Debian

Aus besserwiki.de
Debian
Debian OpenLogo
Screenshot of Debian 11 (Bullseye) with the GNOME desktop environment 3.38
Debian 11 (Bullseye) mit seiner Standard-Desktop-Umgebung, GNOME Version 3.38
OS-FamilieLinux (Unix-ähnlich)
ArbeitszustandDerzeit
Quellcode-ModellOffene Quelle
Erste VeröffentlichungSeptember 1993; vor 29 Jahren
Letzte Veröffentlichung11.4 (Bullseye) (9. Juli 2022; vor 7 Monaten) ]
Letzte Vorschau12 (Bücherwurm)
Verfügbar in75 Sprachen
Update-MethodeLangfristiger Support in der stabilen Edition, rollende Veröffentlichung in den instabilen und Test-Editionen
Plattformenx86-64, arm64, armel, armhf, i386, mips, mipsel, mips64el, ppc64el, s390x, riscv64 (in Arbeit)
Kernel-TypLinux-Kernel
BenutzeroberflächeGNU
Standard
Benutzeroberfläche
  • GNOME auf DVD
  • XFCE auf CD und Nicht-Linux-Ports
  • MATE auf der Debian-Website verfügbar
  • KDE Plasma verfügbar auf der Debian-Webseite
  • LXQt verfügbar auf der Debian-Webseite
  • LXDE verfügbar auf der Debian-Webseite
  • Cinnamon verfügbar auf der Debian-Webseite
LizenzDFSG-kompatible Lizenzen

Debian (/ˈdɛbiən/), auch bekannt als Debian GNU/Linux, ist eine Linux-Distribution, die aus freier und quelloffener Software besteht und von dem von der Gemeinschaft unterstützten Debian-Projekt entwickelt wird, das am 16. August 1993 von Ian Murdock gegründet wurde. Die erste Version von Debian (0.01) wurde am 15. September 1993 veröffentlicht, und die erste stabile Version (1.1) wurde am 17. Juni 1996 veröffentlicht. Der Debian Stable-Zweig ist die beliebteste Ausgabe für Personal Computer und Server. Debian ist auch die Basis für viele andere Distributionen, vor allem Ubuntu.

Debian ist eines der ältesten Betriebssysteme, die auf dem Linux-Kernel basieren. Das Projekt wird über das Internet von einem Team von Freiwilligen koordiniert, das vom Debian-Projektleiter und drei grundlegenden Dokumenten geleitet wird: dem Debian-Gesellschaftsvertrag, der Debian-Verfassung und den Debian-Richtlinien für freie Software. Neue Distributionen werden laufend aktualisiert, und der nächste Kandidat wird nach einem zeitlichen Einfrieren veröffentlicht.

Seit seiner Gründung wurde Debian offen entwickelt und frei nach den Prinzipien des GNU-Projekts verteilt. Aus diesem Grund hat die Free Software Foundation das Projekt von November 1994 bis November 1995 gesponsert. Als das Sponsoring endete, gründete das Debian-Projekt die gemeinnützige Organisation Software in the Public Interest, um die Entwicklung weiterhin finanziell zu unterstützen.

Debian
Logo von Debian GNU/Linux
Bildschirmfoto von Debian GNU/Linux 10 „Buster“
Debian GNU/Linux 10 „Buster“ mit MATE
Entwickler Das Debian-Projekt
Lizenz(en) DFSG-konforme Lizenzen
Akt. Version 11.4 „Bullseye“ (9. Juli 2022)
Kernel Linux und ehemals FreeBSD
Abstammung GNU/Linux
↳ Debian GNU/Linux
Architektur(en) ARM EABI, MIPS, MIPSel, PowerPC, S/390 (32 und 64 Bit), SPARC, x86 bzw. i386 (32 Bit), x86-64 (64 Bit)
Installations­medium CD, DVD, Blu-ray Disc, USB-Speicherstick, Rechnernetz
Sprache(n) mehrsprachig
www.debian.org
http://5ekxb…26s3qd.onion/] – Onion Service, nur über das Tor-Netzwerk erreichbar.

Debian [ˈdɛbi̯ən] ist ein gemeinschaftlich entwickeltes freies Betriebssystem. Debian GNU/Linux basiert auf den grundlegenden Systemwerkzeugen des GNU-Projektes sowie dem Linux-Kernel. Die aktuelle Version ist Debian 11 „Bullseye“, die aktuelle Vorabversion ist Debian 12 „Bookworm“. Debian enthält eine große Auswahl an Anwendungsprogrammen und Werkzeugen; derzeit sind es über 57.000 Programmpakete.

Geschichte

Debian-Versionsgeschichte

Die Codenamen der Debian-Distributionen basieren auf den Namen von Figuren aus den Toy Story-Filmen. Der instabile Stamm von Debian ist nach Sid benannt, einem Charakter, der regelmäßig sein Spielzeug zerstörte.

Gründung (1993-1998)

Debian wurde erstmals am 16. August 1993 von Ian Murdock angekündigt, der das System anfangs "Debian Linux Release" nannte. Das Wort "Debian" wurde als Portmanteau aus dem Vornamen seiner damaligen Freundin (später Ex-Frau) Debra Lynn und seinem eigenen Vornamen gebildet. Vor der Veröffentlichung von Debian war das Softlanding Linux System (SLS) eine beliebte Linux-Distribution und die Grundlage für Slackware. Die als schlecht empfundene Wartung und die Häufigkeit von Fehlern in SLS motivierten Murdock, eine neue Distribution zu starten.

Debian 0.01, veröffentlicht am 15. September 1993, war die erste von mehreren internen Veröffentlichungen. Version 0.90 war die erste öffentliche Veröffentlichung, die Unterstützung durch Mailinglisten bot, die bei Pixar gehostet wurden. Die Veröffentlichung enthielt das Debian-Linux-Manifest, in dem Murdocks Ansichten über das neue Betriebssystem dargelegt wurden. Darin rief er dazu auf, eine Distribution zu schaffen, die im Geiste von Linux und GNU offen gepflegt wird.

Das Debian-Projekt veröffentlichte die 0.9x-Versionen in den Jahren 1994 und 1995. Während dieser Zeit wurde es ein Jahr lang von der Free Software Foundation gesponsert. Ian Murdock delegierte das Basissystem, die Kernpakete von Debian, an Bruce Perens und Murdock konzentrierte sich auf die Verwaltung des wachsenden Projekts. Die ersten Portierungen auf Nicht-IA-32-Architekturen begannen 1995, und Debian 1.1 wurde 1996 veröffentlicht. Zu dieser Zeit und dank Ian Jackson war der dpkg-Paketmanager bereits ein wesentlicher Bestandteil von Debian.

Im Jahr 1996 übernahm Bruce Perens die Projektleitung. Perens war ein umstrittener Anführer, der als autoritär angesehen wurde und stark an Debian hing. Er entwarf einen Gesellschaftsvertrag und verarbeitete Vorschläge aus einer monatelangen Diskussion in den Debian-Gesellschaftsvertrag und die Debian-Richtlinien für Freie Software. Nachdem die FSF inmitten der Debatte um Freie Software vs. Open Source ihre Unterstützung zurückzog, initiierte Perens die Gründung der rechtlichen Dachorganisation Software in the Public Interest, anstatt eine erneute Beteiligung an der FSF zu suchen. Er leitete die Umwandlung des Projekts von a.out zu ELF. Er schuf das Programm BusyBox, das es ermöglichte, einen Debian-Installer auf einer einzigen Diskette auszuführen, und schrieb einen neuen Installer. Zu der Zeit, als Debian 1.2 veröffentlicht wurde, war das Projekt auf fast zweihundert Freiwillige angewachsen. Perens verließ das Projekt im Jahr 1998.

Ian Jackson wurde 1998 der Leiter. Debian 2.0 führte die zweite offizielle Portierung ein, m68k. Während dieser Zeit wurde die erste Portierung auf einen Nicht-Linux-Kernel, Debian GNU/Hurd, gestartet. Am 2. Dezember wurde die erste Debian-Verfassung ratifiziert.

Am 24. Juli 1998 wurde die Version 2.0 Hamm veröffentlicht, welche erstmals für mehrere Architekturen zur Verfügung stand. Das Projekt umfasste zu diesem Zeitpunkt 1500 Pakete und 400 Entwickler.

Wahl des Leiters (1999-2005)

Ab 1999 wurde der Projektleiter jedes Jahr gewählt. Das Advanced Packaging Tool wurde mit Debian 2.1 eingeführt. Die Zahl der Bewerber war überwältigend und das Projekt führte das Verfahren für neue Mitglieder ein. Die ersten Debian-Derivate, nämlich Libranet, Corel Linux und Stormix' Storm Linux, wurden 1999 gestartet. Die Veröffentlichung von 2.2 im Jahr 2000 wurde Joel Klecker gewidmet, einem Entwickler, der an Duchenne-Muskeldystrophie starb.

Ende 2000 reorganisierte das Projekt das Archiv mit neuen Paket-"Pools" und schuf die Testing-Distribution, die aus Paketen besteht, die als stabil gelten, um die Wartezeit bis zur nächsten Veröffentlichung zu verkürzen. Im selben Jahr begannen die Entwickler, eine jährliche Konferenz namens DebConf mit Vorträgen und Workshops für Entwickler und technische Benutzer abzuhalten. Im Mai 2001 kündigte Hewlett-Packard Pläne an, seine Linux-Entwicklung auf Debian zu stützen.

Im Juli 2002 veröffentlichte das Projekt die Version 3.0 mit dem Codenamen Woody, die erste Veröffentlichung, die kryptographische Software, ein frei lizenziertes KDE und Internationalisierung enthielt. Während dieser letzten Veröffentlichungszyklen wurde das Debian-Projekt von der freien Software-Gemeinschaft wegen der langen Zeit zwischen den stabilen Veröffentlichungen stark kritisiert.

Einige Ereignisse störten das Projekt während der Arbeit an Sarge, da Debian-Server durch Feuer und Hacker angegriffen wurden. Eines der denkwürdigsten Ereignisse war der Vancouver-Prospekt. Nach einem Treffen in Vancouver kündigte der Veröffentlichungsmanager Steve Langasek einen Plan an, die Anzahl der unterstützten Ports auf vier zu reduzieren, um zukünftige Veröffentlichungszyklen zu verkürzen. Es gab eine große Reaktion, weil der Vorschlag eher wie eine Entscheidung aussah und weil eine solche Reduzierung Debians Ziel, "das universelle Betriebssystem" zu sein, schaden würde.

Die erste Version des auf Debian basierenden Ubuntu, "4.10 Warty Warthog", wurde am 20. Oktober 2004 veröffentlicht. Da es als kostenloser Download vertrieben wurde, entwickelte es sich zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten Betriebssysteme mit mehr als "40 Millionen Nutzern", wie Canonical Ltd. mitteilte. Murdock kritisierte jedoch die Unterschiede zwischen Ubuntu-Paketen und Debian, die zu Inkompatibilitäten führten.

Sarge und spätere Veröffentlichungen (2005-heute)

Debian 4 (Etch), 2007

Die Sarge-Veröffentlichung 3.1 wurde im Juni 2005 veröffentlicht. Diese Veröffentlichung aktualisierte 73% der Software und enthielt über 9.000 neue Pakete. Ein neuer Installer mit modularem Design, Debian-Installer, erlaubte Installationen mit RAID-, XFS- und LVM-Unterstützung, verbesserte die Hardware-Erkennung, machte Installationen für unerfahrene Benutzer einfacher und wurde in fast vierzig Sprachen übersetzt. Ein Installationshandbuch und Veröffentlichungshinweise waren in zehn bzw. fünfzehn Sprachen verfügbar. Die Bemühungen von Skolelinux, Debian-Med und Debian-Accessibility erhöhten die Anzahl der Pakete, die pädagogisch, medizinisch und für Menschen mit Behinderungen gemacht waren.

Iceweasel-Logo
Iceweasel läuft auf Debian 7 (Wheezy)

Im Jahr 2006 wurde die Mozilla-Software als Ergebnis eines viel beachteten Streits in Debian umbenannt, wobei Firefox als Iceweasel und Thunderbird als Icedove abgespalten wurden. Die Mozilla Corporation erklärte, dass Software mit nicht genehmigten Änderungen nicht unter der Firefox-Marke vertrieben werden dürfe. Zwei Gründe, warum Debian die Firefox-Software modifiziert, sind die Änderung des unfreien Artworks und die Bereitstellung von Sicherheits-Patches. Im Februar 2016 wurde bekannt gegeben, dass Mozilla und Debian eine Einigung erzielt hatten und Iceweasel zum Namen Firefox zurückkehren würde; eine ähnliche Einigung wurde für Icedove/Thunderbird erwartet.

Ein Experiment zur Mittelbeschaffung, Dunc-Tank, wurde ins Leben gerufen, um das Problem des Veröffentlichungszyklus zu lösen, und Veröffentlichungsmanager wurden bezahlt, um Vollzeit zu arbeiten; als Reaktion darauf verlangsamten unbezahlte Entwickler ihre Arbeit und die Veröffentlichung wurde verzögert.
Debian 4.0 (Etch) wurde im April 2007 veröffentlicht, mit der x86-64-Portierung und einem grafischen Installer.
Debian 5.0 (Lenny) wurde im Februar 2009 veröffentlicht und unterstützt die Orion-Plattform von Marvell und Netbooks wie den Asus Eee PC. Die Veröffentlichung wurde Thiemo Seufer gewidmet, einem Entwickler, der bei einem Autounfall starb.

Debian 6 (Squeeze), 2011

Im Juli 2009 wurde die Politik des zeitbasierten Einfrierens der Entwicklung in einem zweijährigen Zyklus angekündigt. Zeitbasierte Freezes sollen die Vorhersehbarkeit von zeitbasierten Veröffentlichungen mit Debians Politik der funktionsbasierten Veröffentlichungen verbinden und die gesamte Freeze-Zeit reduzieren. Der Squeeze-Zyklus sollte besonders kurz sein; dieser ursprüngliche Zeitplan wurde jedoch aufgegeben. Im September 2010 wurde der Backport-Dienst offiziell, der neuere Versionen einiger Software für die stabile Veröffentlichung bereitstellt.

Debian 6.0 (Squeeze) wurde im Februar 2011 veröffentlicht und enthielt Debian GNU/kFreeBSD als Technologievorschau, fügte ein abhängigkeitsbasiertes Boot-System hinzu und verschob problematische Firmware in den unfreien Bereich.
Debian 7.0 (Wheezy) wurde im Mai 2013 veröffentlicht und bietet Multiarch-Unterstützung.
Debian 8.0 (Jessie) wurde im April 2015 veröffentlicht und verwendet systemd als das neue Init-System.
Debian 9.0 (Stretch) wurde im Juni 2017 veröffentlicht, mit nftables als Ersatz für iptables, Unterstützung für Flatpak-Anwendungen und MariaDB als Ersatz für MySQL.
Debian 10.0 (Buster) wurde im Juli 2019 veröffentlicht und fügte Unterstützung für Secure Boot und die standardmäßige Aktivierung von AppArmor hinzu.
Debian 11.0 (Bullseye) wurde im August 2021 veröffentlicht und ermöglichte Persistenz im Systemjournal, fügte Unterstützung für treiberloses Scannen hinzu und enthielt Unterstützung auf Kernel-Ebene für exFAT-Dateisysteme.

Debian ist immer noch in der Entwicklung und neue Pakete werden jeden Tag nach Unstable hochgeladen.

Debian wurde früher als ein sehr großer Satz von CDs für jede Architektur veröffentlicht, aber mit der Veröffentlichung von Debian 9 (Stretch) im Jahr 2017 wurden diese eingestellt.

Während der gesamten Lebensdauer von Debian haben sowohl die Debian-Distribution als auch ihre Website verschiedene Auszeichnungen von verschiedenen Organisationen erhalten, darunter die Server-Distribution des Jahres 2011, die beste Linux-Distribution des Jahres 2011 und eine Best-of-the-Net-Auszeichnung für Oktober 1998.

Am 2. Dezember 2015 gab Microsoft bekannt, dass sie Debian GNU/Linux als unterstützte Distribution auf der Azure-Cloud-Plattform anbieten werden. Microsoft hat auch eine Benutzerumgebung zu seinem Windows 10 Desktop-Betriebssystem namens Windows Subsystem for Linux hinzugefügt, die eine Debian-Untermenge bietet.

1999 bis 2004

Es folgten weitere 2.x-Veröffentlichungen mit neuen Portierungen zu anderen Architekturen sowie einer steigenden Zahl von Paketen. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung von APT. Auch entstand mit Debian GNU/Hurd die erste Portierung zu einem Nicht-Linux-Kernel.

Im Jahr 2000 wurde der Testing-Zweig gegründet. In der nachfolgenden Zeit wurde die Debian-Website in 20 Sprachen übersetzt. Es kam zur Gründung der Unterprojekte Debian-Junior und Debian-Med, die sich an Kinder bzw. medizinische Forschung und Praxis richteten. Im gleichen Jahr fand auch erstmals die Entwicklerkonferenz DebConf statt, welche seitdem jährlich an unterschiedlichen Orten abgehalten wird.

Die Version 3.0 Woody vom 19. Juli 2002 enthielt erstmals das K Desktop Environment, nachdem die Lizenzproblematik von Qt geklärt war. Das Projekt war auf 900 Entwickler und 8500 Binärpakete angewachsen. Die offizielle Distribution bestand aus 7 CDs.

Eigenschaften

Debian 10-Installationsmenü (BIOS-Modus)
Textversion des Debian-Installers
Grafische Version des Debian-Installers
Debian 10 Konsolenanmeldung und Willkommensnachricht

Debian hat Zugriff auf Online-Repositories, die über 51.000 Pakete enthalten. Debian enthält offiziell nur freie Software, aber unfreie Software kann von den Debian-Repositorien heruntergeladen und installiert werden. Debian enthält beliebte freie Programme wie LibreOffice, den Firefox-Webbrowser, Evolution Mail, den K3b-Disk-Brenner, den VLC-Medienplayer, den GIMP-Bildeditor und den Evince-Dokumentenbetrachter. Debian ist eine beliebte Wahl für Server, zum Beispiel als Betriebssystemkomponente eines LAMP-Stacks.

Kernel

Für jede Schnittstelle gibt es mehrere Varianten des Linux-Kernels. So gibt es beispielsweise für die i386-Schnittstelle Varianten für IA-32-PCs, die Physical Address Extension und Echtzeit-Computing unterstützen, für ältere PCs und für x86-64-PCs. Der Linux-Kernel enthält offiziell keine Firmware ohne Quellen, obwohl solche Firmware in unfreien Paketen und alternativen Installationsmedien verfügbar ist.

Desktop-Umgebungen

XFCE ist Standard auf CD-Images und Nicht-Linux-Ports

Debian bietet CD- und DVD-Images an, die speziell für XFCE, GNOME, KDE, MATE, Cinnamon, LXDE und LXQT erstellt wurden. MATE wird offiziell unterstützt, während Cinnamon-Unterstützung mit Debian 8.0 Jessie hinzugefügt wurde. Weniger verbreitete Fenstermanager wie Enlightenment, Openbox, Fluxbox, IceWM, Window Maker und andere sind verfügbar.

Die Standard-Desktop-Umgebung der Version 7.0 Wheezy wurde vorübergehend auf Xfce umgestellt, da GNOME 3 nicht auf die erste CD des Satzes passte. Die Voreinstellung für die Version 8.0 Jessie wurde im November 2013 wieder auf Xfce und im September 2014 wieder auf GNOME geändert.

Lokalisierung

Mehrere Teile von Debian werden in andere Sprachen als amerikanisches Englisch übersetzt, darunter Paketbeschreibungen, Konfigurationsmeldungen, Dokumentation und die Website. Der Grad der Software-Lokalisierung hängt von der Sprache ab und reicht vom stark unterstützten Deutsch und Französisch bis zum kaum übersetzten Creek und Samoanisch. Das Installationsprogramm von Debian 10 ist in 76 Sprachen verfügbar.

Multimedia-Unterstützung

Die Multimedia-Unterstützung war in Debian problematisch in Bezug auf Codecs, die von möglichen Patentverletzungen bedroht sind, ohne Quellen oder unter zu restriktiven Lizenzen. Obwohl Pakete mit Problemen im Zusammenhang mit ihrer Verteilung in den unfreien Bereich fallen könnten, wird Software wie libdvdcss nicht von Debian gehostet.

Es gibt ein bemerkenswertes Drittanbieter-Repository, das früher debian-multimedia.org hieß und Software bereitstellt, die nicht in Debian enthalten ist, wie Windows-Codecs, libdvdcss und den Adobe Flash Player. Obwohl dieses Repository von Christian Marillat, einem Debian-Entwickler, betreut wird, ist es nicht Teil des Projekts und wird nicht auf einem Debian-Server gehostet. Das Repository stellt Pakete zur Verfügung, die bereits in Debian enthalten sind, was die offizielle Wartung behindert. Schließlich forderte der Projektleiter Stefano Zacchiroli Marillat auf, entweder eine Vereinbarung über die Pakete zu treffen oder den Namen "Debian" nicht mehr zu verwenden. Marillat entschied sich für Letzteres und benannte das Repository in deb-multimedia.org um. Das Repository war so beliebt, dass die Umstellung im offiziellen Blog des Debian-Projekts angekündigt wurde.

Verteilung

Debian bietet DVD- und CD-Images zur Installation an, die mit BitTorrent oder jigdo heruntergeladen werden können. Physische Discs können auch im Handel gekauft werden. Die vollständigen Sätze bestehen aus mehreren Discs (die amd64-Portierung besteht aus 13 DVDs oder 84 CDs), aber nur die erste Disc wird für die Installation benötigt, da der Installer Software, die nicht im ersten Disc-Image enthalten ist, aus Online-Repositories abrufen kann.

Debian bietet verschiedene Netzwerk-Installationsmethoden an. Eine minimale Installation von Debian ist über die netinst-CD verfügbar, wobei Debian nur mit einer Basis installiert wird und später hinzugefügte Software aus dem Internet heruntergeladen werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist das Booten des Installers über das Netzwerk.

Der Standard-Bootstrap-Loader ist GNU GRUB Version 2, obwohl der Paketname einfach grub ist, während Version 1 in grub-legacy umbenannt wurde. Dies steht im Widerspruch zu (z. B. Fedora Linux), wo grub Version 2 als grub2 bezeichnet wird.

Der Standard-Desktop kann aus dem DVD-Boot-Menü zwischen GNOME, KDE Plasma, Xfce und LXDE sowie von speziellen Disc-1-CDs gewählt werden.

Debian veröffentlicht Live-Installations-Images für CDs, DVDs und USB-Sticks, für IA-32- und x86-64-Architekturen und mit einer Auswahl an Desktop-Umgebungen. Diese Debian-Live-Images erlauben es Benutzern, von Wechseldatenträgern zu booten und Debian zu starten, ohne den Inhalt ihres Computers zu beeinflussen. Eine vollständige Installation von Debian auf der Festplatte des Computers kann von der Live-Image-Umgebung aus gestartet werden. Personalisierte Images können mit dem Live-Build-Werkzeug für Discs, USB-Laufwerke und für Netzwerk-Boot-Zwecke erstellt werden. Installations-Images sind auf einigen Architekturen hybrid und können verwendet werden, um ein bootfähiges USB-Laufwerk (Live-USB) zu erstellen.

Pakete

Paketverwaltungsoperationen können mit verschiedenen Werkzeugen durchgeführt werden, die unter Debian verfügbar sind, vom niedrigsten Befehl dpkg bis hin zu grafischen Frontends wie Synaptic. Der empfohlene Standard für die Verwaltung von Paketen auf einem Debian-System ist das apt Werkzeugsatz.

dpkg bietet die Low-Level-Infrastruktur für die Paketverwaltung. Die dpkg-Datenbank enthält die Liste der installierten Software auf dem aktuellen System. Das dpkg-Befehlswerkzeug weiß nichts über Repositories. Der Befehl kann mit lokalen .deb-Paketdateien und Informationen aus der dpkg-Datenbank arbeiten.

APT-Werkzeuge

Verwendung von Aptitude zur Anzeige von Debian-Paketdetails
Mit Aptitude installierte Pakete

Ein Advanced Packaging Tool (APT) ermöglicht es dem Administrator eines installierten Debian-Systems, Paketabhängigkeiten von Repositories abzurufen und aufzulösen. APT-Werkzeuge teilen Abhängigkeitsinformationen und zwischengespeicherte Pakete.

  • Der apt Kommando selbst ist als Endbenutzerschnittstelle gedacht und ermöglicht standardmäßig einige Optionen, die besser für die interaktive Nutzung geeignet sind, im Vergleich zu spezielleren APT wie apt-get und apt-cache, die weiter unten erklärt werden.
  • apt-get und apt-cache sind Befehlswerkzeuge des Standard-Apt-Pakets. apt-get installiert und entfernt Pakete, und apt-cache wird für die Suche nach Paketen und die Anzeige von Paketinformationen verwendet.
  • Aptitude ist ein Kommandozeilenwerkzeug, das auch eine textbasierte Benutzeroberfläche bietet. Das Programm verfügt über Verbesserungen wie eine bessere Suche in den Paket-Metadaten.

GDebi und andere Front-Ends

Screenshot des GDebi-Paketinstallationsprogramms

GDebi ist ein APT-Tool, das sowohl auf der Kommandozeile als auch auf der grafischen Benutzeroberfläche verwendet werden kann. GDebi kann eine lokale .deb-Datei über die Kommandozeile installieren, ähnlich wie der Befehl dpkg, jedoch mit Zugriff auf Repositories, um Abhängigkeiten aufzulösen. Andere grafische Benutzeroberflächen für APT sind Software Center, Synaptic und Apper.

GNOME Software ist ein grafisches Front-End für PackageKit, das seinerseits auf verschiedenen Software-Paketierungssystemen arbeiten kann.

Repositories

Die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG) definieren die besondere Bedeutung des Wortes "frei" wie in "freie und quelloffene Software". Pakete, die mit diesen Richtlinien übereinstimmen, normalerweise unter der GNU General Public License, der Modified BSD License oder der Artistic License, werden in den Hauptbereich aufgenommen; andernfalls werden sie in den non-free- und contrib-Bereich aufgenommen. Die letzten beiden Bereiche werden nicht mit den offiziellen Installationsmedien verteilt, können aber manuell übernommen werden.

Non-free umfasst Pakete, die nicht mit den DFSG übereinstimmen, wie z.B. Dokumentation mit unveränderlichen Abschnitten und proprietäre Software sowie rechtlich fragwürdige Pakete. Contrib umfasst Pakete, die zwar mit den DFSG übereinstimmen, aber andere Anforderungen nicht erfüllen. Zum Beispiel können sie von Paketen abhängen, die nicht frei sind oder dies für ihre Erstellung erfordern.

Richard Stallman und die Free Software Foundation haben das Debian-Projekt dafür kritisiert, dass es das Non-Free-Repository beherbergt und dass die Contrib- und Non-Free-Bereiche leicht zugänglich sind, eine Meinung, die von einigen in Debian, einschließlich des ehemaligen Projektleiters Wichert Akkerman, geteilt wird. Der interne Dissens innerhalb des Debian-Projekts bezüglich des Non-Free-Bereichs hält an, aber als 2004 das letzte Mal darüber abgestimmt wurde, entschied sich die Mehrheit dafür, ihn zu behalten.

Innerhalb eines Releases enthält die Abteilung main das eigentliche Debian-System. main besteht komplett aus freier Software und sonstigen Werken gemäß DFSG. Es ist möglich, allein mit Paketen aus main ein funktionstüchtiges System zu installieren. non-free enthält Software, die proprietär ist, und contrib beherbergt Software, die selbst frei ist, jedoch ohne Software aus non-free nicht lauffähig ist, wie früher Java-Programme, die die Java-Laufzeitumgebung von Sun Microsystems benötigten. contrib und non-free sind kein offizieller Teil von Debian, werden jedoch unter anderem durch Bereitstellung der für main üblichen Infrastruktur unterstützt.

Distributionsübergreifender Paketmanager

Die beliebtesten optionalen verteilungsübergreifenden Linux-Paketmanager sind grafische Paketmanager (Frontends). Sie sind im offiziellen Debian-Repository verfügbar. Sie sind aber nicht standardmäßig installiert. Sie sind sowohl bei Debian-Benutzern als auch bei Debian-Software-Entwicklern sehr beliebt, die daran interessiert sind, die neuesten Versionen von Anwendungen zu installieren oder die in den verteilungsübergreifenden Paketmanager integrierte Sandbox-Umgebung zu nutzen. Gleichzeitig behalten sie die Kontrolle über die Sicherheit.

Die drei beliebtesten verteilungsübergreifenden Paketmanager. Sortiert in alphabetischer Reihenfolge:

  • Der Code der Flatpak-Software ist Eigentum des gemeinnützigen Flatpak-Teams und wird von diesem gepflegt. Mit einer quelloffenen LGPL-2.1-Lizenz.
  • Der Code der Homebrew-Software ist Eigentum des ursprünglichen Autors Max Howell und wird von ihm gepflegt. Mit einer quelloffenen BSD 2-Klausel-Lizenz.
  • Der Code der Snap-Software ist Eigentum der Canonical Group Limited und wird von dieser gewartet. Mit einer quelloffenen GNU General Public License, Version 3.0 Lizenz.

Zweige

Eine Debian 10.0 Buster-Box-Abdeckung

Drei Zweige von Debian (auch Veröffentlichungen, Distributionen oder Suiten genannt) werden regelmäßig gepflegt:

  • Stable ist die aktuelle Veröffentlichung und zielt auf stabile und gut getestete Softwareanforderungen ab. Stable wird hergestellt, indem Testing für ein paar Monate eingefroren wird, wo Fehler behoben und Pakete mit zu vielen Fehlern entfernt werden; dann wird das resultierende System als Stable veröffentlicht. Es wird nur aktualisiert, wenn wichtige Sicherheits- oder Nutzbarkeitsverbesserungen eingearbeitet werden. Dieser Zweig verfügt über einen optionalen Backports-Service, der neuere Versionen einiger Software bereitstellt. Die Stable-CDs und -DVDs können auf der Debian-Website gefunden werden.
  • Testing ist der Vorschau-Zweig, der schließlich zum nächsten Hauptrelease werden wird. Die Pakete, die in diesem Zweig enthalten sind, wurden bereits in Unstable getestet, sind aber möglicherweise noch nicht für die Veröffentlichung geeignet. Er enthält neuere Pakete als Stable, aber ältere als Unstable. Dieser Zweig wird kontinuierlich aktualisiert, bis er eingefroren wird. Die Test-CDs und -DVDs können auf der Debian-Website gefunden werden.
  • Unstable, immer mit dem Codenamen sid, ist der Stamm. Pakete werden akzeptiert, ohne dass die Distribution als Ganzes geprüft wird. Dieser Zweig wird normalerweise von Software-Entwicklern benutzt, die an einem Projekt beteiligt sind und die neuesten verfügbaren Bibliotheken benötigen, und von denjenigen, die "bleeding-edge" Software bevorzugen. Debian stellt keine vollständigen Sid-Installationsdisketten zur Verfügung, sondern ein minimales ISO, das zur Installation über eine Netzwerkverbindung verwendet werden kann. Zusätzlich kann dieser Zweig durch ein System-Upgrade von Stable oder Testing installiert werden.

Andere Zweige in Debian:

  • Oldstable ist die vorherige stabile Veröffentlichung. Es wird vom Debian-Sicherheitsteam bis zu einem Jahr nach der Veröffentlichung eines neuen stabilen Releases unterstützt, und seit der Veröffentlichung von Debian 6 für weitere 2 Jahre durch das Long Term Support-Projekt. Schließlich wird Oldstable in ein Repository für archivierte Veröffentlichungen verschoben. Debian 10 ist die aktuelle Oldstable-Veröffentlichung.
  • Oldoldstable ist die vorherige Oldstable-Veröffentlichung. Es wird von der Langzeitunterstützungsgemeinschaft unterstützt. Eventuell wird Oldoldstable in ein Repository für archivierte Veröffentlichungen verschoben. Debian 9 ist das aktuelle Oldoldstable-Release.
  • Experimental ist ein temporärer Aufbewahrungsort für hoch experimentelle Software, die das System wahrscheinlich zerstören wird. Es ist keine vollständige Distribution und fehlende Abhängigkeiten werden üblicherweise in Unstable gefunden, wo neue Software ohne die Möglichkeit eines Schadens hochgeladen wird.

Das Snapshot-Archiv enthält ältere Versionen der Zweige. Sie können verwendet werden, um eine bestimmte ältere Version einer Software zu installieren.

Nummerierungsschema

Stable und Oldstable erhalten kleinere Aktualisierungen, so genannte Point Releases; ab August 2021 ist die stabile Version 11.0, die am 14. August 2021, also vor 18 Monaten, veröffentlicht wurde, und die Oldstable-Version ist 10.10.

Das Nummerierungsschema für die Zwischenveröffentlichungen bis Debian 4.0 war, den Buchstaben r (für Revision) nach der Hauptversionsnummer und dann die Nummer der Zwischenveröffentlichung einzufügen; zum Beispiel ist die letzte Zwischenveröffentlichung von Version 4.0 4.0r9. Dieses Schema wurde gewählt, weil eine neue gepunktete Version die alte veraltet aussehen lassen würde und die Hersteller Schwierigkeiten hätten, ihre CDs zu verkaufen.

Ab Debian 5.0 wurde das Nummerierungsschema der Punktveröffentlichungen geändert, um dem GNU-Versionsnummerierungsstandard zu entsprechen; die erste Punktveröffentlichung von Debian 5.0 war 5.0.1 statt 5.0r1. Das Nummerierungsschema wurde erneut für die erste Aktualisierung von Debian 7 geändert, die Version 7.1 war. Das r-Schema wird nicht mehr verwendet, aber die Ankündigungen der Zwischenveröffentlichungen enthalten einen Hinweis, alte CDs nicht wegzuwerfen.

Ableitungen und Geschmacksrichtungen

Debian ist eine der beliebtesten Linux-Distributionen, und viele andere Distributionen wurden aus der Debian-Codebasis entwickelt. Im Jahr 2021 listet DistroWatch 121 aktive Debian-Derivate auf. Das Debian-Projekt stellt seinen Derivaten Richtlinien für beste Praktiken zur Verfügung und ermutigt Derivate, ihre Arbeit wieder in Debian einzubringen.

Debian Pure Blends sind Teilmengen einer Debian-Veröffentlichung, die für Benutzer mit besonderen Fähigkeiten und Interessen konfiguriert sind. Zum Beispiel ist Debian Jr. für Kinder gemacht, während Debian Science für Forscher und Wissenschaftler ist. Die vollständige Debian-Distribution enthält alle verfügbaren Debian Pure Blends. "Debian Blend" (ohne "Pure") ist ein Begriff für eine Debian-basierte Distribution, die danach strebt, Teil des Mainstream-Debian zu werden und deren zusätzliche Funktionen in zukünftige Veröffentlichungen aufgenommen werden.

Logo von Debian GNU/kFreeBSD

Debian GNU/kFreeBSD ist eine ausgelaufene Debian-Variante. Es verwendete den FreeBSD-Kernel und GNU-Userland. Der Großteil der Software in Debian GNU/kFreeBSD wurde aus den gleichen Quellen wie Debian erstellt, mit einigen Kernel-Paketen von FreeBSD. Das k in kFreeBSD ist eine Abkürzung für Kernel, was sich auf den FreeBSD-Kernel bezieht. Bevor das Projekt eingestellt wurde, unterhielt Debian i386- und amd64-Ports. Die letzte Version von Debian kFreeBSD war Debian 8 (Jessie) RC3. Debian GNU/kFreeBSD wurde im Jahr 2002 erstellt. Es war in Debian 6.0 (Squeeze) als Technologievorschau und in Debian 7.0 (Wheezy) als offizielle Portierung enthalten. Debian GNU/kFreeBSD wurde als offiziell unterstützte Plattform mit Debian 8.0 eingestellt. Die Debian-Entwickler nannten OSS, pf, jails, NDIS und ZFS als Gründe für ihr Interesse am FreeBSD-Kernel. Seit Debian 8 wurde er nicht mehr aktualisiert, seit Juli 2019 wird das Betriebssystem jedoch inoffiziell weiter gepflegt.

Logo von GNU Hurd
Debian GNU/Hurd läuft auf Xfce

Debian GNU/Hurd ist eine Variante, die auf dem Hurd-Mikrokernel anstelle von Linux basiert. Debian GNU/Hurd befindet sich seit 1998 in der Entwicklung und wurde im Mai 2013 offiziell veröffentlicht, wobei 78% der Software, die für Debian GNU/Linux verpackt wurde, auf GNU Hurd portiert wurde. Hurd ist noch keine offizielle Debian-Veröffentlichung und wird als inoffizielle Portierung gepflegt und entwickelt. Debian GNU/Hurd wird als Installations-CD (auf der der offizielle Debian-Installer läuft) oder als fertiges virtuelles Festplatten-Image (Live-CD, Live-USB) verteilt. Die CD verwendet die IA-32-Architektur, wodurch sie mit IA-32- und x86-64-PCs kompatibel ist. Die aktuelle Version von Debian GNU/Hurd ist 2021, veröffentlicht im August 2021.

Unter einem Debian Pure Blend (Debian-intern auch kurz Blend) versteht man eine interne Anpassung von Debian GNU/Linux, die einem speziellen Anwendungszweck dient. Blends bilden thematische Substrukturen innerhalb des unstrukturierten Paketpools von etwa 30.000 Binärpaketen von Debian und erlauben daher einen einfachen Zugriff auf die relevanten Pakete für spezifische Fachgebiete. Darüber hinaus steht hinter einem Blend auch ein für das Fachgebiet kompetentes Entwicklerteam, das als Ansprechpartner für bestimmte Fachgebiete dient und sich mit der Paketierung der zu diesem Fachgebiet gehörenden Software beschäftigt.

Branding

Das "Wirbel"-Logo soll magischen Rauch darstellen.

Das Debian-"Swirl"-Logo wurde 1999 von Raul Silva als Teil eines Wettbewerbs entworfen, um das halboffizielle Logo zu ersetzen, das bis dahin verwendet wurde. Der Gewinner des Wettbewerbs erhielt eine @debian.org-E-Mail-Adresse und einen Satz Debian-2.1-Installations-CDs für eine Architektur seiner Wahl. Es gibt keine offizielle Erklärung des Debian-Projekts über die Bedeutung des Logos, aber zur Zeit der Auswahl des Logos wurde vorgeschlagen, dass das Logo den magischen Rauch (oder den Geist) darstellt, der Computer zum Laufen bringt.

Eine Theorie über den Ursprung des Debian-Logos ist, dass Buzz Lightyear, die gewählte Figur für die erste benannte Debian-Veröffentlichung, einen Wirbel in seinem Kinn hat. Stefano Zacchiroli schlug auch vor, dass dieser Wirbel der von Debian ist. Der Wirbel von Buzz Lightyear ist ein wahrscheinlicherer Kandidat, da die Codenamen für Debian Namen von Toy Story-Figuren sind. Der frühere Debian-Projektleiter Bruce Perens hat für Pixar gearbeitet und ist als Ingenieur für Studio-Tools bei Toy Story 2 (1999) aufgeführt.

Hardware

Die Hardware-Anforderungen entsprechen mindestens denen des Kernels und der GNU-Werkzeuge. Die von Debian empfohlenen Systemanforderungen hängen von der Installationsstufe ab, die einer größeren Anzahl installierter Komponenten entspricht:

Typ Minimale RAM-Größe Empfohlene RAM-Größe Mindesttaktfrequenz des Prozessors (IA-32) Festplattenkapazität
Nicht-Desktop 256 MB 512 MB 2 GB
Desktop 1 GB 2 GB 1 GHz 10 GB

Die tatsächlichen Mindestanforderungen an den Arbeitsspeicher hängen von der Architektur ab und können viel geringer sein als die in dieser Tabelle aufgeführten Zahlen. Es ist möglich, Debian mit 170 MB RAM für x86-64 zu installieren; der Installer läuft im Modus mit wenig Speicher und es wird empfohlen, eine Swap-Partition zu erstellen. Der Installer für die z/Architektur benötigt etwa 20 MB RAM, ist aber von der Netzwerkhardware abhängig. Auch die Anforderungen an den Festplattenspeicher, die von den zu installierenden Paketen abhängen, können durch die manuelle Auswahl der benötigten Pakete reduziert werden. Im Mai 2019 gibt es kein Pure Blend, das die Hardwareanforderungen leicht senken würde.

Es ist möglich, grafische Benutzeroberflächen auf älteren oder Low-End-Systemen auszuführen, aber die Installation von Fenstermanagern anstelle von Desktop-Umgebungen wird empfohlen, da Desktop-Umgebungen ressourcenintensiver sind. Die Anforderungen für einzelne Software sind sehr unterschiedlich und müssen zusammen mit denen der Basis-Betriebsumgebung berücksichtigt werden.

Architekturen

Version Name Status Freigabe Support-Ende
(LTS-Ende)
Release-
zyklus
Kernel-
Version
unterstützte Architekturen Paket-
Anzahl (ca.)
Bemerkungen
1.1 Buzz 17. Juni 1996 2.0 1 x86-32 474 Erste offiziell freigegebene Version. Eine Version 1.0 wurde nie offiziell freigegeben, um Verwechslungen zu vermeiden, nachdem ein CD-ROM-Hersteller fälschlicherweise eine nicht freigegebene Version als Debian 1.0 veröffentlicht hatte.
1.2 Rex 12. Dezember 1996 6 Mon. 2.0.27 1 x86-32 848
1.3 Bo 5. Juni 1997 6 Mon. 2.0.29 1 x86-32 974
2.0 Hamm 24. Juli 1998 14 Mon. 2.0.34 2 M68k, x86-32 1.500
2.1 Slink 9. März 1999 8 Mon. 2.0.36 4 Alpha, M68k, SPARC, x86-32 2.250 Erste Version mit dem Paketmanagement-System APT.
2.2 Potato 15. August 2000 18 Mon. 2.2.16 6 Alpha, Arm OABI (arm), M68k, PowerPC, SPARC, x86-32 3.900
3.0 Woody 19. Juli 2002 23 Mon. 2.2.20 11 Alpha, Arm OABI, PA-RISC, IA-64, M68k, MIPS, MIPSel, PowerPC, S/390, SPARC, x86-32 8.500
3.1 Sarge 6. Juni 2005 35 Mon. 2.4.27 11 Alpha, Arm OABI, PA-RISC, IA-64, M68k, MIPS, MIPSel, PowerPC, S/390, SPARC, x86-32 15.400 Erstmals mit OpenOffice.org 1.1 eine komplette Office Suite enthalten. aptitude wird zur bevorzugten Methode der Paketverwaltung in der Konsole und löst dselect damit ab. XFree86 Version 4.3 mit Unterstützung neuer Technologien wie Xinerama und 3D-Beschleunigung.
4.0 Etch 8. April 2007 22 Mon. 2.6.18 11 Alpha, Arm OABI, PA-RISC, IA-64, MIPS, MIPSel, PowerPC, S/390, SPARC, IA-32 (x86: ab i386 bzw. amd64) 18.700 Erstmals mit grafischem Installationsprogramm. Das vierte Update vom 26. Juli 2008 brachte erstmals bei einer stabilen Version aktuellere Treiber für bislang nicht nutzbare Geräte mit.
5.0 Lenny 14. Februar 2009 23 Mon. 2.6.26 12 Alpha, Arm OABI, EABI (arm, armel), PA-RISC, IA-64, MIPS, MIPSel, PowerPC, S/390, SPARC, x86 (i386, amd64) 25.100
6.0 Squeeze 6. Februar 2011 2014-05-31
(2016-02-29)
24 Mon. 2.6.32 9 Arm EABI (armel), IA-64, MIPS, MIPSel, PowerPC, S/390, SPARC, x86 (i386, amd64) 29.000 Mit FreeBSD-Kernel für x86 (32 und 64 Bit) als Technologievorschau, Linux- und FreeBSD-Kernel ohne Binärblobs. Verlängerte Versorgung mit Sicherheitsupdates für die Architekturen i386 und amd64 bis Februar 2016.
7 Wheezy 4. Mai 2013 2016-04-26
(2018-05-31)
27 Mon. 3.2.41 11 Arm EABI (armel, armhf), MIPS (mips, mipsel), PowerPC, S/390, S390x, SPARC, IA-64, x86 (i386, amd64) 36.000 Mit FreeBSD-Kernel für x86 (32 und 64 Bit) als Technologievorschau, Multiarch-Unterstützung.
Das Nummerierungsschema für Sicherheitsaktualisierungen wurde von x.0.y zu x.y geändert.
8 Jessie 25. April 2015 2018-06-17
(2020-06-30)
23 Mon. 3.16.64 10 x86 (i386, amd64), Arm EABI (armel, armhf), MIPS (mips, mipsel), System z, AArch64, Motorola/IBM PowerPC (powerpc, ppc64el) 43.000 systemd als Standard für init; Unterstützung von Arm64 und PPC64LE-Systemen.
9 Stretch oldoldstable 17. Juni 2017 2020-07-06
(2022-06-30)
26 Mon. 4.9.168 10 x86 (amd64, i386), Arm (arm64, armel, armhf), MIPS (mips, mips64el, mipsel). PowerPC (ppc64el), s390x 51.000 „freeze“ am 5. Februar 2017, neue Bezeichnungen der Netzwerkschnittstellen, MariaDB statt MySQL Standard, Nftables erstmals enthalten
10 Buster oldstable 6. Juli 2019 2022-07
(2024-06-30)
25 Mon. 4.19.37 10 x86 (amd64, i386), Arm (arm64, armel, armhf), MIPS (mips, mips64el, mipsel). PowerPC (ppc64el), s390x 57.000 GNOME Desktop 3.30, Plasma 5.14, OpenJDK 11, NodeJS 10.15.2, Bash 5.0
11 Bullseye stable 14. August 2021 2024-07
(2026-06)
25 Mon. 5.10_LTS 9 x86 (amd64, i386), Arm (arm64, armel, armhf), MIPS (mips64el, mipsel). PowerPC (ppc64el), s390x 59.500 GNOME Desktop 3.38, Plasma 5.20, keine Qt-4-Bibliotheken mehr
12 Bookworm testing Die Verzeichnisse /{bin,lib,sbin} werden grundsätzlich unter /usr geführt (usrmerge)
13 Trixie
Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version
Unterstützte Architekturen im Zeitverlauf (grün: derzeit unterstützt; rot: nicht mehr unterstützt)
Releasezeiträume und Paketumfänge im Zeitverlauf ⓘ
HP 9000 C110 PA-RISC-Workstation, die Debian Lenny bootet

Debian unterstützt eine Vielzahl von ARM-basierten NAS-Geräten. Das NSLU2 wurde vom Installer in Debian 4.0 und 5.0 unterstützt, und Martin Michlmayr stellt Installations-Tarballs seit Version 6.0 zur Verfügung. Andere unterstützte NAS-Geräte sind die Buffalo Kurobox Pro, GLAN Tank, Thecus N2100 und QNAP Turbo Stations.

Geräte, die auf dem Kirkwood System on a Chip (SoC) basieren, werden ebenfalls unterstützt, wie der SheevaPlug-Steckcomputer und OpenRD-Produkte. Es gibt Bemühungen, Debian auf mobilen Geräten laufen zu lassen, aber dies ist noch kein Projektziel, da die Debian-Linux-Kernel-Betreuer die benötigten Patches nicht einspielen würden. Dennoch gibt es Pakete für ressourcenbeschränkte Systeme.

Es gibt Bemühungen, Debian auf drahtlosen Zugangspunkten zu unterstützen. Es ist bekannt, dass Debian auf Set-Top-Boxen läuft. Es wird daran gearbeitet, den AM335x-Prozessor zu unterstützen, der in elektronischen Point-of-Service-Lösungen verwendet wird. Debian kann angepasst werden, um auf Geldautomaten zu laufen.

BeagleBoard, ein stromsparender Open-Source-Hardware-Einplatinencomputer (hergestellt von Texas Instruments) hat auf Debian Linux umgestellt, das auf dem Flash des Beaglebone Black-Boards vorinstalliert ist.

Roqos Core, hergestellt von Roqos, ist ein x86-64-basierter IPS-Firewall-Router, auf dem Debian Linux läuft.

Organisation

Allgemeine Auflösung
wählen↓außer Kraft setzen↓
Leiter
↓ ernennen
Delegierte
↓entscheiden
Entwicklervorschlagen↑
Vereinfachte Organisationsstruktur

Debians Richtlinien und Teamarbeit konzentrieren sich auf gemeinschaftliche Software-Entwicklung und Testprozesse. Infolgedessen gibt es in der Regel alle zwei Jahre ein neues Hauptrelease mit Revisions-Releases, die Sicherheitslücken und wichtige Probleme beheben. Das Debian-Projekt ist eine freiwillige Organisation mit drei grundlegenden Dokumenten:

  • Der Debian-Gesellschaftsvertrag definiert eine Reihe von Grundprinzipien, nach denen das Projekt und seine Entwickler handeln.
  • Die Debian-Richtlinien für Freie Software definieren die Kriterien für "Freie Software" und damit, welche Software in der Distribution zulässig ist. Diese Richtlinien wurden als Grundlage für die Open-Source-Definition angenommen. Obwohl dieses Dokument als separat betrachtet werden kann, ist es formell Teil des Gesellschaftsvertrags.
  • Die Debian-Verfassung beschreibt die Organisationsstruktur für die formale Entscheidungsfindung innerhalb des Projekts und listet die Befugnisse und Verantwortlichkeiten des Projektleiters, des Sekretärs und anderer Rollen auf.
Debian-Entwicklerpopulation
JahrDD±%
1999 347—    
2000 347+0.0%
2001 ?—    
2002 939—    
2003 831−11.5%
2004 911+9.6%
2005 965+5.9%
2006 972+0.7%
2007 1,036+6.6%
2008 1,075+3.8%
2009 1,013−5.8%
2010 886−12.5%
2011 911+2.8%
2012 948+4.1%
2013 988+4.2%
2014 1,003+1.5%
2015 1,033+3.0%
2016 1,023−1.0%
2017 1,062+3.8%
2018 1,001−5.7%
2019 1,003+0.2%
20201,011+0.8%
20211,018+0.7%
20221,023+0.5%
Quelle: Debian-Abstimmungsinformationen

Debian-Entwickler sind in einem Netz des Vertrauens organisiert. Zurzeit gibt es etwa tausend aktive Debian-Entwickler, aber es ist möglich, zum Projekt beizutragen, ohne ein offizieller Entwickler zu sein.

Das Projekt unterhält offizielle Mailinglisten und Konferenzen für die Kommunikation und Koordination zwischen den Entwicklern. Für Probleme mit einzelnen Paketen und anderen Aufgaben wird ein öffentliches Fehlerverfolgungssystem von Entwicklern und Endbenutzern verwendet. Internet Relay Chat wird auch für die Kommunikation zwischen den Entwicklern und zur Bereitstellung von Echtzeit-Hilfe verwendet.

Debian wird durch Spenden unterstützt, die an vom Leiter autorisierte Organisationen gehen. Der größte Unterstützer ist Software in the Public Interest, der Eigentümer des Debian-Warenzeichens, der Verwalter der Geldspenden und die Dachorganisation für verschiedene andere gemeinschaftliche Freie-Software-Projekte.

Ein Projektleiter wird einmal pro Jahr von den Entwicklern gewählt. Der Leiter hat besondere Befugnisse, die jedoch nicht absolut sind, und ernennt Delegierte, die spezielle Aufgaben ausführen. Die Delegierten treffen die Entscheidungen so, wie sie es für richtig halten, wobei sie technische Kriterien und den Konsens berücksichtigen. Durch eine allgemeine Entschließung können die Entwickler den Leiter abberufen, eine Entscheidung des Leiters oder eines Delegierten rückgängig machen, Grundlagendokumente ändern und andere verbindliche Entscheidungen treffen. Die Abstimmungsmethode basiert auf der Schulze-Methode (Cloneproof Schwartz Sequential Dropping).

Die Projektleitung wird gelegentlich verteilt. Branden Robinson wurde vom Project Scud unterstützt, einem Team von Entwicklern, das den Leiter unterstützte, aber es gab Bedenken, dass eine solche Leitung Debian in zwei Entwicklerklassen spalten würde. Anthony Towns schuf eine zusätzliche Position, Second In Charge (2IC), die einige Befugnisse des Leiters teilte. Steve McIntyre war 2IC und hatte selbst einen 2IC.

Eine wichtige Rolle in der Führung von Debian ist die des Release-Managers. Das Veröffentlichungsteam setzt Ziele für die nächste Veröffentlichung, überwacht die Prozesse und entscheidet, wann veröffentlicht wird. Das Team wird von den nächsten Release-Managern und den Stable-Release-Managern geleitet. Veröffentlichungsassistenten wurden 2003 eingeführt.

Entwickler

Das Debian-Projekt hat einen Zustrom von Bewerbern, die Entwickler werden wollen. Diese Bewerber müssen sich einem Überprüfungsprozess unterziehen, der ihre Identität, ihre Motivation, ihr Verständnis für die Prinzipien des Projekts und ihre technische Kompetenz feststellt. Dieser Prozess ist im Laufe der Jahre viel härter geworden.

Debian-Entwickler treten dem Projekt aus vielen Gründen bei. Einige, die angeführt wurden, sind:

  • Debian ist ihr Hauptbetriebssystem und sie wollen Debian fördern
  • Um die Unterstützung für ihre bevorzugte Technologie zu verbessern
  • Sie sind an einem Debian-Derivat beteiligt
  • Der Wunsch, einen Beitrag zur Gemeinschaft der freien Software zu leisten
  • Um ihre Arbeit bei der Debian-Wartung einfacher zu machen

Debian-Entwickler können ihre Positionen jederzeit aufgeben oder, wenn es für notwendig erachtet wird, können sie ausgeschlossen werden. Diejenigen, die das Rücktrittsprotokoll befolgen, erhalten den "Emeritus"-Status und können ihre Mitgliedschaft durch einen verkürzten Prozess für neue Mitglieder wiedererlangen.

Entwicklung

Upstream
Paketierung
Paket
hochladen
eingehende
prüft
instabil
Migration
Testen
einfrieren
eingefroren
freigeben
stabil
Flussdiagramm des Lebenszyklus eines Debian-Pakets

Jedes Software-Paket hat einen Betreuer, der entweder eine Person oder ein Team von Debian-Entwicklern und Nicht-Entwickler-Betreuern sein kann. Der Betreuer behält die Upstream-Veröffentlichungen im Auge und stellt sicher, dass das Paket mit dem Rest der Distribution übereinstimmt und den Qualitätsstandards von Debian entspricht. Pakete können Änderungen enthalten, die von Debian eingeführt wurden, um die Übereinstimmung mit der Debian-Politik zu erreichen, sogar um nicht-Debian-spezifische Fehler zu beheben, obwohl eine Koordination mit den Upstream-Entwicklern empfohlen wird.

Der Betreuer veröffentlicht eine neue Version, indem er das Paket in das "incoming"-System hochlädt, das die Integrität der Pakete und ihre digitalen Signaturen prüft. Wenn das Paket für gültig befunden wird, wird es im Paketarchiv in einem Bereich namens "Pool" installiert und jeden Tag an Hunderte von Spiegelservern weltweit verteilt. Der Upload muss mit OpenPGP-kompatibler Software signiert werden. Alle Debian-Entwickler haben individuelle kryptographische Schlüsselpaare. Die Entwickler sind für jedes Paket, das sie hochladen, verantwortlich, auch wenn das Paket von einem anderen Mitwirkenden vorbereitet wurde.

Anfänglich ist ein akzeptiertes Paket nur im Unstable-Zweig verfügbar. Damit ein Paket ein Kandidat für die nächste Veröffentlichung werden kann, muss es in den Testing-Zweig migrieren, indem es die folgenden Bedingungen erfüllt:

  • Es befindet sich seit einer bestimmten Zeit in Unstable, die von der Dringlichkeit der Änderungen abhängt.
  • Es hat keine "veröffentlichungskritischen" Fehler, mit Ausnahme derer, die bereits in Testing vorhanden sind. Veröffentlichungskritische Fehler sind solche, die als so schwerwiegend angesehen werden, dass sie das Paket für die Veröffentlichung ungeeignet machen.
  • Es gibt keine veralteten Versionen in Unstable für irgendwelche Release-Ports.
  • Die Migration bricht keine Pakete in Testing.
  • Seine Abhängigkeiten können durch Pakete, die sich bereits in Testing befinden, oder durch Pakete, die zur gleichen Zeit migriert werden, erfüllt werden.
  • Die Migration wird nicht durch einen Freeze blockiert.

So kann ein veröffentlichungskritischer Fehler in einer neuen Version einer gemeinsam genutzten Bibliothek, von der viele Pakete abhängen, verhindern, dass diese Pakete in Testing gelangen, da die aktualisierte Bibliothek ebenfalls die Anforderungen erfüllen muss. Aus der Sicht der Zweigstelle findet der Migrationsprozess zweimal täglich statt, so dass sich Testing in einem ständigen Betastadium befindet.

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht das Release-Team Richtlinien für die Entwickler, um die Veröffentlichung vorzubereiten. Eine neue Veröffentlichung erfolgt nach einem Freeze, wenn alle wichtigen Softwarepakete im Testing-Zweig auf dem neuesten Stand sind und alle anderen wichtigen Probleme gelöst sind. Zu diesem Zeitpunkt werden alle Pakete aus dem Testing-Zweig zum neuen Stable-Zweig. Obwohl Freeze-Termine zeitbasiert sind, sind es die Release-Termine nicht, die von den Release-Managern ein paar Wochen vorher bekannt gegeben werden.

Eine Version eines Pakets kann zu mehr als einem Zweig gehören, normalerweise zu testing und unstable. Es ist möglich, dass ein Paket zwischen stabilen Veröffentlichungen die gleiche Version behält und gleichzeitig Teil von oldstable, stable, testing und unstable ist. Jeder Zweig kann als eine Sammlung von Zeigern in den oben erwähnten Paket-"Pool" betrachtet werden.

Eine Möglichkeit, die Herausforderung eines veröffentlichungskritischen Fehlers in einer neuen Anwendungsversion zu lösen, ist der Einsatz von optionalen Paketmanagern. Sie ermöglichen es Softwareentwicklern, Sandbox-Umgebungen zu nutzen und gleichzeitig die Kontrolle über die Sicherheit zu behalten. Ein weiterer Vorteil eines distributionsübergreifenden Paketmanagers besteht darin, dass er es den Anwendungsentwicklern ermöglicht, Updates direkt an die Benutzer weiterzugeben, ohne den Umweg über die Distributionen gehen zu müssen und ohne die Anwendung für jede Distribution separat paketieren und testen zu müssen.

unstable ist der erste Anlaufpunkt für neue Versionen von Paketen und Programmen, bevor sie in testing integriert werden. Dort werden sie auf Fehler geprüft. unstable ist weniger für den produktiven Einsatz gedacht als für das Testen neuer Paketversionen. Wer unstable verwendet, muss damit rechnen, mit Programmfehlern konfrontiert zu werden, die aus mangelndem Zusammenspiel mit anderen Softwarekomponenten resultieren. Wurden innerhalb der Testzeit (meistens zehn, gelegentlich fünf, bei dringenden Paketen zwei oder sogar null Tage) keine schweren, für das Release entscheidenden Fehler („release-critical bugs“, „RC-Bugs“) gefunden und sprechen keine anderen Gründe wie das Zurückhalten einzelner Pakete durch das Release-Team oder nichterfüllte Abhängigkeiten dagegen, wird das Paket in testing aufgenommen.

Debian Stretch mit Xfce4 und Xfce-Terminal

Veröffentlichungszyklus

Ein neuer stabiler Zweig von Debian wird ungefähr alle 2 Jahre veröffentlicht. Er wird etwa 3 Jahre lang offiziell unterstützt, mit Aktualisierungen für größere Sicherheits- oder Benutzerfreundlichkeitsverbesserungen. Punktveröffentlichungen werden alle paar Monate verfügbar sein, wie von den Stable Release Managern (SRM) festgelegt.

Debian hat seit Debian 6 (Debian Squeeze) auch sein Long Term Support (LTS) Projekt gestartet. Für jede Debian-Veröffentlichung wird es zwei Jahre lang zusätzliche Sicherheitsaktualisierungen geben, die vom LTS-Team nach dem End of Life (EOL) bereitgestellt werden. Es werden jedoch keine Punktveröffentlichungen gemacht. Jetzt kann jede Debian-Veröffentlichung insgesamt 5 Jahre Sicherheitsunterstützung erhalten.

Sicherheit

Softwareprobleme werden öffentlich behandelt, so auch sämtliche Sicherheitsprobleme. Aspekte der Sicherheit werden öffentlich auf der debian-security-announce-Mailingliste diskutiert. Debians Sicherheitsgutachten werden über eine öffentliche Mailingliste gesendet (sowohl innerhalb als auch außerhalb) und auf einem öffentlichen Server bekanntgegeben. Von dieser Verfahrensweise verspricht man sich ein schnelleres Auffinden von Sicherheitslücken und damit die Möglichkeit, diese eher beheben zu können. Die entgegengesetzte Herangehensweise des Security through obscurity wird dagegen als unpraktikabel angesehen. Die Tatsache, dass die Weiterentwicklung der Distribution öffentlich sichtbar unter Beteiligung einer Vielzahl von Personen geschieht, erfordert besondere Sicherheitsmaßnahmen. Beispielsweise werden Änderungen an Paketen grundsätzlich mit einem verifizierbaren Schlüssel digital signiert. Beim Anwender wird dann vor der Installation die Gültigkeit der Signatur überprüft. Diese Maßnahme soll es Dritten erschweren, schädliche Software in Debian-Pakete einzuschleusen.

Die Paketbetreuer passen die Sicherheitsaspekte ihrer jeweiligen Software an die allgemeinen Grundsätze von Debian an. Daher sind Dienste nach der Installation oft „sicher“ voreingestellt, was von einem Benutzer als „Einschränkung“ empfunden werden kann. Dennoch versucht Debian, Sicherheitsaspekte und einfache Administration abzuwägen. Zum Beispiel werden Dienste wie ssh und ntp nicht inaktiv installiert, wie es bei den Distributionen der BSD-Familie üblich ist.

Wenn ein Sicherheitsproblem in einem Debian-Paket entdeckt wurde, wird es zusammen mit einer Einschätzung der dadurch entstehenden Gefahr direkt veröffentlicht. Parallel wird so schnell wie möglich ein Sicherheitsupdate dieses Pakets vorbereitet und auf speziellen Servern veröffentlicht. Kritische Sicherheitslücken werden auf diese Weise häufig innerhalb von Stunden geschlossen.

Die von Debian angepasste Implementierung des für die Schlüsselerstellung zuständigen Zufallsgenerators der OpenSSL-Bibliothek arbeitete von September 2006 bis 13. Mai 2008 mit einer erheblichen Sicherheitslücke. Die generierten geheimen Schlüssel konnten abgeschätzt und damit in kurzer Zeit (vor-)berechnet werden (1024- und 2048-Bit-Schlüssel in ungefähr zwei Stunden). Insbesondere OpenSSH und die sichere Kommunikation in Webbrowsern waren davon betroffen – GnuPG hingegen nicht.

Das Sicherheitsrisiko besteht weiterhin für alle RSA-Schlüssel, die in diesem Zeitraum auf betroffenen Systemen erstellt wurden und seit der Aktualisierung der Bibliothek nicht neu erstellt wurden. Auch alle DSA-Schlüssel, die jemals von einem Rechner (Client) mit fehlerhaftem Zufallszahlengenerator verwendet wurden, sind seitdem unsicher, selbst wenn diese ursprünglich auf einem Rechner mit korrekt arbeitendem Zufallszahlengenerator erstellt wurden.

Im Januar 2019 wurde in dem Paketmanagertool von Debian („apt“ bzw. „apt-get“) eine Sicherheitslücke entdeckt, die es einem Man-in-the-Middle-Angreifer ermöglichte Code bei einem Update auszuführen. Der Entdecker dieser Sicherheitslücke plädierte, auch vor dem Hintergrund, dass dies nicht die einzige Sicherheitslücke mit diesen Auswirkungen in apt war, und solche Lücken immer passieren können, dafür, dass Debian in Zukunft standardmäßig HTTPS für Updates mit apt statt HTTP nutzt, da HTTPS die Integrität der gesamten Kommunikation mit dem Update-Server absichert. Dies wurde in der Vergangenheit mit dem Hinweis abgelehnt, dass apt selbst eine Verifizierung der Pakete vornimmt was soweit auch korrekt ist, allerdings würde es bei Sicherheitslücken wie dieser dennoch zu einem Sicherheitsgewinn kommen, da die Sicherheitslücke dann nicht mehr von allen Man-in-the-Middle-Angreifern, die in die Verbindung eingreifen können, ausnutzbar ist, sondern nur noch von den jeweils gewählten Debian-Update-Mirrors des Gerätes.

Das Debian-Projekt handhabt Sicherheit durch öffentliche Bekanntgabe. Die Sicherheitshinweise von Debian sind mit dem Common Vulnerabilities and Exposures Dictionary kompatibel, werden normalerweise mit anderen Anbietern freier Software koordiniert und werden am selben Tag veröffentlicht, an dem eine Verwundbarkeit bekannt wird. Früher gab es ein Sicherheitsüberprüfungsprojekt, das sich auf Pakete in der stabilen Veröffentlichung konzentrierte, um nach Sicherheitsfehlern zu suchen; Steve Kemp, der das Projekt startete, zog sich 2011 zurück, nahm aber seine Aktivitäten wieder auf und bewarb sich 2014 für eine erneute Teilnahme.

Der stabile Zweig wird vom Debian-Sicherheitsteam unterstützt; oldstable wird für ein Jahr unterstützt. Obwohl Squeeze nicht offiziell unterstützt wird, koordiniert Debian eine Anstrengung, Langzeitunterstützung (LTS) bis Februar 2016, fünf Jahre nach der ersten Veröffentlichung, bereitzustellen, allerdings nur für die Plattformen IA-32 und x86-64. Testing wird vom Testing-Sicherheitsteam unterstützt, erhält aber nicht so zeitnah Aktualisierungen wie Stable. Die Sicherheit von Unstable wird den Paketbetreuern überlassen.

Das Debian-Projekt bietet Dokumentation und Werkzeuge, um eine Debian-Installation sowohl manuell als auch automatisch abzusichern. AppArmor-Unterstützung ist seit Buster verfügbar und standardmäßig aktiviert. Debian bietet einen optionalen Härtungs-Wrapper an und härtet nicht alle seine Software standardmäßig mit gcc-Funktionen wie PIE und Pufferüberlaufschutz, im Gegensatz zu Betriebssystemen wie OpenBSD, sondern versucht, so viele Pakete wie möglich mit Härtungs-Flags zu bauen.

Im Mai 2008 entdeckte ein Debian-Entwickler, dass das OpenSSL-Paket, das mit Debian und Derivaten wie Ubuntu vertrieben wird, eine Reihe von Sicherheitsschlüsseln für einen Angriff mit einem Zufallszahlengenerator angreifbar machte, da nur 32.767 verschiedene Schlüssel erzeugt wurden. Die Sicherheitsschwäche wurde durch Änderungen verursacht, die 2006 von einem anderen Debian-Entwickler als Reaktion auf Warnungen des Speicher-Debuggers vorgenommen wurden. Das gesamte Behebungsverfahren war umständlich, da es nicht ausreichte, die Sicherheitslücke zu flicken, sondern alle betroffenen Schlüssel und Zertifikate neu generiert werden mussten.

Wert

Die Kosten für die Entwicklung aller in Debian 5.0 Lenny enthaltenen Pakete (323 Millionen Codezeilen) wurden auf etwa 8 Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei eine auf dem COCOMO-Modell basierende Methode verwendet wurde. Im Jahr 2016 schätzt Black Duck Open Hub, dass die Entwicklung der aktuellen Codebasis (74 Millionen Codezeilen) etwa 1,4 Milliarden US-Dollar kosten würde, wobei eine andere Methode verwendet wird, die auf demselben Modell basiert.

Forks und Derivate

Im Laufe der Jahre wurde eine große Anzahl von Forks und Derivaten auf Debian aufgebaut. Zu den bemerkenswerteren gehören Ubuntu, das von Canonical Ltd. entwickelt und erstmals 2004 veröffentlicht wurde und Debian in der Beliebtheit bei Desktop-Benutzern überholt hat; Knoppix, das erstmals im Jahr 2000 veröffentlicht wurde und eine der ersten Distributionen war, die für das Booten von externen Speichern optimiert wurde; und Devuan, das 2014 Aufmerksamkeit erregte, als es sich im Streit über Debians Übernahme der systemd-Software-Suite aufspaltete und seit 2017 Debian-Releases spiegelt.

Experimental

experimental ist eine Vorstufe zu unstable. In experimental werden Änderungen ausprobiert, die umfangreiche Auswirkungen auf das gesamte System haben können. So wurde der Übergang des X Window Systems von XFree86 auf X.Org in experimental erprobt. experimental ist keine vollständige Sammlung von Paketen. Es enthält nur, was gerade einer besonderen Untersuchung bedarf.

Oldstable

oldstable ist der Vorgänger der jeweils aktuellen stable, solange Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden. Debian empfiehlt zwar, mit der jeweils aktuellen stable zu arbeiten, unterstützt oldstable aber noch mindestens ein weiteres Jahr mit Sicherheitsaktualisierungen.

Debian Buster mit Gnome, Gnome-Terminal und Firefox

Zeitabstand zwischen den Releases

Zeitweise lagen große Zeiträume zwischen den Debian-Veröffentlichungen. Darauf gab es verschiedene Reaktionen, etwa wurden Pakete verschiedener Veröffentlichungen gemischt. Dies wird jedoch unmöglich, wenn sich zentrale Teile des Systems zu stark unterscheiden. So gab es zwischen Sarge und Etch eine Änderung der glibc-ABI, die für die meisten Pakete eine Aktualisierung nötig machte. Für einige Aufgaben wie Spam- und Virenerkennung bot Debian zeitweise eine Paketquelle namens „volatile“ (unbeständig) an, die mit Squeeze durch eine neue Paket-Quelle „updates“ ersetzt wurde. Für einige Programme kann man sich auch mit sogenannten Backports behelfen. Das sind Pakete von neueren Programmversionen, die für eine alte Debian-Veröffentlichung kompiliert wurden. Dadurch werden nur die Programme aktualisiert, auf die die jeweiligen Backports ausgelegt sind. Eine weitere Alternative bieten Container-Umgebungen wie Flatpak.

Unterstützte Architekturen

Debian unterstützt eine Anzahl verschiedener Hardware-Architekturen. Dabei wird zwischen offiziellen Release-Architekturen und Ports unterschieden. Um als Release-Architektur offiziell unterstützt zu werden, muss eine Anzahl Bedingungen erfüllt sein. So ist ein ausreichend großes Team nötig, eine ausreichende Anzahl entsprechender Rechner muss dem Debian-Projekt zum Erstellen von Paketen zur Verfügung stehen, und fast alle Pakete müssen auf der Architektur gebaut werden können und die Software benutzbar sein. Jede Architektur wird zunächst als Port unterstützt und kann zu einer offiziell unterstützten Architektur aufgewertet werden. Umgekehrt kann eine offizielle Release-Architektur zum Port abgewertet werden, wenn die Anforderungen an Release-Architekturen nicht mehr erfüllt sind. Für Ports gibt es keine stable-Veröffentlichungen, sondern es existiert nur die unstable-Variante.

Verbreitung

Bootmenü beim Start von einem Installationsmedium, Debian 9.0 „Stretch“.

Laut einer Online-Umfrage von Heise online im Februar 2009 war Debian Linux zu dieser Zeit mit 47 % (Mehrfachnennung möglich) das am meisten verwendete freie Server-Betriebssystem in deutschen Unternehmen. Bei den freien Desktop-Betriebssystemen belegte Debian Linux mit einer Verbreitung von 29,9 % den zweiten Platz hinter Ubuntu (60,8 %), das auch von Debian abstammt – dicht gefolgt von openSUSE (28,8 %, Stand Februar 2009). Debian Linux ist die meistverwendete Linux-Distribution für Web-Server.

Debian wird neben Scientific Linux, Red Hat Enterprise Linux und Windows auf der Internationalen Raumstation (ISS) eingesetzt.

Nutzung durch öffentliche Einrichtungen

Die Regierung der spanischen Region Extremadura hat von 2002 bis 2011 die Debian-basierte Distribution GNU/LinEx entwickelt und in den Schulen und im öffentlichen Gesundheitssystem eingeführt. Anfang 2012 gab die Regionalverwaltung bekannt, dass LinEx eingestellt werde, kurz darauf kündigte sie an, dass nun 40.000 Arbeitsplätze der Verwaltung auf Debian umgestellt würden.

Die Stadt München ist mit ihren Debian-basierten Betriebssystemen LiMux zwischen 2006 und 2013 auf freie Software umgestiegen, plant jedoch eine Rückkehr zu Windows-Systemen bis 2020. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik setzte ab 2008 unter anderem Debian auf Desktopsystemen ein. Auch Wien bot von 2004 bis 2009 mit Wienux der Stadtverwaltung eine Debian-basierte freie Alternative an. 2009 wurde eine angepasste Version von DebianEdu (auch bekannt als Skolelinux) in einer Pilotphase an elf Schulen im Land Rheinland-Pfalz getestet, nachdem das System bereits in Hamburg in etlichen Schulen eingeführt worden war.

Debian-Derivate

Die große Auswahl an Paketen und das zuverlässige System der Paketverwaltung machen Debian attraktiv, um davon weitere eigenständige Distributionen abzuleiten. Rechtlich wird dies durch die für alle Komponenten geltende, weitgehende Freiheit gewährende Lizenz möglich. Daher gibt es eine große Anzahl von Distributionen, die hauptsächlich oder ausschließlich Pakete aus Debian verwenden. Einige weitverbreitete Distributionen nutzen Debian als Grundlage. Beispiele dafür sind Ubuntu, Knoppix und Linux Mint. Laut GNU/Linux Distribution Timeline gehen aus Debian und den daraus abgeleiteten Derivaten über 480 auf Debian basierende Distributionen hervor. (Stand Oktober 2012) Viele dieser Distributionen sind für einen speziellen Zweck, wie zum Beispiel den Einsatz als Server oder in der Schule, ausgerichtet.

Trivia

Debian M68K-Port Community Meeting im Linuxhotel

Nach einer vagen Schätzung des Debian-Entwicklers James Bromberger ist der Quellcode aller in Debian 7.0 enthaltenen Programme etwa 14 Milliarden Euro wert. Der Schätzung liegen Annahmen über das Jahresgehalt und die Programmierleistung eines durchschnittlichen Programmierers zugrunde.

Debian wird mit dem M68K-Port benutzt, um alte Systeme wie Atari ST, Amiga oder Macintosh mit aktueller Linux-Software zu betreiben. Etwa 20 aktive Entwickler arbeiten an diesem Port, der von etwa 150–200 Nutzern weltweit verwendet wird.