Dativ

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In der Grammatik ist der Dativ (abgekürzt dat oder manchmal d, wenn es sich um ein Hauptargument handelt) ein grammatikalischer Fall, der in einigen Sprachen verwendet wird, um den Empfänger oder Nutznießer einer Handlung anzugeben, wie in "Maria Jacobo potum dedit", lateinisch für "Maria gab Jakob ein Getränk". In diesem Beispiel kennzeichnet der Dativ das, was im Englischen als indirektes Objekt eines Verbs gelten würde.

Manchmal hat der Dativ Funktionen, die nichts mit dem Geben zu tun haben. Im schottischen Gälisch und im Irischen wird der Begriff Dativ in den traditionellen Grammatiken verwendet, um sich auf die Präpositionalkasusmarkierung von Substantiven nach einfachen Präpositionen und dem bestimmten Artikel zu beziehen. Im Georgischen und im Hindustani (Hindi-Urdu) kann der Dativ auch das Subjekt eines Satzes kennzeichnen. Dies wird als Dativkonstruktion bezeichnet. Im Hindi ist die Dativkonstruktion nicht auf bestimmte Verben oder Zeitformen beschränkt, sondern kann mit jedem Verb in jeder Zeitform oder Stimmung verwendet werden.

Der Dativ war in den frühen indogermanischen Sprachen verbreitet und hat sich unter anderem im baltisch-slawischen und im germanischen Zweig bis heute erhalten. In ähnlicher Form gibt es ihn auch in einigen nicht-indoeuropäischen Sprachen, z. B. in der uralischen Sprachfamilie. In einigen Sprachen hat der Dativ die Funktionen anderer, inzwischen ausgestorbener Kasus übernommen. Im Altgriechischen hat der Dativ sowohl die Funktionen des protoindoeuropäischen Lokativs und des Instrumentals als auch die des ursprünglichen Dativs übernommen.

Unter dem Einfluss des Englischen, das die Präposition "to" u. a. sowohl für indirekte Objekte (give to) als auch für Bewegungsrichtungen (go to) verwendet, wurde der Begriff "Dativ" manchmal zur Beschreibung von Fällen verwendet, die in anderen Sprachen eher als Lativ bezeichnet werden würden.

Der Dativ gehört in der Grammatik zu den Kasus (deutsch Fällen). Sein Name rührt daher, dass eine typische Funktion des Dativs ist, den Empfänger des Gegebenen zu bezeichnen. Das Wort Dativ ist entlehnt aus lateinisch (casus) dativus, zu lat. dare „geben“ und lat. datum „Gegebenes“.

Für den Dativ wird im Deutschen die Frage Wem? benutzt, er heißt in der deutschen Schulgrammatik daher auch Wem-Fall oder 3. Fall. Beispiel: Ich gebe der Frau einen Notizblock. → Frage: Wem gebe ich einen Notizblock? → Antwort: der Frau. Eine Verbergänzung im Dativ bezeichnet man auch als indirektes Objekt; es ist „der Kasus des statischen Zustands oder der Lagebezeichnung, des Besitzers und des Empfängers“. Nach Otto Behaghel bezeichnet der Dativ die Person, der ein Vorgang oder eine Handlung sich zuwendet.

Etymologie

"Dativ" kommt von lateinisch cāsus datīvus ("Fall des Gebens"), einer Übersetzung von griechisch δοτικὴ πτῶσις, dotikē ptôsis ("Beugung des Gebens"). Dionysius Thrax bezeichnet es in seiner Kunst der Grammatik auch als epistaltikḗ "für das Senden (eines Briefes)", vom Verb epistéllō "senden", einem Wort mit der gleichen Wurzel wie epistle.

Englisch

Im Altenglischen gab es einen Dativ; das englische Kasussystem wurde jedoch in der mittelenglischen Zeit allmählich unbrauchbar, als Akkusativ und Dativ von Pronomen zu einem einzigen schrägen Kasus verschmolzen, der auch für alle Präpositionen verwendet wurde. Diese Verschmelzung der Kasus im Mittel- und Neuenglischen hat die meisten modernen Grammatiker dazu veranlasst, die Bezeichnungen "Akkusativ" und "Dativ" in Bezug auf das Englische als veraltet zu verwerfen und häufig den Begriff "objektiv" für schräg zu verwenden.

Satzausdrücke

Der Dativ ist im modernen englischen Sprachgebrauch selten, aber man kann argumentieren, dass er in einigen wenigen Satzausdrücken überlebt hat. Ein Beispiel ist das Wort methinks" mit der Bedeutung it seems to me". Es ist in dieser festen Form aus dem Altenglischen überliefert (das allerdings mit dem Rest der Sprache phonetische Veränderungen erfahren hat), in dem es als "[it]" + "me" (Dativ) gebildet wurde. + "me" (der Dativ des Personalpronomens) + "thinks" (d. h. "scheint", < Altenglisch þyncan, "to seem", ein Verb, das eng mit dem Verb þencan, "to think", verwandt ist, sich aber im Altenglischen von diesem unterscheidet; später verschmolz es mit "think" und verlor diese Bedeutung).

Relativpronomen

Das moderne objektive Fallpronomen whom ist vom Dativfall im Altenglischen abgeleitet, genauer gesagt vom altenglischen Dativpronomen "hwām" (im Gegensatz zum modernen subjektiven "who", das vom altenglischen "hwā" abstammt) - obwohl "whom" auch die Funktionen des altenglischen Akkusativpronomens "hwone" übernommen hat. Es ist auch verwandt mit dem Wort "wem" (der Dativform von "wer") im Deutschen. Das OED definiert alle klassischen Verwendungen des Wortes "whom" in Situationen, in denen das indirekte Objekt nicht bekannt ist - was auf die Anonymität des indirekten Objekts hinweist.

Auch einige der Objektformen von Personalpronomen sind Überbleibsel des altenglischen Dativs. Zum Beispiel geht "him" auf den altenglischen Dativ him zurück (Akkusativ war hine), und "her" geht auf den Dativ hire zurück (Akkusativ war hīe). Diese Pronomen sind im modernen Englisch keine reinen Dative; sie werden auch für Funktionen verwendet, die zuvor durch den Akkusativ angegeben wurden.

Modernes Englisch

Das indirekte Objekt des Verbs kann zwischen dem Verb und dem direkten Objekt des Verbs stehen: "he gave me a book" oder "he wrote me a poem".

Das indirekte Objekt kann auch durch eine Präpositionalphrase mit "to" oder "for" ausgedrückt werden: "er hat mir ein Buch gegeben" oder "er hat ein Gedicht für mich geschrieben".

Deutsch

Im Allgemeinen wird der Dativ verwendet, um das indirekte Objekt eines deutschen Satzes zu kennzeichnen. Zum Beispiel:

  • Ich schickte dem Mann(e) das Buch. (wörtlich: Ich schickte dem Mann(e) das Buch.) - Maskulinum
  • Ich gab der Frau den Stift zurück. (wörtlich: Ich gab "der Frau" den Stift zurück.) - Feminin
  • Ich überreiche dem Kind(e) ein Geschenk. (wörtlich: Ich überreiche "dem Kind(e)" ein Geschenk.) - Neutrum

Im Englischen kann der erste Satz als "I sent the book to the man" und als "I sent the man the book" wiedergegeben werden, wobei das indirekte Objekt im Englischen dadurch gekennzeichnet ist, dass es vor dem direkten Objekt steht. Die normale Wortstellung im Deutschen ist, dass der Dativ vor dem Akkusativ steht (wie im obigen Beispiel). Da der deutsche Dativ jedoch in der Form markiert ist, kann er auch nach dem Akkusativ stehen: Ich schickte das Buch dem Mann(e). Das (e) nach Mann und Kind steht für eine inzwischen weitgehend archaische -e-Endung für bestimmte Substantive im Dativ. Es überlebt heute fast ausschließlich in feststehenden Phrasen wie zu Hause, im Zuge und am Tage, sowie in gelegentlichem Gebrauch in formeller Prosa, Gedichten und Liedtexten.

Einige männliche Substantive (und ein Neutrum, Herz), die als schwache Substantive oder n-Substantive bezeichnet werden, nehmen ein -n oder -en im Dativ Singular und Plural an. Viele sind maskuline Substantive, die im Nominativ auf -e enden (z. B. Name, Beamte und Junge), obwohl nicht alle diese Substantive dieser Regel folgen. Viele beziehen sich auch auf Menschen, Tiere, Berufe oder Titel, unabhängig davon, ob sie in die erste Kategorie fallen oder nicht; zu den Ausnahmen gehören die bereits erwähnten Herz und Name, sowie Buchstabe, Friede, Obelisk, Planet und andere.

Bestimmte deutsche Präpositionen erfordern den Dativ: aus, außer, bei, gegen, gegenüber, mit, nach, seit, von und zu. Einige andere Präpositionen (an, auf, entlang, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen) können mit Dativ (zur Angabe des aktuellen Standorts) oder Akkusativ (zur Angabe der Richtung) verwendet werden. Das Buch liegt auf dem Tisch(e) (Dativ: Das Buch liegt auf dem Tisch), aber ich lege das Buch auf den Tisch (Akkusativ: Ich habe das Buch auf den Tisch gelegt).

Außerdem werden die vier Präpositionen [an]statt, trotz, während und wegen, die in der modernen formalen Sprache den Genitiv erfordern, in der deutschen Umgangssprache meist mit dem Dativ verwendet. So wird beispielsweise "wegen des Wetters" als "wegen des Wetters" anstelle des formell korrekten "wegen des Wetters" ausgedrückt. Andere Präpositionen, die in der formalen Sprache den Genitiv erfordern, werden in der Umgangssprache mit von ("von") kombiniert, z. B. außerhalb vom Garten statt außerhalb des Gartens.

Beachten Sie, dass der Begriff des indirekten Objekts durch eine Präpositionalphrase wiedergegeben werden kann. In diesem Fall wird der Fall des Substantivs oder Pronomens durch die Präposition bestimmt, nicht durch seine Funktion im Satz. Betrachten Sie diesen Satz:

  • Ich sandte das Buch zum Verleger. Ich habe das Buch zum Verleger geschickt.

Hier steht das Subjekt, Ich, im Nominativ, das direkte Objekt, das Buch, im Akkusativ und zum Verleger im Dativ, da zu immer den Dativ erfordert (zum ist eine Kontraktion von zu + dem). Allerdings:

  • Ich habe das Buch an meinen Freund (Akkusativ) weitergegeben. 'Ich habe das Buch an meinen Freund weitergegeben.' (weitergeben = wörtl.: weitergeben).

In diesem Satz ist Freund das indirekte Objekt, aber weil es auf an (Richtung) folgt, ist der Akkusativ erforderlich, nicht der Dativ.

Alle Artikel wechseln in den Dativ.

Männlich Feminin Neutrum Plural
Definitiver Artikel dem der dem den
Unbestimmter Artikel einer einer einer Ø (das semantisch ähnlichste Wort wäre einigen, Dativ Plural von einig)
Negative Artikel keiner keiner keiner keinen

Einige deutsche Verben erfordern den Dativ für ihre direkten Objekte. Gängige Beispiele sind antworten, danken, gefallen, folgen, glauben, helfen und raten. In jedem Fall wird das direkte Objekt des Verbs im Dativ wiedergegeben. Zum Beispiel:

  • Meine Freunde helfen mir. (Meine Freunde helfen mir.)

Diese Verben können nicht in normalen Passivkonstruktionen verwendet werden, da das Deutsche diese nur für Verben mit Akkusativobjekt zulässt. Es ist daher ungrammatisch zu sagen: *Ich werde geholfen. "Mir wird geholfen." Stattdessen muss eine spezielle Konstruktion verwendet werden, die "unpersönliches Passiv" genannt wird: Mir wird geholfen, wörtlich: "Mir wird geholfen." Eine umgangssprachliche (nicht standardisierte) Form des Passivs für Dativverben ist die folgende: Ich kriege geholfen, oder: Ich bekomme geholfen, wörtlich: "Mir wird geholfen". Die Verwendung des Verbs "bekommen" erinnert uns daran, dass der Dativ etwas mit Geben und Nehmen zu tun hat. Im Deutschen ist Hilfe nicht etwas, das man an jemandem tut, sondern etwas, das man ihm anbietet.

Der Dativ wird auch bei reflexiven (sich) Verben verwendet, um zu spezifizieren, auf welchen Teil des Ichs das Verb angewendet wird:

  • Ich wasche mich. - Akkusativ (Ich wasche mich.)
  • Ich wasche mir die Hände. - Dativ (Ich wasche mir die Hände, wörtlich "ich wasche mir die Hände")

Vgl. die entsprechende Übereinstimmung im Französischen: "Les enfants se sont lavés" (die Kinder haben sich gewaschen) vs. "Les enfants se sont lavé" [unflektiert] "les mains" (... ihre Hände).

Das Deutsche kann zwei Dative verwenden, um Sätze zu bilden wie: Sei mir mein Sohn(e) gnädig! "Sei mir meinem Sohn(e) gnädig!" Wörtlich übersetzt: "Sei mir meinem Sohn gnädig." Der erste Dativ mir ("für mich") drückt das Mitgefühl des Sprechers aus (ähnlich wie der dativus ethicus im Lateinischen, siehe unten). Der zweite Dativ mein Sohn(e) benennt das eigentliche Objekt der Bitte. Die Barmherzigkeit soll dem Sohn für oder im Namen seiner Mutter/ seines Vaters zuteil werden.

Auch die Endungen von Adjektiven ändern sich im Dativ. Es gibt drei Flexionsmöglichkeiten, je nachdem, was dem Adjektiv vorausgeht. Am häufigsten wird die schwache Flexion verwendet, wenn ein bestimmter Artikel vorausgeht (der), die gemischte Flexion nach einem unbestimmten Artikel (a/an) und die starke Flexion, wenn eine Menge angegeben wird (viele grüne Äpfel).

Adj. im Dativ Männlich Feminin Neutrum Plural
Schwache Beugung -en -en -en -en
Gemischte Flexion -en -en -en -en
Starke Beugung -em -er -em -en

Lateinisch

Es gibt mehrere Verwendungsmöglichkeiten für den Dativ (Dativus):

  • Dativus finalis (Dativ des Zwecks), z.B. non scholae sed vitae - "[wir lernen] nicht für die Schule, sondern für das Leben", auxilio vocare - "um Hilfe rufen", venio auxilio - "ich komme um Hilfe zu holen", accipio dono - "ich erhalte [dies] als Geschenk" oder puellae ornamento est - "[dies] ist für die Dekoration des Mädchens", oder "... für die Dekoration des Mädchens" (da puellae entweder Dativ oder Genitiv sein kann)
  • Dativus commŏdi (incommodi), der eine Handlung für (oder gegen) jemanden bedeutet, z. B. Graecis agros colere - "die Felder für die Griechen bestellen"; Kombination aus Dativus commodi und finalis (doppelter Dativ): tibi laetitiae "dir zur Freude"
  • Dativus possessivus (possessiver Dativ), der Besitz bedeutet, z. B. angelis alae sunt - wörtlich "den (oder für die) Engeln sind Flügel", dies wird normalerweise mit einer Kopula gefunden und mit "Engel haben Flügel" übersetzt.
  • Dativus ethicus' (ethischer Dativ) zeigt an, dass die Person im Dativ besonders besorgt über die Handlung ist oder sein sollte, z. B. Quid mihi Celsus agit? "Was tut Celsus für mich?" (was ausdrückt, dass der Sprecher besonders daran interessiert ist, was Celsus für ihn oder sie tut); oder Cui prodest? "Wessen Interesse dient dies?" (wörtlich: "Wem nützt dies?")
  • Dativus auctoris, d.h. "in den Augen von", z.B. vir bonus mihi videtur "er scheint mir ein guter Mensch zu sein".
  • Der Dativ drückt zusammen mit dem Gerundiv ein Handeln aus, wenn das Gerundiv verwendet wird, um eine Verpflichtung oder Notwendigkeit auszudrücken, z. B. haec nobis agenda sunt, "diese Dinge müssen von uns getan werden.

Griechisch

Antike

Neben seiner Hauptfunktion als Dativus hat der Dativ im Altgriechischen noch weitere Funktionen: (In der folgenden Tabelle werden die lateinischen Namen für die Dativtypen verwendet; der griechische Name für den Dativ ist δοτική πτῶσις, wie sein lateinisches Äquivalent, abgeleitet von dem Verb "geben"; im Altgriechischen δίδωμι).

  • Dativus finalis: Der Dativus finalis oder "Dativ des Zwecks" wird verwendet, wenn der Dativ den Zweck einer bestimmten Handlung bezeichnet. Zum Beispiel:
    • "τῷ βασιλεῖ μάχομαι"
      • "Ich kämpfe für den König".
    • "θνῄσκω τῇ τιμῇ"
      • "Ich sterbe für die Ehre".
  • Dativus commŏdi (incommodi): Der Dativus commodi sive incommodi, oder der "Dativ des Nutzens (oder Schadens)" ist der Dativ, der den Vorteil oder Nachteil von etwas für jemanden ausdrückt. Zum Beispiel:
    • Zum Nutzen von: "πᾶς ἀνὴρ αὑτῷ πονεῖ" (Sophokles, Ajax 1366).
      • "Jeder schuftet für sich selbst".
    • Zum Schaden oder Nachteil von: "ἥδε ἡ ἡμέρα τοῖς Ἕλλησι μεγάλων κακῶν ἄρξει." (Thukydides 2.12.4).
      • "Dieser Tag wird der Beginn großen Leids für die Griechen sein (d.h. zu ihrem Nachteil)".
  • Dativus possessivus: Der Dativus possessivus oder der "Dativ des Besitzes" ist der Dativ, der verwendet wird, um den Besitzer eines bestimmten Objekts oder bestimmter Objekte zu bezeichnen. Zum Beispiel:
    • "ἄλλοις μὲν γὰρ χρήματά ἐστι πολλὰ καὶ ἵπποι, ἡμῖν δὲ ξύμμαχοι ἀγαθοί." (Thukydides 1.86.3).
      • "Denn andere haben viel Geld und Schiffe und Pferde, wir aber haben gute Verbündete (d.h., für andere gibt es viel Geld...)".
  • Dativus ethicus: Der dativus ethicus oder der "ethische oder höfliche Dativ" wird verwendet, wenn der Dativ anzeigt, dass die Person oder Sache, von der gesprochen wird, von jemandem mit Interesse betrachtet wird. Dieser Dativ wird meist, wenn auch nicht ausschließlich, in Pronomen verwendet. Daher wird er auch "Dativ der Pronomen" genannt. Zum Beispiel:
    • "τούτῳ πάνυ μοι προσέχετε τὸν νοῦν." (Demosthenes 18.178).
      • "Passt gut auf, ich bitte euch (d.h., ich bitte euch...)".
    • "ὦ μῆτερ, ὡς καλός μοι ὁ πάππος." (Xenophon, Cyropaedia 18.178).
      • "Oh, Mutter, wie schön der Großvater ist (ich habe es gerade gemerkt!)".
  • Dativus auctoris: Der Dativus auctoris oder der "Dativ des Handelnden" ist der Dativ, der verwendet wird, um den Handelnden einer Handlung zu bezeichnen. Im Altgriechischen steht das Agens jedoch in der Regel im Genitiv nach ὑπό (durch, bei). Im Perfekt und im Pluperfekt-Passiv sowie beim Verbaladjektiv auf -τέος steht das Agens meist im Dativ. Zum Beispiel:
    • "πολλαὶ θεραπεῖαι τοῖς ἰατροῖς εὕρηνται." (Isokrates 8.39)
      • "Viele Heilmittel sind von Ärzten entdeckt worden."
  • Dativus instrumenti: Der Dativus instrumenti oder der "Dativ des Instruments" liegt vor, wenn der Dativ zur Bezeichnung eines Instruments oder eines Mittels für eine bestimmte Handlung verwendet wird (oder, genauer gesagt, als Instrumentalfall). Zum Beispiel:
    • "με κτείνει δόλῳ." (Homer, Odyssee 9.407)
      • "Er tötet mich mit einem Köder (d.h. mit Hilfe eines Köders)."
  • Dativus modi: Der Dativus modi oder der "Dativ der Art und Weise" ist der Dativ, der verwendet wird, um die Art und Weise zu beschreiben, in der etwas geschehen ist. Zum Beispiel:
    • "νόσῳ ὕστερον ἀποθανόντα." (Thukydides 8.84)
      • "an (einer) Krankheit gestorben zu sein".
  • Dativus mensurae: Der dativus mensurae, oder der "Dativ des Maßes", ist der Dativ, der verwendet wird, um das Maß der Differenz zu bezeichnen. Zum Beispiel:
    • "τῇ κεφαλῇ μείζονα." (Platon, Phaedo 101a)
      • "um einen Kopf größer."
    • "μακρῷ ἄριστος." (Platon, Gesetze 729d)
      • "bei weitem das Beste".

Die Artikel im griechischen Dativ sind

Definitiver Artikel
Männlich Neutrum Feminin
Singular ΤΩΙ (τῳ) ΤΗΙ (τῃ)
Plural ΤΟΙΣ (τοις) ΤΑΙΣ (ταις)

Beispiel: „Er trägt ihr den Koffer.“

Modern

Der Dativ existiert im Neugriechischen streng genommen nicht mehr, außer in versteinerten Ausdrücken wie δόξα τω Θεώ (vom kirchlichen τῷ Θεῷ δόξα, "Ehre sei Gott") oder εν τάξει (ἐν τάξει, wörtl. "in Ordnung", d. h. "in Ordnung" oder "OK"). Ansonsten sind die meisten Funktionen des Dativs im Akkusativ zusammengefasst worden.

Slawische Sprachen

Im Russischen wird der Dativ verwendet, um das indirekte Objekt einer Handlung zu bezeichnen (derjenige, dem etwas gegeben, geworfen, vorgelesen usw. wird). Wenn eine Person das Ziel einer Bewegung ist, wird der Dativ anstelle des Akkusativs verwendet, um die Bewegung auf sie hin anzuzeigen. Dies wird gewöhnlich mit der Präposition κ + Ziel im Dativ erreicht; К врачу, was "zum Arzt" bedeutet.

Der Dativ ist auch der notwendige Fall, der von bestimmten Präpositionen eingenommen wird, wenn sie bestimmte Ideen ausdrücken. Wenn zum Beispiel die Präposition по "entlang" bedeutet, steht ihr Objekt immer im Dativ, wie in По бокам, was "entlang der Seiten" bedeutet.

Andere slawische Sprachen verwenden den Dativ (und die anderen Fälle) mehr oder weniger auf die gleiche Weise wie das Russische; einige Sprachen können den Dativ auf andere Weise verwenden. Die folgenden Beispiele sind aus dem Polnischen:

  • nach bestimmten Verben (dziękować komuś "jemandem danken", pomóc komuś "jemandem helfen", wierzyć komuś "jemandem glauben")
  • in bestimmten Ausdrücken (Czy podoba ci się piosenka? "Gefällt dir das Lied?", Jest mi zimno "Mir ist kalt", Jest nam smutno "Wir sind traurig", Będzie wam trudniej... "Es wird schwieriger für euch sein"), Śniło jej się, że... "Sie hat davon geträumt"
  • dativus commodi, um eine Handlung für jemanden anzuzeigen (Zbuduję temu człowiekowi dom "Ich werde ein Haus für diese Person bauen")
  • wenn jemandem etwas weggenommen wird oder etwas passiert (Zdechł im pies "Ihr Hund ist gestorben"; Zabrali mu komputer "Sie haben ihm den Computer weggenommen"; Zepsuł nam się samochód "Unser Auto ist kaputt"; Coś mi się przypomniało "Mir ist gerade etwas eingefallen")

Einige andere Arten der Verwendung des Dativs, die in der serbokroatischen Sprache vorkommen, sind: Dativus finalis (Titaniku u pomoć "zur Rettung der Titanic"), Dativus commodi/incommodi (Operi svojoj majci suđe "Wasch das Geschirr für deine Mutter ab"), Dativus possessivus (Ovcama je dlaka gusta "Das Haar des Schafes ist dick"), Dativus ethicus (Šta mi radi Boni? "Was macht Boni?") und Dativus auctoris (Izgleda mi okej "Das scheint mir in Ordnung zu sein").

Ungewöhnlich in anderen indoeuropäischen Zweigen, aber üblich in den slawischen Sprachen, sind die Endungen von Substantiven und Adjektiven je nach grammatischer Funktion unterschiedlich. Weitere Faktoren sind Geschlecht und Zahl. In manchen Fällen ist die Endung nicht offensichtlich, selbst wenn diese drei Faktoren (Funktion, Geschlecht, Zahl) berücksichtigt werden. Im Polnischen zum Beispiel sind syn ("Sohn") und ojciec ("Vater") beides männliche Substantive im Singular, erscheinen aber im Dativ als syn → synowi und ojciec → ojcu.

Baltische Sprachen

Sowohl das Litauische als auch das Lettische haben im System der nominalen Deklinationen einen eigenen Dativfall.

Litauische Substantive bewahren indogermanische Flexionen im Dativ ziemlich gut: (o-Stämme) vaikas -> sg. vaikui, pl. vaikams; (ā-Stämme) ranka -> sg. rankai, pl. rankoms; (i-Stämme) viltis -> sg. vilčiai, pl. viltims; (u-Stämme) sūnus -> sg. sūnui, pl. sūnums; (Konsonantenstämme) vanduo -> sg. vandeniui, pl. vandenims.

Adjektive im Dativ erhalten pronominale Endungen (dies könnte das Ergebnis einer jüngeren Entwicklung sein): tas geras vaikas -> sg. tam geram vaikui, pl. tiems geriems vaikams.

Der Dativ im Lettischen wurde weiter vereinfacht - die ursprünglichen maskulinen Endungen von Substantiven und Adjektiven wurden durch pronominale Beugungen ersetzt: tas vīrs -> sg. tam vīram, pl. tiem vīriem. Außerdem wurde das abschließende "s" in allen Dativformen gestrichen. Die einzige Ausnahme sind Personalpronomen im Plural: mums (zu uns), jums (zu euch). Beachten Sie, dass im umgangssprachlichen Litauisch das abschließende "s" im Dativ ebenfalls oft weggelassen wird: time geriem vaikam.

Sowohl im Lettischen als auch im Litauischen besteht die Hauptfunktion des Dativs darin, das indirekte Objekt in einem Satz wiederzugeben: (lt) aš duodu vyrui knygą; (lv) es dodu [duodu] vīram grāmatu - Ich gebe dem Mann ein Buch.

Der Dativ kann auch mit Gerundiven verwendet werden, um eine Handlung anzuzeigen, die der Haupthandlung in einem Satz vorausgeht oder mit ihr zusammenfällt: (lt) jam įėjus, visi atsistojo - als er hereinkam, standen alle auf, wörtlich: zu ihm, der hereinkam, standen alle auf; (lt) jai miegant, visi dirbo - während sie schlief, arbeiteten alle, wörtlich: zu ihr, die schlief, arbeiteten alle.

Im modernen Standardlitauisch ist der Dativ bei Präpositionen nicht erforderlich, obwohl er in vielen Dialekten häufig verwendet wird: (dial.) iki (+D) šiai dienai, (stand.) iki (+G) šios dienos - bis zum heutigen Tag.

Im Lettischen wird der Dativ von mehreren Präpositionen im Singular und allen Präpositionen im Plural übernommen (aufgrund besonderer historischer Veränderungen): sg. bez (+G) tevis (ohne dich) ~ pl. bez (+D) jums (ohne dich); sg. pa (+A) ceļu (an der Straße) ~ pl. pa (+D) ceļiem (an den Straßen).

Armenisch

Im modernen Ostarmenisch wird der Dativ durch Anhängen eines beliebigen Artikels an den Genitiv erreicht:

Hund = շուն
GEN > շան (des Hundes; des Hundes) ohne Artikel
DAT > շանը oder շանն (zum Hund) mit bestimmten Artikeln (-ն, wenn vor einem Vokal)
DAT > մի շան (zu einem Hund) mit unbestimmtem Artikel
DAT > շանս (zu meinem Hund) mit Possessivartikel 1. Person
DAT > շանդ (zu deinem Hund) mit Artikel der 2. Person

Es gibt eine allgemeine Tendenz, -ին als das Standard-Dativsuffix zu betrachten, aber nur, weil dies seine produktivste (und daher häufigste) Form ist. Das Suffix -ին als Dativmarker ist nichts anderes als das übliche und häufigste Genitivsuffix -ի in Verbindung mit dem bestimmten Artikel -ն. Der Dativ umfasst aber auch unbestimmte Objekte, die nicht durch -ին markiert werden:

Definites DAT > Ես գիրքը տվեցի տղային: (Ich habe dem Jungen das Buch gegeben)
Unbestimmtes DAT> Ես գիրքը տվեցի մի տղայի: (Ich gab das Buch einem Jungen)

Die Hauptfunktion der Dativmarkierung im Armenischen ist es, das empfangende Ende einer Handlung anzuzeigen, häufiger das indirekte Objekt, dem im Englischen die Präposition to vorangestellt ist. Bei der Verwendung von "gebenden" Verben wie geben, spenden, anbieten, liefern, verkaufen, bringen... markiert der Dativ den Empfänger. Bei kommunikativen Verben wie tell, say, advise, explain, ask, answer... markiert der Dativ den Zuhörer. Andere Verben, deren indirekte Objekte im Armenischen durch den Dativ markiert werden, sind zeigen, erreichen, schauen, sich nähern...

Das Ostarmenische verwendet den Dativ auch, um den Zeitpunkt eines Ereignisses zu markieren, so wie das Englische die Präposition at verwendet, wie in Meet me at nine o' clock.

Indo-Aryanische Sprachen

Hindustani (Hindi-Urdu)

Hindustani (Hindi-Urdu) hat einen echten Dativ für Pronomen, aber für Substantive muss der Dativ mit dem Dativmarker (Postposition) को کو (ko) zu den Substantiven in ihrem schrägen Fall gebildet werden. Pronomen haben im Hindustani ebenfalls einen obliquen Kasus, so dass Dativpronomen auch alternativ mit dem Dativ-Kasuszeichen को کو (ko) mit den Pronomen in ihrem obliquen Kasus gebildet werden können, wodurch zwei Sätze von synonymen Dativpronomen entstehen. Die folgende Tabelle zeigt die Pronomen in ihrer Nominativ- und ihrer Dativform. Im Hindustani gibt es keine Pronomen in der dritten Person, und die Demonstrativpronomen dienen als Pronomen der dritten Person. [1]

Kasus Personalpronomen Nicht-persönliche Pronomen
1. Person 2. Person Demonstrativ Relativ Fragewort
Intim Neutral Formell Näherungsweise Distal
Singular Plural Singular Singular & Plural Singular Plural Singular Plural Singular Plural Singular Plural
Nominativ मैं

میں

ma͠i

हम

ہم

ham

तू

تو

तुम

تم

tum

आप

آپ

āp

यह

یہ

yah

ये

یے

ye

वह

وہ

vah

वे

وے

ve

जो

جو

jo

कौन

کون

kaun

Dativ मुझे

مجھے

mujhe

हमें

ہمیں

hamẽ

तुझे

تجھے

tujhe

तुम्हें

تمھیں

tumhẽ

इसे

اسے

ise

इन्हें

انہیں

inhẽ

उसे

اسے

verwenden

उन्हें

انہیں

unhẽ

जिसे

جسے

jise

जिन्हें

جنہیں

jinhẽ

किसे

کیسے

kise

किन्हें

کنھیں

kinhẽ

Die folgende Tabelle zeigt die schrägen Fälle des Hindustani für die Substantive Junge und Mädchen, denen der Dativ-Fallmarker nachgestellt wird, um die Kombination aus schrägem Fall und Fallmarker dem Dativ zuzuordnen. Der schräge Fall des Hindustani hat an sich keine Bedeutung und das Hinzufügen des Fallzeichens को کو (ko) weist dem schrägen Fall die Funktion des Dativs zu.[2]

Kasus Junge Mädchen
Singular Plural Singular Plural
Nominativ लड़का

لڑکا

laṛkā

लड़के

لڑکے

laṛke

लड़की

لڑکی

laṛkī

लड़कियाँ

لڑکیاں

laṛkiyā̃

Dativ लड़के को

لڑکے کو

laṛke-ko

लड़कों को

لڑکوں کو

laṛkõ-ko

लड़की को

لڑکی کو

laṛkī-ko

लड़कियों को

لڑکیوں کو

laṛkiyõ-ko

Der Dativ kann im Hindustani auch das Subjekt eines Satzes kennzeichnen. Dies nennt man die Dativ-Konstruktion oder schrullige Subjekte. In den folgenden Beispielen besteht das Dativpronomen den Subjekttest der subjektorientierten Anaphorenbindung. Das Dativsubjekt मुझे مجھے (mujhe) bindet die Anapher अपने اپنے (apne).

मुझे

مجھے

mujhei

I.DAT

अपने

اپنے

apnei

REFL.MASC.PL

सभी

سبھی

sabhī

all.NOM

रिश्तेदार

رشتےدار

rishtedār

Verwandte.MASC.PL

पसंद

پسند

pasand

wie

हैं

ہیں

hɛ̄

be.PRS.MASC.PL

'Ich mag alle meine Verwandten'

Dieses Meldungsfeld wird nur in der Vorschau angezeigt:

Um eine der folgenden Standarderweiterungen zu ändern, siehe die Dokumentation der Vorlage:

PRS bedeutet "Gegenwartsform";

die Annahme, dass DAT "Dativ" bedeutet;

Angenommen REFL bedeutet "reflexiv";

unter der Annahme, dass PL für "Plural" steht;

die Annahme, dass MASC "männliches Geschlecht" bedeutet;

die Annahme, dass NOM "Nominativ" bedeutet;

मुझे

مجھے

mujhei

I.DAT

अपने

اپنے

apnei

REFL.MASC.PL

काम

کام

kām

Arbeit.NOM

करने

کرنے

karne

do.INF.PTCP.MASC.PL

हैं

ہیں

hɛ̄

be.PRS.MASC.PL

Ich muss/will meine Arbeit machen.

Dieses Meldungsfeld wird nur in der Vorschau angezeigt:

Um eine der folgenden Standarderweiterungen zu ändern, siehe die Dokumentation der Vorlage:

Unter der Annahme, dass PTCP "Partizip" bedeutet;

PRS bedeutet "Gegenwartsform";

Annahme, dass INF "Infinitiv" bedeutet;

die Annahme, dass DAT "Dativ" bedeutet;

Angenommen REFL bedeutet "reflexiv";

unter der Annahme, dass PL für "Plural" steht;

die Annahme, dass MASC "männliches Geschlecht" bedeutet;

die Annahme, dass NOM "Nominativ" bedeutet;

Sanskrit

Der Dativ ist im üblichen Verfahren der Deklination von Substantiven als "vierter Fall" (chaturthi-vibhakti) bekannt. Er wird hauptsächlich für das indirekte Objekt verwendet.

Nicht-indoeuropäische Sprachen

Ungarisch

Wie in vielen anderen Sprachen wird auch im Ungarischen der Dativ verwendet, um das indirekte Objekt eines Verbs anzuzeigen. Zum Beispiel: Dánielnek adtam ezt a könyvet (Ich habe dieses Buch Dániel gegeben). Es gibt zwei Suffixe, -nak und -nek; das richtige Suffix wird durch Vokalharmonie ausgewählt. Die persönlichen Dativpronomen folgen der -nek-Version: nekem, neked, usw. Dieser Fall wird auch verwendet, um unter bestimmten Umständen "für" auszudrücken, z. B. "Ich habe ein Geschenk für Mutter gekauft". In besitzanzeigenden Konstruktionen werden die Endungen nak/nek ebenfalls verwendet, aber dies ist nicht die Dativform (sondern der attributive oder besitzanzeigende Fall).

Finnisch

Das Finnische hat keinen separaten Dativfall. Der Allativ kann jedoch im Wesentlichen dieselbe Funktion erfüllen wie der Dativ, abgesehen von seiner Hauptbedeutung der gerichteten Bewegung (d. h. irgendwohin gehen oder sich jemandem nähern). Zum Beispiel: He lahjoittivat kaikki rahansa köyhille (Sie spendeten ihr gesamtes Geld den Armen.)

Tsez

In den nordostkaukasischen Sprachen, wie z. B. Tsez, übernimmt der Dativ auch die Funktionen des Lativs bei der Kennzeichnung der Richtung einer Handlung. Einige Linguisten betrachten sie in diesen Sprachen immer noch als zwei getrennte Fälle, obwohl die Suffixe für beide Fälle genau gleich sind. Andere Linguisten führen sie nur deshalb getrennt auf, um die syntaktischen Fälle von den Lokativfällen zu unterscheiden. Ein Beispiel mit dem ditransitiven Verb "zeigen" (wörtlich: "sehen lassen") ist unten aufgeführt:

Кидбā

kidb-ā

Mädchen:OBL-ERG

ужихъор

uži-qo-r

Junge:POSS-DAT/LAT

кIетIу

kʼetʼu

Katze:[III]:ABS

биквархо.

b-ikʷa-r-xo

III-see-CAUS-PRES

"Das Mädchen zeigt dem Jungen die Katze."

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Um eine der folgenden Standarderweiterungen zu ändern, siehe die Dokumentation der Vorlage:

CAUS bedeutet "ursächlich"; Verknüpfung mit dem Kausativ;

unter der Annahme, dass LAT "lative case" bedeutet; Verknüpfung zum lative case;

Annahme, dass OBL "schräger Fall" bedeutet; Verknüpfung mit dem schrägen Fall;

Annahme III bedeutet "Klasse III"; Verknüpfung mit Substantivklasse;

die Annahme, dass POSS "Possessivmarker" bedeutet; Verknüpfung zum Possessiv;

PRES bedeutet "Gegenwartsform"; Verknüpfung mit der Gegenwartsform;

Annahme, dass DAT "Dativ" bedeutet; Verknüpfung mit dem Dativ;

die Annahme ABS bedeutet "absoluter Fall"; Verknüpfung mit dem absoluten Fall;

ERG bedeutet "Ergativfall"; Verknüpfung mit dem Ergativfall;

Der Dativ/Lativ wird auch verwendet, um Besitz anzuzeigen, wie im folgenden Beispiel, da es kein Verb wie "haben" gibt.

Кидбехъор

kidbe-qo-r

Mädchen:OBL-POSS-DAT/LAT

кIетIу

kʼetʼu

Katze:ABS

зовси.

zow-si

sein:PST-PST

"Das Mädchen hatte eine Katze."

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vorausgesetzt PST bedeutet "Vergangenheitsform"; Verknüpfung mit Vergangenheitsform;

Annahme, dass DAT "Dativ" bedeutet; Verknüpfung mit dem Dativ;

unter der Annahme, dass LAT "lative case" bedeutet; Verknüpfung zum lative case;

Annahme, dass OBL "schräger Fall" bedeutet; Verknüpfung mit dem schrägen Fall;

die Annahme ABS bedeutet "absoluter Fall"; Verknüpfung mit dem absoluten Fall;

die Annahme, dass POSS "Possessivmarker" bedeutet; Verknüpfung zum Possessiv;

Wie in den obigen Beispielen tritt der Dativ/Lativ-Fall normalerweise in Kombination mit einem anderen Suffix als Poss-Lativ-Fall auf; dies sollte jedoch nicht als separater Fall betrachtet werden, da viele der Lokativ-Fälle in Tsez analytisch konstruiert werden; daher sind sie in Wirklichkeit eine Kombination aus zwei Fall-Suffixen. Siehe Tsez-Sprache#Lokative Kasussuffixe für weitere Einzelheiten.

Verben der Wahrnehmung oder des Gefühls (wie "sehen", "wissen", "lieben", "wollen") erfordern ebenfalls, dass das logische Subjekt im Dativ/Lativ steht. Beachten Sie, dass in diesem Beispiel der "reine" Dativ/Lativ ohne sein POSS-Suffix verwendet wird.

ГIалир

ʻAli-r

Ali-DAT/LAT

ПатIи

Patʼi

Fatima:[II]:ABS

йетих.

y-eti-x

II-Liebe-PRES

"Ali liebt Fatima."

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assuming II bedeutet "Klasse II"; Verknüpfung mit Substantivklasse;

Annahme, dass DAT "Dativ" bedeutet; Verknüpfung mit dem Dativ;

PRES bedeutet "Gegenwartsform"; Verknüpfung mit der Gegenwartsform;

die Annahme ABS bedeutet "absoluter Fall"; Verknüpfung mit dem absoluten Fall;

unter der Annahme, dass LAT "lative case" bedeutet; Verknüpfung zum lative case;

Türkisch

Der Dativ (yönelme durumu) wird in der türkischen Sprache durch Anhängen der Suffixe -e" oder -a" an das Ende des Substantivs gebildet, je nach der Vokalharmonie des betreffenden Substantivs. Das Wort, das im Dativ stehen soll, kann durch die Beantwortung der Fragen "neye?" (was?), "kime?" (wem?) und "nereye?" (wo?) gefunden werden, um den Dativ in einem Satz zu finden. Es gibt viele verschiedene Verwendungen des Dativs.

Der Dativ wird auch für Objekte verwendet, normalerweise für indirekte Objekte, aber manchmal auch für Objekte, die im Englischen als direkt gelten würden:

Güneşin .

die Sonne

batışına

bei-ihr-versinkt

bak.

siehe

"Schau dir den Sonnenuntergang an."

Der Dativ sagt, wohin, das heißt, wohin. Damit hat er in etwa die Bedeutung der englischen Präpositionen "to" und "into", und auch "in", wenn es durch "in" ersetzt werden kann:

Birayı .

das-Bier

buzdolabına

into-icebox

koy.

setzen.

"Legen Sie das Bier in den Kühlschrank."

Typen

Es werden verschiedene Bedeutungen unterschieden. Es folgt eine unvollständige Liste der Dativbenutzungen.

dativus possessivus

Der Dativ bezeichnet eine Person oder Sache, auf die ein Teil bezogen wird (auch dativus possessoris, Pertinenzdativ, Zugehörigkeitsdativ).

Beispiel: „Ihm schmerzen die Beine.“

Im Lateinischen: Mihi equus est. Wörtliche Übersetzung: „Mir ist ein Pferd“. Gemeint ist: „Ich habe ein Pferd“ oder „Ich besitze ein Pferd“.

dativus iudicantis

Der Dativ bezeichnet den Standpunkt, von dem aus eine Aussage gültig ist.

Beispiel: „Der Schwamm war ihm zu nass.“, „Der Moderator ist mir zu nervös.“

Tritt meist im Zusammenhang mit Gradpartikeln wie „zu“, „allzu“, „genug“ etc. auf, aber auch mit bestimmten Adverbien wie „peinlich“, „klar“ oder „unheimlich“.

dativus finalis

Der Dativ drückt einen Zweck aus. Er ist im heutigen Deutsch selten und wirkt gehoben.

Beispiel: „Er lebt nur seiner Arbeit.“

Im Lateinischen existiert er insbesondere als doppelter Dativ (Bsp. tibi laetitiae = „dir zur Freude“ = „um dir eine Freude zu machen“).

inkongruenter Dativ

Eine Nominalphrase im Genitiv kann außerstandardsprachlich eine Apposition im Dativ statt im Genitiv erhalten; wie ja auch bei anderen grammatischen Phänomenen (wie bspw. dem Kasusgebrauch bei Präpositionen) der Genitiv oft ersetzt wird.

Beispiel: „Ein Bischof ist für die geistliche und verwaltungsmäßige Leitung eines Gebiets, dem Bistum, zuständig.“

Schriftsprache im Vergleich mit der gesprochenen Sprache

Possessiv-Konstruktionen

Besitzanzeigende Dativ-Konstruktionen nach dem Muster NominalphraseDativ Possessivpronomen3. Pers. Singular/plural SubstantivNominativ (z. B. „Dem Hans sein Hut“) sind seit langem in vielen deutschen Dialekten und der Umgangssprache verbreitet. Die Nominalphrase kann dabei auch durch ein Demonstrativpronomen („dem sein Hut“) oder eine Interrogativpronomen („wem sein Hut“) repräsentiert werden. Ferner sind ineinander geschachtelte Konstruktionen möglich („Der Frau ihrem Mann sein Hut“).

In Teilen des Rheinlands und Hessens ist auch die Konstruktion „Wem ist der Hut? Der Hut ist dem Mann“ (für „Wem gehört der Hut? Der Hut gehört dem Mann“) gebräuchlich und wird dort sogar von vielen Sprechern irrtümlich als standardsprachlich korrekt wahrgenommen.

Sowohl in der Schriftsprache und der gehobenen Sprache als auch in der hochdeutschen Umgangssprache sind diese Formen jedoch nicht üblich und gelten als stilistisch fragwürdig. Ausdruck findet diese Haltung in dem von Bastian Sick aufgegriffenen ironischen Spruch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“.

Präpositionale Genitiv-Substitution

Aber auch da, wo eine Präposition in der Standard- und Schriftsprache den Genitiv fordert, ist der Dativ in der Umgangssprache häufig (z. B. „wegen dem schlechten Wetter“ statt „wegen des schlechten Wetters“).

Umgekehrt wird in etlichen Fällen der nach bisherigem Sprachgebrauch und Sinn gebotene Dativ durch den Genitiv ersetzt. Beispiele: gemäß, entgegen, dank, laut.

Akkusativ-Konstruktionen

Regional (nicht standardsprachlich) wird manchmal statt des Dativs vor allem in Kombination mit der Präposition mit der Akkusativ verwendet, also beispielsweise „mit die Füße“ oder „mit deine Freunde“.

Dativ-Flexion der Substantive

Dativ-e

Substantive, die im Genitiv Singular auf -(e)s enden, also stark gebeugte männliche und sächliche Hauptwörter, kannten im Mittelhochdeutschen die spezifische Dativendung -e. Diese wurde in frühneuhochdeutscher Zeit teils aus lautgesetzlichen Gründen (Apokope von -e) und teils aus morphologischen Gründen (Übergang von Kasus- auf Numerusflexion) abgebaut, existiert aber in den ostmitteldeutschen sowie den zimbrischen Mundarten bis heute. In der geschriebenen Sprache war dieses Dativ-e aber noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts recht häufig.

Im heutigen Sprachgebrauch ist das Dativ-e auch in der Schriftsprache selten anzutreffen und findet sich am ehesten noch in der gehobenen Sprache. Am häufigsten kommt es in mehr oder weniger fest gefügten Wendungen wie beispielsweise in diesem Sinne, im Hause (als Briefanschrift), Warnung vor dem Hunde oder im Jahre vor. Mitunter ergeben sich damit parallele Verwendungen; Beispiele:

  • im Zug (lokal: ‚in dem Verkehrsmittel‘, z. B. Wir standen am Bahnsteig und winkten den Freunden im Zug.) — im Zuge (konsekutiv: ‚in Folge von‘, z. B. im Zuge der Ermittlungen)
  • im Punkt (lokal: z. B. Die Geraden treffen sich im Punkt S.) — im Punkte (limitativ: ‚in der Angelegenheit‘, z. B. Im Punkte der Notwendigkeit einer Untersuchung gebe ich Ihnen Recht.)
  • am Tag (temporal: ‚an einem bestimmten Tag‘, z. B. am Tag der Befreiung) — am Tage (temporal: während der hellen Tageshälfte, z. B. Am Tage wurde unter freiem Himmel gearbeitet, am Abend in der Stube.)
  • am Fuß (konkret: ‚am Körperteil‘, z. B. Sie hat sich am Fuß verletzt.) — am Fuße (metaphorisch in der Wendung am Fuße des Berges)

Außerdem existieren diese Formen in etlichen präpositionalen Verbindungen

  • mit Verben: z. B. über etwas im Bilde sein, sich im Grabe umdrehen, jemanden zu Tode erschrecken, im Halse stecken (bleiben)
  • mit Adjektiven oder Adverbien: z. B. fehl am Platze, dem Tode nahe
  • als adverbiale Bestimmungen: z. B. heutzutage, imstande, zugrunde.

Auch kann das Dativ-e aus stilistischen und rhythmischen Gründen weiterhin gesetzt werden (z. B. in dem Lied: „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum“).

Eine Erhebung von Behaghel zum Gebrauch des Dativ-e beziehungsweise der endungslosen Form in 19 Texten von Martin Luther bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ergab keinen klaren Trend, sondern eine unstrukturiert wirkende Punktwolke. Es fehlen bei diesem Befunde allerdings Daten des 20. Jahrhunderts.

Die Endung -e im Dativ Singular ist in folgenden Fällen nicht möglich:

  • bei sämtlichen Wörtern mit femininem Genus (ein -e in diesen Wörtern gehört zum Wortstamm, z. B. in der Folge)
  • bei Substantiven, die auf -el, -em, -en, -er oder einen Vokal enden (z. B. mit silbernem Löffel, mit ruhigem Atem, im Leben wie im Sterben, bei schönem Wetter, mit dem Auto)
  • bei Eigennamen (ohne Erweiterung) und Fremdwörtern (z. B. mit dem Kommentar)

Letztendlich ist die Verwendung des Dativ-e jedoch meist vom Sprachgefühl des Sprechers abhängig.

Dativ-en bzw. -n

Singular

Schwach flektierte maskuline Substantive kennen standardsprachlich im Singular ein Dativ-en, z. B. „dem Fürsten, dem Boten, einem Soldaten“ (vgl. Nominativ „der Fürst, der Bote, der Soldat“); auch das im Singular unregelmäßig deklinierte, neutrale Substantiv „Herz“ hat im Dativ die Form „dem Herzen“. Im Mittel- und Frühneuhochdeutschen wurde auch bei femininen Substantiven, die auf -e enden, der Dativ Singular durch Anhängen eines -n gekennzeichnet: „in einer Hütten“. Diese Form ist heute ausgestorben. Sie findet sich nur noch in Wendungen wie „auf Erden“, „auf Seiten“, dann auch in älteren Texten bei Frauennamen, so etwa in dem aus der k.u.k.-Zeit stammenden Lied „Heil Franz Josef, Heil Elisen“.

In gewissen deutschen Dialekten sowie im Jiddischen ist -(e)n bei der Flexion von Personennamen, im Jiddischen darüber hinaus bei gewissen Verwandtschafts- und Personenbezeichnungen immer noch üblich. Im Bairischen ist das Dativ- und Akkusativ-(e)n in alle Flexionsformen übergegangen, so heißt es hier auch im Nominativ Singular „die Wiesen, Wiesn“. Das Gleiche gilt für viele alemannische Mundarten, wobei hier infolge des n-Schwunds die Endung auf -e ausgeht: d Wise (< mittelhochdeutsch die wisen).

Plural

Im Plural ist die Dativ-Endung -en bzw. -n standardsprachlich obligatorisch, z. B. „der Tag → die Tage → (an) den Tagen“, „das Feld → die Felder → (auf) den Feldern“ oder „die Mutter → die Mütter → den Müttern“. In manchen deutschen Mundarten und in der dialektnäheren Umgangssprache fällt die Endung allerdings oft weg. Bei schwachen und einigen starken Substantiven endet der gesamte Plural auf -(e)n, weshalb eine gesonderte Dativ-Endung nicht zum Tragen kommt: „der Bote → die Boten → von den Boten“, „der Garten → die Gärten → in den Gärten“. (Fremd)Wörter, die den Plural mit -s oder -a bilden, kennen diese auch im Dativ: „das Auto → die Autos → mit den Autos“, „das Visum → die Visa → mit den Visa“.