlaken
- Elisabeth Glauser (geb. 1943 in Interlaken), Schweizer Opernmezzosopranistin und akademische Gesangslehrerin
- Polo Hofer (1945 in Interlaken - 2017) Rockmusiker
- Sport
- Walter Balmer (1948-2010 in Interlaken) ist ein Schweizer Fussballnationalspieler
- Suzanne Müller (geb. 1963 in Interlaken) ist eine Schweizer Rhythmische Sportgymnastin, die an den Olympischen Sommerspielen 1984 teilnahm
- Nelson Ferreira (geboren 1982 in Interlaken) ist ein schweizerisch-portugiesischer Fussballspieler
- Marcel Marti (geboren 1983 in Interlaken) ist ein Schweizer Skitourengeher
- Sven Michel (geb. 1988) ist ein Schweizer Curler aus Interlaken
- Kilian Moser (geb. 1988), Radrennfahrer
- Sascha Stulz (geboren 1988 in Interlaken) ist ein Schweizer Profi-Fußballtorhüter
- Lucas Tramèr (geb. 1989 in Interlaken) ist ein Schweizer Ruderer, der bei den Olympischen Sommerspielen 2016 die Goldmedaille gewann. ⓘ
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Interlaken ist eines der grossen Tourismuszentren des Berner Oberlands und verfügt über eine Infrastruktur von 60 Hotels mit ca. 4100 Betten, sechs Jugendherbergen bzw. Hostels mit ca. 450 Betten, acht Campingplätzen mit 1045 Standplätzen sowie Ferienwohnungen mit ca. 1000 Betten. Das bekannteste Hotel ist das Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa und das älteste das Hotel Interlaken (seit 1323). Der Verein Tourismus-Organisation Interlaken TOI (kurz Interlaken Tourismus) vermarktet nicht nur die Angebote in Interlaken, sondern vertritt auch die Gemeinden Unterseen, Matten, Wilderswil auf dem Bödelis sowie die angrenzenden Gemeinden Saxeten und Gsteigwiler. Als Dachmarken vertritt TOI ebenfalls die Ortschaften und Städte um den Brienzer- und Thunersee sowie den Naturpark Diemtigal. ⓘ
Es wird ein Angebot an Outdoor- und Freizeitaktivitäten angeboten, darunter Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Canyoning, River Rafting, Bungee Jumping und Kajakfahren. Einige dieser Angebote sind auch im Winter verfügbar.
2017 verzeichneten die Gemeinden Interlaken, Matten und Unterseen zusammen 1.323.965 Logiernächte in Hotels, Hostels, Camping und Ferienwohnungen. Die Dachmarke Interlaken verzeichnete 2017 total 2'588'134 Logiernächte. Die meisten Übernachtungsbesucher kommen aus der Schweiz (18,8 %) gefolgt von China und Hongkong (13,2 %), Korea (11,7 %), den Staaten am Persischen Golf (11,0 %), Indien (8,9 %), USA (5,8 %), Deutschland (5,1 %) und Grossbritannien (4,8 %). ⓘ
Viele Gäste kommen im Sommer aus den Golf-Staaten, vor allem aus Saudi-Arabien und den VAE. ⓘ
Verkehr
Strassenverkehr
Interlaken ist über die Autobahn 8 an das Fernstrassennetz angeschlossen. Seit 1914 befand sich am Bahnhof Interlaken West die Endhaltestelle der Strassenbahn Steffisburg–Thun–Interlaken. Das Tram wurde 1939 auf Autobusbetrieb umgestellt, die Linie der Verkehrsbetriebe STI verkehrt gegenwärtig unter der Nummer 21. ⓘ
Mobilität
Interlaken ist Mitglied der Alpine Pearls, die sich für umweltfreundliche Mobilität im Alpenraum einsetzen. ⓘ
Kindergarten und Schulen
- Kindergarten und 1./2. Klasse, Schulhaus Ost
- Primarstufe, Schulhaus Ost und West
- Sekundarstufe, General Guisanstrasse 43
- Gymnasium Interlaken mit Abteilung Gstaad
- Spezialunterricht Jungfrauregion (Psychomotorik, Logopädie, Integrative Förderung) ⓘ
Gesundheitswesen
Interlaken verfügt mit dem Spital Interlaken über ein öffentliches Spital mit 24-Stunden-Notfallversorgung. Es gehört zum Klinikverbund der Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken (Spitäler FMI). ⓘ